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> *Kann triggern* - Täter anzeigen
rowan
Beitrag 30.Mar.2005 - 16:46
Beitrag #1


Gut durch
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hallo ihr lieben,

ich weiss, das hier ist nicht das richtige forum, aber ich hoffe doch, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

eine gute freundin von mir erlitt s*xu*ell* g*wa*t in wirklich schlimmer form von klein auf seitens der eltern. nun überlegt sie, ob sie eine anzeige machen soll, hat aber angst vor dem prozess.

nun meine frage, hat jemand von euch erfahrungen in diesem bereich gemacht was gerichtsverhandlung anbelangt, sei es nun als betroffene, partnerin, unterstützung einer betroffenen freundin, anwältin oder ähnliches. oder weiss jemand, wo man an solche erfahrungsberichte herankommen kann?

rechtliche beratung und psychologische unterstützung ist in arbeit, also wir haben schon geschaut, wo man was bekommt und termine ausgemacht. was uns fehlt sind einfach erfahrungen. besonders folgende fragen beschäftigen meine freundin:

- wie wird man als anklägerin behandelt

- was passiert in einer gerichtsverhandlung

- haben die ankläger unter dem strich davon profitiert und sind froh, diesen weg gegangen zu sein oder eher das gegenteil.

- wie sind die anklägerinnen mit der situation zurecht gekommen, vor gericht auszusagen, wärend der täter einem gegenüber sitzt. (das ist die schlimmste angst)

das wären so die wichtigsten fragen. wo man unterstützung bekommt, rechtliche beratung etc. das wissen wir. aber uns fehlen einfach erfahrungen. und die sind wichtig, um den schritt der anzeige zu gehen. da die eltern terror machen muss wohl reagiert werden, aber die angst ist so gross vor dem prozess. aber vielleicht ist die fantasie, was den prozess betrifft viel schlimmer als die realität. das es keine einfache aufgabe ist, das ist klar.

wenn jemand dazu bereit ist, die erfahrungen weiter zu geben, dann könnt ihr das auch gerne anonym per e-mail machen mailaddi gelöscht - bitte per pm nachfragen. einen anonymen e-mail account bekommt man zb. bei www.gmx.de. auch verspreche ich euch, dass ich nicht mit nachfragen nerven werde, es sei denn, ihr schreibt, das nachfragen okay sind. und für jede weitere anregung bzgl. erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.

danke an euch,
liebe grüsse, rowan

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 06.Apr.2005 - 13:35
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blue_moon
Beitrag 06.Apr.2005 - 13:36
Beitrag #2


strösen macht blau!
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zur info: diesen thread haben wir nach strösen-interner diskussion jetzt erst freigeschaltet
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gischi
Beitrag 06.Apr.2005 - 13:43
Beitrag #3


Fürstin Pückler
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ich finde es ein heikeles thema
meine freundin hat auch ne schlime zeit hinter sich und denke bei anklagen dass das wichtigste ist dass sie jemanden hat der sie unterstützt und vorallem dass sie es will und es durchziehen will
kenne deine freundin net um dies zu beurteilen kann nur den tip geben dass sie sich wirklich wollen muss
zb bei meiner freundin wäre es im moment wegen ihrer psyche net angepasst

viel glück für eure zukunft
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Mäuslein
Beitrag 06.Apr.2005 - 20:06
Beitrag #4


Satansbraten
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Beiträge: 567
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Hallo Rowan,

ich fühle mit deiner Freundin. Ich habe über Jahre das schlimmste, nein, noch schlimmer, das furchtbarste mitgemacht. Schlimmer kann man(n) einem Mädchen nicht wehtun. Ich hab Therapien gemacht und Jahre später einer Freundin davon erzählt. Mein Stiefvater hat mich wegen Verläumdung angezeigt. Ich bekam zu hören, daß das ganze länger als 15 Jahre her ist und daß ihm keine Strafe mehr droht, denn wie sollte ich das beweisen. Nur meine Mutter wußte davon, aber sie hatte ja dank mir ihre Ruhe und hat immer zu ihm gehalten. Also hab ich die Aussage verweigert und das ganze ist im Sande verlaufen. Heute lebt er nicht mehr, doch ich trage die ganze Qual durch mein Leben.
Wenn deine Freundin stabil genug ist, soll sie es durchziehen. Es darf nicht noch so ein Mistkerl ungeschoren davon kommen.
Es gibt Anwältinnen, die mit sowas Erfahrung haben, Adressen hab ich leider nicht.

Ich wünsche euch viel Kraft

Liebe Grüße

Mäuslein
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sophialein
Beitrag 07.Apr.2005 - 09:32
Beitrag #5


Gut durch
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Gruppe: Gesperrt
Beiträge: 5.334
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Liebe Rowan,

ich war während eines Praxissemesters bei einer Beratungsstelle gegen sexuellen Mißbrauch. Da war ich auch bei mehreren Gerichtsverhandlungen dabei, allerdings waren es immer Kinder, die in der Regel auch nicht im Gerichtssaal sein mußten.

Das, was ich da erlebt habe, war sehr heftig. Ich bin selbst betroffen und habe mich da auch sitzen gesehen. Frau muß sehr stabil sein, eine gute Anwältin haben. In einer Verhandlung hat der Verteidiger so dermaßen harte Worte benutzt, er hat das Opfer als Täterin dargestellt. Das kann echt passieren, und das kann extrem triggern.

Ich würde euch empfehlen, eine Beratungsstelle aufzusuchen, die auch Prozeßbegleitung anbieten. Wenn du mehr wissen willst, gerne per PM oder Mail.

Den Schritt, den/die Täter anzuzuzeigen, soll wirklich sehr sehr gut überlegt sein.

Lieben Gruß
Sophialein
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shark
Beitrag 13.Apr.2005 - 16:35
Beitrag #6


Strösenschusselhai
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Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
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Ich mag mich denjenigen, die hier schon geantwortet haben, anschließen.
Ich bin selbst auch Betroffene und habe mich auch mit dem Gedanken befasst, meinen Erzeuger nach all den Jahren anzuzeigen und ihn bestraft wissen zu können. Letztlich habe ich jedoch Abstand nehmen müssen, weil die Abwägung seelische "Gesundheit" und Erfolgreicher Prozess zu meinen Lasten ausgegangen ist. Die Aussicht auf eine geringe (wenn überhaupt) Strafe - weil ich nach all den Jahren kaum noch "Daten" präzise präsent habe, die aber notwendig sind, um den Täter einer konkreten Straftat bezichtigen zu können- war mir einfach zu wenig "Gegenwert" für die psychische und emotionale Belastung, die ein solcher Prozess bedeutet hätte. Nach wie vor denke ich selbst, dass ich ihn hätte anzeigen müssen; um ein Zeichen zu setzen, dass ich nicht mehr bereit bin, "Opfer" zu sein, dass ein Mann damit nicht durchkommen darf...; die Wirklichkeit der juristischen Möglichkeiten hatte mich jedoch so demoralisiert, dass ich es nicht konnte; zumal mir eine schwere psychische Erkrankung ein wirklich deutliches Erinnern der Tathergänge fast unmöglich machte. Inzwischen habe ich besseren Zugang zu den Ereignissen meiner Kindheit und Jugend, erwäge auch noch immer, meinen Erzeuger persönlich zur Rechenschaft zu ziehen, indem ich ihn "zwinge", sich anzuhören, was er an mir (und meiner Schwester) verbrochen hat, aber gerichtliche Schritte schließe ich für mich nach wie vor aus; ich mag es mir nicht antun - so viel Schmerz ist mir meine Genugtuung nicht wert...

Dennoch mag ich jeder Frau und jedem Kind zu einer Anzeige raten; allerdings erst nach genauer "Analyse" durch eine fähige Anwältin/ einen fähigen Anwalt, um wenigstens grob die Chancen zu ermitteln, die ein Verfahren zu einem für die Überlebende befriedigenden Ende bringen könnte.

Ich wünsche Deiner Freundin Kraft und Mut und Euch alle Hilfe der Welt; egal ob es zu einem Prozess kommen wird oder nicht.
shark
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Mäuslein
Beitrag 15.Apr.2005 - 08:37
Beitrag #7


Satansbraten
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Beiträge: 567
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Hi Shark

Du hast Recht.

Liebe Grüße

Mäuslein

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Zarah
Beitrag 15.Apr.2005 - 16:18
Beitrag #8


pola hrvatica
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Liebe Rowan und alle anderen,

habe mir lange überlegt, ob ich zu diesem Thema was schreiben soll.
Gestern hatte ich im Zusammenhang mit dieser Gesamtproblematik ein sehr aufwühlendes Gespräch. Es endete mit dem Satz: " Wir Frauen müssen doch zusammenhalten".
Das ist sehr einleuchtend, obgleich mir scheint, dass dem wir zweifache Bedeutung zusteht. Wir Frauen und dann noch mal "wir" unter uns Frauen.

Mag sein, dass das ein wenig unverständlich klingt, aber es ist immer wieder erschütternd wie viele Frauen es gibt, denen unendliches Leid zugefügt wurde und gleichzeitig, wieviele Täter es gibt, die ungeschoren davon kommen.


Ich bin auch Betroffene und es ist erst einige Jahre her, dass ich dieser Hölle entkommen konnte. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich keine Chance mit einer Anzeige durchzukommen, ohne das Ganze für mich noch zu verschlimmern. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass man mir glaubte, was zuletzt auch daran lag, dass ich sehr viel Kraft investierte, mir nichts anmerken zu lassen.

Nun "kam mir das Schicksal zu Hilfe". Es gab einen schweren Zwischenfall und ich bin zur Polizei gegangen, habe diesen Menschen angezeigt.
Der Staat ist auf meiner Seite und es kommt zum Prozess, da muss ich nun auch hin.

Ich teile die Bedenken von Sophialein und Shark, ja es ist in der Tat so, dass das mit vielen Schmerzen verbunden ist, die lange Warterei zermürbend und der Ausgang ungewiss ist.

Dennoch,
meine Gründe zur Polizei zu gehen waren und sind:

- ich möchte noch schlimmeres verhindern
- ein Zeichen setzen und diesen Menschen bestraft wissen
- endlich ein ruhigeres, angstfreieres und normaleres Leben führen

Wie man als Anklägerin behandelt wird und was in der Gerichtsverhandlung passiert, weiß ich nicht. Diese Frage kann ich dir, Rowan, (noch) nicht beantworten.
Doch profitiert habe ich jetzt schon, denn jetzt glaubt man mir, es ist fast so als ob ich rehabilitiert wurde, ich erfahre sehr viel Unterstützung und egal was passiert,ich ziehe das durch.

Egal wie deine Freundin sich entscheidet, viel Kraft und Unterstützung

wünscht Salome



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rowan
Beitrag 16.Apr.2005 - 14:43
Beitrag #9


Gut durch
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hallo ihr lieben,

erstmal möchte ich mich für die antworten bedanken, das thema ist auch für mich sehr aufwühlend, mir fehlen im moment einfach die richtigen worte, entschuldigt bitte. möchte euch nur zeigen, dass ich mir alles sorgfältig durchgelesen habe und weiter gegeben habe. die beratungsstelle, zu der die freundin hingeht hat erst am ende april einen termin, mal schauen, was dabei raus kommt.

@salome
ich wünsche dir auch sehr viel kraft für dein vorgehen. finde es sehr mutig von dir, diesen schritt gewählt zu haben. ich hoffe, du hast ein gutes netz, was dich trägt und auffängt und dich unterstützt. ich glaube, das ist ganz wichtig für so einen schritt.

@shark
dein geschriebenes erinnert mich sehr an meine situation. durch psychische erkrankungen sind meine erinnerungen auch sehr mager und mittlerweile ist es auch verjährt, anzeige kommt nicht mehr in frage. allerdings habe ich seit gut 10 jahren keinen kontakt mehr zu meinem erzeuger und arbeite für ein leben. trotzdem macht es mich wütend und traurig, dass so viele täter ungeschoren davon kommen und die betroffenen unter umständen mit psychischen krankheiten und einschränkungen ihr leben lang klar kommen müssen. aber recjt geben muss ich dir unbedingt, dass man sich erstmal schlau machen muss, ob eine anklage überhaupt eine chance hat. wenn von vorneherein klar ist, die beweislast ist zu gering und es wird wohl in einem freispruch enden, dann sollte man sich so ein hartes verfahren echt ersparen.


@sophialein
ja, die beratungsstelle, die wir ende april aufsuchen machen auch prozessbegleitung, wir beginnen, ein netz zu spinnen, was trägt und auffängt. da der terror seitens des täters im moment aufgehört hat, ist ja nun auch zeit, sich sorgfältig darauf vorzubereiten.

@mäuslein
ja, jeder täter sollte dafür büssen, was er kindern angetan hat. aber leider ist das nicht immer möglich, an erster stelle steht die betroffene, sie muss so einen prozess durchstehen können. gut wäre es, wenn der prozess anders aussehen würde, vielleicht videobandaussagen der betroffenen zb. um im geschützten rahmen die aussagen machen zu können. wenn das verfahren ausgerichtet wäre, betroffene so gut wie möglich dabei zu schützen, dann würden garantiert viel mehr dieser schweine in den knast abwandern.

vielen dank euch allen, für die aufmunternden worte.

liebe grüsse, rowan
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Zarah
Beitrag 01.Aug.2005 - 17:55
Beitrag #10


pola hrvatica
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QUOTE (Salome @ 15.Apr.2005 - 16:18)

Wie man als Anklägerin behandelt wird und was in der Gerichtsverhandlung passiert, weiß ich nicht. Diese Frage kann ich dir, Rowan, (noch) nicht beantworten.



Hallo zusammen,


so, es ist nun schon ein paar Tage her, aber jetzt kann ich diese Frage beantworten und möchte euch berichten.

Wie ich in meinem Post schrieb, habe ich als Zeugin in einem Prozess ausgesagt. Es galt einen Menschen zur Verantwortung zu ziehen, der furchtbare Dinge begangen hat.

Von meinem Gang zur Polizei bis zum Zeitpunkt der Verhandlung tat sich nichts, gar nichts. Ich wusste nichts, erfuhr nichts und konnte nur alle nur denkbaren Möglichkeiten durchspielen, was mich denn vielleicht erwarten würde.

Ich hatte mich an den Weissen Ring gewandt, der mich wirklich toll unterstützte. Wir haben alles durchgesprochen und diese Leute haben nun mal Ahnung von der Materie. Sie bieten an, in einen "Probeprozess" zu gehen, sprechen mit den Richtern und versuchen Anträge durchzukriegen.

Mit Anträgen meine ich hier z. Bsp. den, dass man versuchen kann zu bewirken, dass der Täter den Raum verlässt, während das Opfer seine Aussage macht. Dazu muss ich aber auch sagen, dass dafür knallharte Regeln gelten, von ausgewählten Fachleuten Gutachten erstellt werden müssen und ähnliches.

In meinem Fall hat das aus diversen Gründen leider nicht geklappt.
Dementsprechend aufgeregt war ich natürlich auch ab dem Zeitpunkt, als die Vorladung in meinem Briefkasten war.

Ich habe mir lange überlegt was und vor allen Dingen wie ich es sage, ja und ich habe mich auch beraten lassen, was ich anziehe. Nicht zu glauben, aber auch das ist wichtig.


Die Tage davor waren schlimm, sehr schlimm, ich war völlig fertig.
Dann...Der ganze Prozess zog sich ewig in die Länge und ich musste ziemlich lange warten.

So eine Kammer ist schon sehr beeindruckend, eine Belehrung ein wenig einschüchternd und immer habe ich daran gedacht nicht in eine bestimmte Richtung zu sehen....
Die Begleiterin vom Weissen Ring durfte während meiner Aussage neben mir sitzen, was mich ungemein beruhigte. Auch ist es ihr zu verdanken, dass ich nicht extrem detaillierte Fragen beantworten musste.

Es kam mir vor wie 10 Minuten, war dann aber doch fast eine halbe Stunde...

Mein Vorhaben, diesen Menschen nicht mehr anzuschauen ist mir nicht gelungen...., vor ihm keine Schwäche zu zeigen aber sehr wohl.



Wenn ich bedenke, wie die Anklage lautete, kann ich mit dem Urteil gut leben, blieb das Gericht doch nur ein Jahr unter der dafür geltenden Höchststrafe.
Ich habe allein schon dadurch enorm an Lebensqualität gewonnen, wieder unbefangen zu jeder Tag- und Nachtzeit ans Telefon zu gehen.

Auf einem anderen Blatt steht, dass die Anklage eigentlich hätte ganz anders lauten müssen. Aber viele Gespräche mit Profis brachten mich zu der Einsicht, dass Recht haben und Recht sprechen zwei völlig andere Dinge sind.
Auch, dass sich Opfer selbst kümmern müssen, dem wird entgegen gehalten, dass die oder der Täter eine Perspektive haben müssen, so viele Dinge bewegt werden. Das sind so Momente, in denen frau eine unbändige Wut bekommt.


Trotz allem bin ich froh, dass ich es getan habe, dass war ich der Frau und auch mir schuldig.

Ich habe an diesem Tag meinen "Lebensmagister" gemacht und gleichzeitig die Angst vor weiteren Prüfungen verloren.
Ich hatte davor, während dessen und auch danach liebevolle Betreuung, die mir sehr viel Kraft gab.

Es wäre vermessen jeder betroffenen Frau zu raten auch diesen Weg zu gehen. Dennoch, wenn die Gedanken in diese Richtung gehen sollten, würde ich jede Frau ermuntern, sich jede nur erdenkliche Hilfe zu holen und es zu versuchen, denn es bedeutet.... einer weniger.....



Liebe Grüße
Salome



An dieser Stelle ganz lieben Dank den lieben Forumsfrauen, die mich virtuell begleitet, aufgemuntert, unterstützt und noch viel mehr haben...
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blue_moon
Beitrag 01.Aug.2005 - 19:27
Beitrag #11


strösen macht blau!
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mensch salome...

einen dicken :blumen2: für deinen mut! :)
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shark
Beitrag 01.Aug.2005 - 19:40
Beitrag #12


Strösenschusselhai
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Von mir auch :blumen2: ...von Herzen und mit einem Danke. "Einer weniger"...-Danke einfach.

shark
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sophialein
Beitrag 03.Aug.2005 - 16:30
Beitrag #13


Gut durch
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Mag mich shark und blui anschließen :blumen2:

"Einer weniger" - dafür mag ich dir auch danken!

Weißt du, dass du eine sehr sehr mutige Frau bist? :zustimm: :zustimm: :zustimm:

Der Beitrag wurde von sophialein bearbeitet: 03.Aug.2005 - 16:36
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lioness
Beitrag 03.Aug.2005 - 17:32
Beitrag #14


Löwin mit Samtpfoten
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Salome, ich ziehe meinen Hut vor dir!!!!
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rowan
Beitrag 04.Aug.2005 - 07:56
Beitrag #15


Gut durch
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wahnsinn salome!!! super! bin begeistert! :zustimm:
dein mut, das durchzuziehen, echt hut ab :)
liebe grüss dir, rowan

wir waren ja bei der beratungsstelle und bei einer anwältin. da bei der bekannten von mir DIS (multiple persönlichkeit) vorliegt sind viele erinnerungen für sie nicht abrufbar, da andere persönlichkeiten dieses erlebt haben. dadurch ist die ganze sache sehr schwierig vor gericht. die anwältin hat uns nicht direkt abgeraten, aber indirekt schon. sie müsste viele gutachten machen lassen, da ihr am gericht aberkannt wird, eine zuverlässige zeugin zu sein durch die psychischen erkrankungen. weitere dinge spielen auch eine rolle. und das ende ist mehr als offen laut der anwältin, der fall ist zu kompliziert und der anwalt vom täter wird nichts unversucht lassen, meine bekannte als unglaubwürdig dastehen zu lassen. und das ist nicht schwer für diesen, weil sich das wissen meiner bekannten auf mehere persönlichkeiten verteilt. da einen wasserdichten, zeitlich einzuordnenden fall zu bekommen ist schwer. für das komplette vergehen über jahre gar unmöglich. also laufen die schweine weiter frei rum, ohne angst vor irgendwas und eine seele ist für immer krank :(
mich macht das so traurig. und nun bekommt ein familienmitglied kinder, der täter wird opa. sie hat die mutter gewarnt, mehr konnte sie leider nicht tun. hoffen wir, das sich das der ganze mist nicht wieder von vorne los geht....ach ist doch alles scheisse
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Zarah
Beitrag 06.Aug.2005 - 20:36
Beitrag #16


pola hrvatica
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Danke Ihr Lieben,

so langsam setzt es sich, begreife ich, was da passiert ist.

Ich wünschte nur, ich hätte dies schon viel früher getan....


LG Salome
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skritti
Beitrag 06.Aug.2005 - 21:10
Beitrag #17


zartbesaitete Vollzeitkölnerin
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Salome.. ich bin ganz, ganz froh für dich.. und stolz auf dich :)

Lieben Gruss
skritti
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Willow71
Beitrag 07.Aug.2005 - 07:52
Beitrag #18


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Auch noch mal offiziell:

Respekt und alles Gute für ein hoffentlich schön(er)es und angstfrei(er)es Leben für Salome! :blumen2: :blumen2: :blumen2:

Du hast wirklich sehr couragiert und einfach gut gehandelt - für dich und andere! :blumen2:
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marietta
Beitrag 07.Aug.2005 - 12:36
Beitrag #19


Gut durch
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Auch von mir: Allergrößten Respekt! Und möge Dein Leben jetzt ruhiger werden...
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Squirrel
Beitrag 07.Aug.2005 - 13:04
Beitrag #20


Tante!
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@Salome:

Ich selbst habe vor gut 4 Jahren auch vor Gericht gegen meinen Täter ausgesagt, deshalb kann ich gut nachfühlen, wie es dir dabei gegangen sein muß. Er war zwar während meiner Aussage nicht im Gerichtssaal, aber dummerweise sah ich ihn auf dem Weg zum Saal im Flur stehn. War auch nicht gerade besser :rolleyes:
Er bekam damals allerdings "nur" 2 Jahre auf Bewährung, da nach Jugendstrafrecht verhandelt wurde (er war in der Zeit damals erst 13/14), aber 2 Jahre später nahm er sich das Leben...wie gesagt, einer weniger...

Liebe Salome, ich finde auch, du kannst einfach verdammt stolz auf dich sein, daß für dich und dein Seelenheil durchgezogen zu haben!!

Ganz liebe Grüße
vom Hörnchen
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