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> csd in new orleans
blue_moon
Beitrag 05.Sep.2005 - 22:39
Beitrag #1


strösen macht blau!
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 12.621
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Userinnen-Nr.: 12



ist das jetzt geschmacklos oder einfach eine andere art mit trauer umzugehen? - nachdem der hurrikan in der letzten woche new orleans verwüstet hat und der csd 'southern decadence' eigentlich abgesagt worden war, haben sich im relativ verschont gebliebenen french quarter einige schwule und lesben zu einer kleinst-parade zusammengeschlossen. eine der teilnehmerinnen dazu: "In New Orleans feiern wir den Tod. Wenn jemand stirbt, gehen die Leute auf die Straße und singen. Zwischen all den Tränen und dem Kummer haben wir ein großes Herz, und das wird nicht sterben."

der vollständige artikel: hier
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outlook
Beitrag 06.Sep.2005 - 08:47
Beitrag #2


Suppenköchin
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Hallo,


ich finde es schon eher geschmacklos, denn inmitten von so vielen Toten und
Verwüstung sollte anderes Engagement im Vordergrund stehen, meine ich.

Der Versuch trotzd der Umstände zu zeigen, dass das Leben weitergeht...
verständlich..
aber es ist auch klar, dass viele darüber den Kopf schütteln und sich in ihrer Trauer verletzt bzw. gestört fühlen. Das der Öffentlichkeit durch diese Veranstaltung vermittelte Bild von gewisser Rücksichtslosigkeit sehe ich auch im Sinne der schwullesbischen Sache eher kontraproduktiv.

LG von Outlook


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marietta
Beitrag 06.Sep.2005 - 12:17
Beitrag #3


Gut durch
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Ich kann mir dazu ebenso wie Du, Blue_Moon, keine Meinung bilden. Ich würde es sicher geschmacklos finden, aber mir ist die Tradition in New Orleans bekannt, nach der Bestattungen richtig gefeiert werden.

Ich weiss einfach nicht.... :unsure:
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Rehauge
Beitrag 06.Sep.2005 - 17:15
Beitrag #4


Gut durch
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QUOTE (marietta @ 06.Sep.2005 - 12:17)
aber mir ist die Tradition in New Orleans bekannt, nach der Bestattungen richtig gefeiert werden.


Nach der Bestattung.... es gibt noch so viele nicht bestattete in dieser Stadt...

Andererseits, zu feiern, einfach den Wahnsinn überlebt zu haben, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Rehauge
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regenbogen
Beitrag 06.Sep.2005 - 17:35
Beitrag #5


a.D.
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Userinnen-Nr.: 5



Immerhin hat der Spruch "Life goes on" auf dem Bild ein Fragezeichen...

Ich kann's schon verstehen, dass Menschen, die tagelang unter so grossem Druck gelebt haben (auch bzw. gerade wenn sie nicht zu den am schlimmsten Betroffenen gehören), das Bedürfnis nach einem Ventil haben.

Ausserdem sollte man die Proportionen nicht überbewerten - dem Bericht zufolge waren nur 20-30 Menschen an der Aktion beteiligt.
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wunderpott
Beitrag 06.Sep.2005 - 17:41
Beitrag #6


Suppenköchin
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QUOTE (Rehauge @ 06.Sep.2005 - 17:15)
Nach der Bestattung.... es gibt noch so viele nicht bestattete in dieser Stadt...

:unsure: Dem stimme ich mal zu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da viele Menschen gibt die außer ihrem nackten Überleben etwas zu feiern haben. Daher denke ich, ich würde es eher geschmacklos finden... aber was wäre wenn ich da wäre... keine Ahnung... ich glaube da wäre ein CSD auch echt das letzte an das ich denken würde.
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Lisabeth
Beitrag 06.Sep.2005 - 19:27
Beitrag #7


auf Entdeckungsreise
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Beiträge: 1.151
Userin seit: 21.11.2004
Userinnen-Nr.: 800



In einem gewissen Sinne kann ich es verstehen, glaub ich.
Ob mir danach zumute gewesen wäre?
Ich weiß nicht, aber vielleicht ist sowas grade die verrückte, etwas merkwürdige Aktion, die einem hilft mit diesem unfassbaren "Zustand" zurecht zu kommen?
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anuk
Beitrag 06.Sep.2005 - 20:52
Beitrag #8


Forumsphantom
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Beiträge: 2.228
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 29



Ich denke nicht, dass es mein Fall wäre. Aber ein Urteil darüber, dürfen sich wohl sowiso nur die Betroffenen (so oder so) erlauben.

Auf jedenfall gehört m.E. sehr viel Mut und Lebenswille zu einer solchen Aktion. :rainbow:
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Joey
Beitrag 07.Sep.2005 - 07:15
Beitrag #9


Im Frühling.
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Beiträge: 14.196
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Userinnen-Nr.: 931



Auch ich bin bezüglich dieser Aktion etwas unentschlossen und mag mir darüber keine Meinung bilden.

Zum Einen kann ich Jene verstehen, die sich über die Parade (man bedenke, dass es wirklich nur ca. 30 Leute waren) aufgeregt haben. Nach so einem Unglück, in dem viele ihr Leben unerwartet lassen mussten...
Denn wenn ich die Tradition des dortigen Feierns richtig verstehe, geht es doch darum, sich für die Verstorbenen um der "Erlösung" Willen zu freuen, wenn sie z.B. einen krankeitsbedingten Leidensweg hatten.
Aber eine solche Erlösung kann ich in dem großen Unglück nicht sehen.

Dennoch haben auch die "Feiernden" mein Verständnis. Manchmal kann dies ein Weg der Verarbeitung sein, wenn für uns Europäer sicherlich auch eine gewöhnungsbedürftige Art...
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sonnenstrahl
Beitrag 07.Sep.2005 - 13:38
Beitrag #10


verboden vrucht
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Beiträge: 2.903
Userin seit: 16.07.2005
Userinnen-Nr.: 1.862



:gruebel: :( :was: :zustimm: Ich find's o.k., auch wenn ich es nicht unbedingt nachvollziehen kann.
Menschliche Beduerfnisse passen nicht immer zusammen, im Kleinen wie im Grossen. Und solange niemand dadurch zu Schaden kommt...
"Geschmack" bzw. Pietaet ist so was Relatives.
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rowan
Beitrag 07.Sep.2005 - 16:53
Beitrag #11


Gut durch
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Gruppe: Validating
Beiträge: 1.369
Userin seit: 20.03.2005
Userinnen-Nr.: 1.385



ich persönlich fände es geschmacklos, wenn über meine heimatstadt so ein unglück käme und ich dann fett party mache, wo so viele menschen familienmitglieder verloren haben und vor dem nichts stehen, teilweise abgeschoben in andere bundesstaaten in irgendwelchen turnhallen, ausgegrenzt von den anwohnern, weil "die haben ja nix mehr und klauen" (mehrmals gehört in den interviews in den nachrichten, der absatz der schußwaffen ist enorm gestiegen wo der flüchtingsanteil gross ist, mit der begründung, sich und sein hab und gut schützen zu müssen).

allerdings sind mir die geflogenheiten der stadtbewohner unbekannt. ich denke, ob es für new orleans geschmacklos ist oder nicht, das kann ich nicht beurteilen, das überlasse ich den einheimischen. aber hier würde ich es nicht gut finden. wenn ich alles verloren hätte an hab und gut, womöglich noch freunde und verwandte vermisse bzw. sie wären von der katastrophe getötet worden, wenn ich in einem anderen bundesland mit vielen leuten in einer turnhalle hausen müsste und dann wird in dem katastrophengebiet eine öffentliche party-parade abgehalten, es wäre für mich wie ein schlag ins gesicht.
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Liane
Beitrag 08.Sep.2005 - 08:14
Beitrag #12


Heiligenanwärterin
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Beiträge: 15.416
Userin seit: 06.09.2004
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Ich weiss nicht, wie ich mich fühlen würde, wenn meine Angehörigen tot wären und ich meine Existenz verloren hätte, und dann würde diese Gruppe an mir vorbeiziehen - theoretisch kann man das wohl nicht beurteilen.
Aber ich habe mir Gedanken darüber gemacht, dass es, wenn es mir schlecht geht, immer Freude und Lebensenergie braucht, um das wettzumachen - vielleicht wäre ich den Mnschen dankbar für das Zeichen "Es geht weiter, wir kämpfen für unser Überleben"
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sja
Beitrag 08.Sep.2005 - 19:56
Beitrag #13


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Gruppe: Members
Beiträge: 966
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 42



Ich denke das Thema ist sehr zweischneidig. Sicher angesichts der Bilder aus New Orleans und der Schäden kommt es einem sehr unpassend vor einen CSD zu feiern, insbesondere wenn man die Bilder der CSD's hier im Sommer noch im Kopf hat. Ist es aber andererseits nicht auch aus Sicht der Überlebenden der Katastrophe verständlich zu feiern, dass sie "überlebt" haben? Wir sprechen hier schließlich nicht von einer Riesenparade und Party, wie die meisten hier sie kennen, sondern von 20-30 Personen, die noch dazu Transparente mit "life goes on?" trugen. Sich als der Situation in ihrer Umgebung wohl bewusst sind, aber eben auch wissen, dass das Leben für die Überlebenden weitergeht. :gruebel:
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