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> Nicht von dieser Welt, schwer zu beschreiben
noname45
Beitrag 22.Feb.2006 - 18:08
Beitrag #1


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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Ich versuche mal zu beschreiben, wie ich mich gerade fühle, es dürfte allerdings etwas verwirrend rüberkommen...

Ich fühle mich manchmal und momentan wieder ganz besonders so, als gehörte ich nicht in diese Welt! Als käme ich von einem anderen Planeten und wüsste es nur nicht.
Ich habe das Gefühl nicht hierher zu gehören, nicht hierher zu passen.

Woran mache ich das fest:
- Wenn ich umsehe, dann stelle ich fest, dass ich bei 99% der Menschheit denke, die sid total bescheuert und ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll - ich habe das Gefühl das ist eine ganz andere Spezies.
- Wenn ich einkaufen gehe und sehe was da an Kleidern hängt (die andere mir andrehen wollen) und ich brauche 10 Läden um eine akzeptables Kleidungsstück zu finden...
- Wenn ich eine Frau toll finde ist sie meistens Stock-Hetera und nimmt mich gar nicht wahr. Nicht als potentielle Partnerin, weil sie ja nach Männern sucht und nicht als Freundin, weil ich auf den ersten Blick wohl auch nicht zu ihrer Spezies gehöre.
- Wenn ich bei meiner Familie bin, habe ich das Gefühl gegen Mauern zu reden, komme nicht an gegen dieses "mich-ändern-wollen" - ich kann dann nur noch fliehen.


Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich meine...

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Liane
Beitrag 22.Feb.2006 - 18:17
Beitrag #2


Heiligenanwärterin
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für mich sehr verständlich... *Hand reich*

Ich habe die Planeten-Gefühle nicht immer, eher in Phasen
Manchmal finde ich es spannend, "anders" zu sein, manchmal einfach mühsam - wenn mich kaum jemand zu verstehen scheint, ich nicht nachvollziehen kann, was in den Köpfen meiner Mitmenschen vorgeht, wenn ich wieder mal bemerke, dass ich so gar nicht den selben Geschmack habe wie die meisten um mich herum - sei es bezüglich Kleidung, Essen, Musik, Freizeit, Umgangsformen, Lebenspläne......

Immer wieder mal treffe ich Menschen, die in einem oder mehreren Bereichen "gleich ticken" - das ist dann ein tolles Gefühl, wie ein Stück Heimat "Also bin ich doch nicht verrückt - es gibt auch andere, die so denken und fühlen"

Meine "Extrawurst" brate ich mir vermutlich im Grossteil meiner Zeit - wie ich mich dabei fühle, wechselt. Wobei ich noch keine konkreten Zusammenhänge zu anderen Veränderungen feststellen konnte.


edit: falsch ge- :type:

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 22.Feb.2006 - 18:18
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LadyGodiva
Beitrag 22.Feb.2006 - 18:38
Beitrag #3


Strøse
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Es ist grausam, schrittweise mehr oder wenig unabsichtlich immer wieder mit der Nase auf die eigene Andersartigkeit gestossen zu werden. Alle anderen scheinen ihren aestethischen, musischen, politischen und lebensplanungstechnischen common sense im Warmen gefunden zu haben, waehrend eine selbst draussen mal im Regen, mal in der Traufe steht, immer mit dem Gefuehl, zur grossen Lebensfeierlichkeit nicht geladen zu sein.
Irgendwann bildet sich etwas wie Stolz heraus, um dem Wahnsinn nicht anheim zu fallen, der die anderen offensichtlich zur geschmacklichen Rudelbildung zwingt - und ab da wirds selber kritisch, denn Stolz, ins Extrem verkehrt, ist Trotz und Arroganz. Dann wars auch sehr ertraeglich, ja fast schon ritterlich, keine Einladung angenommen zu haben.
Ich fuerchte, ich habe einige Zeit meines Lebens damit verschwendet, meinen eigenen Lebensstil trotzkoepfig gegen die anderen verteidigen zu wollen, die eher Trendigen oder Gerudelten teilweise (t, s und m, ich weiss nicht, was aus Euch geworden ist, aber vergebt mir, wenn Ihr jetzt gluecklich seid!) als recht infantile Kopfnickerinnen verurteilt. Ich hatte das Gefuehl der besonderen Besonderheit.

Heute bin ich eine Spinnerin, Eigenbroetlerin und eher anders besonders. Ruhiger.
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Mondstern
Beitrag 22.Feb.2006 - 18:55
Beitrag #4


Großer Hund
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Was Du meinst, Pumuckl, ist verständlich. Ich wage zu behaupten dass vermutlich die meisten der Frauen, die durch dieses Forum geistern, irgendwann einmal in ähnlicher Weise gefühlt haben wie Du, selbst wenn sie es mittlerweile nicht mehr tun, nur auf Grund unseres Lesbischseins an sich.
Auch ich kenne dieses Gefühl. Mehr oder weniger intensiv, wurde es zu meinem ständigen Begleiter, den ich mal sehr deutlich wahrnehme, der aber manchmal, sehr selten, auch bis zur Unkenntlichkeit verblasst. Ich kenne auch den Trotz, von dem Lady Godiva schrieb, mit dem man sein Anderssein gegen die Welt verteidigt. Für mich war es der Stolz, widerstanden zu haben. Der Bravo, den Backsteet Boys, den schicken, modernen Klamotten, der Langzeit-Modefarbe schwarz, was auch immer. Ich widerstand nicht um zu widerstehen, sondern weil es meine Meinung war, weil ich mir nur das heraussuchte, was mir gefiel. Ja, irgedwann war ich stolz darauf, so gehandelt zu haben. Aber erst später, nachdem ich ausgestanden hatte, was auszustehen war auf dem Weg.
Du bist so, wie Du bist. Nur weil Du nicht alles toll findest, was der Rest der Welt toll findet, bist Du nicht von einem anderen Planeten. Du bist eben anders. Aber anders sein ist nichts Negatives.
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noname45
Beitrag 22.Feb.2006 - 19:01
Beitrag #5


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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Stolz bis hin zu Trotz, das kenne ich gut. Bei mir wird das oft als Arroganz ausgelegt, ist es vielleicht auch.

Ich halte das Anders-Sein nicht für etwas Negatives, im Gegenteil, ich finde mich, so wie ich bin prima! Ich will auch garnicht so sein wie die anderen. Ich fühle mich nur manchmal so allein damit. Auch wenn es ein paar Leute in meiner Umgebung gibt, bei denen der eine oder andere Aspekt genauso zutrifft.
Zum Beispiel bin ich fest davon überzeugt, intelligenter zu sein als 80% der Menschheit, gebildeter zu sein und mehr Anstand zu haben. (Über Geschmack kann man ja nun nicht streiten, was der bessere ist).

Naja seit dem letzten Statement, wisst ihr sicher auch, warum meine Umwelt mich als arrogantg bezeichnet :rolleyes: !


Edit: Wort vergessen!

Der Beitrag wurde von Pumuckl bearbeitet: 22.Feb.2006 - 19:02
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LadyGodiva
Beitrag 22.Feb.2006 - 19:14
Beitrag #6


Strøse
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Mir ist messtechnisch verbrieft, dass ich dicker, kreativer und intelligenter bin als der Durchschnitt - aber diese Erkenntnisse haben mir, wenn ich versucht habe, mich selbst zum zwecke der Selbstbildaufpolitur auf irgendein amtliches Attest meiner Besonderheit zu stuetzen, eher traurige Verstimmung denn tragfaehiges Selbstbewusstsein eingebracht.
Oh, ich war sicher eine altkluge Goere. :rolleyes:
Heute freue ich mich weniger an der Tatsache, dass ich so einzigartig bin (und verzweifle im gleichen Augenblick an der dadurch beschworenen lebenslangen Einsamkeit), sondern eher dann, wenn ich mit weniger selbstinspizierenden Blicken durchs Leben gehe und offen fuer auf andere Voegel treffe, die noch weitaus exzentrischer leben und damit offenbar auch inzwischen gut zurecht kommen.
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Sanguine
Beitrag 22.Feb.2006 - 20:04
Beitrag #7


Naschkatze
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Ein lang vertrautes Gefühl. Man wird es nie los, es begleitet einen wie ein treuer Schatten, nicht abzuschütteln :rolleyes:. Zum einen der Stolz darauf, eben "nicht" wie alle anderen zu sein (oder sein zu müssen), sondern seinen Weg gehen zu können, ohne auf Dinge Rücksicht nehmen zu müssen, die der "Mainstream" als so wichtig empfindet. Auf der anderen Seite die Einsamkeit, die damit einhergeht - nicht leicht zu ertragen, aber immer noch ein besserer Kamerad als faule Kompromisse und Dinge und Situationen, die man nicht mit dem Herzen tragen kann. Das wichtigste ist letztlich, daß man mit allem was man tut, vor sich selbst geradestehen kann. Das bringt eine Menge Zufriedenheit, vor allem mit sich selbst. Vertrauenswürdige Leute sind ohnehin dünngesät - von daher lohnt es sich kaum, mainstreammäßig sich überall anzupassen und mitzuziehen, nur um nicht allein zu sein - spätestens, wenns einem wirklich dreckig geht, verschwinden die meisten auf Nimmerwiedersehen. Um so wichtiger, daß auf einen selbst Verlaß ist. Seit ich auf eigenen Füßen stehe, gehe ich meinen eigenen Weg, mit allen Höhen und Tiefen und evt. Sackgassen, aber es ist meiner, kein fremdbestimmter. Und an den richtigen Ecken und Kreuzungen warten auch die Menschen, die zu einem passen, in ihrer ganz eigenen Besonderheit, wenn man offen dafür ist. Vielleicht nicht quantitativ so viele - aber dafür die qualitativ wichtigeren.

Der Beitrag wurde von Sanguine bearbeitet: 22.Feb.2006 - 20:07
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noname50
Beitrag 22.Feb.2006 - 20:24
Beitrag #8


Naschkatze
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Hach, das kommt mir ja alles so höllisch bekannt vor... .
Willkommen im Club... .
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noname45
Beitrag 22.Feb.2006 - 20:52
Beitrag #9


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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Danke für die tollen Antworten. :blumen2:

Schön, dass ich zumindest mit dem Gefühl nicht alleine bin.
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janis
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:02
Beitrag #10


Gut durch
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nun werde ich wahrscheinlich eher ot als sonstwas schreiben. auch heute relativ wenig reflektiert und gelassen, ob diesem thema!

gefühle der fremdheit zur welt, in der "man" lebt, sind mir wohlvertraut, altbekannt und fast schon statisch.

parallel dazu, immer auf der suche nach nähe, nach wärme, nach verständnis, nach gleichgesinnten, usw....

auch die versuche der eigenen welt eine normierung unterzujubeln, scheiterten nicht immer, aber immer öfter.

mir persönlich liegt es fern, mich mit arroganz, d.h. distanziertheit zu umgeben.
denn genauso stark ist mein kopf, der mit vollem herzen am leben teilnimmt.

was mich dabei wiederholt trifft, ist die abschmetterung allen seins, von außen, das jenseits des eigenen horizones weilt. so, als ob es so etwas nie gäbe oder gegeben hätte.

wie auch immer...

meine freude beruht auf wiedererkennen, mein kleines glück im kleinen wort all jener, die sich mir gegenüber äußern ..

nichts jedoch macht mich stark in der isolation, nichts, das mir kraft geben könnte. denn nur wirklicher austausch, wirkliche nähe beruhigt und bereichert meinen geist.

an dieser stelle vielleicht nicht so passend, was ich sage, aber augenblicklich doch sogar treffend.

viel liebes allen

janis
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Sanguine
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:02
Beitrag #11


Naschkatze
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Ich denke mal, vieles von dem "Nicht-von-dieser-Welt"-Gefühl schwindet mit der Zeit, wenn man mehr und mehr starre Rahmen und Personenkreise hinter sich läßt, in denen man sich nicht wohlfühlt, die einen meist nur negativ die eigene Andersartigkeit spiegeln, wo man kaum atmen kann und sich wieder wie ein bunter Hund fühlen muß, auf den mit Fingern gezeigt wird. Um so wichtiger ist dann eher eine Wahlfamilie/Personenkreis aus selbst ausgesuchten Leuten, unter denen man sich wohlfühlt und die einen so aktzeptieren, wie man ist. Nicht immer einfach, aber durchaus möglich.
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noname50
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:16
Beitrag #12


Naschkatze
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QUOTE (Sanguine @ 22.Feb.2006 - 21:02)
Ich denke mal, vieles von dem "Nicht-von-dieser-Welt"-Gefühl schwindet mit der Zeit, wenn man mehr und mehr starre Rahmen und Personenkreise hinter sich läßt, in denen man sich nicht wohlfühlt, die einen meist nur negativ die eigene Andersartigkeit spiegeln, wo man kaum atmen kann und sich wieder wie ein bunter Hund fühlen muß, auf den mit Fingern gezeigt wird. Um so wichtiger ist dann eher eine Wahlfamilie/Personenkreis aus selbst ausgesuchten Leuten, unter denen man sich wohlfühlt und die einen so aktzeptieren, wie man ist. Nicht immer einfach, aber durchaus möglich.

Wohl wahr :zustimm:
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Sanguine
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:23
Beitrag #13


Naschkatze
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QUOTE (janis @ 22.Feb.2006 - 21:02)
nichts jedoch macht mich stark in der isolation, nichts, das mir kraft geben könnte. denn nur wirklicher austausch, wirkliche nähe beruhigt und bereichert meinen geist.

an dieser stelle vielleicht nicht so passend, was ich sage, aber augenblicklich doch sogar treffend.

Mehr als passend, denn es ist immer wieder interessant, wie unterschiedlich Menschen empfinden. :) Ich konnte der Isolation lange Zeit sehr viel abgewinnen - ohne sie hätte ich mein Ich nicht entwickeln können, weil mehr oder weniger die Außenwelt mich zuballerte anstatt hilfreiche Austauschsmöglichkeit zu sein. Von daher war Distanz "überlebenswichtig". Mittlerweile hat sie aber ihre Schuldigkeit mehr und mehr getan, und ich suche verstärkt wieder Austausch und den Kontakt zu anderen Menschen, denn wie du sagst, Wärme und Lebendigkeit gibt es nur in Interaktionen mit anderen und Einsamkeit ist eine recht frostige Geliebte ;). Heute bin ich aber angefüllt mit meiner eigenen Stärke, weil ich weiß, was ich möchte, und was ich nicht (mehr) möchte und kann mich anderen Menschen gegenüber ganz anders positionieren - denn Nähe zu anderen Menschen ist vielleicht Wärme und Lebendigkeit, birgt aber auch ihre ganz eigenen Gefahren. ;)

Der Beitrag wurde von Sanguine bearbeitet: 22.Feb.2006 - 21:25
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LadyGodiva
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:25
Beitrag #14


Strøse
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QUOTE (janis @ 22.Feb.2006 - 21:02)
nichts jedoch macht mich stark in der isolation, nichts, das mir kraft geben könnte. denn nur wirklicher austausch, wirkliche nähe beruhigt und bereichert meinen geist.

In einer vielgesichtigen Welt, die immer bunter wird in jeder Möglichkeit, mit der sie lockt, fluten Ozeane der vermeindlichen Wahlfreiheit ueber die aberwitzigen Dämme des kleinen Menschleins.
Rettung vor dieser "Polytomisierung" versprach seit jeher der Versuch einer eigenen Grenzziehung - um das Ich, sein Begehren und sein Fürchten.
Selbstgewählte Grenzen können ungemein befreiend wirken.
Ein Nachdenken über die Kreise des "Ich" und seine Schnittpunkte mit den Radien des "anderen" ein höchst menschliches Verlangen. Es mag die faustsche Sehnsucht nach dem Kern der Dinge sein, oder einfach nur eine Art weltanschaulicher Agoraphobie. Was bleibt, ist die Frage nach dem Umgang mit den Resultaten des inneren Angebotsvergleichs. :rolleyes:
Die Tragödie unseres Lebens mag Einsamkeit sein, der Tod des Individuellen aber sicherlich die Beliebigkeit.
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janis
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:38
Beitrag #15


Gut durch
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QUOTE (LadyGodiva @ 22.Feb.2006 - 21:25)
Die Tragödie unseres Lebens mag Einsamkeit sein, der Tod des Individuellen aber sicherlich die Beliebigkeit.

und genau dort ist die schnittstelle.
zwischen dir und mir.
zwischen der weltsicht und unserer individualität.!
darum ist mir wichtig zeichen zu setzen und meinungen zu vertreten.
denn über das empfundene individuum geht die leitung direkt zum gemeinsamen, auch, wenn es manchmal nicht so erscheint.
beliebigkeit ist ein schimpfwort - fast schon.
janis

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 22.Feb.2006 - 21:39
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LadyGodiva
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:42
Beitrag #16


Strøse
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Zunächst jedoch, wir bewegen uns, wenn ich es annähernd richtig erfasse, doch im Bereich "Kommunikationsfähigkeit", ist es erst einmal wichtig, einen eigenen Standpunkt zu definieren, um danach die Bandbreite der Radien abzuschätzen und Schnittpunkte erst wirklich würdigen zu können.
Nicht selten wird ein Standpunkt erst dadurch möglich, dass ein Rückzug erfolgt - aus dem Babel der Möglichkeiten.
Diese Form der Isolation ist wichtig und gut. Überlebenswichtig geradezu.
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_Eva_
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:47
Beitrag #17


Naschkatze
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QUOTE
In einer vielgesichtigen Welt, die immer bunter wird in jeder Möglichkeit, mit der sie lockt, fluten Ozeane der vermeindlichen Wahlfreiheit ueber die aberwitzigen Dämme des kleinen Menschleins.
Rettung vor dieser "Polytomisierung" versprach seit jeher der Versuch einer eigenen Grenzziehung - um das Ich, sein Begehren und sein Fürchten.
Selbstgewählte Grenzen können ungemein befreiend wirken.


QUOTE
Was bleibt, ist die Frage nach dem Umgang mit den Resultaten des inneren Angebotsvergleichs


Das hast du treffend und schön beschrieben.
Ich würde auch gern was dazu schreiben aber grad keine Zeit. MOrgen.
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janis
Beitrag 22.Feb.2006 - 21:59
Beitrag #18


Gut durch
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.. das babel der möglichkeiten...



dafür möcht ich eine gedenkminute einlegen

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 22.Feb.2006 - 22:21
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Sin
Beitrag 24.Feb.2006 - 10:15
Beitrag #19


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Lasst mich ein wenig Anteil haben an Euren Gedanken der Andersartigkeit, der Besonderheit, die auch ich im Herzen trage.

Berichtet mir, inwiefern ihr Euch anders fühlt, woran macht ihr das fest, wie und wo findet ihr Menschen euresgleichen und wie spürt ihr dies?

edit:
Wie gehen die "gewöhnlichen" Menschen Eurer Umgebung mit Eurer Andersartigkeit um? Wie reagieren sie, was passiert Euch immer wieder? Wie geht ihr damit um?

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 24.Feb.2006 - 10:26
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noname45
Beitrag 25.Feb.2006 - 16:53
Beitrag #20


Musegeküsste Knuddelkoboldin
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QUOTE

Wie gehen die "gewöhnlichen" Menschen Eurer Umgebung mit Eurer Andersartigkeit um? Wie reagieren sie, was passiert Euch immer wieder? Wie geht ihr damit um?



Ich versuche mich mit Menschen zu umgeben, die mich genau DESHALB mögen. Aber das geht natürlich leider nicht immer. Zum Beispiel kann man sich seine Familie nicht austauschen, auch wenn ich mir eine (zusätzliche) Ersatzfamilie gesucht und gefunden habe.


Ich finde das Gefühl, jemanden zu treffen, der eine freakige Eigenschaft mit mir teilt auch immer sehr erhebend. Aber es ist eben selten.
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