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> Lesben und bi?, ...und stimmen die Gerüchte?
kleeblatt61
Beitrag 19.Apr.2006 - 12:22
Beitrag #41


einfach-unterwegs
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Also ich glaub das Leben ist ganz schön kompliziert :wacko:
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Joey
Beitrag 19.Apr.2006 - 13:26
Beitrag #42


Im Frühling.
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Ein paar Worte von mir.

Ich kann sehr gut verstehen, dass einige Lesben aufgrund schlechter Erfahrungen skeptisch gegenüber bisexuellen Frauen sind. Es ist schade, dass viele "Experimentiererinnen" sich als bisexuell bezeichnen, obwohl sie nur probieren wollen. Das lässt ein falsches Bild entstehen.

Ich selbst betrachte mich als bi und das seit ziemlich genau 2 Jahren, denn vorher kannte ich nur das andere "andere Ufer".
Wenn ich ein attraktives Wesen auf der Straße sehe, dann schaue ich diesem hinterher. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es Weiblein oder Männlein ist. Während ich mich vor zwei Jahren noch nicht traute, einer Frau einen Blick nachzuwerfen, so stelle ich nun fest, dass ich dies lieber tue als bei einem Mann. Von der Ästhetik her gefallen mir Frauen einfach besser - ich mag ihre Weichheit, ihre Formen, ihre Eleganz, die Art, wie sie sich bewegen. Dennoch gibt es auch gewisse Dinge, die mich an Männern faszinieren - und sei es nur die "starke" Schulter zum Anlehnen.
Dass sich jene Schulter auch bei Frauen finden lässt, ist natürlich klar.

Im Großteil lebe ich meine homosexuelle Seite aus. Und das sehr gern. Ich mag es nicht mehr missen. Aber dennoch gibt es Phasen, in denen ich dem männlichen Geschlecht zugetan bin. Doch auch in jenen Momenten mag ich die Zeit mit meinen Freunden ("Schwestern" ;) ) nicht missen. Kein Stück.

Ich habe besonders in der letzten Zeit gemerkt, dass die Vorurteile gegenüber bisexuellen Frauen präsenter sind, als ich es gedacht und erwartet habe. Nicht selten kam der Spruch: "Wie kannst Du nur? Du weißt doch gar nicht, was Du willst! Du hast doch bloß keine Lust, Dich den kritischen Blicken der Gesellschaft zu stellen!"
In solchen Momenten mag ich leider etwas ungehalten werden. Aber das liegt darin begründet, dass ich für meine letzte Beziehung mit einer Frau Wege gegangen bin, die ich niemals gegangen wäre, wenn mir die Meinung Anderer wichtiger gewesen wäre als meine Liebe zu ihr.
Und auch zukünftig würde mich das nicht weiter stören. Ich bin meinen Weg damals schon - für mich gesehen - sehr erfolgreich gegangen. Meine engsten Freunde, meine Familie und Leute, die mich wirklich gut kennen, wissen von meiner "Neigung". Natürlich sind meine Eltern bei jedem Mann überglücklich und hoffen darauf, dass ich endlich wieder "eingleisig" fahre. Aber ich mache ihnen auch deutlich, dass mein Interesse für einen Mann nichts an meiner "Leidenschaft" für Frauen ändert.

Ja, ich bin bi. Und ich bin Mensch und verliebe mich in einen Solchen. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es sich dabei um eine Frau oder um einen Mann handelt.
Und wenn ich mich auf eine Frau einlasse, dann mit Haut und Haaren und allen Konsequenzen. Ich würde sie nicht für einen Mann verlassen, nur um vor Anderen "besser" dazustehen. Das käme für mich nicht in Frage.
Liebe ist wichtiger... Und die Liebe zu einer Frau finde ich sehr besonders und genieße ich dementsprechend. :)


QUOTE (blue_moon)
das 'ausprobieren' kann mich immer wieder treffen. frauen, die gar nicht an einer beziehung interessiert sind, die einfach ein bisschen spass wollen, die eigentlich gar nicht bereit sind zu mehr - und das alles noch verbunden mit dem erzählen des gegenteils - gibt es überall. da kann mich auch das 'etikett' lesbe nicht schützen.



:zustimm: Seh ich genauso... :zustimm:
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Fledi
Beitrag 19.Apr.2006 - 13:55
Beitrag #43


...
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Betrachtet man die moralische Komponente, die eines der Vorurteile begleitet, so ist das meiner Meinung nach eine "rein lesbische" Sichtweise. Bisexuelle Frauen seien nicht treu ist eine der vielen Geschichten, die sich heterosexuelle Männer über Schwule erzählen, die sich Bisexuelle über lesbische Frauen erzählen, die sich frauenliebende Frauen über heterosexuelle Männer erzählen. Ich denke, hier nimmt sich keiner was. Treu ist der, der es sein will, der diese in seiner Partnerschaft definiert hat und lebt. Das hat wenig mit sexueller Ausrichtung zu tun.
Mensch wie du und ich: was ist das? Die Welt schreit nach Toleranz; nicht selten bezeichne ich die lesbische Frauenwelt als intolerantestes Volk der Welt. Tagtäglich lerne ich Menschen kennen, ihre gebetteten Gepflogenheiten sind mir dabei ziemlich schnuppe. Ein Mensch, der mir näher kommen will braucht eindeutig andere Qualitäten als Homo-, Bi- oder Heterosexualität. Warum? Weil ich engstirniges feministisches und lesbisches Denken genauso ablehne, wie offenkundig zur Schau gestellte Liebelei und nimmersattes Denken eines einschlägigen Club-besuchers. Gleichermaßen schwer hat es eine männliche Person rabiaten heterosexuellen Denkens. Dies ist nicht meine Prämisse in einer Beziehung. Mir geht es um Partnerschaft. Was wer für sich als schöner, greifbarer, sehenswerter erachtet bleibt jedem selbst überlassen.
Ich für meinen Teil weiß wo ich stehe und stehe nur zu gern an dieser Stelle.
Beziehungstechnisch kann ich mich schwer auf einen Mann einlassen, da ich genaue Vorstellungen habe, die kaum einer erfüllen kann/wird *schmunzel*
Dennoch finde ich einen - in meinen Augen - gutgebauten Männerkörper schön, ihre Gebarden - so angemessen - in Kombination mit dem Körper ästhetisch und für mich angenehm.
Frauen: für mich gleichermaßen greifbare Wesen, werden von mir manchmal auch aus dem Grund lieber geküsst, weil meine Haut sensibel ist und ich danach nicht eine Dose Niveacreme aufbrauchen muss, andererseits, weil ich meine sexuellen Gepflogenheiten länger und intensiver ausleben kann.

Das zum körperlichen Bereich...

Erfahrungstechnisch meine letzten Jahre überblickend kann ich sagen, das Leben und Zusammensein mit einer gefestigten Person ist mir das Wichtigste. Auch hierbei steht die sexuelle Ausrichtung nicht im Vordergrund. Eine Frau darf sich entfalten. Ob sie dies mit mir tut oder noch andere Personen eine Rolle spielen ist lediglich eine Sache der frühzeitigen Absprache.
Meine längste Beziehung war die zu einer bisexuellen Frau. Es war eine Katastrophe. Allerdings weniger wegen ihrer Neigung als vielmehr wegen der Schwierigkeit, sich darüber im Klaren zu sein "was will ich?!", "wie setze ich es um?!" und "wen verletze ich mit welcher Aktion?!"
Ich brauch keine Schönrederei, ich brauche auch keine permanenten Liebes- und Treuebeweise die zum Himmel schreien. Ich mag schlichte Realität. Genauso wie es für mich beim Kennenlernen absolut unwichtig ist, ob jemand ein oder zwei Geschlechter für sich tragbar findet.

Und "spätberufene" Frauen kommen einfach vor, genauso wie die frühzeitige Entscheidung bzw. das Entdecken seiner Liebe zu Männer- bzw Frauenkörpern. Eine Freundin von mir lebte 6 Jahre lang mit ihrer Freundin zusammen, sie machten alles, teilten alles. Dann traf sie einen Mann. Mit dem ist sie jetzt verheiratet, glücklich und kann und will sich nichts anderes mehr vorstellen.

Manche Dinge sollten einfach als gegeben hingenommen werden. Was anderes ist es nicht :)

ach so, nochwas: (edit)

in meinem bisherigen Leben kam es mir nicht einmal unter, dass mich eine Frau zum Ausprobieren nutzte. Das ist meiner Meinung nach auch eine Sache des Gegenübertretens. Es lag mir nie etwas ferner, als mein Gegenüber zurechtstutzen bzw auf eine Richtung festlegen zu wollen. Die Frauen, die diese Vorurteile befürworten mögen doch bitte in sich gehen und darüber nachdenken wie oft, ihnen diese Exemplare bisexueller Frauen bereits über den Weg gelaufen sind. Ich denke das "statistische" Ausmaß der Vorurteile würde dann ganz anders aussehen :rolleyes:


Der Beitrag wurde von LilithBerlin bearbeitet: 19.Apr.2006 - 14:02
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blue_moon
Beitrag 19.Apr.2006 - 14:37
Beitrag #44


strösen macht blau!
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QUOTE (Eselchen @ 19.Apr.2006 - 13:07)
Hm... ich finde es ehrlich gesagt teilweise gruselig hier zu lesen.


ähm... gruselig find ich schon auch, frauen mit männlichen attributen (wer bestimmt eigentlich, was weiblich und was männlich ist), pauschal mit männern gleichzusetzen. aber die diskussion gehört bitte in den entsprechenden thread!
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 15:46
Beitrag #45


Gut durch
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QUOTE (blue_moon @ 19.Apr.2006 - 15:37)
QUOTE (Eselchen @ 19.Apr.2006 - 13:07)
Hm... ich finde es ehrlich gesagt teilweise gruselig hier zu lesen.


ähm... gruselig find ich schon auch, frauen mit männlichen attributen (wer bestimmt eigentlich, was weiblich und was männlich ist), pauschal mit männern gleichzusetzen. aber die diskussion gehört bitte in den entsprechenden thread!

Ich habe Männer nicht pauschal mit Frauen mit männlichen Attributen gleichgesetzt. ;) Ich benutzte den Konjunktiv und somit sind die Worte hypotetisch und vorallem überspitzt ;)
Zudem gehört es m.E. schon hierher - werde aber meinen Mund halten.
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Bilana
Beitrag 19.Apr.2006 - 16:15
Beitrag #46


Capparis spinosa
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QUOTE
[achtung, bitte genaue Wortbedeutungen hier beachten!], etwas Männliches anziehend zu finden? Und wenn es nur das Äußere ist?
Ist dann (um auf die Ausgangsthese von wegen tendenzieller Ausprägung latent vorhandener Bisexualität zurück zu kommen) bei Lesben, die auf Butches stehen die Ausprägung Richtung Homosexualität nicht so vollkommne, wie die bei Lesben, die auf Femmes stehen?
Müssten sich Lesben, die den Butch-Typ verkörpern auch Sorgen machen, ob die Lesbe die sich in sie verliebt vielleicht doch Männer auch mögen könnte? Da der Butch-Typ doch männliche Züge aufweist...?



Warst du schon mal mit einem Mann zusammen? Vermutlich nicht. Ein Mann und eine Butch, sonstwie maskulin attributierte Frau sind doch 2 ganz verschiedene paar Schuhe.
Verstehe mich nicht flasch, ich sehe deine Gedankengänge nicht als Beleidigung. Aber sie schreine einfach zum Himmel. Meine Ansicht.


Ich denke durchaus das jeder Mensch latent bi ist und eine Ausprägung zu einem oder anderen Extrem, wie genau zur Mitte bestimmten bewussten und unbewussten Entscheidungen aufsitzt. Und es ist doch schön, das in Deutschland sich jede diese Entscheidungsfreiheit nehmen kann.

QUOTE
wer bestimmt eigentlich, was weiblich und was männlich ist


Das ist die große Frage!
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sahi
Beitrag 19.Apr.2006 - 16:34
Beitrag #47


Satansbraten
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QUOTE (Eselchen @ 19.Apr.2006 - 12:07)
Hm... ich finde es ehrlich gesagt teilweise gruselig hier zu lesen.

... wenn man bedenkt, dass Homo- genau wie Heterosexualität eine mehr oder weniger starke tendenzielle Ausprägung einer latent vohandenen Bisexualität ist...

oder anders gesagt: Dass die natürliche Bisexualität sich in ein starke einseitige Ausprägung bei Lesben oder Heterofrauen entwickelt hat.

Ich mag Bi-Frauen :)
Sie können sich in den Menschen verlieben.

Und ich spreche hier nicht von jenen, die salopp sagen "och n bisschen bi schadet nie" - à la "probiern wirs mal...". Nein, sowas ist definitif unschön für einen homosexuellen - wie auch eine heterosexuellen Partner.

Klar - ist eine Bi-Frau mit einer Frau zusammen, lebt sie die homosexuelle Seite, da der Mensch in den sie sich verliebte eben eine Frau ist. Ist eine Bi-Frau mit einem Mann zusammen, so lebt sie halt ihre heterosexuelle Seite aus, da sie sich in den Menschen verliebte der - dummerweise (?) schönerweise (?) auf irgendeine Weise (?) Mann ist.

Danke, Eselchen. Du hast dafür, wie ich auch meine Bisexualität definiere, genau die richtigen Worte gefunden.
Auch wenn dieser Spruch "abgedroschen" klingen mag, aber es ist einfach genau so: Ich verliebe mich in den Menschen. Und wenn, dann ganz und gar.
Und ich würde niemanden dafür benutzen a la "ich brauch mal wieder das andere", nur weil ich bisexuell bin.
Denn eines ist ja auch noch ganz entscheidend: Sexualität zu erleben ist etwas Wunderschönes, aber es steht zumindest für mich nicht an erster Stelle. Davor sind noch so viele andere Dinge wichtig.
Und übrigens - auch ich würde mich von einer Frau, in die ich mich verliebt habe, niemals abwenden, "nur" um mich der Gesellschaft bzw. meiner Umgebung zufriedenstellend anzupassen.
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 16:46
Beitrag #48


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QUOTE (Bilana @ 19.Apr.2006 - 17:15)
QUOTE


Warst du schon mal mit einem Mann zusammen? Vermutlich nicht. Ein Mann und eine Butch, sonstwie maskulin attributierte Frau sind doch 2 ganz verschiedene paar Schuhe.
Verstehe mich nicht flasch, ich sehe deine Gedankengänge nicht als Beleidigung. Aber sie schreine einfach zum Himmel. Meine Ansicht.




Zu a) vermutlich doch. ja war ich. Nicht nur einmal.
Meine längste Beziehung war jedoch zu einer Frau (8Jahre).

zu allem weiteren:
Meine Gedankengänge (darum schrieb ich auch, dass man bitte die Worte so nehmen solle wie ich sie schrieb!) waren und sind Hypothesen, überspitzte Formen [man lese den Konjunktiv bitte mit!], da ich hier Dinge las wie "muss man doppelt aufpassen" oder "kann sich nur nicht entscheiden" oder "hat bei mir keine Chance mehr"...
Aus persönlichen Erfahrungen entstehen Vorurteile über die breite Bank hinweg, u.A. weil nicht verstanden wird, dass Liebe im Inneren entsteht, nicht äußerlich. Klar wer sich keine Beziehung mit einem Mann vorstellen kann, der soll das doch auch lassen. Aber zu sagen aufgrund einer Erfahrung bisexuelle Frauen abzulehnen... das schreit für mich zum Himmel, denn genau HIER findet eine Pauschalisierung statt.

Hier fragte jemand - für mich aus Unsicherheit und aus einer persönlichen Lage heraus - ob Bi-Frauen tatsächlich so unbeliebt sind bei Lesben. Und einige Antworten kommen hier wunderbar tolerant rüber [Ironiemodus off]
Da hätte man auch gleich ein "Ja, bist unbeliebt" sagen können... :wacko:

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Simonetta
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:10
Beitrag #49


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...wollte nur mal kurz sagen, dass ich Eselchens Gedanken durchaus interessant finde und auch finde, dass sie sich sehr respektvoll und vorsichtig ausgedrückt hat und dass man schließlich diese Fragen mal in den Raum stellen darf.

Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 19.Apr.2006 - 18:20
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Imani
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:43
Beitrag #50


Fürstin Pückler
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Was für ein kompliziertes Thema…

Ich habe bislang persönlich keine negativen Erfahrungen mit Bi-Frauen gemacht, aber ich stelle fest, dass ich – rein auf der Beziehungsebene – ihnen gegenüber nicht die gleiche Unbefangenheit habe, wie Lesben gegenüber.
Das liegt v.a. an der Uneindeutigkeit des Begriffes "bi" – er subsumiert so ziemlich alles, was die Phantasie zulässt, vom sich Verlieben in den Menschen und nicht das Geschlecht, über gleichzeitiges Lieben beider Geschlechter, bis hin zu mal testen, wie es mit einer Frau ist.

Es geht mir damit ebenso wie mit der Frage, woran Lesben erkennbar sind oder der Frage nach Butch oder Femme. Es sind Begriffe, die jede/r sehr individuell interpretiert und die oftmals an Klischees gemessen werden.

Letztlich habe ich mich bisher immer in das Charisma einer Frau verliebt. Je mehr Schubladen und Definitionen drumherum sind, desto mehr Distanz löst das bei mir aus.
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Liane
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:46
Beitrag #51


Heiligenanwärterin
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Wenn alle Frauen, die "mal ausprobieren wollen, wie es mit einer Frau ist", als bisexuell gelten, dann verstehe ich die Angst.
Eine Frau, die Männer UND Frauen gleichermassen anziehend findet, ist für mich nicht gefährlicher als eine lesbische Frau. Denn wenn wir ehrlich sind: es gibt so unglaublich viele lesbische Frauen, dass es schon egal ist, ob auch noch die gesammelten Männer der Welt als Konkurrenz dazukommen.
Was mir nicht klar ist - "können" bisexuelle Menschen mit beiden Geschlechtern, oder "müssen" sie - damit meine ich, ob bisexuell bedeutet, dass früher oder später immer wieder das der momentanen Partnerin/Partner entgegengesetzte Geschlecht "nötig" ist, also 1 Mensch langfristig nicht "ausreicht" - oder (was ich vermute) einfach das Kriterium "falsches Geschlecht" nicht zu tragen kommen kann.

edit: Wort vergessen

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 19.Apr.2006 - 17:47
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:51
Beitrag #52


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QUOTE
Das liegt v.a. an der Uneindeutigkeit des Begriffes "bi" – er subsumiert so ziemlich alles, was die Phantasie zulässt, vom sich Verlieben in den Menschen und nicht das Geschlecht, über gleichzeitiges Lieben beider Geschlechter, bis hin zu mal testen, wie es mit einer Frau ist.


So uneindeutig finde ich den Begriff Bisexualität gar nicht.
  • Es ist die Zuneigung und Liebe zu beiden Geschlechtern.
  • gleichzeitiges Lieben beider Geschlechter würde ich wohl eher mit führen von 2 Beziehungen = Bigamie gleichsetzen - wäre also ein bigamistischer Bisexueller. Gibt es aber sicher auch unter Lesben, dass eine Frau zwei Frauen liebt. Also bigamistische homosexuelle Frau, ebenso wie es bigamistische Heterosexuelle gibt.
  • mal testen - ist für mich keine Zuneigung und Liebe - zählt für mich nicht zur Bisexualität, sondern reine Neugier einer Heterosexuellen - schlecht für die Partner :(
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Sudi
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:54
Beitrag #53


Naschkatze
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Ich glaube auch, dass das Wort "bi" bei jedem eine andere Definition hat. Ich habe mich lange Zeit selbst in die "Bi-Schublade" gesteckt, weil ich einfach für beide Geschlechter schon Gefühle des Verliebtseins, etc. entwickelt habe. Seit langem gelten diese Gefühle bei mir aber nur noch Frauen. Ich war auch noch nie mit einem Mann zusammen, weder rein sexuell noch beziehungstechnisch. Was bin ich nun? Ich habe aufgehört darüber nachzudenken und bin einfach nur noch ich. Eine Bezeichnung habe ich dafür nicht mehr. Meine Partnerin weiß um meinem "Zustand" und sie hat keine Angst (jedenfalls nicht mehr als normal ist) mich mal an jemand anderen zu verlieren, sei es nun ein Mann oder eine Frau. Ich glaube auch nicht, dass die Gefahr bei Bi-Frauen größer ist, nur weil noch ca. 2,5 Milliarden Männer als potentielle Konkurrenten in Betracht kommen. Wer treu sein will, der ist es auch.
Von daher denke ich, dass alle, die sagen, dass sie mit einer Bi-Frau nie zusammen sein könnten, eher sagen wollen, dass sie nie mit einer untreuen, sprunghaften Frau zusammen sein wollen. Und wer will das schon, wenn er eine ernsthafte Beziehung anstrebt?
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Imani
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:57
Beitrag #54


Fürstin Pückler
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@ Eselchen

Ich dachte, es sei klar, dass meine Ausführungen zur Bedeutung des Begriffes Bisexualität nicht etymologischer Natur sind, sondern umgangssprachlicher und gesellschaftlich definierter.
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Masi
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:58
Beitrag #55


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QUOTE (Liane @ 19.Apr.2006 - 18:46)
Was mir nicht klar ist - "können" bisexuelle Menschen mit beiden Geschlechtern, oder "müssen" sie - damit meine ich, ob bisexuell bedeutet, dass früher oder später immer wieder das der momentanen Partnerin/Partner entgegengesetzte Geschlecht "nötig" ist, also 1 Mensch langfristig nicht "ausreicht" - oder (was ich vermute) einfach das Kriterium "falsches Geschlecht" nicht zu tragen kommen kann.


gute frage :zustimm:
und vermutlich gibts da auch (wie so oft) keine eindeutige antwort. frau möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege

ersteres empfände ich persönlich als (beziehungs)bedrohender, denn ich könnte machen was ich will: irgendwann würde ich meiner partnerin nicht mehr genügen.



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Imani
Beitrag 19.Apr.2006 - 17:58
Beitrag #56


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QUOTE (Sudi @ 19.Apr.2006 - 18:54)
Ich glaube auch, dass das Wort "bi" bei jedem eine andere Definition hat.

Genau so meinte ich es. :zustimm:
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mandelbäumchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 18:07
Beitrag #57


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Mich irritiert es sehr, wenn hier einige davon sprechen, Bi-Frauen liebten den Menschen und nicht das Geschlecht. Wenn ich mich in eine Frau verliebe, verliebe ich mich auch "in den Menschen" und nicht in ihr Geschlecht (was ist das überhaupt).
Das Geschlecht - gender und/oder s*x - gehört zum Menschsein - selbst oder gerade dann, wenn es nicht eindeutig ist und/oder nicht deckungsleich mit den geltenden Frauen- und Männerbildern.

Mich irritiert dieses "Bi-Frauen lieben den Menschen" umsomehr in einem Beitrag, durch den deutlich hindurchschimmert, wie unhinterfragt Frauen-/Männerbilder hingenommen werden. Dies bezieht sich jetzt speziell auf den Beitrag von Eselchen.

Ich kenne keine Bi-Frau, der das Geschlecht egal ist. Was nicht bedeutet, dass es keine gibt. Ich kenne eine, die sich selbst in Bezug auf Männer schon als schwul erfahren hat - allerdings auf eine die Geschlechterdualität hinterfragende Weise. Da ich diese Dualität auch anders einschätze, ist mir diese Erfahrung nachvollziehbar.

Mich irritiert auch die Formulierung "lesbische Sichtweise". Denn dies impliziert auch wieder eine Pauschalierung, während im gleichen Atemzug - Pauschalierungen angeprangert werden. Wenn ich das lese, fühle ich mich diskriminiert. Eine "lesbische Sichtweise" gibt es nicht.

Mandelbäumchen

Edit: Sinnwiederherstellendes "nicht" eingefügt.

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 19.Apr.2006 - 18:14
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Liane
Beitrag 19.Apr.2006 - 18:10
Beitrag #58


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QUOTE (Masi @ 19.Apr.2006 - 18:58)
ersteres empfände ich persönlich als (beziehungs)bedrohender, denn ich könnte machen was ich will: irgendwann würde ich meiner partnerin nicht mehr genügen.

Das ist vermutlich der wesentliche Kern der Angst (dann wäre ja klar, dass "für immer" niemals gelten kann)
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Eselchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 18:28
Beitrag #59


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QUOTE (mandelbäumchen @ 19.Apr.2006 - 19:07)
Mich irritiert es sehr, wenn hier einige davon sprechen, Bi-Frauen liebten den Menschen und nicht das Geschlecht. Wenn ich mich in eine Frau verliebe, verliebe ich mich auch "in den Menschen" und nicht in ihr Geschlecht (was ist das überhaupt).
Das Geschlecht - gender und/oder s*x - gehört zum Menschsein - selbst oder gerade dann, wenn es nicht eindeutig ist und/oder nicht deckungsleich mit den geltenden Frauen- und Männerbildern.

Mich irritiert dieses "Bi-Frauen lieben den Menschen" umsomehr in einem Beitrag, durch den deutlich hindurchschimmert, wie unhinterfragt Frauen-/Männerbilder hingenommen werden. Dies bezieht sich jetzt speziell auf den Beitrag von Eselchen.

[...]

Mich irritiert auch die Formulierung "lesbische Sichtweise". Denn dies impliziert auch wieder eine Pauschalierung, während im gleichen Atemzug - Pauschalierungen angeprangert werden.  Wenn ich das lese, fühle ich mich diskriminiert. Eine "lesbische Sichtweise" gibt es nicht.

Ich weiß nicht, inweifern Männer/Frauenbilder unhinterfragt hingenommen werden? Es hat nun ein wenig den Anschein, als würde Bisexuellen doch das Hüpfen zwischen Mann und Frau angedichtet - egal was da kommt??? Vielleicht versteh ich dich auch falsch. Mag sein.

Natürlich verlieben sich auch Lesben in den Menschen. Eben in den Menschen typus Frau. Das Verlieben in einen Meschen spreche ich keinem ab.
Es ist nur, dass doch auch hier bei einigen Beiträgen durchschimmert, dass es eben unvorstellbar ist und seltsamer Weise kommt gar ein Gefühl von leichter (in anderen Beiträgen extrem starker) Ablehnung auf.

Zitierst du zufällig mehr als nur meinen Beitrag? Von "lesbischer Sichtweise" schrieb ich nicht. Und ich hüte mich davor irgendwen zu diskriminieren, schon gar nicht, wenn ich mich zum Teil als Teil der diskriminierten Gruppe sehe.
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mandelbäumchen
Beitrag 19.Apr.2006 - 19:12
Beitrag #60


Naschkatze
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QUOTE

Ich weiß nicht, inweifern Männer/Frauenbilder unhinterfragt hingenommen werden?

Durch das Bekleben von Frauen mit bestimmten Merkmalen mit dem Ettiket "männlich" z.B.
QUOTE

Natürlich verlieben sich auch Lesben in den Menschen. Eben in den Menschen typus Frau. Das Verlieben in einen Meschen spreche ich keinem ab.

Dann erübrigt sich doch der Satz: "Bi-Frauen verlieben sich in den Menschen" als Unterscheidungsmerkmal gegenüber Menschen anderer emotionaler Orientierung, oder?

QUOTE
Es ist nur, dass doch auch hier bei einigen Beiträgen durchschimmert, dass es eben unvorstellbar ist und seltsamer Weise kommt gar ein Gefühl von leichter (in anderen Beiträgen extrem starker) Ablehnung auf.

Das finde ich auch schade, wobei ich für Frauen die - aus welchen Gründen auch immer - sich schützen müssen, auch ein gewisses Verständnis aufbringe. Schöner fände ich es aber, wenn der einzelnen Frau - sei sie nun bi oder lesbisch - mit so wenig Vorbehalten wie möglich gegenübergetreten würde - wenigstens bis zum Beweis des Gegenteils.

QUOTE
Zitierst du zufällig mehr als nur meinen Beitrag?

Ja, bitte entschuldige die Ungeschicklichkeit.

Mandelb'umchen

Edit> Fehler
Jetzt hats meine Tastaturbelegung zerhauen

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 19.Apr.2006 - 19:14
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