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> Irren ist menschlich vs. Menschlich ist irre, Eltern/Kind-Komplex - Kann TRIGGERN!
dandelion
Beitrag 04.Sep.2005 - 14:31
Beitrag #41


don't care
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Ich habe jetzt erst die Beiträge gelesen und mal wieder festgestellt, wie grausam die Eltern-Kind-Mechanismen wirken können...

Ich hatte eine behütete Kindheit, bis in die sorgebedingte Isolation hinein. Meine Eltern verstehen sich miteinander im Grunde gut, meine Mutter und ich ebenso.
Nur das liebe Väterlein...

Er hatte eben andere Vorstellungen von mir. Hat nicht bedacht, daß ich nicht eine Kopie seiner selbst werde. In Sachen Soziales hat er's nicht so...

Grundhaltung: "ich helfe dir mit allem, was du brauchst - aber dann verhältst du dich auch so, wie ich das für richtig halte." Sonst wird's laut. Und ich bin sehr gut darauf konditioniert (hauptsächlich von meinen Eltern aber auch von anderen), daß Geschrei mir Angst macht. eine für mich seelisch untragbare Situation auslöst. Ich würde wirklich vieles tun, um einen Menschen, der mich anschreit, dazu zu bringen, still zu sein.

Diesen Mechanismus nutzt mein Vater jetzt seit 5 Jahren aus. Er redet und redet auf mich ein, bis mein Kopf raucht. Bis meine Ohren summen. Egal, ob ich es hören will. 5min mit ihm in einem Raum, ohne daß er redet, geht nur, wenn er glaubt, ich schlafe. Und ich lasse es geschehen, weil er laut wird, wenn ich ihn abwürge. Wenn ihm etwas nicht paßt, wird er proportional zu seinem Unbehagen und meiner Bestimmtheit lauter. Es kann Stunden dauern, bis so ein Gespräch wenigstens halbwegs verarbeitet ist.

Ursache und Wirkung. Ein Prinzip, das uns seit frühester Kindheit eingeimpft wird. Mama und Papa sind böse, wenn wir was falsch machen, und lieb, wenn wir machen, was sie wollen, weil sie das wollen, was uns gut tut. Also geben wir uns Mühe, alles richtig zu machen. Wenn trotzdem die Strafe überwiegt, oder die Zuwendung ausbleibt, folgt die völlige Verzweiflung. Traumata.

Mir hat es etwas geholfen, mein Gegenüber verstehen zu wollen. So ist das Verhalten gleich weniger dramatisch zu deuten. Die meisten Eltern handeln nicht aus Bosheit falsch. Sondern aus falsch verstandenem Stolz, Angst, Enttäuschung.
Dieses Wissen macht stark. Weniger angreifbar. Und auch verständnisvoller, weil vieles kein Angriff mehr ist.

Übergriffe jeglicher Form oder deren Duldung durch die Eltern sind schlichtweg falsch, und Kinder haben das Recht, ihren Eltern das offen zu sagen. Wenn diese nicht verstehen, steckt der Eltern eigene Dummheit dahinter, und sie brauchen es, konsequent immer wieder daran erinnert zu werden, so lange, bis sie verstehen und nicht mehr verdrängen können. Egal, wie kalt manche Eltern nach außen wirken mögen - das Bewußtsein, als Eltern versagt zu haben, verursacht ihnen das selbe Leid, wie die Kinder unter dem Vorwurf leiden, sich "falsch" entwickelt zu haben.

Dieses Maskenspiel ist so grausam... :(
:troest: @all
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Goldkind
Beitrag 04.Sep.2005 - 14:44
Beitrag #42


Teufelchen mit Engelsgesicht
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QUOTE (dandelion @ 04.Sep.2005 - 15:31)
Mir hat es etwas geholfen, mein Gegenüber verstehen zu wollen. So ist das Verhalten gleich weniger dramatisch zu deuten. Die meisten Eltern handeln nicht aus Bosheit falsch. Sondern aus falsch verstandenem Stolz, Angst, Enttäuschung.
Dieses Wissen macht stark. Weniger angreifbar. Und auch verständnisvoller, weil vieles kein Angriff mehr ist.

Ich habe Jahrelang versucht meinen Vater zu verstehen. Ich kenne die Ursachen. Aber das macht letztendlich mein kaputtes Leben nicht leichter. Ja, ich bin extrem verbittert diesbezüglich. Aber dieses Recht nehm ich mir, denn mir wurde 17 Jahre das Recht verweigert einfach nur Kind zu sein. Und das nehm ich ihm übel und daran wird sich auch nichts ändern.

Aber vielleicht bin ich heut wirklich ‚weniger angreifbar’…auch gelassener, weil ich jetzt einfach besser weiß, wie ich mich schützen kann.

Dennoch…Verständnis hab ich nicht. Mitleid ja, für das allein gelassene Heimkind, das er war, aber kein Verständnis dafür, dass er diese Tatsache immer und immer wieder bewusst als Entschuldigung für sein Verhalten vorschiebt und von mir und anderen erwartet, dass nun alles wieder gut ist.

Unsere Eltern sind diejenigen, die erwachsen sind. Sie sind die, die handeln müssen, wenn etwas schief geht, denn wir sind die Kinder. Hätte mein Vater früher eingesehen, was falsch läuft, hätte er nicht die Bitte meiner Mutter eine Therapie zu machen abgelehnt mit den Worten „Warum, ich bin schließlich nicht verrückt!“…vielleicht wäre einiges anders. Oder vielleicht hätte ich dann nicht nur ein Gefühl, dass zwischen Mitleid, Verachtung und einer bizarren, zuweilen ungesunden Liebe zu ihm schwankt….vielleicht hätte ich dann auch tatsächlich so was wie…Verständnis.
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Fledi
Beitrag 04.Sep.2005 - 16:20
Beitrag #43


...
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Ich möchte mich an dieser Stelle schon mal bedanken, für Eure vielen Beiträge. Die Gedanken an das Damals, an die ungewisse Zukunft, das immer wieder Erleben von vergangenen zwischenmenschlichen Beziehungen zerfrisst mich. Ich bin kaum mehr vorhanden und tägliche Abläufe scheitern immer wieder. Und das seit Jahren.

Vorhin sprach meine engste Freundin, die mich sehr gut kennt, länger mit mir. Sie sagte, wie gestern auch schon eine andere Person, ich solle darüber nachdenken, ob ich mich nicht in stationäre Therapie begeben wolle. Ich müsse raus aus der Welt. Für den Zeitraum des Ruhens und einer Behandlung. Der erste Gedanke war - wie könnte es anders sein - wie soll ich DAS bitte meiner Mutter erklären?? Ich in eine Klinik und ihnen den Grund nennen? Den Grund für ein verkorkstes Dasein, dessen Grundstein gelegt wurde, als ich über Legobausätzen sitzen sollte und wollte, als ich meinen Traktor durch die Wohnung schippern ließ.

Was das sarkastische an der Kindesentwicklung unter Einbeziehung der elterlichen Entwicklung angeht, stelle ich am eignen Beispiel fest. Das Kind - in jungen Jahren nicht wissend, welcher Druck auf ihm lastet, wenn der Vater jeden Tag auf´s neue unmögliche Aufgaben stellt, die das 6-10jährige an den Rand der kindlichen Verzweiflung bringt, später sehr wohl wissend, dass dies nicht der Bilderbuchnorm entspricht - kann sich nicht mehr wehren. Es verliert zunehmend mehr und mehr. Nicht von der Umwelt und seiner Fähigkeit, den anderen seine guten Seiten bis ins Detail zu präsentieren, da Leistung der einzige Weg scheint, das elterliche Lob auszugleichen, sondern von sich.

Meine Mutter sagte mir vor ca 4 Jahren, dass sie wegen mir eine Psychotherapie brauchte. Dennoch achte ich sie so sehr, dass ich ihr dies nie sagten wollte. Ich möchte nicht, dass sie sich schlecht fühlen, wegen dem Kind, welches das simple Leben nicht auf die Reihe bekommt.

Es ist eben das Urbedürfnis, wie Liane schon sagte, Eltern werden nicht einfach so abgelegt. Manchmal bedaure ich das selbst.
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Mausi
Beitrag 04.Sep.2005 - 16:30
Beitrag #44


Mama Maus
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Wenn das Leben so simpel wäre, hätten so viele Menschen nicht ein Problem damit.

Der Schritt zu einer Stationären Therapie, da gebe ich der Freundin sowie der andern Person absolut recht.
Man kann nur abschalten, wenn man erstmal aus den krankmachenden Strukturen raus ist.
Wollte ich selbst nicht glauben vor einigen Jahren, aber es stimmt!

Liebe Grüsse
Mausi
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regenbogen
Beitrag 04.Sep.2005 - 17:08
Beitrag #45


a.D.
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QUOTE (LilithBerlin @ 04.Sep.2005 - 17:20)
Ich möchte nicht, dass sie sich schlecht fühlen, wegen dem Kind, welches das simple Leben nicht auf die Reihe bekommt.

Ist es nur das? Oder ist es auch, nicht zugeben zu wollen, dass man "versagt", die Eltern enttäuscht hat, dass man eben die Ansprüche, die die Eltern an einen haben, nicht erfüllt?

Ich habe heute schon einmal jemandem in einem anderen Zusammenhang einen ähnlichen Rat gegeben (was mir möglicherweise sagen will, dass ich mal in den Spiegel schauen sollte...): Du bist wichtig, @Lilith. Du kannst zu deinen Eltern (vielleicht auch nur in Gedanken) sagen: "Es kann schon sein, dass ihr wegen mir enttäuscht seid; das nehme ich zur Kenntnis. Das ist aber EUER Ding; für mich ergeben sich daraus keine Forderungen, die ich zu erfüllen habe." Du bist frei.
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distel
Beitrag 04.Sep.2005 - 17:46
Beitrag #46


Gut durch
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Hallo Lilith,

sicher hast Du meine Zeilen der Betroffenheit von gestern nacht gelesen, aber da bin ich zu mir selbst abgedrifftet und dabei neben den Schuhen gestanden, die dann voll Wasser liefen.

Hier gehts jetzt aber um dich. Ich will's einfach mal nach meiner Art portionieren.

(Sehe mir nach, wenn es zwischendurch etwas zu strategisch rüber kommt, aber auch Emotionales hat irgendwo eine Logik.)

QUOTE (LilithBerlin @ 04.Sep.2005 - 17:20)
Ich möchte mich an dieser Stelle schon mal bedanken ...

Was hast Du vor? :was: ... oder fühlst Du Dich einfach nur schwach und willst den Dank uns noch sagen, bevor Du dich heute zürckziehst?
QUOTE (LilithBerlin @ 04.Sep.2005 - 17:20)

... die ungewisse Zukunft
... Erleben von vergangenen zwischenmenschlichen Beziehungen zerfrisst mich
... kaum mehr vorhanden
... tägliche Abläufe scheitern


Edit: [gelöscht] Das sind dis Sympthome,
Edit: [neu] Das sind die Sympthome,

die Ursachen und Auslöser hast Du ja selbst versucht zu finden und beschrieben.

Jetzt muss ein Ziel her... z. B.

... Ruhe
... Mitte
... geliebt werden
... was bewegen was einen weiter bringt
... Zufriedenheit (ich lasse bewusst das Wort Glück weg, das kann nicht geplant, sondern nur ge-/erlebt werden wie ein Geschenk)
... Sicherheit
... Spannung
... Gesundheit

Das sind gleich ganz viele Ziele... vielleicht finden Sie in der Gesundheit in Einheit von Körper,Geist und Seele die Zusammenfassung

Jetzt sind die Maßnahmen (ein fürchterliches Wort) dran.

Wie kannst Du deine Energie, Lebensfreude, Brustraus-Haltung (mental) und damit deinen Stolz und Selbstbewustsein wieder finden. In einem Wort... dein ICH finden, was Du irgendwie verloren ging.

QUOTE (LilithBerlin @ 04.Sep.2005 - 17:20)

... wie soll ich DAS bitte meiner Mutter erklären??
... Grund für ein verkorkstes Dasein...
... Einbeziehung der elterlichen Entwicklung...
... Vater jeden Tag auf´s neue unmögliche Aufgaben stellt...
... Mutter sagte ... dass sie wegen mir eine Psychotherapie bräuchte.
... Ich möchte nicht, dass sie sich schlecht fühlen...



Ist dein ICH bei denen irgendwo unter der Komode versteckt?

Wenn ich das so lese überkommt mich eine art Wut. Was ist denn hier los? Du bringst unermässliches Verständnis auf das Deine Eltern dich haben erziehen müssen, wo sie doch ... oder so. Das kanns doch nicht sein. Du kannst doch nicht weiterhin die Verantwortung übernehmen wenn es Deinen Eltern schlecht geht.
Und wenn deine Mutter ein Psycotherapie braucht, dann nicht wegen Dir sondern wegen sich selbst. Du bist nicht verantwortlich allein durch die Tatsache das du auf der Welt bist. Da machen es sich Deine Eltern zuleicht bzw. Du ihnen.

Ist klar, das als aussenstehende es einfach ist hier "klugsch****erisch" daher zu kommen. Mutter-Kind, Vater-Kind und Eltern-Kind-Beziehungen sind ich Verhaltens- und Gefühlststrukturen gefestigt, die nicht einfach ausradiert werden können. Um diese Muster aufzulösen und neu zu gestalten ist sicher eine professionelle Hilfe gut.

Also, horche doch auf deine engste Freundin und entschuldige dich nicht bei den Verursachern. Entschuldigung ist nur angebracht, wenn auch Schuld vorhanden ist. Klar? Und wenn sich deine Mutter schlecht "fühl" dann steht es in keinem Verhältnis dazu das es dir schlech "geht". Da fällt mir das Beispiel beim Wetter ein... es gibt die gefühlte Kälte oder es ist einfach kalt... was wiegt mehr? ;)

Und warum wertest Du Dein Leben mit "simpel" ab? Wieder so ein Muster... Jedes Leben ist gleichviel wert, oder? (oh...misst, da kommt mir was... aber das nicht jetzt hier...)

Was das Urbedürfnis betrifft, wiederspricht das alles dem in keinster Weise, denn Hass wäre ja eh keine Lösung.

Wichtig ist auch darüber nachzudenken, ob die Problematik ein Teil deines Lebensmotors ist... Weist Du was ich damit sagen will?

lg disten


Der Beitrag wurde von distel bearbeitet: 05.Sep.2005 - 16:51
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Mausi
Beitrag 04.Sep.2005 - 17:55
Beitrag #47


Mama Maus
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QUOTE (distel @ 04.Sep.2005 - 18:46)
Das sind dis Sympthome,


Hi,

auch wenn es gut gemeint ist würde ich doch bitten (auch wenn es nun heftig klingen mag) die Symptome einer "Störung" rauszulassen, bevor hier nicht irgendwie bei ihr hilfe angelaufen ist.
Und selbst dann ist es über das I-Net recht vage und kann mitunter auch recht schockierend sein.
Vor allem weil nicht klar ist ob du DIS oder Dissoziative Störung (von denen es ja eine Menge gibt) meinst.

Egal welche, kann es für den "Empfänger" sehr schockierend wirken, wenn sofort so rangegangen wird.

Sorry, aber das finde ich e weng zu arg und zu weit gegriffen, geht es doch im Moment nicht um Symptombekämpfung sondern um den Weg zu ihr selbst, wie sie ihn grade bestreiten kann und um erfahrungen anderer.

Gruß
Mausi, die bei so Dingen grundsätzlich äußerst vorsichtig ist!
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alba
Beitrag 04.Sep.2005 - 18:44
Beitrag #48


Gut durch
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Hallo ihr Lieben,
besonders Ihr, die sich hier so vertrauensvoll geöffnet haben; an Euch ein besonderes Dankeschön!

Ich mag gegenwärtig gern mitlesen, mein Mitgefühl sei Euch gewiss - - - ich werde mir derzeit über mein Verhältnis zu meinen Eltern klar, habe es lang vor mir hergeschoben, den gesamten Komplex an mich heranzulassen und schwimme zwischen schlechtem Gewissen (wenn die Vorwürfe wieder aufkeimen, hinauswollen, sich an die Oberfläche drängen) und Verständnis, Entschuldigungen (für ihr Verhalten, sie wüsstens nicht besser oder haben es nicht besser gewusst);
dieser Thread hat erschreckende, aufwühlende und bestürzende, an anderer Stelle aber auch beruhigende, schöne Gedanken geweckt.

Zumuten mag ich euch diese so ungefiltert nicht. Einfach nur: Danke, dass ich auch hier wieder einen Ort finde mich zu ordnen. -_-

die alba
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kahlan
Beitrag 04.Sep.2005 - 19:04
Beitrag #49


Naschkatze
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Eltern...

Böses Thema, bin auch gerade sehr unangenehm berührt, auch wenn ich meine Auseinandersetzung mit meiner Mutter weitestgehend hinter mir habe. Weniger (besser: gar nicht...) durch persönliche Gespräche und ähnliches, wozu auch, da ich die Antworten jahrelang gehört und geglaubt habe (Stimmt alles nicht, und wenn ich das so sehe, kann sie da auch nix machen), sondern einzig und allein durch die Erkenntnis: Es wird so bleiben, bis eine von uns tot ist, wenn ich meinen Tochter-Teil dieses Spiels weiter erfülle.

Diese Erkenntnis hat mir geholfen, fast 3 Jahre lang von mir aus keinen Kontakt mit ihr aufzunehmen, die vorwurfsvollen Gespräche mit der gesamten Verwandschaft auszuhalten, die sie mir auf den Hals gehetzt hat ("Bedenke, was Du Dir für Vorwürfe machst, wenn ihr was zustößt"), und vor allem zu lernen, dass das Bild, das ich von ihr habe, das Richtige ist und mich von allen Erwartungen, die darüberhinaus gehen, zu verabschieden.

Das hat letztendlich geklappt, meine Mutter musste das erste Mal in ihrem Leben akzeptieren, dass ich meine, was ich sage, dass die mir sorgfältig anerzogenen Schuldgefühle mich nicht mehr dazu bringen, ihren Wünschen zu folgen.

In den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass sich das Verhältnis zwischen uns dadurch gedreht hat, seitdem ist sie diejenige, die total unsicher ist, verzweifelt versucht, das heile Familienbild wieder herzustellen und dabei auf Granit beißt.
Manchmal entsetzt es mich, wie wenig mir selbst das bedeutet, ich finde mich gefühllos, dass ich das nicht mehr anerkennen kann. Aber über allem steht immer das Wissen, dass sie nicht mich meint, sondern ihr Bild von sich selbst und wie sie vor "den Anderen" da steht, wenn sie nicht in der lage ist, eine "ganze" Familie zu präsentieren.

Glücklich macht mich diese Situation nicht, aber lebensfähig.


@LilithBerlin
Dir kann ich nur raten, nur auf Dich Rücksicht zu nehmen, und Deine Entscheidungen alleine danach zu treffen, wie es DIR damit geht.
Ich weiß, dass mir eine Therapie zum falschen Zeitpunkt sehr geschadet hat, und mich sehr aggressiv gegen mich selbst gemacht hat. Zu der Zeit ging es MIR schlecht, ICH brauchte Hilfe für MICH und wollte, dass MIR zugehört wird, und sollte ständig über SIE reden und mich in Bezug auf SIE ändern/verhalten/rechtfertigen. Ich bin damals total untergegangen, weil ich das Gefühl hatte, dass SIE einfach alles im Griff hat, und alles kontrolliert.
Mir fehlte damals vor allem wohl ein privater Rückhalt, und jemanden der hätte spiegeln können, dass vielleicht mit dieser Therapie was nicht stimmt und nicht mit mir...
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Fledi
Beitrag 04.Sep.2005 - 19:34
Beitrag #50


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@ Distel: danke für Deinen ausfürhlichen Kommentar und auch die Interpretation meiner Worte und dem Lesen zwischen den Zeilen.

Mein Dank galt einfach den Berichten, die mir zeigten, dass so eine Thematik anscheinen präsenter ist als gedacht. Die Menschen die mich kennen, wissen, welche Hürde ich persönlich nehme, dass ich davon schreibe. Die Menschen, die mir sehr nahe stehen, wissen um meine Ausbrüche, wenn sie mich in einem von mir unerwarteten Moment auf meine Eltern ansprechen, oder noch schlimmer - sie kritisieren.

Die Ziele, die Du nennst erscheinen mir ein wenig zu viel verlangt für den Anfang. Ich persönlich begnüge mich schon mit der Zufriedenheit. Einer Zufriedenheit die temporär gesehen nicht nur das Ausmaß einer Woche oder einem Stundentakt ausmacht.

Bei Deiner Frage nach dem Ich, musste ich schmunzeln. Mein Ich ist immer dort, wo Leistung erbracht wird. Leistung = Erfolg = Zeit, die nicht vorhanden ist = Geld = Materialismus. Das einzige was bleibt. Sicherlich kann man aufgrund dessen eine Menge psychischer Defekte ableiten, wobei ich mit Symtomen jedoch genaus sensibel vorgehe wie Mausi.

@ Kahlan: ich war mal bei einer Psychoterapeutin und damals merkte ich, dass das noch gar nicht meine Zeit ist. Ich bekam zwei Diagnosen, die mich vom Stuhl hauten und den Hinweis, dass wir ja ganz viel Kindheit und Jugentraumata aufarbeiten müssten. Ich bin nie wieder hingegangen. Damals hätte es mir wohl auch mehr geschadet, als geholfen.
Inzwischen bin ich soweit, wenn ich mit meinen 26 Jahren auf mein bisheriges (Erwachsenen)Leben zurückschauen möchte, dass es dringend notwendig ist, diese Dinge aufzuarbeiten. Sonst bin ich mit dem Tod meines Vaters wirklich verloren, weil mein einziger Reibungspunkt, welcher mich zu dem machte, was ich heute bin, nicht mehr vorhanden ist.

Meine Mutter werde ich nicht ändern können. Hier spielt ganz deutlich oben genanntes mit rein. Leistung = Erfolg (ihrer!) = Anerkennung und eine gelegentliche Mail. Sie ist Geschäftsfrau. Ich habe eine Ausbildung in der Bank und bin somit bestens mit dem deutschen Steuerrecht vertraut, genauso wie mit vielen anderen Dingen, die wichtig für das Instandhalten einer Firma sind. Ich fühle mich umgehend verantwortlich, wenn sie in diesen Bereichen etwas falsch macht. Das ist pradox, ich weiß, jedoch für mich derzeit nicht überwindbar.
Gescheitert bin ich mehrmals aufgrund jener und auch anderer Dinge, die alle direkt und indirekt in diesem Eltern/Kindkomplex stehen.
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Anfangszauber
Beitrag 04.Sep.2005 - 19:47
Beitrag #51


Gut durch
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Danke für dich @Litlith
Gedanken, die mir doch den Kopf und den Bauch gingen ... beim lesen des Thread - unsortiert, aber es drängt mich

Ich weine .... und ich bin groß und stark - ich habe meiner Mutter (als ich etwa 27 war) mit Kontaktabbruch gedroht, wenn sie nicht zu mir kommt ... ich hätte es gerne getan (den Abbruch), aber sie kam. Und ich war so dankbar dafür und habe mich im nachhinein gehaßt dafür, daß ich dankbar war.
Macht - ja, sie hat Macht über mich - ich aber auch über sie. Aber ändern, kann ich sie nicht mehr. Ich habe verstanden, daß sie mir das, was ich brauchte und brauche nicht geben kann und nicht geben können wird. Aber es geht mir mit dem Wissen nicht besser.

Großzügig stellte ich irgendwann fest, daß sie das alles ja nie mit böser Absicht getan hat ... aber es hat mich getroffen - so getroffen, daß ich bis heute in nur sehr begrenztem Maße fähig bin, tiefere Kontakte einzugehen. Mich zu öffnen, schwach zu zeigen und vieles mehr. Selbstmord? keine Brücke - aber Selbstzerstörung in kleinen Raten ... und trotzdem am Telefon auf die Frage wie es mir geht: "es geht mir gut" Ich schütze sie noch immer, vor mir, weil ich unaushaltbar bin ... weil ich nachwievor denke, daß alles an mir liegt ... ich war der Unfall, das Mißgeschick ... entschuldige mich schnell, immer ...
Sie wird irgendwann sterben und irgendwie bin ich froh, daß es so sein wird, denn dann kann ich vielleicht mich mehr auf mich konzentrieren, muß sie nicht mehr berücksichtigen ... kann sie verurteilen, das was ich jetzt nicht schaffe, weil sie ist ja meine Mutter.

Verstehen wollen - habe ich aufgegeben, das geht über mich hinaus. Verurteilen - kann ich nicht wirklich. Ändern- kann ich nichts mehr, es ist geschehen. Was bleibt? Ich, in meinem Unvermögen ...

Ich muß/will jetzt aufhören ... manchmal ziehe ich Trost aus den Menschen, die mir jetzt begegnen, die sagen, daß ich nicht falsch bin - nein, daß ich sogar richtig bin - manchmal kann ich mich lieben lassen - ein wenig ... manchmal habe ich gesunde Reaktionen .. aber viel zu oft eben auch ungesunde. Trotzdem - ich habe das Gefühl, dass es besser wird - immer nur in kleinen Schritten und viel zu konzentrisch - und der Mittelpunkt ist meine Mutter/meine Kindheit.

Liebe LilithBerlin,
paß auf dich auf, sorge für dich!


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Mausi
Beitrag 04.Sep.2005 - 21:06
Beitrag #52


Mama Maus
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QUOTE (Anfangszauber @ 04.Sep.2005 - 20:47)
"es geht mir gut"

Das sage ich zu ihm, weil ich nicht will dass er in meine Seele noch Einblick hat und er sowieso sofort auf etwas von sich selbst verweisen würde.
Und wenn ich sage, dass es mir nicht gut geht, dann liegen da immer "allgemeingültige" Gründe vor.. zuviel Arbeiten oder Migräne oder sowas. Oder allgemein halt mal wieder Depri, aber das sage ich ihm eigentlich nie.

Alles andere geht ihn schlicht und ergreifend nichts mehr an, gibt es doch zuviel Einblick in mich und habe ich mir doch jahrelang mühsam den Schutz aufgebaut, dass ich weiß dass das Begegnen mit ihm und meiner Vergangenheit mich nicht mehr kaputt macht und vernichtet.
Edit: Und das kann ich im Endeffekt wirklich nur jedem Raten, sich zu distanzieren auch wenn es ein sehr sehr schmerzhafter und evtl. auch langer weg ist. Aber er findet zum Seelenheil und zur eigenen Sicherheit und Einstellung, bei mir auf jeden Fall.

Gruß
Mausi

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 04.Sep.2005 - 21:07
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Willow71
Beitrag 04.Sep.2005 - 21:18
Beitrag #53


Miss Understood
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Ich blende mich mal hier ein...
Ich habe (fast) alles gelesen, wenn es allerdings zu heftig wurde, bin ich "gesprungen"...
Ich kann nicht viel dazu sagen, da ich glücklicherweise keinerlei vergleichbare Erlebnisse hatte.
Mir bleiben nur ein paar Anmerkungen:

1. bitte mit *TRIGGER* versehen, das ist ganz schön heftig hier!
2. Wenn ich das alles hier lese, bin ich manchmal total fassungslos und glücklich zugleich, dass ich so eine nette, ruhige, liebe Kindheit hatte.
3. JA, man darf sich von seinen Eltern distanzieren. Man darf sich m.E. von jedem Menschen distanzieren, der einen verletzt oder runterzieht. Eltern hin oder her. Respekt oder ein "positives Zurückgeben" haben Eltern, die ihre Kinder (wissentlich) verletzen - seelisch oder körperlich -, verwirkt. Je nach Schwere für eine gewisse Zeit oder eben für immer. Die Tatsache, das Kind geboren/gezeugt/aufgezogen zu haben, gibt Eltern noch lange nicht das Recht, sich am Kind in irgendeiner Weise "zu vergehen".

Und ohne Nummer: Euch, Litith, Goldkind und einigen anderen hier: einfach nur toi toi toi, dass ihr ein selbstbestimmtes, glückliches und eigenes Leben leben könnt!
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Janet
Beitrag 04.Sep.2005 - 22:38
Beitrag #54


Satansbraten
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Ich habe mir als Kind geschworen, dass ich, wenn ich groß bin, ganz weit weg ziehe von meinen Eltern, bzw. von meiner Mutter.
Mit 18 habe ich es sofort getan, ich lebe seit dem fast 500km weit weg auf 'ner Insel und habe meine Ruhe.
Dennoch vermisse ich meine Eltern, das letzte Mal als ich sie gesehen habe ist schon wieder fast 4 Jahre her, da war ich für 2 Tage dort. Davor war ich vor 5 Jahren zuletzt bei ihnen und bin im Streit gegangen.
Dennoch war es das Beste, was ich tun konnte, so weit weg zu ziehen!
Ich bereue diesen Schritt nicht.
Mit meinen Eltern darüber reden werde ich nicht, habe ich auch noch nie.
Ich kann sie ja auch nicht zwingen, mich zu lieben...
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two-hearts
Beitrag 05.Sep.2005 - 11:35
Beitrag #55


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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hallo fledi und alle anderen betroffenen,

ich kann euch so gut verstehen. beim lesen der vielen beiträge ist mir immer wieder eines in den sinn gekommen: ihr dürft nicht aufgeben! ich selbst weiss, wie schwer dieser weg ist...ich bin ihn gegangen und heute geht es mir sehr gut!

ich bin auch ein scheidungskind (mutter hatte 5x scheidung eingereicht, 5x "wegen" uns kindern wieder zurückgezogen, vater hat mutter krankenhausreif geprügelt...)
meine mutter hat mich letztmalig mit 17 (!) grün und blau geprügelt. ich bin zu einer freundin geflüchtet und musste/habe sie auf knien angefleht, nichts ihren eltern zu sagen. ich war kurz davor, meine mutter anzuzeigen, aber eben nur kurz davor!
ich war über all die jahre der prügelsack meiner mutter. hatte sie schlechte laune, bekam ich es ab. wehrte ich mich dagegen, gab es prügel...bügel, teppichklopfer, schlappen...

würde ich meine mutter heute daraufhin ansprechen, würde auch sie alles leugnen und mich als lügnerin beschimpfen!

ich habe mir damals geschworen, dass mich niemand...wirklich niemand mehr...jemals wieder anfassen und verprügeln darf.

dann kam eine situation...ich lasse diesen teil bewusst aus...die meine sicherungen durchbrennen liess. ich fiel in ein loch..ein sehr tiefes und schwarzes!
ende vom lied: soforteinweisung krisenintervention 12 tage! nach 8 wochen wartezeit einweisung in eine klinik, aufenthalt 10 wochen!
auslöser dieser krise war nicht meine mutter, wohl aber die ursache!
ich suchte eine klinik...900km entfernt von meiner mutter!
diese 10 wochen waren die härtesten meines lebens...aber das beste, was ich mir jemals selbst "angetan" habe.

meine psychologin fragte mich einmal, was ich mir von meiner mutter wünsche. meine antwort: ein kleines, aber ehrliches "kind, es tut mir leid!"
sie meinte, wenn ich meinen seelenfrieden finden möchte, dann solle ich das vergessen!

heute habe ich den minimalsten kontakt zu meiner mutter und sie fragt sich doch tatsächlich, warum das so ist!

ich denke, eltern sind wie sie sind, wir kinder können das im nachhinhein nicht ändern!

ich habe verziehen, aber vergessen werd´ich nie!

heute bin ich selbst mutter und mir sollen alles finger schmerzhaft abfallen, sollte ich meine kleine jemals köperlich hauen und meine zunge soll abfaulen, sollte ich ihr jemals verbal wehtun!

ich wünsche euch allen alle kraft der welt!

euer doppelherzchen, die jetzt erstmal 750 gramm eiscreme verdauen muss!
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sophialein
Beitrag 05.Sep.2005 - 13:41
Beitrag #56


Gut durch
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@Fledi und all die anderen: Ich bin zutiefst berührt!

Ich wünschte, ich hätte den Mut und die Kraft, von meinen Eltern zu erzählen, von meinem Leben mit ihnen - damals und heute. Aber es geht (noch) nicht. :(
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Zarah
Beitrag 05.Sep.2005 - 14:34
Beitrag #57


pola hrvatica
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ich bin ziemlich erschüttert ob dieser aussagen....

jemand schrieb hier etwas von urliebe. dazu fällt mit das urvertrauen ein, welches eigentlich jedem kind von seinen eltern gegeben werde sollte. dieses urvertrauen ist da oder eben nicht. fehlt es, wird dieser mensch mit sehr viel mehr schwierigkeiten durchs leben gehen als andere.

ich für meinen teil habe nicht nur kein vertrauen zu meinen eltern, sondern schlichtweg keinen kontakt und das seit ich mit 17 von zu hause rausflog. es gab so viele andere menschen, die mir in schwierigen zeiten zur seite standen, meine eltern hat es nie interessiert.

damit kann ich inzwischen leben, hat aber ne weile gedauert.

ich wünsche allen viel kraft.

lg salome
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Wilma1967
Beitrag 05.Sep.2005 - 14:38
Beitrag #58


Salzstreuerin
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Mein Vater ist schon vor über 20 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben..Gott sei Dank..Ich wurde von ihm seit meinem 8. Lebensjahr missbraucht. Sehr subtil, sehr versteckt. Meine Mutter hat anscheinend nichts gemerkt. Ich habe ihr auch nie etwas darüber erzählt. Er war während des Missbrauchs niemals grob oder brutal..aber sonst..hat er mich auf jede erdenklich Art erniedrigt. Dumm und Dick waren seine Hauptworte. So, er starb also und das seltsamste war, dass ich in ein tiefes Loch stürtzte. Einerseits, war ich riesig froh, dass er tot ist, andererseits musste ich plötzlich nicht mehr kämpfen, oder zumindest kam es mir so vor. Ich weiss nicht wie ich das besser ausdrücken kann. Zu meiner Mutter hatte ich nach seinem Tod ein sehr schlechtes Verhältnis, wir haben praktisch nur gestritten. Ich habe ihr immer die Schuld an meinem Übergewicht gegeben. Noch heute, Jahre nachdem wir unseren Frieden gemacht haben, merke ich, dass sie mich bemuttert und beschützen will. Mir kommt dann immer die Galle hoch, nach dem Motto, hättest Du mich bloss früher mal beschützt. Ich mag sie als Menschen, verstehe sie auch sehr gut, aber als Mutter in dem Sinn, der ich mich anvertrauen kann und auf deren Unterstützung ich zähle, kommt sie für mich nicht in Frage. Meine beste Freundin drängt mich immer, es meiner Mutter zu sagen. Ich frage mich bloss was das nützen soll. Es ändert nichts, sie hat noch mehr Schuldgefühle, wird depressiver..sinnlos.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich Eltern hatte.
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distel
Beitrag 05.Sep.2005 - 16:44
Beitrag #59


Gut durch
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QUOTE (Mausi @ 04.Sep.2005 - 18:55)
QUOTE (distel @ 04.Sep.2005 - 18:46)
Das sind dis Sympthome,



... auch wenn es gut gemeint ist würde ich doch bitten (auch wenn es nun heftig klingen mag) die Symptome einer "Störung" rauszulassen...

... Vor allem weil nicht klar ist ob du DIS oder Dissoziative Störung (von denen es ja eine Menge gibt) meinst.

... geht es doch im Moment nicht um Symptombekämpfung sondern um den Weg zu ihr selbst, wie sie ihn grade bestreiten kann und um erfahrungen anderer.

!


@ Mausi
Wollte hier niemals zu tief gehen! Das was ich da als Sympthome zusammengefasst habe waren die eigenen Worte von LilithBerlin.

Klar, vielleicht habe ich hier zu sehr versucht eine Stuktur rein zu bringen, aber wer mich kennt weiss das es nicht darum geht jemanden zu verletzten.

Zudem weis ich auch garnicht was DIS ist oder so. Meine Sprache ist nicht medizinisch oder therapeutisch, sondern nach Hausfrauenart. ... Ach herje jetzt sehe ich es, das war ein Tippfehler das sollte nicht "dis Symptome" sonder "die Symptome" heissen... ich werde es nachher gleich editieren.

Dann geht es mir auch nicht um Symptombekämpfung, das wäre ja sich ständig abzutrocknen obwohl die Duche noch an ist.

Klar bin ich vielleicht zu direkt gewesen, aber ich brachte LilithBerlin auch zum schmunzeln, und das ich an der einen oder anderen Stelle vielleicht voll daneben lag liegt einfach in der Sache des Mediums, was aber meine ich bei LilithBerlin schon richtig angekommen ist.

Trotzdem danke für die Ermahnung, ich werde versuchen darauf zu achten, was du mir sagen wolltest.

gruss distel
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distel
Beitrag 05.Sep.2005 - 17:28
Beitrag #60


Gut durch
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QUOTE (Willow71 @ 04.Sep.2005 - 22:18)
. bitte mit *TRIGGER* versehen, das ist ganz schön heftig hier!

ja, ist auch meine Bitte :(
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