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Beitrag
#41
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Und wenn ich mit meiner (lesbischen) Homosexualität nicht so richtig zurecht komme, wie sollen dann die Menschen da draußen mit mir als ??? zurecht kommen? Hallo tina_d, nach meinem kleinen emotionalen Einwurf vor allem auf die früheren Beiträge, möchte ich mit Dir ins Gespräch kommen. Vielleicht magst Du ja auch... Also zum einen kommt es mir bekannt vor: Wenn ich mit meinem Lieben nicht wirklich zurecht komme - wie sollen andere sich dann auf diesem dünnen Eis mit mir zusammen bewegen...? Ein Prozess und eine Zeit, die ich öfter höre und auch erlebt habe, wenn es um Coming-out geht. Je selbstverständlicher mit sich, umso entspannter wurde plötzlich der Umgang mit den Menschen "da draußen"... Dann lag mir als erstes in den Fingern, etwas altklug zu schreiben: Zum Glück zählen zwischen Zweien Begriffe und Kategorien wenig. Sie können sich ganz unabhängig davon verlieben und beziehen. Doch das blendet aus, dass wir Menschen uns gerne in irgendeiner Form Ausdruck verleihen wollen, manchmal auch mit Worten. Manchmal versteh ich mich erst, wenn ich darüber geredet oder geschrieben habe. (Manchmal aber auch ganz und gar nicht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) In den letzten Jahren begegnen mit mehr und mehr Menschen, die in die Transition gehen, gerade gehen oder gegangen sind. Ich denke nicht, dass mich das zu einer Wissenden macht. Dass ich nun wüsste, wie es anderen, fremden Menschen geht. Ich erlebe manchmal ganz viel Kraftaufwand um Worte. Und manchmal ist dann einfach Frau, Mann, ich... Auch wenn ich mich nie aktiv erkundigte, weiß ich, dass einige alle Operationen gehen wollen, können, werden oder schon durchlaufen haben. Andere nicht. Wer wäre ich, daraus ein Werturteil abzuleiten? Mache ich doch sowieso nicht. Ich könnte ja nichtmal für lesbisch liebende Frauen, meine Peergroup, allgemeingültige Definitionen und Bewertungen behaupten. Wenn Du mir jetzt also sagen würdest, tina_d, "ich bin eine lesbische Frau" oder "als MzF begehre ich weiterhin Frauen, ob das jetzt hetero heiß oder lesbisch...?" - es wäre für mich vollkommen okay. Ich könnte Dich nicht korrigieren. Meine Worte sind ja auch nur meine, sie gelten nicht für die gesamte lesbische Allgemeinheit. Manchmal verwenden Menschen dieselben Worte und stellen dann irgendwann fest, dass sie anderes damit verbinden und meinen. Auf solche Momente mit Offenheit und Interesse zu reagieren fände ich schön. Gelingt mir vielleicht auch nicht immer (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Wie wichtig ist es Dir, tina_d, dich im Spektrum der sexuellen Orientierungen zu verorten? Liebe Grüße McLeod Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 29.May.2016 - 12:46 |
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Beitrag
#42
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Miau ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.625 Userin seit: 17.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.495 ![]() |
Der Beitrag ist zu lang, um ihn als Ganzes zur Aphorissima zu melden, oder?
Auf jeden Fall ist er wundervoll - danke dafür, auch wenn ich nicht tina bin (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
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Beitrag
#43
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
Der Beitrag ist zu lang, um ihn als Ganzes zur Aphorissima zu melden, oder? Auf jeden Fall ist er wundervoll - danke dafür, auch wenn ich nicht tina bin (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Fand ick ooch und habe daher einen Aphorismus extrahiert und gepetzt. |
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Beitrag
#44
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 26 Userin seit: 27.05.2016 Userinnen-Nr.: 9.600 ![]() |
Hallo tina_d, nach meinem kleinen emotionalen Einwurf vor allem auf die früheren Beiträge, möchte ich mit Dir ins Gespräch kommen. Vielleicht magst Du ja auch... Hallo McLeod, hallo in´s Forum, mit Dir/Euch in ein Gespräch zu kommen, dafür bin ich ja hier. Auch mir geht es so, dass sich meine im "stillen Kämmerchen" gebildete Meinung erst durch Gespräche/Schreiben festigt bzw. korrigiert. In meinem Fall der Transition geht es für mich sogar weiter: Es müssen sich Gefühle und ein für mich neues "Benehmen" festigen und manifestieren. Ob ich jetzt als Frau, lesbische Frau, Frauen begehrende MzF oder als was auch immer gesehen werde, ist mir relativ egal. Solange mir das Mensch sein nicht abgesprochen wird. Jedoch mag ich Männer nicht allzusehr. Also auch das (noch) männliche in mir. Am wohlsten fühlte ich mich schon immer und fühle ich mich unter Frauen, vorallem wenn diese meine weibliche Seite akzeptieren und fördern, die die manchmal noch ans Licht tretende männliche Seite verzeihen. ZITAT Wie wichtig ist es Dir, tina_d, dich im Spektrum der sexuellen Orientierungen zu verorten? Ich, für mich, habe mich eindeutig als Frau, die Frauen begehrt, verortet. Dabei geht es nicht darum, was mir wichtig ist, sondern darum, wie ICH fühle. Dass ich wohl nie über eine MzF hinauskommen kann, liegt in der Natur der Sache. Und dass es Bio-Mädels gibt, die (sich) weit männlicher (geben) sind als ich heute, liegt auch in der Natur der Sache. Ich möchte möglichst weit weg von dem Macho-Gehabe, andere wollen dort um jeden Preis hin... Danke, dass ich mich erklären durfte und liebe Grüße zurück! Tina |
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Beitrag
#45
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hi tina... :-)
ich war viel unterwegs, dabei auch bei einem Workshop, in dem die geschlechtliche Selbstbeschreibung thematisiert wurde. Ich für meinen Teil würde vermutlich gar nicht großartig zucken, wenn ich bei Dir ab und zu "männliche Seiten" oder Momente wahrnähme. Bei Machismo würde ich vielleicht humorvoll intervenieren. Die Zuschreibung diverser Verhaltensweisen in die Kategorie "männlich" habe ich in meinem Kopf undogmatisch abgelegt. Inzwischen... früher war ich sogar erpicht darauf, die Grenze zu überschreiten. Ich empfand die Geschlechternorm für Mädchen als ziemlich einschränkend, sie entsprach nicht meinem Bewegungsdrang, meinen Talenten und meinen Interessen. Es ist ein heteronormatives Narrativ, denke ich heute. Also eine Kultur, in der viel Erfahrung dazu geführt hat, Männer & Frauen so anzuleiten oder ihnen Vorbild zu sein oder sie zu lehren sich zu verhalten, dass sie in besonderem Maß zueinander passen (in der Kombi Mann und Frau of course). Das vereinfacht die Beziehungsführung einfach, wenn vieles nicht mehr zwischen zwei verhandelt werden muss, sondern von beiden als "gegeben" angenommen werden kann. Und gegeben ist da wohl wörtlich zu nehmen, es wurde "uns" von Anderen gegeben, es kommt ursprünglich nicht aus uns selbst heraus. Wo wollte ich hin? Ach so. Eigentlich ziemlich einfach: bin ein bisschen zusammengezuckt, als Du von "ich komme nicht über ... hinaus" von Dir geschrieben hast. Drumherum las ich einen entspannten Menschen und da kam mir das wie ein Moment vor, der mit sich die Botschaft trägt: "Ich werde nicht genügen, nie"... und "andere erreichen mehr, sind besser"... Wünsche Dir, dass es entweder gar nicht so gemeint war oder dass Du Dich mehr magst, irgendwann. Es geht nicht darum, sich in irgendeiner Form "optimal" zu mögen. Frag mich... Bodyshaming ist echt schwer abzuarbeiten. Oder übernommene Messlatten abzubauen. Insofern: Schwester im Geiste! Ganz herzlich: McLeod |
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Beitrag
#46
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 26 Userin seit: 27.05.2016 Userinnen-Nr.: 9.600 ![]() |
Hallo McLeod,
"Selbstbeschreibung", ein gutes Stichwort! "Beschreibung" bedeutet doch, ein realistisches Abbild dessen zu geben, was aus dem Blickwinkel eines neutralen, außenstehenden Betrachters wahrgenommen wird. "Selbst"-Beschreibung verzerrt die (objektive) Wahrnehmung in sofern, als die Position der Neutralität und des Außenstehen verlassen wird. Ab dieser Position bedarf es m.E. eines gewissen Maß an Selbstbeschränkung, um die Selbstbeschreibung nicht zu einer "Verklärung" werden zu lassen. Belegen möchte ich diese These mit meinem "ich komme nicht über ... hinaus": Wenn ich (versuche) den Blickwinkel eines neutralen, außenstehenden Betrachters auf mich selbst einnehme, muss ich feststellen, dass es mir auf Grund biologischer Fakten einfach unmöglich ist, eine Vielzahl bio-weiblicher Gefühle/Ängste/Empfindungen/Freuden zu erfahren. Ich war, bin und werde diesbezüglich immer auf Beschreibungen meiner "besten Freundinnen" angewiesen sein. Stellt sich natürlich die Frage, in wie weit sind diese Aussagen realistische Selbstbeschreibungen oder Verklärungen??? Qualitativ werde ich persönlich immer ein "Defizit" zu einer Bio-Frau haben müssen. Quantitative Überlegungen (Stichworte: Messlatte, optimal) machen m.E. nur dann einen Sinn, wenn man dabei auch den Ausgangspunkt berücksichtigt. Und natürlich auch die dazugehörigen Veranlagungen. Wir leben leider in einer Zeit, in der wir versuchen, nahezu alles zu messen, zu "scoren", nach Skalen zu bewerten, in Gaußsche Normalverteilungen einzuordnen. Leider machen auch die Wissenschaften (besonders Psychologie und vermehrt auch die Soziologie) diesen Quatsch mit. Möchtest Du einen Psychologen mal etwas "an-piksen", frag ihn einfach mal, warum er Psychologe und nicht Statistiker geworden ist ... Ich persönlich teile in weiten Bereichen die Auffassung in"Liebeserklärung an die Psychologie von Stefan Grosjean". Eigentlich mag ich sprichwörtliche Lebensweisheiten nicht besonders. Bei zweien mache ich für mich jedoch eine Ausnahme: "Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum". und "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt´s sich völlig ungeniert". (Ohne diese beiden Einstellungen hätte ich mein Outing wohl nicht geschafft.) Scham ist stets ein schlechter Ratgeber, solange die Handlungen nicht in die Freiheit Dritter eingreifen. Sich für z.B. ein paar (auch viele) Kilo zu schämen, ist Unfug. Wohl macht es jedoch Sinn, sich für ein Verhalten zu schämen, das anderen Menschen (objektiv) Schaden zugefügt hat. Und jetzt sind wir beim Thema "Unterschied zwischen Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung" ... Um zum Ende zu kommen: Ich empfand die Geschlechternorm für Jungens als sehr einschränkend. Sich immer diesem Kräfte-Messen unterwerfen zu müssen, diese ekelhafte "Hau-drauf-Mentalität", der fehlende Tiefgang und vor allem die fehlende Empathie. Den anderen Teil des Absatzes kann ich voll unterschreiben. Bis bald! Eure Tina |
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Beitrag
#47
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Liebe Tina...
jetzt isses mir fast untergegangen. Es hat mich echt nochmal von meinem Perspektiv-Hügelchen runtergeschubst, wie Du die Geschlechternorm für Jungs erlebt hast. Danke sehr dafür. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Ich für meinen Teil denke nicht, dass es eine wirklich objektive Beschreibung von Realität geben kann. Wer mich von außen sieht und erlebt, verpasst viel von meinem Innen. Während ich von innen immer nur meine Perspektive habe und die Gefühle und Bewertungen keiner objektiven Logik folgen. Das ist vermutlich die Krux mit - Achtung, Hammer-Wortspiel! - der Psychologi(e)k. Für Selbstreflektion fand ich beides immer hilfreich und auch notwendig: was sehen andere mit ihrem anderen Blick, welche Ideen haben sie, was spigeln sie eventuell an hervorgerufenen Gefühlen...? Und: was geht da bei mir ab, wie erlebe und empfinde ich Momente und gibt es Zusammenhänge mit anderen Erfahrungen? Ich zucke zum Beispiel immer noch, wenn ich Dich schreiben lese "Qualitativ werde ich persönlich immer ein "Defizit" zu einer Bio-Frau haben müssen." - weil es um einen Unterschied geht und nicht um Qualität. Es gibt kein besseres / echteres Frau- oder Mann-Sein. behaupte ich. Biologisch unterscheiden sich die alle... Die eine hat mehr Östrogen, die andere mehr Regelschmerzen, eine dritte kennt beides kaum, weil sie nach einem Unfall noch vor der Pubertät eine Total-OP hatte. Eine Vierte ist super-einfühlsam und das könnte mensch jetzt auf den Hormonspiegel oder die Sozialisierung oder die Gene zurückführen - ich könnte es nicht herleiten... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Die eine hat eine Kindheit auf dem Land gehabt, die andere in der Großstadt - die eine in einer schrecklichen Familie, die andere in einer ziemlich intakten. Aber welche von beiden, beide oder keine wird deswegen ein "defizitäres" Leben führen, welche von beiden (keine oder beide) erfährt eine schwere Depression mit Mitte 20? Und welche wäre Anfang 40 dann die mit einem qualitativen Defizit - die, die bei ihrer Therapie nach der Depression ihr Leben auf Reihe hat oder die, die es schon immer hatte? Oder welche wäre es, wenn sie es beide nicht so ganz gebacken kriegen...? Ja, ich mache ganz große Würfe hier. Will ein wenig an dieser Messlatte der "Qualität" oder "Defizit" rütteln. Was denkst Du, wie viele Erfahrungen mir als Frau mit Menstruationshintergrund fehlen? Fehlend ist ja knapp das deutsche Wort für "defizitär"... Eine Kosmetikerin meinte mal angesichts meiner Kinnhaare, ich hätte "zuviel Testosteron" - aber weil sie auch heute noch ihre Brötchen mit Haarezupfen u.ä. verdient denke ich eher, es ist halt viel Testosteron in manchen Frauen und das ist irgendwie alltäglich. Aber es wird eben bewertet: diese Haare müssen weg. Weil wir Frauen mit Barthaaren nicht schön finden sollen oder wollen. Naja, vielleicht auch, weil es echt keinen frisierbaren Bart ergibt, das bisschen Borste. Hätte ich mal mein Doppelkinn in schweren Zeiten (wörtlich zu nehmen) mit einem Vollbart verdecken können! Führt unsere Biologie zu so vielen Erfahrungen, die uns als Menschen ausmachen? Und vereint uns die Biologie in unseren Erfahrungen in den beiden Großkategorien Mann & Frau? Ich könnte vielleicht stattdessen traurig sein, weil ich nicht in einem Dorf aufgewachsen bin, wo meine Familie seit Generationen ihre Heimat hat und das irgendwie dazu beigetragen hat, dass alle Streits und Alkoholismen die Familie nicht gesprengt haben und weiterhin eine enge Familie sein ließen. Oder die vom Dorf beneidet mich darum, dass ich mit meiner extrem-belasteten Familie nicht mehr so viel zu tun haben muss, weil wir in alle Himmelsrichtungen verstreut nur selten voneinander hören oder zusammen sind. Frau zu sein seit ich auf der Welt bin - hat mich geprägt. Teil dieser Familie zu sein - prägt mich. Lesbisch lieben - bestimmt auch. Mal ne weile politisch aktiv gewesen zu sein - DAS sag ich Dir aber!! Ein paar Jahre vor der Pubertät oft als Junge durchgegangen und behandelt worden zu sein - boah, Wahnsinn! Kannste nicht nacholen. Keine Röcke zu tragen, sondern Herrenhemden - verändert die Art, wie Menschen mit mir umgehen. Immer noch. Eine neue Stadt - verändert. Begegnungen - bereichern. Abschiede - erlebe ich manchmal als Defizit, die Zeit danach. Mir fehlt was. Jemand. Verstehste, was ich meine? Weitschweifige Grüße McLeod |
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Beitrag
#48
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 788 Userin seit: 14.11.2015 Userinnen-Nr.: 9.444 ![]() |
.......wahnsinn, mir fehlen die Worte! Danke das ich die Zeilen Lesen durfte.
😢 Tina, dir viel kraft und ein grosses einhören in dein Inneres! Grüsse Der Beitrag wurde von Engeljess bearbeitet: 21.Jun.2016 - 07:45 |
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Beitrag
#49
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Guten Morgen, nochmal... es ist zwar nicht mehr zum Thema. Aber das geschrieben zu haben gestern hat mich auch nochmal mit einigen "Defiziten" in meinem Leben konfrontiert. Wo mir auch oft von außen zurückgegeben wurde: "Da biste echt nicht gut drin, das kannste nicht. Sollteste was dran machen, Deine Defizite ausgleichen." Und gerade bin ich in einer langen Zeit der Veränderung. Vielleicht eher des Heilens als des aktiven Verbesserns. Worte sind für mich manchmal ganz wichtig, weil sie Unterschiede machen. Ich habe... Nein, ich erlebe mich defizitär. Und ich könnte es philosophisch betrachten und sagen: ein Mensch ist und kann nicht alles sein. Oder optimistisch: schau einfach nur auf die gute Seite davon.
Und nun gerade denke ich über das Wort Defizit nach. Wo hab ich das eigentlich her. Und da fallen mir die ganzen Spiegelungen ein. Und wie ich(!) mich ihnen hingab. Sie mir zu eigen machte. Sie teilte und verinnerlichte. Weil ich nicht anders konnte. Ich hab mein Bestes getan für mich. Immer. Und ich hab mir wahrlich auch nicht gut getan damit - aber es war das Beste, was ich mit 9, 10, 14, 25 oder 32 konnte. Oder jetzt kann. Ich kann nicht über Nacht mein Gefühl für mich von "da gibt es Defizite" auf irgendwas supitolles umschalten. Aber offenbar ist da in den letzten Stunden ein neuer Ton, eine andere Melodie dazu gekommen: "Da gibt es viel. Und es ist, wie es ist. Verwundet, verheilt, hart oder weich, versteckt oder sichtbar, bedacht oder ziemlich archaisch, maskulin, achtsam, blind, weiblich, menschlich, unfassbar, konkret körperlich, ..." Wie gesagt, nix zum Thema. Und keine Ahnung wie lang die Melodie und die Worte bleiben. Danke für den Austausch hier. McLeise |
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Beitrag
#50
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 788 Userin seit: 14.11.2015 Userinnen-Nr.: 9.444 ![]() |
Auch dies gehört nicht direkt zum Thema,
Euer, dein Thread ist spannend zu Lesen, eure Meinungen wahre Zeilen die einem die Tränen über die Wangen laufen lassen. Würde es garnicht als Defizit sehen, sondern als einzelne tolle Persönlichkeiten die keiner zu verändern hat. Einzelne Diamanten, Die auch ohne zu schleifen glänzen. Die einen sind Grösser, Matter, Farbenfroh, Kantiger, ........trots alledem ALLE EINZIGARTIG UND BEWUNDERNSWERT! Sehe, Erkenne deine Ressurce, erkennt was andere in Euch sehen. Verändert euch nur soweit, wir ihr euch Wohlfühlt, es selbst wohlt!! " Leben und Leben lassen" ist egal in welcher Person! Hinterlasse schöne grüsse Der Beitrag wurde von Engeljess bearbeitet: 21.Jun.2016 - 16:13 |
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Beitrag
#51
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 26 Userin seit: 27.05.2016 Userinnen-Nr.: 9.600 ![]() |
Guten Abend, Euch allen!
Dass dieses Thema jetzt konstruktive Emotionen weckt, freut mich und ich fühle mich meiner Angst, hier als "störender Fremdkörper" empfunden zu werden, ein Stück weit entlastet. Danke dafür! "Qualitativ werde ich persönlich immer ein "Defizit" zu einer Bio-Frau haben müssen." - weil es um einen Unterschied geht und nicht um Qualität, hat mich McLeod zitiert und zu Recht kommentiert. Zu Recht kommentiert, weil wir in unserer quantitativ (bzw. digitalen) Welt verlernt haben, Unterschiede richtig zu bewerten. Lasst mich bitte versuchen, mich zu erklären: Es gibt kein besseres / echteres Frau- oder Mann-Sein. behaupte ich, schreibt McLeod wieder zu recht. Und begründet ihre Auffassung teils mit quantitativen, also objektiv messbaren Argumenten. Teils mit qualitativen, also nicht (oder nicht so einfach messbaren) Argumenten. Und ja, einen Hormonspiegel kann man messen. Aber kann man auch die Auswirkungen des unterschiedlichen Hormonspiegels messen? Sind nicht die Auswirkungen viel entscheidender als das Maß der entsprechenden Moleküle im Blut? Defizit - ein anderes Wort für einen quantitativ völlig wertlosen Unterschied? Mein Defizit zu einem Mörder besteht beispielsweise darin, dass ich nicht töten kann. Ist in diesem Zusammenhang das Wort "Defizit" positiv oder negativ? Defizit, von lateinisch deficere „ermangeln, weniger werden“, beinhaltet ursprünglich keinerlei Wertung, ob es dem Guten oder dem Schlechten ermangelt. Aber das geschrieben zu haben gestern hat mich auch nochmal mit einigen "Defiziten" in meinem Leben konfrontiert, schrieb McLeod und implementierte damit, dass sie sich als "schlechter empfand" als der Mainstream. Aber ist "eine Summierung von Dummheit" (=manchmal der Mainstream) die Wahrheit? Nein, sicher nicht! Und ja, ein Defizit kann in meinen Augen etwas Supertolles sein: z.B. das Defizit, nicht töten zu können ... Engeljess hat es sehr schön formuliert: Wollen können wir viel, aber wohlen (tolle Wortkreation!) wir uns dann auch noch?!! Und, McLeod, ich glaube, Dich zu verstehen. Liebe Grüße Tina |
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Beitrag
#52
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Defizit - ein anderes Wort für einen quantitativ völlig wertlosen Unterschied? Mein Defizit zu einem Mörder besteht beispielsweise darin, dass ich nicht töten kann. Ist in diesem Zusammenhang das Wort "Defizit" positiv oder negativ? Defizit, von lateinisch deficere „ermangeln, weniger werden“, beinhaltet ursprünglich keinerlei Wertung, ob es dem Guten oder dem Schlechten ermangelt. Hm, aber wird die Bewertung letztlich vom Ausgangspunkt impliziert: Defizite im Vergleich zu Mördern = Minus mal Minus ergibt Plus? Defizit in der Finanzmathematik ist eine sachbezogene, wertfreie Aussage, das gern. Defizit im Kontext von Menschen verwendet... Sind wir da so semantisch neutral? Viele Begriffe vewenden wir als Sprachbild. Die ursprüngliche Fassung mag wertfrei gewesen sein. Im Bild steckt immer eine Emotion. Im Wort letztlich auch. Wenn ich es spreche kannst Du sie hören und wenn ich es schreibe, ergibt der gesamte Text draumherum auch eine Gefühlslage. Egal wie sachlich ich zu sein versuche. Wir sind keine Vulkanier. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) und wenn wir den Duden von A bis Z vorlesen... Wir sind und bleiben Menschen. Aber ich glaube zu verstehen, dass Du da vielleicht viel weniger Emotion mit verbindest, als ich (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) liebe Tina. |
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Beitrag
#53
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 29 Userin seit: 16.12.2016 Userinnen-Nr.: 9.713 ![]() |
Der Thread ist schon ein wenig älter, aber das Thema interessiert mich aus eigener Sache, da selbst Transfrau...
Meine größte Sorge war, nach meinem Outing als Transfrau keine Partnerin zu finden... Irgendwann war aber der Leidensdruck im falschen Geschlecht zu hoch und für Hetero-Frauen bin ich nie als potentielle Partnerin in Frage gekommen, nur als gute Freundin-so dass ich mich unmöglich verschlechtern kann... Klar gehen einer Ängste durch den Kopf wie, für Heten bin ich zu weiblich, für Lesben zu männlich und auf Männer stehe ich einfach nicht (was die Sache unheimlich erleichtern würde)... Aber mittlerweile kenne ich genügend lesbische Transfrauen die Partnerinnen haben. Scheint also zu gehen, ob das Heten, Lesben, bi oder was weiß ich sind habe ich allerdings nicht gefragt... Spätestens wenn man die Kombinationen TF/TM, TM/TM, TF/TF mit in die Rechnung nimmt lässt sich die s*xuelle Ausrichtung nicht mehr klar eingrenzen, da sie auf dem binären Geschlechtsmodell beruht, was wissenschaftlich nicht haltbar ist... Glaube aber dass es genauso viele Antworten wie Userinnen geben wird... Habe mich vor längerer Zeit mit einer Butch unterhalten und wir haben festgestellt dass wir, mal davon abgesehen dass die Chemie nicht stimmte, einander zu männlich waren, sie für mich und ich für sie und woran wir das konkret bemerken. Sie störte sich hauptsächlich am Geruch, was sich aber nach einer HRT verändern würde und ich mich an ihrer sehr maskulinen Art was mir einfach zu männlich war... Andererseits kann ich mich durchaus in andere Pre-OP-Transfrauen verlieben wenn sie eine weiche, sensible feminine Art, weiche Haut und keine Körperbehaarung haben. Die Intimregion spielt da keine Rolle und ich bin sicher, dass sich auch da ein Weg finden wird, wenn frau sich liebt. Das aus meiner Sicht und aus der EINER lesbischen Frau... Denke jede Person hat individuelle Schlüsselreize die oftmals unbewusst ablaufen... Schön wäre es wenn es ausschließlich über den Charakter laufen würde aber dann gäbe es keinen Unterschied zu Freundinnen wo Frau sich emotional hingezogen fühlt und potentiellen Beziehungspartnerinnen... Ich mache mir da mittlerweile keine Gedanken mehr. Worst Case finde ich niemanden aber das ist tausendmal besser als im falschen Geschlecht herumzulaufen... Lediglich bei Frauen, die auf Kerle stehen bin ich megavorsichtig und gehe lieber auf Abstand weil ich viel zu viel Angst habe von ihr als Mann wahrgenommen zu werden und am Ende in die männliche Rolle gedrängt zu werden... Sie müsste mir wirklich das Gefühl geben, mich als Frau zu respektieren und zu behandeln... Das wäre dann aber schon nicht mehr hetero obwohl es nach außen so aussähe... |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 22:43 |