lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

4 Seiten V  < 1 2 3 4 >  
Reply to this topicStart new topic
> suche nach "richtiger" therapie, gibt es da verschiedene möglichkeiten?
alba
Beitrag 27.Jul.2005 - 14:27
Beitrag #41


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.144
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 85



danke sophialein!! dann kann ich mich wenigstens doch schonmal um die liste kümmern (und muss nicht auf das ende des urlaubs warten) und dann meine anrufe angehen.. :)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Delphin
Beitrag 27.Jul.2005 - 17:22
Beitrag #42


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 448
Userin seit: 16.02.2005
Userinnen-Nr.: 1.227



Oder www.psychotherapiesuche.de :)

Der Beitrag wurde von Delphin bearbeitet: 27.Jul.2005 - 17:23
Go to the top of the page
 
+Quote Post
kahikatea
Beitrag 27.Jul.2005 - 19:50
Beitrag #43


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.215
Userin seit: 04.12.2004
Userinnen-Nr.: 869



Oder auch http://www.bdp-niedersachsen.de/verband/suchenth/suchen.html
Interessanterweise liefert das z.T. andere Adressen als www.psychotherapiesuche.de. :huh:
Ein Klick auf den jeweiligen Namen führt dabei übrigens zu den verwendeten Therapiemethoden.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
alba
Beitrag 27.Jul.2005 - 23:48
Beitrag #44


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.144
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 85



..da ich mir den weg einer psychoanalyse offenhalten möchte, ergaben sich da nicht besonders viele ergebnisse.. -_-
dabei weiß ich von mind. zweien, die nicht aufgeführt sind.. hmm.. irgendwie hätte ich schon gern ´ne vollständige liste, zumal die meisten gefundenen adressen dann auch noch für ´ne fahrradfahrerin echt ungünstig liegen - sprich: aufm berg..

vielen dank für eure mühe!!

..leider behandeln göttinger ärzte etc. das i-net gern stiefmütterlich die erfahrung musste ich schon öfter machen. warum auch immer.. :huh:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LaPia
Beitrag 02.Aug.2005 - 01:02
Beitrag #45


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 453
Userin seit: 01.08.2005
Userinnen-Nr.: 1.940



Hallo Alba,
ich kenne dich nicht und habe auch deine Postings nicht aufmerksam verfolgt. Ich habe nur grundsätzliche Vorbehalte gegen die Psychoanalyse. Ich habe im Studium einiges darüber gehört. Es steht zum Beispiel ein ziemlich fragwürdiges Menschenbild dahinter und viele Annahmen sind wissenschaftlich inzwischen wiederlegt. Ein wichtiger Fehler der Psychoanalyse ist, dass sie alles mit ihrem Bild erklären kann. Es gibt nichts, was die Psychoanalyse aus ihrer Sicht jemals wiederlegen könnte. Nur Männer haben laut Freud überhaupt die Chance ein richtiges Gewissen zu entwickeln, da nur sie den Ödipuskomplex lösen können. Frauen haben einen Penisneid usw usf. Ich denke, dass die Psychoanalyse sich auch weiterentwickelt hat und einzelne Therapeuten bestimmt gute Arbeit machen, aber ich halte schon den ganzen Hintergrund für mehr als fraglich. Mir wird immer ganz anders, wenn ich mich in diese abstrusen Vorstellungen einlese!
Ich halte eine Verhaltenstherapie oder eine andere Richtung abseits der Psychoanalyse für prinzipiell besser!!!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Polly
Beitrag 02.Aug.2005 - 07:45
Beitrag #46


Ego, Alter!
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.238
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 28



Wo studierst du denn? :was:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
insanity
Beitrag 02.Aug.2005 - 19:38
Beitrag #47


Fürstin Pückler
*********

Gruppe: Members
Beiträge: 230
Userin seit: 17.07.2005
Userinnen-Nr.: 1.867



ich würde mich da polly anschließen.
nur weil freud damals dinge aufgeschrieben hat, die heutzutage nicht mehr aktuell sind, ist doch nicht gleich von einer psychoanalyse abzuraten. schließlich ist man nun mit den erkenntnissen schon weiter und weiß, dass freud nicht immer recht hatte. dies kommt in der thrapie dann auch zur anwendung, denn schließlich ist diese nicht nur auf freuds erkenntnissen fundiert.
ist jetzt nicht bös gemeint, nur jemanden deshalb gerade von einer psychoanalyse abzuraten....ich weiß ja nicht. wenn, dann solltest du ihr / uns vielleicht deine negativen erfahrung (so fern es welche gibt) genauer schildern, damit danach entschieden werden kann.

so far

insanity
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Taxus
Beitrag 03.Aug.2005 - 09:24
Beitrag #48


Suppenköchin
*******

Gruppe: Members
Beiträge: 125
Userin seit: 01.03.2005
Userinnen-Nr.: 1.292



möchte mich da LaPia anschließen
hier die Sammlung meiner (Vor-)Urteile
die Psychoanalyse ist wissenschaftlich nicht haltbar, teuer und endlos
ein Effekt resultiert wohl allenfalls daraus, dass sich da überhaupt jemand intensiv mit dir beschäftigt, und Spontanresmission, Placeboeffekt, aber das geht anders billiger
Es gibt eine sehr amüsante Abrechnung des Autors Dieter E. Zimmer (Wissenschaftsjournalist) mit der Psychoanalyse (Titel weiß ich jetz nicht, ist aber leicht herauszufinden), da bleibt kein Stein auf dem anderen. Er bezieht sich auf eine Vielzahl von vergleichenden Studien über die Wirksamkeit verschiedner Therapieformen

ich persönlich würde Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie, Psychopharmaka (wenn notwendig) und einen Psychiater und keinen reinen Psychologen aussuchen, denn die dürfen meines Wissens nicht medikamentös behandeln
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Polly
Beitrag 03.Aug.2005 - 09:56
Beitrag #49


Ego, Alter!
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.238
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 28



Ja ja, der Dieter E. Zimmer. Immer wieder gut für eine olle Kamelle ...
Go to the top of the page
 
+Quote Post
robin
Beitrag 03.Aug.2005 - 10:26
Beitrag #50


I lof tarof!
************

Gruppe: Members
Beiträge: 15.384
Userin seit: 30.08.2004
Userinnen-Nr.: 198



Hallo alba! :)
Keine 'böse' kräfte sind am werkeln, wenn du nun soviele pannen hast mit den kontakten... es IST urlaubszeit, hochsommer. Das ist der einzige grund. Und ein halbes jahr warten, damit du regelmäßige termine bekommst? :wacko: Das scheint mir viel zu lang!
Denke bitte auch immer daran, dass du diese menschen nicht mit deinen telefonaten und bitten behelligst, sondern dass sie dich brauchen, sonst müssten sie sich mal einen anderen beruf suchen ;) Sie sind FÜR dich da, das ist ihr job!

Ich habe 3 jahre lang (das letzte jahr nur sporadische termine) th. gehabt und es hat mir sehr gut getan. Psychoanalyse kam für mich nicht in frage, weil ich die erfahrungen einer sehr guten freundin hautnah mitbekommen habe, und ichfand die methode viel zu verkopft und unsinnlich :ph34r: Und ich habe mich bei der wahl sonst nicht um die methode gekümmert, ich habe nur erlebt, wie es einer anderen freundin von mir viel besser ging, seitdem sie bei einer bestimmten therapeutin war. Also habe ich bei der angefangen. (Ihre methode war, ua., nlp). Sie hat mir auch 'unbequeme' fragen gestellt, ich war anfangs sehr irritiert, dachte, was geht sie das an?? :D Aber da ich jede stunde selber zahlen musste, wollte ich soviel wie möglich davon haben - FÜR MICH!! und ganz besstimmt nicht für sie! :P - und ich habe mich auch diesen fragen gestellt, und das hat mich wirklich viel weiter gebracht! Ich bin heute noch, nach vielen jahren, der frau irgendwie 'dankbar', dass ich mit ihrer hilfe ein ganzes stück mehr über mich gelernt habe. Und es mir seitdem WIRKLICH und tatsächlich besser geht! :)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
kahikatea
Beitrag 03.Aug.2005 - 11:32
Beitrag #51


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.215
Userin seit: 04.12.2004
Userinnen-Nr.: 869



Es könnte vielleicht helfen, beim Begriff "Psychoanalyse" etwas zu differenzieren. Das von LaPia angesprochene Problem, daß Psychoanalyse im Prinzip alles erklären und Kritik Psychoanalyse-immanent stets als "Widerstand" abtun kann, macht ihre Theoriegebäude im empirisch-sozialwissenschaftlichen Sinne weitgehend unprüfbar (und damit aus Sicht mancher Leute wissenschaftlich wertlos).

Eine andere Frage wäre, ob es therapeutisch im Einzelfall nützen kann, von der Existenz unbewußter psychischer Prozesse, von Verdrängung und anderen Abwehrmechanismen auszugehen (das nennt sich dann nicht unbedingt "Psychoanalyse", sondern z.B. "tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie" und braucht sich keineswegs mit Ödipuskomplexen u.ä. zu beschäftigen), und ob ggf. das klassische psychoanalytische Setting Sinn macht (womöglich auf der Couch liegend, etliche hundert Stunden Dauer bei Sitzungen mehrmals pro Woche) und wofür?

Was die therapeutische Wirksamkeit angeht, so zeigen die meisten Vergleichsstudien, daß für die Besserung von Symptomen Verhaltenstherapie deutlich überlegen ist (Details kann man z.B. in Publikationen des kürzlich verstorbenen Klaus Grawe nachlesen, v.a. in Psychotherapie im Wandel), gerade auch wenn man die Therapiedauer berücksichtigt. Manche Studien zeigen eine Wirksamkeit der Psychoanalyse bzw. tiefenpsychologisch fundierter Therapie, andere nicht (andere Kriterien als Symptombesserung/-verschwinden lassen sich hier denkbar schwer prüfen). Andererseits gibt es im therapeutischen Kontext Anzeichen, daß die Beschäftigung mit unbewußten Prozessen und Abwehrmechanismen sehr wohl hilfreich sein kann. Von daher wären TherapeutInnen wünschenswert, die nicht an einer Methode oder gar deren Theoriegebäude "kleben", sondern verschiedenes kombinieren können.

In Bezug auf Menschenbilder gibt es erfreulicherweise auch PsychoanalytikerInnen, die dasjenige Freuds nicht teilen, so wie VerhaltenstherapeutInnen nicht das Menschenbild der Herren Watson oder Skinner teilen müssen. Problematischer erschiene mir mehr die Art der psychoanalytischen Ausbildung, die im Rahmen von Lehranalysen unter Umständen recht willkürliche Entscheidungen von Ausbildern zuläßt (was meiner Erinnerung nach z.B. im Kontext der Zulassung homosexueller Menschen als PsychoanalytikerInnen Probleme machte - ich kann nur hoffen, daß sich dies in den letzten Jahren gebessert hat, meine eigene Erfahrung mit psychoanalytisch ausgerichteten Therapeuten in den achtzigern war wenig erbaulich).

Edit: Buchlink ergänzt

Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 03.Aug.2005 - 12:42
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Polly
Beitrag 03.Aug.2005 - 12:35
Beitrag #52


Ego, Alter!
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.238
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 28



Ich finde deinen Beitrag sehr richtig, kahikatea, kann mir aber nicht verkneifen, noch ein paar Anmerkungen dazu zu bringen.

QUOTE
Es könnte vielleicht helfen, beim Begriff "Psychoanalyse" etwas zu differenzieren. Das von LaPia angesprochene Problem, daß Psychoanalyse im Prinzip alles erklären und Kritik Psychoanalyse-immanent stets als "Widerstand" abtun kann, macht ihre Theoriegebäude im empirisch-sozialwissenschaftlichen Sinne weitgehend unprüfbar (und damit aus Sicht mancher Leute wissenschaftlich wertlos).


Der Umstand, dass psychoanalytische Theorien nur schwer falsifizierbar sind, ist meines Erachtens eher ein methodisches Problem, als dass damit ihre "Unwissenschaftlichkeit" belegt wäre. Eine über reine statistische Relevanz hinausgehende Methode der Überprüfbarkeit geistes- und sozialwissenschaftlicher Thesen ist und wird wohl immer ein Desiderat bleiben (übrigens wird es ja auch in den Naturwissenschaften zunehmend zu einem); das entzieht ihnen jedoch nicht die Legitimation. Und wir alle wissen, dass Statistiken lügen.

QUOTE
Eine andere Frage wäre, ob es therapeutisch im Einzelfall nützen kann, von der Existenz unbewußter psychischer Prozesse, von Verdrängung und anderen Abwehrmechanismen auszugehen (das nennt sich dann nicht unbedingt "Psychoanalyse", sondern z.B. "tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie" und braucht sich keineswegs mit Ödipuskomplexen u.ä. zu beschäftigen), und ob ggf. das klassische psychoanalytische Setting Sinn macht (womöglich auf der Couch liegend, etliche hundert Stunden Dauer bei Sitzungen mehrmals pro Woche) und wofür?


Die Psychonanalyse wird heutzutage in der Öffentlichkeit als isolierte Theorie angesehen und oftmals allein mit Freud in Verbindung gebracht. In Wirklichkeit ist sie in die meisten Therapieformen eingeflossen. Die tiefenpsychologisch ausgerichtete Gesprächstherapie ist so etwas wie die vereinfachte Form der Psychonanalyse, die in der Praxis entwickelt wurde. Insofern ist sie in der Regel anwendungsorientierter und effizienter als die reine Form der Psychonanalyse. Man darf auch nicht vergessen, dass Freud nur an verhältnismäßig wenigen Patienten die Psychoanalyse erprobt hat, dass sie also als praktisches Verfahren damals noch in den Kinderschuhen steckte. Daher hat es wenig Sinn, Freud mangelnde tehrapeutische Effizienz vorzuwerfen.

Außerdem sah Freud sich selbst als Geisteswissenschaftler, und auf diesem Gebiet liegt meines Erachtens auch seine überragende Leistung. Er hat den Menschen eine bahnbrechende und vollkommen neuartige Theorie ihres Innenlebens geliefert. So etwas gab es in bewusster Formulierung vorher einfach nicht. Unter diesem Gesichtspunkt der Neuartigkeit sind zahlreiche Beobachtungen, die er gemacht hat, bewunderungswürdig exakt und zutreffend, wie z.B. die des Ödipus-Komplexes. In anderes Fällen ist er nicht ganz so treffsicher, wie z.B. bei der Beschreibung der frühkindlichen Entwicklung bei Mädchen. Das hat ihn aber auch viel weniger interessiert, und es gibt insgesamt weniger Aussagen zur weiblichen Psyche von ihm. Als klassischer Mediziner des 19. Jahrhunderts ist er vom "Normalfall" der männlichen Entwicklung ausgegangen. Bedauerlich ist eigentlich nur, dass Freuds Nachfolger diesen Fehler bis heute wiederholen.

QUOTE
Was die therapeutische Wirksamkeit angeht, so zeigen die meisten Vergleichsstudien, daß für die  Besserung von Symptomen Verhaltenstherapie deutlich überlegen ist (Details kann man z.B. in  Publikationen des kürzlich verstorbenen Klaus Grawe nachlesen, v.a. in "Psychotherapie im Wandel"), gerade auch wenn man die Therapiedauer berücksichtigt. Manche Studien zeigen eine Wirksamkeit der Psychoanalyse bzw. tiefenpsychologisch fundierter Therapie, andere nicht (andere Kriterien als Symptombesserung/-verschwinden lassen sich hier denkbar schwer prüfen). Andererseits gibt es im therapeutischen Kontext Anzeichen, daß die Beschäftigung mit unbewußten Prozessen und Abwehrmechanismen sehr wohl hilfreich sein kann. Von daher wären TherapeutInnen wünschenswert, die nicht an einer Methode oder gar deren Theoriegebäude "kleben", sondern verschiedenes kombinieren können.


Die meisten Gesprächstherapeuten arbeiten heute mit Mischformen, reine Dogmatiker gibt es kaum noch. Auch das klassische psychoanalytische Setting mit der Couch wird kaum noch angewendet (obwohl es sinnvoll sein kann, meine ich). Dass Verhaltenstherapien und noch weiter "entintellektualisierte" Therapieformen wie NLP eine raschere Symptomverbesserung zeigen, ist gewiss richtig. Allerdings bleibt zu fragen, wie lange diese vorhält. Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass man Veränderungsprozesse bewusst nachvollziehen - und sich nicht nur einfach "umprogrammieren" muss -, damit die Veränderung nachhaltig sein kann. Mir leuchtet das ein, und es deckt sich auch mit meinen eigenen Bedürfnissen. Ich würde immer verstehen wollen, warum es mir schlecht geht. Das Ziel einer Therapie besteht ja darin, eingefahrene Verhaltensmuster aufzugeben und Alternativen zu entwickeln. Oft gibt es aber mehr als eine Aletrnative, sodass man sich bewusst entscheiden muss. Wenn man in der Therapie nun nur eine bestimmte Alternative eingübt hat, fällt es unter Umständen schwer, eine entsprechende Entscheidung auch in zukünftigen oder anders gearteteten Situationen zu fällen.

Abgesehen davon kommt es, wie bereits gesagt, auch auf den Typ des Patienten und auf die Art des Problems an, welche Therapieform vielversprechender ist.

QUOTE
In Bezug auf Menschenbilder gibt es erfreulicherweise auch PsychoanalytikerInnen, die dasjenige Freuds nicht teilen, so wie VerhaltenstherapeutInnen nicht das Menschenbild der Herren Watson oder Skinner teilen müssen. Problematischer erschiene mir mehr die Art der psychoanalytischen Ausbildung, die im Rahmen von Lehranalysen unter Umständen recht willkürliche Entscheidungen von Ausbildern zuläßt (was meiner Erinnerung nach z.B. im Kontext der Zulassung homosexueller Menschen als PsychoanalytikerInnen Probleme machte - ich kann nur hoffen, daß sich dies in den letzten Jahren gebessert hat, meine eigene Erfahrung mit psychoanalytisch ausgerichteten Therapeuten in den achtzigern war wenig erbaulich).


Homosexualität ist inzwischen aus dem Katalog der psychischen Erkrankungen gestrichen worde. Infolge dessen nehmen die meisten Lehrinstitute jetzt auch homosexuelle Auszubildende an. Es gibt leider Ausnahmen. Ich glaube, das Adler-Institut lehnt solche Kandidaten immer noch gerne ab.

Tschüss und viele Grüße

edit: Quotes geflickt

Der Beitrag wurde von regenbogen bearbeitet: 03.Aug.2005 - 12:50
Go to the top of the page
 
+Quote Post
kahikatea
Beitrag 03.Aug.2005 - 15:47
Beitrag #53


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.215
Userin seit: 04.12.2004
Userinnen-Nr.: 869



QUOTE (Polly @ 03.Aug.2005 - 13:35)
Dass Verhaltenstherapien und noch weiter "entintellektualisierte" Therapieformen wie NLP eine raschere Symptomverbesserung zeigen, ist gewiss richtig. Allerdings bleibt zu fragen, wie lange diese vorhält. Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass man Veränderungsprozesse bewusst nachvollziehen - und sich nicht nur einfach "umprogrammieren" muss -, damit die Veränderung nachhaltig sein kann. Mir leuchtet das ein, und es deckt sich auch mit meinen eigenen Bedürfnissen. Ich würde immer verstehen wollen, warum es mir schlecht geht. Das Ziel einer Therapie besteht ja darin, eingefahrene Verhaltensmuster aufzugeben und Alternativen zu entwickeln. Oft gibt es aber mehr als eine Aletrnative, sodass man sich bewusst entscheiden muss. Wenn man in der Therapie nun nur eine bestimmte Alternative eingübt hat, fällt es unter Umständen schwer, eine entsprechende Entscheidung auch in zukünftigen oder anders gearteteten Situationen zu fällen.

Die Notwendigkeit bewußt vollzogener Prozesse und Entscheidungen sehe ich auch, ebenso wie ich persönlich (vermutlich nicht beliebig verallgemeinerbar) Interesse an einem Verständnis der Ursachen von Problemen habe. Heutige Verhaltenstherapie und halbwegs aktuell aus-/weitergebildete TherapeutInnen vermitteln ihren KlientInnen allerdings auch Erklärungen und Modelle des Entstehens und der Aufrechterhaltung psychischer Probleme, nur eben inhaltlich andere als die tiefenpsychologischen (in diesem Sinne ist die VT so wenig bei Skinner stehengeblieben wie die Psychoanalyse bei Freud :) ). Interesse vorausgesetzt - was bei tiefenpsychologischen Verfahren genauso nötig wäre - können KlientInnen diese Modelle eigenständig auf zukünftige und neuartige Probleme anwenden, und bei gut durchgeführter Therapie werden KlientInnen auch gezielt dazu angeleitet (diese intellektuelle Herangehensweise wäre allerdings bei Verhaltenstherapien nicht absolut notwendig, insofern kommt es dann eben bei der Wahl der Therapieform auf persönliche Eigenschaften und die Art des Problems an).

Mir persönlich waren beide Sichtweisen und Methoden hilfreich, tiefenpsychologische zum Verständnis von Ursachen, verhaltenstheoretische zum Verständnis aufrechterhaltender Mechanismen und praktischer Auswege. Mit nur einem von beiden wäre ich vermutlich nicht so gut zurechtgekommen.

QUOTE (Polly @ 03.Aug.2005 - 13:35)
Der Umstand, dass psychoanalytische Theorien nur schwer falsifizierbar sind, ist meines Erachtens eher ein methodisches Problem, als dass damit ihre "Unwissenschaftlichkeit" belegt wäre. Eine über reine statistische Relevanz hinausgehende Methode der Überprüfbarkeit geistes- und sozialwissenschaftlicher Thesen ist und wird wohl immer ein Desiderat bleiben (übrigens wird es ja auch in den Naturwissenschaften zunehmend zu einem); das entzieht ihnen jedoch nicht die Legitimation. Und wir alle wissen, dass Statistiken lügen.

Statistiken lügen nicht. ;) Sehr selten lügen Menschen mittels Statistik auf der Basis gefälschter Daten. Viel häufiger scheint mir das Problem, daß Statistiken ähnlich wie Fotos für die Abbildung bestimmter Ausschnitte der Realität eingesetzt werden, die von Menschen einfach nur unabsichtlich beschränkt oder auch gezielt unrepräsentativ ausgewählt sein können. Das Problem ist ihre Auswahl und Interpretation, nicht die Statistik selbst. Eine für sich genommen objektive Methode kann natürlich nicht zu "objektiver Wissenschaft" führen, bietet allerdings die Chance, das eigene wissenschaftliche Vorgehen etwas transparenter (und damit auch besser kritisierbar) zu machen.

Geisteswissenschaftlich betrachtet hat psychoanalytisch basiertes, hermeneutisches Vorgehen auch aus meiner Sicht sehr wohl wissenschaftlichen Wert (ebenso wie therapeutische Techniken ihren praktischen Nutzen). Problematisch wird es aus meiner Sicht dann, wenn hieraus Theoriegebäude mit allgemeinem Gültigkeitsanspruch geknüpft werden, die sich so eben nicht prüfen lassen.




Go to the top of the page
 
+Quote Post
Polly
Beitrag 03.Aug.2005 - 16:08
Beitrag #54


Ego, Alter!
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.238
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 28



QUOTE
Heutige Verhaltenstherapie und halbwegs aktuell aus-/weitergebildete TherapeutInnen vermitteln ihren KlientInnen allerdings auch Erklärungen und Modelle des Entstehens und der Aufrechterhaltung psychischer Probleme, nur eben inhaltlich andere als die tiefenpsychologischen (in diesem Sinne ist die VT so wenig bei Skinner stehengeblieben wie die Psychoanalyse bei Freud :) ).


Ja, da hast du natürlich Recht. Ähnliches hätte ich mir wohl selbst entgegnet. Ich wollte auch nicht die VT kritisieren, sondern die Stärken der tiefenpsychologischen Gesprächstherapie akzentuieren.

QUOTE
Mir persönlich waren beide Sichtweisen und Methoden hilfreich, tiefenpsychologische zum Verständnis von Ursachen, verhaltenstheoretische zum Verständnis aufrechterhaltender Mechanismen und praktischer Auswege. Mit nur einem von beiden wäre ich vermutlich nicht so gut zurechtgekommen.


Ja, da ist man sicherlich als Mensch mit ausschließlichen tiefenpsychologischen Erfahrungen verbildet. Aber für die GT gilt umgekehrt, was du für die VT in Anspruch nimmst: Sie hat ja auch längst verhaltenstheoretische Aspekte integriert (zumindest wenn sie gut ist).

QUOTE
Statistiken lügen nicht. ;) Sehr selten lügen Menschen mittels Statistik auf der Basis gefälschter Daten. Viel häufiger scheint mir das Problem, daß Statistiken ähnlich wie Fotos für die Abbildung  bestimmter Ausschnitte der Realität eingesetzt werden, die von Menschen einfach nur unabsichtlich beschränkt oder auch gezielt unrepräsentativ ausgewählt sein können. Das Problem ist ihre Auswahl und Interpretation, nicht die Statistik selbst.


[COLOR=gray]Ob das sooo selten vorkommt, dass Menschen mit Hilfe von Statistiken lügen, muss ich wegen meines krankhaften Skeptizismus leider anzweifeln. Kleine Statistik ;) : Angeblich tut es jeder dritte bis vierte Wissenschaftler, wie ich neulich las (weiß leider nicht mehr, wo). Ich selbst habe es jedenfalls schon getan, und der Sprung von der Nachlässigkeit zur Manipulation ist sehr, sehr klein.

Go to the top of the page
 
+Quote Post
alba
Beitrag 04.Aug.2005 - 16:16
Beitrag #55


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.144
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 85



ihr lieben,

m.e. handelt es sich bei der heutigen psychoanalyse um eine durchaus weitergedachte, überprüfte, untersuchte und empirisch erforschte und dahin gehend veränderte form der freudschen idee. freud hatte schüler, die schüler hatten, die wiederum usw. wie soll da heute noch die recht abgefahrene, einseitige bis sexistische auslegung von freud angewendet werden? auch therapieformen gehen mit der zeit. das ist meine ansicht. ich glaube außerdem kaum, das ansonsten frauen heute diese therapieform anbieten würden.. ;)

es wird sich zeigen, was auf das erstgespräch folgen wird, welche vorschläge mir die therapeutin oder der therapeut machen wird.. :)
vielleicht wird es auch eine ganz andere therapie?? ich werds sehen.

eigentlich wollte ich mich einfach schnell nach so viel resonanz mal kurz melden, sagen, dass ich das ganze noch verfolge und die entstehende/bestehende diskussion anregend und spannend finde, danke!! :)

lg
alba
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Polly
Beitrag 04.Aug.2005 - 19:28
Beitrag #56


Ego, Alter!
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.238
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 28



QUOTE (alba @ 04.Aug.2005 - 16:16)
ich glaube außerdem kaum, das ansonsten frauen heute diese therapieform anbieten würden.. ;)

Meine Frau ist angehende Psychoanalytikerin ...

Alles Gute, dir Alba, und viel Glück bei deiner richtigen Entscheidung!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
alba
Beitrag 15.Aug.2005 - 13:58
Beitrag #57


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.144
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 85



..ich habe gerade meinen ersten anruf bei einer verhaltenstherapeutin gemacht und sogar auf den AB gesprochen.. :shudder:
natürlich beim ersten mal vor aufregung gleich erstmal vergessen zu sagen, wann ich erreichbar bin.... -_-

das ist ja schon einmal ein supi erster eindruck mit ordentlich raum zur analyse.. :ph34r: :lol:



haltet mir die daumen! :unsure:

Der Beitrag wurde von alba bearbeitet: 15.Aug.2005 - 13:59
Go to the top of the page
 
+Quote Post
kahikatea
Beitrag 15.Aug.2005 - 14:07
Beitrag #58


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.215
Userin seit: 04.12.2004
Userinnen-Nr.: 869



Na, eine Verhaltenstherapeutin würde das wohl eher nicht analysieren, sondern mit Dir ein Trainingsprogramm zum Erfolgreich-auf-AB-Sprechen durchführen. ;)

Ansonsten: Gut, daß Du es angehst! B) ich halte Dir die Daumen, daß Du jemand findest, mit der/dem Du gut zurechtkommst.

Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 15.Aug.2005 - 14:09
Go to the top of the page
 
+Quote Post
alba
Beitrag 15.Aug.2005 - 14:11
Beitrag #59


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.144
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 85



danke! :blumen2:
ich hoffe, das eine verhaltenstherapie zunächst mal so akute verhaltensweisen angeht.
um die ursprünge sollte ich mich dann sicherlich auch noch kümmern.. aber irgendwo muss ich bei dem seelenmüll-haufen ja anfangen, gell?! ;) ;)

Der Beitrag wurde von alba bearbeitet: 15.Aug.2005 - 15:56
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Lisabeth
Beitrag 15.Aug.2005 - 14:21
Beitrag #60


auf Entdeckungsreise
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.151
Userin seit: 21.11.2004
Userinnen-Nr.: 800



Klasse, alba, weiter so!
Drück Dir auch die Daumen, dass sich bald eine Therapeutin findet, die gut passt!

und zum Thema "Verhaltenstherapie"...
Ganz so "einseitig" sind die meisten ja nicht, dass die einen "nur" Verhaltensweisen angehen, und die andern analysieren. ;)

Bei meiner Therapeutin klappt die Mischung ganz prima, so eine Gratwanderung zwischen konkreten Hilfestellungen, wie ich besser mit schwierigen Situationen umgehen kann, und auch der Blick "hinter die Kulissen", um mir ein bissel bewusst zu machen, wo die Ursache liegen könnte..

Wer auch immer passt am Ende wird sicher einen guten Anfang finden, wirst sehen!
Ich wünsch Dir alles Gute!


Edit: Winzigkeit umformuliert..

Der Beitrag wurde von Lisabeth bearbeitet: 15.Aug.2005 - 14:22
Go to the top of the page
 
+Quote Post

4 Seiten V  < 1 2 3 4 >
Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 07.07.2025 - 09:29