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Beitrag
#1
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 124 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 26 ![]() |
http://www.taz.de/pt/2005/08/29/a0180.nf/text
Produktion von Parias Bericht aus den Eingeweiden der Arbeitsagentur VON GABRIELE GOETTLE "Was für ein glücklicher Tag für alle Arbeitslosen." Peter Hartz (...) Von den 15 (bis auf eine Frau) männlichen Mitgliedern der Hartz-Kommission, die dieses Gesetzeswerk erarbeitet haben, waren mehr als die Hälfte Wirtschaftsmanager. McKinsey war auch dabei. Frau K. ist Beamtin, Anf. 60, und arbeitet in einer Arbeitsagentur in einem der alten Bundesländer. Sie möchte aus nahe liegenden Gründen hier anonym bleiben. "Sie haben angedeutet, dass Sie zahllose schlechte Erfahrungen seit der Einführung von Hartz IV gemacht haben?" Frau K. sagt heftig: "Nein, ich mache nicht zahllose, ich mache vor allem eine grundsätzliche, hässliche Erfahrung, und das ist die der Würdelosigkeit. Die ist quasi schon per Gesetz so angelegt und zusätzlich wird sie dann noch durch schlecht qualifizierte Kollegen verschärft. Dem Arbeitslosen ist seine Würde aberkannt worden … das schlägt natürlich auch auf uns zurück, ich habe eine richtige Wut im Bauch! Und da stehe ich nicht alleine. Aber es sind hauptsächlich die Älteren, die, so wie ich, vor der Pensionierung stehen, die noch die alte BA- Haltung vertreten, also die Haltung aus den 70er-Jahren, wo sich die BA wirklich noch gekümmert hat um die Arbeitslosen. Und auch in den Zeiten zunehmender Arbeitslosigkeit hatten die Vermittler diese - ich will mal sagen - solidarische Einstellung. Aber seit eine Reform nach der anderen durch die Behörde jagt, seit es immer mehr um die Verschönerung der Statistik geht, um betrügerische Manipulationen, siehe Jagoda usf., weht bei uns ein ganz anderer Wind. Heute ist es so, dass wir ganz unmittelbar zu Mittätern beim Sozialraub gemacht werden. Das Ganze wird als größte Arbeitsmarktreform Deutschlands angepriesen, von zwei Millionen neuer Arbeitsplätze war die Rede, ,fördern und fordern' lautet die Devise. Wo gefördert wird in diesem Land, haben wir gesehen, als gleichzeitig mit Hartz IV die 3. Senkung des Spitzensteuersatzes beschlossen wurde. Unten jedenfalls wird ,gefordert'. (...) Der Beitrag wurde von René bearbeitet: 30.Aug.2005 - 22:26 |
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Beitrag
#2
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mein eigner titel! :) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.832 Userin seit: 31.10.2004 Userinnen-Nr.: 693 ![]() |
ich habe mir den ganzen Artikel durchgelesen...vieles schon Bekanntes..aber auch sehr Erschreckendes
sollte das Arbeitsamt (ähmm...Bundesagentur für Arbeit) einfach mal streiken? :ph34r: |
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Beitrag
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~ Fischkopp ~ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.532 Userin seit: 14.02.2005 Userinnen-Nr.: 1.215 ![]() |
Ich finde es schön, mal zu sehen, dass den Beamten da (zumindest einigen) wenigstens bewusst ist/ wird, wie sehr die arbeitslose Bevölkerung degradiert wird. Aber im Gegensatz zu den Leuten, die die Politik machen und die Leitlinien vorgeben, bilden sie eben auch die Basis und stehen im täglichen Kontakt zu den Arbeitssuchenden. |
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Beitrag
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
aber - bei aller berechtigten kritik - da steht auch nicht, wie eine grösser werdende anzahl arbeitsloser von den erwerbstätigen mitfinanziert werden soll, ohne dass die letzteren noch mehr gemolken werden. das grundproblem ist - wieder: bei aller berechtigter kritik an der arbeitsagentur - nicht die behandlung der arbeitslosen, sondern die schaffung von arbeitsplätzen. und das in einer zeit, in der wachstum nicht (mehr) automatisch neue stellen entstehen lässt.
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Beitrag
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
ketzerische frage:
ist zunehmende pauperisierung=verarmung ganzer schichten nicht vielleicht, wenn auch nicht bewusst produziert, so doch von wirtschaft und teilen des staates erwünscht, um den "rest" zu disziplinieren? |
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Beitrag
#6
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mein eigner titel! :) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.832 Userin seit: 31.10.2004 Userinnen-Nr.: 693 ![]() |
Nunja...das Dumme ist nur, dass diese dann weniger kaufen können.... -_- Trotz allem erscheint es mir auch wie eine Art der Disziplinierung...doch wie die Sachbearbeiterin in dem TAZ-Artikel mehrfach erwähnte...es gibt nicht so viele Arbeitsstellen B) Edit: Wort vergessen Der Beitrag wurde von AveMaria bearbeitet: 31.Aug.2005 - 15:45 |
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Beitrag
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Immer noch gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.543 Userin seit: 31.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.679 ![]() |
Die Disziplinierung erfolgt höchstens bei denen, die Arbeit haben. Der Rückgang der Krankenstände in den vergangenen Jahren zeigt doch einiges. Zudem werden die Lohnforderungen ja auch immer geringer. Auf der anderen Seite ist - wenn vorhanden - diese Disziplinierung auch kontraproduktiv, da die Binnennachfrage geschwächt wird. Der Artikel ist zwar interessant, bietet aus meiner Sicht ebenso wenig Neues. Auch möchte ich einige Dinge in Frage stellen, so in etwa die These, dass es in den vergangenen Zeiten besser war. Aus eigener Erfahrung (immerhin drei Jahre arbeitslos nach dem Studium) kann ich behaupten, dass in meinem Fall (wahrscheinlich weil ich kein Bezieher von Arbeitslosengeld war) ich keinerlei Hilfe vom damaligen Arbeitsamt erhalten habe. Selbst, die Krankenversicherung über das Sozialamt habe ich selbst organisieren müssen. Sich alleinig auf die „überflüssigen“ beamten der Telekom. Post etc. zu beziehen und deren Haltung gegenüber Arbeitslosen zu bemängeln, halte ich für ziemlich bescheiden. Und dass die Arbeitslosenstatistik geschönt wird, ist auch keine Neuigkeit. Denn bereits wer früher im Umschulungs- oder Weiterbildungs- oder ABM-Maßnahmen sich befunden hat, tauchte nicht in den Statistiken auf. Ganz zu schweigen von denen, die weder Anspruch auf ALG I oder ALG II hatten, aber nach Arbeit suchten. Deshalb wurden mit schöner Regelmäßigkeit kurz vor den Wahlen entsprechende Programme aufgelegt. Nutznießer waren in diesem Falle nicht unbedingt die Arbeitslosen, sondern vor allem die Weiterbildungsinstitute, die sich teilweise eine goldene Nase verdient haben. Und unter der Regierung Kohl wurde dann zudem der Trend zur Frühverrentung (diesmal auf Kosten der Rentenkassen) „erfunden“. Wo ich zustimme ist der Punkt, dass die Art und Weise, wie heute über Langzeitarbeitslose berichtet wird, beschämend ist. Und dass wirklich in einer gewissen Art und Weise Langzeitarbeitslosigkeit mit Faulheit gleichgesetzt wird. Denn das Thema ist vor allem: wie gelingt es neue Arbeitsplätze zu schaffen, nicht nur damit die Leute wieder in Lohn und Brot gebracht werden können. Bloß in diesem Punkt hat es bei der Bundesagentur immer gescheitert. Und die Politik an der Frage: Wenn ich die Leute schon unter Druck setze, wie gebe ich ihnen die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. |
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#8
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 124 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 26 ![]() |
Hmmm ... Zumal die heute Erwerbstätigen auch jeden Moment zu Arbeitslosen werden können, die einen früher, die anderen ein bißchen später. Es wird keine Vollbeschäftigung mehr geben, im Gegenteil ! Es gibt genug zu Lesen diesbezüglich. Es ist schon seit langem klar, nur leider wird offiziell gelogen und so getan, als gäbe es die Stellen bzw. als könne man genug davon beschaffen. Der richtige Weg geht durch das Bürgergeld. |
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Beitrag
#9
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mein eigner titel! :) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.832 Userin seit: 31.10.2004 Userinnen-Nr.: 693 ![]() |
ach...eigentlich wäre es am logischsten, die bestehenden Arbeitsplätze aufzuteilen...somit hätte jeder Arbeit, die unbezahlten Überstunden würden wegfallen und die Menschen wären entspannter, würden weniger oft krank werden und hätten mehr Freizeit, um u.a. die Binnenwirtschaft anzukurbeln...jeder arbeitet nur noch 2,5 Tage in der Woche und keiner wird mehr vom Arbeitgeber ausgebeutet...schön wäre es...wäre...aber leider wird es sich nicht realisieren lassen, da weder die Arbeitgeber mehr Geld für ihre Arbeitnehmer ausgeben wollen, noch die jetzigen Arbeitnehmer ihren Lohn teilen wollen bzw. können |
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Beitrag
#10
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Ego, Alter! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.238 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 28 ![]() |
Heute habe ich mal wieder fünf Stunden auf dem Arbeitsamt verbracht, nur um eine Auskunft am Tresen zu erhalten, und dann noch eine abschlägige. Zur Sacharbeiterin wurde ich nicht vorgelassen. Mich wundert, dass die Leute, die da warten, immer noch so höflich und diszipliniert sind.
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Beitrag
#11
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Ja, das wundert mich auch.
Auf der einen Seite wird das Mangelnde Selbstbewusstsein der deutschen Arbeitskräfte in Bezug auf die Präsentation ihrer Fertigkeiten beklagt, auf der anderen Seite scheint gerade von Amtsseite her diese Entwicklung noch forciert. Agentur? Ich kann bürokratische Euphemismen nicht mehr ertragen. |
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Beitrag
#12
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 124 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 26 ![]() |
Hast du die Security-Sheriffs nicht bemerkt ? ;) Der Beitrag wurde von René bearbeitet: 01.Sep.2005 - 20:24 |
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Beitrag
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mein eigner titel! :) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.832 Userin seit: 31.10.2004 Userinnen-Nr.: 693 ![]() |
ohja...es gibt noch nicht mal Getränkeautomaten..man spürt nach fünf Stunden (das hatte ich auch schon) den Magen, ein Durstgefühl und wenn man dann endlich drankommt und sein Leben darstellen soll, ist man überrascht, dass man die Sprache noch nicht verlernt hat...ich denke mal, die Menschen sind noch so diszipliniert, weil sie ja auch ihren Frust nicht an der jeweiligen Sachbearbeiterin rauslassen kann, denn das kann sich böse rechnen..man ist ja in gewisser Abhängigkeit von ihrem Wohlwollen..also am besten Buch, Stullen und ein Getränk mitbringen |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 23:11 |