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> Der Weg
luna39
Beitrag 07.Dec.2016 - 10:44
Beitrag #1


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 4
Userin seit: 07.12.2016
Userinnen-Nr.: 9.705



Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier. Habe mich angemeldet, um in einem intelligenten Forum Ratschläge für meine momentane Situation geschenkt zu bekommen und auch um mitzulesen, über Themen, die mich beschäftigen.

Ich werde bald 40, diese Zahl ist echt ein Problem für mich. Ich habe mich vor ca. einem halben Jahr, aus einer 4 jähr. Bez. getrennt. In dieser Bez. und auch in der davor, hatte ich immer das Gefühl warten zu müssen. Auf Dinge, die mir wichtig sind(Kind bekommen, Alltag verbringen, zusammen wohnen etc.). Das habe ich mehr schlecht als recht getan, da ich immer wieder diese Fragen eingebracht habe und wahrscheinlich dadurch Stress verbreitet habe?
Ich empfinde mich so, das ich Situationen schlecht aushalten kann, wo meine Grundbedürfnisse nach zb. gem. Zeit verbringen, nicht erfüllt werden. Klar könnte ich dann einfach gehen, aber das tue ich nicht, weil ich denke, das ich auch aushalten sollte.
Auf der anderen Seite hatte ich schon einige kurze Begegnungen gehabt mit Frauen, die nah gewesen waren und wo es alles gepasst hätte mit den Grundbedürfnissen. Nur leider war ich nicht verliebt und bin dann ziemlich schnell gegangen. Das ist erst mal so mein von mir empfundener Grundkonflikt. So nehme ich ihn wahr. Natürlich denke ich auch, in einer kleinen Ecke meines Bewusstseins, das ich vielleicht noch nicht die Richtige getroffen habe. Aber eigent. glaube ich nicht an so etwas, sondern eher, das man Themen hat, die bewältigt werden müssen und deswegen gerät man immer wieder an genau die Frauen, die das in einem offenbaren.

Ich habe mich sehr stark verliebt(was mir so heftig selten passiert). Wir kennen uns ca. seit 1 1/2 Monaten. Die Frau ist in der Sit., das sie 2 wichtige Prüfungen absolvieren muss, die Mitte Feb. stattfinden(sie ist durch beide Prüfungen schon 2 mal durchgefallen). Wenn sie diese Prüfungen nicht schafft, müsste sie in die Ukraine zurück(sie lebt seit 6Jahren hier) und ihre ganze Existenz hängt daran(geld, selbstst.leben etc.). es ist also sehr wichtig. Sie hat gemerkt, das sie nicht jedes Wochenende bei mir sein kann, da wir wenig schlafen und gem. Zeit genießen wollen, sie sich schlecht auf Lernstoff konze. kann usw. Und auch, das wir uns nicht mehr so viel schreiben sollten, weil sie auch jeden Tag unter der Woche lernt usw. Das es auch kraft braucht, um sich auf die Bez. und die Prozesse zu konzentrieren. Sie meinte, sie kann das nicht leisten, obwohl sie gern wollte. Sie hatte die Idee sich in 2 Monaten erst wieder zu melden...hat dann aber eingelenkt, das wir durch seltenes Treffen und telefonieren usw. im Kontakt bleiben sollten. Für sie sind wir zusammen und sie empfindet sich mit mir in einer Beziehung. Sie will mich nicht verlieren. Aber sie kann mir halt zZ nicht so viel nähe geben. Sie sagt mir glaubhaft, das sie mich braucht, das sie nach den Prüfungen anders ist, also viel Zeit verbringen will. Das sie sogar nach den Prüfungen näher zu mir ziehen will, damit wir beide nicht so viel Fahrerei haben. Ich glaube ihr das auch, das sie das nicht einfach so sagt. Sie hat mich gebeten zu bleiben usw. Alles gute Worte, die mich auch berühren.

Ja, dann bin da ich. Mit meinen Wunsch nach zusammen wachsen, Zeit verbringen, Familie, Leichtigkeit usw. Mit meinen eigenen So sein, das ich gar nicht weiß, wie ich Leicht sein soll und froh, wenn wir uns treffen...ich weiß nicht, wie mein Herz auf sein kann und ich Nähe zulassen kann. Für mich gibt es leider oft nur alles oder nichts. Die mitte fällt mir schwer, ist kaum zu ertragen, da wir uns so wenig sehen und im Kontakt sind. Und das auch noch alles in der Anfangszeit, wo man verliebt ist...in einer gewachsenen Bez. hätte ich damit nicht so das Problem. Und ich will ihr mit meiner Schwere und Schmerz keinen Stress machen, aber es wäre so. Sie bräuchte, das ich froh bin, trotz der wenigen Zeit, weil meine Traurigkeit tut ihr weh.
Dieser Konflikt zu warten versus wie kann ich mein leben gestalten in der zeit des so wenigen sehens?

Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?
Wie ist es möglich mit einem offenen und gut gelaunten Herzen im Kontakt zu sein, mit so viel Abstand und für mich unbefriedigten Bedürfnissen?
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Traudl
Beitrag 07.Dec.2016 - 12:26
Beitrag #2


Vorspeisenexpertin
*****

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Beiträge: 70
Userin seit: 06.12.2016
Userinnen-Nr.: 9.704



Hallo luna,

Ich verstehe Deinen Wunsch nach Nähe. Ich verstehe auch, daß Deine Freundin Exstenzielles zuerst regeln muß.
Wenn das nicht klappt, wird Eure Lage zudem noch schwieriger, da Du ja geschrieben hast, daß die dann das Land verlassen muß. Das würde nicht nur sie in eine sehr schwere Situation bringen sondern auch Deinem Wunsch nach Nähe entgegen stehen.

Somit bleiben für mich 2 Lösungsansätze.

1. Du gibst ihr die Zeit, die sie braucht, um lernen zu können, nimmst ihr eventuell Alltagsgeschichten ab, unterstützt sie und hoffst, daß alles gut geht und ihr in 2 Monaten Euer Glück miteinander genießen könnt.

2. Du kannst so nicht leben zwischen Hoffnung und Wunsch, auch legitim, da Du nach Deinen Bedürfnissen leben und entscheiden musst.

Ich persönlich würde mich vermutlich für 1. entscheiden, weil wenn ich liebe möchte ich für die Frau da sein und 2 Monate wären für mich eine überschaubare Zeit. Ich hab schon länger auf was gewartet in meinem Leben

LG Traudl

Der Beitrag wurde von Traudl bearbeitet: 07.Dec.2016 - 12:27
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Marsali
Beitrag 07.Dec.2016 - 13:04
Beitrag #3


Satansbraten
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Beiträge: 589
Userin seit: 10.07.2008
Userinnen-Nr.: 6.038



Hallo Luna,

ich kenne Deinen Wunsch nach Symbiose, nach Verschmelzung, zumindest klingt es für mich so, als sei das bei Dir (auch) so. Noch vor ein paar Jahren hätte ich nicht anders reagiert als Du und auch heute noch fällt es mir schwer, wenn meiner Liebsten etwas wichtiger als ich. Das hat ganz viel mit meinem inneren Kind zu tun, dass sich verlassen fühlt, wenn es allein gelassen wird. Auch dieses Warten auf... kenne ich. Deshalb fühle ich mich angesprochen und will Dir sagen, was mir geholfen hat: Ich habe drei EMDR-Sitzungen gemacht um das zu ändern. Um unabhängiger zu sein, mich nicht als wertlos zu empfinden, wenn ihr mal etwas wichtiger ist und es auszuhalten sie auch mal zu teilen. Es funktioniert nicht immer in den Situationen, aber meine Grundeinstellung ist entspannter. Es geht mir besser. Zwei Monate ist ja wirklich eine überschaubare Zeit. Vielleicht schaffst Du es, Dich auf Dich zu konzentrieren und Dir zu genügen, dann kannst Du Dich darauf freuen, sie zu sehen, wenn sie es einrichten kann ohne das Gefühl zu haben, die ganze Zeit auf sie gewartet zu haben. Denn das macht natürlich unzufrieden. Vielleicht hilft Dir ja auch die Idee der EMDR, denn Deine Gefühle müssen ja Ursachen haben. Auf jeden Fall würde ich versuchen die Zeit zu überbrücken bis Ihr Euch häufiger sehen könnt und ihr Glück zu wünschen für die Prüfungen.

Alles Liebe Dir und Euch!

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luna39
Beitrag 07.Dec.2016 - 14:43
Beitrag #4


Vorkosterin
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Danke für Eure Antworten. Ja, an mein inneres Kind hab ich auch schon gedacht. Und auch schon überlegt traumather. etwas zu machen. Emdr ist nicht meins(hab ich schon mal bei Flugangst probiert) aber SE finde ich ne gute Methode. Danke für den ratschlag:-).Ich werde es angehen!
Mein Hauptproblem ist, das ich mich so sehr über mich selbst ärgere, weil ich sie ja auch fühlen und verstehen kann und unterstützen will. Aber ich kriege diese blöde Mitte nicht hin. Heisst, offen und in Freude zu sein, wenn sie mir schreibt oder wir uns sehen. Das mir das wenige genügt und ich mich über dieses wenige freue. Und vor allem selbst auch aktiv zu sein im Kontakt, weil das ist ja auch wichtig.Ich bin dann wie gelähmt... Ich hab einfach schiss, das die Traurigkeit und das zu- sein da ist und es ist da. Halt dieses Alles oder gar nichts Prinzip in mir.. Und ihr macht das verständlicherweise Stress, weil es ne Schwere in die Beziehung bringt.
Würde das denn mit Traumather. entspannter werden können? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen, das ich dann anders handeln kann...
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McLeod
Beitrag 07.Dec.2016 - 15:04
Beitrag #5


mensch.
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Du beschreibst, dass Dein Kopf die Situation ja versteht und nachvollzieht. Deine Gefühlswelt dreht aber am Rad. Ich finde, das sagt was. Sehr deutlich. Da gibt es was zu bearbeiten, das sich angetriggert fühlt. Was es ist weiß ich nicht. Es könnte typisch für ein noch ungelöstes Trauma sein: das Schutz-Ich ist massiv aktiv und versucht, die Situation ganz dringend hinzubiegen in eine weniger stressige Konstellation. Auch ohne Rücksicht auf Verluste / Konsequenzen. So ist das Schutz-Ich, das ist sein Job. Dann gibt es das wache Ich der Gegenwart, das sagt "also das ist doch total wichtig mit der Prüfung und ich hab vertrauenswürdige Zusagen von ihr". Es hat wenig Gegengewicht zum Schutz-Ich. Und das verdrängte Ich des Traumas hüpft irgendwo herum und möchte gesehen werden, aber das Schutz-Ich lentk die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart und steuert Aktionen und Emotionen.

Das ist so in Kürze der Mechanismus des unverarbeiteten Traumas. Sehr verständlich beschreibt und bebildert es das Buch "Zurück in mein Ich", bei dem nur das letzte Achtel etwas kontraproduktiv ist, weil es da um die Werbung für die Therapieansätze der Autorin geht.

Traumata stellen wir uns oft als große, bedeutsame Ereignisse vor. Das sind sie --- auch. Nur eben nicht ausschließlich.

Das Leben mit den Altlasten ist möglich. Es wiederholen sich Dinge, Entwicklungen und Erlebnisse. Wie ein Autopilot. Zermürbend. Frustrierend. Auch das Unverständnis für sich selbst: "Das müsste ich doch besser können. Das ist doch bekloppt!" - Last, Frust, Wege in schwierige Lebenssituationen. Verluste.

Ein guter Anlass, aus der Dauerschleife auszusteigen, oder? Eine tolle Frau, viel Liebe, schöne Aussichten...

Was denkste?
McLeod
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Marsali
Beitrag 07.Dec.2016 - 16:13
Beitrag #6


Satansbraten
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Ich hab EMDR mit dem Augenkontakt versucht - und das klappte überhaupt nicht.

Dann hab ich eine andere Therapeutin gefunden, eher einen Coach, die das so machte, dass sie mir auf die Knie klopfte und ich die Augen schließen durfte. So konnte ich mich super einlassen. Mittlerweile hat sie ein EMDR-Gerät, das finde ich auch gut. Letztes Mal hat sie EFT gemacht - die Frau ist Gold wert!

Vielleicht ist auch das ein Anstoß, es nochmal woanders zu probieren. Auch bei mir ist es kein Großereignis, dass ich damit angegangen bin. Es war eher das Problem immer im Gefühlschaos zu stecken und wenn etwas gut war, das nicht zu sehen. Immer in der Erwartung zu sein auf noch mehr. Das war anstrengend. Das ist jetzt auch nicht vollkommen weg, aber mir ist jetzt viel, viel leichter ums Herz.

Das wünsche ich Dir auch!
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luna39
Beitrag 07.Dec.2016 - 18:46
Beitrag #7


Vorkosterin
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Ich hätte einfach nicht gedacht, das das ein Trauma sein kann...eher so was wie: "das kann sie doch echt jetzt nicht bringen und wer würde sich auf so was einlassen und das mitmachen:-)".
Aber ja, wenn es sich so stark von den Gefühlen anfühlt und man so am rad dreht oder sich wie gelähmt fühlt, dann kann es nur ein Trauma sein. Es macht handlungsunfähig bzw. man handelt nicht mehr angemessen. Ok. Ich habe mir gerade einen Termin bei einer Traumather. geholt, die mir empfohlen wurde...und werde das mal angehen.Ich möchte ja auch etwas tun, damit es sich auflöst...manchmal kann die Liebe halt Berge versetzen...:-).
Es ist schön wie du das beschreibst mit den verschiedenen Anteilen...Schutz Ich...Wach Ich...Trauma Ich. Sehr einleuchtend und bildlich. Kann ich gut was mit anfangen. Gibt es in dem Buch denn Lösungsansätze, die man selbst praktizieren kann?


Danke, Danke, Danke für eure anregenden Antworten! Hat mir sehr geholfen und mich auch sicherer gemacht, das es dann doch an mir liegt, bzw. ich was aufzuarbeiten habe...
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McLeod
Beitrag 07.Dec.2016 - 23:06
Beitrag #8


mensch.
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Es gibt einiges, was Es gibt sicher ein paar Dinge bei Selbstfürsorge, Energie tanken, Zeit freihalten, um Therapieerleben zu verarbeiten und zu integrieren... Diese Sachen wirken unterstützend. Ebenso, weniger streng mit sich zu sein. Oder mit dem es-sich-selbst-kleinreden aufhören. Selbstheilung ist relativ unmöglich. Es ist ein Trauma. Wie ein gebrochenes Bein... Eher nicht alleine zu heilen.

Klingt gut bei Dir!! Chapeau.
McLeod
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