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> Authentizität im Netz (hier), Wie ehrlich bist du?
Wie authentisch gibst du dich hier?
Du kannst das Ergebnis dieser Abstimmung erst ansehen, wenn du abgestimmt hast. Bitte melde dich an und stimme ab, um das Ergebnis dieser Umfrage zu sehen.
Abstimmungen insgesamt: 199
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Willow71
Beitrag 24.Jun.2005 - 16:39
Beitrag #1


Miss Understood
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Angeregt durch den "Sperre"-Thread hier ein neues Feld zum Austoben.
Ich habe es als Umfrage erstellt, um ein paar Anregungen zu liefern.

Ich habe "Über einige private Themen plaudere ich sehr offen, andere klammere ich aus." gewählt.

LG W71

edit: Kommentar und Erklärungen erwünscht...

Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 24.Jun.2005 - 16:41
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Antworten (80 - 99)
noname2
Beitrag 26.Jun.2005 - 13:03
Beitrag #81


Fürstin Pückler
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QUOTE (Willow71 @ 26.Jun.2005 - 12:28)
Ehe ich mich raus ins RL wage (heiß!), ein Gedanke noch:

Ich bin tatsächlich immer davon ausgegangen, dass die Lebensumstände, die wir hier beschreiben, echt sind. Dabei meine ich so Themen wie Beziehungen, Liebeskummer, Krankheiten... halt so unsere persönlichen Anekdötchen.

Das mache ich auch so. Und zwar ganz einfach deswegen, weil mich jede andere Annäherungsweise in völlig haltlose Spekulationen, ins Bodenlose führen würden, also schlichtweg für eine fruchtbare Diskussion und Kommunikation unbrauchbar und sinnlos wären.

Ich schließe schließlich keinerlei gewichtige Verträge mit den Personen, mit denen ich im Net kommuniziere, ab. ( Einen Mietvertrag würde ich nach einschlägig schlechten Erfahrungen nicht mehr alleine auf Vertrauensbasis in die Selbstauskunft abschließen, aber das ist ja auch etwas anderes.)
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Willow71
Beitrag 26.Jun.2005 - 13:16
Beitrag #82


Miss Understood
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 26.Jun.2005 - 13:56)
edit: nymphoman durch polygam ersetzt ... bei derartigen missverständnissen hätte ich wohl doch unverzüglich eingegriffen B)

:D erzähl uns mehr davon... ;) Ich stutze auch schon kurz beim Lesen und dachte, ich habe mal wieder die Fremdwörter durcheinander gebracht.
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Diana
Beitrag 26.Jun.2005 - 14:10
Beitrag #83


Gut durch
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QUOTE (dtam)
zu recht entsteht an diesem punkt die frage, wo dann bitte noch eine granze gezogen werden kann. für mein empfinden trennt sich spreu von weizen im netz allerdings ganz ohne eigenes zutun im laufe der zeit. ein "fake", der über monate und jahre mit konsitenz und greifbarkeit zu überzeugen weiß, ist definitiv eine gefühlte und gelebte persönlichkeit und somit authentisch.

Das heisst, wenn jemandem eine gute, überzeugende Inszenierung gelingt, Du Dich gut unterhalten fühlst – wie etwa durch eine gut konstruierte Filmfigur, über deren Scherze Du lachen kannst, über deren Schicksal Du Tränen vergießt – dann ist ein Fake für Dich eine ganz normale Sache, an der nichts auszusetzen ist?
Interessanter Gedanke. (Das ist ganz ehrlich gemeint)

QUOTE (dtam)
bleibt also noch die frage nach den "opfern", die angesichts doppelbödiger lebensläufe empört sind, dass da jemand die anteilnahme, bewunderung und das interesse "verbraucht" hat, das ihnen von rechts wegen viel eher zugestanden hätte und leider versagt blieb.

Ich glaube, hier machst Du es Dir zu einfach.
Ich möchte nicht ausgenutzt werden, weder in meinen Handlungen noch in meinen Gefühlen. Ich öffne mich, gebe etwas von mir und erwarte, fair behandelt zu werden. Und wird mir dann etwas "abgeluchst" unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, dann bin ich nicht beleidigt, ich bin nicht neidisch – sondern sauer.
Bleiben wir beim Bild der Filmfigur: Hier ist von vorherein klar, die Figur ist nicht echt. Damit sind die Fronten geklärt und ich weiss, worauf ich mich einlasse. Bei der gefakten Identität läuft es genau andersherum: hier ist es unabdingbare Voraussetzung, dass ich als Gegenüber NICHT weiss, dass ich eine Kunstfigur vor mir habe. Ich werde absichtlich in den Glauben versetzt, ich habe es mit einem authentischen Menschen zu tun. Denn nur so bekommt der/die/das Fake, was es will.
Es treibt also jemand ohne mein Wissen sein Spiel mit mir.


edit: Unter dem spielerischen Aspekt kann man das Ganze allerdings betrachten. Und vielleicht muss man das auch, sobald man sich im virtuellen Raum bewegt.
Dazu gehört letztlich auch ein gutes Stück Distanz zu den Dingen – die vielen fremden Menschen, denen ich anonym begegne, haben einfach einen anderen Stellenwert als Begegnungen im richtigen Leben. Ich kann die eine Existenzform in die andere überführen, indem ich mich Live und in Farbe mit einer Internetbekanntschaft treffe.
Aber ich darf die beiden Lebensbereiche nicht verwechseln.

Siehste, hab ich doch was gelernt aus Deinem Posting ;)

Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 26.Jun.2005 - 14:20
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hedonistin
Beitrag 26.Jun.2005 - 14:31
Beitrag #84


Satansbraten
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QUOTE (Diana @ 26.Jun.2005 - 15:10)
QUOTE (dtam)
zu recht entsteht an diesem punkt die frage, wo dann bitte noch eine granze gezogen werden kann. für mein empfinden trennt sich spreu von weizen im netz allerdings ganz ohne eigenes zutun im laufe der zeit. ein "fake", der über monate und jahre mit konsitenz und greifbarkeit zu überzeugen weiß, ist definitiv eine gefühlte und gelebte persönlichkeit und somit authentisch.


Eine Frage am Rande:
Gibt es hier tatsächlich Userinnen die sich über mehrere Jahre nur virtuell kennen? Also sich gut kennen, sich per Mail unterhalten über Gott und die Welt....miteinander lachen & weinen etc. ?

Kommt nicht irgendwann der Drang auf sich persönlich kennenzulernen um zu sehen welcher Mensch da dahintersteckt?
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shark
Beitrag 26.Jun.2005 - 15:04
Beitrag #85


Strösenschusselhai
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QUOTE (Willow71 @ 26.Jun.2005 - 13:28)
Unnormal finde ich es, sich im Netz komplett neu zu erfinden, eine Identität zu erschaffen, die vielleicht spannender als die eigene ist. Sicher, ist auch spaßig und interessant - und dafür hat das Internet auch sicher seinen Raum.
Unfair finde ich es aber dann, wenn diese gefakte Identität sich nicht als solche zu erkennen gibt.


Ich frage mich da allerdings, WESHALB jemand das tut...Ist die Person hinter dem Nick vielleicht grade in einer Situation, die es ihr persönlich schwermacht, sich oder ihre Lebensumstände zu akzeptieren? Muss sie sich irgendwie und aus irgendeinem Grund für eine gewise Zeit vor ihrer eigenen Realität schützen? Klar ist, dass das nix bringt; dass letztlich nur Wahrhaftigkeit zumindest sich selbst gegenüber jemanden weiterbringt; dennoch: auch ich hatte Phasen in meinem Leben, da ich lieber "so getan habe, als ob...", anstatt mich mit dem konkreten Problem auseinanderzusetzen; das hat immer auch was mit dem zu tun, wie und was jemand gerade "erleidet". Das heißt nicht, dass ich "Lügen" gut finde; auch im Netz, im Forum nicht...aber ich könnte nachvollziehen, wenn jemand sich veranlasst fühlt, mit sich selbst nicht ganz ehrlich zu sein und in der Folge auch mit anderen nicht; was ich erwarte, ist, dass diese Auseinandersetzung irgendwann kommt; zum Wohl der Person selbst und mit viel Kraft vielleicht auch mit jenen, die gleich "mitbetrogen" worden sind.
Ein Beispiel: ich habe eine gute, sehr gute Freundin, die mir lange verschwiegen hat, dass sie mit dem menschen zusammengezogen ist, von dem sie wusste, dass ich ihn nicht leiden kann. Irgendwann habe ich das herausgefunden; und ehrlich: zunächst war ich bestürzt, als mir klargeworden war, dass ihr Nicht-Sagen einige male durch dicke Lügen gestützt worden war, damit "nichts rauskommt".
Dann habe ich mich aber gefragt, wie es ihr wohl gegangen sein muss mit dem Bewusstsein, eine sehr gute Freundin zu täuschen, um selber besser (so dachte sie wohl zumindest) mit der Situation (die wirklich schwer war) klarzukommen. Sie hat den Kopf in den Sand gesteckt und meinen gleich mit. Da ich sie aber gut kannte und wuste, dass dieses Verhalten die letzte Notlösung war, habe ich sie ein Stück weit verstehen können und ihr ihre Lügen vergeben. Im Netz haben wir meist dieses persönliche Wissen nicht und können daher die Bewggründe weitaus weniger gut einschätzen; und sind vielleicht deshalb auch verunsicherter, weil wir eben nicht wissen können, welche Motivation hinter der Lüge stand.
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DerTagAmMeer
Beitrag 26.Jun.2005 - 15:04
Beitrag #86


Adiaphora
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QUOTE (Diana @ 26.Jun.2005 - 14:10)
Das heisst, wenn jemandem eine gute, überzeugende Inszenierung gelingt [...] dann ist ein Fake für Dich eine ganz normale Sache, an der nichts auszusetzen ist?

nicht ganz. ich denke, dass eine solchen "selbstinszenierung" für den menschen selbst ein nicht gerade einfacher und gesunder weg ist. ebensowenig halte ich es für besonders günstig, emotionale bedürfnisse wie nähe, verliebtheiten und anteilnahme in virtuellen räumen ausleben zu wollen.
darum tue ich das - soweit das geht, ohne jemanden vor den kopf zu stoßen - auch nicht. ich bin hier mit dem kopf bei der sache, halte mich aus persönlichem beziehungstalk und verbindlichen zwischenmenschlichkeiten weitestgehend raus und lasse herz, gefühl und nähe lieber im realen leben zu wort kommen.
dementsprechend ist in gewisser art "dertagammeer" auch eine kunstfigur, deren stärken und schwächen sich in einem raum, der sich ganz auf schriftliche diskussionen beschränkt, ganz anders darstellen als im zwischenmenschlichen kontakt, der ganz andere qualitäten und interessen augenfällig macht.
an foren schätze ich es, mich mit menschen austauschen und auseinandersetzen zu können, die eine andere sicht auf die welt haben als ich. ich möchte hier etwas lernen über das leben, fragen stellen, mögliche antworten diskutieren. es ändert für mich nicht sonderlich viel, wenn ich erfahre, dass die frau, die mir geholfen hat, eine bestimmte feministische position besser zu verstehen selbst gar nicht politisch engagiert ist.

die festestellung, dass gerade die auffälligen und streitbaren positionen, die fruchtdare diskussionen ermöglichen oft von menschen vertreten werden, deren lebenslauf den begriff "wahrheit" sehr schwer handhabbar macht, passt zu deinem vergleich mit der welt der bücher. und gerade die "besonders wahrheitsliebenden denker" (wie nietzsche, kierkegaard oder auch kafka) waren in einigen bereichen ihres lebens genau das, was wir hier als "fake" beschreiben.

QUOTE
Bleiben wir beim Bild der Filmfigur: Hier ist von vorherein klar, die Figur ist nicht echt. Damit sind die Fronten geklärt und ich weiss, worauf ich mich einlasse.

binsenweisheit: man weiß nie, worauf man sich einlässt. bei keiner beiläufigen begegnung und bei keiner verlegenheitslüge. alles kann schicksalshaft werden und dich in mark und bein erschüttern. absichern geht und gilt nicht - darum halte ich es auch für unangebracht, sich zu beschweren, wenn man sich getäuscht hat und später enttäuscht ist. leben soll klug machen - nicht verbittert.
;)
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shark
Beitrag 26.Jun.2005 - 15:12
Beitrag #87


Strösenschusselhai
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 26.Jun.2005 - 16:04)
ebensowenig halte ich es für besonders günstig, emotionale bedürfnisse wie nähe, verliebtheiten und anteilnahme in virtuellen räumen ausleben zu wollen.
darum tue ich das - soweit das geht, ohne jemanden vor den kopf zu stoßen - auch nicht. ich bin hier mit dem kopf bei der sache, halte mich aus persönlichem beziehungstalk und verbindlichen zwischenmenschlichkeiten weitestgehend raus und lasse herz, gefühl und nähe lieber im realen leben zu wort kommen.

Dazu mag ich sagen, dass ich beispielsweise ausschließlich im Forum Kontakt zu einer größeren Anzahl lesbischer Frauen habe; mich anderswo nicht so zugehörig fühlen kann; deshalb vielleicht komplett anders damit umgehe, was hier an Emotionen, Problemen etc. auf mich trifft, als Du. Das liegt an meiner persönlichen Situation.
Vielleicht ist es ein Stück weit naiv; und ich überprüfe da auch grade meine Haltung, aber hier ins Forum zu kommen, ist für mich immer etwas, wie "Freunde treffen". das gilt nicht für jede einzelne Userin, aber für manche durchaus...
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Lisabeth
Beitrag 26.Jun.2005 - 15:33
Beitrag #88


auf Entdeckungsreise
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@ shark

"Freunde treffen" - so in die Richtung geht es aber doch bestimmt für viele hier. :)
Ich denke, wir WISSEN alle, dass all das, was wir hier lesen, nicht authentisch und wahr zu sein braucht. Jetzt mal ganz abgesehen von irgendwelchen "Wortspielereien", die halt Spielereien sind und in der Regel als solche klar zu erkennen.

Und eigentlich ist es doch grade die Chance eines solchen Forums, sich intensiv über Fragen auseinandersetzen zu können, die im eigenen real life so keinen Raum haben, und sei es, weil frau nicht die Möglichkeit hat, aus welchen Gründen auch immer, sich den entsprechenden Freundeskreis aufzubauen.
Ich für mich würde sagen, dass ich in einigen Dingen hier offener bin als in meinem realen Freundes- bzw. Bekanntenkreis, mit wenigen Ausnahmen.
Andererseits schweige ich mich zu manchen Dingen aus, die zum einen nichts zur Diskussion beitragen und ich zum anderen auch nicht für eine "breite Öffentlichkeit" erkennbar sein möchte.

Und ich wünsche es mir schon, dass andere sich "authentisch" verhalten in ihren Beiträgen, und sei es noch so naiv..
Denn es ist ja nochmal was anderes hier, in diesem Forum, in dem wir Themen diskutieren, die uns sehr, sehr nahe gehen, als wenn ich meinetwegen in einem Linux - Forum poste, weil ich grade ein paar praktische Tipps für meine mal wieder rumspinnende Kiste brauche.

Ein Stück weit, würd ich sagen, LEBT dieses Forum davon, dass wir als Userinnen es und uns selber ernst nehmen an der Stelle. Dazu gehört auch, dass wir nicht mit den Emotionen anderer spielen.
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shark
Beitrag 26.Jun.2005 - 15:36
Beitrag #89


Strösenschusselhai
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@lisabeth

Den letzten Satz Deines Postings mag ich unterstreichen...

Wenn ich überlege, wie offen ich selbst über Arbeitslosigkeit, Geldsorgen, Borderline-Erkrankung, Mi.ssb.rauch geschrieben habe...die Vorstellung, dass jemand mich womöglich mit Anteilnahme usw. bedacht hätte, im rl aber über mich lachte, fände ich schlimm....(aber das Gefühl habe und hatte ich hier nie!)
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Kérridis
Beitrag 26.Jun.2005 - 15:47
Beitrag #90


Gut durch
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Also mir persönlich ist in einem Forum, wo es grundsätzlich vorrangig um Meinungsaustausch geht, der "Rahmen" in Form von persönlichen Hintergründen einer Userin erstmal gleichgültig. Es interessiert mich wenig, ob sie in Wirklichkeit so oder so aussieht, eine rundliche figur hat, obwohl sie vorgibt schlank zu sein, angibt, eine Sekretärin zu sein, obwohl sie vielleicht Fleischereifachverkäuferin ist. Das ist mir herzlich gleichgültig, solange man halbwegs fundiert über ein Thema hier sprechen kann, und etwas aus diesem Austausch mitnehmen kann für sich persönlich, egal, ob die Person nun aus eigenen Erfahrungen oder denen anderer schöpft. Wenn ich mit meinem Problem weiterkomme, bin ich der Person auf der anderen Seite, wer immer sie sein mag, schon deshalb persönlich dankbar. Der Rahmen einer Person wird erst dann für mich interessant, wenn ich auch wirklich diese Person näher kennenlernen will. Dann stellen sich ohnehin Authentizitätsfragen ganz automatisch, aber aus einer anderen Perspektive. Und es liegt an mir persönlich festzustellen, inwieweit die Person so authentisch ist, wie sie sich gibt. Da es noch nicht mal irl eine Garantie für Authentiziät in den kleinsten Gruppen gibt, finde ich es utopisch, das hier als non-plus-ultra einfordern zu wollen.

Leichtes offtopic: Ich persönlich war schwer erstaunt, einmal zu hören, daß ich von einigen hier allein aufgrund meiner Avatare als Frau mit langem roten Haar und eher üppigen Rundungen eingeschätzt wurde. Dabei bin ich sehr schlank, mit kurzen (mittlerweile schon wieder etwas längeren) blonden Haaren. Soviel dazu, wie sich hier Bilder von Userinnen aufbauen können :D ;)

Der Beitrag wurde von Kérridis bearbeitet: 26.Jun.2005 - 15:55
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Lisabeth
Beitrag 26.Jun.2005 - 16:05
Beitrag #91


auf Entdeckungsreise
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Aber darum geht es doch nicht wirklich, wie jemand nun aussieht oder ob sie in genau dem Beruf arbeitet.
Mit dem Wunsch nach Authentizität geht es mir wirklich nicht um solche Äußerlichkeiten.

Interessant oder schwierig ist doch die Frage dahinter...
Wie fundiert, authentisch, und in dem Moment tatsächlich hilfreich sind ihre Aussagen, wenn sie es nötig hat, hier einen in ihren Augen schönen Schein aufzubauen?
Warum braucht sie das, statt sich einfach auszuschweigen über Details, die sich nicht wirklich mitteilen möchte?

(ich geb zu, ich hab mir nie Gedanken darüber gemacht, Kerridis, ob Du nun wirklich lange rote Haare haben könntest... :D )
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shark
Beitrag 26.Jun.2005 - 16:35
Beitrag #92


Strösenschusselhai
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QUOTE (Lisabeth @ 26.Jun.2005 - 17:05)

Wie fundiert, authentisch, und in dem Moment tatsächlich hilfreich sind ihre Aussagen, wenn sie es nötig hat, hier einen in ihren Augen schönen Schein aufzubauen?
Warum braucht sie das, statt sich einfach auszuschweigen über Details, die sich nicht wirklich mitteilen möchte?

Darüber hatte ich weiter oben schon geschrieben; ich meine , ein Rat kann auch von einer Person hilfreich sein, die grade Probleme damit hat, nicht nur mit anderen , sondern auch mit sich selbst, ehrlich zu sein. Äußert sich beispielsweise jemand hilfreich zu einém meiner aktuellen Probleme, kann es dennoch sein, dass die betreffende Person grade selber ein Problem hat; dennoch ist ihr Rat möglicherweise sinnvoll.
Vielleicht ein bisschen so wie im Bibelzitat: "An ihren Früchten werdet Ihr sie erkennen".....
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noname2
Beitrag 26.Jun.2005 - 16:45
Beitrag #93


Fürstin Pückler
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QUOTE (shark @ 26.Jun.2005 - 15:12)
QUOTE (DerTagAmMeer @ 26.Jun.2005 - 16:04)
ebensowenig halte ich es für besonders günstig, emotionale bedürfnisse wie nähe, verliebtheiten und anteilnahme in virtuellen räumen ausleben zu wollen.
darum tue ich das - soweit das geht, ohne jemanden vor den kopf zu stoßen - auch nicht. ich bin hier mit dem kopf bei der sache, halte mich aus persönlichem beziehungstalk und verbindlichen zwischenmenschlichkeiten weitestgehend raus und lasse herz, gefühl und nähe lieber im realen leben zu wort kommen.

Dazu mag ich sagen, dass ich beispielsweise ausschließlich im Forum Kontakt zu einer größeren Anzahl lesbischer Frauen habe; mich anderswo nicht so zugehörig fühlen kann; deshalb vielleicht komplett anders damit umgehe, was hier an Emotionen, Problemen etc. auf mich trifft, als Du. Das liegt an meiner persönlichen Situation.

Das verstehe ich ja überhaupt nicht, auch wenn ich es natürlich zur Kenntnis nehme und akzeptiere. Aber wie kann man das Gefühl, sich zugehörig zu fühlen, von der sexuellen Orientierung abhängig machen? Das habe ich so noch nie erlebt, für mich zählen da ganz andere Dinge. Selbst als ich ausschließlich heterosexuell war, wäre ich nie auf die Idee gekommen, daß mich etwas von homosexuellen Paaren trennt, außer dem, was mich auch von heterosexuellen trennt, nämlich, daß ich meist in den seltensten Fällen die jeweils individuellen Partner auch geliebt habe. Wenn ich mit Frauen befreundet war, mit deren Männern ich nicht geschlafen habe (und sie nicht meinen), dann hat sich deswegen noch lange keiner als "nicht zugehörig" empfunden.

Ich kenne auch kaum Heteros, die das Bedürfnis haben, sich von Homosexuellen irgendwie abzugrenzen, es ist doch genau dieselbe Art von Liebe, die alle Liebespaare verbindet. (Oder trennt, aber das liegt doch eher an den Vorstellungen von einer Beziehung, an der Persönlichkeit der Menschen, etc. aber nicht daran, ob jemand mit einem Mann oder einer Frau zusammen ist).

Ich weiß nicht, ob diese Frage jetzt zu persönlich ist, Du mußt sie nicht beantworten, aber ich frag trotzdem mal: Empfindest Du die Liebe und die Lebensweise von Heterosexuellen als "fremd" oder ist es eher so, daß Du Dich da nicht "zugehörig" fühlst, weil Du vielleicht die falschen kennst, um es mal etwas platt zu sagen? In meinem Freundeskreis wird jedenfalls nicht danach gemessen, welches Geschlecht jemand attraktiver findet, das ist in etwa so wichtig wie die Blutgruppe von dem Partner.
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shark
Beitrag 26.Jun.2005 - 16:56
Beitrag #94


Strösenschusselhai
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Ich beantworte Dir Deine Frage gerne.
Nein, es ist keineswegs so, dass mir die heterosexuelle Lebensweise "fremd" wäre; ich habe den größten Teil meines Lebens "hetero" gelebt; war auch 8 Jahre lang mit einem Mann verheiratet und habe fast ausschließlich heterosexuelle Freunde/Freundinnen, die mir lieb und teuer sind.
Aber ich habe kaum Kontakt zu Lesben im rl; von ein paar engen Freundinnen und meiner Frau abgesehen.(Wir leben eher ländlich und sind in unserem Wohnort anscheinend die einzigen "geouteten" Lesben)
Genau deshalb ist es für mich so schön, Teil der "community" sein zu können; und sei es nur virtuell. Selbstverständlich fühle ich mich nicht ausnahmslos jeder Frau hier zugetan, nur weil sie eine Lesbe ist; ABER einigen durchaus, weil sie eben nicht nur Frauen lieben, sondern daneben irgendwie auf meiner Wellenlänge sind, weil wir Erfahrungen teilen, die ich im rl mit fast niemandem teilen kann, weil das Lesbisch-Sein nahezu ausschließlich hier thematisiert wird, was mich betrifft. Vor allem in einer selbstverständlichen Art und Weise.

Ich hoffe, Deine Frage ausreichend beantwortet zu haben.
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noname2
Beitrag 26.Jun.2005 - 17:26
Beitrag #95


Fürstin Pückler
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QUOTE (shark @ 26.Jun.2005 - 16:56)

Nein, es ist keineswegs so, dass mir die heterosexuelle Lebensweise "fremd" wäre; ich habe den größten Teil meines Lebens "hetero" gelebt; war auch 8 Jahre lang mit einem Mann verheiratet und habe fast ausschließlich heterosexuelle Freunde/Freundinnen, die mir lieb und teuer sind.
Aber ich habe kaum Kontakt zu Lesben im rl; von ein paar engen Freundinnen und meiner Frau abgesehen.(Wir leben eher ländlich und sind in unserem Wohnort anscheinend die einzigen "geouteten" Lesben)
Genau deshalb ist es für mich so schön, Teil der "community" sein zu können; und sei es nur virtuell. Selbstverständlich fühle ich mich nicht ausnahmslos jeder Frau hier zugetan, nur weil sie eine Lesbe ist; ABER einigen durchaus, weil sie eben nicht nur Frauen lieben, sondern daneben irgendwie auf meiner Wellenlänge sind, weil wir Erfahrungen teilen, die ich im rl mit fast niemandem teilen kann, weil das Lesbisch-Sein nahezu ausschließlich hier thematisiert wird, was mich betrifft. Vor allem in einer selbstverständlichen Art und Weise.

So klingt das für mich verständlicher, mich hat das mit dem "dazugehören" ein wenig erschreckt.

Ich kenne das, was Du beschreibst auch, in anderen Bereichen, auch wenn sich mein Bedürfnis danach, Leute, die wie ich bi sind, zu treffen, ziemlich in Grenzen hält, was aber auch daran liegt, daß ich mich damit noch nie unverstanden gefühlt habe. Aber man ist ja damit auch immer irgendwie mit eingeschlossen, das ist das praktische daran. ;) ;)

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Rehauge
Beitrag 26.Jun.2005 - 18:06
Beitrag #96


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 26.Jun.2005 - 15:04)
darum halte ich es auch für unangebracht, sich zu beschweren, wenn man sich getäuscht hat und später enttäuscht ist. leben soll klug machen - nicht verbittert.
;)

das ist eine sehr schöne Ausage, danke :wub:

Rehauge
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Violilli
Beitrag 26.Jun.2005 - 21:34
Beitrag #97


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Als David Bowie damals anfing, Musik zu machen, wollte ihn niemand hören. Also erfand er "Ziggy Stardust", einen Ausserirdischen, von dem die Texte handelten und trat dann auch als Ziggy verkleidet auf. Und siehe da: Ziggy wollten die Leute. Die Musik war dieselbe, nur die Verpackung anders. Will sagen, dass - ohne es jemandem unterstellen zu wollen - wohl jeder mal ein bisschen mehr oder weniger dick aufträgt. Was meiner Meinung nach die Person und/oder den Charakter aber nicht komplett verfälscht. Und solange es niemandem schadet, ist doch gut. Schliesst sich die Frage an, inwiefern einem ein Internet-Forum Schaden zufügen kann. Es soll Spass machen und einen Gedankenaustausch bieten. Und keinen Offenbarungseid der einzelnen Personen. Und meine Hosen lasse ich lieber in anderen Teilbereichen des Lebens runter :)
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hedonistin
Beitrag 27.Jun.2005 - 11:37
Beitrag #98


Satansbraten
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QUOTE (Mab @ 27.Jun.2005 - 09:46)
Vielleicht ist der größte Kummer hier mit der eigenen Ent-Täuschung klarzukommen,
dass doch nicht alles so echt ist, wie gehofft?
:gruebel:

Wenn ich erst ein Buch lese und dann den Film dazu sehe, bin ich auch meistens entäuscht. Aber nicht weil der Film schlecht war sondern weil ich mir anhand des Buches meine eingenen Bilder im Kopf gemacht habe.


Ich habe auch meine eigenen Vorstellungen von "nur" Mailbaknntschaften gemacht und war dann auch überrascht wie es in Wirklichkeit war, aber die Grundsätze stimmten und im nachhinein fand ich, passte es so viel besser.


:)
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runaway
Beitrag 27.Jun.2005 - 12:49
Beitrag #99


Zwergenbändigerin aus Leidenschaft
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QUOTE (hedonistin @ 27.Jun.2005 - 11:37)
Wenn ich erst ein Buch lese und dann den Film dazu sehe, bin ich auch meistens entäuscht. Aber nicht weil der Film schlecht war sondern weil ich mir anhand des Buches meine eingenen Bilder im Kopf gemacht habe.




Ich denke einen besseren Vergleich hätte man nicht finden können! :blumen2:
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hedonistin
Beitrag 27.Jun.2005 - 13:12
Beitrag #100


Satansbraten
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Danke! B)
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