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> !!! triggergefahr - sui*id, abgetrennt aus "Unfreiwillige Zeugin ein
shark
Beitrag 31.May.2006 - 21:41
Beitrag #21


Strösenschusselhai
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Dann habe ich Dich ja richtig verstanden...

Ich denke auch nicht, dass ein juristischer Begriff dem gerecht wird, was wir hier gerade diskutieren...doch Mord (und damit auch Selbst-Mord) ist nichts weiter als das: eine juristische Negativ-Wertung einer "Entscheidung" einer Person.

Mir war wichtig, dass wir in der Diskussion die Begrifflichkeiten nicht mehr klären müssen. Geschieht das nicht, reden oft Leute aneinender vorbei, weil sie schon an der Basis an verschiedenen Stellen gestartet sind...und es nicht merken. *Ende Halb-OT*

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 31.May.2006 - 21:46
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hexe
Beitrag 31.May.2006 - 21:48
Beitrag #22


Gut durch
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Ah,verstehe :)
Wobei mir da eher Leichtsinn (Schwachsinn?) als Motivation zugrunde zu liegen scheint...ein unbedachtes spielen mit dem eigenen Leben und dem möglicherweise miterleben müssen Dritter.


Um meine vorhin aufgeschobene Meinungsäußerung noch loszuwerden:
das eigene Leben "gehört" nur einem selbst.
Eine Verantwortung gegenüber anderen,z.B.Kindern,PartnerInnen usw,ist eine andere Sache.

Ich meine,wenn jemand sein Leben aus welchem Grund auch immer nicht mehr ertragen kann oder will,ist es allein seine/ihre Entscheidung,entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
Das mag durch psychische Erkrankung begründet sein,oder aber durch schwere körperliche Krankheit - der Todeswunsch eines unheilbar Krebs-Kranken etwa,ein Leben mit permanenten Schmerzen,Bewegungsunfähigkeit,nicht mehr essen/trinken können,usw,scheint mir durchaus nachvollziehbar.

Unbeteiligte Dritte mit hineinzuziehn,oder gar Angehörige/Freunde,ist furchtbar.Natürlich ist niemandem zu wünschen,so etwas miterleben zu müssen.

Stellt sich aber doch die Frage:
ist jemand,der mit seinem eigenen Leben wirklich endgültig abschließt,überhaupt in der Lage,an so etwas zu denken?
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chaophraya
Beitrag 31.May.2006 - 21:54
Beitrag #23


Naschkatze
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Ich finde, jemand, der körperlich gesund ist, darf sich ganz einfach nicht umbringen. Egal wie schlecht es diesem Menschen in dem Moment gehen mag, das darf man denjenigen, die man zurücklassen würde, nicht antun.
Ich denke nicht, dass es unbedingt feige ist, denn die Entscheidung wird sich wohl niemand leicht machen, aber es ist einfach so hochgradig brutal und rücksichtslos anderen gegenüber, dass es mit persönlichen Motiven letztendlich kaum noch zu rechtfertigen ist. Ich bin mir bewusst darüber, dass sich Selbstmörder unendlich traurig und einsam fühlen müssen, um eine solche Tat überhaupt zu begehen. Dennoch hat man eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die einen lieben und ein solches Ereignis sicher nicht verkraften können.
Grundsätzlich ist dies meine Meinung, allerdings sehe ich natürlich auch, dass es Grenzfälle gibt. Todkranke Menschen oder Leute in ganz spezifischen Situationen, welche das Leben absolut nicht mehr erträglich machen, sehen eventuell oftmals die Selbsttötung als letzten Ausweg, und das kommt mir auch unter Umständen legitim vor.
Liesbeskummer, pubertäre Depressionen, Schuldgefühle oder das Aushaltenmüssen einer problematischen Lage, die aber irgendwann vorübergehen wird - das sind alles Dinge, die eine solche Entscheidung nicht erlauben. Es macht mich wütend wenn ich höre, dass sich jemand wegen so etwas umbringt. Zudem, eine aktuell missliche Lage geht in den meisten Fällen irgendwann vorüber. Wie kann man sich einfach um die vielen, auch glücklichen, Zeiten bringen, die einen erwarten mögen? Das Leben freiwillig wegzuschmeißen, ist für mein Empfinden auch ein Schlag ins Gesicht derer, die gerne leben würden, aber aufgrund von Krankheiten, Kriegen oder was auch immer nicht können.
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Bilana
Beitrag 31.May.2006 - 22:04
Beitrag #24


Capparis spinosa
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QUOTE (Sin @ 31.May.2006 - 22:32)
Null-Bock-Nummer :gruebel:

In einer meiner früheren Umgebung tummelten sich gern sogenannte Grufties und Spinner, die meinten, es wäre ja so toll, wenn man freihändig übers Brückengeländer stolziert... es wäre toll, ohne Beleuchtung mit dem Wagen nachts durch die Prärie zu donnern... der schnelle Kick halt...

Menschen mit seltsamer Vorstellung von Lust und unendlichem Schmerz, die es sich einfach machen...

hach *seufz*
Was ich sagen will, ist, dass es auch Menschen gibt, die sich auch aus wenig tieferen Beweggründen das Leben nehmen... die notorischen Unzufriedenen halt...

Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass es etwas mit Selbstmord oder Todessehnsucht zu tun hat. Im Gegenteil, es ist Lebenswille, Leben das man anders vielleicht gerade nicht spühren kann oder einfach "nur" überschäumende Power.
Und es komt auch drauf an wie man es macht. Freihändig über Brückengeländer oder auf einem ebenso schmalen Grad in 3000m Höhe. Ohne Beleuchtung mit dem Auto rumheizen oder mit der Taschenlampe zwischenGletscherspalten rumfunzeln. Das eine klingt idiotisch, das andere, würde es nicht in diesem Kontext stehen heldig. Aber das nimmt sich nichts und mit Selbstmordabsichten hat beides absolut nichts zu tun. Ist beides eigentlich idiotisch. Das es im Ernstfall zur Selbsttötung und zur Tötung dritter führen kann, ist eine andere Geschichte.

Ich finde auch, dass sich weiter leben auf jeden Fall lohnt!
Aber ich kann auch ein Stück weit verstehen, dass es Menschen gibt die das nicht mehr denken können, wenn sie tief genug angekommen sind. Die die Liebe und Lösungsmöglichkeiten, die sie umgeben nicht mehr sehen können.
Das rechtfertigt für mich nichts. Aber ich kann mir denken, dass es so etwas gibt. Und dann denken solche Menschen auch nicht mehr daran, was sie anderen damit antun.
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shark
Beitrag 31.May.2006 - 22:16
Beitrag #25


Strösenschusselhai
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QUOTE (chaophraya @ 31.May.2006 - 22:54)

Liesbeskummer, pubertäre Depressionen, Schuldgefühle oder das Aushaltenmüssen einer problematischen Lage, die aber irgendwann vorübergehen wird - das sind alles Dinge, die eine solche Entscheidung nicht erlauben. Es macht mich wütend wenn ich höre, dass sich jemand wegen so etwas umbringt. Zudem, eine aktuell missliche Lage geht in den meisten Fällen irgendwann vorüber. Wie kann man sich einfach um die vielen, auch glücklichen, Zeiten bringen, die einen erwarten mögen? Das Leben freiwillig wegzuschmeißen, ist für mein Empfinden auch ein Schlag ins Gesicht derer, die gerne leben würden, aber aufgrund von Krankheiten, Kriegen oder was auch immer nicht können.

Ich kann aus Deinen Worten herausspüren, wie sehr Du das Leben schätzt.
Dennoch: es ist problematisch, etwas wie die Selbsttötung eines anderen Menschen von einer Warte aus "beurteilen" zu wollen, die den gedanken daran nicht zulässt.
Weißt Du, diese Menschen fühlen eben NICHT, dass die "missliche Lage" vorbeigeht...sie wissen NICHT, dass es ein Nach-dem-Problem gibt, dass es anderen "noch schlechter geht" ist ihnen vielleicht sogar völlig schnuppe...und das alles, weil sie verzweifelt sin; zutiefst verzweifelt und daher überhaupt nicht mehr in der Lage, sich kreative Vorstellungen davon zu machen oder gar produktive Pläne darüber, wie ein Weiterleben aussähe...für sie ist es finster, traurig und unendlich lange...zu lange, um es zu ertragen..."Freiwillig wegschmeißen" ist das aber trotzdem nicht; eher ein "entmutigtes Hergeben"...oft das Einzige, was ein dermaßen gequälter Mensch noch meint, selbst in der Hand zu haben...

Versteh mich nicht falsch...ich plädiere auch für das Leben. Aber ich kann das nicht von allen Menschen zu jeder Zeit verlangen oder auch nur erwarten...ich sehe nicht hinein in die Seele dieser Person. Aber ich WEIß aus eigenem Erleben, wie weit unten jemand sein kann, so weit unten, dass es auf allen Seiten nur noch dunkel ist und der Gedanke an Licht so verrückt scheint, wie die Hoffnung, in der Wüste einen Regenwurm zu erblicken....


edit: Ich möchte anfügen, dass ich die Beteiligten einer öffentlichen Selbsttötung verstehen kann, die zornig und wütend darüber sind, in irgendeiner Weise instrumentalisiert zu werden...und sei es nur als "Zuschauer"...

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 31.May.2006 - 22:23
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Adelheid
Beitrag 31.May.2006 - 23:18
Beitrag #26


Herbstmensch
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Der Beitrag wurde von Adelheid bearbeitet: 05.Sep.2006 - 06:16
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rebecca
Beitrag 01.Jun.2006 - 07:28
Beitrag #27


Immer noch gut durch
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ich habe persönlich mehrmals daran gedacht, aus dem leben zu scheiden. es waren phasen, in denen ich eine ausweglosigkeit meiner situation gesehen habe. wo ich mich selbst einer herausforderung nicht stellen konnte, weil meine ängste zu dominiert haben. in diesen phasen habe ich aktiv daran gedacht. auch habe ich mich das ein oder andere mal gefragt, warum ich diesen schhmerz ertragen muss und es nicht besser wäre, ihm ein ende zu setzen.

glücklicherweise waren es nur zeitlich begrenzte phasen, wo ich trotz aller hoffnungslosigkeit "es" nicht tun konnte. irgendetwas hat mich gehindert. umso härter und auch stärker war dann auch das gefühl der hoffnungslosifgkeit, was mich dann aber in andere richtungen abdriften ließ.

trotz dieser erfahrung habe ich später nicht mehr an den aktiven part gedacht, sondern es wandelte sich dahin, dass ich morgens nicht mehr aufwachen wollte. dass etwas mitleid mit mir hätte und meinem seelischen leiden ein ende setzt. dass ich es nicht mehr spüren muss.

wiederum später habe ich auch an selbstmord gedacht. mir war der gedanke allerdings, nicht dass ich meinem leiden ein ende setze, sondern jemanden anders damit bestrafe: frei nach dem motto, siehe an, was du getan hast und fühle schuldig. dies sind allerdings nur blitzlichter gewesen und der gedanke, dass es ja nicht um mich bei diesen gedanken geht, kam immer schnell. es waren keine konkreten gedanken, aber sie waren da.

[quote=shark]eher ein "entmutigtes Hergeben"...oft das Einzige, was ein dermaßen gequälter Mensch noch meint, selbst in der Hand zu haben[shark]
oh ja, nicht mehr instrumentalisiert sein, sondern den eigene willen umsetzen zu können. auch wenn diese destruktiv ist. das ist es, was ich auch darin gesehen habe. es geht darum, dass die seele krank ist und nicht geheilt werden kann. es sind schwierige und harte wege, die seele wieder heilen zu lassen. und frau braucht hilfe, wer sich diese hilfe nicht holt, der geht einen unheilvollen weg.

für außenstehende mögen diese probleme vielleicht zweitrangig sein. aber für denjenigen, die gerade damit kämpft, sind sie essentiell und wollen ernst genommen werden. sie als kinderkram abzutun ist nicht richtig.
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shark
Beitrag 01.Jun.2006 - 12:59
Beitrag #28


Strösenschusselhai
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QUOTE (Adelheid @ 01.Jun.2006 - 00:18)

Menschen, die sich umbringen, wollen weglaufen.
(...)
Sich einfach umzubringen ohne an all die Menschen um einen herrum zu denken ist sehr egoistisch!
(...)
Die Sehnsucht nach dem Tod hat jeder ab und an. Wer das Gegenteil behauptet lügt. Aber dann sollte man sich immer vor Augen halten das es nur einen Phase ist. "Jeder hat sein Päckchen zu tragen, an manchen Tage ist es halt etwas schwerer."
(...)
Eine andere Version, die mich zum Leben motiviert ist die, dass wir alle eine Mission zu erfüllen haben! Erst wenn diese Mission beendet ist dürfen wir gehen.

Liebe Adelheid,
ich habe ein paar Deiner Aussagen aus Deinem Beitrag herausgegriffen, zu welchen ich mich äußern möchte.

Zunächst gebe ich Dir Recht, wenn Du sagst, dass Menschen, die über Suizid ernsthaft nachdenken, nichts anderes mehr wollen, als dass das, was sie erleiden, ein Ende hat. Sie wollen davor weglaufen; weil sie aber wissen, dass das räumlich nicht zu schaffen wäre, weil die Probleme sie ohnehin einholten, denken sie darüber nach, sich an den einzigen "Ort" zu begeben, der für sie frei von allen Schwierigkeiten scheint - ins "Nichts des Todes".

Und so sind sie so "egoistisch", dass sie an sich und das gewünschte Ende ihrer Probleme denken und eben nicht (oder weniger) an die "Anderen". Wobei ich mich frage, weshalb irgendwer von jemandem, der/die sich so sehr am Ende seiner/ihrer Kraft fühlt, dass kein "irdischer" Weg mehr gangbar erscheint, erwarten will, dann auch noch an andere zu denken...? Das ist manchmal einfach nicht drin in solch einer schweren Lage. Zumal oft (nicht immer) die "Anderen" selbst "egoistisch" genug sind, nicht zu bemerken, was mit diesem Menschen los ist und "egoistisch" genug, auch nur an sich selbst zu denken...

Was die "Sehnsucht nach dem Tod" betrifft: ich glaube nicht, dass "jeder ab und an" diese Sehnsucht hat...JedeR mag hin und wieder müde und erschöpft vom Leben sein; vielleicht keine rosige Perspektive haben, aber ich kenne zahlreiche Menschen, die sich nie und nimmer den Tod wünschen würden, weil durch alles Wirrwarr hindurch eine große Freude am Leben wie ein leuchtend roter Faden hindurchscheint.
Diejenigen, die Selbsttötung als einzigen Ausewg sehen, haben mehr als einfach nur kein Benzin im Tank...sie haben sich von dem Gedanken, dass auch nur irgendeine Tankstelle dieser Welt ihnen Sprit verkaufen könnte, verabschiedet...Natürlich ist dies - wie immer im Leben - ein höchst subjektives Empfinden (wie ja Empfinden NUR subjektiv sein kann...), aber für diese Menschen ist diese Sicht auf ihre Lebensrealität "wahr" und korrekt und ausschließlich.
Andere Menschen mit "Päckchen" mögen anders fühlen...und ihre Sicht für die richtige halten und sie als wahr annehmen. Dies lässt sich nie verallgemeinern.

Und was die "Lebensmission" betrifft, von der Du schreibst: schön, wenn jemand so denken kann; das mag über alle Probleme mehr oder weniger gut hinweghelfen, aber die Haltung dahinter ist eben eher lebensbejahend und wertschätzend. Bei Personen, die dieses Motto nicht (mehr) haben, weil sie einfach kein Land mehr sehen, fehlt diese Motivation und eine Mission sehen sie in ihrem emotionalen Durcheinander dann oft eben ohnehin nicht. (Zumal sie ohnehin nicht mehr als eine Theorie ist.)


Vielleicht ist es manchmal einfach auch nur das "Glück", im entscheidenden Moment etwas zu fühlen, das den Horizont wenigstens für einen Augenblick erhellt...und jemand kann sich dann für das Leben entscheiden; so ganz grundsätzlich...Und jemand anderes hat kein Lichtlein vor sich...und erträgt das Dunkle nicht mehr.

Ich wünschte mir, von Allgemeinaussagen, Schuldzuweisungen und vorausgesetzten Missionen weit ab, das Verständnis dafür, dass jedeR von uns eine eigene Realität lebt und es daher nicht möglich ist, aus der eigenen Sicht heraus zu beurteilen, ob die Handlungsweise eines anderen Menschen, sein eigenes Leben (und seinen eigenen Tod) betreffend egoistisch, feige oder was auch immer ist.

Ich hatte nur Glück...und habe etwas daraus machen können...das Leben ist für mich ein Geschenk und ich finde Freude daran...aber diese Haltung ist hart erkämpft und ich weiß, dass es Lebenslagen gibt, die eine solche positive Sicht bis zur Unmöglichkeit verwehren können.

edit: Schreibfehler eliminiert

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 01.Jun.2006 - 13:35
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janis
Beitrag 01.Jun.2006 - 13:05
Beitrag #29


Gut durch
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... mein körper gehört mir...
... niemand lebt für mich mein leben.....
... ob ich bleibe oder gehe....

...die freiheit des einzelnen.....

janis


ps: ich bleibe
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chaophraya
Beitrag 01.Jun.2006 - 13:53
Beitrag #30


Naschkatze
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QUOTE (shark @ 31.May.2006 - 22:16)

Dennoch: es ist problematisch, etwas wie die Selbsttötung eines anderen Menschen von einer Warte aus "beurteilen" zu wollen, die den gedanken daran nicht zulässt.
Weißt Du, diese Menschen fühlen eben NICHT, dass die "missliche Lage" vorbeigeht...sie wissen NICHT, dass es ein Nach-dem-Problem gibt, dass es anderen "noch schlechter geht" ist ihnen vielleicht sogar völlig schnuppe...und das alles, weil sie verzweifelt sin; zutiefst verzweifelt und daher überhaupt nicht mehr in der Lage, sich kreative Vorstellungen davon zu machen oder gar produktive Pläne darüber, wie ein Weiterleben aussähe...für sie ist es finster, traurig und unendlich lange...zu lange, um es zu ertragen..."Freiwillig wegschmeißen" ist das aber trotzdem nicht; eher ein "entmutigtes Hergeben"...oft das Einzige, was ein dermaßen gequälter  Mensch noch meint, selbst in der Hand zu haben...


Ja natürlich, ich kann von außen nie ganz nachvollziehen was in einer anderen Person vorgeht. Und ob eine Lage wirklich aussichtslos ist oder nicht, spielt vielleicht nicht immer eine Rolle, solang der Betroffene sie nun eben so wahrnimmt. Dennoch frage ich mich, ob man nicht sagen kann, dass es teilweise einfach nicht ok ist, wenn Leute sich in diese tiefe Verzweiflung derart fallen lassen, obwohl der Anlass verhältnismäßig nichtig ist. Es ist doch schon so, dass erwachsene Menschen, die heutzutage und hierzulande leben, eigentlich wissen müssten, dass es nur wenige Situationen gibt, in denen sie sich nicht irgendwoher Hilfe holen könnten. Bevor man sich das Leben nimmt, sollte man wenigstens versuchen, sich helfen zu lassen und nicht aus Scham oder falschem Stolz darauf verzichten. Ein Bekannter meiner Eltern hat sich vor einigen Jahren das Leben genommen, da er Schulden hatte. Das geht nicht, finde ich. Dieser Mann hatte Kinder, die zwar nicht selbst seinen Leichnam gefunden haben, aber das hätte es für sie in diesem Falle dann wahrscheinlich auch nur graduell schlimmer gemacht. Ich sehe nicht, wie man mit den persönlichen Freiheitsrechten argumentieren kann, wenn andere dadurch in diesem Maße geschädigt werden. Die eigene Freiheit hört bekanntlich da auf wo die des anderen anfängt. Umso schlimmer, da man hier nicht irgendwelche Unbekannten schädigt, sondern gerade nur die Menschen, die einen lieben oder brauchen.
Um es nochmal zu betonen, es gibt sicherlich Fälle, wo Menschen Schreckliches erleiden müssen und das dann tatsächlich nicht mehr ertragen können. Ich will hier nicht alle über einen Kamm scheren. Aber ich finde nicht, dass es jedem jederzeit zusteht, sich umzubringen.
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Felidaes
Beitrag 01.Jun.2006 - 13:54
Beitrag #31


Naschkatze
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@Adelheid:
wenn Du glaubst, eine Mission erfüllen zu müssen - okay, das kann ich so stehen
lassen. Aber sprich bitte nicht im Plural. Sprich für Dich und bleib' bei deinen Gefühlen.
Es ist jetzt fast 20 Jahre her, daß ich an einem Punkt angekommen war, an dem ich
keinen Ausweg mehr sah, das Leben so einfach nicht mehr wollte. Daß ich gefunden
und gerettet wurde, war wirklich purer Zufall oder göttliche Fügung.
Heute bin ich froh darüber, daß ich damals nicht gestorben bin, heute kann ich mir diesen Weg für mich auch nicht mehr vorstellen.
Aber ich kenne dieses Gefühl, diese Verzweiflung nur zu gut, und ich denke, es steht
niemandem an, es zu be- oder gar zu verurteilen, wenn ein Mensch sich entscheidet,
seinem Leben ein Ende zu setzen.
Sicher ist es furchtbar für die, die zurück bleiben- die Angehörigen, die Freunde-, und
noch schlimmer ist wohl die Frage "hätte ich es verhindern können?was habe ich falsch
gemacht?, mit der sich diese Mesnchen dann quälen.
Aber in der Situation, in der ich damals war, konnte ich daran nicht mehr denken,
und das hatte nichts mit Egoismus zu tun.

Felidae(s)


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PennyLane
Beitrag 01.Jun.2006 - 14:53
Beitrag #32


Idealistin
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Also, dann auch noch meine Meinung zu dem Thema, das mich, zugegebenermaßen, schon einige Zeit beschäftigt.

Ich denke, für jemanden, der einen Suizid(versuch) miterlebt, kann das sehr schlimm sein – insbesondere, wenn die betreffende Person schon häufiger mit solchen Situationen konfrontiert wurde bzw. selber entsprechende Erfahrungen gemacht hat. Ich selber habe als Jugendliche mitbekommen, wie jemand, der mir sehr nahe steht, einen Suizidversuch unternommen hat – ich war zwar nicht direkt anwesend, aber es hat mich dennoch betroffen gemacht. Und auch heute merke ich noch, dass ich, wenn ich mit Selbsttötungsabsichten oder Suiziden konfrontiert werde, ein wenig mit mir selber zu kämpfen habe und Erinnerungen wieder hoch kommen. Ich kann Dich also gut verstehen, Pandora.

Vielleicht einfach noch ein paar eingestreute Gedanken.

Ich denke nicht, dass jemand einfach mal beschließt, sein Leben zu beenden, weil es vielleicht gerade absolut beschissen läuft oder die Situation ausweglos erscheint oder alles schief geht. Ich glaube, es muss schon eine Menge passieren, bis ein Mensch an den Punkt kommt, an dem er beschließt, sein Leben freiwillig zu beenden.
Riskante Aktivitäten (die natürlich mit dem Tod enden können) sind meiner Meinung nach nicht als Selbsttötungsversuche anzusehen – ich glaube, dahinter stehen ganz andere Motive, verbunden mit einer mangelnden Reflexion der Gefahren. Oder mit einem Inkaufnehmen derselben.
Suizid beruht, denke ich, auf einer mehr oder weniger bewussten Entscheidung, die in einem bestimmten Augenblick des Lebens als einzig richtige oder mögliche erscheint.
Von einem halbwegs gesunden Standpunkt aus gesehen ist es natürlich leicht gesagt, dass die betreffende Person nicht langfristig denkt, selbstsüchtig und unverantwortlich handelt oder ähnliches. Aber es ist etwas anderes, wenn jemand schon jahrelang unter schweren Depressionen leidet und einfach keine Hoffnung mehr hat, dass sich die Situation noch verbessern kann - und sich mit einem bleischweren Zustand herumquält, der jegliche Lebensäußerung auf fürchterliche Weise erschwert. Anders, wenn jemand von Halluzinationen verfolgt wird und diesen nicht entgehen kann, Stimmen hört, die pausenlos auf ihn einreden oder sich nicht mehr räumlich oder zeitlich zurechtfindet. Anders, wenn jemand unter starken Ängsten leidet, die es ihm kaum noch möglich machen, ein halbwegs angemessenes Leben zu führen, die ihn permanent einschränken und bedrohen.
Ich denke, in solchen Situationen hat man gar nicht mehr die Kraft oder Kapazitäten, um sich groß Gedanken um die Zukunft oder andere Menschen und deren Befindlichkeit zu machen, da beherrscht das Leiden einfach alles.
Ein Suizidversuch kann ja auch einfach ein Hilferuf sein – jemand, der in Erwägung zieht, sich selbst zu töten, macht das nicht unbedingt in der Absicht, andere Menschen in Verzweiflung zu stürzen oder vor etwas wegzulaufen – oft ist es auch ein Versuch, Hilfe zu bekommen, wenn alle anderen Weg verbaut scheinen oder bisher nicht funktioniert haben. Zu reden ist da auch nicht immer möglich – manchmal kann ja eine diesbezügliche Schwierigkeit (also die eigene Befindlichkeit und Emotionalität angemessen zum Ausdruck zu bringen) mit zu einem Auslöser für entsprechende Absichten werden.

Das soll keinesfalls heißen, dass ich Suizid für eine gute Alternative halte – und für mich persönlich ist es von meinem einigermaßen gesunden Standpunkt aus auch keine Option. Aber ich denke, bei diesem Thema ist einfach Vorsicht angebracht - immerhin handelt es sich um Menschen, die eigentlich mehr Opfer als „Täter“ sind.
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riona
Beitrag 01.Jun.2006 - 16:01
Beitrag #33


Satansbraten
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Ich würde sagen, dass jemand, sich selber umbringt, dies auch tut, um sein Umfeld zu bestrafen.
Ich kenne Gedanken wie "wenn ich nicht zur Schule kommen würde, würde mich keiner vermissen. wenn mich jetzt ein auto überfährt, wird es dauern, bis sich jemand wundert, wo ich bin. und dann wenn sie an meinem grab stehen, wird es ihnen leid tun."
Ich überlegte, meine Umwelt so zu bestrafen, da ich mich so unendlich alleine fühlte. Allerdings sind diese Gedanken nie wirklich konkret geworden, zumal ich wusste, dass ich nur vorrübergehend so einsam war. Ich habe weitergelebt, weil es leuten gab, die nicht unter meinen Tod leiden sollten.

Heute bin ich froh, die Erfahrung gemacht zu haben, so einsam und verzweifelt gewesen zu sein, da ich dadurch mein Leben jetzt viel positiver sehe. Ich liebe es und werde keine Sekunde freiwillig hergeben :)
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shark
Beitrag 01.Jun.2006 - 16:35
Beitrag #34


Strösenschusselhai
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QUOTE (riona @ 01.Jun.2006 - 17:01)
Ich würde sagen, dass jemand, sich selber umbringt, dies auch tut, um sein Umfeld zu bestrafen.

Auch hier wieder: Vorsicht vor Verallgemeinerungen...
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riona
Beitrag 01.Jun.2006 - 17:33
Beitrag #35


Satansbraten
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QUOTE (shark @ 01.Jun.2006 - 17:35)
QUOTE (riona @ 01.Jun.2006 - 17:01)
Ich würde sagen, dass jemand, sich selber umbringt, dies auch tut, um sein Umfeld zu bestrafen.

Auch hier wieder: Vorsicht vor Verallgemeinerungen...



du hast recht...ich sollte das nicht verallgemeinern.

Ich wollte eigentlich ausdrücken, dass der Grund für einen Suzid sein kann (aber nicht sein muss), dass man sein Umfeld bestrafen will.


edit: zitieren will gelernt sein...

Der Beitrag wurde von riona bearbeitet: 01.Jun.2006 - 17:34
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Liane
Beitrag 02.Jun.2006 - 12:32
Beitrag #36


Heiligenanwärterin
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Meine Meinung entspricht nicht der der Mehrheit - ich will damit auch niemanden brüskieren.

Wenn ich beschliesse, mein Leben zu beenden, dann bringe ich mich um die Chance, dass es besser wird.
Ich schütze mich damit aber auch vor der Gefahr, dass es genauso unerträglich bleibt oder noch schlechter wird.
Wenn, ich mein Leben beende, leiden Menschen, die mich gerne haben.
Wenn ich es weiterlebe, um anderen das Leid zu ersparen, muss ich das Leid weitertragen - mit welchem Recht dürfen andere verlangen, dass ich statt ihnen leiden muss?
Jeder Mensch muss sein Leben selber leben und gegebenenfalls ertragen, solange es andauert. Daher ist es für mich absolut logisch, dass jeder Mensch über das vorzeitige Beenden seines Lebens selber bestimmen darf.
Ich habe Hochachtung vor Menschen, die diesen - endgültigen (zumindest so gedacht) - Schritt gehen, bzw. tiefes Mitgefühl für sie dafür, dass sie das, wovor sich (fast) alle Welt fürchtet, und das nur Wenige in Ansätzen kennen, dem einzigen Zustand vorziehen, der ihnen vertraut ist.

Ich war dort, wo ich nicht mehr wusste, wie ich mein Sein ertragen sollte, wo nur körperlicher Schmerz und Krankheit das Existieren ermöglichte. Genannt "leichte Depression" - ich danke meinem Schicksal, dass ich nicht weiss, wie sich eine "echte" Depression anfühlt, wie es ist, tägliches Grauen zu erleben. Ich weiss nicht, ob ich irgendeine Motivation gefunden hätte, mich dem weiter zu stellen - die Hoffnung auf ein "besseres Danach" oder ein "besseres Nichts als das hier" hätte mich vielleicht auch dazu gebracht, dem schrecklichen Leid ein Ende zu machen - denn es wäre mein eigenes Leid gewesen.

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 02.Jun.2006 - 12:32
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shark
Beitrag 02.Jun.2006 - 13:04
Beitrag #37


Strösenschusselhai
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Dazu fällt mir eine Zeit meines Lebens ein, zu der ich weit gefährdeter war, meinem Leben tatsächlich ein Ende zu setzen, als zu jedem anderen Zeitpunkt großen (aber seelischen) Schmerzes...Nie hätte ich gedacht, dass körperliche Schmerzen einem Menschen so zusetzen könnte, bis ich es selbst erlebt habe...

Drei Jahre lang litt ich immer wieder unter heftigsten Schmerzen im Bauch und Rücken...Ich konnte unter diesen Koliken kaum atmen, fand keine bequeme Lagerung, kein Schmerzmittel half, nicht mal Morphium...Keiner der Notärzte kam über diese lange Zeit auf die Idee, ein Echo zu machen, gleichwohl ich genau beschreiben konnte, wo die Schmerzen auftraten... Es war eine schlichte Gallensteinproblematik, die einfach nicht erkannt worden war. Gegen Ende der drei Jahre wurden die Gallenkoliken häufiger und schlimmer. Zwei Tage Kolik, ein Tag fix und foxi danach, dann die nächste Kolik...
Ich spürte, wie ich mich veränderte, wie kraftlos und lustlos ich war; während der Koliken konnte ich nicht mehr klar denken, war agressiv und eigentllich ständig depressiv. Und ehrlich: hätte mich in solch einer Situation jemand gefragt, ob er mir ein Spritze geben soll, damit ich einschlafe und nie wieder wach werde oder eine Kugel in den Kopf jagen: ich hätte ja gesagt...Dankbar über die Möglichkeit und verzweifelt ob der "Notwendigkeit" zugleich..Sogar als ich die Diagnose dann endlich hatte und nur noch auf den OP-Termin warten musste, hatte ich Koliken, von denen ich zwar annehmen wollte, dass sie nach der OP nicht wiederkommen würdenm es aber nicht glauben konnte, so sehr hatten mich die 3 Jahre Schmerzen fertiggemacht..und auch MIT Diagnose und großer Wahrscheinlichkeit, dass es mir nach der OP besser gehen würde...in der Zeit bis zur Operation , die abzuwarten war, bin ich heute froh, keine Medikamente mehr zuhause gehabt zu haben, die ,zuviel davon eingenommen, meinen Tod hätten herbeiführen können...ich hätte sie genommen..alle...trotz meiner Kinder...trotz meiner Mutter, meiner Schwester und all meiner FreundInnen...

Und das hätte ich, nach all dem, was ich in meinem Leben bisher hatte durchstehen müssen, NIE, NIE gedacht...


edit: Ich weiß, der Beitrag enthält eine Menge Fehler...aber ich fühle mich grade nicht imstande, sie zu beseitigen...ich denke, Ihr versteht den Inhalt trotzdem...

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 02.Jun.2006 - 13:10
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blue_moon
Beitrag 02.Jun.2006 - 13:15
Beitrag #38


strösen macht blau!
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:o ... ich hab zweimal eine woche lang 'spass' mit solchen koliken gehabt. das hat mir völlig gereicht, um von der möglichkeit, eine op zu vermeiden, abstand zu nehmen. zum glück ist der mist bei mir sofort richtig diagnostiziert worden. die vorstellung, drei jahre lang immer wieder solche schmerzen zu haben, ist absolut grausam...
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Bilana
Beitrag 02.Jun.2006 - 13:25
Beitrag #39


Capparis spinosa
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QUOTE
Wenn ich beschliesse, mein Leben zu beenden, dann bringe ich mich um die Chance, dass es besser wird.

Da stimme ich unumwunden zu!


@Adelheid: Ich habe den Eindruck du schreibst zu sehr aus deiner Perspektive. Gut, wir schreiben alle aus unserer eigenen Perspektive. Aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass es halt nur unsere ist und nicht mehr. Schön wäre auch sich ansatzweise in andere hinein zu versetzen.

Du schreibst von gut und schlecht gehen. Ja Hochs und Tiefs haben wir alle die gehören zum Leben. Aber eine major depression, z.B. hat nicht jeder. Das ist eine Krankheit und kein normales Tief, dass zu einem Leben dazu gehört. Das ist so, als würdest du eine Magenverstimmung mit Cholera vergleichen, ziemlich absurd. Es hat ja auch damit etwas zu tun, was man erlebt hat.
Und gerade bei Dingen, die einen in große Dunkelheit stürzen ist es ja so, dass es sich sehr schwer darüber reden lässt. Da stecken im Prinzip logische und einfache psychologische Mechanismen dahinter. Aber den einzelnen quält es dann doch, treibt einen manchmal sehr weit weg von sich und seinem Leben. Jeden auf seine Weise, manche auch in den Tod.

An der Stelle zitiere ich lieber shark, die das ganz schön und höflich formuliert hat. (Ich käme noch auf die Idee hier markig oder unwirsch zu werden.)

QUOTE
Ich wünschte mir, von Allgemeinaussagen, Schuldzuweisungen und vorausgesetzten Missionen weit ab, das Verständnis dafür, dass jedeR von uns eine eigene Realität lebt und es daher nicht möglich ist, aus der eigenen Sicht heraus zu beurteilen, ob die Handlungsweise eines anderen Menschen, sein eigenes Leben (und seinen eigenen Tod) betreffend egoistisch, feige oder was auch immer ist.
[...]
Was die "Sehnsucht nach dem Tod" betrifft: ich glaube nicht, dass "jeder ab und an" diese Sehnsucht hat...JedeR mag hin und wieder müde und erschöpft vom Leben sein; vielleicht keine rosige Perspektive haben, aber...


Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 02.Jun.2006 - 13:28
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Liane
Beitrag 02.Jun.2006 - 13:35
Beitrag #40


Heiligenanwärterin
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QUOTE (Adelheid @ 01.Jun.2006 - 00:18)
Vielleicht wollen sie flüchten, weil sie von einer Reihe von Problemen/Krisen, keine Auswege mehr wissen. Sie sollten anfangen zu reden ! Mit wem auch immer, denn ganz ehrlich, sie haben eigentlich eh nichts mehr zu verlieren?

Ich denke, nicht, dass Du glücklich wärst, wenn ich Dich auf der Strasse anquatsche und Dir erzähle, was mir mein Leben zur Hölle gemacht hat. Es gibt ganz wenige Menschen, denen ich davon erzählt habe, weil ich nicht viele kenne, denen ich die Last des Wissens hätte aufbürden wollen.
Bei Menschen, die in den Tod gehen, geht es meistens nicht um "das schlechte Wetter", "Die unglückliche Liebe" oder "den verlorenen Arbeitsplatz" - wobei letzteres extreme Verzweiflung herbeiführen kann...
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