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Beitrag
#1
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15 Userin seit: 27.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.663 ![]() |
Hallo,
ich bin hier neu und hoffe hier Hilfe und Ratschläge zu bekommen. Ich habe in meinem bisherigen Leben nie etwas gegen eine gleichgeschlechtlich Beziehung gehabt. Ich stehe auf dem Standpunkt wo die Liebe eben hinfällt, was spricht dagegen? Nun ist es mir vor etwas längerer Zeit passiert und ich habe mich in eine Frau verliebt, die die gleichen Gefühle für mich empfindet. Beide sind wir das erstemal in so einer Beziehung. Es sind tiefe und ehrliche Gefühle im Spiel aber mittlerweile auch einige Probleme von außen aufgetaucht. Ich muß dabei sagen in unserer Beziehung spielen unsere Kinder eine große Rolle. Zum Schutz der Kinder würden wir alles tun. Ich würde mich freuen, wenn Frauen sich melden, bei denen auch Kinder vorhanden sind und wie sie damit umgehen/umgegangen sind. Gruß * |
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Beitrag
#2
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: sMember Beiträge: 117 Userin seit: 19.10.2005 Userinnen-Nr.: 2.220 ![]() |
hallo stern,
leider kann ich dir keine adäquate antwort senden, da du "nur" probleme mit den kindern geschrieben hast. welcher art sind diese - vielleicht kann dir dann auch jemand dezidierter antworten. beano |
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Beitrag
#3
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15 Userin seit: 27.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.663 ![]() |
Hallo,
danke für die Reaktion. Nun ich muß dazu sagen, das es für mich/uns alles neu ist. Ich weiß nicht wieviel ich auf so einer Seite preis geben kann ohne uns zu verraten. Wir haben genug Probleme mit dem Gerede der sogenannten Gesellschaft. Wir leben im geheimen. Es wissen nur ein paar Menschen von unserer Beziehung. Mit allen die es wissen, haben wir kein Problem außer mit der Familie (Eltern ihrerseits). Vorwürfe ohne Ende!!! Was kann ich preis geben was nicht? Wir leben in einem völligen Gefühlschaos. Wir lieben uns das ist unbestreitbar, aber wir können es nicht öffentlich machen. Wir haben auch Angst davor, das unsere Kinder dann unter unserer so offenen Gesellschaft leiden. Es wird ja jetzt schon keine Rücksicht genommen und gequatscht ohne Rücksicht was sie damit anrichten können. Das schlimme ist noch ohne irgendwelche Beweise! Wir leben beide getrennt von unseren Ehemännern und dachten was hat die Gesellschaft den gegen eine "Frauenfreundschaft" die wir offiziell haben. Nun in diesem Punkt sehr viel, wir erfahren es gerade am eigenen Leib und das tut verdammt nochmal sehr weh. Gruß * |
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Beitrag
#4
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 419 Userin seit: 21.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.514 ![]() |
Hallo und Herzlich Willkommen! :wavey:
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Beitrag
#5
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: sMember Beiträge: 117 Userin seit: 19.10.2005 Userinnen-Nr.: 2.220 ![]() |
hallo stern,
wenn etwas "offen" ist - kann über geheimes nicht mehr gequatscht werden! das der erste rat. wer verschweigt macht sich automatisch zum sklaven der redner! beano und zum thema: wie weit kannst du hier etwas preis geben - was hast du zu verbergen oder zu verlieren? merkst du nicht, dass ihr beide euch zu einem geheimnis macht und euch gleichzeitig wundert, weshalb ...??? |
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Beitrag
#6
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 35 Userin seit: 27.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.662 ![]() |
Hallo Stern,
hab mal ein buch zum thema gelesen: Und was sagen die Kinder dazu? von Uli Streib-Brzic, Stephanie Gerlach Querverlag ich habs sehr interessant gefunden und vielleicht nimmt es ein bisschen die angst und die sorge, was man ihnen damit 'antun' könnt. falls das eure sorgen sein sollten. lg ismelda |
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Beitrag
#7
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 775 Userin seit: 16.10.2004 Userinnen-Nr.: 609 ![]() |
hallo stern,
die größte sorge sind die kinder, das verstehe ich gut. beanos kurze prägnante worte möchte ich noch dahingehend ergänzen: eure kids kann niemand schädigen wegen eurer liebe, wenn sie darüber bescheid wissen, dass ihre mamis sich lieben, ganz einfach. der schritt scheint schwerer, als er ist. sobald der mut gefunden ist, ihn zu unternehmen, wird sich das zeigen. wer mit überzeugung das für sich passende lebt und danach handelt, macht diese erfahrung. da bin ich mir ganz sicher. vielleicht macht dies ja ein wenig mut. ich finde, ihr habt mit eurer liebe ein großes glück gefunden, das geschützt aber auch gestützt werden muss. grüße für den mut zu leben, was lebenswert ist. janis |
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Beitrag
#8
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 125 Userin seit: 01.03.2005 Userinnen-Nr.: 1.292 ![]() |
wieso könnt ihr nicht offen leben? gibt es vielleicht probleme mit euren arbeitgebern (tendenzbetriebe)?
bekommen eure kinder negative reaktionen zu spüren? wissen eure kinder über eure liebe bescheid (wie alt sind sie so cirka?) es ist schwierig, was dazu zu sagen, wenn die rahmenbedingungen so unbekannt sind kenne eure situation teilweise aus eigenem erleben, könnte mich mit dir auch per pm austauschen falls gewünscht lg Taxus |
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Beitrag
#9
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15 Userin seit: 27.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.663 ![]() |
Ach ich finde euch Klasse!
Die tollen Vorschläge für die Bücher, wußte oder nur kaum das es darüber Literatur gibt. Habe in den Buchläden bisher nichts gefunden gehabt. Und es beruhigt etwas, wenn man wie hier merkt, man/Frau ist doch nicht so alleine. Außer natürlich :love2: D A N K E. * |
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Beitrag
#10
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Inselreifes Träumerschäfchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.508 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.619 ![]() |
Hallo @Stern,
erst einmal auch von mir Herzlich Willkommen im Forum :bounce: Ich habe auch einen (heute mittlerweile erwachsenen) Sohn. Er ist sozusagen mit meinem lesbischen Leben großgeworden. Als er ungefähr 3 Jahre alt war, habe ich mich wegen einer Frau (meiner ersten "Frauen-Liebe") von meinem Mann getrennt. Da war er meiner Meinung nach noch zu klein, um ihm das zu erklären. Aber er hat schon mitbekommen, daß wir uns geliebt haben. Für ihn war das irgendwie selbstverständlich....meine damalige Freundin hat ihn behandelt wie ihren eigenen Sohn und er hat sie geliebt. Ich habe immer gedacht, wenn er fragt, bekommt er von mir eine ehrliche Antwort. Aber es kamen nie Fragen. Erst als er in die Schule kam, habe ich ihn so nach und nach behutsam "aufgeklärt". Ich dachte, es ist besser, er weiß Bescheid, ehe er blöde Kommentare von anderen Schülern mitbekommt. Er hat darauf mit den Worten reagiert: "Na und, ändert sich deshalb hier jetzt etwas ?" Er hat stets seine ganzen Freunde mit nach Hause gebracht und uns nie "versteckt". Bei uns war immer was los und es wurden immer mehr als 3 Teller zum Essen hingestellt. Seine Freunde sind auch völlig normal mit uns umgegangen, später haben sie ihre Freundinnen mitgebracht und selbst, als mein Sohn schon seine erste eigene Wohnung hatte, saßen sie bei uns. Als unser "Kleiner" so ca.12 war, habe ich meine jetzige Frau kennengelernt und wir sind auch relativ schnell zusammengezogen. Sie hat meinen Sohn mit großgezogen und war ihm eine liebevolle und fürsorgliche "Mutter". Heute ist mein Sohn 30 Jahre alt, er hat meines Wissens nie darunter gelitten, daß ich lesbisch bin. Ich habe oft mit ihm darüber gesprochen und ihn gefragt, ob er deshalb vom irgendwem schlecht behandelt wurde (denen hätt ichs dann aber gegeben...lach) Er hat gesagt, nein...niemals und wenn ihn jemand blöd angequatscht hätte, wäre es ihm egal gewesen. Er liebt mich und meine Frau, die wie eine Mutter zu ihm ist. Was ich damit sagen will ist, wenn ihr die Kids behutsam darauf vorbereitet und mit ihnen zum richtigen Zeitpunkt über alles redet,... dann dürfte das überhaupt kein Problem sein. Ihr dürft nur nicht den Fehler machen und euch vor der Welt "verstecken", dann bekommen die Kinder den Eindruck, da stimmt etwas nicht und das wäre nicht gut. Mein Sohn ist ein toller Bursche (Mann) geworden und wir sind mächtig stolz auf ihn...auch darauf, wie er mit uns und der lesbischen Liebe umgeht. Er ist ein sehr lieber und sensibler Mensch, der auf die Gefühle anderer Rücksicht nimmt. Letztens war das erste Zusammentreffen mit seinen zukünftigen Schwiegereltern und er hat uns ganz stolz vorgestellt, so als sei das alles das Normalste der Welt. Das war einfach nur schön :D :P Ich hoffe, daß ich Euch mit meinem kleinen Bericht etwas Mut machen konnte und wünsche Euch, daß ihr das auch so gut hinbekommt. LG Nordlicht Der Beitrag wurde von Nordlicht bearbeitet: 28.Feb.2006 - 16:32 |
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#11
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15 Userin seit: 27.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.663 ![]() |
Nun wir wurden gefragt, warum wir nicht offen leben können!
Das ist eine gute Frage. Weil wir bisher das Leben der Gesellschaft gelebt haben? Familie, Kinder usw. Und man/frau es doch nicht immer so einfach abstreifen kann wie ein Kleidungsstück?!?! Es wäre alles viel einfacher, wenn man einfach irgendwo hingeht/zieht, wo einen keiner kennt und man neu anfängt. Aber das ist nur eine Flucht und die Frage wäre man dann glücklicher, wenn man die familiere und soziale Bindung nicht mit berücksichtigt. Sie spielen doch in unserem und auch bestimmt in eurem Leben eine große Rolle???? Man kann doch auch sein Glück im Stillen genießen, sicher nicht immer ganz so einfach, aber bevor man gar kein Glück genießt???? Muß denn immer gelabert werden??? Ich kenne soviele normale Frauenfreundschaften, da wird auch nicht drüber gelabert. Die sind auch kein Geheimnis! Gehen zusammen weg, fahren alleine in den Urlaub usw. usw. oder spekuliert ihr dann auch direkt darüber??? Tja so ist nunmal unsere Gesellschaft. LG * |
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#12
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
Stern...Du und deine Liebste sind aber doch auch die Gesellschaft...ihr solltet euch dies auch zugestehen und anfangen euren Raum einzunehmen...
Zum Thema, "Glück kann man auch im stillen geniessen"...wenn ihr es doch nur tätet...meines Erachtens nach leidet ihr mehr als ihr geniesst :( Ja und vielleicht streift ihr nicht irgendwas ab, sondern streift euch ein neues Identitätsmerkmal über und tragt es mit Stolz :) Denn...ihr beiden habt ein wunderbares Geschenk bekommen :wub: die Liebe :wub: Edit...aus einem N ein M gemacht ein Wort ergänzt Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 06.Mar.2006 - 16:52 |
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Beitrag
#13
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Teufelchen im Engelskleid ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.215 Userin seit: 03.05.2005 Userinnen-Nr.: 1.557 ![]() |
Ich kann pandora da nur zustimmen.
Wie alt sind denn eure Kinder?! Habt ihr Angst davor das sie in der Schule schlecht behandelt werden könnten wenn jemand von eurer Liebe weiß? Ich dachte auch alle Welt würde mich verstoßen wenn ich preisgebe das ich lesbisch bin, so nun hab ich es getan und es kam keine einzige negative Reaktion, weder von Eltern noch von Großeltern oder anderen Verwandten und Bekannten meiner Eltern. Klar hatten meine Eltern erstmal damit zu kämpfen aber sie kamen nach und nach besser damit klar. Und nun ist es das selbstverständlichste das ich meinen Schatz mit nach Hause bringe bzw. war es nei en Problem sowas zu tun und ich habs immer gemacht. Lebt eure Liebe doch aus vielleicht geht es euch besser als sich zu verstecken. Was kann denn schon großartig passieren?! Ausserdas ihr merkt wer wirkliche Freunde sind und wer eben nicht. Weil Leute die sich deshalb von euch abwenden auf die könnt ihr doch getrost eh verzichten. |
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Beitrag
#14
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15 Userin seit: 27.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.663 ![]() |
Ihr habt ja Recht. Nur im reiferen ;) Alter auf einmal mit solchen Gefühlen überrollt zu werden ist schon nicht so einfach! Man/Frau muß doch erst mal mit sich selber klar kommen. Ist das geschehen und frau aktzeptiert es muß frau denn dann immer direkt mit der Tür ins Haus fallen??? Ich weiß nicht ob unser Weg der richtige ist aber wer weiß das schon??? Sicher wir lieben uns sogar sehr aber wir sind uns auch irgendwie einig es langsam angehen zu lassen. Es muß/sollte doch erstmal die Familie irgendwie hinter einem stehen, bevor man sich irgendwie vielleicht, vielleicht auch nicht dem weiteren Umkreis, meine nicht Freunde, outet. Ich habe mittlerweile viel gelesen über "ältere" Frauenbeziehungen und wie glücklich sie größtenteils sind. Meistens jedoch war die eine Partnerin schon auf ihrem geouteten Weg. Wir sind zwei, die jetzt erst zueinander gefunden haben. Und es ist ein wunderbares Gefühl, wir können uns 1000% aufeinander verlassen. Denken und fühlen ähnlich. Vielleicht machen wir es uns ja deswegen oder auch nicht so schwer in euren Augen. Immerhin haben wir ja auch den Weg hierhin gefunden, wo sich nette Leute tummeln und man auch mal eine andere Blickrichtung gezeigt bekommt.
Nun zu der Frage bezgl. der Kinder, ja wir haben Angst, daß sie negative Reaktionen erfahren würden. Sie sind im pupertären Alter und müssen glauben wir unserer Meinung nach erst mal zu sich selbst finden. Es ist ja nicht immer so einfach für die Kids. Hinzu kommt noch, dass sie erst mal damit klar kommen müssen, daß ihre "heile" Familienwelt auseinandergebrochen ist. Vielleicht könnt ihr uns jetzt eventuell ein wenig verstehen?? LG * |
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Beitrag
#15
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 35 Userin seit: 13.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.602 ![]() |
Eure Sorge um die Kinder kann ich nur zu gut verstehen, vor allem in diesem Alter. Es würde mich allgemein auch sehr interessieren, von anderen Frauen zu erfahren, wie ihre schon älteren Kinder mit der Tatsache zurechtgekommen sind, dass ihre Mutter eine Frau liebt.
An dich habe ich noch eine Verständnisfrage: ist es richtig, dass eure Kinder von eurer Beziehung nichts wissen? Wenn ja, wie schafft ihr es, das zu verheimlichen? Und: meint ihr nicht, dass sie es ahnen und dass sie das eher noch mehr verunsichert, als wenn sie Bescheid wüssten? Ansonsten freu ich mich sehr für euch, dass ihr euch gefunden habt... lg beara |
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Beitrag
#16
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Hallo, Stern,
die Sorgen, die Du Dir jetzt machst, habe ich mir vor etwa 9 Jahren ebenfalls gemacht. Ich war damals verheiratet, hatte 2 Töchter im Alter von 5 und 7 Jahren ....und mir wurde klar, dass ich lesbisch bin. Ich habe meinen Mann verlassen, was mir im Vergleich zu dem, was ich damals meinte, von der "Gesellschaft" her ertragen zu müssen, wenn ich mich outete, wie ein Sonntagsspaziergang schien.... Aber ich habe mir folgendes überlegt: Angenommen, ich verheimlichte meine Beziehung, mein "SO-Sein" und passte mich weiter dem Schein nach der "Gesellschaft" an, was würden meine Kinder daraus lernen? Ich fand heraus, dass die Lehre, die sie daraus ziehen würden müssen, eine war, die ich ihnen noch weniger zumuten wollte, als das "Exponiert-Sein" an der Seite einer offen lebenden lesbischen Mutter. Meine Kinder sollten nicht das Gefühl haben, dass ihre Mutter sich schämt für das, was sie ist - denn dann hätten auch sie sich veranlasst gefühlt, sich für mich zu schämen. Ich wollte nicht, dass sie den Eindruck gewännen, dass an Liebe auch nur irgendetwas "schlecht" sein könnte. Meine Kinder sollten nicht das Gefühl bekommen, ihre Mutter habe mehr Angst vor den Reaktionen anderer, als Selbstvertrauen. Immer schon war mir in der Begleitung meiner Kinder wichtig gewesen, dass sie lernten, zu sich selbst zu stehen; zu sich, so wie sie waren. Hätte ich mich damals dazu entschlossen, meine Homosexualität zu verbergen, sie zur "Geheimsache" zu erklären, hätte ich meine eigenen "Erziehungs"-regeln mit Füßen getreten. Die Kinder hätten dadurch nur gelernt, dass es OK ist, zu sich selbst zu stehen, SOLANGE man/frau NICHT ANDERS ist als andere. Dabei sollten sie doch die Erfahrung machen können, dass ALLE und damit KEINE/R anders sind/ ist... Als mir all das klar geworden war, als ich sicher wusste, dass ich meinen Kindern durch Heimlichtuerei wesentlich mehr Schaden würde zufügen können, als mit einer offenen Lebensweise, war meine Entscheidung getroffen. Wir leben im katholischen Umfeld einer kleinen Kurstadt, die einwohnermäßig auch noch völlig "überaltert" ist - das hatte mir große Sorge gemacht. JedeR hier kennt JedeN und meine Sorge vor wahren Lauffeuern von Gerüchten konnte ich nur mit offensiven Maßnahmen eindämmen. Zuerst habe ich die Eltern der besten FreundInnen meiner Kinder aufgesucht, ihnen erklärt, dass ich sehr daran interessiert bin, dass deren Freundschaften erhalten blieben, dass sich meine Lebenssituation geändert hatte und dass ich jederzeit für Fragen zur Verfügung stehe, dass sich aber - außer der Tatsache, dass ich nun eine Frau liebte - nichts verändert hatte. Dieser Weg hat sich als richtig erwiesen. Meine Kinder sind nun knapp 14 und 16 Jahre alt und nie, nie gab es wegen meiner Homosexualität Probleme für sie. Weder werden sie gemobbt deswegen, noch haben sie sonst Nachteile hinzunehmen. Ihre FreundInnen sind weiterhin mit Einverständnis und Wohlwollen ihrer Eltern bei uns zu Gast, übernachten hier, fahren mit uns in Ferien und umgekehrt. Die Mutter der Freundin meiner jüngeren Tochter sagte mir sogar einmal, sie sei sehr froh, dass ihre Tochter mich kenne, so habe sie gar nicht erst die Möglichkeit gehabt, sich von Homosexuellen ein wirklichkeitsfernes Bild, das von Vorurteilen durchsetzt ist,zu machen . Ich bin weiterhin im Elternbeirat der Schulen meiner Töchter tätig, habe nun sogar ein Lehramt an der Schule der "Großen" angenommen. Nichts ist anders, als bei den Eltern anderer Kinder... Doch: etwas vielleicht: die Menschen um uns durften mit uns wachsen, haben uns, wie wir sie, begleitet, in aller Offenheit und Ehrlichkeit. Und meine Töchter sind stolz auf ihre "mutige Mama", die ihnen durch ihr Vorbild gezeigt hat, dass es sich besonders dann auszahlt, deutlich zu sich zu stehen, wenn es Kraft und Willensstärke erfordert. Nimm Deinen Kindern diese Erfahrung nicht; bleibe glaubwürdig und gib ihnen die Chance, zu erkennen, wer sie sind (auch im Hinblick auf ihre Mutter). Ich habe zwei wunderbare, sozial hoch kompetente, mutige, gelassene und liebenswerte Kinder, die schon früh lernen durften, was andere oft ihr Leben lang nicht herausfinden: "Ich bin gut, so wie ich bin!" edit: Buchstabenteufelin verscheucht! :ph34r: Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 10.Mar.2006 - 15:31 |
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Beitrag
#17
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Filterkaffeetrinkerin ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15 Userin seit: 27.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.663 ![]() |
Wow Shark das sitzt! Danke für die offenen Worte. Und es gibt einem Trost, wenn in einem kath. Kleinkleckersdorf das so aktzeptiert wird. Ich finde es klasse. Aber vor dem "großen" Schritt haben wir noch Angst, frag nicht wieso, wir wissen es selber noch nicht. Wir reden jedoch sehr viel miteinander darüber und wer weiß wann der Zeitpunkt kommt und wir es unseren Kids mitteilen.
LG * |
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Beitrag
#18
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Es ist keine Schande, Angst zu haben.
Aber bedenkt bei Eurer Entscheidungsfindung, dass Kinder es sehr krumm nehmen, wenn ihnen Wahrheiten allzulange vorenthalten werden. Für fast alle Menschen ist das viel schlimmer, als eine erst einmal vielleicht unbequeme Wahrheit. Alles Gute! shark |
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Beitrag
#19
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 ![]() |
Versucht doch erst mal, mit eurer inneren Unruhe zurecht zu kommen...
Genießt die neue Welt, die sich vor Euch auftut, gewinnt an Selbsterfahrung und an Authentizität. Ihr werdet erst mal bei euch selbst ankommen. Und wenn ihr dann erst mal die inneren Steine aus dem Weg geräumt habt, könnt ihr anfangen, Euer Glück der Welt mitzuteilen. Es lohnt sich. Es wird sich ein Weg für Euer Glück auftun, den ihr sowieso nur geringfügig beeinflussen könnt. Und mutet Euren Kindern ruhig etwas zu - es ist auch Euer Leben und sie sind nicht aus Porzellan! Den Kindern müsst ihr aber dann auch das Recht zugestehen, damit umgehen zu dürfen, wie es für sie am besten ist. Egal, ob sie es ihren engsten Freunden mitteilen oder für sich behalten... Die Welt wandelt sich doch ständig und mich beschleicht das Gefühl, dass ihr der Jugend nicht ganz so viel Toleranz zugesteht, als sie eigentlich schon besitzt... Vielleicht ist sie Euch ja genau da einen Schritt voraus. :blumen: |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 16.05.2025 - 10:20 |