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> Schicksal... ?
filia_noctis
Beitrag 23.Aug.2005 - 23:24
Beitrag #1


Gut durch
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aloha ladies! :)

hab das Wort grad innem andren Thread gelesen und hat mich dann dazu bewegt mal nen Thread dazu zueröffnen *g* Und hab sogar ne Geschichte dazu *hihi* Und zwar:
Hatte vor nem halben Jahr Kontakt zu einem weiblichen Wesen aufgenommen (via Mails). Ging dann ne Zeit fröhlich hin und her, dann kam nichts mehr, weil Umzug. Dann hatte ich mich mit nem Bekannten verabredet (den ich ne Woche vorher zufällig durch nen guten Kumpel kennengelernt hatte) und dieser hatte dann zwei Freunde von sich mitgebracht. Und hab mich denen dann freundlich wie ich bin vorgestellt und bei dem Weibein bin ich dann etwas stutzig geworden war mir aber nicht sicher bis sie mich drauf hinwies.. das war jene mit der ich seit nem halben Jahr in Kontakt stehe.. Und wir haben uns an dem Abend wirklich sehr gut verstanden.. rumgealbert, so kitzeln usw :) Wer weiß was da noch draus wird :)
War es Schicksal, dass ich diesen Bekannten da kennengelernt hab, der mich dann zu ihr "führt"? *g* Ich weiß nicht..aber für mich ist das ein bisschen zu viel Zufall *g*

Tja, habt ihr auch schon mal so schicksalhafte Begegnungen gehabt? Glaubt ihr überhaupt dran? Oder eher nicht?

Ahh, grad ist mir auch das Zitat von Aristoteles eingefallen:
"Das Größte und Schönste dem Zufall zuzuschreiben, wäre gar zu leichtfertig."

cheerio,
filia_noctis. :fly:

Der Beitrag wurde von filia_noctis bearbeitet: 23.Aug.2005 - 23:26
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DieLehrerin
Beitrag 24.Aug.2005 - 06:02
Beitrag #2


Salzstreuerin
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Jaja, das Schicksal... -_-

Meine Freundin glaubt fest daran, aber mich konnte sie noch nicht davon überzeugen. Leider ist mir vor ca. 2,5 Jahren ein Unfall passiert, mit dessen Folgen ich ab und zu heute noch zu tun habe, so dass ich nicht recht einsehen mag, was daran schicksalhaft gewesen sein soll. "Nichts im Leben passiert ohne Grund." habe ich mehrfach zu hören bekommen, aber dieses besagte Ereignis hat mich auch den ersten kleinen Funken "Hoffnung" daran verlieren lassen.
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LadyGodiva
Beitrag 24.Aug.2005 - 08:37
Beitrag #3


Strøse
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Während die einen...
ist für die andere das ganze Geschicke ein unspektakulärer Zufall in einer unendlichen Kette anderer, die uns umso staunender macht, je mehr wir über ihre angeblichen Regelmechanismen zu wissen glauben.
Unser Entstehen, unsere Entwicklung, ebenso unser Vergehen - ist Teil eines großen Spiels mit unendlich vielbeseiteten Würfeln. Alles Konstante ist scheinbar - was tröstlich wie vernichtend in einem sein kann.
Ich kann dem Zufall ehren, dafür, was sich in meinem Leben so geschickt hat - aber an eine Bestimmung, an ein Schicksal zu glauben fällt mir schwer.
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Lisabeth
Beitrag 24.Aug.2005 - 11:39
Beitrag #4


auf Entdeckungsreise
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Wenn ich zurückblicke, grade auf die letzten paar Jahre, dann kann ich mich auch darüber freuen, wie das Schicksal, der Zufall, was auch immer, mich immer wieder am richtigen Ort zur richtigen Zeit hat sein lassen.
Da sind schon einige Punkte versammelt, an denen ich aus mitunter eher unerfindlichen Gründen einen bestimmten Weg eingeschlagen hab.
Wenn meine Liebste nicht vor knapp zwei Jahren zufällig durch ein merkwürdiges kleines Forum (nein, nicht dieses hier... ;) ) gestolpert wäre und ich nicht zufällig ein paar Tage davor mein erstes Posting überhaupt dort verfasst hätte....
Und auch davor und danach und..

Dennoch fällt es auch mir schwer, da an "Fügung" oder "Schicksal" zu glauben.
Wunderschön, dass es so gekommen ist. Das ja.
Aber wer kann wissen, was andernfalls geschehen wäre?
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two-hearts
Beitrag 24.Aug.2005 - 13:26
Beitrag #5


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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ich denke, an schicksal glauben oder nicht, ist eine reine definitionssache. ich für meinen teil glaube auch an eine art schicksal...ein positives schicksal und hier liegt der punkt.
handelt es sich um ein positives ereignis, eines, was mich erfreut, mich glücklich macht usw. dann bin ich durchaus bereit an schicksale zu glauben. andersherum allerdings würde ich nicht von schicksal sprechen.

beispiel:

vor knapp 5 jahren, es war ein dienstag verlies mich von heut´auf morgen meine ex...mir ging es grottenschlecht! einen tag später...morgens um 6 wachte ich auf und mein erster gedanke war: was mache ich jetzt? ich ging an den pc, loggte mich in einen lesbenchat ein, wusste, um diese zeit schläft gott und die welt noch und dennoch war eine frau im chat...mit dieser frau lebe ich jetzt schon fast 5 jahre glücklich zusammen :wub:

das nenne ich schicksal!


hingegen war meine eileiterschwangerschaft und die fehlgeburt kein schicksal, sondern schlichtweg eine katastrophe.
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Willow71
Beitrag 24.Aug.2005 - 13:57
Beitrag #6


Miss Understood
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Tja, das ganze Leben ist eine Mischung aus Schicksal ( = Glück/Pech/Zufall) + menschlichem Einfluss.

Das beginnt ja schon bei der Zeugung. Es ist Schicksal, ob bei der Frau wirklich ein Eisprung stattfindet, aber sie kann es abchecken (lassen). Es ist Schicksal, wenn der Spender/potentielle Vater auch wirklich "Zeit" hat. Auch hier lässt sich Einfluss nehmen.

Es ist Schicksal, ob sich wirklich ein Spermium und die Eizelle treffen, ob sich das einnistet. Harmoniert beides? Schicksal.
Noch schicksalsträchtiger ist es, ob es sich an der richtigen Stelle einnistet, ob es Junge und Mädchen wird, ob die Gene zu einem guten Mix verschmelzen, was die Natur da so anstellt.
Schicksal, ob es bleibt, Schicksal, wie es sich entwickelt. Frau hat da nur ganz geringen Einfluss drauf. Kann ein paar Vitamine einwerfen, sich schonen, sich gut ernähren.

Ich finde schon alleine das alles ist so zufällig, kaum beeinflussbar, da ist es kein Wunder, dass das ganze Leben so verläuft.

Manche Sachen laufen einfach, ich kann beeinflussen, wo ich bin, aber wen ich da treffe und was für Folgen das hat... das ist letztlich Schicksal. Zufall.
Dieses "zur rechten Zeit am rechten Ort sein" oder eben umgekehrt - das ist für mich Schicksal.

Das bedeutet dieses Wort für mich.

Die Konsequenz aus diesem meinem Glauben ist, dass ich so viel Einfluss wie möglich ausüben muss, um mich nicht gänzlich diesem Schicksal hinzugeben.
Ich könnte mich nie in die Ecke setzen und warten, was das Schicksal für Zufälle für mich bereit hält. Ich muss gucken, dass ich einen dieser positiven Zufälle "erwische". Also muss ich handeln.
Ich fürchte manchmal, wenn ich auf mein Schicksal wartend in der Ecke sitze, dann läuft es ohne mich und gegen mich weiter.

Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 24.Aug.2005 - 13:59
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two-hearts
Beitrag 24.Aug.2005 - 14:01
Beitrag #7


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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sag ich ja ;)
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Willow71
Beitrag 24.Aug.2005 - 14:05
Beitrag #8


Miss Understood
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QUOTE (two-hearts @ 24.Aug.2005 - 15:01)
sag ich ja  ;)

Ich weiß! :D

Und lustig ist, wie die Menschen versuchen, das Schicksal zu beeinflussen. Gerade in puncto Kinderwunsch. Mondkalender, chinesische Empfängniskalender, Se. zur richtigen Zeit, bestimmte Tees, Nahrungsmittel... krasssssss.
Und eine Riesenindustrie. Eigentlich gar nicht lustig, sondern eher traurig für die, die es versuchen. Dabei ist es nur Schicksal - zum größten Teil, denn im entscheidenden Prozess (s.o.) / Moment hat kein Mensch richtig Einfluss. Das nimmt die Natur und damit das Schicksal selbst in die Hand.

Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 24.Aug.2005 - 14:06
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Diana
Beitrag 24.Aug.2005 - 15:50
Beitrag #9


Gut durch
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Ich glaube nicht an "das Schicksal" als existierende, lenkende Kraft.
Denn wenn ich das täte, müsste ich allem Unrecht, allem Leiden und aller Grausamkeit dieser Welt einen Sinn zuschreiben. Und diesen Sinn kann ich nicht erkennen.

Nicht Schicksal, sondern blinder Zufall prägt unseren Lebensweg. Wir begegnen Menschen, weil wir zufällig zu diesem Zeitpunkt an jenem Ort sind. Mehr steckt nicht dahinter.
Wenn wir offen und bereit dafür sind, nehmen wir aus der Vielzahl der zufälligen Begenungen die Menschen wahr, die eine Bedeutung für uns haben und uns ein Stück weitertragen werden. Dann schlagen wir eine neue Richtung auf unserem Lebensweg ein. Und plötzlich ist alles ganz anders.
Zu anderen Zeiten aber sind wir blind und taub und gehen achtlos unseren Weg ohne zu merken, was um uns herum passiert.

Ich glaube, dass es unsere eigene Wahrnehmung ist, die uns aus der Vielzahl der zufälligen Kontakte diejenigen herausfinden lässt, die uns prägen. Und die Offenheit und Bereitschaft, diese Wahrnehmung zuzulassen, führt uns wiederum an die Orte, wo diese Begegnungen möglich sind.
Wenn wir uns vor der Welt verschliessen, kann uns weder Zufall noch Schicksal treffen, allenfalls in Form eines herabfallenden Dachziegels ;)
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Lemongras
Beitrag 24.Aug.2005 - 16:12
Beitrag #10


~ no title ~
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Ich glaube nicht an Schicksal, oder etwas doch?? :gruebel: Oder weigere ich mich an Schicksal zu glauben, oder es so zu be-nennen?
Oder bin ich gerade in einer Lebens-Phase in der ich nichts dem Schicksal überlassen möchte, sondern selbst aktiv bewusst gestalte?

Ich denke, dass es eine "Höhere Macht" gibt. Es gibt den EINEN Weg für mich - doch ich gehe ihn selbst. Ich enscheide mich jede Minute/Sekunde meines Lebens welcher mein Weg sein wird bzw. ist.
Verlasse ich z.B. das Haus und frage mich "gehe ich nach rechts, gehe ich nach links?" - in dem Moment entscheide ich mich für eine Richtung, mit all seinen Konsequenzen, sprich Begegnungen, Gefahren etc...ich bin aktiv und gestalte es.
Kommt es mir daher vielleicht nicht vorbestimmt vor, weil ich selbstbestimmend entscheide welchen Weg ich zu gehen habe?

:gruebel:
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filia_noctis
Beitrag 24.Aug.2005 - 17:47
Beitrag #11


Gut durch
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Also ich finde ein bisschen Zauber muss noch sein.. und das Schicksal hat für mich definitv was zauberhaftes *nick* Und klar Zufälle gibts auch, aber wie gesagt in manchen Fällen ist das für mich einfach kein Zufall mehr *g*

Ach ja, letztens hatten wir in Philo ne Diskussion, ob wir wirklich selbst entscheiden und dann kam die allseits bekannte Diskussion nach dem Freien Willen auf.. Naja, ich glaube, es gibt keinen Weg den wir gehen, also der uns vorbestimmt ist. Ich glaub, dass wir den Weg selbst bauen... mit jeder Tätigkeit bauen wir diesen Weg weiter. Und manchmal bewegen wir uns im Kreis und manchmal kommen wir vllt. an Stellen wo schon ein "Baustein namens Schicksal" für uns bereitliegt und uns überlassen wird wie wir ihn verwenden.. z.B. hätte ich ja auch das Mädel von der ich im 1. Beitrag erzählt hab, den ganzen Abend über ignorieren... oder ich hätte auch als ich diesen Bekannten kennengelernt hab diesen auch ignorieren.. wer weiß vielleicht hätte das zu einer anderen schicksalhaften Begegnung geführt? Oder zu einer weniger erfreulichen..? :gruebel: ach ich weeß net, kann mich grad net so ausdrücken wie ich gern will *g*
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Lemongras
Beitrag 24.Aug.2005 - 18:24
Beitrag #12


~ no title ~
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QUOTE (Mab @ 24.Aug.2005 - 17:31)
Ich kann doch rückwärts beeinflussen.
Und allem Geschehenen einen Sinn verleihen.

rückwärts beeinflussen? wie soll das denn gehen?? ich kann z.b. keinen toten wieder lebendig machen....

dem geschehenen einen sinn verleihen, ja, da stimm ich dir zu.
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noname2
Beitrag 24.Aug.2005 - 22:42
Beitrag #13


Fürstin Pückler
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QUOTE (Diana @ 24.Aug.2005 - 15:50)
Ich glaube nicht an "das Schicksal" als existierende, lenkende Kraft.
Denn wenn ich das täte, müsste ich allem Unrecht, allem Leiden und aller Grausamkeit dieser Welt einen Sinn zuschreiben. Und diesen Sinn kann ich nicht erkennen.

Das sehe ich auch so. Wenn wir ein Schicksal mit mehr oder weniger personalen Eigensachaften (also lenkend, wohlwollend, beabsichtigend, vorsehend) annehmen, dann wäre dieses Schicksal für alles verantwortlich, es wäre sehr selektiv, ihm nur Gutes zuzuschreiben. Abgesehen davon, daß es wenig Evidenz für die Existenz eines derartigen "Schicksals" gibt, würde die Annahme eines solchen Schicksals aus meiner Sicht viele schreckliche Schicksale nicht mehr nur schrecklich, sondern auch absurd erscheinen lassen. *

Natürlich gibt es so etwas wie schicksalhafte Momente: Wenn ich z.B. auf eine Verkaufsanzeige in der Zeitung antworte und dabei meinen Mörder oder den Mann meines Lebens treffe, dann war das mit Sicherheit in beiden Fällen ein schicksalhafter Anruf. ( "Schicksal" hier in dem Sinne von "Lebenslauf", "persönlicher Geschichte" zu verstehen. ) Der wohl schicksalhafteste Moment für jeden von uns war zweifellos der Augenblick, in dem eine Eizelle und ein Spermium miteinander verschmolzen sind, aus denen dann wir selber wurden.

Ich halte die beiden bestimmenden Faktoren, nach denen unser Leben abläuft, für dieselben, nach denen sich vermutlich die gesamte Evolution abgespielt hat: Zufall und Notwendigkeit. Wäre alles purer Zufall, gäbe es keine Naturgesetze, keine Berechenbarkeit, keine Wahrscheinlichkeit. Wäre alles reine Notwendigkeit, wäre alles determiniert, berechenbar und es gäbe keine Entwicklung.


* Dasselbe Argument gilt übrigens auch für Gott: In dem Moment, wo ich einen planenden, wissenden, wohlwollenden Gott annehme, wird dieser von existierendem irdischem Leid ad absurdum geführt. Die ungelöste Theodizee (Rechtfertigung Gottes für das Leid auf der Welt) gilt immer noch als eines der größten Argumente gegen Gott. "Die einzige Entschuldigung für Gott ist, daß es ihn nicht gibt", sagte Stendhal - und auf die Existenz eines "Schicksals" (als planende Instanz) könnte man diesen Satz auch anwenden.

Der Beitrag wurde von jellybean bearbeitet: 24.Aug.2005 - 22:43
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Lemongras
Beitrag 25.Aug.2005 - 15:02
Beitrag #14


~ no title ~
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hm @mab :gruebel:
... gut und schön - soweit liegen wir glaub ich mit unserer ansicht nicht auseinander.

dennoch verstehe ich die o.g. aussage immer noch nicht. ich verstehe unter beeinflussung eine aktive gestaltung. das was du beschreibst, ist für mich eine rückwirkende betrachtung, interpretation, aber keine be-einflussung in dem sinn, dass ich etwas an dem geschehenen ändern könnte.

ich kann es für mich (anders)aus-legen.

und nochmal an dem beispiel vom tod: ich kann rückwirkend nicht beeinflussen, dass mein freund tot ist - ich kann für mich interpretationen finden wieso es so eingetreten ist und eine form finden, wie ich damit umgehe - aber ich kann das geschehene nicht rückgängig machen (und das wäre für mich beeinflussen)

:gruebel:

ich finde zufall und entscheidung/konsequenz verlaufen gegensätzlich, oder nicht?
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filia_noctis
Beitrag 26.Aug.2005 - 00:09
Beitrag #15


Gut durch
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hmm.. zufall ist doch, es passiert und gut ist.
entscheidung, ich hab dafür gesorgt, dass es so passiert.
und ist das schicksal, dann vllt. ne mischung aus beidem? weil ich mein es kommt..und irgendwie entscheidet man ja auch wie man damit umzugehen hat..oder nicht..?
:gruebel:
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Lisabeth
Beitrag 26.Aug.2005 - 05:35
Beitrag #16


auf Entdeckungsreise
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Nach dem Lesen der Beiträge neige ich dazu, "Schicksal" als das zu definieren, wie wir unsere Handlungen, gepaart mit dem Zufall, interpretieren wollen.
Damit geben wir im Rückblick Ereignissen in unserem Leben einen Sinn, wir definieren sie als feste Punkte, unser "Schicksal".
Wie wir das jeweils auslegen, was wir bereit sind, als unser "Schicksal" anzunehmen, das ist wohl sehr abhängig von der Persönlichkeit und hängt sehr ab vom Blickwinkel und der grundsätzlichen Einstellung zum Leben.

Nur mal so als Beispiel... Meine Mutter empfindet es als ihr Schicksal, dass in einer Zeit ihres Lebens gehäuft Unfälle und schwere Krankheiten in unserer Familie auftraten. (Sie ist nun sicher nicht der optimistischste Mensch dieser Welt.)
Nebenbei gab es auch durchaus Zeiten, die recht positiv verlaufen sind. DAS wiederum sieht sie dann nicht, würde sie nicht zulassen wollen als ihr "Schicksal".
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skritti
Beitrag 26.Aug.2005 - 07:27
Beitrag #17


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Ob wir es nun "Schicksal" oder "Zufall" nennen, wichtig ist doch, wie wir damit umgehen. Durch unsere Einstellung zu dem, was uns geschieht und geschehen könnte, können wir Einfluss nehmen auf unser Leben.
Wenn ich einen "Schicksalsschlag" erlebt habe und danach verbittert und ergeben auf den nächsten warte, wird mein Leben vermutlich einen anderen Verlauf nehmen, als wenn ich z.B. versuche, etwas daraus zu lernen (z.B. über mich). Ich kann stehenbleiben, mich weiterschleppen in Erwartung des nächsten Nackenschlages, oder weitergehen und nicht vergessen, auf alles Schöne in meinem Leben und auf mich zu achten.
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Meli
Beitrag 26.Aug.2005 - 11:20
Beitrag #18


Fürstin Pückler
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Zufall??? Mhh....??? Vielleicht war es ja Göttliche Eingebung???!!! (siehe Signatur) :P
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Fledi
Beitrag 01.Sep.2005 - 11:15
Beitrag #19


...
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Zum Thema Schicksal mach ich mir seit ein paar Tagen auch Gedanken.

Ich wollte genau in dieser Woche nach Amerika fliegen. Genau dorthin, wo ich vermutlich nicht mehr lebend herausgekommen wäre. Alles war geplant und aus unerklärlichen Gründen haben wir das verschoben.

Ich habe mich gefragt, wie ich bestimmte Menschen noch hätte wissen lassen können, was sie mir bedeuten, dass ich sie liebe oder ich die Zeit mit ihnen unendlich genossen habe. Es wäre vermutlich nicht mal möglich gewesen und für mich stellt sich seit diesem Tag die Frage, ob ich mich nicht mehr mit dem Leben befassen sollte, als mit dem Tod. Ob ich nicht das tun sollte, was ich für richtig halte, ich habe nur dies eine Leben.

Andere Gedanken zum Thema Schicksal, die mich beschäftigen:

Nach der ersten Periode Schröder wurde gemunkelt, es wäre gleichzeitig seine letzte. Es gab eine Flutkatastrophe in Deutschland, in der heißesten Phase des Wahlkampfes.
Dies Jahr.... wir haben Hochwasser in Bayern, Schröder wurde für den Friedensnobelpreis nominiert.

Die beiden Hochwasser.... ist das nun Zufall oder nicht? Warum bin ich nicht, wie geplant in Amerika? Fragen, auf die es keine Antwort gibt.
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blue_moon
Beitrag 01.Sep.2005 - 14:41
Beitrag #20


strösen macht blau!
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was mich grundsätzlich am begriff schicksal stört, ist die unausweichlichkeit, die im wort mitschwingt. ich weigere mich eigentlich, irgendetwas als nicht beeinflussbar anzuerkennen. sich in 'ein schicksal zu fügen' klingt für mich nur schwer erträglich.

aber war es nicht auch unausweichlich für mich, den frauen zugetan zu sein, diese gefühle wahrzunehmen, anzuerkennen und sie letztlich auszuleben? als zufall mag ich es nicht betrachten, dass es gerade mich getroffen hat, weil mir der zufall zu beliebig erscheint. :D

was mir anfangs wie ein schwerer schlag erschien, wurde später zum privileg und hat sich heute schon zur gelebten normalität (in vielen bereichen, meistens) gewandelt. meine wahrnehmung hat sich geändert. meine bewertung hat sich geändert. und unter diesen bedingungen hab ich mich dann dem unausweichlichen gefügt.

QUOTE (lilith)
Ich wollte genau in dieser Woche nach Amerika fliegen. Genau dorthin, wo ich vermutlich nicht mehr lebend herausgekommen wäre. Alles war geplant und aus unerklärlichen Gründen haben wir das verschoben.


sowas würde ich eher dem (glücklichen) zufall zuschreiben. genauso wie hochwasser, die es immer mal gegeben hat und nicht nur zu irgendwelchen wahlen. darüberhinaus steht zu vermuten, dass schröder dieses hochwasser nicht nutzen kann, um die wahl zu gewinnen. hochwasser sind unausweichlich - so, wie wir mit der natur umgehen, sowieso.
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