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> Manipulation innerhalb der Beziehung, zwischen Paranoia und emotionalem Chaos
Fledi
Beitrag 11.Nov.2005 - 15:13
Beitrag #1


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In Anbetracht gegebener Umstände frage ich mich zunehmend, wie wir als Menschen, als Frauen unserer Gegenüber Herr werden. Ein Wortspiel – denn diese möchtegern männliche Domäne des Beherrschens, des Wahrens der Oberhand schien uns bei der Wahl Frauen zu lieben doch einstmals fern.

Blicke ich zurück auf Beziehungen, ziehe ich Schlüsse aus meinem derzeitigen Leben, so bleibt nur immer wieder die Feststellung der Manipulation innerhalb der Zweisamkeit. Das An- und Umerziehen des Gegenübers mit dem Hintergrund `Das tut mir weh, sie kann doch nicht………… ‚ bleibt kaum einer Person vorbehalten. Eher beidseitige Versuche das erhabene Gegenüber zu erklimmen, „zu festigen“, an sich zu binden scheint wie ein Trugschluss. Den Gedanken des Scheiterns an sich selbst verdrängt, projizieren wir eigene Fehler in unser Gegenüber, die es auszumerzeln gilt. Eine Erziehungsmaßnahme, deren Scheitern mit Verachtung gestraft in den emotionalen Ruin treibt. Das Ausbluten der Gefühle, der momentane Hass, der neue Barrikaden schafft, die Strafe, die ins Unermäßliche zieht, die geliebte Person in einen Leidensprozess stürzt, den man wohl in Kauf nimmt, jedoch gleichermaßen wenig sehen möchte, wie das Auflehnen, das Widersprechen, den Kampf um Gefühl und Liebe. Ich kann kaum klar denken, wenn ich eine Beziehung definieren soll und möchte, wie sie mir gefällt. Natürlich wünschen wir als Frauen eine ebenbürtige Partnerin. Nur in welchem Maße ist andem?

Beispiele zeigen deutlich, dass wir in bestimmten Punkten schwach sein wollen und zu dürfen scheinen – so also das Anlehnen an ein Gegenüber, dem wir in diesem Punkt unsere mangelnde Stärke vorab andichten und später aufdrängen. Genauso wie wir gewisse Dinge in der Hand haben und das Zepter sehr wohl unser Eigen nennen. Jegliche Versuche der Partnerin, dies auch nur für einen winzigen Moment zu erhaschen sind aussichtslos. Und erneut schleichen sich Konflikte ein, die in mangelnder Absprache vorab der Beziehung entstanden scheinen. Im Kennenlernen – welches dargstellt in Stärke, Kraft, dem begehrenswerten Menschen – gleichen wir einer ausgestellten Ware, jedoch der Garantieschein ist bereits mit dem ersten Tag des Zusammenseins abgelaufen.

Im Vorlauf einer Zweisamkeit ergebe ich mich auf charmante Art meiner Schwächen, spreche darüber und erwarte doch eigentlich, dass das Gegenüber im Vorfeld schon bekanntgibt, damit zurechtzukommen oder eben nicht. Diese Möglichkeit des Nichtverliebens, des Nichtbegehrens einzukalkulieren in Anbetracht der Umstände die innerhalb einer Beziehung kaum noch tragbar wären.

Wann entsteht diese Manipulation. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns Aussehen so blendet, dass wir nur noch trieb- und harmoniegesteuert durch die Welt rennen und ein „Opfer“ fixieren, es besitzen- uns zurechterziehen und es verwalten wollen.

Drastischstes Beispiel hierzu. Meine längste und leider auch prägendste Beziehung: Hier fiel mir gegenüber nicht nur einmal die Aussage, wenn sie könnte, es ungestraft bliebe, würde sie mich umbringen, ausstopfen und in eine Vitrine stellen. So könnte ich nicht mehr weglaufen und würde für immer ihr Eigen sein. Dieses gepaart mit Aussagen „geh mal zum Therapeuten, der macht Dich wieder gesund und dann bleibst Du für immer bei mir“ schaffen in mir gefährlich paranoide Verhaltensmuster, deren Leid ganz andere austragen müssen. All jene, die nach ihr waren. Das mich diese Beziehung verfolgt, ich wahrlich Angst und panische Attacken habe machen mich unantastbar, machen mich zum manipulativen Geschöpf welches vorab charmant um die Gunst des Gegenübers zu werben weiß, sich später jedoch in ein emotional leeres Geschöpf und angsterfülltes paranoides Etwas entwickelt, was selbst mit den kleinsten Konflikten nicht mehr umzugehen weiß.

Funktioniert eine Beziehung ohne diese Manipulation überhaupt noch? Oftmals nennen wir es Respekt, jedoch scheint ein ganz anderes Ziel hinter dieser trügerischen Fassade…

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DerTagAmMeer
Beitrag 11.Nov.2005 - 15:55
Beitrag #2


Adiaphora
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hallo lilith,
vielleicht wäre es besser, mit mehr empathie zu antworten; allerdings bin ich darin nicht besonders gut und ich glaube, dass du meine "kopflastigkeit" einordnen und mit einer gewissen distanz ganz gut umzugehen weißt. ich meine es jedenfalls sehr freundlich.
du fragst, wann manipulation in beziehungen anfängt.
meine antwort - spätestens nach dieser darlegung deiner gedanken, deren schonungslosigkeit mir wirklich imponiert - ist recht kurz: sobald ein mensch versucht, eine liebesbeziehung mit dir zu beginnen.
denn wenn man dir glaubt und deine worte ernst nimmt, muss man auch das klare nein ernstnehmen, das hinter jedem deiner sätze steht.
wer allerdings aus seinen eigenen gefühlen, wünschen und dem glauben, dass hinter deinem nein möglicherweise eine widersprüchliche sehnsucht verborgen sein mag, die aufforderung ableitet, dich bekehren/heilen/aushalten und zur einsicht lieben zu wollen, liebt bereits im höchsten maße manipulativ.
insofern ist dein werben - sofern du so wirbst, wie du dich gerade selbst beschreibst - bereits ein filter, der nur menschen durchlässt, die sich über alle warnschilder hinwegsetzen. menschen die deine grenzen respektieren, kommen dir möglicherweise gar nicht so nah, dass du ihr interesse an deiner person bemerkst.

ich hoffe, dass dir diese antwort nicht zu direkt war. und ich bin mir sehr unsicher, ob das netz der geeignet ort für dieses thema ist. jedenfalls wünsch ich dir einen dieser glücklichen zufälle, die die regel brechen, knoten lösen und plötzlich alles in ganz anderem, freundlichen licht ertrahlen lassen :)

edit: wie immer rechtschreibfehler

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 11.Nov.2005 - 15:57
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Fledi
Beitrag 11.Nov.2005 - 16:21
Beitrag #3


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dtam, vielen Dank für diese kopflastige Antwort

QUOTE
wer allerdings aus seinen eigenen gefühlen, wünschen und dem glauben, dass hinter deinem nein möglicherweise eine widersprüchliche sehnsucht verborgen sein mag, die aufforderung ableitet, dich bekehren/heilen/aushalten und zur einsicht lieben zu wollen, liebt bereits im höchsten maße manipulativ.


Dieser Satz gibt mir sehr zu denken. Dieses Gefühl des Aushaltens, Bekehrens, Heilens kommt mir doch sehr bekannt vor. Die beschriebenen paranoiden Züge lassen mich sehr sensibel und oftmals vor der Katastrophe ahnen, wie es mein Gegenüber mit mir meint. Nicht selten steht dahinter diese "Mich muss sie einfach lieben, denn ich bin anders!!" -haltung. Das somit sofort in die bisher erlebte Kerbe geschlagen wird, der eisig entgegengetreten wird macht es unmöglich und das Spiel ist sofort verloren :unsure: . Ich kann mich nicht wehren gegen diese Züge. Sie machen mir das Leben schwer, sie machen Beziehungen bis zu einem gewissen Punkt akzeptabel, doch darüber hinaus unmöglich. Das dieses krampfhafte Bemühen um anders sein genau DER Fehler ist, ist nicht nachvollziehbar.

QUOTE (mab)
Schlimm wird es, wenn es sich zur Emotionalen Erpressung weiterentwickelt.


da gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Folgendes Problem tritt hier jedoch sofort auf: ich gebe bekannt, dass sich eine Aktion, eine Situation genau danach anfühlt und ich nicht gewillt bin, so eine Sache mitzumachen. Die Empörung auf der anderen Seite ist vorzustellen. Wie kann ich nur sowas denken.

Teil Zwei des verhaltensgestörten Musters tritt sofort in Kraft (wengigstens auf diesen ganzen Horror ist Verlass :ph34r: :unsure: ) mein schlechtes Gewissen plagt mich, ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen als jenen... ich bin schuld, dass es meinem Gegenüber schlecht geht, ich bin schuld, dass es abbaut, ich bin schuld, dass es zu nichts mehr in der Lage ist.......... etc.

und alles nur, weil ich meinem Gefühl Wort verleihe und damit ins Schwarze treffe, oder aber weil ich somit manipulativ bin und verletze? :was:
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marietta
Beitrag 11.Nov.2005 - 16:34
Beitrag #4


Gut durch
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QUOTE (Mab @ 11.Nov.2005 - 16:02)
Manipulation ist alltäglich. Da wird nett gelächelt, um etwas zu erreichen. Es wird sich zum ersten Date ausstaffiert. That's Life.  :D

Ich möchte das nicht als Manipulation sehen. Manipulation ist für mich erst dann gegeben, wenn ich etwas vortäusche, was ich nicht empfinde, um bei der Anderen etwas zu erreichen, was dieser schadet.

Was aber ist falsch daran, zu einem Menschen einfach nur freundlich zu sein? Und was kann falsch daran sein zu zeigen, dass ich mein Gegenüber mag? Gerade auch im positiven Miteinander gilt doch "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es auch heraus."

Und warum siehst Du das "sich zurecht machen" mit einem negativen Beigeschmack und bezeichnest es als "Ausstaffieren"? Ich achte auf mein Äußeres, und ich finde, das ist schon eine Höflichkeit meinen Mitmenschen gegenüber, dass ich ihnen nicht verlottert und ungewaschen begegne.

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 11.Nov.2005 - 16:36
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-Agnetha-
Beitrag 11.Nov.2005 - 16:41
Beitrag #5


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Ich bin nicht so besonders beziehungserfahren, aber mir kam es bis jetzt eher so vor, als würde ich mich selbst manipulieren.
Soll heißen, ich versuche ein bestimmtes Verhalten an den Tag zu legen, weil ich weiß oder denke, dass es ihr gefällt. Möchte zwar einerseits ich sein und für das bewundert werden, andereseits aber auch so sein, wie sie mich haben will.

Wenn ich merke, dass ich mit bestimmten Dinge anecke, versuche ich oft unterbewusst das zu ändern. Aber wenn mir jemand das Gefühl gibt, bestimmte Dinge an mir wären nicht ok, ist es dann Manipulation von ihr? Oder kommt das durch mich?

Der Beitrag wurde von -Agnetha- bearbeitet: 11.Nov.2005 - 16:42
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Fledi
Beitrag 11.Nov.2005 - 17:01
Beitrag #6


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QUOTE (Mab @ 11.Nov.2005 - 16:34)
@LilithBerlin

Klingt verdammt klassisch nach Emotionaler Erpressung. Du fängst an, die Schuld bei dir zu suchen. :ph34r:

:ph34r:

QUOTE (mab)
Natürlich stellt sich die Frage, was ist "natürliche" Manipulation, die einfach in jeder Beziehung vorkommt - jeder, sei sie beruflicher, schulischer, privater, emotionaler Art und was ist "erpresserische" Manipulation (=das unbedingte Auf- und Durchdrücken des eigenen Willens)? Wo ist die Grenze vor allem für dich?


ja natürlich, aber das sehe ich ähnlich wie Marietta. Es geht nicht darum, welches Outfit ich wann und wo anziehe.
Die Grenze zwischen Manipulation und Erpressung sind wahnsinnig schwer zu ziehen. Erpressung ist meiner Meinung nach immer der Stand zwischen zwei Situationen. Entweder ich mache das, oder aber nicht. Hierzu auch das bezeichnenste mich prägende Beispiel: "wenn du mich liebst, tust du gefälligst das und das" es gibt eine offensichtliche Konsequenz, wenn ich nicht darauf einsteige. Manipulation... nunja das ist eher ein schleichender psychologischer Prozess, der mich ins Extreme wankeln läßt. Wie bei einem Hund... zurück... noch ein Stück und noch eins... bis es zum Angriff übergeht, mit dem das Gegenüber weder rechnet, noch dessen Ausmaß es abschätzen kann. Es ist schwer. Ich für meinen Teil komme nur ganz schwer mit dieser Schuld zurecht, die ich in mir trage. Beim Anschauen meines Gegenübers blutet mein Herz. Ich sehe mich als Grund und weiß im Prinzip auch, dass es so ist. Da vorangegangene Gespräche, Diskussionen hierzu Anlass geben.

QUOTE
Im Unterschied hierzu gibt es die erpresserische Manipulation.
Es wird mit den Gefühlen gespielt, Schuldgefühle werden erzeugt. Instinktiv wissen Erpresser wo die zu Erpressenden verwundbar sind und treffen genau diesen Punkt.
Die Andere hat keine Wahl mehr.


So ungefähr... nur mit der Gefahr, die das Gegenüber anschließend darstellt. Hat es den Punkt, den es sehr wohl vermeiden sollte, bewusst getroffen oder auch unbewusst sterbe ich innerlich. Ich kann es nicht mehr. Dann kommt der Frontalangriff.... und der ist meist böse.


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Fledi
Beitrag 11.Nov.2005 - 17:31
Beitrag #7


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Mab, es geht mir nicht vorrangig um emotionale Erpressung. Sowas ist immer nur Teilaspekt innerhalb Manipulation und Co.

Und was das Wehren angeht. Das tu ich auch, allerdings mit Konsequenzen die das Gegenüber niemals geahnt bzw provozieren wollte. Das ist jahrelang gereifte Schwäche. Ich dulde gewisse Dinge nicht mehr. Sei es ein Ausrutscher, sei es chronisch. Früher habe ich mich innerlich distanziert, weil Kind und gemeinsame Wohnung eine entscheidende Rolle spielten.

Heute... ich wohne gewissermaßen für mich, ich habe keine Verantwortung mehr für ein heranwachsendes Kind zu tragen. Heute kümmer ich mich in egoistischer Art und Weise für meine Belange was eben gewisse Konsequenz - sei es innerlich oder auch äußerlich mit sich bringt.

Was mir schwer fällt ist das Lernen. Dass es nicht jeder böse meint und vor allem dieser Umgang mit Gewissen... sei es ein gutes oder ein schlechtes.

edit: Rechtschreibung und weitere Ausführung

Der Beitrag wurde von LilithBerlin bearbeitet: 11.Nov.2005 - 17:55
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Violilli
Beitrag 11.Nov.2005 - 17:55
Beitrag #8


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QUOTE (LilithBerlin @ 11.Nov.2005 - 16:13)
Im Kennenlernen – welches dargstellt in Stärke, Kraft, dem begehrenswerten Menschen – gleichen wir einer ausgestellten Ware, jedoch der Garantieschein ist bereits mit dem ersten Tag des Zusammenseins abgelaufen.

Sicherlich zeigt man sich beim Kennenlernen von seiner besseren Seite. Wer will denn die Waschmaschine, die gleich beim Probelauf nen Wasserschaden vorweisen kann?!? Und da sind wir schon beim nächsten Punkt: Vorteil der Waschmaschine: auf sie gibts ne Garantie - auf den Gegenüber nicht!

QUOTE
Im Vorlauf einer Zweisamkeit ergebe ich mich auf charmante Art meiner Schwächen, spreche darüber und erwarte doch eigentlich, dass das Gegenüber im Vorfeld schon bekanntgibt, damit zurechtzukommen oder eben nicht.


Therorie und Praxis weichen hier jedoch merklich voneinander ab. Es ist nicht unbedingt Selbstüberschätzung, es ist einfach die Erkenntnis, dass man sich wohl mehr zugetraut hat, als man in der Lage ist, auszuhalten.

Du bräuchtest jemanden, der stark genug ist, Deine Schwächen auszuhalten. Und dieser Jemand müßte wirklich sehr stark sein...

QUOTE
Wann entsteht diese Manipulation. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns Aussehen so blendet, dass wir nur noch trieb- und harmoniegesteuert durch die Welt rennen und ein „Opfer“ fixieren, es besitzen- uns zurechterziehen und es verwalten wollen.


Sympathie spielt da wohl auch noch eine Rolle. Beziehungen sind sicher eine Frage von Definition, aber wer einen anderen besitzen und ihn zurechterziehen will, sollte sich nicht mal einen Hund anschaffen dürfen!

QUOTE
Funktioniert eine Beziehung ohne diese Manipulation überhaupt noch? Oftmals nennen wir es Respekt, jedoch scheint ein ganz anderes Ziel hinter dieser trügerischen Fassade…


Welches Ziel verfolgt eine Beziehung? Sie soll Geborgenheit geben, dafür sorgen, dass sich ZWEI Menschen wohlfühlen. Ist dies nicht gegeben oder wird durch emotionale Erpressung dafür gesorgt, dass es nur einem Teil gutgeht, sollte man das ganze gründlich überdenken und seine Konsequenzen ziehen. Was in den Köpfen derer vorgeht, die ihren Gegenüber unter Druck setzen, ihn besitzen wollen o.ä., vermag ich nicht zu sagen, aber solange es funktioniert und sie erreichen, was sie wollen, werden sie ihr Verhalten nicht ändern. Jemand, der emotional erpresst, hat sich dieses Schema antrainiert, es basiert auf der Erfahrung, dass es funktioniert. Es wird erst aufhören, wenn man es selbst schafft, aus diesem Teufelkreis auszubrechen, weil die emotionale Erpressung dann keinen Nährboden mehr hat und ins Leere läuft.
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Violilli
Beitrag 11.Nov.2005 - 18:07
Beitrag #9


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@ Mab

QUOTE
Hast übrigens emotionale Erpressung schön erklärt.

Danke :blumen2: Hab das Buch auch gelesen.
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Fledi
Beitrag 11.Nov.2005 - 18:23
Beitrag #10


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Vio, ich möchte meinen, Du kennst mich sehr gut. Bei Deiner Ausführung musste ich teilweise schmunzeln und ich denke, Du weißt warum...

Theoretisch gebe ich Dir teilweise recht. Nur wie läßt sich das in der Praxis realisieren?

Und auch beim antrainierten Schema möchte ich widersprechen. Ich glaube nicht, dass es immer antrainiert ist. Das ganze kann aus einer emotional vollkommen überforderten Sitzuation heraus entstehen. Wenn dem Taten folgen, ist es für mich aus. Ich komme sehr wohl mit diversen Aussagen zurecht, aber eine Handlung auszuführen.... davon hatte ich in den letzten Jahren mehr als genug unterschiedlichster Art.

Achtung nu wirds kurz triggerig...

wenn wie wir meinen, die Liebe immer im Vordergrund steht so frage ich mich. Warum zwingt mir eine Person diese Liebe auf, beteuert ihr immerwährendes Dasein und dass ich ja niemals gehen könne, indem sie mich in einer Affekthandlung halb tot schlägt? Wer nimmt sich eigentlich das Recht zu sagen "ich lass dich sowieso nicht gehen, da kannst du machen was du willst!" Wie weit kann man denn sinken, dass man der Person die einem entgegenbringt, sie würde nun gehen und nicht wiederkommen ein Schulterzucken entgegenbringt? Hier kommt das emotionale Ausbluten, denn als besagte Dame damals eine halbe Stunde später wieder auftauchte, fragte ich nur noch, ob der Zug denn Verspätung hatte.
Wie kann man mit Erpressung umgehen, die damals schon in psychotherapeutischer Behandlung endete und heute noch (erst vorgestern wieder den nächsten Hammer bereithält??? :ph34r: :ph34r: ) dermassen das Verhalten beeinflusst.

Wo will man da noch Abstriche machen und sagen, okay okay.... es war ein Ausrutscher?

Wenn man jeglichen Glauben daran verloren hat, wird man sich nicht mehr wehren können.

Vio, Du sagst manchmal, Du kannst eine Person nicht dafür strafen, was Dir andere angetan haben. Dem stimme ich vom Grunde her schon zu, nur wie weit ist man denn belastbar? Und unvoreingenommen an eine sich ähnlich gestaltende Situation oder Wochen, Monate, Jahre... kann man wohl nicht mehr.
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Violilli
Beitrag 11.Nov.2005 - 19:11
Beitrag #11


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QUOTE (LilithBerlin @ 11.Nov.2005 - 19:23)
Wo will man da noch Abstriche machen und sagen, okay okay.... es war ein Ausrutscher?

Bei einem ein- bis zweimaligen offensichtlichen Ausrutscher, dem eine Entschuldigung bzw. nachvollziehbare Erklärung folgte.

QUOTE
Vio, Du sagst manchmal, Du kannst eine Person nicht dafür strafen, was Dir andere angetan haben. Dem stimme ich vom Grunde her schon zu, nur wie weit ist man denn belastbar? Und unvoreingenommen an eine sich ähnlich gestaltende Situation oder Wochen, Monate, Jahre... kann man wohl nicht mehr.

Ja, denn die Person, die so behandelt wird wie die Person, die es verdient hätte, hat es (meistens) nicht verdient. Man darf nicht projezieren. Es gibt immer wieder Situationen, in denen man denkt "hey, kenn ich schon, nächste Szene bitte", aber bevor die nächse Szene beginnt, muß man erstmal reagieren. Und da muß man sich verinnerlichen, dass man nicht XY vor sich hat, sondern Z und dass Z mit XY nicht das Geringste zu tun hat! Dass Z einen Ausspruch mit völlig anderer Motivation getätigt hat, als es wohl XY getan hätte. Ich sage nicht, dass man unvoreingenommen an eine bekannte Situation herangehen kann, das geht wohl nur in den wenigsten Fällen. Aber man sollte einen Gang runterschalten und nachfragen, wie ein Ausspruch / eine Aktion gemeint war, bevor sich das altbekannte Bild im Kopf festfrißt und gar nicht mehr zu ersetzen geht.
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Fledi
Beitrag 11.Nov.2005 - 19:32
Beitrag #12


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Mab: warum tut man sowas? Tja... ich weiß es nicht. Wahrscheinlich weil man ab einem bestimmten Punkt so schwach ist, es einfach nur noch zu ertragen. Damals spielte ein Kind eine sehr große Rolle. Für den Kleinen war ich Zweitmami, von daher überlegt man sich vorschnelle Handlungen. Was die Beziehung an sich angeht... wie gesagt, man wird schwächer und schwächer. Und man nimmt es hin, denn ein Rauskommen - was man vorher bereits versuchte ist so gut wie zwecklos.

Vio: natürlich klingt das im Rahmen der Theorie alles wunderbar nachvollziehbar und akzeptabel. Dass gewisse Dinge aber einfach nicht mehr hingenommen werden können steht auf einem anderen Blatt Papier.

Eine Ratte, die nach verschiedenen Experimenten mit Strom nur dann aus dem Käfig schauen kann, wenn sie sich langsam steigernde Stromschläge in Kauf nimmt, wird eher im Dickicht des Käfigs verkümmern, als unter permanenter Stromzufuhr den Käfig zu zerbeißen und auszubrechen.

Praktisch gesehen, kann man nur anschließend jene Vorsicht für sich selbst wahren, alles zu tun, um nicht wieder in eine solche Situation zu geraten. Aufschlussreiche Gespräche mit der Partnerin müssen sein, etwas Logik vom Gegenüber dazu, dann sollte ein Zusammensein möglich werden. Wenn jedoch mit dem Wissen in eine Kerbe gehauen wird, dann weiß ich auch nicht weiter. Denn schrillten vorab schon aufgrund mehrerer Situationen die Alarmglocken, so ist hier Feueralarm und ein Halten nicht mehr möglich.
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Violilli
Beitrag 11.Nov.2005 - 19:39
Beitrag #13


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QUOTE (LilithBerlin @ 11.Nov.2005 - 20:32)
Wenn jedoch mit dem Wissen in eine Kerbe gehauen wird, dann weiß ich auch nicht weiter.

Das würde ich als absolute Boshaftigkeit bezeichnen und mir überlegen, ob die Beziehung unter den gegebenen Umständen überhaupt tragbar ist. Für mich wäre sie das nicht!
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DerTagAmMeer
Beitrag 11.Nov.2005 - 22:37
Beitrag #14


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QUOTE (Mab @ 11.Nov.2005 - 16:02)
Manipulation ist alltäglich. Da wird nett gelächelt, um etwas zu erreichen. Es wird sich zum ersten Date ausstaffiert. That's Life.  :

das sehe ich nicht so. denn wenn ich mich noch so herausputze, charmant bin, von meiner besten seite zeige, selbst wenn ich dich mit komplimenten, blumen und pralinen überschütte ... es bleibt ganz allein dir überlassen, mich zu erhören oder mir einen korb zu überreichen. erwiderst du meine gefühle nicht, pack ich die meinen wieder ein und ziehe von dannen.
manipulation zieht diesen weg der freiwilligen entscheidung gar nicht erst in betracht. ich denke schon, dass dies eine grundsätzliche differenz ist und nicht nur ein größenunterschied.

zu jedem spiel gehören ja bekanntlich immer zwei. natürlich ist es grausam, emotional erpresst zu werden. allerdings steht die trostlosigkeit, jeden funken zuneigung erzwingen zu müssen, dem wohl kaum nach.

und wie in jedem spiel sind nicht nur beide parteien "strukturgebend", sondern eben auch in der lage, unerwartete wege einzuschlagen und destruktive mechanismen auszuhebeln.
gebe der "zu sehr liebenden" frau zwei monate das, was sie so inständig von dir verlangt und du bist sie los. unnahbarkeit kann eben auch ein sehr effektives bindungsmittel sein - und in einer derart grenzüberschreitenden wechselbeziehung ist die hoffnung auf eine besseren zukunft ja auch das einzige, was von der manipulierten seite überhaupt als "beziehungsfutter beigesteuert wird. darauf zu verzichten und auch von der vorstellung abschied zu nehmen, dass die eigene emotionslosigkeit grundlage einer gleichberechtigten beziehung sein könne, ist wahrscheinlich schon eine relativ gute prophylaxe gegen eine solche manipulation.
aber so einfach scheint es nicht zu sein. und der verzicht auf bekannte mittel legt in der anfangsphase ja auch gern das gesamte beziehungsleben lahm. diese einsamkeit auszuhalten ist dann eben auch noch ein beachtliches stück arbeit.
jedenfalls war das bei mir bisher immer so - und im vergleich zu dem von lilith beschrieben szenarien waren die ungleichgewichte in meinem leben wirklich peanuts.
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Alex
Beitrag 12.Nov.2005 - 01:26
Beitrag #15


Suppenköchin
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Mal ganz allgemein gesprochen, auf keinen exakten Fall bezogen:
Das sollte man alles nicht so eng sehen.

Gegenseitige Manipulation findet immer statt, ob bewusst oder unbewusst, und ist ein ganz natürlicher Teil jeder Beziehung.
So gesehen kann es sogar Spass machen: Schaffe ich es, sie dazu zu bringen, oder schafft sie es, mich zu etwas anderes zu bringen?
Natürlich gewinne ich gerne.
Aber verlieren tu ich genauso gerne. :) Denn das heisst, dass ich mich aus Liebe bewusst zu einer Verhaltensweise drängen lasse, die ich eigentlich gar nicht wollte.
Das sehe ich als gern gegebenes Opfer, aber - wie gesagt - das Opfer meiner Süssen nehme ich genauso gern an, es mus sich halt so ungefähr die Waage halten, damit sich keine benachteiligt fühlt, dann haben beide was davon.

Wenn beide Seiten das so empfinden, kann es eine ungeheure Dynamik in die Beziehung bringen.

Am Anfang einer Beziehung lässt sich das natürlich nicht so genau definieren, man muss halt abwarten, ob die andere zumindest in gewissen emotionalen Bereichen Kompromissfähig ist oder nicht.
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regenbogen
Beitrag 12.Nov.2005 - 10:56
Beitrag #16


a.D.
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 11.Nov.2005 - 22:37)
QUOTE (Mab @ 11.Nov.2005 - 16:02)
Manipulation ist alltäglich. Da wird nett gelächelt, um etwas zu erreichen. Es wird sich zum ersten Date ausstaffiert. That's Life. :

das sehe ich nicht so. denn wenn ich mich noch so herausputze, charmant bin, von meiner besten seite zeige, selbst wenn ich dich mit komplimenten, blumen und pralinen überschütte ... es bleibt ganz allein dir überlassen, mich zu erhören oder mir einen korb zu überreichen.

Sind dies nicht einfach "Balz-Rituale"? Als mir anfangs solches entgegengebracht wurde, habe ich es als "Alltagsverhalten" fehlinterpretiert und war dann extrem ent-täuscht und desillusioniert - mit dem Ergebnis, dass bald bröckelte, was sich entsponnen hatte, einfach weil ich die Rituale der Werbung nicht als solche erkannt und deshalb erst gar nicht genauer hingeschaut hatte. "Manipulation" nenne ich das aber nicht.
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Rehauge
Beitrag 12.Nov.2005 - 12:10
Beitrag #17


Gut durch
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NLP behauptet: "Man kann nicht nicht manipulieren" und legitimiert damit sogenannte positive Manipulation.

Fällt mir gerade dazu ein, wobei ich mich ganz klar von einer solchen Aussage und Haltung distanziere.


Rehauge
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Fledi
Beitrag 12.Nov.2005 - 12:28
Beitrag #18


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Erstmal danke an alle für ihre Antworten :blumen2:

QUOTE (alex)
Mal ganz allgemein gesprochen, auf keinen exakten Fall bezogen:
Das sollte man alles nicht so eng sehen.


Entschuldige bitte, aber das auf keinen konkreten Fall zu beziehen fällt mir unheimlich schwer und bei dieser Aussage kippte bei mir dezent die Kinnlade.

QUOTE

Gegenseitige Manipulation findet immer statt, ob bewusst oder unbewusst, und ist ein ganz natürlicher Teil jeder Beziehung.
So gesehen kann es sogar Spass machen: Schaffe ich es, sie dazu zu bringen, oder schafft sie es, mich zu etwas anderes zu bringen?
Natürlich gewinne ich gerne.


Klar, wenn es um den Müll rausbringen geht, auf den ich keinen Bock habe oder andere kleine Dinge, hab ich damit sicher genausowenig Problem. Aber was Probleme die in körperlicher Auseinandersetzung gegen mich enden oder psychischer Druck ist, der aufgebaut wird und ein Verkümmern in sich selbst bewirkt, oder aber rechtliche Konsequenzen sind, die aus Vertrauen heraus entstanden sind, dann glaub ich nicht, dass ich mich über einen Gewinn noch freuen kann. Denn dann geht es nur noch ums Überleben. Sonst nichts.

Mab: Schwäche zeige ich persönlich inzwischen sehr wenig. Das schafft mir selbst natürlich Klarheit, aber dem Gegenüber zeigt es auch die Unereichbarkeit sowie eine emotionale Gleichgültigkeit in abschließenden Situationen. Das diese so gar nicht gegeben ist, zeige ich nicht, benenne ich nicht. Ich muss die Dinge mit mir ausmachen. Ich habe lernen müssen, dass ich mich weder auf mein Gegenüber verlassen kann, noch dass ein "ich liebe dich" irgendetwas gutes bedeutet. Wie geht der Mensch ran, wenn hinter diesem bezeichnenden Satz körperliche bzw emotionale Gewalt stehen, ein Einsperren in Zweisamkeit - Ausbruch zwecklos?

QUOTE (dtam)
zu jedem spiel gehören ja bekanntlich immer zwei. natürlich ist es grausam, emotional erpresst zu werden. allerdings steht die trostlosigkeit, jeden funken zuneigung erzwingen zu müssen, dem wohl kaum nach.


hier gebe ich Dir erneut uneingeschränkt recht. Es ist trostlos, die Zuneigung zu "erzwingen", es ist traurig zu sehen, wie das Gegenüber abbaut und zu Mitteln greift, deren Sinn darin besteht zu konfrontieren. Mit belanglosem, mit weniger belanglosem und und und.

Und aussichtslos allemal, was das Gegenüber zum Zeitpunkt der Begegnung nicht weiß, da es vorsichtigen Gesprächen, Diskussionen, Warnungen, etc wenig Glauben schenkt. Hier kommt dann wieder "ich bin anders, ich setz mich darüber hinweg, mich wird sie nicht so schnell wieder los, mich muss sie einfach lieben"

Das dies allein schon ein ganz natürlicher Trugschluss ist, ist von Beginn an kaum nachvollziehbar. Denn wer läßt sich schon gern dahingehend treiben, geliebt werden zu müssen und sich dementsprechend zu verhalten....



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Willow71
Beitrag 12.Nov.2005 - 12:30
Beitrag #19


Miss Understood
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Die Frage ist doch, wo fängt bewusste Manipulation an?

Ich erinnere mich an eine Situation, sozusagen der "Anfang vom Ende"...:
Ich wollte den Abend mit ihr verbringen, sie wollte lieber ihre Ruhe. Ich war sehr enttäuscht und man hätte mir diese Enttäuschung wohl auf 1 km Entfernung ansehen können.
Später warf sie mir vor, ich habe sie durch meine "Flappe" manipulieren wollen: Mitleidstour, Enttäuschung zeigen und aussprechen. (übrigens hatte meine "Flappe", die ehrlich war und nicht bewusst aufgesetzt, keinen Erfolg).
Ich sehe das bis heute nicht so - zumindest nicht diese Situation. Andere später sicher schon.
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janis
Beitrag 12.Nov.2005 - 18:32
Beitrag #20


Gut durch
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Wenn ich mir beim Lesen zu Gemüte führe wovon gesprochen wird, begegnen mir schwer belastete Worte wie:

Manipulation, Schuld, Strafe, Gewalt, Drohung, Erpressung und Verlust


Sie beinhalten das Böse, das es auch gibt.

Das Böse, als solches erkannt, ist böse und sonst nichts.Ich habe dazu keinen anderen Vorschlag, als sich so schnell als möglich aus seinem Einflussbereich zu bringen.

Keinesfalls aber ist es ein Schuldspruch, wenn ich mit meinen Erfahrungen und meiner Enttäuschung anderen Menschen begegne und all dies nebst dem Guten, das es auch gibt, in eine Beziehung hineintrage. Auch ist es keine Strafe, die ich anderen auferlege, mich mit all meiner Problematik zu zeigen.
Wo kämen wir da hin???

Jede und jeder bringt sein ganzes Sein mit und sieht sich und sein Gegenüber damit konfrontiert. Es ist doch keine Frage der Strafe oder Schuld, sondern eine Frage der Situation, aus der wir kommen und in die wir gehen.

Das Glück hängt sicherlich davon ab, wie es uns gelingt mit unseren Zweifeln und der Desillusionierung zu leben.


Die Sichtweise von Strafe, Schuld und Manipulation setzt von vorneherein voraus, dass hier absichtlich böses vollzogen wird. Und dies halte ich für eine Sichtweise, die zu nichts anderem führen kann, als dass diese Dinge auch geschehen.

Ich meine aber, dass das Böse erkannt werden muss und nicht vorausgesetzt, was einen großen Unterschied macht.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das ich festgestellt habe, dass für die Aufschlüsselung meiner Problematik keine einzige Freundin in Betracht zu ziehen ist. Zur Begleitung sind gute Menschen gut. Aber für die tieferliegenden "Schürfrechte" kommen für mich nur Menschen in Frage, die erstens damit viel Erfahrung haben und zweitens nicht mit mir in freundschaftlicher oder Liebesbeziehung stehen. Und auch ich selbst könnte dabei nicht hilfreich sein. Die Geliebte und Freundinnen haben in meinen Augen andere Aufgaben.

Ich glaube, es ist wichtig gute Gefährten zu finden, mit denen man sein So -Sein leben kann. Mit denen man sich wohlfühlt, ob im reden oder im schweigen.
Wenn die Beziehung zur Geliebten giftig wird kann ich lange darüber nachdenken woran es liegt und wer wie "Schuld" hat. Wenn ich aber für mich spüre, dass es mich giftig macht,destruktive Kräfte sich ausbreiten, dann ist der Zeitpukt gekommen Konsequenzen zu ziehen.

Das Thema berührt mich sehr, weil ich mich damit seit vielen jahren beschäftige.

janis

edit: Schreibfehler

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 12.Nov.2005 - 18:41
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