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> Nicht von dieser Welt, schwer zu beschreiben
janis
Beitrag 25.Feb.2006 - 20:12
Beitrag #21


Gut durch
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liebe sin, das ist gar nicht so leicht zu benennen!

fremd sein, fremd sich fühlen hat meist einen ganz und gar nicht überlegenen hintergrund.
und mir liegt es mittlerweile fern, daraus kraft irgendeiner art zu schöpfen.
es ist die sicht auf die dinge, die sich unterscheidet. es ist das gefühl, das sich einfach nicht in eine einfache rationale sicht bringen läßt.
immer dann, wenn die sicht auf jemand oder etwas sich drastisch abhebt vom allgemeinen tenor der beteiligten, bemerke ich, dass ich entfernt denke.
glücklicherweise gibt es da und dort noch gesprächspartnerInnen. und ein guthaben an andersdenkenden, denen ich zu gerne begegnen würde, damit ich mich nicht mehr so isoliert fühlen müßte. denn das gefühl, als outlaw diese welt zu genießen, entbehrt jeglicher lust und freude.
vor allem ist kollission angesagt, wenn frau in die quere kommt mit den systemen wie schule, krankenhaus, etc.

hier hat sich ein dickes fell breit gemacht, das zwar auch in gewisser weise berechtigung hat, aber an abstumpfung grenzt.
immer dann, wenn ich unverdorben in ein solches system gerate, heißt das kampf!!
da könnte ich bändeweise erzählen.

das kind aber, das sich wider erwarten verhält, steckt im gleichen dilemma.

mehr geht grade nicht.
janis
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Inken
Beitrag 26.Feb.2006 - 20:20
Beitrag #22


Satansbraten
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Ich hab oft das Gefühl, meine "Anderasartigkeit" zu verraten, wenn ich mich "normal" fühle. Könnt ihr nachvollzihen, was ich mein?
Ich fühl mich rgelrecht schlecht, wenn mir jemand sagt, ich sei keine "typsiche Lesbe" - wobei die meisten eine typische Lesbe gar nicht beschreiben können bzw meine Ex als ein "typische" bezeichnen.
Zudem hab ich das Gefühl, ich müsse mich öfters rechtfertigen im gegensatz zu anderen Frauen. ZB wenn ich weggehe, gehe ich meist in Schwulenlokale und dann hör ich - auch von Freunden, dass mach ich nur, damit ich mich nicht in einen Mann verlieben kann und ich nicht die Chance habe, endlich den richtigen zu treffen ( der Richtige = der Mann, der mich vom Weg abbringt und mich quasi bekehrt!). Als ich noch nicht geoutet war, war das kein Problem.
Meine Mutter sagt auch immer, ich sei viel zu normal und durchschnitt für eione Lesbe und diesen Moment fang ich auch an mir zu zweifeln. Und fühl mich noch weniger akzeptiert und noch mehr ausgegrenzt, als ich mich eh schon fühle.
Wenn ich mich mit meine schwulen Freunde darüber spreche, dann geht es denen nicht so. Hängt diese "andersartigkeit" vielleichr damit zusammen, dass scwulsein anders akezptiert wird ( wurde eh schon in einen Thread gesprochen) und das Lesbischsein einer Frau nur als "Phase" sieht, bzw Lesben als Männerhasser, die sowieso keinen kriegen und, dies die einzige Alternative sei Sex zu haben sehen.

War das zu konfus, oder kennt frau sich noch aus?
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Inken
Beitrag 26.Feb.2006 - 20:36
Beitrag #23


Satansbraten
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QUOTE (Sin @ 24.Feb.2006 - 10:15)


Berichtet mir, inwiefern ihr Euch anders fühlt, woran macht ihr das fest, wie und wo findet ihr Menschen euresgleichen und wie spürt ihr dies?

edit:
Wie gehen die "gewöhnlichen" Menschen Eurer Umgebung mit Eurer Andersartigkeit um? Wie reagieren sie, was passiert Euch immer wieder? Wie geht ihr damit um?

Inwiefern ich mich anders fühle: ich habe gewisse Träume aufgegeben - nicht nur die meinigen, sondern auch die meiner Eltern. Ich fühl mich anders, weil dich die einzige Lesbe im Freundeskreis bin. Oder besser gesagt, weil ich früher mit einen Mann zusammen war, hab ich oft den Eindruck, mein lesbisch sein, wird als Phase anerkannt. Ich fühl mich anders, weil ich keien Kinder hab und nicht Probleme mit meine Mann habe. Das meine Beziehungen gesellschaftllich nicht anerkannt ist. Das über eine Lebensgemeinschaft,d ie ich hoffentlich mal einegehen werde, noch diskutiert werden muß, ob die Politiker sie nun anerkennen ode nicht.
Ich fühl mich anders, weil ich oft denke, ich mach mir das Leben unnötig schwer. Aber wer will schon auf die Liebe verzichten?!

Woran ich mich fest mache? - Keine Ahnung. Ich las schon immer lieber Bücher über lesbische Frauen bzw sehr starke Frauen und "queerfilme" sind mir schon mmer die liebsten gewesen. Vielleicht daran. ich weiß es nicht.

Und wo ich andere kennenlerne: Ganz ehrlich. ich kenn kaum andere Lesben -- im Ggensatz zu Schwule. Ich war noch nie in der Szene unterwegs. Meine Ex wollt nicht und allein mag ich auch ict. Die anderen lernt ich zufällig kennen und er Kontakt ist - eher schlecht, als recht.

Und wie andere umgehen, hab ich eh schon gesagt: Die meisten hoffen, dass ich endlich auf den rechten Pfad zurückfind und mich wieder den Männer widme.Bis auf meien beste Freundin, meine Schwester und mein bester Freund udn MItbewohner ( der liebt mich umsomehr, seitdem ich endlich dazu stehen kann - O-Ton)

Tut mir leid, dass ich euch jetzt belabbert habe.
Danke fürs Herzausschütten. Mir geht es nicht gut, merkt man das irgendwie?!
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Schlummi
Beitrag 26.Feb.2006 - 21:34
Beitrag #24


Suppenköchin
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Da bin ich aber erstaunt, dass es noch mehr Frauen so geht wie mir. Auch ich habe manchmal das Gefühl, überhaupt nicht in unsere Gesellschaft reinzupassen bzw. nicht dazuzugehören. Ich lebe nicht mit anderen Menschen, sondern nebenher. Es fühlt sich an, als wenn ich ganz isoliert in einer Luftblase sitze inmitten von unzähligen anderen Menschen, die irgendwie in der Gesellschaft verwurzelt sind.

Ich bin noch nie im Leben den einfachen Weg gegangen, das war schon zu meiner Jugendzeit so. Ich habe z. B. nie daran gedacht, meinen Geschmack dem der Allgemeinheit unterzuordnen. Oder habe mich von anderen Leuten distanziert, weil mir deren Verhalten Angst gemacht hat und ich eben nicht so war wie sie.

Wenn ich mir andere Leute angucke, dann habe ich oft den Eindruck, dass wir in einer oberflächlichen Spaßgesellschaft leben, in der Werte wie z.B. Freundschaft und Rücksicht nicht mehr viel Wert haben und ich erschrecke manchmal wenn ich erlebe, wie Menschen miteinander umgehen. Wenn gerade wieder ein neuer Trend aufkommt und scheinbar alle sich blindlings darauf stürzen, kommt mir das total absurd vor, wie ein schlecht gespieltes Theaterstück.

Es ist auch so, dass ich relativ hohe moralische Ansprüche an meine Mitmenschen stelle was z. B. Ehrlichkeit betrifft. Und wenn ich dann erfahre, dass einem selbst die beste Freundin nur Halbwahrheiten erzählt oder daran denke, wie viele Leute anderen nur was vormachen, dann bin ich wieder total enttäuscht.

Es ist gar nicht so einfach, seine eigenen Gefühle in Worte zu fassen und ich denke auch, dass sich bei jeder die Andersartigkeit anders anfühlt. Ich hoffe jedenfalls, dass ich hier nicht zu viel Verworrenes geschrieben habe. Es tat jedenfalls mal gut, darüber zu schreiben und sich näher damit auseinanderzusetzen.

Schönen Gruß an all die anderen Aliens ;)

Schlummi
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Sugarwitch
Beitrag 27.Feb.2006 - 20:51
Beitrag #25


Gemüseputzi
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Beiträge: 39
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Nur eine kleine Anmerkung: die Mädels die für dich Stock-Hetera scheinen, sind es manchmal garnicht. :D
Vermutlich würdest du an mir, wenn wir uns irgendwo begegnen vorbeirennen und das wäre doch echt schade oder?
Schau lieber nochmal genau hin. :troest:


Sugarwitch
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noname45
Beitrag 27.Feb.2006 - 20:54
Beitrag #26


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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Beiträge: 1.252
Userin seit: 01.03.2005
Userinnen-Nr.: 1.290



*Sugarwitch ganz genau anschaut*

Danke! :blumen2:
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Bilana
Beitrag 27.Feb.2006 - 21:36
Beitrag #27


Capparis spinosa
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Lange Zeit habe ich Stärke und Kraft aus meiner Andersartigkeit gezogen. Es hat dazu geführt, dass ich einige Dinge getan und erreicht habe, die die meisten anderen Menschen nicht erreicht, getan haben, nicht erreichen werden und zumeist wohl auch gerne darauf verzichten.
Diese Erlebnisse haben also nun meine Andersartigkeit gefestigt.

Mehr und mehr Stelle ich das ganze nun in Frage. Ist das dicke Fell nun ein dickes Fell, das mich beschützt oder Abstumpfung, die mich gegen meinen Willen isoliert?
Habe ich wirklich Stärke aus der Andersartigkeit gezogen oder bin ich anders geworden aus Trotz auf die Welt?
Frei nach dem Berliner Sprichwort: „Jibt dir det Leben mal n’ Buff, denn weene keene Treene. Lach dir n’ Ast und setz dir ruff und baumle mit de Beene?“
Solche Äste werden ja auch irgendwann Morsch.
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Sanguine
Beitrag 27.Feb.2006 - 22:01
Beitrag #28


Naschkatze
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Gehört es nicht zum Lauf der Dinge/des Lebens, daß alle "Äste" irgendwann morsch, alle Sicherheiten und Situationen nur zeitlich begrenzt sind, bis es wieder Zeit ist, sich zu wandeln, zu neuen Dingen aufzubrechen, alte Rahmen und Grenzen hinter sich zu lassen, um weiter zu wachsen (sofern man das möchte?).

Ich habe auch lange Stärke aus Abgrenzung und Isolation gewonnen, lange Zeit war sie dringend benötigter Schutz, um quasi als Selbst "überleben" zu können - bis das Selbst stark genug war, ohne diese Mauern auszukommen, ja sie sogar als einengend empfand. Ich möchte diese Zeit nicht missen, sie hat mich vieles gelehrt und mich vorangebracht, wo ich sonst versunken wäre - aber heute sind wieder andere Prioritäten am Zug, Veränderungen kündigen sich an und ich bin offen dafür - kann es aber auch nur sein, weil ich diese Basis im Hintergrund habe.

Von daher sehe ich zeitweise Isolation und ein dickes Fell nicht als Abgestumpfheit, sofern es nicht unbeweglich und blind für Veränderungen macht.
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rowan
Beitrag 28.Feb.2006 - 16:51
Beitrag #29


Gut durch
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ich habe nicht alle antworten gelesen und hoffe, dass ich nun nicht längst besprochenes neu aufwerfe, aber kann mich einfach zu wenig konhzentrieren um intensiv alles zu lesen.

das gefühl ist mein täglicher begleiter. aber ich frage mich ernsthaft, ob es nicht den meissten so ergeht. hinter der maske der einheit und des mainstreams verbirgt sich doch ein mensch mit individuellen gedanken, gefühlen, vorstellungen, macken, etc. nur ist es halt einfacher, dieses nicht so preis zu geben. man hat einfach mehr ruhe, wenn man unauffällig ist. anders sein bedeutet auch oft, dieses verteidigen zu wollen/zu müssen. es haben nicht alle die haltung "ich bin anders, das darf jeder sehen, ich finde es prima so und was andere darüber denken tangiert mich nicht weiter"
kurhz gesagt, ich glaube an die individualität des menschens, egal wie uniformiert er wirken mag. und ich habe das gefühl, wenn die menschen den eindruck gewinnen, der gegenüber ist auch nicht wie der mainstream, dann haben sie auch mehr mut, ihre eigene individualität zu zeigen.

was ich mich bei deinem posting gefragt habe ist, ob die leute, die dich für arrogant halten vielleicht unbewusst auch einfach etwas neidisch sind, dass du dich einfach so geben kannst wie du bist, nicht die sicherheit des mainstreams haben musst?
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noname45
Beitrag 28.Feb.2006 - 17:09
Beitrag #30


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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QUOTE (rowan @ 28.Feb.2006 - 17:51)

kurhz gesagt, ich glaube an die individualität des menschens, egal wie uniformiert er wirken mag. und ich habe das gefühl, wenn die menschen den eindruck gewinnen, der gegenüber ist auch nicht wie der mainstream, dann haben sie auch mehr mut, ihre eigene individualität zu zeigen.

Das stimmt.

Mir fällt es auch leichter ich selbst zu sein in der Gegenwart eines stolzen Individuums als in einer Horde Klone.
Und ich kann mir schon auch vorstellen, dass bei einigen vieles nur Fassade ist. Aber ein Großteil der Menschen merkt das wohl garnicht oder denkt garnicht nach.

Neulich war ich beim Frisör... die Frisörin gab erst mir recht, als ich sagte ich hasse Fasching und 'ne halbe Stunde später der Kundin die sagte, sie liebe es. Das war mal wieder ein extremer Fall: Wahrscheinlich glaubt sie, den Leuten nur sympathisch zu sein, wenn sie bei allem zustimmt. Was für ein Schwachsinn! :patsch:
Ich finde das nur lächerlich... ich will keine Menschen um mich herum, die mir immer nu recht geben. Dann viel lieber ein (gleich)starkes Gegenüber, mit dem ich auch mal diskutieren kann.

Aber mit dem Strom schwimmen können halt sogar tote Fische...

QUOTE

was ich mich bei deinem posting gefragt habe ist, ob die leute, die dich für arrogant halten vielleicht unbewusst auch einfach etwas neidisch sind, dass du dich einfach so geben kannst wie du bist, nicht die sicherheit des mainstreams haben musst?


Ich kenne mich doch gut genug um ehrlich zugeben zu müssen: Ich BIN arrogant. Manchmal merke ich meine herablassende Art schon garnicht mehr und bin froh, wenn mir das mal ab und zu jemand spiegelt.
Aber es gibt mir eben auch ein gutes Gefühl zu wissen (oder auch nur zu glauben) "Dem bin ich überlegen... auf das was der sagt höre ich garnicht!"

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LadyGodiva
Beitrag 28.Feb.2006 - 17:26
Beitrag #31


Strøse
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QUOTE (Pumuckl @ 28.Feb.2006 - 17:09)
Das war mal wieder ein extremer Fall: Wahrscheinlich glaubt sie, den Leuten nur sympathisch zu sein, wenn sie bei allem zustimmt. Was für ein Schwachsinn! :patsch:

...oder es ist einfach nur Teil ihres Jobs, so wie er von ihr erwartet wird; niemand zwingt dich, mit deiner Friseurin tiefschürfende Gespräche zu führen, schließlich wird sie im besten Fall für einen gelungenen Haarschnitt entlöhnt und nicht für ihr Wort zum Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag. (Montag ist ja geschlossen)
Seit ich am Freitag einer Zunftschwester die Beichte abgenommen habe und sich endlich mal jemand gefreut hat, ein williges "Opfer" für den eigenen Berufsfrust gefunden zu haben (das dann auch noch zahlt), ist mir mal wieder klarer, was es eigentlich bedeutet, einen sozialen Beruf auszuüben, der andere zum gnadenlosen Auspacken animiert - vielleicht ist es weniger Charakter- denn einfach Nervenschwäche, die eine dazu verleiten können, einfach "ja und Amen" zu sagen, vielleicht auch, um einen smalltalktechnischen Anknüpfpunkt zu haben.
Entertainment, im weitesten Sinne.
Wie viel ist dir die Lebensberatung durch deine Friseurin wert?
;)
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blue_moon
Beitrag 28.Feb.2006 - 17:29
Beitrag #32


strösen macht blau!
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QUOTE (LadyGodiva @ 28.Feb.2006 - 17:26)
...
Wie viel ist dir die Lebensberatung durch deine Friseurin wert?
;)

das ist ja (fast) ein eigenes thema wert... :D
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noname45
Beitrag 28.Feb.2006 - 17:29
Beitrag #33


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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QUOTE (LadyGodiva @ 28.Feb.2006 - 18:26)
oder es ist einfach nur Teil ihres Jobs, so wie er von ihr erwartet wird

Hm ja okay... aber das läuft doch auf das Gleiche hinaus. Dann liegt "die Schuld" nicht bei ihr, sondern bei der Gesellschaft, die von ihr erwartet zu allem ja und Amen zu sagen.
Ich erwarte von ihr, dass sie mir die Haare schneidet. Sonst nichts. Aber ich weiß schon, dass das bei den meisten Leuten anders ist.
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LadyGodiva
Beitrag 28.Feb.2006 - 17:31
Beitrag #34


Strøse
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Immerhin haste auch aus einem gewissen sozialen Druck mit ihr geplaudert - weil beim Friseur halt geplaudert wird, und du hast dich dem gefügt. Ich geh' gern zu Ketten, da kennen mich die Damen nicht persönlich und es ist kein Problem, mal 30 min die Klappe halten zu dürfen. ;)
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Bilana
Beitrag 28.Feb.2006 - 18:37
Beitrag #35


Capparis spinosa
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Meine Güte, und ich dachte immer, ich bin die einzige, die es überhaupt nicht mag auf dem Frisierstuhl die Lebensgeschichte auszupacken, was ich zum Frühstück hatte und warum es am Bahnhof neulich gebrannt hat.
Aber erst jüngst war ich in einer kleinen privaten Bude nebean und ich durfte tatsächlich schweigen. Dafür sprach die Frisörin dann mit der Kundin, die neben mir die Dauerwelle einwirken ließ. Da hätte ich schon früher hingehen sollen. Selbst schweigen und Kiez-Tratsch mitnehmen.



QUOTE
Gehört es nicht zum Lauf der Dinge/des Lebens, daß alle "Äste" irgendwann morsch, alle Sicherheiten und Situationen nur zeitlich begrenzt sind, bis es wieder Zeit ist, sich zu wandeln, zu neuen Dingen aufzubrechen, alte Rahmen und Grenzen hinter sich zu lassen, um weiter zu wachsen (sofern man das möchte?).


Wenn ein morscher Ast vielleicht bricht, dann ist doch die Frage ob man in einem Stück unten ankommt. Es muss ja wenigstens noch so viel kraft bleiben um wieder auf den Baum zu klettern und sich einen besseren Ast zu suchen.

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Sanguine
Beitrag 28.Feb.2006 - 22:08
Beitrag #36


Naschkatze
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QUOTE (Bilana @ 28.Feb.2006 - 18:37)

QUOTE
Gehört es nicht zum Lauf der Dinge/des Lebens, daß alle "Äste" irgendwann morsch, alle Sicherheiten und Situationen nur zeitlich begrenzt sind, bis es wieder Zeit ist, sich zu wandeln, zu neuen Dingen aufzubrechen, alte Rahmen und Grenzen hinter sich zu lassen, um weiter zu wachsen (sofern man das möchte?).


Wenn ein morscher Ast vielleicht bricht, dann ist doch die Frage ob man in einem Stück unten ankommt. Es muss ja wenigstens noch so viel kraft bleiben um wieder auf den Baum zu klettern und sich einen besseren Ast zu suchen.

Ein Ast wird ja nicht von heute auf morgen morsch ;) Er kündigt seine kommende Brüchigkeit durch viele kleine Anzeichen schon lange vorher an. Wenn ich die natürlich überhöre oder übersehe oder auch bewußt ausblende, dann wirds wirklich ein harter Aufprall unten.
Bewußtes Wahrnehmen meiner Empfindungen ist wichtig. Wird mir etwas zu eng, liegt es an mir, ob ich es ändere oder darin verharre und mich arrangiere - mit allen Konsequenzen. Wer möchte schon ewig bei seinen Eltern wohnen? Für die Zeit des Aufwachsens, okay, aber irgendwann ist man diesem Stadium auch entwachsen, und geht anderen Lebensituationen entgegen. Und genauso sehe ich das mit der Isolation eben - für eine Zeitlang nützlich und auch Kraft gebend (für manche vielleicht auch länger), aber wenn man damit nicht mehr zufrieden ist, ist es eben wieder Zeit für eine Veränderung/andere Äste, die einen Zugang zu ganz anderen Dingen verschaffen. Nicht nur Isolation, auch Interaktionen/Kontakt mit anderen Menschen bergen ihre eigenen Beengtheiten, Zwänge, können mehr als Kräfte raubend und belastend sein, die Beziehungen untereinander hohl, aufgesetzt und denkbar zerrüttet. Beides hat positive wie negative Seiten. Für sich das herauszufinden, was inwiefern den eigenen Bedürfnissen in welchem Maße und in welchen Situationen am besten gerecht wird - ist für mich schlicht Leben(sschule).

Edit: Was hinzugefügt.

Der Beitrag wurde von Sanguine bearbeitet: 28.Feb.2006 - 22:29
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sunday4ever
Beitrag 01.Mar.2006 - 14:38
Beitrag #37


Vorspeisenexpertin
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(hab jetz kein bock alles zu lesen, also falls ich voll am thema vorbeitippe oder alles schon gesagt wurde...einfach mitnem lächeln drüber hinwegsehn... B) )

was mir spontan einfällt:

QUOTE
eigenartig
wie das wort eigenartig
es fast als fremdartig hinstellt
eine eigene art zu haben.
erich fried



und was ich sonst zum fremdheitsgefühl in dieser unsrigen westlichen gesellschaft zu sagen habe: bloß nicht versuchen sich der spezies "massenmensch" anzupassen! *g


*yeah*

ich seh das alles sehr positiv :)
selbst-bewusstsein.
selbst-vertrauen.
don't dream it, be it.
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Sägefisch
Beitrag 01.Mar.2006 - 17:52
Beitrag #38


Schlaudegen.
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Ich bin widerum eine die das Thema weniger über den lustvollen Nonkonformismus kennen gelernt hat, sondern eher über Erlebnisse sozialen Versagens (oder jedenfalls das was ich so empfunden habe).

Ersterer setzt imho sowieso bei vielen erst mal voraus, dass es ein solides Nest gibt aus dem man sich dann mit grosser Geste verabschieden kann, wohl wissend dass man aber auch wieder zurück kann, wenn man erst mal an die 30 ist und die Dreadlocks dann doch wieder rauswachsen lässt. :rolleyes:

Die Art wie ich mein Fremdsein erfahren und erlebt habe, hat mich jedenfalls eher Kraft gekostet als dass ich welche daraus ziehen konnte - sicher war sie manchmal auch ein Trost. Aber im Grunde nicht so viel mehr. Jedenfalls keine Hilfe dabei, aus der Andersartigkeit auch etwas qualitativ besonderes zu machen, wie Bilana es beschreibt.
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Bilana
Beitrag 01.Mar.2006 - 19:25
Beitrag #39


Capparis spinosa
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@Sanguine: Nein ein Ast wird nicht von heute auf morgen morsch. Aber er kann ja von innen faulen und von außen, wo man drauf sitzt sieht er noch top aus.
Auch gegen das Runterfallen ist nichts zu sagen. Hinaufklettern ist ja fast noch besser als auf dem Ast zu sitzen und mit den Beinen zu baumeln. Voraussetzung ist nur, man kann sich wieder aufrappeln, wenn unten angekommen.
Besser ist von Ast zu Ast weiter zu klettern.

@Sägefisch: Soziales Versagen kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich habe es lange Zeit mit Wissen kompensiert, das war einfach meine Stärke. Da ich keine sozialen Bindungen hatte, die mich erfüllen konnten, habe ich mich halt selbst erfüllt mit Wissen. Zumal es mir auch als Teenager durchaus Befriedigung gab die Menschen mit meinem Wissen und Fähigkeiten (und ihrem Unwissen und Unfähigkeiten) einzuschüchtern und bloss zu stellen von denen ich die zwischenmenschliche Erfüllung wünschte, aber nicht bekam.
Frei nach dem Motto, wenn ich schon anders bin, dann aber richtig.
Das ist natürlich ein sich selbst verstärkender Prozess. Auch wenn ich jetzt nicht mehr isoliert bin habe ich noch die alten Handlungsmuster, die mir immer wieder Grenzen aufzeigen, mit denen ich jetzt nicht mehr leben kann.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 01.Mar.2006 - 19:26
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janis
Beitrag 01.Mar.2006 - 22:05
Beitrag #40


Gut durch
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... um an diesem gedicht von erich fried anzuknüpfen...
das doch mit so wenigen worten genial zum ausdruck bringt....
die eigene eigenart und damit auch die klarheit, dass es keine massenmenschen gibt, sobald der blick auf den einzelnen fällt, mit seiner eigenen art und weise zu fühlen zu denken zu leben,...wenn wir sie ihr/ihm lassen!!!

(das wort zum donnerstag ;-) )
janis
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