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> Nicht behandelt, Kassen-Patienten
Fledi
Beitrag 22.Nov.2005 - 10:45
Beitrag #21


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QUOTE (Willow71 @ 22.Nov.2005 - 08:16)
EIN Mal habe ich eine Beitragsrückerstattung erhalten... *hehe* Letztes Jahr, das war echt cooool. Aber ansonsten gehöre ich zu denen, die recht viel beim Arzt sind.

...

;) Nur so ein bisschen Jammern will ich auch! Wie gesagt, A 13 ist geil, aber die ganzen Einschnitte tun auch uns weh.

...

dass ich zu den wenigen gehöre, über denen nicht das Damokles-Schwert der Arbeitslosigkeit hängt.


und bei solchen Sprüchen könnt ich einfach ausflippen. Sorry, aber Du gehst daher, jammerst - tust es dann als Geigelei ab. Kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht sind unser beider Diskussionsarten unterschiedlich ausgeprägt, nur dachte ich bis gestern, dies sei eine ernste Diskussion.

Entschuldige bitte, aber mit diesen Aussagen passt Du genau in das Schema der lachenden Beamtin, die sich tagtäglich über die Einschnitte der Arbeiter und Angestellten amüsiert. Dich betrifft das ja alles nicht. Aber die Küüürzungen... dramatisch.

QUOTE
Du wird von deiner PKV fast schon erpresst, Rechnungen *nicht* einzureichen bzw. erst gar nicht zum Arzt zu gehen. Nicht klug, auf jährliche Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt oder Frauenarzt zu verzichten...


Falsch. Du wirst von Deiner KV angehalten zu überdenken, kleinere Rechnungsbeträge selbst zu zahlen. Wirtschaftliches Denken. Übersteigt die Rückerstattung meine zu erstattenden Rechnungen, wär ich ja blöd, würd ich sie nicht selbst zahlen.
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Willow71
Beitrag 22.Nov.2005 - 10:57
Beitrag #22


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QUOTE (LilithBerlin @ 22.Nov.2005 - 10:45)
QUOTE (Willow71 @ 22.Nov.2005 - 08:16)
EIN Mal habe ich eine Beitragsrückerstattung erhalten... *hehe* Letztes Jahr, das war echt cooool. Aber ansonsten gehöre ich zu denen, die recht viel beim Arzt sind.

...

;) Nur so ein bisschen Jammern will ich auch! Wie gesagt, A 13 ist geil, aber die ganzen Einschnitte tun auch uns weh.

...

dass ich zu den wenigen gehöre, über denen nicht das Damokles-Schwert der Arbeitslosigkeit hängt.


und bei solchen Sprüchen könnt ich einfach ausflippen. Sorry, aber Du gehst daher, jammerst - tust es dann als Geigelei ab. Kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht sind unser beider Diskussionsarten unterschiedlich ausgeprägt, nur dachte ich bis gestern, dies sei eine ernste Diskussion.

Entschuldige bitte, aber mit diesen Aussagen passt Du genau in das Schema der lachenden Beamtin, die sich tagtäglich über die Einschnitte der Arbeiter und Angestellten amüsiert. Dich betrifft das ja alles nicht. Aber die Küüürzungen... dramatisch.

Naja, dann flipp halt aus. Wir reden hier wohl auf verschiedenen Ebenen.

Nein, ich verlache niemanden wegen irgendwelcher Kürzungen.
Ich nehme mir aber auch als privatversicherte Beamtin raus, wie jeder andere auch über steigende Arbeitsbelastung, Streichungen und höhere Belastungen meinerseits zu klagen.
Ich bin wie jeder andere hier auch betroffen, nur eben anders. Da gibt's auch nichts schön zu reden.

Ich find's nicht fair, dass du jetzt mit "straffem Umgangston" mich hier so abstrafst und vor anderen lächerlich machst.
Es klingt so wie "halt die Schnauze, du verdienst doch genug!"
Darf ich mich nicht über steigende Beiträge und Kürzungen (bei denen es sich um ca. 2000 Euro pro Jahr dreht!) nicht auch aufregen? Oder darf man das nur als Angestellte?

Darum mal wieder "Diskussion beendet". Hier treffen Welten aufeinander. Auch im Umgang miteinander.
edit: Aber wahrscheinlich spielt da einfach nur billiger Neid mit, oder? Tschuldigt bitte, dass durch Glück und Arbeit einen halbwegs sicheren Job habe! Bitte vielmals um Entschuldigung.
Ich werde mich nie wieder in so eine Debatte einmischen, ich habe ja eh keine Ahnung.

Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 22.Nov.2005 - 10:59
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Fledi
Beitrag 22.Nov.2005 - 11:27
Beitrag #23


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Willow, womit ich ein Problem habe, ist die Lächerlichkeit innerhalb einer Diskussion. Das finde ich schade und nicht angemessen. Woher soll die Leserin denn wissen, was Du nun ernst meinst und was nicht? Ich strafe Dich nicht ab. Ich diskutiere sehr gern über Themen wie diese. Nur auf einer faktischen Ebene.

versöhnliche Grüße und Blümchen :blumen2:
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AveMaria
Beitrag 22.Nov.2005 - 12:04
Beitrag #24


mein eigner titel! :)
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eh sich hier alle zerfetzen, werfen wir doch mal einen Blick auf die Pharmaindustrie, die ihren Profit von Jahr zu Jahr steigert, wirkungslose bis schädliche Arzenei auf den Markt bringt, alternative (auch billigere) Behandlungen unterdrückt und die Ärztezimmer mit Werbematerial überflutet, so dass zwischen Arzt und Patient mindestens zwanzig Broschüren liegen.. :ph34r: B)
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rebecca
Beitrag 22.Nov.2005 - 16:01
Beitrag #25


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Generell etwas zu meinen Erfahrungen: ich habe als Versicherte in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bisher zumindest bei meinen regulären Ärzten nicht die Erfahrung gemacht, dass ich zweiter Klasse behandelt werde. Gut, meine Krankengeschichte ist auch nicht gerade etwas Allgemeines.

QUOTE (LillithBerlin)
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Leistungen die gesetzlichen Kassen nicht zahlen. Ein Arzt würde so auf sein Geld warten, da Patient nicht einsieht zu zahlen und Kasse dies in ihrem Leistungskatalog nicht anbietet.

Nein: der Arzt stellt den Patienten vor die Wahl: entweder die drittbeste Methode oder aber zuzuzahlen. Aber dennoch einen Unterschied habe auch ich bei diversen – insbesondere Zahnarztbesuchen festgestellt: dass ich etwas dazubezahlen durfte, was vor Jahren noch im Leistungskatalog der GKV war, heute aber herausgenommen wurde. Oder dass der Zuschuss zu einer Brücke nur noch schlappe 25 Prozent beträgt.
Was ich auch mitbekommen habe ist, dass sich Ärzte teilweise weigern bei Bagatellerkrankungen (Erkältungen, etc.) Patienten nicht mehr zu behandeln, wenn sie die Praxisgebühr nicht begleichen. Dies hat vor allem damit zu tun, dass der Arzt sozusagen das Inkasso-Unternehmen der Krankenkasse ist.

Insbesondere bei Medikamenten habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich meine Ärzte dennoch teilweise massiv angehen musste, damit ein bestimmtes Medikament verschrieben wurde. Hierbei handelte es sich um ein Medikament, wo die Drei-Monats-Packung schlappe 280 Euro gekostet hat (okay, wurde mittlerweile abgesetzt, weil es nicht mehr nötig war). Selbst der Kardiologe bekam Tränen in den Augen, wenn er es verschreiben musste und beteuerte, dass er mal wieder eine Rechtfertigung an die Krankenkasse schreiben müsse, weil er sein Budget bei mir überzogen hatte (Budget für drei Monate: 45 Euro; Medikamentenkosten für den gleichen Zeitraum: 360 Euro).

Bezüglich Krankenhaus hatte ich unglaublich viel Schwein (anders kann ich es nicht ausdrücken): Meine Eltern haben mich mit der Geburt in eine private Zusatzversicherung gesteckt. Als ich dann im November letzten Jahres ins Krankenhaus musste, gab es da Einzelzimmer (obwohl nur Zweibettzimmer zusatzversichert). Aber ich kenne auch die Realität: bei einer kleineren Sache vor etwa 14 Jahren wollte man mich aus dem Krankenhaus nach hause schicken, weil ich als Kassenpatientin kam, als ich dann aber anmerkte, eine private Zusatzversicherung zu haben, schwuppdiwupp hatten sie plötzlich ein freies Zimmer.

Interessanterweise gibt es ja auch bei den Kassenpatienten eine Zweiklassengesellschaft. Dies hat vor allem damit zu tun, dass die GKV nicht gleich GKV ist, z.B. dass die so genannte Kopfpauschale, die ein Arzt pro Patient zwischen der AOK und der DAK/TKK um ca. 50 Prozent sich unterscheidet. Mit anderen Worten: ein Arzt verdient an einem Patienten

QUOTE (LillithBerlin)
Eine private Krankenversicherung sucht sich das Risiko aus, hält ihre Verwaltungskosten im absoluten Minimalbereich und kann somit viel mehr abdecken. Eine gesetzliche Versicherung finanziert über gesunde Menschen die Behandlungen der kranken und produziert eine enorme Verwaltungskostenquote (ich frag mich selbst, wie die das anstellen).

selbst die Privaten setzen ihre Versicherten mittlerweile stark unter Druck und versuchen sie – wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis sich negativ entwickelt loszuwerden. Außerdem kann der GAU, der heute die GKV erreicht hat, auch die PKV aufgrund zu geringer Rückstellungen treffen. Hinzu kommt, dass sich die privaten Versicherungen sich durch ihren Klientel in der Regel weniger Risiken aussetzen, natürlich die sog. Besserverdienenden abgreifen können, da es ja eine Beitragsbemessungsgrenze gibt, Ehepartner und Kinder müssen separat mitversichert werden, Arbeitslose und Rentner, die ihre Beiträge nicht mehr zahlen können, werden nach drei Monaten herausgesetzt. Und auch dort gibt es verschiedene Szenarien: Rechnungen sollen, wie willow beschrieben hat, nicht eingereicht werden, der jährliche Selbstbehalt wird ziemlich hoch gesetzt (bei einem Kollegen sind es 9.000 Euro), etc.
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Fledi
Beitrag 22.Nov.2005 - 17:13
Beitrag #26


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QUOTE (rebecca @ 22.Nov.2005 - 16:01)
Nein: der Arzt stellt den Patienten vor die Wahl: entweder die drittbeste Methode oder aber zuzuzahlen. Aber dennoch einen Unterschied habe auch ich bei diversen – insbesondere Zahnarztbesuchen festgestellt: dass ich etwas dazubezahlen durfte, was vor Jahren noch im Leistungskatalog der GKV war, heute aber herausgenommen wurde. Oder dass der Zuschuss zu einer Brücke nur noch schlappe 25 Prozent beträgt.

Sicher. Weil manche Arztpraxis heute ein wirtschaftliches Unternehmen ist und keine Gesundheitseinrichtung mehr. Aber warum denn drittklassige Methode? Weil die Kürzungen der GKV wenig Raum zulassen. Ich kann mir auch vorstellen, dass ein Arzt besseres zu tun hat, als einen Verwaltungsapaarat zu betätigen und zu begründen, bescheinigen, anfragen. Dann wäre er Verwaltungsangestellter geworden und nicht Arzt.

Die Einschnitte im Leistungskatalog der GKV betrafen den Zahnersatz. Nur, wenn Du lediglich 25% der Kosten erstattet bekommen hast, dann wäre eine Anfrage beim behandelnden Arzt sinnvoll, da die prozentuale Beteiligung der Kasse zwischen 50 und 65% gegen absolute Festzuschüsse eingetauscht wurden, die sich an der 50%-Grenze orientieren. Wenn 25% einer Brücke erstattet worden sind, so hat das möglicherweise was mit dem Material zu tun. Ich würde definitiv meinen Arzt hierzu befragen. Denn ob ein Versicherter von 1000 Euro Rechnung, 500 selber trägt oder 750, ist schon ein Unterschied.

QUOTE
Was ich auch mitbekommen habe ist, dass sich Ärzte teilweise weigern bei Bagatellerkrankungen (Erkältungen, etc.) Patienten nicht mehr zu behandeln, wenn sie die Praxisgebühr nicht begleichen. Dies hat vor allem damit zu tun, dass der Arzt sozusagen das Inkasso-Unternehmen der Krankenkasse ist.


Ich fand die Recherche damals nach Einführung der Praxisgebühr hochgradig interessant. Hier sprachen die Ärzte, dass sie umgehend als Geldeintreiber umfunktioniert werden, wenn der Patient nicht zahlt. Von daher kann ich den Arzt an sich auch wieder verstehen, der sagt, entweder im Quartal bereits bezahlt, oder sofort zahlen, ansonsten keine Behandlung. Hier tritt wieder der Verwaltungsaufwand ein.

QUOTE
selbst die Privaten setzen ihre Versicherten mittlerweile stark unter Druck und versuchen sie – wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis sich negativ entwickelt loszuwerden. Außerdem kann der GAU, der heute die GKV erreicht hat, auch die PKV aufgrund zu geringer Rückstellungen treffen. [....] , Arbeitslose und Rentner, die ihre Beiträge nicht mehr zahlen können, werden nach drei Monaten herausgesetzt. Und auch dort gibt es verschiedene Szenarien: Rechnungen sollen, wie willow beschrieben hat, nicht eingereicht werden, der jährliche Selbstbehalt wird ziemlich hoch gesetzt (bei einem Kollegen sind es 9.000 Euro), etc.


Dem kann ich so nicht ganz zustimmen:

§ 178i VVG behandelt die Kündigung durch Unternehmen. Eine ordentliche Kündigung der KV durch das private Unternehmen ist ausgeschlossen. Dass die Rückstellungen zu niedrig sind, kann nicht passieren. Dir Rückstellungen haben nichts mit der Krankenbehandlung an sich zu tun, die Rückstellungen werden für die Stabilität der Beiträge im Alter gebildet. Gleichzeitig sieht der Gesetzgeber einen zusätzlichen Zuschlag von 10% vor, der ebenso in die Rückstellung geht.
In einer PKV werden die Beiträge jährlich neu kalkuliert. Ich kann nur von einem Unternehmen sprechen, ich habe die Zahlen der anderen nicht im Kopf, so werden hier auf 100 Euro Beitragseinnahme ca 103 Euro erstattet. Das ist nur möglich, da die Gesellschaft eine andere Sparte zu Rate zieht und deren Zinsen komplett in die KV fließen läßt. Und es wird immer wieder kalkuliert.

Was den Rentner in der PKV angeht. Rentner werden nicht herausgesetzt. Faktisch ist das nicht möglich. Wer 90% seiner zweiten Lebenshälfte PKV-Versichert war, hat überhaupt keine Möglichkeit, in die GKV zu gelangen. Hier kann der Versicherte jedoch - wenn er möchte - in den privaten Standarttarif wechseln, dessen Höchstbeiträge sich an denen der GKV orientieren.

Arbeitslose hingegen fallen wieder in die Versicherungspflicht. Jedoch zeigen die vielen praktischen Beispiele dass selbst die Agenturen für Arbeit inzwischen wirtschaftlich denken und lieber den Zuschuss zur PKV zahlen, wenn der unter dem Zuschuss zur GKV liegt. Das ist heute keine Seltenheit mehr.

Natürlich ist es einer privaten Gesellschaft recht, wenn der Versicherte seine Rechnung selbst zahlt. Dementsprechend wird mit Beitragsrückerstattung belohnt.
Wer einen Autounfall selbst verschuldet, wird in seiner Schadenfreiheitsklasse hochgestuft und hat über Jahre einen Mehraufwand. Hier gibt der Versicherer zb genauso die Möglichekeit, den Schaden zurückzukaufen - sprich selbst zu tragen - und somit in der Schadenfreiheitsklasse zum Jahreswechsel - wie gewohnt - in die niedrigere Prozentklasse zu fallen. Das gleiche Prinzip. Wirtschaftliches Denken.

Selbstbehalt in der PKV: ich möchte behaupten, dass ein Versicherter mit 9.000 Euro SB/Jahr damals ausdrücklich darauf hingewiesen wurde. Der Beitrag war sicher zu Eintrittszeit enorm gering. Nur sollte ds wirklich wohlüberlegt sein. Willow schrieb neulich von einer Behandlung über 5.000 Euro Krankenhaus. Nunja, erstatten oder nicht, ist dann die Frage.
Alle PKVen arbeiten mit Selbstbehalt. Dieser erstreckt sich jedoch in der Regel nur auf den ambulanten Bereich und übersteigt in den Standarttarifen nicht 500 Euro pro Jahr. Natürlich kann zur Beitragsersparnis ein höherer SB beantragt werden. Ermessensfrage. Desweiteren arbeiten viele Gesellschaften mit dem sogenannten prozentualen Selbstbehalt - sprich, Rechnung 100 Euro wird eingereich und zwischen 90 und 100 Euro bekomme ich erstattet.

@AveMaria. Das geht ja in der Apotheke schon los. Oh weia.... wenn ich ein Päckchen Kopfschmerztabletten haben möchte, hab ich freie Wahl zwischen... nunja... wieviel Produkten und habe eine Preisspanne von wieviel? Pharmaindustrie trägt definitiv ihren Teil zum Wirtschaftswachstum mancher Praxen bei.

edit: Ausführung und falsche Zahl

Der Beitrag wurde von LilithBerlin bearbeitet: 22.Nov.2005 - 17:17
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rebecca
Beitrag 22.Nov.2005 - 18:51
Beitrag #27


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QUOTE (blue moon)
jo, die privaten nehmen nur die, die entweder selbständig, beamtet oder gutverdienend sind. …..diejenigen, die es sich nicht leisten können (oder wollen) aus der solidargemeinschaft auszuscheren, schultern mit ihrem geringeren budget die last derer, die selbst nicht oder wenig zahlen können.


Na ja, so einfach ist es auch nicht. In die Private geht es nur, wenn du aus der gesetzlichen ausscheiden kannst. So einfach in die private geht es nicht. Die Beitragsbemessungsgrenze heißt außerdem nur, dass ab einem bestimmten Einkommen ein Pauschalbetrag abgezogen wird, nicht mehr jedoch der prozentuale Anteil, das andere ist die Pflichtbemessungsgrenze (sorry, habe ich selbst durcheinander gebracht). Beide Grenzen sind nicht identisch.

Zudem muss beachtet werden, dass eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze die zum Anstieg der Lohnnebenkosten führen wird. Der Status heißt nämlich dann „freiwillig Versicherte“. Zudem muss festgehalten werden, dass bei Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze die Versicherte auch bei Arbeitslosigkeit den erhöhten Satz zahlen muss.

Außerdem ist es so, dass viele Kassen der GKV ein Auge auf die Versicherten über der Beitragsbemessungsgrenze haben und gerade für diese Gruppe eine besondere „Bleibevorsorge“ getroffen wird, während Arbeitslose und Langzeitkranke dann auch mal aufgefordert werden, die Kasse zu wechseln.

Ehrlich, das Wort Solidargemeinschaft kann ich nicht mehr hören. Wenn es fällt, dann geht es darum, teilweise marode, nicht mehr überlebensfähige Systeme zu bezuschussen. Den Politikern war es vor 45 Jahren klar, dass beide Systeme Renten- und Krankenversicherung nur eine begrenzte Zeit funktionieren würden. Das Problem sind nicht die privaten Kassen, sondern die fehlende Zahl an Beitragszahlern. Und dass sich eine Industrie entwickelt hat, die den Gesundheitsapparat als Selbstbedienung sieht: so ist die Apothekendichte in Deutschland pro Einwohner die dichteste in Gesamteuropa.
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rebecca
Beitrag 22.Nov.2005 - 18:52
Beitrag #28


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QUOTE
Nur, wenn Du lediglich 25% der Kosten erstattet bekommen hast, dann wäre eine Anfrage beim behandelnden Arzt sinnvoll, da die prozentuale Beteiligung der Kasse zwischen 50 und 65% gegen absolute Festzuschüsse eingetauscht wurden, die sich an der 50%-Grenze orientieren. .

Na ja, ich habe verschwiegen, dass die brücke ein bisschen aufwändiger ist und dass bereits ein festbetrag durch die krankenkasse kalkuliert wurde. mich rettet allerdings, dass ich eine private zusatzversicherung habe, die mir insgesamt 75 prozent ersetzt. Allerdings wissen die noch nix von ihrem glück.

QUOTE
Dass die Rückstellungen zu niedrig sind, kann nicht passieren. Dir Rückstellungen haben nichts mit der Krankenbehandlung an sich zu tun, die Rückstellungen werden für die Stabilität der Beiträge im Alter gebildet. Gleichzeitig sieht der Gesetzgeber einen zusätzlichen Zuschlag von 10% vor, der ebenso in die Rückstellung geht.

Stimmt. Allerdings möchte ich darin erinnern, dass die privaten Krankenkassen verpflichtet waren, gerade diese Rückstellungen in der Vergangenheit anzuheben, da sich wichtige Grundlagen geändert haben. Zwar ist es etwas off-topic, aber die Heubeck-Sterbetafeln, nach denen die Pensionsverpflichtungen der Unternehmen ermittelt werden, wurden gerade dieses Jahr geändert. Leider betrifft so etwas nicht direkt die Rückstellungen der Krankenkassen.
Dennoch steigt aber die Zahl derer, die mittlerweile nicht mehr krankenversichert sind. Vor allen die Agenturen für Arbeit bestehen darauf, dass persönliche Werte veräußert werden müssen, bevor sie selbst in Regress treten. Ich habe das VVG jetzt nicht parat und auch keinen Zugriff, aber jeder Vertrag kann bei Fehlen der entsprechenden Vergütung auch gekündigt werden.
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Violilli
Beitrag 22.Nov.2005 - 18:59
Beitrag #29


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QUOTE (LilithBerlin @ 22.Nov.2005 - 00:10)
Erstmal: Weihnachtsgeld für Beamte: 65% eines Monatsgehaltes
Die Halbierung betrifft nur Bundesbeamte und nicht die Landesbeamten.

Jau, das Weihnachtsgeld für Berliner Beamte fällt etwas lauer aus: eine Pauschale von 640 € brutto

Desweiteren bin ich die Diskussionen über private und gesetzliche Krankenversicherungen leid. Ich zahle auch die 10 € Praxisgebühr - nur an anderer Stelle, nicht in der Praxis, sondern bei der Beihilfe. Für jede Rechnung, sprich jeden Arztbesuch werden sie bei Einreichung einbehalten. Dasselbe bei Zuzahlungen für Medikamente.

Auch ich war schon in Arztpraxen, in denen eine strikte Unterteilung in Kassen- und Privatpatient erfolgt. Die Aussicht auf eine womöglich kürzere Wartezeit ist verlockend, dennoch würde ich meinen Arzt niemals nach solchen Kriterien wählen. Ist mein Anliegen nun wichtiger, schlimmer, als das eines Kassenpatienten, der bereits seit zwei Stunden in Zeitschriften des Vormonats vom Lesezirkel lesen muss und sich kaum noch auf dem Stuhl halten kann? Wohl kaum jemand kann es gutheißen, dass Patienten leider immer noch nach dem gesellschaftlichen Status ihrer Versicherung behandelt werden und nicht nach Schwere und/oder Dringlichkeit ihrer Erkrankung.

Ich mag mich nur nicht rechtfertigen müssen für ein einfaches Rechenexempel, ein Beamter steht mit einer privaten Krankenversicherung einfach finanziell besser da. Das ist nun mal so. Ich habe mich damals für den öffentlichen Dienst entschieden und muss nun mit den Konsequenzen jeder Art leben. Jede hat(te) die Wahl.

Vio *die keinen Wert auf irgendwelche Chefarztbehandlungen oder Doppelzimmer im Krankenhaus legt, weil sie einen Chefarzt nicht automatisch für den besseren Arzt hält (wenn man was Schlimmes hat, gucken sowieso alle verfügbaren Ärzte drauf) und Doppelzimmer zum Sterben langweilig findet*

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Grübler
Beitrag 23.Nov.2005 - 00:42
Beitrag #30


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QUOTE (rebecca @ 22.Nov.2005 - 18:51)
... so ist die Apothekendichte in Deutschland pro Einwohner die dichteste in Gesamteuropa....

Ja, dass mag sein. Aber alle Apotheken sind Einzelkaufleute. Okay, durch die GKV-Reform ist eine sogenannte Zweitapotheke zugelassen. Die Apotheken finanzieren sich selbst, sie sind nicht direkt abhängig von der Industrie oder pharm. Großhandel, im Sinne eines "Sponsors". Sicherlich es mag nicht alles Gold sein was glänzt und es gibt ne "Menge" Hobbyapotheken (sprich die Apotheke erwirtschaftet plus minus null, das Leben des Apoth. wird vom Partner bezahlt).. Aber wir haben den 2. größten Pharmamarkt, der größte ist USA.... Abgesehen davon, dass bestimmt schon ein paar Modelle in den Schubladen liegen, um den Pharmazeuten die "Freiheit" zu nehmen und bsp. nur noch bestimmte Produkte zu verkaufen oder wo was plaziert werden soll usw....
Aber eine Apotheke ist immer noch mehr... wo wird ne Salbe einfach so angerührt, ab und zu kann man seine Krankengeschichte loswerden, wo kann man seinen Hautausschlag zeigen und der Pharmazeut holt die richitge Salbe, und wo kann ich ein Medi bestellen und es wird mir nach Hause gebracht (kostenloser Service)???

Bevor Ihr meckert: Ja, manchmal hat man als Kunde nicht das Gefühl dass es Apotheken mit Seele gibt. Aber sie gibt es :)
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Fledi
Beitrag 23.Nov.2005 - 19:36
Beitrag #31


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QUOTE (rebecca @ 22.Nov.2005 - 18:52)
Ich habe das VVG jetzt nicht parat und auch keinen Zugriff, aber jeder Vertrag kann bei Fehlen der entsprechenden Vergütung auch gekündigt werden.

.... auch das Versicherungsverhältnis mit einer gesetzlichen Krankenkasse. ein freiwillig versichertes Mitglied seinen GKV-Beitrag 3 Monate lang nicht zahlt, fliegt er raus und es droht eine Anzeige bzgl der Pflegepflichtversicherung.

Da bei den Angestellten der Beitrag durch die Arbeitgeber abgeführt wird, bekommt ein versicherungspflichtiges Mitglied jedoch gar nicht mit, wenn es im Beitragsverzug ist. Nehmen wir also einen Handwerksbetrieb mit 25 Angestellten. Alle verdienen 2000 Euro brutto; kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld. Alle sind in einer Krankenkasse, die genau den durchschnittlichen Beitragssatz von 14,3% zuzüglich 1,9 % verlangt.

Der Handwerker selbst zahlt seinen KV-Beitrag von 143 Euro (14,3% von 2000 = 286 Euro. Wird je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen), der ihm vom Lohn abgeht und die Pflegepflichtversicherung von 38 Euro, die auch direkt einbehalten wird.
Der Arbeitgeber muss pro Handwerker also 324 Euro an die Krankenkasse überweisen, insgesamt also 8.100 Euro pro Monat. Nun kennen wir alle die Auftragslage, die wirtschaftliche Situation und so weiter. Gerät der Arbeitgeber also in Verzug, ist es unheimlich schwer, diese Summe auszugleichen. Bleibt er im Verzug, so sind es nach 3 Monaten bereits 24.300 Euro, die nicht aufzubringen sind. Die Krankenkassen gehen den Weg, das Unternehmen bis in die Insolvenz zu führen. Und ob ich dann noch gern krankenversichert bin, wage ich zu bezweifeln. Denn ich bin zwar versichert und hab mit all dem nichts zu tun, aber einen Job habe ich auch nicht mehr.

QUOTE
Dennoch steigt aber die Zahl derer, die mittlerweile nicht mehr krankenversichert sind. Vor allen die Agenturen für Arbeit bestehen darauf, dass persönliche Werte veräußert werden müssen, bevor sie selbst in Regress treten.


Das hat aber nichts mit der Krankenversicherung zu tun, sondern mit den sozialen Bezügen. Arbeitslose sind kraft Gesetz versichert, selbst wenn sie keine Bezüge haben (Sperrzeiten, etc) Das schreibt § 5 SGB V vor und hat nichts mit Regressanspruch zu tun. Persönliche Werte müssen eventuell veräußert werden, wenn sie die Plausibilität von ALG II übersteigen. Hierzu gibt es auch klare Richtlinien.

Was mich zunehmend erschreckt, ist der Konkurrenzkampf der gesetzlichen Krankenkassen. Es gibt in Deutschland schlappe 286 Krankenkassen und da hab ich die See-Krankenkasse und Bundesknappschaft mal außen vor gelassen. Aber 286 Krankenkassen, die alle dem 5. Sozialgesetzbuch unterstehen... wow.
Nimmt man nun die Verwaltungskostenquote aller zusammen und rechnet dies in Euro auf die Beitragseinnahmen, wird einem gelinde gesagt schlecht! Deutschland könnte (wir haben ja ein gutes) ein supergeniales Gesundheitssystem haben, würde es diesen Konkurrenzkampf unterbinden.
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Willow71
Beitrag 23.Nov.2005 - 19:51
Beitrag #32


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Kleiner Einwurf am Rande: Kaum schrieben wir drüber, schon ist's passiert:
Heute kam das Schreiben meiner PKV, dass die Beihilfe gekürzt wurde und somit der KV-Beitrag zum 1.1.2006 erhöht wurde. Fängt ja gut an.

Der Beitrag wurde von Willow71 bearbeitet: 23.Nov.2005 - 19:51
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