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> urteil: muslime müssen am schwimmunterricht, teilnehmen
rowan
Beitrag 02.Jun.2005 - 20:01
Beitrag #1


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düsseldorfer gericht weist antrag der eltern zurück

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0...,358424,00.html
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Rehauge
Beitrag 02.Jun.2005 - 22:04
Beitrag #2


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was möchtest Du damit mitteilen?

Ich kann diese Gerichtsentscheidung nur gutheißen.
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rowan
Beitrag 02.Jun.2005 - 22:20
Beitrag #3


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was ich damit mitteilen möcht? information.
ich finde es nicht gut, man sollte rücksicht nehmen auf die kultur und religon anderer menschen. unsere kultur und christentum soll auch akzeptiert werden.

warum heisst du das gut?

Der Beitrag wurde von rowan bearbeitet: 02.Jun.2005 - 22:21
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kahikatea
Beitrag 02.Jun.2005 - 22:50
Beitrag #4


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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Bin zwar nicht Rehauge, finde diese Entscheidung aber auch erfreulich. Daß ein staatlicher, konfessionsneutraler Erziehungsauftrag Vorrang vor Religionsfreiheit und elterlichem Erziehungsrecht erhält, erscheint mir im Sinne einer gemeinsamen Basis des Zusammenlebens in dieser Gesellschaft grundsätzlich sehr wichtig, und zwar bezüglich aller fraglichen Religionen. Bei Eltern aus christlich-fundamentalistischen Sekten, die ihre Kinder aus Sexualkundeunterricht oder Evolutionsbiologie heraushalten wollen, möchte ich das auch nicht anders gehandhabt sehen.

Darüber hinaus sollten meiner gänzlich unbescheidenen und persönlichen Idealvorstellung nach sexistische, geschlechtersegregierende Argumentationen, wie sie allzu oft bei solchen Themen vorgebracht oder implizit zugrunde gelegt werden, in einer fortschrittlichen Gesellschaft ohnehin keinen Platz haben.

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kruemelchen
Beitrag 03.Jun.2005 - 00:15
Beitrag #5


Immer mal wieder...
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Also ich finde es auch richtig. Sport ist gerade für Kinder sooo wichtig.
Ich hatte in meiner Klasse *nachrechne* 14 Muslime, davon haben 8 (die Mädchen) nicht am Sportunterricht teilgenommen. Also nicht nur am schwimmen, sondern generell am Sport. Ich finde, das kann nicht angehen.

Sport ist nunmal - wie ich finde zurecht - ein Pflichtfach, dazu gehört eben auch eine zeitlang schwimmen, und da mussen eben alle, die gesundheitlich dazu in der Lage sind, teilnehmen.

Wenn ich mein Kind in Deutschland in die Schule schicke, muss ich mir darüber im klaren sein - wenn nicht ggf. auf eine reine Mädchenschule wechseln o.ä.


Grüße
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marietta
Beitrag 03.Jun.2005 - 08:11
Beitrag #6


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Ich finde das Urteil auch richtig. Die Kinder, die hier leben, sollen die Chance haben, sich zu integrieren. Sport ist wichtig, nicht nur für den Körper, sondern auch für die sozialen Kontakte.

Ich beobachte seit vielen Jahren mit Sorge, wie in unseren Großstädten eine radikal-islamische Subkultur entsteht mit Menschen, die nicht mehr mit uns und unserem Land zu tun haben wollen als hier leben und Geld verdienen. Viele männliche Jugendliche dieser Kultur sind extrem frauen- und lesbenfeindlich - ich konnte das in Köln beim letzen CSD am eigenen Leib erleben! Bin auf der Heimfahrt in der U-Bahn zusammen mit meiner damaligen Freundin von 2 türkischen jugendlichen massiv angepöbelt und beschimpft worden :angry:

Ich finde, es ist falsch verstandene Toleranz, diese Abkapselung zuzulassen - und dazu gehört eben auch, dass radikale Islamisten ihre Frauen und Töchter unterdrücken. Ich mach das nicht mit und daher begrüße ich nicht nur dieses Urteil, sondern auch jedes Urteil, welches das Tragen von Kopftüchern verbietet.
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rowan
Beitrag 03.Jun.2005 - 10:01
Beitrag #7


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beim schwimmunterricht für muslime geht es aber nicht um das kopftuch oder um sportunterricht allgemein. es geht darum, dass die bekleidung nicht der religion entsprechend eingehalten werden kann. der koran spricht von sittlicher bekleidung für männer UND frauen. und dazu gehört, die beine und den oberkörper zu bedecken.
das der koran zur unterdrückung der frau hergezogen wird, das sieht der koran definitiv nicht vor, im koran sind männer und frauen gleich, es gibt noch nicht mal die erbsünde wie im christentum. auch das kopftuch oder die komplette verschleierung sieht der koran nicht vor. evtl. ist das kopftuch eine empfehlung, aber das arabische wort für kopftuch bedeutet zb. auch bluse. und es ist definitiv kein muss.
ich bin einfach der meinung, dass integration von beiden seiten aus stattfinden muss und das wir auch dinge akzeptieren müssen, die die religion des jeweiligen betreffen. und in meinen augen wird das mit füssen getreten, wenn wir menschen verbieten, sich ihrer religion entsprechend zu kleiden wie eben beim schwimmunterricht. dann könnten wir muslime auch zwingen, schweinefleisch oder krallentiere zu essen. (schweinefleisch ist übrigens auch in der bibel unreines fleisch)
bei normalen sportunterricht sind die bekleidungsvorschriften problemlos einzuhalten, daher ist das wieder ein anderes thema. problematisch ist dort mehr der gemischte unterricht von mädchen und jungen. inwieweit das tradition ist oder glaube, das weiss ich nicht und möchte dementsprechend dazu keine meinung abgeben.
was den sexualkundeunterricht anbelangt, ein freund von mir ist auf einer evangelischen schule unterrichtet worden, dort gab es keinen sexualkundeunterricht und die seiten zu dieser thematik waren aus den biologiebüchern entfernt. in meinen augen kein muslimisches bzw. sektenproblem, auch ein christenproblem. nur das sich da keiner drüber aufgeregt hat. sexualkunde- unterricht finde ich persönlich wichtig, für alle kinder, egal, welche religionszugehörigkeit vorhanden ist. aber die forderungen, zb. praktiken zu besprechen im detail wie oralverkehr (quelle: tv, akte 05 ausgabe 22) wie es in england gang und gebe ist, finde ich persönlich bedenklich. es kann menschen in ihrem glauben tief verletzen (egal, ob muslim, jude, christ) und kindern, die s*x**ll* g*w*lt erlebt haben kann das enorm triggern und leider sind das viele kinder. eine aufklärung darüber, wie man sich vor krankheiten und schwangerschaft schützt, welche praktiken es gibt (ohne explizit ins detail zu gehen), zu informieren, dass alles okay ist, solange es beiden seiten gefällt, das nein auch nein heisst, das in der partnerschaft über sex reden wichtig ist, die kinder darüber aufzuklären ist in meinen augen für den biologieunterricht ausreichend (zu der biologischen seite natürlich). für alles weitere könnten ja workshops angeboten werden, wo die kinder entscheiden können, ob sie daran teilnehmen wollen oder nicht, aber teilnahme unter zwang finde ich sehr bedenklich, wenn der sexualkundeunterricht auf praktiken und deren ausführung ausgeweitet wird.
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Bilana
Beitrag 03.Jun.2005 - 10:39
Beitrag #8


Capparis spinosa
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Ich denke es muss Kompromisse geben, von beiden Seiten. da wir aber nunmal in Deutschland leben sollten bestimmte Dinge selbstverständlich sein, was sie leider nicht sind. Es ist doch eine selbstverständlichkeit die Grundregeln der Gesellschaft in der man lebt anzunehmen.
Es wäre sicher kein Problem Schwimmunterricht getrennt abzuhalten. Unbedeckt sein vor den Geschlechtsgenossinnen ist ja kein tabu.

Ich finde auch Aufklärung im Unterricht ob wir es nun Sexualkunde nennen oder es im Biologieunterricht passiert muss niemandem gefallen. Jeder hat sich das anzuhören mit allen Facetten. Ich denke in den ersten Erfahrungen und Informationen über Sexualität liegt so viel, was Menschen für den rest des Lebens prägen kann. Da ist es doch gut, wenn SchülerINNEN einen offenen aber auch verantwortungsvollen Umgang vermittelt bekommen.

Wenn ich mich daran erinnere wie wir im Biologieunterricht darüber gesprochen haben, vielmehr hat die Lehrerin monologisiert und wir, sonst so coolen Kids mit hoch rotem Kopf auf die Bank gestarrt. Wohl hat sich sicher in dem Moment niemand gefühlt, aber welcher Teeny tut das schon bei dem Thema? Im nachinein denke ich war es sehr positiv und hilfreich. Auch wenn es u.a. um Praktiken ging so was das garnicht wichtig, sondern die offene, natürliche Art mit der darüber gesprochen wurde, auch über Homosexualität. Es hat mir ein ganz anderes Bild geliefert als die Biolehrerin in der Grundschule, die selbst hoch rot vor sich hin stammelte nur bei dem Versuch Zeugung und Geburt zu erleutern.
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kahikatea
Beitrag 03.Jun.2005 - 10:45
Beitrag #9


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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QUOTE (rowan @ 03.Jun.2005 - 11:01)
und in meinen augen wird das mit füssen getreten, wenn wir menschen verbieten, sich ihrer religion entsprechend zu kleiden

Dem verlinkten Spiegel-Text nach ist schlicht und einfach festgestellt worden, daß das Kind wie alle anderen am Unterricht teilzunehmen hat. Ganz abgesehen davon, daß dem Artikel nach vmtl. nicht das Kind ein Problem mit dem Unterricht hat, sondern die Eltern, sind vom Gericht eben keine Kleidungsvorschriften gemacht worden - es ist im Gegenteil darauf hingewiesen worden, daß das Kind sich ja anders kleiden könne (wenngleich ich persönlich das vor dem Hintergrund des von marietta angesprochenen Integrationsgedankens für das Kind für eher kontraproduktiv halten würde).

QUOTE (rowan @ 03.Jun.2005 - 11:01)
ich bin einfach der meinung, dass integration von beiden seiten aus stattfinden muss und das wir auch dinge akzeptieren müssen, die die religion des jeweiligen betreffen.

Integration ist in einem säkularen Staat primär eben keine Frage von Religionen. Was im Koran oder irgendwelchen Schriften irgendwelcher Religionen steht oder wie irgendjemand diese Schriften auslegt, sollte für die Teilnahme am allgemeinen Schulunterricht daher schlichtweg keine Rolle spielen.

Integration ist aber ganz sicher eine Frage von gemeinsamen grundlegenden Werten, und genau die werden mit dem Argument (m.E. gründlich falsch verstandener) Toleranz für religiöse Sektiererei immer mehr in Frage gestellt.
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kahlan
Beitrag 03.Jun.2005 - 10:55
Beitrag #10


Naschkatze
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QUOTE (marietta @ 03.Jun.2005 - 09:11)
Ich finde das Urteil auch richtig. Die Kinder, die hier leben, sollen die Chance haben, sich zu integrieren.

Und genau da sehe ich das Problem. Ich habe die Befürchtung, dass das überzeugte Muslime eher dazu bringen wird, (muslimische) Schulen für ihre Kinder zu suchen, die den Bekleidungsvorschriften eben entsprechend. Und dann ist es Essig mit Integration!
Ich tue mich nach wie vor schwer, mir da eine Meinung zu bilden, die ich ich wirklich ohne wenn und aber vertreten kann. Ich kann beide Seiten verstehen, und ich befürchte einfach, das Gesetze und Gerichtsurteile einfach an der Sache vorbeigehen.
Ich tendiere da im Augenblick eher dazu, zu sagen: "Dann schwimmt halt nicht mit" als mir vorzustellen, welche Art der Erziehung diesen Kindern auf rein muslimischen Schulen wohl zuteil werden wird (und ich glaube einfach nicht daran, dass da irgendeine Behörde ihrer Kontrollfunktion wirklich nachkommen könnte...).

Ich glaube, je mehr man versucht, Muslimen die Ausübung ihrer Religion zu erschweren, und sie zur "Integration" (Anpassung?) zu zwingen, desto eher schafft man das Bedürfnis, sich Nischen zu suchen, wo eben genau diese Zwänge nicht herrschen. Und diese Tendenz macht mir persönlich mehr Angst.
Um andere Rollenbilder vorleben zu können, muss ich Kinder und Jugendliche erreichen können. Und vielleicht auch akzeptieren lernen, dass das einfach länger dauern wird, als ich mir das wünsche.

(Das Gleiche gilt übrigens auch für die Katholikin, die in meiner Grundschulklasse war und nicht mit zu Schulausflügen durfte, und die Zeugen Jehovas, die samstags grundsätzlich "krank" waren...)
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shark
Beitrag 03.Jun.2005 - 11:17
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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Ich finde es wichtig, zu überlegen, was denn die Kinder, um die es da geht, wohl wünschten, wenn sie nicht gelernt hätten, ihren Eltern nach dem Mund zu reden.

Meine Töchter haben eine Grundschule besucht, in die fast 60% Muslime gingen. Die Mädchen, welchen von ihren Eltern der Besuch des Sport-/Schwimmunterrichtes untersagt worden war, äußerten auf Nachfrage (ohne Beisein der Eltern), dass sie sehr wohl gerne den Unterricht besuchen wollten, es aber eben von den Eltern verboten wurde. Um die Interessen der Kinder durchzusetzen, ohne sie ihren Eltern zu "entfremden", finde ich es wesentlich und unumgänglich, dass es das Gebot der zwingenden Teilnahme an diesen Fächern gibt. So dürfen die Kinder mitmachen und die Eltern müssen das dulden. Wieviel der Ressentiments der Eltern nun religiös und wieviele traditionell begründet sind, spielt hierbei keine Rolle. es gilt die Kinder zu schützen vor der Willkür derjeniger, die ihnen die Integration versagen wollen, die mit der Teilnahme an Schulsport, Klassenausflügen und Schullandheimaufenthalten einhergeht; oft die einzige Möglichkeit der betroffenen Kinder, die Welt einmal von einer anderen Warte als der der Eltern zu sehen.
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rowan
Beitrag 03.Jun.2005 - 16:58
Beitrag #12


Gut durch
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getrennter sportunterricht fände ich persönlich gut (mal unabhängig der religion) ich denke heute noch mit grauen an den gemeinsamen sportunterricht. bis einschl. 6. klasse hatten wir sogar nur eine umkleidekabine! das war echt hart. die jungs fingen das pubertieren an und hatten wirklich nur ein thema, die oberweite der mädchen. sie fanden es lustig, wie die brüste wackelten wenn ein mädchen lief und eine in der klasse hatte eine so grosse oberweite, dass sie aufgrund körperlichen beschwerden später operiert wurde (bandscheibenvorfall). die hat am meissten abbekommen. für die meissten mädchen war der gemischte sportunterricht eine qual, mich eingeschlossen. ich habe es so sehr gehasst, dass ich ab 7. klasse tanz und gymnastik :wacko: als sportkurs gewählt habe, da ich mir sicher sein konnte, dass dort kein junge ist. und wenn ich was gehasst habe, dann tanzen und gymnastik, viel lieber hätte ich leichtathlethik gemacht.

sicher, der lehrer ist schon dazwischen gegangen, wenn solche blöden kommentare kamen, aber nach dem unterricht war pause, da ging es dann weiter. und das sportproblem wäre damit auch bei muslimen gelöst.
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Liane
Beitrag 03.Jun.2005 - 18:26
Beitrag #13


Heiligenanwärterin
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:huh: Ich dachte, getrennter Sportunterricht ist sowieso immer noch klar (bin ich sooo alt?)
Eine Alternative wäre, mit dem eigenen Körper den Bekleidungsvorschriften zu entsprechen (es gibt Ganzkörperbekleidung - ich käme mir darin reichlich blöd vor - aber wer sich darin wohler fühlt...)
Ich finde die Problematik auch schwierig und nicht eindeutig zu lösen. Für mich ist auch die Frage: Warum leben diese Menschen in Deutschland? Wurden sie durch höhere Macht dazu gezwungen (Krieg...), und es ist für sie nicht zumutbar, in eine Region zu ziehen, in denen sie ihren Glauben besser leben können, weil er dort alltäglich ist?
Wie lernen die Kinder schwimmen, wenn nmicht an einem Ort, wo andere sind? Gibt es eigene Schwimmkurse für sie? Wenn sie nicht schwimmen lernen - wie helfen sie sich in einer Notsituation?
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blue_moon
Beitrag 03.Jun.2005 - 20:41
Beitrag #14


strösen macht blau!
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QUOTE (Liane @ 03.Jun.2005 - 19:26)
Für mich ist auch die Frage: Warum leben diese Menschen in Deutschland?

vielleicht im einen oder anderen fall: weil sie einen deutschen pass besitzen? :unsure:

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 03.Jun.2005 - 21:34
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-Agnetha-
Beitrag 03.Jun.2005 - 21:31
Beitrag #15


ungerader Parallel-Freigeist
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Kein leichtes Thema.

Ich kann mir vorstellen, dass es für manche schwierig ist, ihre Moralvorstellungen aufzugeben.
Trotzdem finde ich es wichtig, dass Kinder schwimmen lernen.
Außerdem denke ich, dass sich die meisten Kindern, die nicht mitschwimmen, ausgeschlossen fühlen. Noch mehr als sie es sowieso schon sind.

Eine gute Freundin aus meiner Schulzeit ist Muslimin. Sie hat immer sehr darunter gelitten, dass ihre Mutter ihr nicht erlaubt hat mit anderen schwimmen zu gehen, auf Klassenreisen mitzufahren, usw.
Sie meinte öfters ihr Leben wäre so langweilig. Das tat mir immer leid, das sie eine sehr sehr lebensfrohe Person ist.

Dass alle am Sexualunterricht teinehmen, halte ich auch für wichtig. Wer (außer den Eltern) sagt denn dass diese Jugendlichen dann wirklich erst in der Ehe Sex haben?
Und dann finde ich es wichtig, dass sie über Verhütung, usw informiert sind.

Der Beitrag wurde von -Agnetha- bearbeitet: 03.Jun.2005 - 21:33
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rowan
Beitrag 03.Jun.2005 - 22:26
Beitrag #16


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das die kinder selber gefragt werden, das finde ich wichtig (menschenrechte, religionsfreiheit)
aber wenn sie es auch nicht wollen wegen ihrer religion (eigentl. geht das problem mit dem verhüllen ja erst in der pubertät los, vorher sieht der koran dieses nicht so streng) sollte man dieses auch respektieren (schwimmunterricht! sport kann man sehr wohl bedeckt betreiben). und ich denke schon, das junge jugendliche dieses entscheiden können. das die eltern u. u. eine andere meinung haben und die jugendliche dazu drängen bzw. zwingen, nicht teilzunehmen, das ist ein anderes problem. aber jeder sollte seine religion ausüben können und dürfen, freiwillig. ich bin auch gegen gesetze gegen kopftuch tragen, aber für gesetze, die es unterbinden, frauen zum kopftuchtragen zu zwingen. ich kenne sehr wohl muslimische frauen, die das kopftuch aus überzeugung tragen und in keinster weise unter zwang. und warum sollte diesen frauen dieses verboten werden? wenn eine nonne auf der strasse läuft oder jemand den gekreuzigten christi um den hals trägt, dann regt sich auch keiner auf. ich bin durchaus gegen die unterdrückung der frauen, gegen unterdrückung von menschen allgemein. aber ich bin auch dafür, dass jeder seine religion ausleben darf, ohne einschränkungen. und wie gesagt, auch der koran sieht keine unterdrückung der frau vor, er ist in meinen augen um einiges humaner als manch eine bibelstelle. von daher hat die unterdrückung im name des islams keine grundlage! somit ist das ist nicht das problem des muslimischen glaubens sondern ein gesellschaftliches.

Der Beitrag wurde von rowan bearbeitet: 03.Jun.2005 - 22:29
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Rehauge
Beitrag 04.Jun.2005 - 09:56
Beitrag #17


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QUOTE (blue_moon @ 03.Jun.2005 - 20:41)
QUOTE (Liane @ 03.Jun.2005 - 19:26)
Für mich ist auch die Frage: Warum leben diese Menschen in Deutschland?

vielleicht im einen oder anderen fall: weil sie einen deutschen pass besitzen? :unsure:

Vielleicht aber auch, weil sie hier ihre fundamentalistische Auslegung des Korans, anders als in der Türkei, ausleben und verbreiten können :wacko:

Ok, mein Statement bezieht sich nur auf solch konservative und fundamentalistische Moslime, wie diese im Artikel erwähnten Eltern, die versuchen die deutsche Verfassung und Rechtsprechung zu islamisieren und dazu - in meinen Augen - ihre Kinder mißbrauchen.

Religionsfreiheit in Deutschland schließt für mich die Moschee neben der Synagoge und der Kirche mit ein. Von mir aus kann an öffentlichen Schulen neben christlicher Religion auch jüdische, budhistische, hinduistische Religion unterrichtet werden, wobei ich persönlich meinen Kindern lieber Ethik und Philosophie zukommen lasse.

Wer sich ansonsten aus scheinbar religiösen Gründen nicht an den status quo der deutschen Gesellschaft anpassen möchte, der lebt hier falsch. Zumal es den moslimischen Eltern in Deutschland nicht verwehrt ist, ihre Kinder an einer privaten Schule unterrichten zu lassen.
Ich schreibe "scheinbar religiöse Gründe", weil ich sehr viele moslimische Freunde und Bekannte haben, unterschiedlichster nationaler Herkunft, die ihre Religion und ihren Glauben im Einklang mit den Gegebenheiten in Deutschland praktizieren.

Ehrlich gesagt erschüttert es mich sehr, ausgerechnet in einem Lesbenforum Toleranz und Verständnis für radikal-islamische Auswüchse in Deutschland zu lesen. Es gibt zwar im Koran keine Erwähnung von Lesben, nur von Schwulen und dennoch:
QUOTE
Es gibt den Konsens unter islamischen Gelehrten, dass alle Menschen von Natur aus heterosexuell sind. Homosexualität wird von den Gelehrten als sündhaft und als perverse Abweichung von der Norm angesehen. Alle islamischen Denkschulen sowie die islamische Rechtswissenschaft betrachten den schwulen Akt als ungesetzlich.


Rehauge
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Gattina
Beitrag 04.Jun.2005 - 11:14
Beitrag #18


sensible Wildkatze im Porzellanladen
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Also, ich finde das Urteil auch gerechtfertigt. Meiner Meinung nach liegt es an den Menschen, die in einem Land fremd sind, sich anzupassen! Will man beispielsweise in der Türkei leben sollte man sich deren Gepflogenheiten unterwerfen und anpassen, da man ja auf eine Akzeptanz in dem Land baut (Ich persönlcih würde allerdings NIE in die Türkei gehen!). Natürlich gilt dies auch, wenn man sich entscheidet in irgendeinem anderen Land zu leben. Genauso sollten sich Muslime m.E. in Deutschland an die Sitten und Gepflogenheiten anpassen. Wenn sich jemand entscheidet in einem anderen Land zu leben, egal aus welchen Gründen, muss er sich darüber im klaren sein, dass es dort andere Moralvorstellungen etc. gibt. Um akzeptiert zu werden, was jeder, der in einem anderen, als seinem Geburtsland lebt, anstreben sollte, ist es wichtig sich der Gebräuche des Landes anzunehmen. meiner Meinung nach ist dies eine GRUNDVORAUSSETZUNG für das Leben in einem anderen Land.
Es kann nicht sein, dass Menschen hier leben nur um zu arbeiten und ihr "eigenes kleines Land" innerhalb des großen Landes aufbauen, nur um sich nicht zu integrieren. Ich denke auch, dass dabei für beide Seiten etwas verloren geht. Denn der Austausch zwischen den Kulturen kann bestimmt in vielerlei Hinsicht anregend sein.
Ich will damit nicht sagen, das ich jemandem die Ausübung seiner Religion verbiete möchte (was ja auch gar nicht in meinem ermessen steht). Jeder Mensch kann seine persönlich bevorzugte Religion überall ausüben. Ich befürworte auch Synagogen etc. Aber innerhalb des Systems (Gesetze, Schulen etc.) des Landes in dem man sich befindet, sollte man seine Moralvorstellungen und Lebensweise anpassen. Vom Kopftuch, über das Schwimmen, den Sexualkundeunterricht usw.
Wozu dieses fanatische "eigene kleine Welt" aufbauen speziell der Muslime in Deutschland führt, hat man ja vor nicht all zu langer Zeit in Berlin gesehen :angry:, wo einfach wegen der Familienehre ein Mädchen erstochen wurde *kopfschüttel* So etwas sollte und darf es nicht geben. Und wenn die Muslimi hier integrierter aufwachsen, dann passieren vielleicht solche Dinge auch nicht...:was:


betroffen ist :(

edit: rechtschreibung

Der Beitrag wurde von Gattina bearbeitet: 04.Jun.2005 - 11:33
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-Agnetha-
Beitrag 04.Jun.2005 - 11:29
Beitrag #19


ungerader Parallel-Freigeist
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QUOTE
Es kann nicht sein, dass Menschen hier leben nur um zu arbeiten und ihr "eigenes kleines Land" innerhalb des großen Landes aufbauen, nur um sich nicht zu integrieren. Ich denke auch, dass dabei für beide Seiten etwas verloren geht. Denn der Austausch zwischen den Kulturen kann bestimmt in vielerlei Hinsicht anregend sein.


Das denke ich auch!

Genauso habe ich es auch bei meiner guten Freundin erlebt. Sie kommt aus Pakistan und ihre Familie kennt so gut wie alle Pakistanis, die auch in Wien leben.
Ihre Mutter hat auch immer wieder gezeigt, dass sie eigentlich keine Österreicher mag. :unsure:
Die meisten der älteren Generation wollen wohl einfach am liebsten unter sich sein.
Dass das aber bei einigen der jünger Generation (Studenten, usw) ganz anders zu sein scheint, lässt hoffen.

Ich weiß schon, dass es in dem Thread hier eher um die Situation in Deutschland geht, aber ich denke, in Österreich sieht es ähnlich aus.

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rowan
Beitrag 04.Jun.2005 - 15:53
Beitrag #20


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QUOTE (Rehauge @ 04.Jun.2005 - 10:56)
Ehrlich gesagt erschüttert es mich sehr, ausgerechnet in einem Lesbenforum Toleranz und Verständnis für radikal-islamische Auswüchse in Deutschland zu lesen.

da ich hier die einzige bin, die diese urteilssprechung nicht okay findet, denke ich mal, das dieser satz explizit an mich ist.

du unterstellst diesen eltern, sie seien radikal- islamistisch und ich habe verständnis dafür.

es ging in dem artikel um die bekleidungsvorschriften des korans, nicht um homosexualität oder ähnliches. und es ist eine tatsache, dass im koran eine bedeckte kleidung erwünscht wird wenn frauen und männer bzw. jugendliche mädchen und jungen zusammen sind. diese bekleidung ist schwer beim schwimmen einzuhalten (wie ich schon öfters erwähnt habe ist dieses aber z. b. beim sport durchaus möglich wofür ich mich nie ausgesprochen habe, dass muslime davon befreit werden sollten!) den einwand von shark, dass die kinder nicht gefragt werden, den finde ich durchaus berechtigt, ich verfechte menschenrechte, auch die von kindern! aber wenn auch kinder sich diesen bekleidungsvorschriften entsprechend kleiden WOLLEN, dann hat jeder dieses zu akzeptieren, das ist in meinen augen tolleranz und hat nichts mit radikal-islamismus zu tun. der glaube des islam hat nichts mit terror und radikalismus zu tun, es ist eine der weltreligionen die von nächstenliebe spricht. auch sind vor allah die frauen und männer gleich. zb. die unterdrückung der frau, wie sie in vielen islamistischen ländern praktiziert wird entspricht NICHT dem koran. und auch die homosexualität wird nicht im koran explizit angesprochen (siehe zb. hier http://www.miles.lsvd.de/doku-koranhomo.htm). der radikal- islamismus bedient sich dem koran und benutzt diesen mit vagen auslegungen, um ihre menschenverachtende und menschenrechtsverletzende gesetze zu begründen, aber bei genauem nachlesen entbehrt das jeder grundlage. das sind zwei verschiedene paar schuhe. und nur weil ich menschen akzeptiere und den raum lasse, ihrer religion entsprechend zu leben befürworte ich noch lange nicht radikale ausartungen, in KEINER religion.

und was die menschen hier wollen? sollen sie doch da hin gehen, wo sie ihren glauben ausleben können. wir sind eine welt, es kann doch wohl möglich sein, miteinander zu leben und mir ist es persönlich scheiss egal, ob jemand wie ein orthodoxer jude rumläuft, ein katholisches ordensgewand trägt oder ein kopftuch auf dem kopf hat. meinetwegen können die leute sich auch den gekreuzigten jesus um den hals baumeln. auch ist es mir egal, ob die leute jeden tag in die kirche/moschee/synagoge/tempel rennen. solange sie dieses freiwillig machen und zu nichts gezwungen werden und andersgläubige oder nichtgläubige auch in frieden lassen. und das ist möglich, unser stadtteil ist der beste beweis dafür! hier wohnen viele muslime und ich kann trotzdem ohne blöde sprüche oder blicke meine freundin auf der strasse küssen, hier gehen auch muslimische kinder in den evangelischen kindergarten und es laufen auch tatsächlich frauen rum mit muslimischen glauben ohne kopftuch und manche auch mit kopftuch und das freiwillig. sicher werden auch einige dazu gezwungen, aber das finde ich in keinster weise okay.

Der Beitrag wurde von rowan bearbeitet: 04.Jun.2005 - 15:55
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