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> Akzeptanz der Behinderung
outerlimits
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:33
Beitrag #41


Filterkaffeetrinkerin
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oops,inzwischen hat sich das ganze thema gedreht während ich schrieb... gehört viel weiter vorne hin. sorry
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Goldkind
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:33
Beitrag #42


Teufelchen mit Engelsgesicht
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QUOTE (LadyGodiva @ 24.Oct.2005 - 22:30)
Ich wüsste wirklich nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich merkte, dass aus einer Freundschaft zu einer behinderten Frau mehr werden würde -
es käme sehr auf die Einschränkung an, sicherlich.
Und vor allem darauf, wie viel Freiraum ich für beide in der Partnerinnenschaft sehen könnte - denn der ist unabdingbar, besonders dann, wenn schon die äußeren Umstände diesen erfordern.

:zustimm:
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SpazLez
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:33
Beitrag #43


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QUOTE (pandora @ 24.Oct.2005 - 20:13)
ja milchzähnchen...in vielem hast du bestimmt recht....aber denkst du wirklich, das es viele menschen gibt, die sich so einfach auf einen menschen mit einer behinderung/handicap einlassen würden...
nein, deffinitiv nicht...denn es gehört einiges dazu, sich den blicken, der kretik und den unausgesprochenen fragen und gedanken der gesellschaft auszusetzen..
die meisten haben weder den mut, noch die kraft dazu...

glaube mir, ich habe schon einige beziehungen an einem handicap zerbrechen sehen...

z.b habe ich auf meiner abteilung einnen mann der 48 jahre jung ist, er wurde mit 28 jahren zum vollpflegefall, weil er MS hat...
seine frau verlies ihn sofort als sie merkte was da an verantwortung und stress auf sie zukommt...

es wäre zu hoffen und zu wünschen, das es mehr menschen gibt die so denken wie du und einige andere damen hier...aber es ist auch nicht zu verkennen, was es an umstellung und stärke von einem menschen verlangt....und genau darum sollten wir uns mal etwas öfter gedanken darüber machen, wie sich erst die menschen mit handicap fühlen müssen....wenn sie begafft oder behandelt werden als seien sie nicht normal, wenn wir uns schon beschwert fühlen, mit einem menschen mit handicap an unserer seite

ich will hier erstmal auch danke sagen weil es guttut zu lesen das auch viele menschen sich über uns gedanken machen
das ist toll

ichwerde auch überall angestarrt erstmal ich fall halt aus dernorm was immer das ist
meine schwester und ichwaren mal in einem restaurant haben aber noch nicht mal essen bestellt sondern nur getränke
na ja ich trink mit strohhalm und sie gibt mir den ins glas und hilft mir halt
nach ner weile kommt ein kellner und zeigte uns -mehr meiner schwesterweil mich nahm er irgendwo nicht für anwesend-das sich wohl gäste beschwert hatten

ich werd das nie vergessen wie ich mich da gefühlt hatte

aber es gibt auch nette menschen die sich ehrlich mühe gebn mich zu verstehen auch wenn ich lang brauche für einen satzund sie mehr raten müssen als alles andere was ich nun gesagt habe
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Fledi
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:35
Beitrag #44


...
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QUOTE (LadyGodiva @ 24.Oct.2005 - 21:52)
Ich kann mir schon vorstellen, dass es Erkrankungen gibt, die so die Persönlichkeit verändern, dass der Schwur "wie in schlechten Tagen" eher einem Kamikazeflug gleicht - für beide.

:zustimm: absolut meine Meinung und ein sehr realistisches Statement.

Da das Leben nunmal keinem 100m-Lauf ist, in das man nach Belieben ein paar Hürden einbauen kann und somit einen spannenderen Lauf erzielt, bei dem einer Erster und einer Letzter sein wird ergeben sich andere Wichtigkeiten sowie Probleme im Leben.

Wir hatten vor einiger Zeit mal einen Thread in dem es um die Pflege von Angehörigen ging. Wie sich dort rauskristallisierte wurden in der Theorie die schönsten Möglichkeiten diskutiert. Die praktisch "Betroffenen" sahen das etwas anders.

Wir sind Menschen. Wir lieben den Erfolg, die Freiheit, die Macht. Einige von uns finden sich in einer aufopferungsvollen Haltung wieder, die an Mitleid grenzt oder in selbiger ertrinkt. Von daher kann sich meiner Meinung nach eine Beziehung - wenn das Gegenüber nicht stark genug ist - nicht einfach weiterentwickeln, tiefgründiger werden, die Liebe zunehmen. Ich denke eher - und das ist meine realistische Einschätzung der Dinge, mit der ich keiner hier zu nahe treten möchte - man lernt zu hassen. Man lernt zu verurteilen, man lernt die Frustration in einem Ausmaß kennen, dem man in solcher Art und Weise nie begegnet ist.

Wie konnte ich mich nur in diesen Menschen verlieben... warum war das Schicksal mir nicht zugetan und ich bin nun in dieser Situation? Wenn sie mir doch nur nicht so leid täte.... (so das war die Light-Version der Gedanken)

Ich bin - und die Damen die mich hier kennen, wissen das - in keinster Weise oberflächlicher Mensch, ich mache Fehler, einige auch bewusst, aus Provokation. Dafür kann ich mich entschuldigen. Doch wäre es niemals Entschulidigung, wenn ich irgendwann sagen müsste, "ja ich wollte Dich eben nicht allein lassen, ich trage doch die Verantwortung, aber im Prinzip hasse ich Dich für mein Leben, das ich führen muss! Natürlich wollte ich nicht als Egoist dastehen"

Ich persönlich kenne meine Grenzen. Und ich für meinen Teil weiß, dass ich es aufgrund eigener psychischer Differenzen nicht schaffen würde, mich den ganzen Tag um mein Gegenüber zu kümmern. Ich weiß durchaus mit Behinderung umzugehen. Jedoch habe ich dies schon im Laufe meines bisherigen Lebens kennengelernt. Und ich scheiterte. Und dies war nur beruflicher Natur. Fremde Menschen, körperlich oder/und geistig behindert. Wir kamen in eine Situation in der es um Leben und Tod ging. Und ich hatte wochenlang daran zu knabbern. Diese Situation bei einem Menschen zu erleben, den ich liebe? Nein...

Wie man im Laufe einer sich einstellenden Behinderung mit dem Gegenüber umgeht, mag unterschiedliche Auswirkungen haben. Jedoch kann ich mir persönlich nicht vorstellen, dass die Theoretikerinnen unter uns so straight der Liebe verschrieben sind, wie sie es hier darstellen.

Die Realität holt uns schneller ein, als uns lieb ist. Wir kommen schon mit Meinungsverschiedenheiten und weitaus simpleren Problemen in Beziehungen nicht zurecht. Wie dann mit einem unumgänglichen und starker körperlicher Beeinträchtigung die das Leben - wie Lady Godiva es ausdrückte - zu einem Kamikazeflug mutieren lassen?
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pandora
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:40
Beitrag #45


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (LadyGodiva @ 24.Oct.2005 - 22:30)
Ich wüsste wirklich nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich merkte, dass aus einer Freundschaft zu einer behinderten Frau mehr werden würde -
es käme sehr auf die Einschränkung an, sicherlich.
Und vor allem darauf, wie viel Freiraum ich für beide in der Partnerinnenschaft sehen könnte - denn der ist unabdingbar, besonders dann, wenn schon die äußeren Umstände diesen erfordern.

uneingeschränkt zustimmt..
das ist wohl in unserer "ich bin stark und schaffe das theorie" oftmal der knackpunkt...
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SpazLez
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:41
Beitrag #46


Filterkaffeetrinkerin
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QUOTE (pandora @ 24.Oct.2005 - 20:43)


achtung zynik on !!!  wer findet einen gehanidcapten menschen in einem rolli, der vielleicht spastisch zuckt, oder evtl. sonderbare laute von sich gibt schon im ersten augenblick anziehend??? zynik off :gruebel:

ja und es fällt mir auch selbst schwer mich da dann erotisch oder wenigstens ok zu finden
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Milchzähnchen
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:44
Beitrag #47


Naschkatze
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Ich würde mich dann selbst wahrscheinlich auch nicht erotisch finden, aber es gibt ja auch andere Dinge, die erotisch auf jemanden wirken können.......ist ja in einer "normalen" Beziehung auch nicht anders, zumindestens bei mir.....
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Willow71
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:45
Beitrag #48


Miss Understood
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QUOTE (LadyGodiva @ 24.Oct.2005 - 22:30)
Ich wüsste wirklich nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich merkte, dass aus einer Freundschaft zu einer behinderten Frau mehr werden würde -
es käme sehr auf die Einschränkung an, sicherlich.

Ja, auch hier vollste Zustimmung bei mir.
Und wie ich schon schrieb: ich habe ja selbst schon Erfahrungen mit mir selbst als Behinderter und ich bin ehrlich genug zu sagen, dass mir selbst diese Krankheit bei einer Partnerin möglicherweise "zu viel" wäre. So schräg das jetzt klingt.
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LadyGodiva
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:46
Beitrag #49


Strøse
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Erotische Hindernisse, im weitesten Sinne, gäbe es bei mir vermutlich nicht.
Es wären eher wirklich recht banale Fragen, die mir im Zusammenhang mit Alltag und Lebensplanung in die romantische Quere kämen.
Bei mir wäre es beispielsweise eine Frage dessen, in wie weit ich mich selbst frei halten könnte in dieser Beziehung; das hätte in diesem Moment nichts mit der Persönlichkeit meiner Partnerin-in-spe zu tun.
Kann ich damit leben, mit ihr (bei einer Hörbehinderung) niemals meine Lieblingsmusik zu teilen? ist wohl noch eine triviale Frage in dieser Hinsicht und doch ein neuralgischer Punkt:
wie wenig kann ich wirklich guten Gewissens teilen?

edit: beispiel gewählt, weil ich derzeit versuche, mit Händen sprechen zu lernen

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 24.Oct.2005 - 22:18
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skritti
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:46
Beitrag #50


zartbesaitete Vollzeitkölnerin
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Ja.. der Punkt Freiraum ist immens wichtig.. und ich weiß auch, dass ich keinesfalls nur immer geben und geben könnte.. da würde ich versagen und aufgeben. Auch schwach sein dürfen um meiner selbst willen, sowie letztendlich für die Beziehung.. das ist unabdingbar...

So.. ich überlasse das Feld jetzt mal denjenigen, die sich besser verständlich machen können als ich.. ;) *rechtschaffen müde ist*.... Gute Nacht :wavey:
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datda
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:48
Beitrag #51


Rollirasendes Monsterchen
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Da gebe ich LG recht!
Denn den Freiraum brauchen beide, es hilft keinem von beiden einmal ohne Ende betuttelt zu werden und zum anderen die andere so zuzumüllen mit Opferbereitschaft. Ich denke, da ist ein Austausch über die Krankeit, das Miteinander, Zueinander und Nebeneinander, also das Leben in allen Facetten der Beziehung unabdingbar. Offenheit ist angesagt.
Ich weiss, ein schwieriges Unterfangen und selbst ich habe Angst davor, was auf mich zukommen könnte.
Aber salopp ausgedrückt, wie heißt es so schön, wer nicht wagt.....
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datda
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:50
Beitrag #52


Rollirasendes Monsterchen
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Oh LG, da können wir uns bald in Gebärden unterhalten :bounce:
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pandora
Beitrag 24.Oct.2005 - 21:51
Beitrag #53


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (Willow71 @ 24.Oct.2005 - 22:45)
ich bin ehrlich genug zu sagen, dass mir selbst diese Krankheit bei einer Partnerin möglicherweise "zu viel" wäre. So schräg das jetzt klingt.

nein es klingt nicht schräg....sondern ehrlich
genau dass ist das was ich versuchte bewusster zu machen...
wir sind gerne und schnell bereit zu sagen...
ich kann dass....ich helfe dir....ist mir egal was die andern sagen :wacko:
ich glaube es nicht...oder ich weiss, die meisten können es nicht, inklusive mir
wichtig ist nur, das wir nicht hingehen und illusionen versprechen, ehrlich aufrichtig und selbstkritisch bleiben...uns selbst, als potentielle partnerin einer gehandicapten, immer im focus behalten...
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SpazLez
Beitrag 24.Oct.2005 - 22:01
Beitrag #54


Filterkaffeetrinkerin
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QUOTE (datda @ 24.Oct.2005 - 21:28)
Danke pandora für die Blumen, aber die kann ich euch allen wieder zurückgeben, gebt ihr uns "Behinderten" auch die Chance eure Sichtweisen zu erleben und euch besser zu verstehen.

Ich möchte mal eine Lanze für die "Gesunden" brechen. Je nach Art und Schwere der Krankheit/Behinderung kann es, so paradox sich das anhört, mitunter für beide Seiten besser sein sich zu trennen. Vorausgesetzt es geschieht im beiderseitigem Einvernehmen.
Natürlich ist dann für den Schwächeren schwierig, eine neue Liebe zu finden, die bereit ist, auch mit der Krankheit zu leben und vieles nicht mit der Partnerin erleben zu können, was mit einer Gesunden als selbstverständlich gesehen wird. Aber vielleicht tun da ganz andere neue Qualitäten auf? Finden wir das heraus!


*diefassunslosunddochgerührtdiesenThreadverfolgt*

geht mir auch so stimme dir voll zu

ich denkeda auch inzwischen recht realistisch was partner angeht
ich weiss nicht ob ich von einem partner erwartenkann das er mich ja dann doch 24 stunden am tag versorgt mit allem aufgrund meiner schweren behinderung

selbst wenn die zuneigung passt und alles ich bin halt angewiesen auf pflege und der batzen an assistenz der normalerweise auf verschiedene pflegekräfte verteilt ist hättesie dann zu bewältigen
ob das von mir gerecht wär? das frageich mich oft
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LadyGodiva
Beitrag 24.Oct.2005 - 22:37
Beitrag #55


Strøse
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QUOTE (datda)
Natürlich ist dann für den Schwächeren schwierig, eine neue Liebe zu finden,...

weil mir der Gedanke doch nach hängt...
Ist die "Gehandicapte" wirklich zwangsläufig in einer Beziehung die Schwächere?
Kommt das nicht ganz darauf an, wie souverän die andere mit dem umgeht, was eben nicht geteilt werden kann? Wie selbstverständlich sie sich nicht aus falsch verstandener Solidarität einschränkt?
habe kürzlich erst wieder "Die Ungeduld des Herzens" gelesen...
Kann Hilfsbereitschaft, fehlende Akzeptanz der natürlich bestehenden Diskrepanz im Zweifelsfall die vermeindlich "Helfende" nicht mindestens ebenso abhängig oder schwach werden lassen?
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Milchzähnchen
Beitrag 24.Oct.2005 - 22:39
Beitrag #56


Naschkatze
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Also, am Anfang ging die Diskussion ja darüber, ob man mit jemanden zusammen sein könnte, der im Rolli sitzt....dazu sage ich ganz klar ja
Alles weitere, klar muss jeder seine Freiräume haben und sicherlich klappt es nicht, wenn sich eine verausgabt und sein Leben nicht mehr leben kann und glücklich ist......bzw unglücklich ist......

Die Verantwortung für einen "Kranken" oder "Menschen mit einer Behinderung" zu tragen, ist schwer, aber es kommt auch auf den Grad, der Behinderung oder der Krankheit an, da kann nur jeder für sich selbst entscheiden, wie weit er da gehen kann......dies ist mir bewusst........

Vielleicht stellt man es sich leichter vor, wenn man eine solche Situation noch nicht erlebt hat, ich weiss es nicht........ich lerne jetzt erstmal das Gebärden-Alphabet..... :D


LG ich glaube nicht, dass die jenige, die eingeschränkt ist auch zwangsläufig die Schwächere ist, es kommt ja darauf an, wie gut oder schlecht sie selbst mit ihrer Behinderung umgeht.......da stimme ich Dir zu.....

Der Beitrag wurde von Milchzähnchen bearbeitet: 24.Oct.2005 - 22:42
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Sophia
Beitrag 24.Oct.2005 - 23:16
Beitrag #57


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ich habe den Thread mit großem Interesse verfolgt : mein eigener Sohn ist behindert ...
(Down-Syndrom).

Ich finde es schön und ehrlich wie sich aus der Gesamtdiskussion die Frage herauskristallisiert hat : "was für eine Beziehung kann ich mit meinen eigenen Kräften und mit meiner eigenen Tragfähigkeit zu einem behinderten Menschen verantwortungsvoll eingehen?".
In diesem Gefühl der Verantwortung für beide sehe ich ein sehr wichtiges Aspekt. Veranantwortung heißt auch seine Möglichkeiten und seine eigenen Grenzen erkennen, auch und besonders zum Wohle des Anderen.

Ich selber hätte in der Schwangerschaft rein theoretisch abtreiben können, habe es aber nicht gewollt, und jeder Tag (auch wenn er nicht immer einfach ist) bringt mir die innere Bestätigung, daß es die richtige Entscheidung war.
ABER: es gibt ja auch Eltern, die freiwillig ein behindertes Kind adoptieren, dazu hätte ich nie den Mut und die Kraft gehabt. (auch wenn ich das bei diesen Eltern toll finde, wenn sie diese Kapazität aufbringen können).
UND: ich bin so sehr mit Behinderung beschäftigt mit meinem Sohn, daß ich niemals z.b. beruflich mit behinderten Menschen arbeiten könnte. Meine Kapazität ist einfach erschöpft... Natürlich hätte ich gar keine Probleme damit, eine gute Freundin (keine Partnerschaft) zu haben, die im Rollstuhl sitzt.
Aber Verantwortung für andere behinderte Menschen tragen (über eine Freundschaft hinaus) würde in jedem Rahmen meine Kapazität übersteigen...weil ich schon für
DIESE Aufgabe so viel Kraft brauche...
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skritti
Beitrag 25.Oct.2005 - 07:58
Beitrag #58


zartbesaitete Vollzeitkölnerin
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QUOTE (SpazLez @ 24.Oct.2005 - 23:01)


ich denkeda auch inzwischen recht realistisch was partner ich weiss nicht ob ich von einem partner erwartenkann das er mich ja dann doch 24 stunden am tag versorgt mit allem aufgrund meiner schweren behinderung

selbst wenn die zuneigung passt und alles ich bin halt angewiesen auf pflege und der batzen an assistenz der normalerweise auf verschiedene pflegekräfte verteilt ist hättesie dann zu bewältigen
ob das von mir gerecht wär? das frageich mich oft

Das wäre auf jeden Fall ein Punkt, wo man gut überlegen und nachforschen müsste.. Ich halte es für keine gute Lösung, wenn die Partnerin die volle Pflege übernehmen sollte.. wäre da nicht ein Scheitern der Beziehung fast vorprogrammiert? Denn dann bliebe wohl kaum noch Freiraum. Und zwar für beide.
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LadyGodiva
Beitrag 25.Oct.2005 - 09:12
Beitrag #59


Strøse
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Ich kann mir sehr gut vorstellen, aus Liebe eine andere Frau zu "pflegen", Fürsorglichkeit ist eine großartige Möglichkeit zu geben; Pflege (sogar von Personen, mit denen mich bis dato keine persönliche Beziehung verbunden hat) ist per se etwas sehr Intimes, Vertrauensforderndes - widerum beiderseits.
Allerdings darf an die Bereitschaft zur Pflege keine Erwartung geknüpft werden - in einer Partnerinnenschaft nicht zum selbstverständlichen Gegenstand werden (wie zB ja auch Kochen, Bügeln, etc...); denn dann entstehen Abhängigkeitsgefühle, aus einem Liebeswerk wird Alltagspflicht - gerade im sensiblen Bereich zwischen Pflichterfüllung und Abhängigkeit, Dankbarkeit und fehlender Autonomie sollte rechtzeitig einE professionelleR HelferIN selbstverständlich in Anspruch genommen werden; wenn eine beidseitige Überforderung mit dem Gegenstand "Behinderung" absehbar ist.
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LadyGodiva
Beitrag 25.Oct.2005 - 11:34
Beitrag #60


Strøse
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Ich hätte gewaltige Probleme damit, wenn in einer Kontaktanzeige von vielleicht fünf, sechs Zeilen bereits eindringlichst und explizit auf ein mögliches (äußeres) "Handicap" hingewiesen würde; abgesehen davon, dass eine Reaktion auf eine Anzeige ja nicht einer Bestellung gleich kommt, hätte es die Faszination des Kennenlernens auf diesem weniger direkten Wege ja schon eingeebnet - gesetzt dem Fall, es wird nicht ausdrücklich nach Äußerlichkeiten gesucht.
Eine "Vorwarnung" fände ich nicht angebracht - jedenfalls nicht in einer Anzeige.
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