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Beitrag
#1
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Salzstreuerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 86 Userin seit: 07.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.039 ![]() |
Hallo zusammen!
Ich habe gestern mit meiner Cousine telefoniert. Es ging unter anderem auch mal wieder um das Thema Beziehung, egal ob Ex oder die in der Zukunft liegenden. Dann kamen wir auch auf das Thema zu sprechen, dass man oft selbst Schuld daran sei, wenn es mit dem Beginn einer Beziehung (also vorrangig dem richtig kennen lernen) nicht so klappt und man deshalb oft selbst seine Chancen nicht wahrnimmt sondern verspielt. Das ist der Standpunkt von meiner Cousine und ich konnte das nicht so recht nachvollziehen, aber wohl verstehen. Sie meinte aus verschiedenen Gründen sei das so, z.B. aus dem Grund, dass man noch zu sehr an der Exbeziehung hängt (sehe ich ein, aber nach ner gewissen Zeit muss man doch auch weiter leben), Angst vor zu schneller Bindung, Angst vor erneuter Enttäuschung oder oder oder. Sie meinte auch, dass es nicht nur auf der Beziehungsebene so sei, sondern genau so gut im Berufsleben. Viele Menschen würden sich nicht trauen, sich zu verändern, z. B. aus Angst vor der Existenz. Ich bin jedoch der Meinung, dass man sich von so was nicht ablenken lassen sollte, denn was spricht dagegen, neue Menschen und dann später vielleicht auch neue Partner kennen zu lernen? Wenn die zwischenmenschliche Chemie stimmt, warum nicht?! Warum immer alles in der Gewohnheit belassen? Warum gibt es Menschen, gibt es sie wirklich?, die nicht gerne aus ihrem bisherigen Leben „ausbrechen“ können/wollen? Warum nicht seinen Beruf ändern, wenn man nicht mehr glücklich darin ist? Ich weiß, dass es heutzutage nicht so leicht ist sich umzuorientieren und dann noch eine Anstellung zu finden, aber deshalb lieber unglücklich leben?! :unsure: Ich muss nun immer wieder an das Gespräch denken und frage mich nun, kann es wirklich stimmen, dass man sich im Leben viele Chancen selbst zu Nichte macht, weil man zu feige ist aus seinem bisherigen Lebensumstände auszusteigen/umzusteigen. Evtl. auch Angst vor neuen, ungewohnten Konfrontationen hat? Angst vor der dann neuen entstehenden Zukunft hat. Und somit lieber in seinem bisherigen Umfeld weiter (unglücklich)lebt? Ich hoffe ihr versteht was mir grad so im Kopf herum springt, denn ich würde von mir nun mal behaupten, dass ich mich nicht zu denen hinzuzähle, die Angst vor neuen Dingen/Menschen/Situationen hat. Natürlich ist alles Neue ungewohnt und auch ich brauche eine gewisse Zeit, um mich damit anzufreunden oder meine Entscheidungen zu fällen, aber gar nicht darauf zu reagieren oder es ignorieren und deshalb evtl. Chancen im Leben links liegen lassen, ich weiß nicht… Vielleicht hat ja jemand von Euch Erfahrungen damit gemacht. Wäre schön davon zu lesen! LG Sunflower |
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Beitrag
#2
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Gerade vor 5 Minuten habe ich mich mit zwei Freundinnen über eben dieses Thema unterhalten...Es ging dabei um meine Exfreundin, die sich in den 2 Jahren, die nun seit unserer Trennung vergangen sind, kein bisschen weiterentwickelt hat; offenbar noch immer lieber unglücklich ist und dafür mir die Schuld in die Schuhe schieben kann, als eigenverantwortlich dafür zu sorgen, dass es ihr besser geht. Ich habe darüberhinaus auch eine Schwester und eine Freundin, die auch immer wieder in ihrem Leben "entschieden" haben, lieber zu leiden, als neu anzufangen und sich selbst darum zu kümmern, dass es "bergauf" geht. Ich könnte mir vorstellen, und das "passt" auch zu den Persönlichkeiten dieser drei Menschen, dass sie sich sicherer fühlen, wenn sie unter Bekanntem leiden, als sich (mit ungewissem Erfolg) auf Neues einzulassen, selbst Verantwortung zu übernehmen - schließlich birgt das ein gewisses Risiko und sie haben dann niemanden als sich selbst, dem sie ein mögliches "Nicht-Glücken" des Entwurfes anlasten könnten. So ziehen sie den "Schrecken ohne Ende" dem gesünderen "Ende mit Schrecken" vor. Ich selbst bin auch kein Mensch, der es liebt, Risiken einzugehen, aber Priorität hat für mich doch (inzwischen) das "gute Gefühl". Wenn ich den Eindruck habe (und nicht loswerde), etwas tut mir nicht gut, dann stelle ich es ab; und werte das "Abstellen an sich" bereits als Erfolg - egal, was letztlich danach kommt; denn ich habe entschieden und "entscheiden" ist per se etwas Gutes. Ein ganz schön schwieriges Thema ist das - und abhängig von den Erfahrungen, die ein Mensch gemacht hat in seinem Leben.... Wenn jemand nie gelernt hat (lernen durfte!), dass er für das Glück in seinem Leben selbst verantwortlich ist, dass "Ertragen" ein weniger hoher Wert ist als "Entscheiden", dann ist dieser Mechanismus nur schwer abstellbar. Dazu braucht es eine Menge Reflexion und diese muss sich gegen die Angst durchsetzen, die mit der Erkenntnis kommt, dass mit mir nur gemacht wird, was ich zulasse; dass mein Leben (Glück) letzlich nur in meiner Hand liegt. Gerade Frauen habe genau diese Tatkraft oft bereits in ihren Elternhäusern "wegtrainiert" bekommen und das "Aushalten" erlernt, das sie nun beispielsweise dazu bringt, sich mobben zu lassen im Arbeitsleben oder sich vom Partner/von der Partnerin schlecht behandeln zu lassen. edit: Deshalb zu der zitierten Frage "kann es wirklich stimmen...": Ja, das kann es, aber gut ist es nicht. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 10.May.2005 - 12:16 |
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Beitrag
#3
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Ich denke das ist recht schwierig und ich finde es fast schon anmaßend zu sagen "die ist selbst Schuld, dass sie leidet...würde sie sich nur weiterentwickeln, Entscheidungen treffen"
Wem ist es nicht schon so gegangen in dem ein oder anderen Lebensbereicht, dass die Veränderung zu spät kam oder garnicht? Man will, aber man kann irgendwie nicht. Ich persönlich kann beruflich gut Schnitte machen, bin da kompromisslos, da zählt nur was mich ausfüllt und glücklich macht, packe dafür auch an, krämple die Ärmel hoch und lasse mich nicht davon abschrecken wenn um mich rum gesagt wird, dass ist doch eh nicht zu schaffen, daran wirst du scheitern. Viel zu zaghaft bin ich im Privaten. Mich schon von einer unproduktiven, ärgerlichen "Freundschaft" zu trennen fällt mir schwer. Oder neue Kontakte zu knüpfen von denen ich eigentlich weiß, die würden mich bereichern. Da bin ich einfach viel zu unbeweglich, komme oft erst in die Gänge wenn der Zug am abfahren ist. Ich weiß das und kann trotzdem nicht anders. Und ich denke so geht es vielen. Schön ist, wenn ich dabei Hilfestellung bekommt mich zu verändern. So wie ich selbst von meinen Stärken gebe. |
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Beitrag
#4
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
ist es denn weniger feige, als konsequenz den ausstieg aus etwas zu forcieren, das ja irgendwann mal geklappt hat (zumindest nehme ich das in den meisten fällen an). kann es nicht viel mutiger sein, sich den schwierigkeiten zu stellen, zu bewältigen und dadurch die situation besser zu machen? was den film cube angeht - zum thema aussitzen empfiehlt sich ja ausserdem das beispiel unseres pfälzischen ex-kanzlers -, ist das ja nun eher ein gemeines beispiel. *schüttel* - aber in seiner aneinanderreihung von extrem-situationen und urängsten sicher sowas wie ein auf die spitze getriebenes. wobei dein fazit allgemein eher fatal anmutet... :rolleyes: |
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Beitrag
#5
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Leidiges Thema - das ich manchmal schwer zu entwirren scheint.
Sicherlich habe auch ich lernen müssen daß man letztendlich selber ran muß, wenn das Leben mehr sein soll als "ich habe eine 30m² Wohnung und genug Nudeln für die nächste Woche". Das "wie" war schon schwieriger. Ich habe eben auch die Erfahrung gemacht, daß es Situationen geben kann wo einfach die Kraft fehlt. Und wenn solche Momente bzw Phasen "jenseits des Wollens" zu Zeitpunkten auftreten an denen sich wichtige Dinge entscheiden, dann kann es tatsächlich passieren daß man Möglichkeiten nicht nutzt / nutzen kann, weil man einfach zuweit weggerutscht ist. Ganz konkret gesprochen war ich in den Jahren in denen sich zB für die meisten eine Berufsfindung einstellt, schwer depressiv und konnte mich selbst nicht leiden. Es hat gerade mal gereicht, mich irgendwie zu ernähren, und nichts weiter. Ähnlich dumme Situationen habe ich sehr früh erlebt, was mein soziales Leben betrifft. Die Eigenverantwortung kommt da ins Spiel, wo es darum geht selber mit diesen Dingen fertig zu werden, die dann eben zur eigenen Lebensgeschichte gehören. Verpasste Möglichkeiten und nicht genommene Hürden bleiben es trotzdem, und gegen das dazugehörige gelegentliche Zwicken hat mir jedenfalls noch kein "ich bin selbst schuld" geholfen, weil das eben nicht auf alles anwendbar ist was einem so widerfährt, in der Grauzone wo es weder einen eindeutig "schuldigen" anderen noch ausschließlich selbstgewähltes gibt. Für einige Dinge ist es irgendwann zu spät, und mit solchen "Verlusten" an Möglichkeiten und Lebenszeit kommt man nur weiter wenn man sich selbst genehmigt daß es eben wehtut. |
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Beitrag
#6
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
[ot] fischli... danke :wub: [/ot]
BWLer nennen das glaub ich den Grad der Risikoaversion (und ich nenn das meinen Lieblingswitz in den zugehörigen Rechenaufgaben :D ). Wie wertvoll ist mir Sicherheit? Ab welchem Nutzen erscheint mir welches Risiko vorteilhaft? Glaub das sind die Faktoren die wirklich mal von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Während die einen nichts schöner finden, als heute hier, morgen dort Hansdampf in allen Gassen zu spielen, möchten die anderen 100% Kontrolle - und dafür ist ein konstantes System von unschätzbarem Vorteil... Momentan bin ich im kompletten Richtungswechsel. Soweit es meine Entscheidung war, ziemlich gewagt. Es hat ne Weile gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen hab. Aber als ich mal die Kraft dazu hatte, kam der Stein ins Rollen. Das schwerste an der Lage ist die Angst, wieder einen Fehler zu machen. Lähmt mich auch jetzt noch immer wieder. Und du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mir wünsche, daß das bald zu Ende geht. Wie fischli schon sagte - nicht jede hat immer die Kraft für einen Umschwung... Hab vor ein paar Wochen die Erklärung beim Mathe lernen gefunden: Wendepunkte sind immer Punkte extremer Steigung. :D Nuja, und die brauchen nunmal extra-Power. |
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Beitrag
#7
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.071 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 84 ![]() |
Hab gerade leider nicht die Zeit, den ganzen Thread zu lesen, aber er inspiriert mich dermassen, dass ich auch auf die schnelle Antworten muss.
Ich habe einen grossen Teil meines Lebens damit verbracht ein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich "Chancen" nicht geplant angehe. Stichwort: "was wollen sie beruflich in 2, 5, 10, 15 Jahren machen?" :wacko: Und das ging auch in den privaten Bereich. Mein Leben bestand nur aus scheinbaren Zufällen, Erfolg war ein Zufall und dass mich eine liebt - sowieso. :( Vor ein paar Jahren habe ich beschlossen, dass solche Ansätze (Chancen vorbereiten, ergreifen etc.) einfach Schrott sind - bzw. nicht zu mir passen. Mittlerweile denke ich, dass ich Gelegenheiten dann als Chancen erkenne, wenn ich dazu bereit bin und meine Lebenssituation dazu passt. Die "Denke" macht mich zufriedener ... Alles andere sind noch nicht einmal verpasste Gelegenheiten sondern einfach nicht reif für mich. @sunflower: schöner Thread! :) |
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Beitrag
#8
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 224 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 153 ![]() |
Hallo ihr
ein gutes Thema und eins, dass mich gerade wieder sehr beschäftigt. Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass jede/r es selbst in der Hand hat, Chancen für seine persönliche Zufriedenheit im Leben aufzutun - sei es mittelbar oder unmittelbar, und es darüber hinaus selbst bestimmen kann, diese dann auch zu nutzen - oder eben nicht. Grundsätzlich gehört dazu erst mal der Wille, die Verantwortung für sein Leben selbst zu übernehmen und für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Es gibt Menschen, denen dieser Wille offenbar grundsätzlich fehlt. Da werden dann die Gründe für das eigene Unglück ausschliesslich bei Eltern, Lehrern, Freunden, Bekannten, Arbeitgebern etc gesucht oder schlimmstenfalls bei Gruppen von Menschen, die vermeintlich irgendwas tun, was ihnen schadet. In jedem Fall also: die Verantwortung haben andere und 'Ich bin meinem Schicksal hilflos ausgeliefert' - und bin auch nicht bereit, diese Sicht zu ändern.Hmm... bei diesen ist es schwierig.... und Ja - ich bin der Meinung, die sind es selber schuld. Anders ist es, wenn man um die eigene Verantwortung grundsätzlich weiss, aber nicht immer den Mut, die Kraft, den Willen hat, oder vielleicht sogar Angst davor hat, sie auch zu tragen. Da ist es manchmal leichter, 'Schuldige' zu finden, auszuharren, Chancen nicht wahrzunehmen, weil sie gerade nicht vorhandene Kraft erfordern oder den Kopf in den Sand zu stecken. Das finde ich normal, gehört zum Auf und Ab des Lebens dazu, passiert dem einen seltener dem anderen öfter und sollte man sich selber und anderen zugestehen - solange es nach jedem 'Ab' auch wieder ein 'Auf' gibt B) Egal wie die Geschichte eines Menschen aussieht, ich glaube, jeder hat die Chance zur 2. Gruppe zu gehören oder irgendwann hinzuzukommen, auch wenn er dazu Hilfe benötigt. Da ich ein Mensch mit 'rotem Kreuz auf dem Rücken' bin, habe ich eine Schwäche für Menschen, die 'hilfsbedürftig' erscheinen. Leider erkenne ich oft zu spät, wenn es sich um Menschen handelt, die zur ersten Gruppe gehören. ( Das psychologische 'Gutachten' dazu versuche ich gerade selber zu erstellen B) ) Soviel von mir dazu... Grüsse Leila |
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Beitrag
#9
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 248 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 108 ![]() |
Hallo ihr! Da steige ich ENDLICH wieder mal ins Forum ein, und das erste, was ich lese, ist dein Beitrag, sunflower. Und er trifft sooo gut auf meine momentane Situation zu, und ich will kurz was dazu schreiben: Nun ja, ich stecke im Moment in einer ein bisschen/ ziemlich schweren/ neuen Phase meines Lebens und versuche, so gut als möglich damit umzugehen: Meine Eltern sind schon länger geschieden, meine Mutter und mein kleiner Bruder, d.h. eigentlich "wir", ziehen jetzt aus unserem großen Reihenhaus aus, in eine kleine 3-Zimmer-Wohnung. Was bedeutet, dass ich und meine Schwester (sie ist auch schon erwachsen und studiert) von heute auf morgen kein eigenes Zimmer mehr zuhause haben werden. Auf diese Entscheidung meiner Mutter hab ich sehr negativ reagiert, ich war enttäuscht, traurig, unsicher, fühlte mich "hinausgeschmissen", vielleicht auch verletzt in meinem Stolz (meiner Mutter meinte, mit 23 "bräuchte" ich ja kein eigenes Zimmer mehr zuhause und müsste endlich ganz auf eigenen Beinen stehen). Tja, es kam und kommt immer wieder zu Streitereien deswegen zwischen uns. Aber seit gestern, seit einem ganz tollen Gespräch mit einer sehr guten Freundin, versuche ich, das ganze mal von einer anderen Seite zu sehen (auch wenn´s nicht immer leicht ist...): Ich hab kein Zimmer mehr zuhause, und vielleicht ist es auch ganz gut so, der letzte Schritt in Richtung erwachsenwerden könnte es sein- und soll es wohl auch sein. Ich ziehe jetzt aus dem Studentenheim aus, hab vor zwei Tagen eine eigene Garconniere bekommen und werde im Juli umziehen. Klar, ein bisschen Angst hab ich schon: Die erste eigene Wohnung, ich werde viel allein sein, noch mehr Selbstverantwortung tragen, mehr mein Ding machen... Das ist nicht immer leicht. Aber schön langsam beginne ich es auch als Chance in meinem Leben zu sehen, als Chance weiterzukommen in allem, was ich tue. Vielleicht auch privat und beziehungstechnisch. Denn in letzter Zeit habe ich viel über meine Liebe zu Frauen geredet, mich vielen Freunden anvertraut und bin dadurch gewachsen. Und hab wohl immer schon gemerkt, dass ich auch so an meinem Leben was ändern sollte, mal einen ganz anderen Weg einschlagen müsste, um das alles auch leben zu können. Tja, und ein Ortswechsel und somit endlich mal ganz auf mich gestellt zu sein, kommt in dieser "Selbstfindungsphase" sicher auch nicht ungelegen... Ja, und jetzt sitze ich da und schreib mir all meine Gefühle von der Seele, die mich momentan so bewegen- und empfinde alles mögliche dabei: Ein bisschen Ungewissheit, Angst, manchmal vielleicht auch ein paar Selbstzweifel, Zweifel daran, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, ein bisschen Leere ob der neuen (ungewohnten) Situation. Aber auch Neugierde, trotz den Ängsten den Willen- ENDLICH- etwas verändern zu wollen. Und auch ein bisschen Stolz auf mich, den ersten Schritt getan zu haben, so "mutig" gewesen zu sein. Caty |
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Beitrag
#10
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
:zustimm: Caty - Daumen hoch! Du schaffst das...
Was ich besonders liebe, sind Menschen, die gaaanz sicher sind, was andere brauchen, was sie alles sein könnten, anderen ihre persönlichen Ambitionsstempel aufdrücken, aber enttäuscht sind, wenn das Gegenüber diese Ambitionen nicht teilt... Bei näherer Betrachtung päppelt die Mehrzahl dieser Menschheitsförderer irgendwie einen kleinen Kontrollwahn in ihrem Ohr, oftmals um selbst ("planwidrig") nicht so gut gelaufene Entscheidungen zu verdrängen... Wat lernt uns das? :D Auch Chancen liegen im Auge des Betrachters... |
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Beitrag
#11
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 224 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 153 ![]() |
Hi Caty
JA - genau das ist es! In vermeintlich negativem, das positive Potential sehen zu können, zu wollen und es umzusetzen - das heisst u.a. 'Chance nutzen'
Da kannst Du auch stolz drauf sein und auch stolz auf eine Freundin und eine Mutter, die Dich auf Deinem Weg nach vorne mit kleinen Schubsern an der richtigen Stelle dabei unterstützen, die Richtung nicht zu verlieren. 'Frisch gewagt ist halb gewonnen' - jetzt nur noch dran bleiben :cheerlead: Lieben Gruss Leila |
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Beitrag
#12
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Fürstin Pückler ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 248 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 108 ![]() |
Danke, Leila, für deine nette Antwort. Es tut gut, solche Bestätigungen zu hören- im real life, aber auch hier im Forum :rolleyes:
Caty |
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Beitrag
#13
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auf Entdeckungsreise ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.151 Userin seit: 21.11.2004 Userinnen-Nr.: 800 ![]() |
@ Caty... Ich drück die Daumen, dass Du gut voran kommst auf Deinem Weg! :)
Insgesamt ist meine eigene Erfahrung ähnlich wie ja schon von einigen beschrieben. Da sind einerseits die Menschen, die sich offensichtlich trotz allem von ihnen beklagten Elend wohl fühlen mit dieser Situation und nicht ernsthaft daran gehen (wollen), etwas an der Situation zu ändern. Das kann für andere schon sehr anstrengend sein, wenn man sich da mit reinziehen lässt.. "Energievampire" - hat mir gut gefallen an der Stelle! Ich bin sicherlich eher jemand, die das Übel gern an der Wurzel packen möchte und was ändern, was tun. Aber ich stell immer wieder bei mir und auch bei anderen fest, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, im entscheidenden Moment die Kraft aufzubringen, die Initiative zu ergreifen, um "Chancen" zu nutzen. Oder einfach mich aus einer Situation rauszubringen, die mir nicht gut tut. Manchmal ist alles so zäh und so viel auf einmal, dass man zwar die Chancen sehen, aber in dem Augenblick nicht wirklich ergreifen kann. Oder es artet eher in "mit dem Kopf durch die Wand" -Aktionismus aus und ich könnte vor Wut toben, dass es eben manchmal nicht die Methode ist, die zum Ziel führt. Dann heißt es, erst einmal abzuwarten und auch Dinge geschehen lassen zu können. Das finde ich immer wieder eine der schwereren Aufgaben.... Zu sehen, dass es nicht gut tut, in etwa zu sehen, wo ich hinwill, aber der Weg dahin muss erst noch sichtbar werden. Der ist manchmal einfach noch nicht da, ich bin noch nicht bereit, ihn zu gehen. Manchmal waren es sicher Chancen, die hat es nur einmal gegeben. Einen kurzen Moment. Da hilft es heut nichts mehr, dass ich es nun sehe, und es mich damals nur ein kurzes Wort "gekostet" hätte. Bei kleinen wie bei großen Dingen. Von einfach nur jemanden ansprechen bis Lebensentscheidungen. Aber die Kraft reicht eben manchmal nicht, ich denke, das muss man sich auch zugestehen können. Und manchmal braucht es "nur" einen lieben Menschen, der einem ein wenig in die richtige Richtung stubst, einem hilft, die erste Hürde zu nehmen. Wobei mir grade durch den Kopf geht, man weiß ja auch nicht, ob es wirklich eine verpasste Chance war. Zum Glück wird man nämlich nie erfahren, was geschehen wäre wenn..... |
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Beitrag
#14
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 18 Userin seit: 08.04.2005 Userinnen-Nr.: 1.452 ![]() |
Ich befinde mich momentan in einer Situation,wo diese Dinge von denen ihr spricht,auch mir durch den Kopf gehen.Muss man immer gleich alles hinschmeissen,wenn etwas schwierig wird oder nicht gut läuft?Ist es die Angst vor dem Neuen unbekannten?Oder rennt man oft nur vor seinen Problemen weg,wenn man gleich die Situation ändert,weil es ungemütlich wird?Ich werde oft durch mein hohes Sicherheitsbedürfnis und mein Pflichtbewusstsein in meinen Entscheidung stark beeinflusst.Laufe ewig mit einer Entscheidungsfrage schwanger,bis ich es nicht mehr aushalte.Oder völlig am Ende bin.Ich weiss nicht gerade die beste Art zur Lösung.Wissen ob gewisse Entscheidungen verkehrt waren,weiss man erst,wenn es zu spät ist.Dann gibt es kein zurück mehr.Ich würde gern kämpfen,aber manchmal ist zu viel passiert und die Kraft verlässt mich
.Mir ist nur aufgefallen.Wir leben in einer so schnelllebigen Zeit.Wie viele Menschen lassen sich nach kurzer Zeit wieder scheiden,kündigen den Job,ziehen ständig um. Wer ist denn noch zu großen Opfern bereit?Ich finde viele Einschränkungen in der eigenen Entscheidungsfindung liegen auch an der Gesellschaft.. :morgens: |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 11.05.2025 - 06:32 |