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> Großes Problem, ...als Ergänzung...
PennyLane
Beitrag 16.Jun.2006 - 12:20
Beitrag #1


Idealistin
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Ein liebes Hallo an alle!

Nachdem ich jetzt im topic "Beziehung ohne sexuellen Aspekt" schon einiges geschrieben habe, werde ich jetzt doch noch mal ein bisschen mehr erzählen. Ich befürchte auch, dass besagtes Thema ohne Hintergrundwissen leicht missverständlich werden kann oder nicht ganz klar wird, worum es eigentlich geht.

Dann hole ich erstmal ein bisschen aus: Meine Frau hat Probleme damit, Emotionen bei sich selbst und bei anderen wahrzunehmen, angemessen auf soziale und emotionale Stimuli zu reagieren und überhaupt mit Menschen zu interagieren. Höchstwahrscheinlich ist das auf eine Störung zurückzuführen, die meine Partnerin schon früher bei sich selbst diagnostiziert hat - es wurde nur nicht abgeklärt. Die Schwierigkeiten sind schon seit dem Säuglingsalter vorhanden - und das wusste ich auch. Sie hat mir von Anfang an gesagt, dass etwas mit ihr nicht stimmt und menschliches Zusammensein für sie sehr kompliziert ist. Allerdings hat sich das, aus welchen Gründen auch immer, in unserer Beziehung nicht manifestiert. Wir hatten sehr schnell einen Zugang zueinander, wir waren ein Herz und eine Seele und wir haben wechselseitig bei der jeweils anderen gefunden, was wir gesucht haben. Ergo dachten wir, die Problematik hätte sich vielleicht gegeben oder wir wären einfach füreinander gemacht.
Allerdings, nachdem wir geheiratet hatten, schlichen sich allmählich Probleme ein; wir gerieten in zunehmend mehr Bereichen aneinander und ich hatte irgendwie das Gefühl, meine Frau nicht mehr richtig zu kennen, weil das, was ich besonders an ihr geschätzt hatte, plötzlich Schwierigkeiten machte oder nicht mehr vorhanden war.
Wir konnten uns das nicht erklären, denn wir lieben uns und haben uns nichts mehr gewünscht, als zusammenleben zu können.

Erst vor einigen Wochen fiel meiner Frau, in einer ziemlich unangenehmen Situation, in der sie überhaupt nicht reagieren konnte, auf, dass eventuell die alte Problematik wieder da sein könnte. Und irgendwie ist von diesem TAg an alles ein wenig zusammengebrochen. Plötzlich konnten wir uns erklären, weshalb Sexualität, ja eigentlich Nähe und Zärtlichkeiten ganz allgemein, so schwer bis gar nicht möglich sind, warum so viele andere Probleme da sind usw.. Sie hat mir dann gestanden, dass vieles von dem, was sie mir gezeigt hat, gespielt war oder früher klappte, weil wir nicht zusammenlebten und es so leichter für sie war, sich kurzfristig anzustrengen.
Jetzt, im alltäglichen Miteinander, ist es einfach nur noch schwierig. Eigentlich gibt es kaum einen Bereich des Zusammenlebens, der von der Problematik nicht betroffen ist - und das ist schon hart. Es ist nicht nur, dass meine sexuellen und Nähebedürfnisse und das Bedürfnis nach emotionalem Austausch nicht oder kaum befrieidigt werden - hinzu kommen auch z.T. verletzende Äußerungen, die sie zwar nicht so meint, aber bei mir natürlich Spuren hinterlassen. Usw. usw.. Ich mag hier jetzt nicht mehr ins Detail gehen, falls es Euch interessiert, dann fragt einfach nach.

Na, jedenfalls bin ich inzwischen am Ende meines Lateins. Ich habe keine Ahnung mehr, was ich noch tun könnte, um die Situation ein wenig leichter und für uns angemessener zu machen. Ich liebe meine Frau, auf welcher Ebene auch immer. Ich habe nur auch ein bisschen Angst, dass sie ihre Gefühle für mich vielleicht falsch einschätzt. Jedenfalls bin ich der erste Mensch in ihrem Leben, mit der sie längeren Kontakt hat, mit der sie sogar eine Beziehung führren kann. Eigentlich ein Wunder.
Falls jemand von Euch irgendeine Idee oder ähnliches schon erlebt hat, dann würde ich mich über Antworten freuen. Und wenn nicht, dann danke ich Euch einfach für´s zuhören. :)
Ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt.

Liebe Grüße
PennyLane
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shark
Beitrag 16.Jun.2006 - 12:49
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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Erst mal Danke für Dein Vertrauen in uns...ist sicher nicht leicht, das alles zu schreiben...

Zunächst habe ich mich beim Lesen gefragt, welche Form einer Wahrnehmungsstörung es sein könnte, die Deine Frau bei sich vermutet...Neuerdings habe ich beruflich mit der Asperger-Problematik (besondere Form des Autismus´) zu tun, die eben auch das Zusammenleben und grundsätzliche Sozialverhalten der Betroffenen erschwert.
Zunächst empfehle ich, die selbstgestellte Diagnose von einer/einem Fachärztin/-arzt abklären zu lassen. Vielleicht ergeben sich daraus bereits Möglichkeiten zur Verhaltensmodifikation bzw. Hilfestellung im täglichen Leben.
Gleichzeitig möchte ich Dich ermuntern, möglichst gut auf Dich selbst achtzugeben.
Denn "helfen" im Sinne von Bestärkung und Begleitung wirst Du Deiner Frau nur dann weiterhin können, wenn Deine Akkus nicht auf Null sind.

Eine Frage habe ich: Deinen Leidensdruck spüre ich sehr stark heraus aus Deinen Beiträgen...Wie ist es diesbezüglich für Deine Frau? Leidet sie auch oder will sie möglichst einfach in Ruhe gelassen werden?
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Felidaes
Beitrag 16.Jun.2006 - 13:06
Beitrag #3


Naschkatze
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Die erste Frage, die sich mir beim Lesen deines Beitrags aufdrängte, war, ob deine
Frau jemals therapeutische Hilfe in Anspruch genommen hat und/oder warum sie
das nicht spätestens jetzt tut?
Da scheint doch eine wie auch immer geartete Störung vorzuliegen, und eine
Beziehung kann keine Therapie sein/ersetzen.
Ich finde es toll, wie Du zu ihr stehst, aber vergiß Dich und deine Bedürfnisse dabei
nicht.

Felidae
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Adracir
Beitrag 16.Jun.2006 - 13:36
Beitrag #4


Gemüseputzi
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Auch ich habe beim ersten Lesen gleich an eine autistische Störung, speziell Asperger, gedacht. Beschäftige mich gerade intensiv mit dem Thema (Diplomarbeit).
Es gibt im Internet eine Menge Möglichkeiten sich zu informieren, gerade was die Symptomatik angeht. Hier mehr auszuführen würde sicher zu weit gehen. Nur soviel: Sollte es tatsächlich eine autistische Störung sein gibt es auch für Erwachsene Therapiemöglichkeiten um die Kontakt- und Interaktionsfähigkeit, das Wahrnehemen von Emotionen u. ä. zu erlernen. Ganz heilen kann man diese Störung allerdings nicht.

LG
stoner05
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Co-Mom
Beitrag 16.Jun.2006 - 14:26
Beitrag #5


Naschkatze
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Ich mußte eher an Alexithymie denken.
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PennyLane
Beitrag 16.Jun.2006 - 14:35
Beitrag #6


Idealistin
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Hallo Ihr Drei!

Vielen Dank für Eure Antworten. :)

@Shark: nicht schlecht, die potentiell zutreffende Diagnose ist tatsächlich Asperger.
Klar, meine Frau hat sich jetzt an eineTherapeutin gewandt, um überhaupt erstmal eine Anlaufsstelle zu haben und vielleicht an den/die richtige Facharzt/ -ärztin weiter verwiesen zu werden. Allerdings haben wir dummerweise sehr lange gewartet und lange konnten wir die Problematik ja auch gar nicht richtig einordnen. Wir haben nach Ursachen geforscht und sind dabei, natürlich, auch fündig geworden - nur hat sich eine nach der anderen als unpassend herausgestellt.
Unsere Beziehung ist jetzt also schon ziemlich belastet, wobei es sicher einige Zeit dauern wird, bis die Abklärung erfolgt und eine Therapie richtig angelaufen ist. Die Frage ist vor allem, wie können wir bis dahin miteinander halbwegs gut umgehen?
Meine Akkus streben in der Tat geegn Null und ich merke auch, dass es mich mehr belastet, als ich im Moment noch tragen kann - und ich merke, dass es sehr anstrengend ist, zwischen meiner Partnerin (bei der ich mich gelegentlich komplett kontraintuitiv verhalten muss, weil die ganzen gängigen, mir vertrauten oder mir natürlich kommenden Verhaltensweisen nicht sonderlich erfolgsversprechend sind) und anderen Menschen verhaltensmäßig zu unterscheiden.

Du hast Recht: mein Leidensdruck ist sehr groß; meine Partnerin hat allerdings überhaupt keinen. Ihr geht es gut, sie kommt gut klar und für sie ist unsere Beziehung okay und schön. Aber eben nur von ihrem Standpunkt aus. Das ist ja das Ding: da sie Emotionen nur in besonderen Fällen kurzfristig spüren kann nimmt sie auch den Leidensdruck nicht wahr; das spürt sie nicht. Sie weiß lediglich, dass ich unglücklich udn erschöpft bin - und das veranlasst sie dazu, sich um die ganze Angelegenheit zu kümmern und nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen. Aber: da der Leidensdruck fehlt, braucht sie z.B. auch immer den äußeren Anreiz, eien Therapie, Abklärung usw. in die Hand zu nehmen. Hm, ist das überhaupt nachvollziehbar?

@Felidae: ja, meine Frau hatte Therapie seit sie 3 Jahre alt war - ihre Mutter war da an dem Punkt angelangt, an dem ich mich gerade auch fast befinde. Wobei die Situation damals natürlich noch gravierender war, da meine Frau als Kind natürlich nicht die Kompensationsmöglichkeiten hatte, die sie inzwischen hat. Sie ist hochintelligent und hat sowas wie ein "kognitives Einfühlungsvermögen"; das ist ihr Glück - so hat sie ihr Leben lang sprichwörtlich gelernt, wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Ihr würdet ihr wahrscheinlich überhaupt nichts anmerken, wenn Ihr ihr begegnen würdet - sie ist einfach ein sehr lieber und freundlicher Mensch. Die Probleme treten erst in engen Beziehungen auf - und in unvorhergesehen oder stressigen Situationen.

Tja, meine Bedürfnisse...ich weiß gerade nicht so genau, wie ich die irgendwie da noch unterkriege.

@stoner: ja, ich weiß, ich bzw. wir gemeinsam haben uns schon im Internet ein bisschen schlau gemacht und meine Partnerin ist da eigentlich schon Fachfrau, da sie seit einigen Jahren diesen Verdacht hat und sich informiert.
Dass es da spezifische Therapiemöglichkeiten gibt, um Sozialverhalten etc. zu verbessern, war mir allerdings nicht bekannt. Meine Partnerin beharrt auch ein bisschen darauf, dass sie halt so ist und gewisse Dinge sich vielleicht niemals ändern werden. Ich weiß also nicht, welchen Spielraum es da eventuell bei ihr gibt.
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PennyLane
Beitrag 16.Jun.2006 - 14:40
Beitrag #7


Idealistin
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Hallo Co-Mom!

Ja, Alexythymie wurde uns auch schon "vorgeschlagen", ich habe auch in meinem Lehrbuch für Klinische Psychologie nachgeschaut, aber die dort gegebene Definition passte nicht so wirklich.
Die website, die Du genannt hast, enthält allerdings Kriterien, die schon passen würde. :gruebel: Hm, schwierig. Meine Frau ist eher gegen diese Diagnose.
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Adracir
Beitrag 16.Jun.2006 - 17:03
Beitrag #8


Gemüseputzi
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Anne Häußler hat das Trainingsprogramm SOKO Autismus entwickelt und zwar als erstes für Erwachsene, erst später für Kinder. SOKO steht für soziale Kompetenzen.
Außerdem gibt es Theory-of-Mind-Trainingsprogramme. Ein Problem des Autismus ist ja das fehlende Einfühlungsvermögen / die fehlende Empathie, als der Theory of mind.

LG
stoner05
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Co-Mom
Beitrag 16.Jun.2006 - 19:58
Beitrag #9


Naschkatze
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QUOTE (PennyLane @ 16.Jun.2006 - 14:40)
Hm, schwierig. Meine Frau ist eher gegen diese Diagnose.

Ist Deine Frau denn überhaupt für eine Diagnose zu haben? Ich stelle es mir schwer vor, daß jemand, der nicht unter etwas leidet, einsieht, daß da etwas "diagnostiziert" und dann möglicherweise auch therapiert werden soll.
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dandelion
Beitrag 16.Jun.2006 - 21:01
Beitrag #10


don't care
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jup, das klingt sehr nach dem, was ich nach deinen Schilderungen im anderen Thread vermutet hätte.
Gut, daß sie das abchecken läßt, und daß sie durch dich immer wieder den momentanen Leidensdruck hat - denn letzten Endes verpaßt sie unsagbar schönes, und weiß es nicht mal.
Auf der anderen Seite scheint sie mit ihrer Einschränkung leben zu können - wenn sie sich eben nicht täglich für das Zwischenmenschliche anstrengen muß.

Vielleicht ist in so einer Konstellation auch einfach das Zusammenleben keine gute Idee...

Natürlich ist es schwer, von einem Menschen, der Gefühle nicht wahrnimmt, eben deren Äußerung zu erwarten/erhoffen. Aber so schwer es fällt - wahrscheinlich würde sie sich diesem Streß (denn das dürfte Zwischenmenschlichkeit für sie sein) gar nicht aussetzen, würde sie dich nicht lieben. Flucht ist schließlich leichter. Was, wenn nicht Liebe, sollte sie abhalten?

Offenbar sucht ihr nach einem gemeinsamen Weg, ist doch eine klasse Ausgangssituation.
Das beste, was du tun kannst, dürfte sein, ihr mit sanftem Druck die Therapie zu erleichtern, und dir möglichst viel Gutes zu tun, damit sie am Ball bleibt und du durchhältst... Nach allem, was ihr gemeinsam aushaltet, wäre es einfach so furchtbar schade drum... :(
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Bilana
Beitrag 16.Jun.2006 - 21:12
Beitrag #11


Capparis spinosa
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QUOTE
Ist Deine Frau denn überhaupt für eine Diagnose zu haben? Ich stelle es mir schwer vor, daß jemand, der nicht unter etwas leidet, einsieht, daß da etwas "diagnostiziert" und dann möglicherweise auch therapiert werden soll.


einsehen, leiden, sollen, diagnostizieren....

Auf der einen Seite mag es wichtig sein, Klarheit über die Diagnose zu haben, gerade bei dem Thema. Weil Asperger halt, nach Stand der Forschung, nicht ursächlich "geheilt" werden kann, es können nur Kompetenzen trainiert werden, der Umgang damit. Wärend Alexithymie als Symptom eines anderen Problems ja schon durch die Heilung dieses Problems sehr behoben werden kann.
Wie immer es auch ist. Schön finde ich ein bisschen mehr Akzeptanz. Diagnose klingt für mich nach Krankheit, Verurteilung. Wer lässt sich schon gerne wegen eines wesentlich Chakaterzuges verurteilen?

Wie so oft gilt vielleicht das Prinzip, wie es in den Wald hinein schallt...
vermittelt man, "Du bist Krank und musst dich ändern, musst geheilt werden" stößt das sicher eher auf Widerstand, als "Unsere Unterschiedlichkeit führt zu Probleme, die wir beide beheben, mindern wollen, weil wir uns lieben, Wert schätzen."
Denn diese Gefühlsblindheit, um es mal so zu formulieren hat ja auch ihre positiven Seiten, auch für die Mitmenschen.

Nachtrag@dandelion: Ich finde deine Einschätzungen recht hart und verurteilend. Ehrlich ohne persönlichen Angriff: Ich hoffe PennyLane behandelt die Problematik anders als von dir vorgeschlagen. Für sie und ihre Freundin.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 16.Jun.2006 - 21:15
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dandelion
Beitrag 16.Jun.2006 - 22:04
Beitrag #12


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@Bilana: ich bin schlicht von Penny_Lane's Aussage ausgegangen, daß sie mit dem Status Quo eigentlich nicht dauerhaft leben kann/will. Die beiden lieben sich offenbar, und wenn so etwas vor die Hunde geht, weil kein Kompromiß gefunden wird, macht es mich abgrundtief traurig und maßlos wütend, wenn auch auf die Situation statt auf eine Person.
Entschuldige, sollte ich dir auf die seelischen Füße getreten sein. Oder jemand sonst. war nicht meine Absicht. und sollte jemand hier einen Unterton reinlesen wollen, dann bitte keinen zickigen, weil das nur unnötige Metas durch Fehleinschätzung hervorrufen würde. In dem Fall tut's mir ernsthaft leid.
Trotzdem gehe ich von der Meinung, daß beide die Situation entlasten können, und es toll ist, wenn beide dran arbeiten, keinen Meter ab. Vielleicht war mein Gedanke zum "wie" falsch. Wahrscheinlich.
Es geht nicht um "heilen" aus meiner Sicht. Ich bin in meinem Bereich selbst "unheilbar".
Sondern um "daran arbeiten" - so war zB auch der Gedanke im Punkt "Zusammenleben" gedacht. Vielleicht wäre ein Leben unter zwei Dächern für die beiden einfach viel druckfreier zu gestalten.

Letzten Endes bleibt es zum Glück Penny_Lanes Entscheidung, was sie macht. Jedenfalls hoff ich, daß das alles gut geht, Penny wieder zu Kräften kommt und die Beziehung die Schwierigkeiten irgendwie übersteht. PUNKT.
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Bilana
Beitrag 16.Jun.2006 - 22:34
Beitrag #13


Capparis spinosa
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QUOTE
@Bilana: ich bin schlicht von Penny_Lane's Aussage ausgegangen, daß sie mit dem Status Quo eigentlich nicht dauerhaft leben kann/will. Die beiden lieben sich offenbar, und wenn so etwas vor die Hunde geht, weil kein Kompromiß gefunden wird, macht es mich abgrundtief traurig und maßlos wütend, wenn auch auf die Situation statt auf eine Person.

Dandelion, da gebe ich dir uneingeschränkt recht.

QUOTE
Trotzdem gehe ich von der Meinung, daß beide die Situation entlasten können, und es toll ist, wenn beide dran arbeiten, keinen Meter ab. Vielleicht war mein Gedanke zum "wie" falsch. Wahrscheinlich.

Auch hier gebe ich dir recht. Ich denke schon, dass du es nicht böse gemeint hast. Trotzdem klingt dein vorheriges Posting anders, als die von mir zitierte Aussage.
Klang schon abwertend, fordernd und nur die Freundin und ihre "Krankheit" betrachtend. Aber wie du jetzt selbst sagst müssen beide an sich arbeiten, wenn die Beziehung bestehen soll.
PennyLanes Freundin hat genau so ein Recht darauf emotional, sozial nicht überfordert und gestresst zu werden, wie PennyLane natürlich ein Recht auf emotionalen Austausch Nähe hat.
Man kann ja auch mal schauen wo die Vorteile solcher relativen Emotionsblindheit liegen.

"Sanfter Druck" wird vielleicht nur zur Verhärtung der Fronten führen, was allein schon ein Beweis ist, das "Emotionsblindheit" nicht absolut existiert. Vielleicht braucht die Freundin auch erst einmal die Gewissheit, dass sie ok ist, so wie sie ist. Und dann wird sie sich von sich aus verändern wollen, weil der Blick dann freier für problematische Aspekte ist.

Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 16.Jun.2006 - 22:35
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dandelion
Beitrag 16.Jun.2006 - 23:14
Beitrag #14


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öhm... abwerten wollte ich sicher niemanden. :blumen: sorry. Wahrscheinlich kommt es so rüber, weil die Eigenschaften, auf die hier Rücksicht genommen werden muß, sehr negativ besetzt sind, und ich nicht besonders viel Wert darauf gelegt habe, das ausdrücklich auszuschließen.
Fordern - darum geht es doch im Grunde. Beide fordern, was sie brauchen. Die Eine dadurch, daß sie es lebt und einfordert, daß das auch so bleibt, die andere dadurch, daß sie sagt "so nicht".
Die schöne Idealsituation des "mach, wie du willst, ich auch, und wir treffen in perfekter Harmonie aufeinander" endet leider viel zu oft im Frontal-Crash. Von daher sollte es sinnvoll sein, einen Kompromiß auf beiden Seiten nach Kräften zu unterstützen.
Sei es durch klares Feedback an die Partnerin, die sich und dich, Penny_Lane, nicht vom emotionalen Blickwinkel aus wahrnimmt, und sonst nur mit großer Anstrengung mitbekommt, was los ist, oder eben durch ein Selbsterstarken, das dann die Basis werden kann für das, was du vorschlägst, Bilana - auffangen, da-sein, annehmen. Momentan klingt das in meinen Ohren bei dem großen Interessenkonflikt nämlich leider viel zu sehr nach der praktischen Konsequenz einer Selbstaufgabe. :(

Mit dem Gedanken, daß ein gemeinsames Leben vielleicht keine gute Idee ist, war auch nicht die Partnerschaft als solche gemeint, sondern die mögliche Überforderung, die aus dem gemeinschaftlichen Nähe-Alltag für beide und deren Bedürfnisse erwachsen kann - und der Gedanke, daß vielleicht dort eine Alternative liegen könnte. Wenn's anders wirklich für beide geht, umso besser. :)
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PennyLane
Beitrag 17.Jun.2006 - 10:03
Beitrag #15


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Hallo und vielen lieben Dank für Eure Antworten und Euren Beistand. :)

Vielleicht erstmal nur kurz, um der Klarheit willen: wir hatten ja lange eine Fernbeziehung; das fanden wir beide nicht gut - und wir haben beide darunter gelitten. Es war auch der Wunsch meiner PArtnerin, dass wir zusammen ziehen. Wir haben schon die Möglichkeit "unter zwei Dächern leben" in Erwägung gezogen, aber das möchte wiederum auch meine Frau nicht - und ich bin auch nicht so begeistert davon. Denn das würde bedeuten, dass ich (aus finanziellen Gründen) in die Stadt ziehen müsste, in der ich studiere; wir wären dann wieder fast 400 km voneinder entfernt. Zuletzt hatte übrigens auch das getrenntleben nicht mehr gut funktioniert - auch deshalb haben wir gedacht, dass die Problematik besser wird, wenn wir zusammenleben. Insgesamt eine verzwickte Situation, auch pragmatisch gesehen.

Okay, die Zeit läuft mir davon. Liebe Dank nochmal
PennyLane
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PennyLane
Beitrag 17.Jun.2006 - 12:09
Beitrag #16


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Also, dann mal weiter.

@stoner: ja, das sagt mir was. Vielen Dank für die Info. :)

@co-mom: na ja, meine Frau wüsste ja selber endlich gerne, was da eigentlich los ist - sie informiert sich ja schon seit Jahren. Nur bisher war eben kein äußerer Anlass für Veränderungen da, weil sie damit eben gut leben kann. Aber sie wünscht sich, dass unser Umgang einfach etwas leichter wird und wir gut miteinader klarkommen - und dass auch ich zu meinem Teil komme. Da sie mich liebt und nicht möchte, dass ich unglücklich bin, ist sie einer Therapie durchaus aufgeschlossen. Nur wie gesagt, der Antrieb fehlt - von sich aus würde sie das nicht machen.

@Bilana: hm, Diagnose klingt in dem FAll für mich nciht wie eine Verurteilung. Aber es hilft uns, herauszufinden, wie wir mit dem Problem umgehen können, da wir dann genauer wissen, in welche Richtung wir suchen müssen. Um den Sinn und Unsinn von Diagnosen und deren Findung kann man sich streiten - aber für uns ist es in dieser Situation eine Vereinfachung. Verstehst Du?
Klar, Emotionsblindheit oder AS hat natürlich ganz enorme Vorteile. Ich möchte auch nicht, dass der Eindruck entseht, meine PArtnerin sei ein kaltes, unemotionales MIststück. Gott bewahre, sie ist ein toller, lieber, einzigartiger Mensch, schließlich habe ich mich ja auch in sie verliebt - ich schätze und verehre sehr viele ihrer Eigenschaften. :wub: Aber dadurch, dass die Situation schon so aufgeheizt ist, bin ich natürlich auch nicht mehr immer die Geduldigste (was ich sehr lange war - ich habe ziemlich vieles einfach akzeptiert und erst in letzter Zeit angefangen, so vehement zu muckern) und so geraten wri aneinander. Das ist auch für meine Frau stressig, vielleicht auf eine andere Art - und es kommt anders zum Ausdruck. Aber vielleicht hast Du Recht, vielleicht gebe ich ihr manchmal nicht das Gefühl, dass sie grundsätzlich okay ist, wie sie ist und dass ich sie so liebe. Da muss ich mal drüber nachdenken. :gruebel:

@Dandelion: genau um einen Kompromiss geht es auch. Dass eine Heilung nicht möglich sein wird, ist uns beiden klar - und das muss auch gar nicht sein. Aber ich glaube einfach daran, dass meine FRau noch sehr viel unausgeschöpftes Potential für weitere Entwicklungen hat und dass wir das gemeinsam nutzen können. So, dass uns beiden gedient ist. Es muss ja absolut nicht perfekt sein, das sind Menschen und deren Beziehungen ohnehin nicht oder äußerst selten. Aber es gibt einfach Punkte und Situationen, die so, wie sie jetzt sind, auf Dauer bei aller Liebe, aller Geduld und allem Verständnis nicht bleiben können. Das würde dann wirklich z.T. in eine Art Selbstaufgabe ausarten.
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dandelion
Beitrag 17.Jun.2006 - 12:38
Beitrag #17


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Penny, das klingt super :blumen2: drück euch alle verfügbaren Daumen, daß ihr bald streßfreier miteinander umgehen könnt... :wub: mir geht grad echt das Herz auf.
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PennyLane
Beitrag 17.Jun.2006 - 13:10
Beitrag #18


Idealistin
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:D Vielen Dank, das können wir gebrauchen.

Dir geht das Herz auf? Wie süß. Wie kommt´s?
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dandelion
Beitrag 17.Jun.2006 - 14:57
Beitrag #19


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nur so... freu mich halt ;)
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PennyLane
Beitrag 17.Jun.2006 - 15:13
Beitrag #20


Idealistin
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:D Das freut mich!

MIr fällt gerade noch etwas ein, das trage ich jetzt einfach nochmal nach.
Wie macht Ihr das eigentlich mit gemeinsamen Unternehmungen / Aktivitäten? Wie geht Ihr damit um, wenn Ihr verschiedene Interessen habt?
Auch das ist ein kleiner Streitpunkt bei uns, da meine Frau sich vor allem für Dinge interessiert, die sie alleine tun kann - und für Gemeinsames braucht´s schon sehr viel Überzeugungskraft meinerseits. Es sei denn, wir finden etwas, das ihr sehr viel Spaß macht - und damit habe ich meist ein Problem. Das wird besonders im Sommer schwierig. :wacko:
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