kanzlerin Einstellungen

[Seismo]

[blue_moon]

also, wer kohl, schäuble, koch und konsorten hinter sich lässt, muss schon ein gewisses selbstbewusstsein haben. die frau wird unterschätzt. und das war immer ein grosses plus für sie.

[Jade]

[Willow71]

Ich gehe davon aus, dass Frau Merkel richtig gut ist. Sie muss. Schon allein deswegen, weil sie sich gegen Stoiber als KK durchgesetzt hat und jetzt auch die Wochen nach der Wahl absolut beulenfrei überlebt hat. Im Gegensatz zu so manch anderem Herren, der sich selbst durch sein Gockelgehabe völlig zerlegt hat.

Es gilt ja sowieso die heimliche Regel, dass Frauen in Führungspositionen immer besser sein müssen, um mit Männern in gleicher Position gleichzuziehen.
Sie muss auch ihre Kompetenzen nicht raushängen lassen, rausbrüllen, wie all die Männer an der Spitze.
Sie muss gut sein, daran glaube ich. Nach 15 Jahren schon Kanzlerin in der CDU. Außerdem als Pastorentochter in der DDR "durchgekommen"... dazu muss man schon gut sein.

[Jade]

mal ganz ketzerisch angefragt: sind frauen macht gegenüber immun? :ph34r:

[blue_moon]

wieso sollten sie? :gruebel:

im günstigsten fall wird macht als das instrument betrachtet, veränderungen durchsetzen zu können. aber mal ehrlich. wieviele kanzler in der vergangenheit sind nicht auch gehörig selbstverliebt gewesen. ob 'was stört mich mein geschwätz von gestern' adenauer oder die beiden jüngsten beispiele kohl und schröder, die politiker, die da oben standen hatten auch eine dicke portion von 'ich bin mächtig, bin ich nicht toll' - mit der üblichen nebenwirkung, z.b. kritikresistent zu sein. obwohl, vielleicht muss das manchmal ja sogar so sein.

frau merkel hat den instinkt oder vielleicht die analytische fähigkeit, im richtigen moment das richtige zu tun, genutzt. ihre geduld hat sie an die spitze der partei gebracht und letztlich wird sie sie auch auf den kanzler-posten hieven. eigentlich kann sie sich ja darauf verlassen, dass die männer, gegen die sie antritt, sich irgendwie selbst ein bein stellen.

ich bin immer noch nicht begeistert, dass die erste frau, die unser land regieren wird, eine cdu-frau ist, und ich bin auch nicht begeistert, dass es eine ist, die uns in den irak-krieg geführt hätte etc., aber ich bin mittlerweile durchaus geneigt, mir das, was da jetzt auf uns zukommt, mal anzusehen. abgerechnet wird später.

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 14.Oct.2005 - 09:39

[robin]

@bluemoon: ich bin immer noch nicht begeistert, dass die erste frau, die unser land regieren wird, eine cdu-frau ist, und ich bin auch nicht begeistert, dass es eine ist, die uns in den irak-krieg geführt hätte etc., aber ich bin mittlerweile durchaus geneigt, mir das, was da jetzt auf uns zukommt, mal anzusehen. abgerechnet wird später. - Es geht mir genauso, und das heißt einiges! :zustimm:

[Seismo]

Nun gut, uns bleibt ja im Grunde genommen nichts anderes übrig, als zu hoffen,
dass Frau Merkel ihren Job ordentlich machen wird. Und ich stimme zu, dass Frauen immer ein bisschen besser sein müssen als Männer in den gleichen Positionen. Aber das macht sie oft auch unsympathisch und sehr verbissen, wobei sie wohl einfach so sein müssen, um sich durchsetzen zu können. Also werde ich mich jetzt erstmal zurücklehnen und schauen, was die nächste Zeit unter Angie so bringt. Aber begeistert bin ich davon absolut nicht. Klar ist Schröder ein arroganter Schnösel, aber er konnte Deutschland ziemlich gut repräsentieren und da hab ich bei Merkel so meine Zweifel.

[marietta]

Ich muss sagen, dass in mir die Frauen-Solidarität geweckt wurde, als die Altherren-Riegen der CSU und der SPD in seltener Einigkeit die Richtlinien-Kompetenz der Kanzlerin anzweifelten :angry:

Ich finde, Frau Merkel reagiert darauf unglaublich souverän - nämlich gar nicht. Die zieht ihr Ding durch.

Wer Frau Merkel jetzt immer noch unterschätzt, macht einen Riesenfehler.

Ich halte es wie Blui: ich schau mir jetzt mal in Ruhe an, wie die Dinge zukünftig laufen. -_-

[Willow71]

http://www.ksta.de/html/artikel/1129266066065.shtml

Nett außerdem mitanzusehen, wie sie sich nicht von den alten Herren vorschreiben lässt, wer ins Kabinett soll. Seehofer wollte ans Familienministerium, das eigentlich für Frau von der Leyen vorgesehen ist. Merkel bleibt bei von der Leyen. Gut. Ich kenne die zwar nicht, aber besser als Seehofer ist sie allemal...

edit: noch ein bisschen schärfer ist der Artikel hier: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,379635,00.html

Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 15.Oct.2005 - 09:10

[Rafaella]

warum soll die elitäre tochter von dem ex-grinse-ministerpräsidenten albrecht denn besser sein als der querkopf seeofer mit dem für mich glaubhaft sozialen gewissen?

[Sägefisch]

Eben.

Mich nervt schon lange wie eine Frau, die sich perfekte Rundumbetreuung ganz einfach kaufen kann (oder kaufen lassen - Maenne ist ja auch ganz ansehnlich solvent), immer als Musterbeispiel fuer "Kinder und Beruf? Geht doch, was habt Ihr denn?" serviert wird. -_-

[Willow71]

..von politischen Zielen mal abgesehen sind ihre Ausbildung/ihr Werdegang trotzdem beachtlich... http://www.ms.niedersachsen.de/master/C163...20_D0_I674.html

Aber klar: wird hier sicherlich nicht anerkannt, schließlich kommt sie ja aus gutem Hause, verdient irre viel Kohle wie ihr Mann...
naja, man kann alles schlecht reden.
Annerkannt werden hier sicherlich nur Leute aus ärmeren Verhältnissen, die sich hoch gearbeitet haben... :ph34r:

Nun ja, meine Anerkennung hat sie. "Schaffen" musste sie das trotzdem alleine.
Letzter Kommentar dazu.

[Rafaella]

[rebecca]

mir imponiert mit welcher stoischer gelassenheit angela merkel ihre kandidaten durchgedrückt hat. und sich auch so im kabinett eine nette "hausmacht" geschaffen hat. auch wenn sie die kröte "seehofer" (in ihren augen) schlucken musste, hat sie doch mit ihren kommentaren zum thema teamplay klar ausgedrückt, wer das sagen hat. und dabei gleichzeitig den edi in seine schranken verwiesen. ich glaube, dass sich da noch einiges tun wird.

zum thema von der Leyen. ich kenne beruflich leute aus einem vergleichbaren umfeld. die bekommen von kindheit eine bestimmte einstellung vermittelt, die sich doch von der "normalität" abhebt. ich merke es auch beruflich: wer mit höheren "chargen" gewohnt ist, umzugehen, verhält sich sehr viel souveräner als andere, die diese möglichkeit nicht haben. hinzu kommt dann noch - und das ist die privilegie - dass auslandsaufenthalte menschen in ihrer entwicklung weiter bringen. und ich stimme mit willow überein: die ganze basis und die möglichkeiten nützen nichts, wenn sie es nicht selbst wollte. und schaffen musste sie es wirklich alleine.