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> Irren ist menschlich vs. Menschlich ist irre, Eltern/Kind-Komplex - Kann TRIGGERN!
lioness
Beitrag 05.Sep.2005 - 18:07
Beitrag #61


Löwin mit Samtpfoten
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Mich triggert dieses Thema auch wahnsinnig. Ich bin auch in einem "Eltern"-haus groß geworden, dass irgendwie gar keines war. Genauer möchte ich da an dieser Stelle ncht drauf eingehen. Ich WEIß, dass ich mich eigentlich komplett von meinen Eltern distanzieren müsste, aber ich kriege es nicht hin! Unter anderem, weil es die einzigen Großeltern sind, die mein Sohn hat. Gerade heute hatte ich mit einer guten Freundin ein Gespräch zu diesem Thema. sie sagt, mein Masochismus mache mich noch kaputt und wenn ich mich nicht endlich von meinen Eltern trennen würde, wäre mir nicht mehr zu helfen. :( Aber das sagt sich so leicht...

Ich weiß nicht, was das Beste ist. Aber ich weiß, dass es ANDERS werden muß, um besser werden zu können. *schnief*
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Mausi
Beitrag 05.Sep.2005 - 19:31
Beitrag #62


Mama Maus
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@Distel

Ok, sorry, wusste nicht, dass es ein Rechtschreibfehler war. Dann hätte ich auch niemals so reagiert.
Dass du direkt bist, dagegen ist nichts einzuwenden und das war auch nicht das schlimme. Dachte einfach da war ne "könnte dies und sel sein"-Diagnose weil es eine Diag bzw. mehrere gibt, die so eine abkürzung haben.

Ist bei dem thema was heikel und wenn ich das gefühl habe das diags angesprochen werden, werde ich im allgemeinen immer wat empfindlich.

Wie gesagt, es ging nicht um deine Direktheit, die finde ich gut und ich bin es ebenso (sonst hätte ich wohl mein Posting nicht so verfasst an dich). Wie gesagt, sorry, aber bei dem thema isset wat heikel und so doofe rechtschreibfehler können echt missverständnisse auslösen.

Liebe Grüsse
Mausi
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Rafaella
Beitrag 05.Sep.2005 - 20:46
Beitrag #63


Freies Vögelchen
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für mich war viele jahre lang das umgehen mit kindheitserinnerungen sehr schmerzhaft, wut- und angstbesetzt.
nur kurz: es ging bei uns häufig um "leben und tod", um selbstmorddrohungen,
todeswünsche und angst vor dem sterben. (bei mir brechen bis heute, allerdings mittlerweile sehr selten, immer noch todessängste durch)
es gab aber auch heile ecken, kleine gärtchen in meiner kindheit, die ich aber in meriner erinnerung jahrelang nicht abrufen konnte/wollte, weil zu sehr involviert in die schreckenszenarien.
fatal für mich war in dieser zeit, rückblickend, der opferstatus, den ich mir dann selber gab, verknüpft mit der inneren "erlaubnis" die (selbst-)destruktion weoterzuführen, unter dem aspekt: es kann ja gar nicht anders sein bei diesen introjekten.
In einem langen lernprozess habe ich für mich gelernt, auch die grautöne wahrzunehmen, meine eltern nicht als bewusst sadistische täter, sondern komplexer auch als zugegeben sehr unvollkommene "produkte" ihrer eigenen familiengeschichte und biographie zu begreifen.
das heißt nicht, dass ich verharmlose, im gegenteil, erst durch zulassen der grautöne konnte ich trauer, liebe neben wut und zorn zulassen und einen weniger selbstdestruktiven weg einschlagen.
es ist sicher nicht für jede so machbar - bei uns war eben auch neben viel depressivität und latenter wut auch musik, bücher, natur, feste - das macht für mich die innere versöhnung mit ihnen ansatzweise leichter....
es gibt da sicher kein patentrezept...aber ich habe für mich dadurch mehr innere souveränität gewonnen, dass ich meine eltern irgendwann nicht mehr als allmächtig wahrgenommen habe und ihnen damit auch rückwirkend nicht mehr die möglichkeit gebe, mich zum ohmächtigen objekt zu machen.
das sind so ein paar, sicher fragmentarische, gedankenansätze zu dem thema...

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 05.Sep.2005 - 20:46
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Squirrel
Beitrag 06.Sep.2005 - 12:11
Beitrag #64


Tante!
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Schon seit Tagen schleiche ich um diesen Thread herum, weil er selbst bei mir soviel auslöst...Wut, Tränen, Enttäuschung...
Zuallererst @Fledi: Ich ziehe meinen Hut davor, daß du deine Erinnerungen und Empfindungen hier niedergeschrieben hast. Und ich wünsche dir, daß du für dich einen Weg findest, damit umgehen zu lernen...vielleicht wirklich erstmal in einer stationären Therapie, um aus dem Kreis vorübergehend auszubrechen?

Ein Familienbild, das kenn ich selbst seit vielen Jahren nicht mehr. Mein Bruder, er ist meine Familie, meine Eltern...sie sind halt meine Eltern, durch sie existiere ich. Aber ich komme mir bei ihnen nur noch wie in einer Wohngemeinschaft vor, in der ich die Dienstmagd spiele. Über meine Mutter kann ich sagen, daß ich sie lieb habe. Was ich für meinen Vater empfinde, kann ich nicht in Worte fassen. Da ist keinerlei Achtung, kein Respekt und lieb haben schon gar nicht. Denn er war schon immer ein Choleriker. Gründe dafür gibt es. Sein Vater war auch so, zumindest weiß ich das aus Erzählungen, ich hab ihn nie kennengelernt. Außerdem war mein Vater auf der Arbeit Mobbing ausgesetzt. Aber in meinen Augen sind das wirklich nur Gründe, die nichts entschuldigen können.
Mit 5 Jahren fing ich an, Geschirr zu spülen, zu staubsaugen und mein Zimmer aufzuräumen, wenn seine nächste Explosion in der Luft lag. Bloß verhindern, daß er einen Grund zum schreien findet. Nur daß ich mit den Jahren feststellte, daß es immer einen Grund für ihn gab. Das ging soweit, daß er mich das erste Mal mit 8 Jahren rausschmeißen wollte...so daß ich meinen Schulranzen mit dem Notwendigsten packte und tatsächlich (im Spätherbst) das Haus verließ. Als meine Oma mich dann abends wieder heimbrachte (sie fand mich frierend auf dem Spielplatz), war sein einziger Kommentar "War ja klar, daß du wieder angekrochen kommst." :(
Und für mich ist es bis heute das Schlimmste, wenn er so zu brüllen anfängt. Dann dröhnt mir der Kopf, die Ohren schmerzen und ich flehe im Innern, daß er doch bitte aufhören soll. Zumindest schaffe ich es inzwischen, ihm im ruhigen Ton zu sagen, daß ich mich auf die Weise nicht mit ihm unterhalte...das bremst ihn dann schonmal. Außer, er ist richtig in Fahrt, dann hilft es wirklich nur, ihn schreien zu lassen und zu warten, daß er den Raum (unter lautem, dramatischem Türenknallen) verläßt. Für die, die geschlagen wurden, klingt es sicherlich schlimm...aber wie oft habe ich mir eine Ohrfeige gewünscht, statt so angeschrien zu werden. Manchmal stand er sogar schon nach einer Schreiattacke mit erhobener Hand vor mir, so daß ich zusammenzuckte...nur um dann noch lauter angebrüllt zu werden, ob ich wirklich von ihm denke, daß er seine Kinder schlagen würde. Das Schreien verbales Schlagen ist, hat er bis heute nicht begriffen.

Sorry...ich merke gerade, daß ich an einem Punkt angelangt bin, an dem ich nicht weiterschreiben kann, weils mich zu sehr überschwemmt. Aber ich bin froh, das hier losgeworden zu sein.

Lieben Gruß
Hörnchen
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Liane
Beitrag 06.Sep.2005 - 18:22
Beitrag #65


Heiligenanwärterin
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QUOTE (two-hearts @ 05.Sep.2005 - 12:35)

heute bin ich selbst mutter und mir sollen alles finger schmerzhaft abfallen, sollte ich meine kleine jemals köperlich hauen und meine

Danke für diesen Satz

QUOTE
ich habe verziehen, aber vergessen werd´ich nie!

Das kann ich absolut nachvollziehen
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Mausi
Beitrag 06.Sep.2005 - 19:27
Beitrag #66


Mama Maus
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@Squirrel

Ich habe mir angewöhnt (am Telefon) aufzulegen, und wenn es persönlich passiert mich umzudrehen und zu gehen.
Ich ließ und lasse mich so nicht mehr behandeln.

Es hat gewirkt. Er lässt es und passt tunlichst auf, dass ihm dies nicht nochmal passiert! Daraus hat er "gelernt".
Aber ich muss echt sagen, dass mein Dad sich mir gegenüber echt geändert hat, inzwischen nachdem ich da aus den Strukturen ausgestiegen bin.

Hm, ja.. wollte quasi fragen ob das nicht auch mal in Frage käme? Ihn einfach stehen lassen?

Noch ne Frage, wenn sie erlaubt ist, wohnst du noch zu Hause?

Liebe Grüsse
Mausi
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Squirrel
Beitrag 06.Sep.2005 - 21:28
Beitrag #67


Tante!
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QUOTE (Mausi @ 06.Sep.2005 - 20:27)
Hm, ja.. wollte quasi fragen ob das nicht auch mal in Frage käme? Ihn einfach stehen lassen?

Noch ne Frage, wenn sie erlaubt ist, wohnst du noch zu Hause?

Ja, ich wohne quasi noch daheim (den Begriff "zuhause" find ich irgendwie nicht angebracht *seufz*), wenn auch in einer eigenen Wohnung im Haus meiner Eltern.

Ihn einfach stehenlassen, das versuch ich immer wieder mal...mal klappt das sogar ganz gut und mal rennt er mir einfach hinterher. Einmal hat er sogar bei mir angerufen, um mich weiter anzubrüllen... :rolleyes:
Er "droht" mir halt immer wieder mal, daß er mich aus "seinem" Haus schmeißt oder daß er selbst auszieht. Ernst nehmen kann ich das schon seit Jahren nicht mehr, denn noch immer (oder besser gesagt, wieder), wohne ich hier und auch er hat nie Anstalten gemacht, "sein" Heim zu verlassen.
Beim letzten Streit hab ich es sogar drauf angelegt, daß er mich rauswirft - ich wüßte ja in der Not, wohin ich kann. Ich fands fast schade, daß er nicht darauf eingegangen ist *feix*

Naja, seine Ausbrüche sind in den letzten 2 Jahren ja schon weniger geworden...aber umso mehr lähmt es mich, wenn es dann doch mal passiert...
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Rafaella
Beitrag 06.Sep.2005 - 22:52
Beitrag #68


Freies Vögelchen
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dir frage ist aber warum, 28-jährig, du nicht von dir aus gehst, zumal du ja wüsstest wohin, sondern rausgeschmissen werden "möchtest"(?) - willst du ihm immer noch die verantwortung für dein leben geben?
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Squirrel
Beitrag 06.Sep.2005 - 23:24
Beitrag #69


Tante!
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QUOTE (Rafaella @ 06.Sep.2005 - 23:52)
dir frage ist aber warum, 28-jährig, du nicht von dir aus gehst, zumal du ja wüsstest wohin, sondern rausgeschmissen werden "möchtest"(?) - willst du ihm immer noch die verantwortung für dein leben geben?

Ihm die Verantwortung geben? Gott bewahre... :rolleyes: Ja, er hat mein Leben lange maßgeblich beeinflußt, aber das hat sich inzwischen geändert. Zugegeben, in meinen Postings hier kommt das nicht so rüber (ist mir zumindest beim Nachlesen eben so aufgefallen)...aber vor allem das Erste war auch aus tiefer Emotion heraus geschrieben, weil dieser Thread vieles an Erinnerung hochgeschwemmt hat.

Der Punkt ist, daß ich seit inzwischen 4 Jahren arbeitslos bin und es einfach finanzielle Gründe hat, daß ich bei meinen Eltern wohne...mit der jetzigen Situation komme ich zumindest einigermaßen über die Runden, wenn ich auch an jeder Ecke abknapsen muß.
Mit "ich weiß wohin" meinte ich lediglich Notlösungen und nichts von Dauer. Und rausgeschmissen werden möchte ich sicher nicht, das war vorhin ein Anflug von Sarkasmus. ;)
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Fledi
Beitrag 08.Sep.2005 - 19:43
Beitrag #70


...
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Nach ein paar Tagen der Gedankenordnung und Suche nach innerer Ruhe möchte ich auf die letzten Beiträge eingehen.

QUOTE (regenbogen @ 04.Sep.2005 - 18:08)

Ist es nur das? Oder ist es auch, nicht zugeben zu wollen, dass man "versagt", die Eltern enttäuscht hat, dass man eben die Ansprüche, die die Eltern an einen haben, nicht erfüllt?


Sicher. Sicher spielt dieser Aspekt ganz gewaltig mit im Unterbewusstsein eines heranwachsenden Kindes. Ich hätte meinen Eltern gern einiges erspart. Das hätte mir manche Strafmaßnahmen sicher ebenso erspart. Letzteres ist allerdings sekundär zu bewerten im Kopfe eines Erwachsenen, welcher auf Kindheit und Jugend zurückblickt. Menschen wollen andere nicht enttäuschen. Kinder wollen, dass Eltern stolz sind. Auch ich hatte dieses Bestreben. Es hat nie funktioniert.

QUOTE (Anfangszauber @ 04.Sep.2005 - 20:47)

Großzügig stellte ich irgendwann fest, daß sie das alles ja nie mit böser Absicht getan hat ... aber es hat mich getroffen - so getroffen, daß ich bis heute in nur sehr begrenztem Maße fähig bin, tiefere Kontakte einzugehen. Mich zu öffnen, schwach zu zeigen und vieles mehr. Selbstmord? keine Brücke - aber Selbstzerstörung in kleinen Raten ...


Anfangszauber, Du hast mein vollstes Mitgefühl. Ich selbst bin nicht in der Lage tiefgehende, emotionale zwischenmenschliche Beziehungen aufrecht zu erhalten. Der Kontrollzwang, der über mich herrschte, den benutze ich ebenso. Ich kann ihn nicht ablegen. Und was das negative an jenem ist, die moralischen Werte einer Beziehung interessieren mich nicht. Ich habe mir selbst anerzogen, dass die Dinge, die eigentlich verletzen absolut aus dem Weg geräumt werden. Misstrauen und Macht beherrscht die Beziehung. Jede Änderung scheitert. Das Gedächtnis ist inzwischen so ausgeprägt, dass jede noch so kleine Reaktion des Gegenübers aufgesaugt wird. Dies hat natürlich die bewährte Schutzfunktion. Und ich persönlich hasse es. Was die Selbstzerstörung angeht. Heikler Bereich... aber in dieser Situation nicht uninteressant: was mich persönlich angeht. Ich erlaube mir keine emotionale Zerstörung meinerselbst in emotionalen Beziehungen. Von Anfang an ist sie daraufhin ausgerichtet, dass sie jederzeit ohne Herzschmerz beendet werden kann. Der innerliche Zwang: ein Gegenüber DARF einen nicht verletzen. Man selbst muss es tun, sonst verliert man den Verstand. Das Empfinden für Emotion ist gleichermaßen sensibel, wie auch abgestumpft. Ein Teufelskreis.

QUOTE (Willow @ 04.Sep.2005 - 22:18)

3. JA, man darf sich von seinen Eltern distanzieren. Man darf sich m.E. von jedem Menschen distanzieren, der einen verletzt oder runterzieht. Eltern hin oder her. Respekt oder ein "positives Zurückgeben" haben Eltern, die ihre Kinder (wissentlich) verletzen - seelisch oder körperlich -, verwirkt. Je nach Schwere für eine gewisse Zeit oder eben für immer. Die Tatsache, das Kind geboren/gezeugt/aufgezogen zu haben, gibt Eltern noch lange nicht das Recht, sich am Kind in irgendeiner Weise "zu vergehen".


Weise Worte, Willow. Dennoch ist das ganze nicht so einfach. Wenn es so wäre, dann hätten viele Frauen die sich an diesem Gespräch beteiligt haben, heute nicht solche Probleme mit ihrem eigenen Dasein.
Wer bleibt, wenn nicht die Eltern? Wie Regenbogen schon sagte, man hat eben auch als Kind das Schuldgefühl, den Eltern nicht das Kind gewesen zu sein, welches sie wünschten. Das muss natürlich irgendwie wieder gut gemacht werden. Das man dafür ein Leben lang vor eine Mauer läuft und daran zugrunde geht mag präsent sein, jedoch nimmt es nicht den Wunsch einmal Kind sein zu dürfen. Selbst wenn es bereits lange erwachsen ist.

Durch einen Satz, den Salome schrieb, wurde mir eines ziemlich klar. Natürlich weiß man - je mehr man an sich (versucht zu) arbeitet - umso mehr findet man den Ursprung einiger begleitenden Probleme:

Ich werde oft gefragt, warum ich in meiner Beziehungsführung teilweise so cool bin, mir alle Freiheiten nehme, alle auch gebe. Es interessiert mich nicht (mehr), was mein Gegenüber hier und da tut. Aus dem Grunde des Urvertrauens heraus

QUOTE (Salome @ 05.Sep.2005 - 15:34)

dazu fällt mit das urvertrauen ein, welches eigentlich jedem kind von seinen eltern gegeben werde sollte. dieses urvertrauen ist da oder eben nicht. fehlt es, wird dieser mensch mit sehr viel mehr schwierigkeiten durchs leben gehen als andere.

.... und anderen ebenso viele reale emotionale Probleme bereiten. Man selbst nimmt sie nicht wahr und agiert teilweise rücksichtslos und kalt. Jedoch steht hier immer der Selbstschutz im Vordergrund: 'du kannst mich gar nicht verletzen, weil, eh du die Möglichkeit hierzu hast, hab ich es schon auf eine sehr subtile Art und Weise getan, die dich dich schlecht fühlen läßt' :(

QUOTE (Rafaella @ 06.Sep.2005 - 23:52)

dir frage ist aber warum, 28-jährig, du nicht von dir aus gehst, zumal du ja wüsstest wohin, sondern rausgeschmissen werden "möchtest"(?)


Diese Frage läßt sich meiner Meinung nach auf ziemlich viele Bereiche projezieren. Warum sucht man den Kontakt, warum nimmt man den Druck in Kauf, warum geht man nicht seiner Wege und überläßt die Menschen sich selbst?

Ja... warum? Wieder einmal, weil es die Eltern sind?

Ich für mich bin an einem Punkt, wo ich sogar schon überlege, meine Eltern nicht doch wissen zu lassen, dass eine Therapie nötig ist. Bis vor kurzem wäre das niemals in Frage gekommen. Was sollten sie denken? Aber sie sollen es. Sie sollen denken! Wenn sie, als Großeltern irgendwann MEIN Kind in den Händen halten wollen, dann sollten sie sehr stark nachdenken.
Geht es nach meinem Vater, so ist sein Enkelchen dann sowieso zwei Wochen im Monat bei ihm. So stellt er sich meine Familienplanung vor. :unsure:
Furchtbarer Gedanke, unmögliche Umsetzung.
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Rafaella
Beitrag 08.Sep.2005 - 22:09
Beitrag #71


Freies Vögelchen
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QUOTE (LilithBerlin @ 08.Sep.2005 - 20:43)
QUOTE (Rafaella @  06.Sep.2005 - 23:52)

dir frage ist aber warum, 28-jährig, du nicht von dir aus gehst, zumal du ja wüsstest wohin, sondern rausgeschmissen werden "möchtest"(?)


Diese Frage läßt sich meiner Meinung nach auf ziemlich viele Bereiche projezieren. Warum sucht man den Kontakt, warum nimmt man den Druck in Kauf, warum geht man nicht seiner Wege und überläßt die Menschen sich selbst?

Ja... warum? Wieder einmal, weil es die Eltern sind?

.

vielleicht weil die sehnsucht der menschen nach wurzeln so groß ist, was eine zeitlang von der pädagogik/psychologie unterschätzt wurde, als man der meinung war, der mensch sei fast auschließlich produkt seiner sozialisation, egal durch welche(n) "sozialisationsagenten"....mittlerweile ist die relevanz der ursprungfamilie als wurzel, im idealfall wurzel der kraft, im anderen fall als wurzel in vergífteter quelle wieder im blickfeld.

die familienaufstellung nach hellinger arbeitet mit diesem prinzip, m.e. nicht seriös, sondern z tl. skandalös, indem opfer vo missbrauch gewalt dazu gezwungen werden, den tätern zu vergeben, sogar zu danken *kotz*

Aber auch die erfahrensberichte von adoptivkindern zeigen häufig, wie wichtig die verwurzelung in der -biologischen - herkunftsfamilie für ein stabiles selbstbild sein können.

Ich kenne aus eigenem erleben den weg von der vergifteten quelle über die totale selbstgemachte entwurzelung zurück zu den ursprüngen, dann sorgfältigem unterscheiden zwischen "giftig" und nährend und der dadurch enorm gewachsenen inneren kraft.

und wünsche euch allen hier einen guten weg, eine gute reise zu der inneren stärke..

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 08.Sep.2005 - 22:10
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kahlan
Beitrag 08.Sep.2005 - 22:31
Beitrag #72


Naschkatze
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QUOTE
Wenn sie, als Großeltern irgendwann MEIN Kind in den Händen halten wollen, dann sollten sie sehr stark nachdenken.


Und das ich das nicht verhindern kann und die Angst davor, dass sich meine Mutter mein Kind vielleicht krallt, wenn mir etwas passiert (und sie wird es versuchen, wenn sie jemals die Gelegenheit dazu bekommt...), hat meine Entscheidung GEGEN ein eigenes Kind maßgeblich beeinflusst.
Ich kann mich inzwischen beschützen, aber was, wenn mir das bei meinem Kind nicht gelingt?
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Squirrel
Beitrag 10.Sep.2005 - 16:30
Beitrag #73


Tante!
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QUOTE (LilithBerlin @ 08.Sep.2005 - 20:43)
QUOTE (Rafaella @  06.Sep.2005 - 23:52)

dir frage ist aber warum, 28-jährig, du nicht von dir aus gehst, zumal du ja wüsstest wohin, sondern rausgeschmissen werden "möchtest"(?)


Diese Frage läßt sich meiner Meinung nach auf ziemlich viele Bereiche projezieren. Warum sucht man den Kontakt, warum nimmt man den Druck in Kauf, warum geht man nicht seiner Wege und überläßt die Menschen sich selbst?

Ja... warum? Wieder einmal, weil es die Eltern sind?

@Fledi:

Wie ist der letzte (von mir hervorgehobene Satz) gemeint?

@Raffaela:

Ich muß nach einigen Tagen intensiven Nachdenkens zugeben, daß ich insgeheim doch immer noch hoffe, sowas wie Zuneigung und Anerkennung von meinen Eltern zu bekommen...
Ob es teils auch daran liegt, daß ich noch hier wohne, kann ich nicht sicher sagen (der finanzielle Aspekt bleibt ja dennoch bestehn), aber es deutlich abstreiten kann ich irgendwie nicht mehr -_-

LG
Squirrel

Der Beitrag wurde von Squirrel bearbeitet: 10.Sep.2005 - 16:31
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Fledi
Beitrag 10.Sep.2005 - 17:08
Beitrag #74


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QUOTE (Squirrel @ 10.Sep.2005 - 17:30)
Ich muß nach einigen Tagen intensiven Nachdenkens zugeben, daß ich insgeheim doch immer noch hoffe, sowas wie Zuneigung und Anerkennung von meinen Eltern zu bekommen...

Hallo Squirrel,

Du hast Dir die Antwort auf Deine Frage bereits selbst gegeben. Es ist die innerliche Sucht nach Anerkennung, nach Aufschauen können, dass man selbst anerkannt wird und zu einem aufgeschaut wird.

Was meine Person angeht: in meinem Umfeld, komm ich mit den unterschiedlichsten Menschen aus. Ich kann mich - wenn ich auf meine Erfahrungen zurückblicke - in kurzer Zeit relativ hoher Beliebtheit erfreuen, da ich ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein habe. Das brauchte ich auch immer schon :unsure:

Aber... und das ist das große Problem. Fremde Menschen sprechen mit mir, Freunde sprechen mit mir, Bekannte tun dies. Sie schauen auf, sie heben mich teilweise unberechtigerweise in den Himmel und sind stolz. Nicht aber meine Eltern. Und dennoch hoffe ich es insgeheim, dass es irgendwann so sein wird. Deswegen das Ausharren, das da sein, das Tun und machen.... eben weil es die Eltern sind und sie aufschauen sollten, weil sie spüren sollten, dass was nicht okay ist, weil ihnen wichtig sein sollte, was mit dem Kind passiert, egal wie alt es auch immer sein mag.
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Squirrel
Beitrag 10.Sep.2005 - 17:53
Beitrag #75


Tante!
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@Fledi...du hast mit deinen Worten gerade voll den Punkt getroffen...sehr schmerzlich, aber auch so wahr... :(
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outlook
Beitrag 10.Sep.2005 - 19:27
Beitrag #76


Suppenköchin
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Das meine Eltern zu mir aufschauen, das hab ich eigentlich nie gebraucht, anerkannt werden überhaupt gesehen werden, dagegen schon.
Meine Eltern waren fast 40, als ich zur Welt kam, sie sind Anfang der zwanziger geboren worden, daher schreibe ich vermutlich über die ältesten Eltern hier..zumindest, was die Mutter angeht..

In meiner familiären Geschichte nahmen die Geschwister in gewisser Weise Elternrolle ein,
der Vater zog sich meist zurück, baute sich im häusliches Reich, einer kleinen Sozialwohnung, eine unangreifbare innere Festung, aus der er , wenn er es für nötig hielt, cholerisch lautstark die Kinder angriff.
Unsere Mutter war die immer unter Zeitmangel leidende Versorgerin der Familie, nicht für
die Probleme der Kinder da und mit der Fähigkeit versehen, allen ohne Worte zu vermitteln,
dass sie schon selbst mit dem Leben klarkommen müßten.

Wir sind aufgewachsen bzw. gezeugt worden in einer Zeit, als es die Pille zur Empfängnisverhütung noch nicht gab….entsprechend war bei meinen Eltern wohl auch kaum
eines der Kinder, abgesehen vielleicht vom sog. Stammhalter ein Wunschkind.
Als Sudetenvertriebene im Krieg verheizt, nie wirklich selbständig geworden…einfach im Denken und irgendwie immer noch am im Leben- treibend, statt selbst zu planen- meine Eltern.
Die finanzielle Situation war entsprechend schlecht, fünf Kinder, ein Vater, der durch sein Verhalten immer aus den Jobs flog und verschiedenen Süchten frönte.

Es war also eher ein Nichtverhältnis, das wir zu unseren Eltern hatten…sie gaben uns , wenn auch manchmal nur knapp vorhanden, Nahrung, Materielles und ein Zuhause.
Als Zuhause hab ich es allerdings nur empfunden, weil ich Geschwister hatte und ich bin froh, dass ich als Zweitjüngste Brüder und eine Schwester „vor“ mir hatte, die mich schützten, mir Wege aufzeigten, mich emotional auffingen.
Natürlich, man kann immer sagen, Eltern haben Verantwortung, aber wenn ich es im Nachhinein besehe, dann hatten meine eher nicht das Heft ihres Lebens in der Hand, waren hoffnungslos überfordert mit allem und in keiner Weise fähig selbst im fühlbaren Maß Liebe zu geben.

Das alles , jetzt nach Jahren zu sehen, verringert meine Wut, die ich schon manchmal in mir
spüre, wenn meine Mutter nun, im Alter, die Nichten verhätschelt, ihnen Geschenke macht, sie „omagemäß“ behandelt . Da grollt es schon in mir…immernoch, denn das haben wir, ihre eigenen Kinder nie mit ihr so erlebt.

Ich bin dankbar dafür, dass mein Vater seit 10 Jahren tot ist…so schlimm es sich auch anhört…er war doch ,
wie ich mir irgendwann als Kind eingestand, der einzige Mensch auf der Welt, den ich ob seines Verhaltens, seiner oft spürbaren Beziehungslosigkeit zu uns, seiner Destruktivität, gehaßt habe.

Die Fähigkeit zu Zärtlichkeit, zu Nächstenliebe…das ist sicher nicht auf ihrem erzieherischen „Mist“ gewachsen…und wir sind wohl ein Beispiel dafür, dass schon Umstände fern von elterlicher Erziehung einwirken, die das Verhalten der Kinder später in eine ganz andere Richtung laufen lassen können, als die von den Eltern vorgelebte.
Meiner Mutter hab ich vergeben können, sie würde auch nichts verstehen, wenn ich darauf zu sprechen käme, davon bin ich überzeugt…den Vater hab ich ausgeblendet, als er nurmehr ein kränkliches Häuflein Elend war..kurz vor seinem Tod, er hätte nie in die Position kommen dürfen Kinder zu haben, es stand sich und uns im Leben nur im Weg.

Und doch…resultierend aus der Vergangenheit ist wahrscheinlich mein mangelndes Selbstbewußtsein, das sich seltsamerweise abwechselt mit innerer Sicherheit und Gelassenheit…ein Zustand, der kaum zu vermitteln ist.
Ich kann nicht sagen, ich bin schüchtern , immer verängstigt…denn es ist sehr wechselhaft in mir ….das kann ich mir nur so erklären, dass meine Schwester mir das nötige Urvertrauen geben konnte…sie war eine Art Ersatzmutter für mich.

Doch es ist scheinbar noch ein Mangel, eine Reaktion in mir auf meine Kindheit da, die mich manchmal total verunsichert sein lassen...anders kann ich es mir nicht erklären und ich arbeite wahrscheinlich zeitlebens daran.. :patsch:


Liebe Grüße...von Outlook

Der Beitrag wurde von outlook bearbeitet: 10.Sep.2005 - 19:31
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LaPia
Beitrag 12.Sep.2005 - 23:20
Beitrag #77


Naschkatze
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Berührend eure Beiträge... auch ich traue mich nicht, alles hochkommen zu lassen, an was ihr mich erinnert. Zuviel Angst, das Leben nicht mehr im Griff zu behalten, verrückt zu werden. Im Moment meistens am Telefon auflegen. Schaffs nicht immer. Will eine letzte Chance lassen. Hoffe auch wider besseres Wissen immer noch geachtet und geliebt zu werden. Meine Eltern sind das Letzte!!!
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outlook
Beitrag 19.Sep.2005 - 13:47
Beitrag #78


Suppenköchin
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Hallo @LaPia,

du klingst sehr enttäuscht und frustriert.
Wenn ihr noch miteinander telefoniert ist der Kontakt noch nicht völlig abgebrochen, hast du keine Vermittler, die du einschalten kannst? Verwandte?

Ist deine Frauenliebe das größere Problem zwischen euch oder sind es deine Kindheitserfahrungen?
Versuchst du sonstwie Unterstützung zu bekommen, um mit der Lage umzugehen?

Schön wär`s, man würde Eltern nicht so eine wahnsinnig große Bedeutung zumessen, aber das geht halt kaum. Sie und die gemeinsame Vergangenheit haben zu sehr zu dem beigetragen was wir nun sind, damit müssen wir jetzt leben.
Wie gut wir damit leben hängt davon ab, wie wir es verarbeiten.
Mir hat zeitweise eine stoische Gelassenheit geholfen, die mir selbst schon leicht unheimlich war.
Was nicht heißt, diese Ruhe trage ich als Ergebnis der Kindheit in mir, leider nein,
aber ich kann sie in turbulenteren Situationen manchmal hervorkramen.....ganz nützlich.

Je älter ich werde, desto mehr Frauen begegnen mir, die sich von ihren Eltern weitgehend losgesagt haben. Das ist schon traurig, manchmal gibt es aber wohl keinen anderen Weg.


Ich wünsch dir, dass du wieder klarkommst....ihr wieder eine bessere Verbindung schafften könnt. Frau kann nicht immer das Wunschbild der Eltern darstellen, das müssen sie akzeptieren, wir auch, wenn es auch manchmal sehr wehtut.

LG Outlook




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LaPia
Beitrag 20.Sep.2005 - 23:29
Beitrag #79


Naschkatze
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@outlook,
danke ´deiner lieben Nachfrage.
Nein, es ist nicht vor allem die Liebe zu einer Frau, die das Problem mit meinen Eltern darstellt. Es sind Kindheitserinnerungen, aber auch immer mehr, wie sie aktuell mit mir umgehen. Ich kann nicht akzeptieren, dass mir meine Mutter nie zuhört, mich nicht ernstnimmt, versucht mich zu bestimmen, nie weiß, über was wir letztes Mal geredet haben, mich ohne Ankündigung überfällt. Das sind für mich Grenzüberschreitungen, die ich mir von niemand bieten lassen will, auch nicht von meiner eigenen Mutter. Nur ist es bei ihr so schwierig, sich dagegen zu wehren. Breche ich den Kontakt ab, setzt sie alles daran, mich zu erreichen, umso mehr, desto mehr ich mich wehre. Mir ist schon so, dass ich unter diesen Umständen mit dieser Person, die meine Grenzen so wenig achtet und sich nicht wirklich für mich interessiert, nichts zu tun haben will.
Bei meinem Vater ist es die Kindheit: meien Erinnerungen an die von ihm erschlichenen Streicheleinheiten meiner Genitalien... bei dieser Gelegenheit sage ich mir immer etwas hilflos es sind meine meine meine um ihn aus meinen Gedanken zu drängen. Ich kann diese Gedanken so wenig ertragen, dass ich gleich wieder verdrängen muss- Wie haltet ihr anderen es aus euch zu stellen, sowas in einer Thrapie zu bearbeiten, immer mit diesen Gefühlen und Gedanken zu Leben, ihr, die ihr zum Teil noch viel Schlimmeres erlebt habt?
Ich habe das Gefühl, meine Eltern töten zu müssen, aber es gelingt mir nicht.
Ich will nicht mehr mit ihnen Leben (also ich lebe alleine, aber ich will mich von ihnen trennen), aber das ist irgendwie komisch, es geht nicht. Momentan lege ich jedes Mal auf, wenn sie anrufen, ohne ein Wort zu sagen.
Das ist der seither beste Zustand. Ruhiger . Gelassener.
Vermittler: ich weiß nicht recht. Ich glaub das will ich nicht. Weil mir kein realistisches Ziel einfällt. Mit einem meiner Brüder habe ich ein gutes Verhältnis. Er hat zu meinen Eltern auch einen guten Kontakt, was mich immer wieder verletzt, nachdem, was er alles weiß über mich und meinen Vater zum Beispiel. Er ignoriert die Realität um ein Zuhause und Eltern zu haben, weil er sehr das Gefühl hat, dass er dies braucht. Jetzt entschuldige ich ihn, weil ich auch sowas wie Familie galube zu brauchen? Eigentlich bin ich vor allem wütend.
Ich habe eine wunderbare Freundin, erlebe zum ersten Mal in meinem Leben richtige Zugewandtheit, Vertrauen und Geborgenheit. Bin manchmal erstaunt, dass das nun 6 Jahre schon so klappt trotz meiner Vorgeschichte.
Ich hoffe sehr, dass ich noch mal mehr Gelassenheit entwickele, ich glaube schon, dass das mit der Zeit entstehen kann.
Danke fürs Zuhören!
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outlook
Beitrag 21.Sep.2005 - 18:12
Beitrag #80


Suppenköchin
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Hallo @LaPia

Brüder...auch, wenn sie uns in der Kindheit begleitet, auch wenn sie die Eltern erlebt und unsere Geschichte erzählt bekommen haben...sie standen/stehen in einem völlig anderen Verhältnis zu den Eltern, besonders zum Vater.
Ich denke, selbst Übergriffe erfahren zu haben ist bedeutend eingreifender in die Seele....dein Bruder weiß zwar darum, aber es kann ihn nicht so tief aufwühlen wie dich, auch wenn er es sicher ganz schrecklich findet.
Er wird auch als Sohn einen anderen Status haben, Töchtern fuhrwerken Eltern viel eher ins Leben.

Oje...es ist wirklich sehr problematisch ...wenn du eigentlich geachtet, geliebt sein willst und eine Ablösung trotzdem die beste Lösung zu sein scheint....
...wenn selbst ein Bruch mit deinen Eltern, deiner Mutter nicht gelingt, weil sie dich verfolgt..schlimm..

Raten kann ich dir nicht viel...vielleicht weiter versuchen Verständnis für deinen Bruder zu haben, Zeit verrinnen zu lassen....den Kontakt zu deinen Eltern so gering wie möglich zu halten....weiter Kraft aus deiner Beziehung zu schöpfen und doch irgendwann, wenn du stark genug bist, dich für jemanden öffnen, der professionell helfen kann.
Das vertrackte ist, wenn du vielleicht stark genug dafür ist, dann bist du auch möglicherweise in der Lage mit allem gelassener umzugehen...

Ich wünsch dir alles Gute... :zustimm:
Liebe Grüße

Outlook
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