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Beitrag
#21
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Großer Hund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.841 Userin seit: 04.11.2005 Userinnen-Nr.: 2.269 ![]() |
Ein kleiner Hund steht vor einer Bäckerei. Er ist dunkelgrau-braun und struppig und sieht mit wachsamen Augen durch die Glastür ins Innere des Ladens, wo vermutlich seine Herrin steht und etwas einkauft. Als ich mich nähere, schaut er mich an. Dunkle, sanfte Augen.
Mir ist langweilig, sagt er. Und ich bin verlassen. Wer bist Du? Komm zu mir und finde es heraus, sage ich ihm. Ich bleibe stehen. Er kommt zu mir, langsam, ohne Eile, und schnuppert an meinen Beinen. Dieser kleine Hund hat alle Zeit der Welt. Welch krasser Gegensatz zur menschlichen Gesellschaft. Er ist zu beneiden. Wird meine S-Bahn auf mich warten, während ich mich mit Dir unterhalte? frage ich den kleinen Hund im Spaß. Er schaut zu mir auf. Ich verstehe nicht, sagt er. Die S-Bahn ist ihm egal. Die Zeit ist ihm egal. Für ihn zählt nur, dass er gerade herausgefunden hat, wer ich bin, und dass seine Herrin irgendwann wieder aus dem Laden kommen wird, in dem sie verschwunden ist. Das weiß er aus Erfahrung. Ich mag Dich, sage ich zu dem Hund. Er blickt von mir fort, durch die Glastür des Ladens. Ich mag meine Herrin, sagt er. Sie ist dort drinnen, siehst Du, und wird wieder herauskommen. Das tut sie immer. Ich nicke wissend, wende mich langsam ab und gehe weiter. Der Beitrag wurde von Mondstern bearbeitet: 24.Jan.2006 - 19:46 |
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Beitrag
#22
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
versprengte vermummte gestalten, immer einzeln, selten zu zweit stemmen sich gegen den wind, der aus den weiten sibiriens kommt. aus der ferne leuchten vertraute lichter hinüber. der einsam wandernden sind sie trost und mahnung zugleich: keins dieser lichter ist für dich angezündet, doch brennt jedes auch für dich und für alle einsamen dieser nacht.
in solch sibirischen nächten erwacht die kollektive erinnerung, an winterjahre in den trümmern des letzten krieges, geschichten über napoleons armee, zerschlagen in russland, die langen winter des dreißigjährigen krieges, hunger, pestilenz und kleine eiszeit...für die wandernde dieses winters 2006 gegenwärtig als zitate, nicht sehr bedrohlich, eher vielfach gebrochen... |
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Beitrag
#23
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... ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 17.466 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 17 ![]() |
Morgen. Morgen hat mich die Welt wieder. Graues Berlin. In deiner Tristesse kaum zu übertreffen, bist du mein Leben, meine Existenz, meine Hektik und mein Stolz. Mit hoch erhobenem Haupt werde ich mich in dich begeben, von Norden nach Süden, bis das wackelige Haus - genannt Büro - seinen gierigen Schlund aufreißt und mich verschlingt. In seinem Organ setze ich mich und warte. Die Müdigkeit wird durch die Kälte verstärkt, das Wachkoma nur durch die Mäuse gehalten, die menschlische Gesellschaft suchen und finden. Ob sie meine Gedanken lesen können? Werden mir Mut zusprechen, im Gespräch, welches in seiner Wichtigkeit nicht zu übertreffen ist. Wahrscheinlich werden sie sich in ihrer Intuition nicht aus ihrem Schutz begeben. Denn eine Person wird toben. Innerlich. Tiere spüren diesen Ärger. Mir ist er gleich. Ich werde lächeln. Das kann ich gut. Lächeln. Es ist eines der schönsten sagen manche. So werde ich zu ihm sprechen, auf dass er es in guter Erinnerung behalten möge. Denn er wird es das letzte Mal an mir sehen, denn danach wird er die andere Seite des Ichs kennenlernen. Das Verhandlungsgeschick, das Nicht-dulden, das Gehen. Und ich in dieser Schwermut des Winters... stolz, so unsagbar stolz.
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Beitrag
#24
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
Schlafzimmer... in diffuses Licht gehüllt. Eiseskälte strömt durch geöffnete Fenster hinein. Müde vom Stress des Tages, vom Kampf um Leben, begebe ich mich in mein warmes, schützendes Bett.
Die Wärme meines Körpers witternd und liebesbedürftig wie sie nun mal ist, folgt mir die Katze und drappiert sich auf meinem Bauch. Ihr Herz auf meinem, pumpender Atem, mühevoller, kräftezehrender Kampf um Sauerstoff... Sie sieht mir in die Augen, vertraut, weiß sich geborgen und schnurrt... In Gedanken an alle die ich Liebe, um die ich Trauere, um die ich mich Ängstige, hilft mir dieser kleine warme kranke Körper einzuschlafen und mich dem Schutz der Nacht zu überlassen... Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 22.Aug.2006 - 12:28 |
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Beitrag
#25
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Was für eine schöne, poetische Sammlung von Bluesstücken! Danke, Lady Godiva für Deine Idee!
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Beitrag
#26
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
als der morgen graute, tat auch die katze sich auf, um ihr gefülltes näpfchen zu bestürmen. liebe ist fraß und fette beute. während ich schlaftrunken keine lust verspürte auf den tag, legte ich diese gedanken und auch mich, ganz einfach nieder. der sicherheit des ortes gewahr, starte ich am morgen mein auto, ich weiß, vorne rechts .. der scheinwerfer, tut nicht. ansonsten , mußte ich nicht mal kratzen an den scheiben. denn inmitten der häuserfront ist wärme, viel mehr wärme als erwartet. den traum der nacht trage ich in den tag, der voller wohlwollen zuläßt. nächster halt: " tiefgarage"
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Beitrag
#27
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Ein Fallen. Mein Schrei.
Ich erwache. Es ist dunkel in der Wohnung, Möbelsilhouetten zeugen von meiner Beliebigkeit - ein alter Stuhl, nachlässig an die Tischplatte auf zwei Böcken geschoben. Darüber: der schwarze Berg meiner abgelegten Kleidung. Zeitschriften liegen auf dem Boden, ihr glänzendes Cover spiegelt uneben den schwachen Lichtschein der großen Stadt jenseits der trüben Fenster wider. Ich quäle mich von meiner Matratze. Eine Zeit der Provisorien. Ein weiterer Tritt ins Kreuz. Mich fröstelt. Ein Brikett birst in der glühenden Ofenluke. In der Küche eine Dose Kidneybohnen, ob der Schafskäse im Kühlschrank schon verdorben ist? Eine blaue Flamme züngelt, Bohnen blubbern im Topf. Kein Kaffee, kein Tabak. Salz! Den Löffel unter kaltem Wasser schnell gespült, der Topf ist der Teller. Essen ist Vernunft. Ich schlucke die mehlige, salzige Übelkeit hinunter. janis hat mir zeitlich vorausgegriffen ;) edit2: und ideen dürfen selbstverfreilich weiterentwickelt werden und eine neue form bekommen. :) Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 26.Jan.2006 - 18:06 |
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Beitrag
#28
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 434 Userin seit: 18.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.499 ![]() |
Klavierkonzert um Mitternacht. Dahinperlende Töne, leise und zögernd zu Beginn - steigernd zum leidenschaftlichen Crescendo. Eben noch an Bildern gearbeitet, mit Geschichtenwolken im Kopf bei jedem Blick auf die so unterschiedlichen hart-herben bis zart-melancholischen Gesichter - darüber müde geworden, die Augenlider schwer wie Blei - und nun, wieder hellwach, kein Schlaf will kommen. Gedanken kreisen, um das Leben im Heute, ein Tag wie ein Letzter - wer weiß, was der Morgen bringt, man lebt nur einmal.
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#29
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Im Frühling. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.196 Userin seit: 14.12.2004 Userinnen-Nr.: 931 ![]() |
Es ist spät. Zu spät zum Schlafen gehen, zu früh zum Erwachen. Dennoch wache ich. Gedenke der Nacht. Geborgen? Hier drinnen? Nein. Eiseskälte umgibt mich. Wärme ist draußen. Dort, wo ich nicht bin.
Doch es sind nur noch drei Stunden. Drei Stunden... und ich tauche ein in die Gewohnheit, den täglichen Ablauf - Routine und doch Schutz. Nur noch drei Stunden - dann hast du mich wieder. Dann lasse ich mich fallen. Kann für einen kurzen Augenblick vergessen. Alltag? Stets gegen dich angekämpft. Und heute bist du mir Stütze, wahre Hilfe. Nur noch drei Stunden und ich werde dir entgegen gehen, verliere mich in deiner Sicherheit und deinem Schutz. Für einige Stunden gehöre ich ganz dir. Und so lang werde ich warten. Sehnsüchtig... |
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Beitrag
#30
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Köschken Fan ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Sonderbeauftragte Beiträge: 1.542 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 38 ![]() |
hier kommen mir sehr viele ideen für haikus! z.b.: "der topf ist der teller", darf ich es mal verweben?
Der Beitrag wurde von zewa bearbeitet: 26.Jan.2006 - 13:25 |
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#31
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
.. und wenn das blatt sich wendet, an ungeahnter stelle, tritt tränende überraschung zutage. was ist es, was war es. und wohin wird es gehen. wohin ich will? unvermittelt bremst jemand vor mir, hält die rotleuchtende ampel mich auf.
dass du mir die hand reichst, will ich gerne annehmen. dass wir uns gegenseitig kaum ermessen ist gewiß, allen versuchen zum trotz. die schritte führen mich heimwärts, ein sicherer hafen in der brandung der konfrontationen. danke trotzdem. @zewa: haikus? Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 26.Jan.2006 - 15:51 |
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#32
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Köschken Fan ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Sonderbeauftragte Beiträge: 1.542 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 38 ![]() |
@janis: wir hatten hier im Literatur UFO nen Haiku Thread, aber leider kann ich ihn nicht finden. ich meine die japanische gedichtsform, deren klassisches reimformat 5-7-5 silbig ist. wird aber bei modernen (ich weiß von deutschen) nicht mehr so eingehalten. lyrisch, puristisch, exakt und eine jahreszeit muss erkennbar sein (kirschblüte, pflaumenblüte, mücke, glühwürmchen).
Der Beitrag wurde von zewa bearbeitet: 26.Jan.2006 - 23:37 |
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blau ist gesund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.276 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 40 ![]() |
und da wurd es gefunden das kleine Ding, zierlich und doch komplex.
Nichtig und doch tief in der Aussage. Wie mächtig kann die Sprache sein, wenn frau sich diese zu nutzen machen kann, könnte, sollte, wollte..... Doch mein ist das Wort und dieses lautet Schlafenzeit, Ruhezeit, damit der Tag vor Samstag kommen kann -_- |
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#34
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Kein Ort an seiner Stelle, kein Ding an seinem Platz.
Durch die engen Gassen deines urbanen Systems schlägt sich die zähe Seele. Die Schichten deiner Haut – ein durcheinandergebrachtes Museum. Du birgst einen Text, der Grenzen enthält, die sich rationalen Ordnungen und sozialen Strukturen entziehen. In meinem Gang durch deine Innereien spüre ich deine subtilen und eindeutigen Interventionen. Wie auf einer Bühne öffnest du mir den Raum, damit ich eine Beziehung zu dir aufbaue - du versuchst dich zu behaupten. Du greifst mein Bewusstsein an. Deine surrealen Bilder rütteln mein Bild von dir wach und ich entdecke dich. In Gedanken ertaste ich deine Körperteile. Spüre dein Vakuum und erfasse dein Herz. Als Tribut zollst du mir deine Stimme – die Sprache der Finsternis bricht aus dir heraus. Die Sehnsucht treibt mich durch deine Adern – lässt mich deine verschlossenen Weg und torlosen Zäune in jene Richtung beschreiten. Deine Hauptstraßen sind schon längst zugewachsen. Das dünne Moos an der Biegung deines Flusses führt mich in unsichtbares. Nur wenn ich eintrete in den Saal deiner Nebel und diese Welt, die sich vor mir offenbart, aufschließe, wird es sie geben. Dann bewohn ich dich selbst und übe Finsternis und finde den Weg zurück zu diesem Tor, in die Betroffenheit. |
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#35
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community managsie ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 2.883 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 6 ![]() |
sie ist noch winzig klein, vor nicht mal 24 stunden hat sie zum ersten mal ins licht geblinzelt, vermutlich kräftig geschrieen. ich hab sie noch nicht gesehen, das hat zeit.
ihre eltern... ich kann mir nicht ausmalen, wie sie sich fühlen. erschöpft, glücklich, gespannt auf das neue leben zu dritt. der vater, mein cousin.. ich kenne ihn schon mein ganzes leben, er war immer der kleine für mich, stand mir nahe fast wie ein bruder. plötzlich hat er selbst nachwuchs, ist plötzlich so erwachsen, ist mir fast fremd geworden. ob er wohl ein guter vater ist? liebevoll, konzequent, fürsorglich, den schalk im nacken. ich muss lachen, denke an unsere kinderstreiche. aus den kindern von damals sind erwachsene geworden. das lachen bleibt mir im hals stecken. die ganzen glücklichen paare um mich herum kann ich zuweilen nur schwer ertragen. ohne zweifel, ich freue mich für sie. nur, was bleibt für mich? ---------------------------------------------------------------------------------- eben war er hier, müde und strahlend, ganz der glückliche papa. mit der festen gratulationsumarmung hab ich mich (mal wieder) von meiner kindheit verabschiedet. mühsam die tränen fortgeblinzelt. mich in einen scherz gerettet. dank digicam hab ich sie gesehen, ein kräftiges mädchen mit klarem blick. ganz die mama, wie ich finde. seinen erzählungen lauschend, ebbt der sturm in meinem innern ab. er wird sich zwar nun verändern, wie wir alle. und doch bleiben wir, was wir einmal waren. "tut mir leid, kleine maus. es liegt nicht an dir" entschuldige ich mich bei ihr. "herzlich willkommen in unserer familie. ich hoffe, du wirst glücklich mit uns." :wub: |
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Beitrag
#36
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
...per aspera ad astra..... sowohl ins leben als aus ihm heraus... in den zeiten dazwischen wiederholt sich dieser sturm wieder und wieder. zwei schritte vor, einen rückwärts blickend. ritualisierte gedanken halten in zaum, was ins uferlose gleiten könnte. mit zitternder stimme und glanz in den augen - hingabe an das sein und werden. an den abschied vor dem neuanfang. an die guten tage, die manchmal kommen, gerade, wenn sie so dringend gebraucht werden. seltener gleichklang untereinander, sei mir willkommen. uns den tag rettend. die nacht, die sich vor stunden so breit machte in und um mich her liegt nun im lichte einer errungenen erkenntnis, die ich mitteilen darf, die gehört wurde, die mich annahm.
@zewa: ahh, danke! Toll! Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 27.Jan.2006 - 17:45 |
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Das Fahrradschloss ist ölig. Jeden Morgen kippt sie erst heißes Wasser darauf, dann Öl. Damit es bis zum Abend nicht einfriert. Selbst Teflonspray friert diese Tage ein. Sie betritt den Köpenicker Weinladen, der gar nicht in Köpenick residiert. Halbe Treppe runter, ehemalige Kohlenschütte. Verstohlen wischt sie die öligen Finger an einem Taschentuch ab, in dem Zeugnisse einer Erkältung kleben.
Der Verkäufer trägt eine Wollmütze. „Friert Ihnen bei den Temperaturen nicht der Wein kaputt?“ Vernichtende Blicke. Gut, es gibt Dinge, über die ist nicht zu scherzen. Weinläden in unbeheizbaren Kellern gehören in diesen Tagen dazu. Ein leichter Roter soll’s sein. Ein Spätburgunder? Aus Baden? Sie denkt an eine Freundin in Baden. Die friert. Die liegt gerade mit Fieber im Bett. „Haben sie nichts aus Südfrankreich für mich? Oder den Savoyen?“ Besseres Wetter im Glas. Ein Montredon? Warum nicht. Sie reibt sich die klammen Finger. Der Verkäufer grinst. Wie wäre es mit einem Glühwein? Selbst gemacht. Bio, versteht sich von selbst. Das alkoholische Heißgetränk läuft ihre durstige Kehle hinab, in den leeren Magen und geht direkt ins Blut. Guter Verkaufstrick. Als sie geht hat sie zwei Flaschen Wein in der Packtasche und ein Glas Glühwein im Bauch. Draußen ist es kalt, zu kalt. Nicht mal die Autofahrer hupen. Und in der Gegend wird sonst immer gehupt. Sie fährt auf dem Rad am frierenden Feuerabendstau vorbei. Sie lächelt. Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 27.Jan.2006 - 17:51 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.071 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 84 ![]() |
es hält nicht an ... die Kälte gefriert es ...
Das Lächeln sucht ein Wiederlächeln um sich fortpflanzen zu können, doch die Schals und hochgeschlagenen Pelzkrägen verhindern die Sicht auf die Münder und die Lachfältchen scheuen sich vor der Kälte. Einsamkeit enthüllt sich im Fahrtwind - die Frage des Ziels tut sich auf ... das Vorderrad verharrt unentschlossen. Die eingefrorene Welt verheisst keine Beständigkeit - Kontakt ist zu schwerfällig - gefriert im Moment der Kontaktaufnahme .... gefrorene Sehn - sucht - verharrt im Augenblick, in der Zeit ... erfrorene Begegnungen - erstarrt, noch ehe sie begonnen haben ... die vergebliche Suche nach Lebendigkeit ... |
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Beitrag
#39
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 434 Userin seit: 18.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.499 ![]() |
Roza.
Griechische Elegien durchschweben die abendliche Stille, klar, rein, voll melancholischer Klangschwere. Ein neues Bild entsteht, zwei Frauen, eng nebeneinander sitzend - eine feingliedrige lapislazuli-geschmückte Hand liegt sanft in einer breiten, abgearbeiteten, narbenbedeckten. Noch kein Paar - doch eine Brücke besteht schon. Grüner Tee schickt hauchzarte Dampfwolken zur dämmrigen Zimmerdecke, erleichtert das Denken, bringt langersehnte Entspannung. Wieder eine Woche vorbei, verronnen in Arbeit, Alltag, wenig Schlaf. Geschirr bildet bizarre Turmkunstwerke in der Küche, ein Blick nur könnte sie einstürzen lassen - viel zu tun am Wochende. Doch es geht aufwärts. Die Sonne steigt immer früher aus eisigen Morgennebeln, und am Donnerstag hörte ich die erste Frühlingsmeise ihre Stimme erheben. |
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Beitrag
#40
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skaldkona ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.121 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 15 ![]() |
die frau lächelt, sie schaut ihr zu.
so jung die andere, unschuld macht sie lachen, denn eine freude wird sie bald bereiten. sie schwenkt ihr glas, seine leere kümmert nicht, denn grade ward sie angefüllt, mit leben. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.05.2025 - 21:13 |