lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

2 Seiten V   1 2 >  
Reply to this topicStart new topic
> Vielschichtigkeit von Geschlecht als lesbische Frau, Abgetrennt von "Transsexuelle als Partnerin vorstellbar?"
McLeod
Beitrag 21.Jun.2016 - 23:13
Beitrag #1


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



(IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ach, das mit den Defiziten bei mir ist echt nicht ganz so simpel wie "nicht genug Mainstream"... Und es ist wenig auf Geschlecht bezogen (in welcher Dimension auch immer das gemeint sein könnte - körperlich, hormonell, sozial, Ausdruck oder Verhalten...) - da bin ich echt schon sehr lang bei mir, auch wenn gerade da vielleicht besonders häufig von Fremden und Familie gleichermaßen in Frage gestellt wird oder bewertet. Etwas crazy fand ich einen Konflikt mit einer lesbisch liebenden Frau, die mehr von der Frauenbewegung selbst erlebt hat als ich und auch sehr bewandert ist im Geschichtlichen und Gesellschaftlichen. Sie fand die Ursache unseres Konflikts darin, dass ich ganz offenbar keine Sozialisierung als Frau abbekommen hätte, ich sei "wie ein Mann raumgreifend, analytisch und machtfokussiert", "würde hierarchisch denken und vor allem über andere Frauen herrschen wollen"... Ich schätzte sie sehr, aber dieses Bild von Frauen oder eben Männern, das dem innewohnte, fand ich schon erstaunlich. Unabhängig davon, ob ihre Fremdwahrnehmung meinem Sein entspricht... Eine Definition in dieser Form, was Frau/weiblich sei und was Mann/männlich ist - vielleixht sehe ich das ja engstirnig oder falsch, ich freue mich auf Gegenargumente!! - irgendwie eine intellektuellere Form von "Frauen wollen Kinder großziehen statt arbeiten und Männer wollen Familie versorgen und Fußball gucken mit den Kumpels".

Letztlich bleibt es natürlich trotzdem immer ein bisschen hängen. Wenn junge Frauen erst zucken, dann nichmal auf das Türschild schauen und dann mit einem abfälligen Spruch die Umkleide betreten, in der ich halbnackt stehe... Oder eben auch nach 30 Jahren die gutmeinende Frage "warum nicht eine schicke Bluse?" meiner Mutter.

Wir kommen ganz schön ab vom Thema. Vielleicht wäre es sinnvoll, es mal abzutrennen? Wir haben ja schon ab und an das Thema "maskuline Frauen/Lesben" gehabt. Und ich vermute, wir sind qua Auseinandersetzung mit Beziehungsmodellen ohne wirkliche Rollenstereotype etwas bewusster im Thema "gender" oder soziale Geschlechtserwartungen. Wenn die Entwicklung zur Selbstbestimmung so bleibt wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt, werden "wir" bald mehr Transfrauen in der lesbischen Szene erleben und begrüßen können. Und etwas mehr Butches "verlieren", weil die Jungs ihre Transition durchziehen. Es gibt so ein paar kluge Blogbeiträge zum Verlust der subkulturellen Heimat, zumindest jener Transmänner, die weiterhin ihre Freundin oder Frauen begehren. Hm, passt diese Hälfte weniger zu den Forenregeln...?

Gibt's ne Ecke, um darüber mal etwas in Austausch zu kommen, liebe Strösen? Vielleicht ein probehalb abgetrennter Thread...? (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
kawa
Beitrag 22.Jun.2016 - 14:16
Beitrag #2


Blau, weil Ströse.
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 19.970
Userin seit: 06.08.2006
Userinnen-Nr.: 3.348



ZITAT(McLeod @ 22.Jun.2016 - 00:13) *
Gibt's ne Ecke, um darüber mal etwas in Austausch zu kommen, liebe Strösen? Vielleicht ein probehalb abgetrennter Thread...? (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Bitte sehr: Der Beitrag ist abgetrennt aus dem Thread Transsexuelle als Partnerin vorstellbar.

ZITAT(McLeod @ 22.Jun.2016 - 00:13) *
Es gibt so ein paar kluge Blogbeiträge zum Verlust der subkulturellen Heimat, zumindest jener Transmänner, die weiterhin ihre Freundin oder Frauen begehren. Hm, passt diese Hälfte weniger zu den Forenregeln...?

Nicht nur weniger, sondern gar nicht. Bitte ich zu beachten.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
malene
Beitrag 22.Jun.2016 - 18:46
Beitrag #3


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.112
Userin seit: 14.09.2007
Userinnen-Nr.: 4.995



ZITAT(McLeod @ 22.Jun.2016 - 00:13) *
Sie fand die Ursache unseres Konflikts darin, dass ich ganz offenbar keine Sozialisierung als Frau abbekommen hätte, ich sei "wie ein Mann raumgreifend, analytisch und machtfokussiert",


Ich verstehe auch nicht, was an diesen Eigenschaften „nur“ männlich sein soll.

In meinem Umfeld (das vielleicht nicht sehr repräsentativ ist) gibt es wesentlich mehr Frauen als Männer, die analytisch denken und machtfokussiert sind.
Witzigerweise erinnert mich dieser Post an einen Beitrag, der vor einer Ewigkeit in einem sogenannten „Frauenjahrbuch“ erschienen war (ich weiß nicht mehr, bei welchem Verlag). Eine lesbische Studentin erzählte, dass sie sich nicht sehr „weiblich“ fühlte, da sie im Gegensatz zu ihren heterosexuellen Kommilitoninnen dem Studium den Vorrang vor Beziehungen gab und ehrgeizig war.

Sie führte dies darauf zurück, dass sie als Lesbe eine andere Sozialisation durchgemacht hatte als ihre Hetero-Freundinnen. Damals gab ich ihr im Stillen Recht. Ich fand auch, dass ich mit den meisten meiner Mitschülerinnen (damals ging ich noch zur Schule) wenig gemeinsam hatte.

Später an der Uni änderte sich das, aber da unterteile ich die Welt nicht mehr in Frauen und Männer; sondern in Homo- und Heterosexuelle.
Hm, irgendwie bin ich jetzt vom Thema abgekommen.

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 22.Jun.2016 - 18:47
Go to the top of the page
 
+Quote Post
june
Beitrag 22.Jun.2016 - 22:04
Beitrag #4


Treue Seele
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.471
Userin seit: 26.08.2004
Userinnen-Nr.: 147



@Malene: Schön, dich "alte Häsin" wieder hier zu lesen. Ich wusste deine klugen Beiträge stets sehr zu schätzen und habe dich - wie so viele andere - vermisst! Welcome back! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 22.Jun.2016 - 23:12
Beitrag #5


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Abgekommen von welchem Thema? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Tja... Ich glaube es ging um eine Art ultimativer Ablehnung. So eine Zuschreibung von Macho und Maskulinem attribuiert auf das, was nicht gewünscht ist, ist irgendwie eine Art Totschlagargument. Die extreme Ausgrenzung oder Abgrenzung. Nur so ne Idee... Ich erlebe schon hier und da, dass eine Feau abgelehnt wird mit diesem Label. Insbesondere erkenne ich hier und das gegenüber Transfrauen (aus dem Thread stammt der Abzweig). Vielleicht fühle ich mich deshalb da etwas verbunden oder verbündet, weil ich es auch wie beschrieben selbst erlebte.

Ist es als lesbische Frau nicht eher wahrscheinlich, die Heteronormativität von Mann/Frau zu verlassen, so wie Du es beschreibst, malene?

Gerate ich gerade in einem Kreis oder ist das noch schlüssig?
McMüde...

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 22.Jun.2016 - 23:13
Go to the top of the page
 
+Quote Post
malene
Beitrag 23.Jun.2016 - 19:09
Beitrag #6


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.112
Userin seit: 14.09.2007
Userinnen-Nr.: 4.995



ZITAT(june @ 22.Jun.2016 - 23:04) *
@Malene: Schön, dich "alte Häsin" wieder hier zu lesen. Ich wusste deine klugen Beiträge stets sehr zu schätzen und habe dich - wie so viele andere - vermisst! Welcome back! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)


Danke für Deine lieben Worte, June. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Ich hoffe, Dir geht es gut. Leider schreibst Du auch nicht sehr oft. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

ZITAT(McLeod @ 23.Jun.2016 - 00:12) *
Ist es als lesbische Frau nicht eher wahrscheinlich, die Heteronormativität von Mann/Frau zu verlassen, so wie Du es beschreibst, malene?

Gerate ich gerade in einem Kreis oder ist das noch schlüssig?
McMüde...


Für mich ist es schlüssig.
(IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Und ich finde es natürlich leichter, als lesbische Frau die Heteronormativität zu verlassen. Allerdings glaube ich, dass ich meine „verquere“ Sicht der Dinge nicht nur meiner Homosexualität, sondern auch einer ganz und gar heterosexuellen Frau verdanke. Ich habe meine ersten fünf Lebensjahre zum großen Teil bei meiner Großmutter verbracht, einer sehr liebevollen, aber auch sehr dominanten und eigenwilligen Frau. Dies hatte mich so nachhaltig geprägt, dass ich lange Zeit dachte, die Frauen seien das „starke“ Geschlecht. Der Zusammenstoß mit der Wirklichkeit war dann umso brutaler.

Was die Abgrenzung von sogenannten „männlichen“ Frauen betrifft, da kann ich nicht wirklich mitreden, ich habe es eher umgekehrt erlebt, nämlich die Ablehnung von „weiblich“ wirkenden Frauen bei Lesben, als ich noch Studentin war (danach habe ich es zum Glück nie mehr erfahren).

Ach so, was war das Thema nochmal? (IMG:style_emoticons/default/blush.gif)

Nochmal zu Deiner Freundin: In der Frauenbewegung empfand ich manche Lesben auch extrem „heteronormativ“ (ein toller Ausdruck übrigens), fast, als müssten sie durch iihre extreme Sicht der Dinge etwas beweisen. Aber was und wem? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Vielleicht einer der Gründe, weshalb ich mich später in der Lesben- und Schwulenbewegung etwas mehr an meinem Platz gefühlt habe.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 23.Jun.2016 - 21:19
Beitrag #7


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Ha!! Komm... Noch einen Themenstrang!! Das kriegen wir am Ende schon irgendwie zusammen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Lesbische Frauen mit Konnektivität zur Frauenbewegung und lesbische Frauen mit Anknüpfung und der Schwulen- und Lesbenbewegung... Irgendwie erlebe ich sie einander etwas fremd. Jedenfalls wenn es im Sinne von Bewegung darum geht, etwas... Nunja... Zu bewegen. Jene welche: Heimat Frauenbewegung. Ich: Im Engagement sozialisiert bei den schwul-lesbischen CSDs. Aber dort eigentlich etwas müde geworden, Räume und Verständnis einzuwerben. Mag an der regionalen Besonderheit liegen: Tief verwurzelte Schwulenbewegung nahm irgendwann auch Frauen(!!) auf, weil die sich halt engagierten und was wegarbeiteten...

Ich kann zwar mit den Frauen gut befreundet sein, die ein bis zwei Jahrzehnte vor mir auf die Welt geworfen wurden und frauenbewegt gelebt haben... Aber zusammen was machen...? Irgendwie versickert es nach wenigen Schritten.

Vielleicht ist das auch eine Dimension, in der sich Differenzen auftun. Auch wenn politische Heimat eher selten unter Geschlecht subsummiert werden (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) aber wohl recht deutlich ein soziales Konstrukt, das sozialisiert... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Theorie, Theoraaah!
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 23.Jun.2016 - 21:21
Go to the top of the page
 
+Quote Post
malene
Beitrag 25.Jun.2016 - 22:03
Beitrag #8


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.112
Userin seit: 14.09.2007
Userinnen-Nr.: 4.995



ZITAT(McLeod @ 23.Jun.2016 - 22:19) *
Ich: Im Engagement sozialisiert bei den schwul-lesbischen CSDs. Aber dort eigentlich etwas müde geworden, Räume und Verständnis einzuwerben. Mag an der regionalen Besonderheit liegen: Tief verwurzelte Schwulenbewegung nahm irgendwann auch Frauen(!!) auf, weil die sich halt engagierten und was wegarbeiteten...


Interessant. Mir geht es ähnlich. Frauenbewegte Lesben sind mir fremd geworden und der schwul-lesbische Verein, bei dem ich seit 13 Jahren bin ... seit drei Jahren tauche ich dort nur noch sporadisch auf, um meiner Frau zu helfen, die dort sehr aktiv ist. Die Gründe für meinen Rückzug sind mannigfaltig: Arbeit, Hobbies, andere Interessen nehmen einfach mehr Raum ein und der Verein hat etwas an Glanz verloren.

Was meinst Du mit "... Müde geworde, Räume und Verständnis einzuwerben?" Gegenüber den Schwulen?

Bin neugierig (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) (Falls Du erzählen magst).

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 25.Jun.2016 - 22:10
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 26.Jun.2016 - 07:53
Beitrag #9


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Das wäre ein neues Thema (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) es ist ursprünglich von Schwulen gegründeter Verein, in dem Frauen Minderheit sind und bleiben. Wenn beim Kulturteil 2 Männer in Frauenkleidern singen und eine Discoqueen auftritt, dann ruft die Frage: "gibt es auch einen Programmpinkt für uns Lesben?" totale Irritation hervor. Mehr Frauen ginge ja kaum. Gruppen gestalten die Samstage im Zentrum, ungefähr 20 von 30 stattfindenden Veranstaltungen sind exklusiv für Männer., 5x ist Frauenabend/party Wenn männerexklusive Termine in den Kulturwochen liegen: Super. Wenn es das Frauencafé oder der Frauensamstagabend sind: Werden sie per Dekret eines Orgateams (wahlweilt Kukuturwochen oder Raumkoordination und Einzelevents) zu offenen Abenden / Cafés für alle bestimmt. Aber die Arbeit dürfen gern die Frauen machen, das Orgateam würde sich sehr über die Unterstützung freuen. Das zieht sich vom Vorstand bis in die Orgateams, unabhängig davon, wieviele und welche Frauen da involviert sind. Es wird als Zufall deklariert und der Verein bekommt Förderung von der Stadt für seine Aktivitäten in der queeren Community. Als einziger. Und fühlt sich nicht verantwortlich für die Situation: Sie spiegele nur das Engagement der Menschen wieder und da seien die Schwulen der Stadt eben aktiver.

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 26.Jun.2016 - 07:57
Go to the top of the page
 
+Quote Post
malene
Beitrag 26.Jun.2016 - 23:21
Beitrag #10


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.112
Userin seit: 14.09.2007
Userinnen-Nr.: 4.995



Klingt frustrierend und ich kann Deine Muedigkeit gut nachvollziehen. Ja, das Verhaeltnis zwischen Lesben und Schwulen ist ein ( grosses ) Thema fuer sich.

Meine Frau und ich haben da eher gute Erfahrungen gemacht, die Schwulen in unserem Verein haben sich sogar in lesbenspezifische Themen reingekniet und zeitweilig hatten Lesben, obwohl sie nur 15 % der Mitglieder ausmachen, die meisten Schluesselstellungen inne ( Praesidentin, Pressesprecherin, etc. ). Allerdings geht mit der Zeit den meisten Lesben diese maennliche Ueberzahl einfach auf die Nerven und sie steigen aus. Wir haben es in all den Jahren nicht geschafft, das Geschlechterverhaeltnis auszugleichen. Viele Lesben wollen mit den Schwulen nicht zusammenarbeiten. Sei es, weil sie finden, dass sie mit ihnen nicht viel gemeinsam haben, sei es, weil sie in anderen Vereinen schlechte Erfahrungen gemacht haben.

So werden auch die aktivsten Lesben irgendwann entmutigt und ziehen sich zurueck, so will auch meine Frau nach und nach ihre Aemter abgeben. Ihrer Meinung nach bleibt das Hauptproblem das mangelnde Engagement der Lesben. Je weniger Lesben aktiv sind, desto weniger ist der Verein fuer andere Lesben attraktiv, desto weniger koennen sie sich in Konfliktfaellen durchsetzen und / oder im Verein Einfluss nehmen.

Eigentlich schade.


Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 27.Jun.2016 - 06:01
Beitrag #11


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Ja, das ist schon so ne Sache... Wo vor 20 Jahren noch Frauenbuchladen, Frauenkulturverein, verschiedene Partyveranstalterinnen aktiv waren und es auch frauengeführte Gastronomie gab, ist ein Vakuum entstanden. Ich erlebe schwule (männliche?) Gruppen, Vereine da als wirklich gut in der Nachwuchsförderung und Weitergabe von Engagement. Denn den Wandel zum Konsumententum hat es auch dort gegeben. Auch die Solidarität und Wieder-Zusammenrücken nach Orlando lief hierzulande sehr stark unter schwulen Männern, während Solidarität in den USA beispielsweise eine gesamtgesellschaftliche Bewegung ist. Siehe Broadway-Chor...

Ich frage mich schon sehr, welche Rolle Geschlechter in unseren Communities spielen.unseren meint hier: Hierzulande. Ich hab da nicht das Gefühl, dass es globalisierte Effekte der Angleichung gibt... Ich erlebe mehr Stress in lesbsischen / Frauenkreisen, bei der Anwesenheit von Transmenschen (egal in welche Richtung die Transition ging/geht). Für Genderqueerness gibt es wenig Raum außerhalb der 4 Millionenstädte (oder lebe ich nur in besonders unqueeren mittelgroßen Städten??)... Während ich in den 80ern vor allem von Erwachsenen das Feedback bekam, aus der Geschlechterrolle zu fallen, als junge Frau in den 90ern eher Männer dazu kommentierend bis übergriffig wurden, sind es jetzt die jungen Frauen, die mich in meinem Fitnessclub oder in der Kinotoilette bewerten. Dazwischen waren mal gut 15 Jahre Ruhe (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Hmmm...
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 15.Aug.2016 - 07:17
Beitrag #12


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Moin,

vielleicht ist ja eine da, die mit mir ein bisschen Gedankenhinundher weiter denkt. Ich bin in letzter Zeit einem Menschen häufiger begegnet, der sich nicht "eindeutig" als Frau oder Mann spürt, auch schwer einzuordnend aussieht (ich weiß nicht, ob das mode-behaftete Wort 'androgyn' da passen könnte), sich bewusst entsprechend kleidet und wirklich beeindruckend die Sprache so nutzt, dass auch die Vielschichtigkeit von Geschlecht ihren Platz findet. So wie für einen Teil der Menschen die bewusste Kombination von männlichen und weiblichen Formen in Sprache unbequem klingt (und sie das rigoros ablehnen), ist das auch für mich sehr ungewohnt (und ich finde es faszinierend).

Wenn wir jetzt nicht schon etwas vertrauter wären, wüsste ich nichts von den anatomischen Unsichtbarkeiten unter der Kleidung. Dieser Mensch möchte rechtlich nicht den Personenstand wechseln - weil ja auch der andere nicht stimmt. Würde gern den informellen, nicht eindeutigen Vornamen in alle Ausweispapiere und offiziell tragen. Sucht für sich Schubladen, die groß genug sind, um nirgends anzuecken. Wobei das vielleicht auch mit den Schubladenphantasien zu tun hat, aber vielleicht auch viel mit den Menschen, die sich auch dieser Schublade bedienen und sie damit in Form bringen. Und die verhalten sich zueinander.

Ich fand es sehr spannend, dass "lesbisch" als Schublade für diese Person die weiteste, entspannteste Bezeichnung ist. Weil sie hier "bei uns" mehr Brüche mit Normen und Erwartungen wahrnimmt. Mehr Verstehen, Wahrnehmen und Wertschätzen von nicht-stereotypen Frauen. Hach... Ist schwer, mit dem Allgemeinheits-Vokabular zurecht zu kommen, um so viel Unausdrückliches, Mitschwingendes in Worte zu fassen.

Das fand ich eine sehr spannende Wahrnehmung (ist das jetzt eine Außenwahrnehmung, von einem Menschen, der sich schlicht nicht als Frau bezeichnen würde?)... Ich erlebe unsere informelle Gemeinschaft als lesbische Frauen eher als deutlich abgegrenzt, wenn auch ziemlich unstrukturiert (im Vergleich zum Beispiel zu schwuler Infrastruktur und deren Vernetzungsformen, während ich zB bisxuelle Menschen nahezu gemeinschaftslos bis auf kleinere Verbünde (nicht) erlebe).

Und eigentlich wäre "unsere" Geschlechter-Grenze meist gut beschrieben mit: nur Frauen, Punkt. Die hiesigen Forenregeln sind eines der ausdrücklicheren, öffentlichen Beispiele dafür. Oder so manche Diskussion im Vorfeld von LFTs über die Zielgruppe: wer wird eingeladen, teilzunehmen...

Wenn ich nun den ab-/ausgrenzenden Vorwurf, ich sei "zu männlich sozialisiert", nehme, dann spielt Körperlichkeit / Biologie eine untergeordnete Rolle für das Begrenzen. Und ich weiß ja um meine persönliche Entwicklung, verstehe auch die "Berechtigung" dieser Einordnung. In der Tat wurde ich bis zur Pubertät oft unhinterfragt öffentlich von Fremden als Junge wahrgenommen und entsprechend behandelt. Und das ist eine insgesamt andere Behandlung gewesen, als wäre ich ein Mädchen im Kleid oder mit langen Haaren gewesen, jedenfalls für die schlichten 1980er-Gewohnheiten in einer katholisch geprägten kleinen Großstadt am Rand der Republik, in der die wilden Studis mit ihren auslaufenden 1968er-/Feminismus-Alltagen nicht die Vorstellung von dem, was in diesen Gewohnheitsmustern "eigentlich richtig ist", berührt hatten...

Wenn ich explizite Beschreibungen von lesbischen Räumen und Gemeinschaften lese/höre, dann orientiert die Grenze viel deutlicher an der Biologie. Ich erlebe neuerdings in neuen Räumen, die ich als Gast betrete, dass Transsexuelle aufgrund von Körperlichkeit und Verhalten "richtige" Frauen definieren, als Grundlage für Klassifizierungen, wie lesbisch, hetero... Mit einer selbst mir schmerzenden, selbstverständlichen Abwertung von dem, was für sie "uneindeutig" bleibt.

In dieser Konstellation treffen wir beide nun aufeinander und erzählen uns von uns. Mein Verständnis von Frau ist so weitläufig, dass ich da gut hinein passe. Ich habe mich noch nie anders empfunden, früher halt als Mädchen, das sich als Junge ausgibt. Ich erinnere es als Zugang zu mehr Freiheit, zu Coolness oder sogar zu bestimmten Freizeitbeschäftigungen/Talenten (z.B. Fußball). Ich erinnere es nicht als Gefühl, dass mein Körper nicht stimmig ist für mich. Ich erinnere auch meine Absage an feminine Äußerlichkeit als eine Absage an heterosexuelle Begehrlichkeiten von Jungs/Männern.

Längstens ist all das für mich selbstverständlich geworden. Eine Variante vom Frausein. Frauen begehren, Talenten nachgehen, maskulin einsortierte/konnotierte Kleidung tragen oder Frisur oder Körpersprache. Mir war klar, dass mein Gender, also (nach meinem Alltagsverständnis) meine gewachsene, kontinuierlich weiter wachsende "psychosoziale" "Identitätsvorstellung" ein buntes Puzzle aus den beiden Töpfen "f" und "m" ist.

Und nun trudeln neue Gedanken durch meinen Kopf... Vielleicht, weil da ohnehin viel Reflektion los war und ist zuletzt. Vielleicht, weil inzwischen Bewusstsein und Akzeptanz von etwas mehr, als den Sphären "Frau" und "Mann", "maskulin" und "feminin" entstanden ist. In der Welt von Erwachsenen zumindest, die sich mit Geschlecht innerlich auseinandergesetzt haben. Entsteht eine Überlagerung, wäre ich sowohl weiterhin unter "Frau" zu Hause, als auch unter "non-binary/gender-queer"? Worte, die sehr neu für mich sind und die noch viel flirrender, weil individueller und noch nicht von Community schubladisiert sind. Da bin ich gerade... Ich würde dort auf Menschen treffen, die vielleicht einen "Männerkörper" haben (wie ich einen "Frauenkörper") und Erfahrung haben, als Frau oder Mädchen wahrgenommen und behandelt zu werden. Quasi das Gegenstück zu mir. Oder auf Menschen, die sehr bewusst neue Schubladen schaffen, indem sie sich neue Worte und Ausdrücke (sprachlich, Kleidung, Umgang) suchen, bzw. haben.

Mache ich es mit "Frau" nicht auch ein bisschen so, wie mein Gegenüber mit "lesbisch": weite den Begriff, damit er für mich passt und dreh den meisten Frauen auf der Straße ne lange Nase - "ätsch ätsch, Ihr seid nicht das alleinige Maß der Dinge"?

Mir fehlt eine Konklusion, eine Schlussfolgerung, ein Ergebnis, Klarheit... Menschen kennenlernen zu dürfen macht jedenfalls viel mehr mit mir, als übers Menschsein nachzudenken und abstrakt zu sein.

Hmmmmmmm...........
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
tina_d
Beitrag 27.Aug.2016 - 00:56
Beitrag #13


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 26
Userin seit: 27.05.2016
Userinnen-Nr.: 9.600



Das mir auch bekannte Problem habe ich anders analysiert: Durch die lang anhaltende Ausgrenzung der Lesben, Schwulen und Queers etc. durch den Mainstream wurden wir stigmatisiert. Eine Stigmatisierung, die uns allen nicht wirklich gut tut. Ständig konfrontiert mit Übergriffen aus der Gesellschaft haben wir einen eigenen, sich verselbständigen Raum geschaffen, der mit der selben Ausgrenzung (schnuppern verboten?) agiert, wie es die "Normalos" mit uns machen/machten.

Dass das nicht richtig sein kann, muss ich leider fast täglich feststellen. Denn es wäre durch Dummheit und Testosteron gesteuert, sich ohne zu wissen, was eine erwartet, in das "Neuland" zu stürzen.

Vorfühlen, Schnuppern, Empathie walten lassen; ist das nicht der große Unterschied? Ausgrenzung macht es für die Neue/n unendlich schwer ---

Der Beitrag wurde von tina_d bearbeitet: 27.Aug.2016 - 01:19
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 27.Aug.2016 - 07:53
Beitrag #14


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Hallo tina_d...

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Deinen Beitrag richtig verstehe. Die Stigmatisierung hat eine abgegrenzte Community entstehen lassen, die nach denselben unausgesprochenen Regeln läuft, nämlich Ausgrenzung... Soweit richtig? Das mit dem Testosteron versteh ich leider so gar nicht, weiß nicht, ob der Absatz ironisch ist. Und mangelnde Empathie macht es für Neue schwer - wer sind die Neuen hierbei?

Fragende Grüße
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
tina_d
Beitrag 29.Aug.2016 - 00:27
Beitrag #15


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 26
Userin seit: 27.05.2016
Userinnen-Nr.: 9.600



ZITAT(McLeod @ 27.Aug.2016 - 08:53) *
Hallo tina_d...

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Deinen Beitrag richtig verstehe. Die Stigmatisierung hat eine abgegrenzte Community entstehen lassen, die nach denselben unausgesprochenen Regeln läuft, nämlich Ausgrenzung... Soweit richtig?


Ja, wobei ich nicht sagen möchte, dass ALLE sich so verhalten. Aber leider sind es doch einige, viel zu viele, die sich abschotten. Also die am eigenen Leib erfahrene Ausgrenzung nun ihrerseits praktizieren. Mir kommt es häufig so vor wie bei Kindern, die von den Eltern geschlagen wurden und als Erwachsene nun ihrerseits ihre Kinder prügeln ...

ZITAT
Das mit dem Testosteron versteh ich leider so gar nicht, weiß nicht, ob der Absatz ironisch ist.


Männer, also Testosteron-gesteuert und, das darf nicht vergessen werden, durch eine geschlechtsspezifisch Erziehung geprägt, haben zu meist eine "Hau-Ruck-Mentalität". So frei nach dem Motto: Erst schlagen, dann fragen. Männer kennen oft kein oder wenig Bauchgefühl, verfügen oft über wenig Empathie und handeln somit ohne das Ende ihrer Handlungen zu bedenken.
Frauen (mit normalem Testosteron-Spiegel) hingegen sind vorsichtiger bei ihren Handlungen, springen seltener "in´s kalte Wasser", möchten vor einer wichtigen Entscheidung nach Möglichkeit erst mal schnuppern. Und dieses Schnuppern wird zumindest bei Menschen, die unsicher über ihre sexuelle Orientierung geworden sind, diesen von vielen Communities sehr schwer gemacht. Entweder findet man überhaupt keinen Zugang, wird als Störfaktor empfunden oder als "Frischfleisch" ge-/behandelt. So zumindest meine Erfahrungen. Auch hier habe ich stundenlang erst gelesen, bevor ich mich angemeldet habe. Positiv: Meine Ängste vor einer Ausgrenzung/Abweisung haben sich hier im Forum als unnötig erwiesen.
Aber das ist leider im realen Leben nicht überall so freundlich ...


ZITAT
Und mangelnde Empathie macht es für Neue schwer - wer sind die Neuen hierbei?


Es macht in meinen Augen einen gravierend Unterschied, ob man sich bereits in der Pubertät darüber im Klaren ist, welche sexuelle Ausrichtung man hat, oder ob dieser Findungsprozess erst sehr viel später einsetzt. Ich jedenfalls kann Butchi´s letzte Äußerungen voll unterschreiben.
Und ja, Lesben sind einfach oftmals brutaler als Heten, und Heten sind oftmals brutaler als Männer.
Hast Du schon einmal eine ernsthafte Schlägerei unter zwei Frauen mitbekommen? Da reicht es nicht, die Kräfte zu messen. Da muss neben den Schlägen und ausgerissenen Haaren noch die Demütigung der zerrissenen Bluse, des zerfetzten Slips u.ä. hinzu kommen. Männer hingegen "hauen sich eine auf´s Maul" und gut ist. (Entschuldigt bitte meine verbale Entgleisung - Aber so ist die Welt da draußen manchmal).

Aber mal unabhängig von Gender-Szenen: Auch in Musik-Szenen gibt es ungeschriebene Gesetze. So kann ich mich persönlich in der Rock/Heavy Metal-Szene recht gut bewegen. Wobei ich mir in z.B. in der Techno-Szene sehr verloren vorkomme. Mich schlecht bewegen kann. Denn in jeder Szene gibt es Kodexe, die man erfahren, kennen muss.


Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 29.Aug.2016 - 07:18
Beitrag #16


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Liebe tina_d,

ich bekomm die Kurve irgendwie nicht. Männer haben das Testosteron so hoch, dass sie erst schlagen, dann fragen - aber Frauen mir einem "normalen" (ich musste sehr schmunzeln) reicht ein Gerangel nicht, die prügeln sich bis aufs Blut. Frauen haben Empathie und bringen Unsicherheit mit, aber die lesbischen unter ihnen sind die brutalsten...

Möchte nun nicht du Analyse auseinandernehmen. Ich danke für Deine Ausführungen dazu. Vielleicht können wir über Lösungen reden. Was wünschst Du Dir, was bräuchtest Du, um Dich irgendwo wohl zu fühlen - wo gibt es das bereits (hier?) - und was unterscheidet diese Orte/Gruppen/Angebote von denen, aus denen sich Deine Analyse bislang speist? Wenn das klarer wird, könnten wir ja vielleicht sogar ableiten, wo es gute "Räume" gibt, bei denen ein Besuch lohnt.

Wäre das ne Idee, mit der Du was anfangen kannst?

Liebe Grüße
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
tina_d
Beitrag 30.Aug.2016 - 22:18
Beitrag #17


Filterkaffeetrinkerin
***

Gruppe: Members
Beiträge: 26
Userin seit: 27.05.2016
Userinnen-Nr.: 9.600



ZITAT(McLeod @ 29.Aug.2016 - 08:18) *
Liebe tina_d,

ich bekomm die Kurve irgendwie nicht. Männer haben das Testosteron so hoch, dass sie erst schlagen, dann fragen - aber Frauen mir einem "normalen" (ich musste sehr schmunzeln) reicht ein Gerangel nicht, die prügeln sich bis aufs Blut. Frauen haben Empathie und bringen Unsicherheit mit, aber die lesbischen unter ihnen sind die brutalsten...

Möchte nun nicht du Analyse auseinandernehmen. Ich danke für Deine Ausführungen dazu.


Danke dafür; vielleicht habe ich auf Grund eigener negativer Erfahrungen die Sache zu einseitig gesehen. Jedoch noch ein Einwurf, nur zum Nachdenken, nicht zum Diskutieren in diesem Thread: "Körperliche Gewalt von Frauen gegenüber Männer"


ZITAT
Vielleicht können wir über Lösungen reden. Was wünschst Du Dir, was bräuchtest Du, um Dich irgendwo wohl zu fühlen - wo gibt es das bereits (hier?) - und was unterscheidet diese Orte/Gruppen/Angebote von denen, aus denen sich Deine Analyse bislang speist? Wenn das klarer wird, könnten wir ja vielleicht sogar ableiten, wo es gute "Räume" gibt, bei denen ein Besuch lohnt.

Wäre das ne Idee, mit der Du was anfangen kannst?

Liebe Grüße
McLeod

Über Lösungen reden ist grundsätzlich ein guter Ansatz. Allerdings mit der Tendenz zum Ausufern, weil eine gute Lösung immer die Belange aller Seiten berücksichtigen muss. Ich persönlich lebe und agiere (versuche) gemäß dem Freiheitsbegriff von Immanuel Kant, vermengt mit einer guten Portion Wilhelm Dilthey.
Hier fühle ich mich recht wohl und beginne ganz vorsichtig, aus meinem "Schneckenhaus" herauszukrabbeln. Aber: Hier sind wir in einem Forum. Hier kann ich vor einer Reaktion überlegen.
ZITAT(Butchi)
Einmal hätte ich fast eine Prügelei provoziert, weil ich ein Mädel auf der Tanzfläche angelächelt habe. Ihre Freundin fand das überhaupt nicht lustig und war kurz davor ihr "Eigentum" zu verteidigen.

Das ist jedoch das reale Leben. Butchi hatte keine Zeit zum Überlegen ... Hätte auch mir passieren können. Lächeln - Eine offene, freundliche und unverbindliche Reaktion! Wie soll unbedarfte Frau erkennen können, dass sie gegen einen Kodex verstößt? Dass dieser Kodex-Verstoß eine so harsche Reaktion verursacht? Ich persönlich kenne keinen Hetero-Club, in dem ein -Frau lächelt Frau an- seitens der Männer eine Schlägerei provoziert hätte.
Die (vormalige) Hete weiß einfach nicht, kann einfach nicht wissen, was sie falsch gemacht hat. Warum sie in eine (fast-) Schlägerei geraten ist, dazu bedarf es einer Erklärung, weil es der Neuen (=späte Umorientierung) an entsprechenden Erfahrungen/erlernten Schemata fehlt.
Es ist selten der Ort/Angebot, was den Raum ausmacht. Meist sind es die Menschen, die sich in dem Raum befinden.

Und jetzt kann ich nur hoffen, gegen keinen Kodex verstoßen zu haben. Denn bewusst habe ich es nicht!

Liebe Grüße

Tina
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 30.Aug.2016 - 23:15
Beitrag #18


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.514
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Also wenn jedes Lächeln in lesbischen Diskoveranstaltungen eine Prügelei (fast) auslöst, wären wir ständig in Notaufnahmen und tanzten nicht.

Die Idee, es müsse an einem Kodex gelegen haben, zumal einem, der allen lesbischen Frauen zu eigen sei, ist leider falsch. Richtig ist: Die Frau hatte einen an der Klatsche.


Und ja, davon mag es mehrere geben. Bei Heteras, bei Lesbens, bei Transfrauens. Es ist aber keine Pflicht, sich dem anzuschließen. Ich jedenfalls werde jetzt nicht anfangen, andere Frauen mit Prügel zu bedrohen, weil sie meine Partnerin anlächeln. Ich gratuliere ihnen zu ihrem guten Geschmack und lächle meine Partnerin an.

Gute Nacht.
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 30.Aug.2016 - 23:15
Go to the top of the page
 
+Quote Post
pfefferkorn
Beitrag 31.Aug.2016 - 08:20
Beitrag #19


Gut durch
************

Gruppe: Validating
Beiträge: 1.332
Userin seit: 16.02.2006
Userinnen-Nr.: 2.620



danke! Mc Leod

Verallgemeinerungen helfen wenig...





Go to the top of the page
 
+Quote Post
Rafaella
Beitrag 31.Aug.2016 - 12:18
Beitrag #20


Freies Vögelchen
************

Gruppe: Members
Beiträge: 9.416
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 14



ZITAT(tina_d @ 30.Aug.2016 - 23:18) *
Über Lösungen reden ist grundsätzlich ein guter Ansatz. Allerdings mit der Tendenz zum Ausufern, weil eine gute Lösung immer die Belange aller Seiten berücksichtigen muss. Ich persönlich lebe und agiere (versuche) gemäß dem Freiheitsbegriff von Immanuel Kant, vermengt mit einer guten Portion Wilhelm Dilthey.

OT: Das ist seit 40 Jahren - seit ich an der Uni Würzburg mal ein Seminar über Dilthey besucht habe - das erste Mal, dass irgendwo sein Name erwähnt wird. Ich fand ihn damals, zumindest in der quälenden hermeneutischen Interpretation seines Werkes, Absatz für Absatz, eher langweilig. Werde nun mal auf deinen Link gehen.. Danke schön.

ZITAT(McLeod @ 31.Aug.2016 - 00:15) *
Also wenn jedes Lächeln in lesbischen Diskoveranstaltungen eine Prügelei (fast) auslöst, wären wir ständig in Notaufnahmen und tanzten nicht.

Die Idee, es müsse an einem Kodex gelegen haben, zumal einem, der allen lesbischen Frauen zu eigen sei, ist leider falsch. Richtig ist: Die Frau hatte einen an der Klatsche.


Und ja, davon mag es mehrere geben. Bei Heteras, bei Lesbens, bei Transfrauens. Es ist aber keine Pflicht, sich dem anzuschließen. Ich jedenfalls werde jetzt nicht anfangen, andere Frauen mit Prügel zu bedrohen, weil sie meine Partnerin anlächeln. Ich gratuliere ihnen zu ihrem guten Geschmack und lächle meine Partnerin an.

Gute Nacht.
McLeod



Es soll Subs gegeben haben, in denen war die Bitte um Feuer für eine Zigarette schon ein Veilchen wert. Long ago
Go to the top of the page
 
+Quote Post

2 Seiten V   1 2 >
Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 18:58