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> Geschmacklos oder künstlerisch wertvoll?, Künstler baut Synagoge zur Gaskammer um
Squirrel
Beitrag 13.Mar.2006 - 11:45
Beitrag #1


Tante!
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Ein Artikel aus der Berliner Morgenpost

Ich finds einfach abscheulich und eine Beleidigung für alle KZ-Opfer und deren Angehörige. :no:
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Nordlicht
Beitrag 13.Mar.2006 - 11:52
Beitrag #2


Inselreifes Träumerschäfchen
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Ich empfinde es genauso wie Du, aber in unserer ach so
modernen Welt wird leider vor nichts mehr Halt gemacht :(
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Lemongras
Beitrag 13.Mar.2006 - 12:03
Beitrag #3


~ no title ~
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:o Enorm provokativ und m.E. geschmacklos.
Allerdings habe ich auch in ehemaligen KZ's mehrmals folgendes erlebt: oftmals ist es die israelische Jugend die enttäuscht ist, dass es "nicht mehr" zu sehen gibt und ich konnte mir aufgrund des Artikels vorstellen, dass sicherlich sogar einige israelische Jugendliche bereit wären, sich dieser etwas extremen Situation und Ausstellung auszusetzen um grenzwertige Erfahrungen zu machen.

In Israel wird ganz stark auf "Erleben" und extremen Darstellungen in Museen, Gedenkeinrichtungen etc. vom Kindergarten an sensibilisiert.
Für meinen Geschmack etwas zu viel.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten!
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Liane
Beitrag 13.Mar.2006 - 12:51
Beitrag #4


Heiligenanwärterin
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Ob der Künstler es so gemeint hat, wie er sagt, oder provokativ zwecks Selbstbeweihräucherung, wage ich nicht zu beurteilen.

Wenn ich nicht gelesen hätte, dass der Zentralrat der Juden das als Beleidigung empfindet, wäre ich vielleicht auch nicht auf diese Idee gekommen.
Ich kann es (zum Glück) nicht nachempfinden, ich war nicht in dieses grausame Geschehen involviert.

Für mich ist ein Betreten von Orten, an dem Holocoust-Verbrechen begangen wurden, jedesmal ein Näherkommen (wenn auch nur geringfügig) an das Verstehen dessen, was diese Menschen erlitten haben, in keiner Weise sensationsgierig ("Wo ist mehr Blut?"...)

Ich hätte an Stelle des Künstlers allerdings zuerst diejenigen gefragt, deren Schicksal ich mit meinem Werk aufzeigen will - und deren Gotteshaus ich dazu benütze...
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Lemongras
Beitrag 13.Mar.2006 - 12:58
Beitrag #5


~ no title ~
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QUOTE (Liane @ 13.Mar.2006 - 12:51)
Ich hätte an Stelle des Künstlers allerdings zuerst diejenigen gefragt, deren Schicksal ich mit meinem Werk aufzeigen will - und deren Gotteshaus ich dazu benütze...

Ich geh mal ganz stark davon aus, dass er dies getan hat (zumindest eine jüdische Gemeinde - die Opfer können nicht mehr gefragt werden), sonst wäre er nicht in diese Örtlichkeit so einfach hinein gekommen!

QUOTE
Für mich ist ein Betreten von Orten, an dem Holocoust-Verbrechen begangen wurden, jedesmal ein Näherkommen (wenn auch nur geringfügig) an das Verstehen dessen, was diese Menschen erlitten haben, in keiner Weise sensationsgierig ("Wo ist mehr Blut?"...)
:zustimm: Seh ich genau so! Leider gibt es da aber auch anedre Einstellungen dazu.
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Liane
Beitrag 13.Mar.2006 - 13:09
Beitrag #6


Heiligenanwärterin
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QUOTE (Lempicka @ 13.Mar.2006 - 12:58)
QUOTE (Liane @ 13.Mar.2006 - 12:51)
Ich hätte an Stelle des Künstlers allerdings zuerst diejenigen gefragt, deren Schicksal ich mit meinem Werk aufzeigen will - und deren Gotteshaus ich dazu benütze...

Ich geh mal ganz stark davon aus, dass er dies getan hat (zumindest eine jüdische Gemeinde - die Opfer können nicht mehr gefragt werden), sonst wäre er nicht in diese Örtlichkeit so einfach hinein gekommen!

:gruebel: Richtig - das würde aber bedeuten, dass es innerhalb der Überlebenden, deren Nachkommen und der restlichen jüdischen Welt kein "richtig oder falsch" in bezug auf diese Aktion gibt.

edit: Ich meinte im letzten post natürlich die jüdischen Menschen im allgemeinen (bei "deren Schicksal er aufzeigen will")...

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 13.Mar.2006 - 13:11
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krisil
Beitrag 13.Mar.2006 - 13:16
Beitrag #7


Teufelchen im Engelskleid
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Ich finde es wie Squirrel einfach nur abscheulich. Beleidigend für die Opfer und deren Hinterbliebenen. Bei sowas könnt ich an die Decke gehen.
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Lemongras
Beitrag 13.Mar.2006 - 13:24
Beitrag #8


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QUOTE (Liane @ 13.Mar.2006 - 13:09)
:gruebel: Richtig - das würde aber bedeuten, dass es innerhalb der Überlebenden, deren Nachkommen und der restlichen jüdischen Welt kein "richtig oder falsch" in bezug auf diese Aktion gibt.

Schwer zu sagen, da innerhalb der jüdischen Gemeinschaft eine sehr starke Identifizierung mit den Holocaust-Opfern stattfindet.
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Sin
Beitrag 13.Mar.2006 - 13:26
Beitrag #9


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Kunst - Sinn oder Zweck?
Ich persönlich finde die Aktion ganz :gruebel: "interessant"... erhält doch der Künstler und die Thematik Judenvergasung die gewünschte Publicity...
Die aufgebrachten Meinungen sind doch nur der Sinn der Sache... Was ist heute noch normal :wacko:

Wirklich erschreckend finde ich, da noch hinzurennen und hineinzugehen um diese Erfahrung der judenvergasung zu wiederholen :wacko:
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Liane
Beitrag 13.Mar.2006 - 13:34
Beitrag #10


Heiligenanwärterin
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QUOTE (Lempicka @ 13.Mar.2006 - 13:24)
QUOTE (Liane @ 13.Mar.2006 - 13:09)
:gruebel: Richtig - das würde aber bedeuten, dass es innerhalb der Überlebenden, deren Nachkommen und der restlichen jüdischen Welt kein "richtig oder falsch" in bezug auf diese Aktion gibt.

Schwer zu sagen, da innerhalb der jüdischen Gemeinschaft eine sehr starke Identifizierung mit den Holocaust-Opfern stattfindet.

Die Erfahrung der Vergasung NICHT zu machen, fände ich allerdings auch keine Lösung - das Entsetzen ist leichter nachzuvollziehen, wenn man es selber, zumindest ansatzweise, fühlen kann.

Genau das meine ich ja - diejenigen, denen der Holocoust egal war, werden sich für diese Aktion weder begeistern noch darüber aufregen.
Ich wollte mit meinem post sagen, dass offensichtlich ein Teil des jüdischen Volkes, das einen Bezug zum Holocoust hat, die Sache befürwortet (zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten), ein Teil sie massiv ablehnt (s.Artikel).
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Sin
Beitrag 13.Mar.2006 - 13:36
Beitrag #11


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Ich meine das so: in der Kunst unterscheide ich immer zwischen gestaltgebenden Sinn und gestaltgebendem Mittel...

Auf die Judenvergasung aufmerksam zu machen ist der Sinn, aber die Aktion mit der Gaskammer wohl nicht das rechte Mittel zum Ausdruck dessen :)
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Liane
Beitrag 13.Mar.2006 - 13:37
Beitrag #12


Heiligenanwärterin
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Was wäre das rechte Mittel?
Und wieso ist gerade diese Form nicht das rechte Mittel?
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Lemongras
Beitrag 13.Mar.2006 - 13:49
Beitrag #13


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Ich denke es gibt kein "rechtes" Mittel an sich. Wenn man bedenkt wieviele Jahre es gebraucht hat und wieviele kontroverse Diskussionen geführt worden sind, bis wir ein bundesdeutsches Mahnmal für die Opfer des Holocaust hatten, oder aber: wieviele Diskussionen sind geführt worden wie man die Gelände und Überreste von ehemaligen KZ's oder N&N-Lagern, Arbeitslagern etc. gestaltet. Teilweise werden noch heute Diskussionen darüber geführt und die Gelände liegen brach oder werden einfach bebaut.

Das "Positive" an all dem ist wirklich, dass es durch solch aufsehenerregende Aktionen zum Thema wird und ein Thema bleibt. Wider das Vergessen und damit kein Gras darüber wächst!!!!

Ist der Künstler eigentlich Jude? Ich hab jetzt "nur" gelesen, dass er immer wieder aufsehenerregende und provokative Installationen veranstaltet. Hier gibts eine Seite über ihn (Vorsicht, Bilder können triggern!!! )
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Sin
Beitrag 13.Mar.2006 - 14:42
Beitrag #14


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Ich finde, es ist nicht das rechte Mittel, da es zum Kommerz verkommt, zu populistisch ist... es ist eher ein "Witz" - über den lache oder rege ich mich einmal auf... dann wird es Realität, nicht mehr interessant oder spannend...

Kunst möchte ausdrücken. Kunst möchte verweisen, sie möchte bedeutungen übertragen... und all das kann ich nur bedingt in diesem Projekt finden :(
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Sin
Beitrag 13.Mar.2006 - 15:11
Beitrag #15


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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:gruebel: Ich noch mal...

Diese Arbeit von Sierra find ich nicht so spannend wie zum Beispiel seinen Beitrag zur 49. Biennale in Venedig. Mir fehlt die Ambivalenz und der Biss. Klar, die Grenzsituation bleibt symbolisch, aber eher unwahrscheinlich. Ich frage mich, was denn da nun die Kunst ist? Seine Installation oder die Menschen, die mit ihren Gasmasken den Raum des Bethauses als Belastung erfahren?
Ist das nicht eher wieder so BigBrother mäßig?

Nun, ich bleibe dabei... Sierra hat schon besseres gebracht.
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