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> Metropolenblues, de tendresses pleines...
Bilana
Beitrag 14.Mar.2006 - 13:30
Beitrag #81


Capparis spinosa
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Die primäre Realität liegt nicht da draußen, sagt die Stimme. Sie liegt in dir. Zeugnisse sind nur Krücken zum Konstrukt.
Zeugnisse sind alles was ich habe, erwidert sie leise. Konstruieren ist alles was ich kann.
Die Stimme nickt wissend und lächelt. Meisterhafte Konstrukteurin der Gegenwart bist du wahrlich. Die Vergangenheit hingegen ist schon gebaut.
Sie sieht auf ihre Füße. Was soll ich tun? Schon gebautes kann ich doch nicht neu konstruieren?
Nicht konstruieren, aber umgestalten. Vielleicht. Deine Hände sind stark. Anpacken kannst du. Ich reiche dir eine Leiter und zeige dir wie’s geht. Der Himmel ist noch lange nicht erreicht.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 14.Mar.2006 - 14:08
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Joey
Beitrag 16.Mar.2006 - 08:00
Beitrag #82


Im Frühling.
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Erneut begegne ich Dir in der Nacht. Zwei Schatten an der Wand. Die Angst weicht von mir, genauso wie das leichte Flackern der Kerze. Es wird immer dunkler und dennoch erkenne ich Deine Silhouette ganz genau. Dein Schatten, der sich an die Wand wirft, Deine Seele wiederspiegelt.
Und ich tauche ein in fremde Geborgenheit, sicheren Schutz. Denn ich fürchte mich nicht mehr. Fürchte nicht mehr die Nacht. Fürchte nicht, was kommen mag. Bin nicht allein. Und trotz des gedämmten Lichtes sehe ich immer klarer, erkenne Dich mehr und mehr.
Im Dunkel der Nacht finde ich endlich Deine Hand. Zögerlich und doch bestimmt entgegengestreckt. Sanft ergreife ich sie. Ich lasse sie nicht los, so wie auch Du mich nicht loslassen wirst.
Wir tauchen ein in die vertraute Geborgenheit, unserem Schutz. Die Schatten an der Wand verschmelzen miteinander. Und der Sonnenaufgang rückt näher...
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Mondstern
Beitrag 16.Mar.2006 - 20:46
Beitrag #83


Großer Hund
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Eine meiner Deckenlampen ist kaputt. Schon seit Längerem. Schatten fallen durch das Zimmer, ergießen sich wie dunkle Farbe über die Wand, die Blumenstöcke am Fensterbrett, den Schreibtisch. Ich lasse meinen Blick daran entlanggleiten und höre der Stille zu, die mich umgibt. Im unteren Stockwerk weiß ich den Rest meiner Familie. Hier bin ich allein.
Den Kopf schiefgelegt sehe ich in den Schatten. Dort ist keine Silhouette, niemand taucht auf, um meine Hand zu nehmen, bei mir zu sein. Hier bin ich allein. Ich koste die Worte aus und überlege, sie über meine Lippen ins Halbdunkel des Schattens zu schicken. Aber ich will die Stille nicht mit meiner Stimme zerschneiden. Zu gut habe ich gelernt zu schweigen.
Meine Gedanken versuchen die Vorstellung, jemand könnte hier sein, hier bei mir. Es erscheint mir ebenso unmöglich wie wundervoll. Jemand hier bei mir.
Doch da ist niemand, lacht der Schatten und plustert sich auf. Ich fürchte ihn nicht. Ich schicke nur flüsternd, die Stille kaum verletzend, vier Worte in seinen Schlund. Hier bin ich allein.
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Sin
Beitrag 05.Apr.2006 - 19:30
Beitrag #84


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Du

Du am einfachsten erfassbarer, mit empirischen Methoden definierbarer! Verschwimmst in deinen Grenzen bei der Ankunft meines Ichs. Ich allein bestimme deine Qualitäten. Ich allein spreche dir eine Seele zu, in der ich agieren kann. Ich bin in dir, so wie ich mit dir bin.
Du bist meine leibhaftige Verwirklichung, Gegenform sowie Bedroher und Bewahrer. Du erfüllst all meine Sein- und Lebenswirklichkeit.

Jeder nimmt dich anders wahr. Ehrfürchtige Gefühle folgen meiner inneren Einteilung. Bestimmt wirst du von vergangenen Erlebnissen und deine Atmosphäre übersetze ich in die Gegenwart.

Jede Stelle in dir hat eine Bedeutung - zum psychischen Leben meiner Seele. Gefühlsmomente empfinde ich nur in meiner Vorstellung. Zeit und Dauer liegt all deinem Erleben zugrunde.

Deine Stimmung richtet sich nach dem Substrat meiner Seele. Alles ist davon durchwoben und in dasselbe getaucht. Jene Stimmung wird auf ewig an dir haften. Deine innere Dimension ist der Zugang meines Ichs - du bist mit meinem menschlichen Ideal verknüpft. Angst und Freude werden die Bewegungen sein. Verborgene Wirkungen lassen die Decke fallen, den Boden hoch kommen und meine Füße stehen im Bauch.
Ich erkenne unsere starke Verbindung auf einer höheren Ebene.
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LadyGodiva
Beitrag 07.Apr.2006 - 05:54
Beitrag #85


Strøse
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Wie Mauersegler nisten sie in steilen, glatten Fassaden; kommt der erste Sonnenstrahl, plustern sie sich auf und gackern, als könnten sie so den Winter endlich vergessen. Die Seelenruhe der frühlingshaften Geschäftigkeit offenbart pure Panik - sind wir der Sonne würdig, wenn die Fensterscheiben noch nicht blank?
Skeptisch wühlen meine Finger in der kalten Erde, meinen rücken streicheln warme Strahlen. Ich bin dabei und außen vor. Es pieckst. Wann war meine letzte Tetanusimpfung?
Verblühte Alpenveilchen gilt es auszumerzen. März, April, Mai. Immer wieder bin scheine ich eine andere zu sein, immer wieder lebe ich die selbe Einsamkeit.
Ein Blick aus meinem Nest. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, weit unter mir, scheißt ein Hund. Herrchen steht daneben. Ein Gedicht.
Frühling lässt sein blaues Band...

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 07.Apr.2006 - 05:55
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Joey
Beitrag 08.Apr.2006 - 16:42
Beitrag #86


Im Frühling.
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Langsam durchbricht die Sonne das Wolkenkleid, kitzelt meine Haut. Lässt mich Wärme spüren. Ich lächle - vorsichtig, zaghaft. Sollte es endlich Frühling sein? Sollte der kalte, dunkle Winter endlich verschwunden sein?
Der Wind weht sanft, durchfährt mein Haar. Aber die leichten Sonnenstrahlen sind es, die mich berühren und alles vergessen lassen. Ich schließe die Augen und bleibe stehen. Stille. Nur das zarte Rauschen der Blätter vereint sich mit den ruhigen Melodien, die mein Herz summt. Langsam schlägt es. Ruhig. Ich kann es wieder hören. Wie es schlägt. Mit jeder Sekunde etwas schöner und ruhiger.
Die Sonne wärmt mich. Erwärmt mein Herz. Und so bleibe ich lange an diesem Ort stehen, bis ich weiß, dass es Zeit ist, weiterzugehen. Ich stehe. Fest.
Und fühle...
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Sin
Beitrag 13.Apr.2006 - 19:18
Beitrag #87


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Du verlorenes Gefühl... gleichst zerflossenem Wachs. Ich kann dich nicht halten.
Ich kann dich nicht ergreifen. Die heißen Tropfen sind zu heiß, das Element zu flüssig. Du gibst mir keine Chance, gibst mir keine Möglichkeit dich zu fassen...
Du wanderst von der einen in die andere Hand...
Ich kann dich einfach nicht halten...
So entgleite meinen Fingern, tropfe auf den Boden und erkalte. Ich werde zuschauen, wie sich die Flüssigkeit in eine bizarre Form verwandelt - vor mir auf dem Boden. :was:
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LadyGodiva
Beitrag 13.Apr.2006 - 20:01
Beitrag #88


Strøse
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Konfektion. Ich dachte, es passt. Muss passen.
Aus der warmen Zärtlichkeit meiner Winterjacke ist ein schwere, steife Zwangsjacke geworden. Beim aberwitzigen Versuch einer Innigkeit mit mir stolpere ich die Straßen entlang; der Frühling, ein Taumeln. Mein Kopf dröhnt, voll der Möglicheiten, die mir der Wind in die Ohren haucht. Müde stellt mein Lidschlag eine Quittung aus.
Neben mir rumort das Leben.
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janis
Beitrag 16.Apr.2006 - 21:31
Beitrag #89


Gut durch
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in der metropole gibt es im april schon freibad. und so zog ich meine bahnen, dabei wurde mir warm und ich atmete frische luft. so wenig mir metropolen bedeuten, für ihre exaltiertheit bin ich manchmal doch zu haben.
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pandora
Beitrag 17.Apr.2006 - 16:04
Beitrag #90


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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Vorsicht, könnte triggern...


In ihrem Traum strömen die Tränen warm und salzig über ihr Gesicht...
Sturzbäche von Tränen - weil sie das erste Mal nach all den Jahren um ihre gestohlenen Kindheit trauert.
In ihrem Traum steht sie wie paralysiert an diesem Küchenfenster und schaut in die dunkle Nacht.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht starrt sie auf ein Haus auf der anderen Straßenseite.
In diesem Haus wohnt ein Monster, ein Monster das kleinen Mädchen die unbedarfte und fröhliche Kindheit stiehlt !
Gänsehaut am ganzen Körper stellt sich ein ... Angst überfällt sie...
Tröstend schlägt sie ihre Arme um sich und spricht in die Dunkelheit... "Ist ja nur ein böser Traum"...
Bis der Pieper schrill ertönt...und sie begreift, dass einer ihrer Schutzbefohlenen sie braucht

Edit...ein S zuviel

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 17.Apr.2006 - 16:18
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Sin
Beitrag 25.Apr.2006 - 07:38
Beitrag #91


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Zu dir springen meine Gedanken. Sie springen durch eine steinerne Wand, durch Stacheldraht und Schranken.Nur damit sie bei dir sein können. Um zehn nach drei kamen sie an...

Und für diesen einen Moment sind wir unendlich.
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blue_moon
Beitrag 25.Apr.2006 - 15:50
Beitrag #92


strösen macht blau!
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ein bisschen unsicher wirkt sie, so verlebt, wie sie da sitzt, mitten im trubel, aber die augen strahlen. sie saugt die athmosphäre auf und ergänzt sie, sie ist so bunt, wie der haufen menschen, die sich hier im kleinen laden zusammengefunden haben, die laut reden und laut lachen. sie versteht und gehört endlich dazu. manchmal ist nur das leuchten ihrer augen zu sehen. augen, die soviel schlimmes gesehen, aber das strahlen behalten haben. manchmal guckt sie wissend, wehmütig, aber das sind nur ganz kurze momente. das leben hier hält sie, und sie hält es leicht aus.
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Sin
Beitrag 11.May.2006 - 00:01
Beitrag #93


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Ich weiß nicht, wie ich mich halten kann in diesem Auf und Ab.
Die Strudel meiner Gedanken, die sich ihren Weg nach Draussen suchen, werden nicht müde.

Das Karussel meiner Sehnsucht steht bildlich vor mir und ich kaufe mir ein Billet, um es für nur eine Fahrt auf dem Rücken eines weißen hölzernen Pferdes zu besteigen. Es setzt sich in Gang. Wie es sich dreht! :fly:

Meine kleine Welt rast vorbei, immer wieder dreht sie sich im Kreis. Und DU - du stehst nur da, hältst diese Blume in der Hand, an deren leuchtendem Rot ich dich immer wieder erkenne - dein kleines verschwommenes Profil... Für einen kurzen Moment, für einen Augenblick sehe ich deine Augen. Und bevor du verschwindest, winke ich dir zu.

Die Fahrt - sie geht hin und endet aber nicht, ich kreise vor mich hin und diese Fahrt hat ja eigentlich doch keinen Sinn. Endlos, selig und blendend... dieses atemlose Spiel.

Welch Verschwendung...
Gefühle mieten ist kein gutes Geschäft :was:
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Sin
Beitrag 30.May.2006 - 22:04
Beitrag #94


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Du weites Land...
Ich lief über deine Wiesen, erforschte deine Klippen und durchstreifte in einsamen Nächten deine Straßen. Planlos lief ich durch deine Gassen, stets auf der Suche nach einer zarten Berührung, die du mir auch heute noch verwehrst.
Vergönnt scheint mir nicht gerade das eine Ziel - Ankommen - an dem Ort, an dem du alles für mich bist. An dem ich niederknie vor dir, an dem ich vor dir steh und dir ehrfürchtig die Hand reich.

Dein Geist umhüllt meine Haut. Streicht mir über die Wange, ich spüre jedes deiner Haare, jeden Muskel, jede Sehne deines Körpers. Von oben bis unten kann ich dich durchschauen...weites Land... über die Wiesen zieht sich meine Seele zurück, die Realität hat mich betrogen, bis zu dir ist noch ein weites Stück.
Hättest ja wenigstens einen Hinweis da lassen können...

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 30.May.2006 - 22:04
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janis
Beitrag 31.May.2006 - 02:15
Beitrag #95


Gut durch
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wie sich liebe anfühlt in diesen zeiten will ich wissen.
wie sich der liebe vorstellung äußert

in ungewöhnlichen worten, höre ich mich sprechen.

Du bist unbestimmt nah und bestimmt noch fern!

es stört mich nicht, wenn autoreifen nach luft verlangen.

mich verlangt nach dir

was will ich mehr

in diesen steinernen zeiten

kein stein der auf dem anderen bleibt
kein haus, das unbemannt bebaut

mit dir zu tanzen ist eines

dich zum leben zu überreden ein anderes


dass ich dich liebe
sage ich extra

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PennyLane
Beitrag 31.May.2006 - 13:03
Beitrag #96


Idealistin
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Ein Versuch...

Hier stehe ich, verloren in einer endlos großen, lauten Stadt. Kenne nichts, kenne niemanden. Nur Dich.
Kenne ich Dich? Ich weiß es nicht. Vor langer Zeit dachte ich, ich wäre eins mit Dir, Du wärest durchschaubar für mich. Mein Hafen, mein sicherer Rückzugsort. Ich dachte, Du könntest meine Gefühle auffangen, ihnen standhalten. Ich dachte, Du könntest mich entdecken und das nehmen, was ich geben kann. Mir das geben, was ich suche. Geborgenheit, Ruhe, Frieden, Wärme - eine Heimat.

Doch wo bist Du? Ich sehe Dich nicht mehr, verschwunden bist Du, mir fern. Irgendwo musst Du sein, ich weiß es sicher.
In Deinen Augen – unendliche Güte, Wärme und Liebe. Ein Gefühl in mir, so überwältigend. So muss sich Leben anfühlen. Sollte ich endlich erwacht sein?
Doch wo ist das alles hin verschwunden? Wie konnte es passieren, dass endlose Ferne zwischen uns getreten ist? Ich spüre nichts mehr von dem, was mich einst verzaubert hat. Ich möchte Dich zurückhaben; all das, was Du einst geben konntest. All das, was Du einst nehmen konntest. Du sitzt neben mir, aber ich fühle mich einsam. Unerreichbar, versunken in unemotionalen Gefühlen. Rationale Zärtlichkeit, berechnete Liebe. Und draußen sehe ich nur die trist-kalten Straßen und Häuser. Objekte, ein Leben voll von Objekten. Unbekannte Gesichter um mich herum, Hektik, Eile, Ruhelosigkeit. Ich kann Dich nicht mehr von ihnen unterscheiden. Sachlichkeit ist der Königsweg, technische Beherrschung. Wo ist das Wesentliche? Was ist das Wesentliche?

Ich habe mich verloren. Ich fühle nichts mehr, mein Verstand ist taub, meine Seele blind, meine Liebe stumm. Ich schmecke nicht mehr das Leben, rieche nicht mehr die Natur. Betonierte Herzen. Um mich herum hastiges Treiben, darin ziehe ich mich zurück. Wo bin ich? Wer bin ich? Ich weiß es nicht. Ich bin einsam in dieser Stadt und einsam in mir. Unbekanntes, um mich herum, neben mir, in mir. Rastlos eile ich zum nächsten, um ja nicht zu sehen. Nicht zu denken, nicht zu fühlen. Ich schreibe aus meiner Seele und weiß dennoch nicht, von wo aus. Ich schreibe, was ich zu fühlen meine, aber ich kann es nicht denken. Verwirrung. Am Thema vorbei? Vielleicht. Es passt nichts zusammen.
Lass uns einen neuen Weg suchen. Ich warte.


...als spontane Reaktion auf das Thema
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LadyGodiva
Beitrag 01.Jun.2006 - 11:36
Beitrag #97


Strøse
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Kernerwärmt laufe ich wohlig erschöpft durch Regenperlenvoiles. In kühle Feuchtigkeit hauche ich meinen warmen Atem. Plötzlich - Schleusen öffnen sich über mir, hart schlagen kalte Trofen auf meinen nackten Armen auf, prasseln über meine Schultern, dringen durch, durchdringen und brechen Dämme.
Schweiß, Regen, Tränen; Salz des Lebens.
Ich bin ein Fluß der durch die leeren Straßen treibt. Überall urbane Sturtzbäche.
Keck schießen die Tropfen durch die Wasseroberfläche, trotzig zertritt sie mein Fuß.

Die murmelnde Quelle verlassen, wo wogt mein Meer?
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PennyLane
Beitrag 01.Jun.2006 - 16:17
Beitrag #98


Idealistin
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Flucht. Weg von diesen grauen, eintönigen Häusern, den lauten Straßen, der geräuschzerstörten, bruchstückhaften Natur. Weg aus dieser Anonymität und Einsamkeit. Sonne - irgendwo ist sie zu erahnen, verdeckt durch den Großstadt-Smog. Sonne? Assoziationen.
Mit Dir an einem einsamen Strand sitzen, das Meer beobachten, den Sonnenuntergang genießen, den warmen Sommerwind spüren. Lebendigkeit. Gefühle. Nur Du und ich, wir beide zusammen. Nichts kann uns stören, nichts ist wichtiger. Um uns herum Natur. Und wir.

Aber ich träume. Und starre wieder auf den Bildschirm in der kleinen Großstadtwohnung.

Der Beitrag wurde von PennyLane bearbeitet: 01.Jun.2006 - 16:17
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LadyGodiva
Beitrag 08.Jul.2006 - 19:27
Beitrag #99


Strøse
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Schwer drücken Sonnenstrahlen auf meine nackten Arme, zwischen meinen Schulterblättern ein warmes Rinnsal, der Gegenwind kaum kühlend. Unverdrossenes, ja schon fast verbissenes Treten; verblüffend wenig äußere Eile und doch ein Drängen in mir.
Es surrt hinter, nein - jetzt neben mir. Wirkt ungemein gut trainiert, Ehrfurcht evozierende Ausrüstung. Frequenzsteigerung, ein spielerisches Verfolgen und Aufholen, die Ampelphasen wohl beachtend, dabei verschmitzte Seitenblicke. Meine Lieblingsstrecke kommt immer näher, der beklemmend lange Anstieg einer Überführung. Freuen, Schalten.
"War nett." - dann wärst du nicht umgekehrt, oder doch?!
Denn: den Anstieg nur für mich. :D
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LadyGodiva
Beitrag 19.Aug.2006 - 16:36
Beitrag #100


Strøse
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Sommers satt ein weises erstes Knistern hoch oben in den ausgelaugten Blättern.
Wurzeln möchte ich im samtigen Moosteppich zu deinen Füßen, die Köstlichkeit deines Duftes nimmer missen. An dir ist Ruhe, ehrfürchtig zerschellt die Missgunst aller Endlichkeit.
Dazwischen, davor und darum: Friede.

Ein großer Herbst klopft an.
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