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> gewalt in frankreich, auch hier in der BRD?
rowan
Beitrag 07.Nov.2005 - 17:58
Beitrag #1


Gut durch
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ich wohne ja, wie einige wissen, in bremen, im westen, in einem ziemlichen problemwohngebiet. zum oktober wurde der nachtbetrieb der polizeiwache eingestellt, seitdem nimmt die kriminialität hier täglich zu. für drei stadtteile gibt es nur noch einen streifenwagen in der nacht, die neuesten sparmassnahmen unseres senates.

seit gestern nacht brennt es hier, kleidercontainer, autos etc. ständig blaulicht, ich muss sagen, ich bekomme langsam aber sicher angst. unser auto wurde erst letzte woche zerstört (vandalismus) mit der folge der erhöhung der kfz- versicherung sowie ausgaben für die eigenbeteiligung bei der kasko. das können wir uns so schnell nicht wieder leisten. und draussen ist es laut, die dunkelheit ist wieder da. die ersten blaulichter habe ich bereits gehört. meine frau kommt aus arbeitstechnischen gründen oft erst um 21 uhr heim, muss hier also durch die strassen (so auch heute wie den rest der woche). ich muss morgen in der früh durch den park um zur bahn zu kommen. und das betrifft nur uns beide, solche fälle wie bei uns wird es hier nun gehäuft geben.

was kann man nur machen?

mist, ich habe echt angst, dass es hier komplett eskaliert wie in frankreich. der krach draussen ist erschreckend und schlimmer als gestern nacht. und wir haben noch nicht mal 18 uhr.

sorry, das ich euch vollheule, aber ich bin alleine zu hause und habe einfach nur angst :(

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Jade
Beitrag 07.Nov.2005 - 18:55
Beitrag #2


Königin der verbalen Inkontinenz
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hallo rowan,

sorry für diese stümperhaften versuche...

Jade.

Der Beitrag wurde von Jade bearbeitet: 11.Nov.2005 - 11:41
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Sägefisch
Beitrag 07.Nov.2005 - 19:02
Beitrag #3


Schlaudegen.
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Ich wuerde ja neben der Angst auch die kalte Wut kriegen.

Und ich merke dass es mir zunehmend schwerer faellt, diese Zustaende allein auf "die Gesellschaft" zu schieben, wie das zum Teil getan wird. Jede noch so frustrierende Situation muss auch auf eine ganz erhebliche Verrohung und emotionale Dummheit treffen, damit jemand auf die Idee kommt Kindergaerten und Busse anzuzuenden, die Feuerwehr mit Molotovcocktails zu beschmeissen und einen die Muelltonne loschenden Rentner totzupruegeln.

Diese Typen sind fuer mich ekelerregend, egal woher sie kommen und wieviel/wenig Geld sie haben.
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robin
Beitrag 07.Nov.2005 - 19:06
Beitrag #4


I lof tarof!
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die jungs in frankreich sehen es bestimmt ganz anders, revolutionen bzw volksaufstände waren immer blutig...

lies mich

@rowan: Warum gibt es eigentlich krawalle? Sind es 'sympathisanten'??? :wacko:

edit: Link + zusatz

Der Beitrag wurde von robin bearbeitet: 07.Nov.2005 - 19:11
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Sägefisch
Beitrag 07.Nov.2005 - 19:13
Beitrag #5


Schlaudegen.
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Ja, und daran kann man auch sehr schoen sehen dass es eben nicht die Unterjochten sind die sich die wirklich Verantwortlichen krallen und Zahltag veranstalten, sondern meistens damit endet dass gewaltgeile, undifferenzierte Schweine ihren eigenen Nachbarn den vermutlich muehsam erarbeiteten Kleinwagen abfackeln und auf Unschuldige losgehen.

Auf solche "Revolutionaere" kann das Volk getrost verzichten...
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rowan
Beitrag 07.Nov.2005 - 20:20
Beitrag #6


Gut durch
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ich habe mal eben etwas gegoogelt und unterschiedliche berichte über bremen gelesen (sogar die betroffenen stadtteile varieren), kann also nur sagen, was hier vor der tür los ist.

die bewohnerstruktur in diesem stadtteil ist eine andere als in den gewaltbereiten vierteln in frankreich. ich glaube nicht, dass es hier ein problem der migranten ist. hier sind es die sozialen nachteile, die die leute hier haben, deutsche genauso wie alle anderen staatsbürger hier auch. in diesem viertel (unterviertel vom gesamtstadtteil) gibt es fast ausschliesslich nur sozialen wohnungsbau, um hier eine wohnung zu bekommen benötigt man einen berechtigungsschein, was wiederum bedeutet, geringes einkommen, sozi, arbeitslosenhilfe. weiterhin sind auf diese wenigen strassenzügen über 60% aller wohnungen, welche zur unterbringung von obdachlosen zur verfügung stehen (ca. 600 wohnungen von 1000 in ganz bremen). ich rede hier von einem gebiet, welches ca. 2 km² misst. soviel zu dem thema, dass ghettoisierung in deutschland nicht gibt, ich weiss nicht, wie man dieses hier sonst nennen soll. die arbeitslosenquote ist hier extrem hoch, der migrantenanteil liegt hier weit über den stadtdurchschnitt (und bundesdurchschnitt), viele jugendliche ohne perspektive (hier ist es schon schwer, einen ausbildungsplatz mit gutem schulabschluss zu bekommen). bildungstechnisch liegt bremen lt. pisastudie weiterhin mit am ende von deutschland, unser stadtteil gehört in diesem bereich wieder zu den schlechtesten. überdurchschnittliche viele suchtkranke leben hier ebenfalls. hier war schon immer ein brennpunkt, seit abschaffung des nachtbetriebes der polizei hier im oktober (was für mich absolut unverantwortlich ist) ist es hier deutlich schlimmer geworden. geschönt werden die o. g. zahlen, da es auch andere ecken in diesem stadtteil gibt (wohnungseigentum, besserverdiener). und trotzdem sind wir das schlusslicht, da kann man sich ausrechnen, wie es in diesen untervierteln ausschaut.

garagenstellplätze gibt es hier kaum. tiefgaragen haben wir hier gar nicht, das grundwasser ist hier sehr hoch (deswegen hat bremen auch keine u-bahn), selbst die keller sind hier halb auf kellerhöhe, halb auf erdgeschosshöhe (nennt sich tiefpaterre). das erdgeschoss sitzt in häusern mit kellern also ein halbes stockwerk höher. also schlecht, auf die schnelle eine garage zu finden, die nächste von der wohnung wäre dazu auch noch eine ecke entfernt.

im grossen und ganzen denke ich nicht, dass es sympatisanten in dem sinne sind, sondern ein ausdruck der gesamtsituation, ideenlieferant die ausschreitungen in frankreich.

sicher, auch soziale faktoren sind keine entschuldigung für gewalt, in meinen augen gibt es diese eh nicht. aber man darf die sozialen faktoren nicht vergessen, ohne grund gärt es nicht immer gerade in diesen stadtteilen. und die jüngsten ereignisse zeigen eindeutig, dass es so nicht funktioniert. und diese gebiete werden noch grösser werden, alleine durch hartz IV mit den geringen anspruch auf kaltmiete führt dazu, dass diese stadtteile aufgrund der geringeren miete auch noch mehr zuwachs bekommen. in den besseren stadtteilen ist der mietspiegel höher, für diese wohnung wird nicht mehr gezahlt, als geringverdiener bleibt einen kaum eine alternative.

und dann hört man politiker sagen, dass deutschland keine ghettos hat. ich kenne alleine in bremen drei stück (tenever, marßel und das bromberger viertel in gröpelingen) und möchte wirklich mal wissen, wie sie diese gebiete nennen. aber zahlen lassen sich ja schönreden, alle drei genannten gebiete gehören ja zum übergeordneten stadtteil und zumindest in bremen osterholz (wo tenever ist) und gröpelingen (mit bromberger viertel) werden die zahlen wie oben beschrieben verbessert da es auch andere ecken gibt, wo die gesamtsituation eine ganz andere ist. würde man die brennpunkte gesondert betrachten, dann würden die zahlen eine ganz deutliche sprache sprechen.

ja, wütend bin ich auch. warum sperrt man ausgerechnet hier die polizeiwache um geld einzusparen, so dass für den gesamten westen (drei stadtteile) nur eine streife nachts da ist? warum ist die tafel hier so extrem gut besucht? warum müssen sich ag-2 empfänger anhören, sie wären nur zu faul zum arbeiten und kassieren gleichzeitig die 100. absage ihrer bewerbungen? was soll hier aus unseren kindern werden? viele eltern hier können ihren erziehungsauftrag nicht erfüllen, die schulbildung ist mies (bei dem hohen migrantenteil hier hapert es oft schon an deutschgrundkenntnissen bei vielen kindern). die kids hier lernen doch nichts anderes als am rande der gesellschaft zu leben. das da die wut hochkocht kann ich irgendwie nachvollziehen, besonders wenn man keine anderen lösungsmöglichkeiten als gewalt erlernt. und die liste könnte ich weiter führen, sie ist bei weitem nicht vollständig.

ich persönlich kenne beiden seiten. ich habe bis vor drei jahren nur in gegenden gewohnt, welche man als mittelschicht bis gehobene mittelschicht bezeichnen kann. durch krankheit und somit weniger einkommen benötigte ich eine günstige wohnung und bin hier gelandet. und ja, ich fühle mich im verglich zu früher benachteiligt. allerdings nicht aufgrund der finanziellen mittel, wir kommen schon klar. aber ich sehe die sozialen probleme hier jeden tag und bekomme die auswirkungen am eigenen leib zu spüren. und anstatt wirklich mal zu gucken, was hier für die zukunft getan werden kann wird immer mehr im sozialen bereich eingespart. die jugendlichen kennen doch nur noch die strasse. und nun ist die polizeipräsents auch noch weg und die problematik wird verschönert und verschleiert, andere machen die augen zu. ein nährboden für gewalt, eigentlich ist eine eskalation eine konsequenz, die logisch ist. aber es wird wohl mindestens so lange die augen zugemacht, bis es so dermassen eskaliert wie in frankreich.
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robin
Beitrag 07.Nov.2005 - 20:30
Beitrag #7


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liebe rowan, danke für deine ausführliche erklärung! :)
Solche stadtteile gibt es en masse auch in hh... jetzt verstehe ich auch besser, was du mit deinem thema ansprechen wolltest: eine berechtigte angst vor kaltblütig vorprogrammierten eskalationen.
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Grübler
Beitrag 07.Nov.2005 - 22:10
Beitrag #8


blau ist gesund
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ach Du meine Güte...
Sei souverän und nicht ängstlich, denn die Meute merkt dies...
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Alex
Beitrag 08.Nov.2005 - 01:13
Beitrag #9


Suppenköchin
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QUOTE (Grübler)
Sei souverän und nicht ängstlich, denn die Meute merkt dies...

Im Prinzip schon wahr, aber auch selbstbewusstes Auftreten kann als Provokation gedeutet werden und ruckzuck hat man einen Stein an einer unvorteilhaften Stelle sitzen.
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dandelion
Beitrag 08.Nov.2005 - 06:01
Beitrag #10


don't care
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naja... wer in jedem Fall draufhauen würde, wird es auch dann tun. Aber wer eigentlich nur die eigene Macht spüren will, wird sich ein Opfer suchen, das Angst hat. So macht es "mehr Spaß" :wacko:

is mir schlecht.

Viel Glück euch beiden. :troest:
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Squirrel
Beitrag 08.Nov.2005 - 10:54
Beitrag #11


Tante!
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Ich weiß nicht wirklich, was ich schreiben könnte...dazu bin ich zu entsetzt.
Allerdings bin ich auch sehr verwundert, daß von den Krawallen bei euch in den Nachrichten noch nichts zu hören war...zumindest nicht in der Zeit, wenn ich Nachrichten gekuckt/gehört habe...ist wahrscheinlich nicht so spannend <_<

Auf jeden Fall wünsch ich euch, daß sich die Lage schnellstmöglich entspannt! :troest:
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marietta
Beitrag 08.Nov.2005 - 11:36
Beitrag #12


Gut durch
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QUOTE (Squirrel @ 08.Nov.2005 - 10:54)
Allerdings bin ich auch sehr verwundert, daß von den Krawallen bei euch in den Nachrichten noch nichts zu hören war...

Ich ebenfalls - die überregionalen Nachrichten schwiegen sich aus. Dennoch sind die Ausschreitungen ein Thema im Internet:

FDP Bremen vom 07.11.2005

Financial Times vom 07.11.2005

Auch von mir alles Gute für Euch beide... :unsure: :(

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 08.Nov.2005 - 11:36
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Fledi
Beitrag 08.Nov.2005 - 11:50
Beitrag #13


...
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Berlin

Fünf Autos wurden heute Nacht im Stadtteil Moabit (Tiergarten) angezündet :wacko:
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datda
Beitrag 08.Nov.2005 - 12:27
Beitrag #14


Rollirasendes Monsterchen
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Oh, da bin ich aber erstaunt, denn in unserem überregionalen Käseblatt waren die brennenden Autos eine Spalte erwähnenswert und in den gestrigen Fernsehnachrichten wurde groß und breit über die mögliche Eskalierung in Deutschland geredet.
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rowan
Beitrag 08.Nov.2005 - 19:25
Beitrag #15


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hallo ihr lieben,
erst einmal ein grosses danke an euch für das lesen und mitfühlen. es tat gut, einfach darüber zu sprechen, das hat die angst gemildert. in unserem stadtteil war es letzte nacht wieder ruhiger, vielleicht war es bei uns auch "nur" der übliche vandalismus in der nacht zuvor. ein anderer stadtteil hat die zweite nacht hinter sich, bilanz von zwei nächten sind mehere ausgebrannte autos und ein wohnmobil, mehere container für altpapier, altkleider sowie restmüll haben gebrannt und ein altes schulgebäude wurde angezündet. in den regionalen nachrichten wird hier mittlerweile detalierter darüber berichtet. und wo man auch hinhört, die menschen sind empört über die sparmassnahmen im polizeidienst, welches wohl auch arg die sozial schwächeren stadtteile getroffen hat. die schliessung der polizeireviere in der nacht in brennpunkten ist einfach nur wahnsinn. *ironie an* aber die reichen stadtteile sind wenigstens gut geschützt, so trifft es wenigstens nur die leute, die eh schon am rande der gesellschaft stehen, um diese leute ist es ja nicht schade, kosten eh nur geld *ironie aus*

naja, die angst ist besser geworden (bin halt ein feiger hasenfuss, gebe ich ja zu *schäm*), aber nachdem erst eine woche zuvor unser auto demoliert wurde und dann das, irgendwie war es dann doch zu viel für meine nerven. habe mich zum ersten mal wieder zurück aufs dorf gewünscht.

ich bin traurig darüber, dass die probleme hier schön unter den tisch gekehrt werden und die leute alleine gelassen werden. ich werde das gefühl nicht los, dass das erst der anfang ist. die sparmassnahmen der bundesregierung werden den brennpunkten nicht gerade zu gute kommen. hier müssen dringend perspektiven für die jugendlichen geschaffen werden (und auch für die erwachsenen), sozialarbeiter und streetworker gehören in diese brennpunkte. aber bremen ist pleite, wir werden mit weiteren kürzungen rechnen müssen. wo soll das hinführen?
:(
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janis
Beitrag 09.Nov.2005 - 00:53
Beitrag #16


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... kann es sein, dass heutzutage die welt in flammen gesetzt wird, anstatt sich zusammenzurotten, auf die straße zu gehen und zu demonstrieren, dass es soo nicht geht, nicht gehen kann, um missstände aufzuzeigen????



(als ursachenforscherin beschäftigt mich nicht allein die sichtbare wirklichkeit, die sich in aller schrecklichkeit zeigen kann, sondern auch die "beweggründe", der motor, der dahinter steht)
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Alex
Beitrag 09.Nov.2005 - 01:08
Beitrag #17


Suppenköchin
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QUOTE ("janis")
... kann es sein, dass heutzutage die welt in flammen gesetzt wird, anstatt sich zusammenzurotten, auf die straße zu gehen und zu demonstrieren, dass es soo nicht geht, nicht gehen kann, um missstände aufzuzeigen????

Ich glaube, dass die negativen Erfolgsaussichten friedlicher Demonstrationen, halt das allgemeine (gar nicht mal so unberechtigte) "Die da oben machen ja doch was sie wollen"-Gefühl, dieses ohnmächtige Gefühl der totalen Ausgeliefertseins an das als feindlich empfundene System sich so lange aufstaut, bis ein Funken ausreicht, dass die Bombe explodiert.

Und dann ist es halt zu spät.
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rowan
Beitrag 09.Nov.2005 - 09:06
Beitrag #18


Gut durch
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QUOTE (Alex @ 09.Nov.2005 - 02:08)
Ich glaube, dass die negativen Erfolgsaussichten friedlicher Demonstrationen, halt das allgemeine (gar nicht mal so unberechtigte) "Die da oben machen ja doch was sie wollen"-Gefühl, dieses ohnmächtige Gefühl der totalen Ausgeliefertseins an das als feindlich empfundene System sich so lange aufstaut, bis ein Funken ausreicht, dass die Bombe explodiert.

Und dann ist es halt zu spät.

ja, das denke ich auch. die derzeitige politik ist wieder das beste beispiel. erst werden programme aufgestellt mit denen für stimmen geworben werden, wenn die wahl erledigt ist wird gemacht, was sie wollen, unabhängig von den versprechungen und ihren angeblichen plänen etc.
und dann wird es damit erklärt, dass die haushaltslage so desolat ist, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt. DAS glaube ich unseren politikern sogar, aber ich bezweifel, dass sie es nicht auch schon im wahlkampf wussten. das ist in meinen augen eine ganz bewusste täuschung der menschen. kein wunder, dass das den unmut schürt und das vertrauen in die politiker verloren geht und somit ein nährboden geschaffen wird für das von alex geschriebene gefühl des ausgeliefertsein und das system als feindlich empfunden wird.
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Bilana
Beitrag 09.Nov.2005 - 19:07
Beitrag #19


Capparis spinosa
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QUOTE (janis @ 09.Nov.2005 - 00:53)
... kann es sein, dass heutzutage die welt in flammen gesetzt wird, anstatt sich zusammenzurotten, auf die straße zu gehen und zu demonstrieren, dass es soo nicht geht, nicht gehen kann, um missstände aufzuzeigen????



(als ursachenforscherin beschäftigt mich nicht allein die sichtbare wirklichkeit, die sich in aller schrecklichkeit zeigen kann, sondern auch die "beweggründe", der motor, der dahinter steht)

Beweggründe? - Menschlichkeit?
Ich bin mir nicht sicher, was die menschen oben wie unten in frankreich antreibt, aber ich habe andersn Orts gesehen wie solche Szenen entstehen können.
was auch immer die wirkliche Ursache ist, Gewalt ist keine Lösung und jeder® weiß es und trotzdem....
Etwas bringt das Fass zum überlaufen (hier die getöteten Jugendlichen) und dann gibt es kein zurück mehr. Psychologie des Moments oder wie immer man es nenne mag. Und es ist stark, stärker als eigene moralische Grundsätze.
Ich red wohl grad wirres Zeug.
-->Abgang.
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rowan
Beitrag 09.Nov.2005 - 19:27
Beitrag #20


Gut durch
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finde ich gar nicht wirr.
vor geraumer zeit war doch zb. mal was in einem land in südamerika (sorry, bekomme es nur ansatzweise zusammen). irgendwas war jedenfalls mit ihrem ersparten geld auf der bank, sie bekamen es jedenfalls nicht mehr. und es ist auch total eskaliert. und daran waren so viele menschen beteilig; da waren garantiert auch viele (wenn nicht gar die meissten?) mit moral und dem wissen, dass gewalt nicht die lösung ist. wie viele davon wohl normalerweise auch die gewalt verabscheuen mögen! und ich glaube, es gibt zahlreiche beispiele dafür, wo menschen zu gewalt greifen, obwohl sie diese normalerweise verabscheuen und sich selber nicht vorstellen konnten, dass sie so reagieren und handeln würden. und doch passiert es.
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