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> diszipliniert/undiszipliniert, *grübeleien*
rowan
Beitrag 28.Dec.2005 - 21:36
Beitrag #1


Gut durch
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Beiträge: 1.369
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Userinnen-Nr.: 1.385



ich grübel schon eine gewisse zeit über diszipliniert und undiszipliniert nach.

bsp: jemand ist unglücklich mit der figur, ihr ist es unglaublich wichtig, eine schlanke figur zu haben. sie würde dieses durch regelmässigen sport und gesunder ernährung hinbekommen. aber die person bringt einfach nicht die disziplin auf dafür, dieses auch zu konsequent zu tun, obwohl es ihr so wichtig ist.

bsp: ein athlet trainiert ergeizig, hält sich diszipliniert an seinen trainings- und essplan, ... halt sehr diszipliniert.

bsp: das mittelding, in den wichtigen dingen sehr diszipliniert (arbeit, erfüllung der pflichten, etc.) in nicht so wichtigen dingen wiederrum eher undiszipliniert.

im prinzip ist der satz "du bist einfach nur undiszipliniert" oft wohl wahr, aber leider auch sehr abwertend gemeint.

ich frage mich aber, warum ist manch einer sehr diszipliniert, ein anderer gar nicht, andere wiederum sind halt so ein mittelding. welche gründe/ursachen sind es?
ich meine diszipliniertes/undiszipliniertes verhalten bei sachen, welche nicht vom umfeld beeinflusst werden (mobbing am arbeitsplatz, deintresse an der sache) sondern warum manche es schaffen sich für dinge, die sie wollen zu disziplinieren und andere, die es ebenso wollen die disziplin einfach nicht aufbringen können?

:gruebel:

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Antworten (20 - 23)
DerTagAmMeer
Beitrag 31.Dec.2005 - 13:02
Beitrag #21


Adiaphora
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QUOTE (rebecca @ 31.Dec.2005 - 08:57)
und dennoch gibt es nette besipiele, wo menschen nach einiger zeit ihre disziplin wieder über den haufen werfen

und das möglicherweise bewusst und mit gutem grund - weil einfach anderes wichtiger geworden ist.

für mich ist "disziplin" einfach eine sehr effektive art, die welt auf abstand zu halten und mich emotional und körperlich wieder aufzubauen.
nach tiefschlägen und persönlichen katastrophen verschwinden bei mir innere schweinehunde und machen dem bedürfnis nach halt und stabilität platz.
ausdauersport, geregelte malzeiten, schlafzyklen, ausschließliche konzentration auf ein bestimmtes thema, spaziergänge auf wiederkehrenden wegen und feste gewohnheiten sind für mich ein wunderbares korsett, um nach zusammenbrüchen wieder zu kräften zu kommen. wie ein gips bei knochenbrüchen. mit dem läuft man ja auch nicht auf ewig durch die gegend, sondern legt ihn wieder ab, wenn die verletzung ausgeheilt ist.
so verhält es sich bei mir auch mit der disziplin - wenn ich mich wieder aufgerappelt habe, fällt das unerwartete wieder ein, die liebenswerten schweinehunde kehren zurück, mit ihnen die turbulenzen und regellosigkeiten, der waschbrettbauch verschwindet und ich bin wieder bereit, mich auf das leben einzulassen, statt ihm meine regeln überzustülpen.

im rückblick finde ich es manchmal betrüblich, dass mir dabei auch die effektivität flöten geht, die sich einstellt, wenn ich mich nicht mehr ablenken, einfangen und begeistern lasse. andererseits könnte ich mit den ganzen siegen und erfolgen, die ein diszipliniertes leben in greifbare nähe rücken würde, so wenig anfangen, wenn ich mir verkneifen müsste, sie auszukosten und mich auf meinen lorbeeren auszuruhen.

insofern empfinde ich disziplin persönlich als kehrseite und krücke der depression und bin meist ausgesprochen froh, beides wieder abschütteln zu können (neben aller dankbarkeit, trotz antriebslosigkeit nicht hilflos baumeln zu müssen sondern nach plan funktionieren zu können).

etwas ganz anderes sind grundsätzlich positiv erlebte gewohnheiten von denen bilana sprach. die haben für mich allerdings wenig mit disziplin zu tun, sondern sind einfach dinge, die man immer wieder gern tut, weil sie dem unmittelbaren wohlbefinden dienen. da fensterputzen, körperpflege, lesen, kochen und bewegung an frischer luft bei mir eindeutig zu diesen lieblingsbeschäftigungen gehören, ist disziplin völlig überflüssig - während ich mich zum "auf- und wegräumen" grundsätzlich überwinden und unzählige vermeidungsstrategien austricksen muss.
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Violilli
Beitrag 31.Dec.2005 - 14:21
Beitrag #22


Gut durch
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QUOTE (Mab @ 29.Dec.2005 - 09:46)
(Meine Theorie ist ja sowieso, dass Frauenlosigkeit im Militär den Grund hat, dass Männer sich leichter disziplinieren lassen als Frauen.  :ph34r: )

Wohl wahr! :) N Mann führt den ihm erteilten Befehl aus, ne Frau würde wahrscheinlich erstmal fragen "warum", gefolgt von "na man könnte aber auch..."
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dandelion
Beitrag 31.Dec.2005 - 14:22
Beitrag #23


don't care
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dtam - schöne Erklärung :blumen:

Für mich hat Disziplin auch viel mit Selbstwert zu tun... ich ertappe mich zusehends dabei, wie ich Pläne nur dann aufstelle und mich dran halte, wenn ich durch ein anderes Verhalten meine Mitmenschen in die Bredouille bringen würde (sonst werden sie nur aufgestellt)...
Mit einer Ausnahme: dem sortieren der Ausbildungsunterlagen.

Blöderweise habe ich dazu den Ehrgeiz, zu funktionieren - und das macht die Einschätzung "undiszipliniert" erst zum Abwerter. Vielleicht ist es das: uns wird genau das beigebracht: Die Gemeinschaft trägt uns, also müssen wir in ihr funktionieren. Das macht Disziplin zur Tugend.
Allerdings auch zum Freiheitsbeschneider.

Mab, du schriebst, du stehst Disziplin eher skeptisch gegenüber, wegen des unterordnenden Aspekts. Gilt das auch für die Selbstdisziplin? Immerhin ist es da eine Frage der Sichtweise, ob du dich deinem Ideal unterordnest, oder dich selbst dominierst, quasi in Form von Selbstgestaltung... ;)

Disziplin kann, da schließe ich mich an, ein Werkzeug sein. Aber, wie ein Messer, eben auch eine Waffe.
Wie man sie einsetzt, ist einem selbst überlassen, d.h. persönlichkeitsabhängig... Und Übungssache.
Und damit läuft die Diskussion auf das Thema hinaus "warum sind wir, wie wir sind?"

Hm... warum ist der Begriff eigentlich so mit Negativem besetzt? Wegen des Bezugs zum Militär? Wegen der gefürchteten Kontrolle während der Kindheit? Wegen des Freiheitsdrangs?
Wir scheinen uns ja in zwei Punkten einig zu sein:
1. Disziplin ist unangenehm.
2. Undiszipliniert zu sein ist unerwünscht.
Und ich frag mich jetzt: Warum wollen wir etwas erreichen, was wir im Schnitt gar nicht mögen? Ist Disziplin wirklich die bittere Medizin, wie dtam erklärte? Oder doch das Gerüst des "über-Ichs", wie rebecca beschrieb? Denn das scheint für mich hinter destruktiver Disziplinierung zu stehen: die Optimierung des Menschen über das Menschliche hinaus, die Bearbeitung eines Werkstücks.
Oder ist das wiederum die Ausrede des inneren Schweinehundes?
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sonnenstrahl
Beitrag 31.Dec.2005 - 14:54
Beitrag #24


verboden vrucht
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QUOTE (Mab @ 29.Dec.2005 - 09:46)

Ich konzentriere mich lieber auf meine Themen.
Konzentration bringt auch schönere und befriedigendere Ergebnisse als pure Disziplin.

Da kann ich Dir nur voll zustimmen.
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