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> Metropolenblues, de tendresses pleines...
LadyGodiva
Beitrag 23.Jan.2006 - 12:51
Beitrag #1


Strøse
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Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Als sie zur Tür hinaustritt, prallt sie gegen eine Kältewand. Unsanft und unnachgiebig presst sich die klirrende Kälte auf Stirn und Wangen und erstickt jede Regung. Sie zieht den Mantelkragen höher, vergräbt die Hände tief in den Taschen. Frost versteift die Welt zu einem Knistern; aufrechten Schrittes, einzig mit genktem Kopf, folgt sie der dunklen, menschenleeren Straße. Als ob sie Glasstaub atmete, schneidet jeder Zug in ihre Lungen. Im Laternenschein glitzert die eisige Glasur der Stadt. Kälte kriecht, schmerzt und spannt. Rilkes Solitude in Gedanken und Finger, die bald nur noch klamm und starr.


Gestern war ich spät abends noch spazieren in einer Stadt, die ganz die meine war und auch wieder nicht - keine Menschenseele unterwegs, die Straßen für mich.
Eine lebendige Stadt ist eingefroren, hinter den hellen Fenstern lauern die Menschen auf wärmere Tage.
Ich habe es genossen, allein zu sein, jene wehmütige Umtriebigkeit zu zulassen, die mich ins kalte Dunkel drängt. Ein schönes Gefühl, auf frostigem Boden zu gehen und mir scheint, auch auf eisbefreiten Pflastersteinen läuft's sich in klirrender Kälte härter. Kindheitserinnerungen an hartgefrorene Feldwege erwachten.
Eine große Ambivalenz zwischen Gespanntsein und Verkümmern, ich beschleunigte meinen Schritt. Ein Aufbruch ohne Ziel, eine Rückkehr ohne Zuhause.
Meine Wehmut kennt viele Bilder, meine Melancholie keine Zeit.

Erzählt von Eurer Sehnsucht...
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Antworten (1 - 19)
Mondstern
Beitrag 23.Jan.2006 - 17:19
Beitrag #2


Großer Hund
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Beiträge: 2.841
Userin seit: 04.11.2005
Userinnen-Nr.: 2.269



Inmitten einer Großstadt laufe ich dahin. Kälte zerschneidet meine Finger, wenn ich es wage, sie ihr auszusetzen, zerschneidet meine Nase bei jedem Atmenzug, zerschneidet meine Ohren. Scheint in meinen Kopf zu kriechen und auch ihn zu zerschneiden.
Niemand sieht mich an. Ich sehe sie an. Wie sie um mich herum laufen, vor mir her, mir entgegen, hinter mir. Fremde wie Schatten, winterkältevermummt. Niemand sieht mich an. Ungesehen laufe ich zwischen ihnen, unbeobachtet ob der vielen Menschen um mich herum. Wen kümmert es, wer ich bin. Wohin ich gehe. Woher ich komme. Diese Erkenntnis aus Jugendtagen, dass Einsamkeit auch ohne Alleinsein möglich ist.
Ich sehe zwei, die Arm in Arm laufen. Ich fange ihre Blicke auf, so voll Gefühl, dass die Kälte wärmer zu werden scheint. In meinen kältezerschnittenen Kopf kriecht der sehnsüchtige Wunsch, einen Menschen zu finden, der mich so ansehen würde...
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Sanguine
Beitrag 23.Jan.2006 - 17:44
Beitrag #3


Naschkatze
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Beiträge: 434
Userin seit: 18.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.499



Arktische Kälte dringt nach Deutschland. Es ist so kalt, daß S-Bahn-Schienen zerspringen, Asfalt aufreißt, Eisschollen auf den Flüssen treiben. Und es ist zu kalt zum Lüften. Man ist es gewohnt, bei offenem Fenster zu schlafen, auch bei Minusgraden, aber diese Temperaturen würden den Heizkörper zerspringen lassen. Nur kurz lüften, dann die Balkontür wieder zu. Nur das winzige Fenster oben drüber darf offen bleiben. Die Luft ist trocken wie Staub, man möchte husten bei jedem Atemzug. Man kann nicht schlafen - der sonstige frische Luftzug, der einen in den Schlaf begleitet, fehlt; man hat das Gefühl zu ersticken. Viertelstunden rinnen in halbe, halbe stunden in Ganze. Wälzen von einer Seite zur anderen. Leise Musik aus noch kälteren Landen dringt an das Ohr, doch auch sie bringt keine Müdigkeit, keine Erleichterung. Starren in matterhellte Dunkelheit, lauschen auf den mehr und mehr versiegenden Verkehr, atmen von Eisluft, die vermischt ist mit Smog, den die Kälte herunterdrückt; träumen mit offenen Augen in andere Gefilde, in denen Menschen sprechen, die nicht existieren, in Räumen, die nicht von dieser Welt sind.

Irgendwann, gegen 4:00 Uhr, kommt der Schlaf.
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Grübler
Beitrag 23.Jan.2006 - 21:47
Beitrag #4


blau ist gesund
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Gruppe: Members
Beiträge: 6.276
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 40



Es treibt mich voran, durch die Menge. Viele haben ein langsameres Tempo, eine andere Gangart, stehen im Weg und merken es nicht. Die Blicke, die Mienen sind leer. Alles folgt seiner Ordnung wie immer sie aussehen mag, schnell, langsam, laut, leise. Manche haben Sendepotenzial, manche nicht.
Bin zu Hause und hab Ruh.
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Masi
Beitrag 23.Jan.2006 - 22:05
Beitrag #5


community managsie
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Gruppe: Admin
Beiträge: 2.883
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 6



Ich halte im täglichen Marathon inne, betrachte ein fallendes Blatt, eine Wolke die sich vor die Sonne schiebt, mein Blick wird verschwommen. Ich schaue in mich hinein ohne zu denken, bin mir selbst genug. Auszeit!

Bis
- meine Umgebung erfordert meine sofortige Aufmerksamkeit, um mich herum gibt es wieder Hektik und Krach. Ich schüttle mich, muss mich zwingen meinen Blick zu fokusieren, mich zwingen zurückzukehren ins hier und jetzt.
Habe ich Glück, dann trifft mein Blick auf lächelnde Gesichter, ein Scherz bringt mich zum Lachen.
Ich hab' nur nicht immer Glück.
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janis
Beitrag 23.Jan.2006 - 22:17
Beitrag #6


Gut durch
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Beiträge: 775
Userin seit: 16.10.2004
Userinnen-Nr.: 609



was für ein schönes thema! lg :wub:

ode an n.



als ich von dir abschied nahm, wußte ich noch nicht, wie sehr du einmal mir entgegen kommen würdest.
alles, was ich wußte, befand sich in einem bereich, der als unantastbar galt.
du und ich hätten, wären, könnten, sind! keine liebenden.

schade eigentlich.

denn herz passt zu herz

prallelität als ergänzung

das ist so schön, dass ich heute mich wieder in dich verlieben könnte, hätte ich nicht abschied genommen.

schade eigentlich

selten passt herz zu herz, klingt so gleich, dass einem ängstigen könnte, und doch so verschieden, dass die welt mit unseren worten bunter und reicher wird.
janis



Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 23.Jan.2006 - 22:34
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sonnenstrahl
Beitrag 23.Jan.2006 - 23:01
Beitrag #7


verboden vrucht
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Beiträge: 2.903
Userin seit: 16.07.2005
Userinnen-Nr.: 1.862



Reichlich verschwommen links oben: Du.
Es ist Januar - Sehnsucht hält Winterwacht in den Augen der Wartenden.
Zuversicht und Trotz schleppen sich halb steifgefroren über den Platz.
Seltsam, daß aus all den Leuten plötzlich Möwen geworden sind.
Was geht´s mich an?
Hey, du kraftlose Sonne dort am Mittagshimmel!
Wetten du schaffst es heute nicht, mich aufzutauen?
Der Bus rollt an wie ein Faß voller Glühwein.
Ich könnte einsteigen und mich am dampfenden Gedränge besaufen,
doch inzwischen sind auch mir weißgraue Flügel gewachsen
und so schwinge ich mich dir entgegen.
Einbeinig auf einem Laternenpfahl stehend
halte ich den Schnabel in deine klirrenden Strahlen
und plustere alle Federn, die ich habe,
stolz und einzelgängerisch
um mein Herz.





edit: Hinten durch oben ersetzt

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 25.Jan.2006 - 11:16
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janis
Beitrag 23.Jan.2006 - 23:04
Beitrag #8


Gut durch
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Beiträge: 775
Userin seit: 16.10.2004
Userinnen-Nr.: 609



was da so bluesig metropolig daherkommt,erfreut mich überaus. mehr davon für unsere gefrosteten seelen.

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 23.Jan.2006 - 23:05
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blue_moon
Beitrag 23.Jan.2006 - 23:04
Beitrag #9


strösen macht blau!
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Userinnen-Nr.: 12



... und da, wo heute die kälte kriecht, wird es morgen warm werden. es wird nicht die schwüle, drückende wärme sein, sondern die leichte, die federleichte wärme, die die geborgenheit mitbringt. sie wird das eis brechen, den schnee schmelzen und das erste zarte grün mitbringen. die gedanken werden leichter werden, genau wie die schritte. auch die gesichter werden aufbrechen und sich regen. ach, ja. regen. er wird das grün nähren wie die sonne. die ersten knospen werden neugierig die nasen aus dem zarten grün strecken. bald...
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janis
Beitrag 23.Jan.2006 - 23:12
Beitrag #10


Gut durch
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Userinnen-Nr.: 609



bald, werde ich
bald werde ich die sein, die nicht mehr mit den schatten des novembernebels ringt.
ich werde größe zeigen und mich dem beginnenden frühling entgegestrecken.
noch in der kälte des winters werde ich entdecken, dass die zeit reif ist, um früchte zu ernten. jene früchte, die seltsamerweise den ganzen kalten langen winter über sich still und heimlich dem wachstum verschworen haben.
du wirst unvermittelt mir gegenüberstehen und mich um eine kleinigkeit bitten.
inmitten des ratterns und klapperns und rauschens wird es mir möglich sein zu ernten. davon sollst du haben, so viel es gibt. denn nichts täte ich lieber, als schatten vertreiben.
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LadyGodiva
Beitrag 23.Jan.2006 - 23:32
Beitrag #11


Strøse
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ernten gehen, ohne spuren zu hinterlassen.
niemand, der mir im bunten würfelspiel großstadt folgt, wird wissen, wie weit mich meine schritte trugen; wird nicht lesen können, wie offen meine gangart, wird nicht ahnen, wie beherzt mein schritt.
mein vater konnte elf vogelarten an den klauenabdrücken im schnee erkennen.
meine mutter kennt meinen gang, er verrät ein geheimnis.
ich laufe aufrecht, für zu viele zu schwerfällig, für noch mehr zu stolz.
sie bauen eine ubahn, wann splittert der boden? es ist doch alles brüchig. gläserne welt.
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janis
Beitrag 23.Jan.2006 - 23:45
Beitrag #12


Gut durch
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und im einhergehen wärmte sich die luft, dass ich atmlos wurde. dass ich strauchelte, dass ich taumelte. war nur mir bekenntnis. ringsum blieb das fahren und bremsen, das rattern und türen öffnen ... "nächster halt: alexanderplatz". weiterfahren, während leute jeder couleur aus- und einsteigen, ein festes ziel im kopf. nur ich schwanke. ob ich hier oder da... aus und einsteige, wem eine bedeutung? wessen interesse? keine hände, die mich halten, kein gericht ist für mich gekocht: dampfend, wartend, ungegessen.
mein ziel ist unbekannt, unbenannt und würdest du nicht gelegentlich darauf achten, wäre auch mein richtungswechsel eine unbekanne größe.

nach wie vor ist das aroma der u-bahn nur staubig, nur trist. da kann ich machen was ich will. selbst wenn 30 jahre vergehen.

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 23.Jan.2006 - 23:46
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Sanguine
Beitrag 23.Jan.2006 - 23:55
Beitrag #13


Naschkatze
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U-Bahn - staubig trist? Ständiger Lebensbegleiter - je morgens und abends eine Stunde zur Arbeit hin und zurück. Komatöse Fahrten am Morgen, wieder zu spät herangehetzt, eine Stunde Schlaf noch, wenigstens - Menschenmassen, Kindergeschrei, Stadtmusikanten mit erbarmungsloser Klarinette oder Stimme, Rattern der Räder, Stationenansagen, die man schon gar nicht mehr hört - alles ganz normale Hintergrundgeräusche. Platz ergattern, möglichst mit Wand zum Anlehnen - und abtauchen, träumen, ausklinken, nichts mehr hören, Gedankenbilder verfolgen, eine Geschichte zu neuen Enden treiben oder neuen Anfangen, hineintauchen, selbst involviert sein, bis -


"Nächste Haltestelle: Berliner Straße!" Die Stunde ist vorbei. Ich muß umsteigen.

Der Beitrag wurde von Sanguine bearbeitet: 24.Jan.2006 - 00:02
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two-hearts
Beitrag 24.Jan.2006 - 08:53
Beitrag #14


Doppelherzchen mit Knutschchügeli
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Userinnen-Nr.: 19



unglaublich...faszinierend!
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Leonie
Beitrag 24.Jan.2006 - 10:24
Beitrag #15


Naschkatze
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Beiträge: 481
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Ich laufe. Natürlich laufe ich. Während des Aufwärmens die Gedanken an die Meldung, dass bei 45° C die Augenlider zusammen, wg. der warmen Tränenflüssigkeit. Langsam setze ich mich in Bewegung, eingepackt in Zwiebelschichten. Es macht Spaß, immer mehr. Die Luft fühlt sich so sauber an. Eine alte Sehnsucht kehrt zurück. Ich möchte so gerne eine Expedition in die Arktis unternehmen. Doch fürs erste bleib ich hier, und freue mich auf den Frühling. Im Botanischen Garten sind die ersten Knospen aufgeplatzt. Alles wird gut.
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zevva
Beitrag 24.Jan.2006 - 10:51
Beitrag #16


Köschken Fan
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Heute, optimales Radfahrklima:

Kälte der Luft,die ungewollt die Feuchtigkeit in die Augen treibt,
die ich mir sonst nicht zugestehe. Achtung geben, dass es nicht mehr wird,
da die Verkehrssicherheit nicht gewährleistet werden kann!
Mein 7. Sinn lässt mich die Pedale treten, rechtsvorlinks beachten,
die in Handschuhen verpackte Hand zum abbiegen ausstrecken.

Wärme der Sonnenstrahlen, die sanft und dunkel, fast sonnenblumengelb,
die Einkaufsstrasse in Szene setzen, mich blenden, die Hände auf den Bremsen verweilen lassen.

Der Drang sich selbst finden zu wollen und sich zu befreien schwinkt mit meinem Hintern, der sich vom Sattel hebt, um schnellere Fahrt bemüht.

Atem sammelt sich im Schal, soll das Gesicht, die Lippen wärmen.
Er wirkt fremd, ich kann ihn riechen: Kaffee tranken wir.

Die Anhöhe im vollen Tempo hochradeln, alles für 4 Minuten geben.
Gewissheit, dass es gleich abwärts geht, gibt Energie.
Husten, Kälte im Brustkorb lässt über verwandte Kraft sinieren.
Über die letze kleine Eispfützen fahren - auf dem Heimweg.

Wieder daheim soll die kartharsische Wirkung
unterstützen: Dörrobst - die Ernte des Herbstes - essen, dazu 6-Korn-Joghurt
ohne die Folgen zu bedenken!

Leichtlebig, Rücksichtslos sein können.

Der Beitrag wurde von zewa bearbeitet: 24.Jan.2006 - 10:53
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blue_moon
Beitrag 24.Jan.2006 - 13:25
Beitrag #17


strösen macht blau!
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Gruppe: Admin
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der ausnahmezustand. faszination und unbehagen. was fesselt mich, was stört? die feldlinien zwischen den polen sind nachvollziehbar, klar, messbar. gleichnamige ladungen stossen sich ab, halten ihre positionen im gleichgewicht der kräfte. alles ist in der ordnung gefangen. trotzdem gibt es dynamik und veränderungen. nichts in der natur gleicht dem laborzustand. zum glück! keine vereinfachungen, überall störende faktoren. unberechenbares leben - mehr davon! :D
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janis
Beitrag 24.Jan.2006 - 17:06
Beitrag #18


Gut durch
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Gruppe: Members
Beiträge: 775
Userin seit: 16.10.2004
Userinnen-Nr.: 609



im rhytmus meiner schritte denkt es sich monoton. kraft dieser monotonie werden die störfaktoren solange durchgeknetet, bis sie ihren klammergriff aufgeben müssen. einmal so influss geraten zieht das grobe, schwere, knotige aus mir heraus. kraftvoller nun das schreiten, aufrechter meine oft so hängengelassenen schultern. mein blick kehrt in die welt um mich zurück, die menschen, an denen ich vorbeigehe, erhalten ein lächeln. einfach so.
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Rafaella
Beitrag 24.Jan.2006 - 18:12
Beitrag #19


Freies Vögelchen
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die scharfen konturen der häuser, kirchtürme und kahlen bäume gegen den sonnenuntergang. meine gedanken werden klar - befreit von überflüssigkeiten. die redundanz der meines inneren monologs tendiert gegen null. der geist atmet die kühnheit der einsamen, dann - wie eine klinge aus eis und stahl - sticht der schmerz der erkenntnis: ich bin noch nicht frei.
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regenbogen
Beitrag 24.Jan.2006 - 18:30
Beitrag #20


a.D.
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Kälte, Grossstadt, Distanz, und doch Geborgenheit zugleich: Mit meinem Rad fädle ich mich am Feierabendstau vorbei, genervte Autofahrer sitzen in ihren beschlagenen Kisten, während ich mich warm strample, in ruhige Seitenstrassen biege, wo warmes Licht aus den Wohnungen scheint, der Himmel gross wird und der Wind, der mir heute Morgen noch aggressiv ins Gesicht schlug, mich sanft vorantreibt, meinem eigenen Nest zu.
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