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> Entführung einer Deutschen im Irak
blue_moon
Beitrag 06.Dec.2005 - 14:59
Beitrag #21


strösen macht blau!
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QUOTE (sophialein @ 06.Dec.2005 - 14:29)
Laika, ich erwarte nichts. Ich frage mich nur, warum es beispielsweise in Italien 100.000e auf die Straße gebracht hat, als ihre italienische Mitbürgerin entführt wurde und bei uns nichts dergleichen passiert? :gruebel:

ich vermute, das hat (auch) damit zu tun, dass die italiener an der seite der usa in den irakkrieg gezogen sind. die demos waren auch demos für den abzug der italienischen truppen.

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 06.Dec.2005 - 14:59
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Leonie
Beitrag 06.Dec.2005 - 19:33
Beitrag #22


Naschkatze
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QUOTE (blue_moon @ 06.Dec.2005 - 15:59)
QUOTE (sophialein @ 06.Dec.2005 - 14:29)
Laika, ich erwarte nichts. Ich frage mich nur, warum es beispielsweise in Italien 100.000e auf die Straße gebracht hat, als ihre italienische Mitbürgerin entführt wurde und bei uns nichts dergleichen passiert? :gruebel:

ich vermute, das hat (auch) damit zu tun, dass die italiener an der seite der usa in den irakkrieg gezogen sind. die demos waren auch demos für den abzug der italienischen truppen.

Die Angst sitzt Deutschland im Nacken, die Angst vorm Aufstehen im Allgemeinen, sowohl was die Courage in der Straßenbahn und auf der Straße betrifft, als auch was das Aufbegehren gegen die soziale Ungerechtigkeit angeht und last and least auch was pol. / menschliche Angelegenheiten betrifft. Sitzt eben noch tief in den Knochen, die Schuld...

Ich denke, das hat viel zu tun mit unseren Altlasten wie 1. + 2. Weltkrieg.

Ich unterstelle mal, dass die italienische Bevölkerung für eine Landsfrau demonstriert hätten, auch wenn keine Truppen im Irak stationiert worden wären (autsch - was ein deutsch). Wobei du sicher mit deiner Behauptung ebenfalls recht hast, blue moon.

O.k. - wenn ich sagen würde, lasst uns demonstrieren, für die Freilassung von Susanne Osthoff, unabhängig von allen politischen Aktivitäten, für das Leben eines Menschen, wer macht mit?

Wieviele Fragen kommen euch da in den Kopf... Da unterscheidet sich der Deutsche von anderen Nationen. Die tun dann einfach und es passiert was.

Leonie


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Bilana
Beitrag 06.Dec.2005 - 23:35
Beitrag #23


Capparis spinosa
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QUOTE
wer macht mit?


Ich nicht. Weil sich ein Staat, ein Volk nicht erpressbar machen kann. Dann hätten die Entführer erreicht, was sie wollten. Das bringt all die jenigen in Gefahr, die noch da draußen sind und es in Zukunft sein werden.

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Alex
Beitrag 07.Dec.2005 - 00:47
Beitrag #24


Suppenköchin
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Ich auch nicht.

Weil solche Demos niemanden interessieren ausser "Punkt 12".
Unsere Politiker nicht und die Entführer erst recht nicht.
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blue_moon
Beitrag 07.Dec.2005 - 01:04
Beitrag #25


strösen macht blau!
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QUOTE (Leonie @ 06.Dec.2005 - 19:33)
Die Angst sitzt Deutschland im Nacken, die Angst vorm Aufstehen im Allgemeinen, sowohl was die Courage in der Straßenbahn und auf der Straße betrifft, als auch was das Aufbegehren gegen die soziale Ungerechtigkeit angeht und last and least auch was pol. / menschliche Angelegenheiten betrifft. Sitzt eben noch tief in den Knochen, die Schuld...

soweit ich mich entsinnen kann sind viele aufgestanden in deutschland - um gegen eine mögliche beteiligung am irak-krieg zu demonstrieren und der regierung in dieser frage den rücken zu stärken. ja, deutschland schleppt noch an der last - aber die hindert nicht am aufstehen!
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Leonie
Beitrag 07.Dec.2005 - 09:04
Beitrag #26


Naschkatze
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QUOTE (Bilana @ 07.Dec.2005 - 00:35)
QUOTE
wer macht mit?


Ich nicht. Weil sich ein Staat, ein Volk nicht erpressbar machen kann. Dann hätten die Entführer erreicht, was sie wollten. Das bringt all die jenigen in Gefahr, die noch da draußen sind und es in Zukunft sein werden.

Deshalb sagte ich ja auch
QUOTE
unabhängig von allen politischen Aktivitäten, für das Leben eines Menschen, wer macht mit?


Ob das geht? Das geht, mit sicherheit!!!!
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Leonie
Beitrag 07.Dec.2005 - 09:07
Beitrag #27


Naschkatze
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QUOTE (Alex @ 07.Dec.2005 - 01:47)
Ich auch nicht.

Weil solche Demos niemanden interessieren ausser "Punkt 12".
Unsere Politiker nicht und die Entführer erst recht nicht.

Das genau ist die Einstellung, die zum Stillstand führt, zum Nichts-tun, aufgeben... :ph34r:
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Leonie
Beitrag 07.Dec.2005 - 09:10
Beitrag #28


Naschkatze
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QUOTE (blue_moon @ 07.Dec.2005 - 02:04)
QUOTE (Leonie @ 06.Dec.2005 - 19:33)
Die Angst sitzt Deutschland im Nacken, die Angst vorm Aufstehen im Allgemeinen, sowohl was die Courage in der Straßenbahn und auf der Straße betrifft, als auch was das Aufbegehren gegen die soziale Ungerechtigkeit angeht und last and least auch was pol. / menschliche Angelegenheiten betrifft. Sitzt eben noch tief in den Knochen, die Schuld...

soweit ich mich entsinnen kann sind viele aufgestanden in deutschland - um gegen eine mögliche beteiligung am irak-krieg zu demonstrieren und der regierung in dieser frage den rücken zu stärken. ja, deutschland schleppt noch an der last - aber die hindert nicht am aufstehen!

Für den Irak-Krieg hat ja die deutsche Regierung selbst mobiliesiert :blink:

Schröder hat nicht auf Druck seiner Landsleute dem ganzen ein NEIN quittiert, sondern weil er die Wahl gewinnen wollt.

Dieses polemische Deutschland-steht-auf-mit-Lasten-auf-den-Schultern, das würde ich mir wünschen...

Doch eben diese Lasten sind unterbewusste Entschuldigung fürs stillschweigen anstatt aktiv was zu tun...
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Laika
Beitrag 07.Dec.2005 - 09:13
Beitrag #29


Gut durch
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Ich schließe mich Alex an. So sehr ich auch hoffe (aber eigentlich nicht glaube), dass es für die Entführte gut ausgeht, so kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Demo diesbezüglich interessieren würde.

So schlimm das ganze für die entführte Person auch ist, aber ein Staat kann und darf meines Erachtens auf soetwas nicht eingehen.
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blue_moon
Beitrag 07.Dec.2005 - 15:51
Beitrag #30


strösen macht blau!
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QUOTE (Leonie @ 07.Dec.2005 - 09:10)
Dieses polemische Deutschland-steht-auf-mit-Lasten-auf-den-Schultern, das würde ich mir wünschen...

Doch eben diese Lasten sind unterbewusste Entschuldigung fürs stillschweigen anstatt aktiv was zu tun...

naja, es gab immer mal grosse bewegungen mit bestimmten zielen, für die etliche menschen auf die strasse gegangen sind. es gibt unzählige menschen in diesem land, die sich in vereinen, parteien, gewerkschaften etc. organisieren und anpacken. ich sehe/glaube nicht, dass sich das von anderen (vergleichbaren) staaten unterscheidet. auch die italienerInnen sind nicht in erster linie wege giuliana sgrena auf die strasse gegangen, sondern eigentlich sogar direkt für die forderung der entführer, die italienischen truppen abzuziehen. die entführung war nur der anlass.

die deutsche politik steht auch nach dem wechsel in der regierung dem irak-krieg weiterhin kritisch gegenüber. das passt so gar nicht zu der behauptung, es wären rein wahltaktische überlegungen gewesen, die damals zur ablehnung durch die regierung schröder geführt hätten.

was soll eine demo bezwecken? anteilnahme? die politik/diplomatie zu was bewegen? wenn ja, zu was? eine demo um der demo willen kann's ja nicht sein. - der staat WIRD sich erpressbar machen, um das leben von susanne osthoff zu retten. das hat der staat in den vergangenen jahren immer wieder gemacht. aber man wird versuchen, das nicht an die ganz grosse glocke zu hängen. und das ist auch gut so!
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robin
Beitrag 07.Dec.2005 - 19:45
Beitrag #31


I lof tarof!
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Wozu soll aufdiestraßegehen gut sein? Um zu zeigen, dass man um sie bangt, dass man diese methoden widerlich findet, dass man gegen krieg(e) ist, dass man angst hat, dass man es zeigen will, und dass man dagegen angehen will... das ist eine solidaritätserklärung, eine mit-menschliche geste. Ist das wenig?
In der brd ist es nicht still, soviele sind eifrig mit ihren klingeltönen beschäftigt.
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sonnenstrahl
Beitrag 07.Dec.2005 - 21:04
Beitrag #32


verboden vrucht
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QUOTE (robin @ 07.Dec.2005 - 19:45)
Wozu soll aufdiestraßegehen gut sein? Um zu zeigen, dass man um sie bangt, dass man diese methoden widerlich findet, dass man gegen krieg(e) ist, dass man angst hat, dass man es zeigen will, und dass man dagegen angehen will... das ist eine solidaritätserklärung, eine mit-menschliche geste. Ist das wenig?
In der brd ist es nicht still, soviele sind eifrig mit ihren klingeltönen beschäftigt.

Ach Kaiserin :wub: .....
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robin
Beitrag 07.Dec.2005 - 21:13
Beitrag #33


I lof tarof!
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@sonnenstrahl: wieso? Was habe ich 'liebenswürdiges' denn gesagt? :unsure:
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Leonie
Beitrag 08.Dec.2005 - 09:18
Beitrag #34


Naschkatze
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Danke @ robin. Ich hoffe, deine Aussage war nicht sarkastisch / ironisch gemeint denn du hast das ausgedrückt, was ich gedacht habe, allerdings nicht ohne den Nebengedanken, dass frau "Unwillige" nicht animieren kann.

Wie auch immer - So wie es hier gelaufen ist, läuft es grundsätzlich. Diskussionen ohne Ende, jede® ein besseres Argument, um am Ende den Kreistanz fortzusetzen.

L.
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blue_moon
Beitrag 08.Dec.2005 - 11:20
Beitrag #35


strösen macht blau!
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QUOTE (robin @ 07.Dec.2005 - 19:45)
Wozu soll aufdiestraßegehen gut sein? Um zu zeigen, dass man um sie bangt, dass man diese methoden widerlich findet, dass man gegen krieg(e) ist, dass man angst hat, dass man es zeigen will, und dass man dagegen angehen will... das ist eine solidaritätserklärung, eine mit-menschliche geste. Ist das wenig?
In der brd ist es nicht still, soviele sind eifrig mit ihren klingeltönen beschäftigt.

nein, das ist nicht wenig und es ist auch nicht unwichtig. bauchschmerzen hab ich damit, dass - so sie denn überhaupt politisch motiviert sind - diese terroristen eine aufmerksamkeit bekommen, für die allein die nächste 'revolutionäre einheit' schon auf die idee kommen könnte, auf's trittbrett zu steigen.

und bauchschmerzen hab ich auch mit

QUOTE (Leonie)
Danke @ robin. Ich hoffe, deine Aussage war nicht sarkastisch / ironisch gemeint denn du hast das ausgedrückt, was ich gedacht habe, allerdings nicht ohne den Nebengedanken, dass frau "Unwillige" nicht animieren kann.

Wie auch immer - So wie es hier gelaufen ist, läuft es grundsätzlich. Diskussionen ohne Ende, jede® ein besseres Argument, um am Ende den Kreistanz fortzusetzen.

L. 


ich weiss nicht, wie man auf die idee kommen kann, man könne andere überzeugen, indem man sie vor den kopf stösst. genau das passiert, wenn pauschal abgeurteilt wird, wenn eigene prioritäten auf andere projeziert werden etc.

es gibt verdammt viel schlechtes und schlimmes in der welt. ich pack an, wo ich meine, anpacken zu können, zu wollen, wo es meinen fertigkeiten und fähigkeiten entspricht. bei anderen themen MUSS ich einfach zumachen, weil meine ressourcen begrenzt sind und meine (mit-)leidensfähigkeit auch. will mich jemand mit der moralischen keule missionieren, weil es meint, meine prioritäten hätten sich gefälligst den seinen anzuschliessen, kann ich dem nicht allzuviel verständnis entgegenbringen.
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Willow71
Beitrag 08.Dec.2005 - 14:46
Beitrag #36


Miss Understood
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QUOTE (Leonie @ 06.Dec.2005 - 19:33)
Die Angst sitzt Deutschland im Nacken, die Angst vorm Aufstehen im Allgemeinen, sowohl was die Courage in der Straßenbahn und auf der Straße betrifft, als auch was das Aufbegehren gegen die soziale Ungerechtigkeit angeht und last and least auch was pol. / menschliche Angelegenheiten betrifft. Sitzt eben noch tief in den Knochen, die Schuld...

Ich denke, das hat viel zu tun mit unseren Altlasten wie 1. + 2. Weltkrieg.

Ich unterstelle mal, dass die italienische Bevölkerung für eine Landsfrau demonstriert hätten, ...

Oi... was für Verallgemeinerungen und was für ein Mischmasch...

Mit dem Ersten und Zweiten WK hat das wohl herzlich wenig zu tun... und wenn doch, dass hätten die Italiener auch schön in ihren Buden sitzenbleiben müssen (Stichwort "Verbündete des Dritten Reiches"). Und was hat das mit Schuld zu tun?

Den Dauervorwurf der fehlenden deutschen Courage kann ich allmählich nicht mehr hören... kann man das verallgemeinern? Ist das deutsch? Dann bin ich wohl nicht deutsch.

Das Aufbegehren der deutschen Bevölkerung gegen soziale Ungerechtigkeiten ist mir eher manchmal eine Spur zu laut... Jammern auf hohem Niveau wird hier gerne praktiziert (auch von mir).

Und letztlich darf man auch nicht vergessen - wenn man schon so hübsch "deutsch"
verallgemeinert, dass Deutschland durch eine absolut friedliche Revolution wiedervereinigt wurde. Eben durch friedlich demonstrierende Bürger.

Aber das alles passt nicht zusammen.

Nein, ich würde *nicht* in diesem Falle auf die Straße gehen. Keine Aufmerksamkeit diesen Terroristen! Keine Zustimmung einer Erpressung eines demokratischen Staates!
Und da lasse ich mir auch kein schlechtes Gewissen einreden, ich würde für bestimmte Belange nicht einstehen. Ich kann mich leider nicht um alles kümmern und außerdem habe ich keine Zeit - ich muss mich um einen 350-Euro-Ganztags-Krippenplatz bemühen...
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robin
Beitrag 08.Dec.2005 - 20:48
Beitrag #37


I lof tarof!
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Eins möchte ich sofort klarstellen: Ich unterstelle keiner nationalität ein grundsätzliches (wodurch auch bedingt) fehlen an empathie!!!
Nur habe ich schwierigkeiten mit dem argument: Keine aufmerksamkeit für die terroristen! - Es ist wirklich nur eine frage des blickwinkels: Aufmerksamkeit für das opfer!
Das ist völlig anders, warum umwegig denken bzw. argumementieren? Das ist, was ich nicht begreife. Und das ist, denke ich wiederrum, wohl (auch) eine sagen wir mal, temperamentsache... wenn ich mit-leid, angst und zorn verspüre, dann will ich das auch ausdrücken!
Außerdem wäre eine spontan-aktion, aus dem herzen heraus, ein sehr guter kontrapunkt zur sonstigen berichtserstattung (da kriegen die terroristen/mörder aufmerksamkeit...). Als ich in istanbul war, ungefähr am 30. 11., habe ich in einem kiosk die meistgelesene deutsche tageszeitung gesehen. Auf der titelseite, in riesigen lettern, einen der ekelhaftesten titel, die ich je gelesen habe!!! 'Wird sie keköpft?' - und darüber (oder darunter, ich weiß nicht mehr genau, denke aber, darüber...) das foto der entführten. Und zwar sehr groß, bunt... und nur ihr Kopf!
DAS hat mich an die güte in den menschen, allen, zweifeln lassen...
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rebecca
Beitrag 08.Dec.2005 - 21:08
Beitrag #38


Immer noch gut durch
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QUOTE (Willow71 @ 08.Dec.2005 - 14:46)
Aber das alles passt nicht zusammen.

vielleicht können die deutschen nur das: jammern und betroffenheit zeigen. letzteres aber nur dann, wenn es sie nicht selbst betrifft oder aber wenn es regionen betrifft, die man als tourist kennt. wie sonst kann ich mir erklären, dass millionen für die tsunami-opfer gespendet wurden, für die erdbebenopfer in pakistan aber so gut wie gar nicht.

(okay, war jetzt off-topic)


ich kann es mir bem besten willen auch nicht erklären. denn selbst die bildzeitung bringt die "gesunde volksseele nicht mehr zum kochen". vielleicht liegt es auch daran, dass in gewisser weise, deutsche, die im ausland leben, nicht mehr als deutsche angesehen werden. eine identifikation ist da eher ausgeschlossen. auf der anderen seite gibt es auch keine politiker, die sich dahin stellen, und große reden schwingen und sich profilieren wollen (ausnahmswise positiv, wie ich finde).

ich bin selbst ratlos
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Bilana
Beitrag 08.Dec.2005 - 21:43
Beitrag #39


Capparis spinosa
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QUOTE (Leonie @ 07.Dec.2005 - 09:04)
QUOTE (Bilana @ 07.Dec.2005 - 00:35)
QUOTE
wer macht mit?


Ich nicht. Weil sich ein Staat, ein Volk nicht erpressbar machen kann. Dann hätten die Entführer erreicht, was sie wollten. Das bringt all die jenigen in Gefahr, die noch da draußen sind und es in Zukunft sein werden.

Deshalb sagte ich ja auch
QUOTE
unabhängig von allen politischen Aktivitäten, für das Leben eines Menschen, wer macht mit?


Ob das geht? Das geht, mit sicherheit!!!!

Eine derartige Demo, ob man sie als politisch bezeichnet oder nicht, bringt den Entführern Aufmerksamkeit. Und das wäre total falsch. Es ist, wie gesagt eine potentielle Gefahr für alle anderen, die in derartigen Krisengebieten im Einsatz sind. Will man das, nein.
Es wird nur zu noch mehr Nervosität führen und dazu, dass Organisationen und Regierungen ihre Leute früher aus dem Feld abziehen, zurück in die Büros der Hauptstädte.
Und das wäre wiederum nicht im Sinne derjenigen die die Hilfe brauchen und annehmen. Egal ob Irak, Kolumbien, Philippien oder Pakistan.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 08.Dec.2005 - 21:44
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inna
Beitrag 11.Dec.2005 - 14:03
Beitrag #40


Fürstin Pückler
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ich denke auch, dass es ein fehler wäre durch die straßen ziehen und gegen die entführung zu demonstrieren. der eigentliche druck, der durch eine solche entführung ausgeübt wird, kommt nicht von seiten der entführer selbst, sondern eher von der bevölkerung, die durch die reaktion auf die entführung die eigene regierung dazu zwingt, auf die forderungen der entführer einzugehen. mit ramba zamba erreichen wir meiner meinung nur, dass die entführer die (wahscheinlich genauso geplante) erpressungsmöglichkeit erhalten. Im übrigens glaube ich, dass der große unterschied zwischen uns und z.b. den italienern ist, dass wir deutschen ein relativ(!) rational denkendes volk mit verhältnismäßig wenig nationalgefühl sind.
was ich allerdings interessant finde ist, dass die entführung eines deutsch-libanesen durch die CIA ein doch ziemlich starkes echo (verglichen mit dem fall osthoff) verursacht hat.
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