lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

12 Seiten V  < 1 2 3 4 5 > »   
Reply to this topicStart new topic
> Metropolenblues, de tendresses pleines...
Sin
Beitrag 28.Jan.2006 - 14:47
Beitrag #41


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 4.591
Userin seit: 03.08.2005
Userinnen-Nr.: 1.942



Unsere Schritte knirschen im Schnee. Gemächlich schlendern wir hoch erhobenen Hauptes durch die Kälte. Ich in meinen Stiefeln, du in deinen Springern. Denn auf die hattest du bei Antritt unseres Spazierganges bestanden.
Eingehüllt in den Nebeln des Menschengartens betrachten wir die Nacht.
Ich lasse mich führen, von dir und deiner Intuition. Das Reich der Finsternis liegt vor uns und ich folge dir, Engel der Nacht.
Du sprichst kein Wort und setzt immerzu einen Fuß vor den anderen. Im Schleier der Dunkelheit weist du mir den Weg, den du für uns wähltest. Unser Gang in die Nacht – ein Ding der Ewigkeit. Die Härte deiner Schritte erlauben mir nicht zurück zu fallen.
Während ich versuche, mit dir Schritt zu halten, bist du schon tiefer in die Nacht gedrungen und bleibst stehen im Königreich der Toten. Du wendest dich mir zu und hauchst mir mit deiner rauchigen Stimme in mein Ohr: „Beweg dich nicht, steh still und schließe deine Augen“. Mein Geist hüllt sich ein und durchläuft das Gestrüpp seines Innern. Nun füllt meine Sehnsucht die Stille der Nacht.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sin
Beitrag 28.Jan.2006 - 16:36
Beitrag #42


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 4.591
Userin seit: 03.08.2005
Userinnen-Nr.: 1.942



Unruhig streife ich durch die Gassen... Suche dich... Deutest immer nur dein Vorhandensein an. Blitzt um die Ecke, doch sobald ich sie erreiche, bist du auch schon wieder weg. Immerzu sage ich mir: „Komm, weiter, dich werd ich schon finden. Ich werd dich kriegen, soviel lass dir gesagt sein. Und dann werd ich mich schamlos auf dich stürzen, dich besitzen wollen!“ Der Verzweiflung nahe, entdecke ich ein mögliches Versteck deiner selbst. Ich komme näher. Welch Pech – du warst es wieder nicht. Wie immer täusche ich mich in anderen, meine, dich erreicht zu haben... doch die, die ich finde sind zu klein, jene zu kurz und diese zu begrenzt. Ich muss dich einfach weiter suchen. Lächerlich, sagt mein Stolz. Aber ich muss dich bekommen, ohne dich gibt es kein Halten.
Und endlich – ein Hoffnungsschimmer... Bietest dich mir endlich feil - wie eine reife Frucht. Ich brauche nur noch meine Hände auszustrecken. Nach einem kurzen abschätzenden Blick nehme ich dich in Beschlag: Parklücke – oh du Katastrophe der modernen Welt.

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 28.Jan.2006 - 16:37
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sanguine
Beitrag 28.Jan.2006 - 23:31
Beitrag #43


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 434
Userin seit: 18.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.499



Frostverbrannte Hände baden in kühlendem Öl - rauh und aufgerissen sind sie, leuchtend-rote Flächen zeigen den Winkel, in dem Wind und vernichtende Kälte die empfindliche Haut streifte. Das Brennen nimmt ab, mit jeder Minute, mit jedem Einmassieren - heilende Stoffe bringen sanfte Linderung. Was täte ich ohne meine Hände? Ich wäre stumm - auf entsetzlich Weise. Mein Innerstes fände keinen Ausdruck im Aussen, Worte sind ein so stumpfes Werkzeug und so schnell dahin - ich wäre ein Rapunzelschloß ohne Fenster und Ausgang.

Drum noch ein wenig Öl in die Schüssel.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
maci
Beitrag 29.Jan.2006 - 08:11
Beitrag #44


Suppenköchin
*******

Gruppe: Members
Beiträge: 147
Userin seit: 28.09.2004
Userinnen-Nr.: 479



So weit wie möglich. Die Sonne sollte das Sehnen aus den Knochen brennen. Die Wellen sollten das Wollen befreien. Die Fremde sollte Freiheit bedeuten. Alles, aber nicht mehr das hier. Endlich weiter sehen.
So bin ich in das Paradies aller Menschen gelangt. Es war mein flimmerndes Fenster aus weißem Sand heraus. Dahinter ihr im Schnee. Ich konnte euch wieder sehen. Hab es mir geliehen, war nicht meins. Endlich wieder sehen.
So kurz nur weg. Nichts verpasst. Man riecht nicht besser in der U-Bahn. Keiner hat sich geändert. Nur in dieser Kälte besteht eure scharfe, eisblumige Schönheit. Endlich Klara sehen.


Geht auch als Haiku:

Endlich Wasser sehn.
Endlich auch Eisblume, dich.
Endlich auch Tränen.

P.S.: Man verzeihe mir das gemopste „e“. Es geschah für die Kunscht und ohne Reue.


Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 30.Jan.2006 - 04:41
Beitrag #45


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Kristalle kriechen über die Fensterscheibe, blühen auf im fahlen Licht der Laterne. Ein weißes Asternmeer, vorsichtig nähert sich mein finger dem kalten Glas und schabt mit schüchternen Kreisen kleine Bahnen. Zarte Eisspäne fallen auf das Fensterbrett bis die Kuppe taub vor Kälte ist.
Ich ziehe den Gürtel meines Morgenmantels enger. Meine schweren Lider ringen mit meiner nüchternen Wachsamkeit. Wie soll ich Schlaf finden, wenn ich des Träumens müde bin?

Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sanguine
Beitrag 30.Jan.2006 - 06:44
Beitrag #46


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 434
Userin seit: 18.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.499



Gestern noch waren sie frostverbrannt und schmerzten, überall hatten sich winzige Reißwunden aufgetan, die als eine brannten bei jeder Bewegung, jeder Berühung mit Wasser und Seife, jedem Handschlag, den man tat.
Nun sind die Hände wieder heil - es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell das Öl wirkt. Ich wünschte, es gabe für alles ein so schnelles Heilmittel.

Bleiben manche Wunden ewig?
Go to the top of the page
 
+Quote Post
janis
Beitrag 30.Jan.2006 - 17:15
Beitrag #47


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 775
Userin seit: 16.10.2004
Userinnen-Nr.: 609



opfer der straße werden ist kein lebenszweck, auch nicht für einen fuchs.
so schön, so groß, so eindrucksvoll, das tier. daran vorbei, ausweichend ich, ausweichend auch alle hinter mir. wer schon, will einen bereits erlegten jagen?
das ist von spaß weit entfernt! und auch von allem sonst.
heute fiel ein alter schwerer mann mittten auf den gehweg. bestürzung und hilfe gleich vor ort. gleichzeitig hangeln betrunkene sich strauchelnd durch den tag. die nächste biegung ist ein zweifelhaftes unternehmen. wohl dem, der seine sinne beisammen hat und nirgends aneckt.
großstadtfieber ist das nicht, nur das übliche federvieh, das auf der strecke bleibt.
schön, dass es so kalt und sonnig ist, das tröstet mich.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sanguine
Beitrag 30.Jan.2006 - 23:17
Beitrag #48


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 434
Userin seit: 18.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.499



Gedanken kommen und gehen, kreisen, wabern spiralförmig auf und ab. Kein Ende in Sicht, zwischen unterdrückter Furcht und Grübeleien mit noch schwärzeren Teufeln an den Wänden. Ein gedämpftes Huhn persischer Art taucht die Küche in herzerwärmende Düfte, eine sorgfältig zusammengeführte Mischung aus Zimt, Curry, Zwiebeln, Kurkuma, Rosinen und Pfeffer. Eine Insel im grauen Gedankenmeer, nichts Schwermütiges vermag dieser geballten Sinnlichkeit der Erde standzuhalten. Genuß pur für eine halbe Stunde -

allein, der graue Nebel wartet schon.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Fledi
Beitrag 01.Feb.2006 - 10:46
Beitrag #49


...
************

Gruppe: Members
Beiträge: 17.466
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 17



Berlin. Heute nicht würdig meiner. Zu trist, zu laut, zu grau. Einziges Wohlwollen Deiner mir gegenüber, die wärmer werdenden Tage. Die länger werdenden Tage. Mehr Zeit für die Hektik des Alltags, den Stress, die Unzufriedenheit.
Mit der Wärme kommt die Lust. Die Lust auf die Nacht, die sich lau um meine Hände legt, die Lust auf den Wind, der im zarten Spiel mit meiner Haut die Gedanken leben läßt, seien es Hände, Fingerspitzen, die es dem Wind gleich tun. Gepaart mit dem Regen und dem Wunsch, seien es die Fingerspitzen, die mein Gesicht streicheln.
Das Jahr benötigt noch seine Reifezeit. Bis dahin sind es nur deine Hände, deine Fingerspitzen, die mich berühren. Die mich in die Nacht entführen, wie sonst nur die Wärme des späten Frühlings.
Ich hab Zeit.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
megan
Beitrag 02.Feb.2006 - 13:34
Beitrag #50


skaldkona
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.121
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 15



der dritte cafè, er weckt mich nicht, mein leib will nicht wach sein. grau ist der winter heut, wie er blau war gestern.
das herz ein stein, und es zieht und kein flug am horizont heute.

und so schreibe ich worte und lese ~hülsen die nicht wärmen, denn es fehlt materielle substanz, die sie aussfüllt und aura, die einwirkt, und duft in den nüstern.

es fehlt, es fehlt, ach, meine seele will contact, directly,
not via pc.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 02.Feb.2006 - 13:53
Beitrag #51


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Meine feuchtheiße Stirn, dahinter tanzen Erinnerungen an dich. Ich bin zu schwach um aufzustehen, zu wach um einzuschlafen. Es bedarf großer Überwindung, das sinnlich-kalte Glas an die heißen, spannenden Lippen zu führen. Jede Bewegung will bedacht sein. Die kühle Lebendigkeit des ersten Schlucks lindert die Unerträglichkeit der heißen Enge.
Bei 42° denaturieren die ersten Proteine.
Wo sind deine Hände, um meiner Gedanken wache Augen sanft zu schließen?
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Rafaella
Beitrag 02.Feb.2006 - 14:32
Beitrag #52


Freies Vögelchen
************

Gruppe: Members
Beiträge: 9.416
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 14



meine haut atmet kälte, kälte kriecht von unten durch meine fußsohlen und breitet sich aus.
nachts kann ich nicht schlafen, angst hält mich wach, auch meine erwartungen sind erstarrt und reduziert auf den wunsch, die nächste nacht, den nächsten tag zu erleben, nicht erfroren, erstarrt, wie die roten fische in nahen teich...
die liebe, eine bleiche erinnerung an leben und farben.
die sonne, die ihre bahn nun täglich ein wenig länger zieht, so fern, so kalt wie der mond - ich ziehe mich noch weiter in mich zurück, mein herz schlägt langsamer. wir warten ohne sehnsucht...
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sanguine
Beitrag 02.Feb.2006 - 20:46
Beitrag #53


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 434
Userin seit: 18.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.499



Bühnenstück im Herzen.
Maskierte Gestalten umkreisen ein schattenhaftes Bündel, eine andere Gestalt vielleicht, gebeugt und in sich zusammengesunken wie ein verwundetes Tier.
Eine Maske furchteinflößender als die andere, über wabernden Gewändern in schmutzig-grau; dürre Hände mit langen knackenden Fingern greifen nach dem Bündel, treffen es, verfehlen es - vor und zurück flutet und ebbt der Reigen, jede Maske eine Erfahrung, ein Gefühl, ein Schmerz, eine Erinnerung. Untrennbar verbunden mit dem Bündel im Kreisgrund, nah und doch fern, kein Entkommen, nur Verdrängen, um den Tag aufrecht zu überstehen - bis genug Kraft vorhanden ist, in schlaflosen Nächten jeder Maske ins Gesicht zu sehen und die Macht ihrer Berührungen zu brechen - wie längst vertrocknete Zweige in der Hand.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
regenbogen
Beitrag 02.Feb.2006 - 20:53
Beitrag #54


a.D.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 8.380
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 5



Die Metropole, die keine ist, tut ihr Bestes, um mir den Blues zu spielen. Eiskalt seit Wochen, will sie unwirtlich scheinen, mich zum Frösteln zwingen. Aber die Sonne ist stärker. Im verschneiten Park scheint sie mir fühlbar warm ins Gesicht, und der Schnee knirscht beruhigend und sanft unter meinen Stiefeln. Schafft es der Nebel? Nebel, den es hier von 365 Tagen im Jahr vielleicht einmal gibt? Luft, die man sehen kann. Feuchtigkeit, die man atmen kann. Sichtweite unter soundsoviel Metern. Bedrücken soll mich das - doch es hüllt mich ein, der Nebel in der Dunkelheit ist ebenso zärtlich zu mir wie die Sonne gestern im gleissenden Schnee dort im Park. Ist das Blues? Wenn ja - dann ist es wohl doch eine Metropole.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Bilana
Beitrag 03.Feb.2006 - 14:56
Beitrag #55


Capparis spinosa
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.143
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 97



Schon am Eingang türmen sich Kisten mit Apfelsinen. 5 Kilo für 4 Euro. Gleich dahinter Bananen für 99 Cent das Kilo. Kaffee ist bestimmt auch im Sonderangebot. Die wissen wie sie die Ossis zu ködern haben und es funktioniert. Auch nach 16 Jahren noch.
Hinter dem Turm aus Apfelsinenkisten ziehe ich mir die Hose hoch und Stecke das Hemd rein. Nein so eine Kiste brauche ich nicht, das habe ich nicht nötig. 2 Netze Orangen tun es auch. 3 Kilo für 3 Euro. Ich brauche auch nur 6 Bananen. Ich mache keine Hamsterkäufe, nur weil etwas im Angebot ist. Aber die Rentner aus den Q3A Siedlungen kaufen die Kisten.
Ich ziehe meine üblichen Bahnen. Vom Obst und Gemüse zu den Backzutaten. Neuerdings esse ich viel Obstsalat, das steigert den Verbrauch an Vanillinzucker.
Bei den Marmeladen grinst mir ein Mann mit gepflegtem grauem Bart zu. Irgendwoher kenne ich den. Ehemaliger Lehrer? Theatergruppe? Eine-Welt-Laden? Wer weiß, ich nicke zurück. Beim Magerquark treffe ich meine Nachbarn. Die sind beide Bodybuilder.
Am Wurststand wartet schon die dicke Kowalik. Die sieht aus wie Helga Hahnemann, ja wirklich. Bestimmt wickelt sie sich ihre Haare mit quittegelben Lockenwicklern Marke VEB Plaste und Elaste ein. Sie wirft mir einen abschätzigen Blick zu als ich 100 Gramm Schinkenspeck verlange. „Ditt iss allet?“
Die Käsetheke reizt mich mehr. Die Käsefachverkäuferin auch. Die hat Sommersprossen und ein nettes Lächeln. 100g mittelalten Gouda nehme ich. „Darf’s auch 136 sein?“ Das Stück liegt schon auf der Wage und sie wirft mir einen aufreizenden Blick zu. Das macht sie mit Absicht. Ich kann nur lachend abwinken. Dann nehme ich noch 124 Gramm französischen Schnittkäse und 129 Gramm Ziegengouda. Der sieht so blass aus, den wollte ich eigentlich nicht. Aber jetzt bittet sie mich schon die dritte Woche den zu probieren. Ich habe einfach Angst, dass sie mich nächste Woche nötigen wird ein Stück vor Ort zu verkosten.
Der Backstand hinter den Kassen ist meine Rettung. Ich kann nicht widerstehen. Schmandkuchen nehme ich. Die Verkäuferin sieht mich erstaunt an. Kein Streuselkuchen heute? Scheint ihr Blick zu fragen.
Und da sag einer die Großstadt ist unpersönlich.
Seltsam beglückt packe ich Lebensmittel in Fahrradpacktaschen. Das Stück Schmandkuchen kommt oben drauf. Sorgsam schließe ich den Deckel. Hoffentlich zerdrückt es nicht.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 04.Feb.2006 - 09:15
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Mondstern
Beitrag 03.Feb.2006 - 18:52
Beitrag #56


Großer Hund
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.841
Userin seit: 04.11.2005
Userinnen-Nr.: 2.269



Ihr Name ist Yucca. Meine neue Zimmergenossin. Sie war die Kleinste ihrer Sorte heute Vormittag, und das war ihr Glück. Mein Zimmer ist nun einmal klein, da kann keine Zwei-Meter-Pflanze einziehen, so gern ich es hätte. Auf dem Schild mit den Pflegehinweisen stand, Yucca sind keine Palmen. Obwohl jeder Yucca-Palme sagt. Sie mögen direktes Sonnenlicht. Sehr schön. Mein Fenster zeigt nach Süden. Da wird sie sich wohlfühlen.
Ihre Blätter sind weißfleckig vom Kalk des Wassers. Behutsam wickle ich sie gegen die Winterkälte draußen mit Papier ein. Dann nichts wie ab nach Hause und mit einem Schluck Wasser versehen auf das Fensterbrett, das noch im Vormittags-Sonnenlicht liegt. Sie passt noch genau zwischen die anderen Pflanzen, obwohl dort schon ihrer nicht wenige stehen. Meine Rückzugshöhle in eine grüne Oase verwandeln. Mir jeden Tag Anlass geben, Ewigkeiten an ihnen herumzupuzzeln, oder einfach nur in Gedanken versunken, die Zeit vergessend davorzusitzen und sie bewundernd anzuschauen, mich immer wieder zu freuen am Leben um mich herum. Die graue Winteröde der Stadt vergessen machen.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sanguine
Beitrag 03.Feb.2006 - 19:14
Beitrag #57


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 434
Userin seit: 18.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.499



QUOTE (Bilana @ 03.Feb.2006 - 14:56)
Bestimmt wickelt sie sich ihre Haare mit quittegelben Lockenwicklern Marke VEB Plaste und Elaste ein.

:ploep:

Ich liebte diese Lockenwickler! Mit denen konnte man als Kind alle möglichen nutzungsfremden Dinge anstellen! :lol:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Bilana
Beitrag 04.Feb.2006 - 09:08
Beitrag #58


Capparis spinosa
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.143
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 97



Ja genau. B)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sanguine
Beitrag 05.Feb.2006 - 03:18
Beitrag #59


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 434
Userin seit: 18.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.499



02:58 Uhr.
Ein neuer Tag schon, die Nacht fast Vergangenheit - vereinzelte Autos fahren schon oder noch durch die leere Dunkelheit schwach erhellter Straßen, vereinzelte Lichter in den Hochhäusertürmen zeigen noch oder schon Wachende. Es ist nicht mehr so bitterkalt, das Fenster kann getrost offen bleiben, man hört wieder die Nacht und ihre Geräusche - wie beruhigend - und doch kein Schlaf. Neue Bilder steigen auf, bezwingen mich und meine Müdigkeit mit unbeschreiblichem Reiz, führen meine Hand wie von allein über das Papier, lösen Myriaden von Geschehnissen aus im Kopf. Träume, Tagträume, Nachträume - verbunden in einem unendlichen Zeichenstrich, geformt zu einer Frau.
Schlaflosigkeit in der Nacht ist ein Geschenk an die Kreativität. Nichts vermag sie mehr anzukurbeln.
Im Hintergrund macht Otto seine Witze, und Teewasser kocht - ein Hauch Frische, importiert aus fernen Ländern, als Gegenspieler für die fahle Dame Wintergrau.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
megan
Beitrag 05.Feb.2006 - 11:13
Beitrag #60


skaldkona
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.121
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 15



die eine oder andere flocke wirft sich herab.
am boden zerstört, zertreten, zermatscht, tod, so schön im glitzergewand.
adorable.
assoziation, zufällig und frei, eigenwilliger flockenflug.
die klinik, mein job ruft.
B)

Go to the top of the page
 
+Quote Post

12 Seiten V  < 1 2 3 4 5 > » 
Reply to this topicStart new topic
2 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 2 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 08.05.2025 - 17:52