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> Verlage, Agenturen & Co., unsere Erfahrungen
robin
Beitrag 07.Nov.2004 - 16:15
Beitrag #1


I lof tarof!
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ich hoffe, ich bin im richtigen... ufo!
Der anlass für diesen thread: Gestern habe ich mich furchtbar geärgert, weil ich, zufällig!, rausgekriegt habe, dass eine bestimmte anthologie schon auf dem markt ist. Für die ausgabe hatte ich im frühjahr 04 einen beitrag geschickt, und die verlegerin mailte mir, dass er ihr gut gefallen hatte und dass er sich in der engste auswahl befand... (ich hatte schon mal in einer anderen ausgabe veröffentlicht, dh. die verlegerin kennt mich sogar schon!) Nun ist das buch raus, ...und meine geschichte auch! Und ich bin sauer!
Habt ihr auch erfahrungen mit verlagen bzw verlegern gemacht? Wie verhält es sich eigentlich? Muss man immer und immer wieder nachfragen? Oder geht man denen nur auf die nerven? <_<
Gibt es eine 'methode', um mit diesen institutionen/menschen umzugehen? Übrigens habe ich ziemlich verrückte/negative erfahrungen auch mit agenturen bzw agenten gemacht... :angry:
Ich wünsche mir, dass alle schreibenden sich hier mut machen und tipps tauschen können... :) zur gegenseitigen unterstützung!
(nach dem altbekannten motto: gemeinsam sind wir unschlagbar! ;) )
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megan
Beitrag 07.Nov.2004 - 16:22
Beitrag #2


skaldkona
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robin, was ist das denn für ne anthologie?
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regenbogen
Beitrag 07.Nov.2004 - 17:07
Beitrag #3


a.D.
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Viel Erfahrung hab ich nicht - genau genommen eine gute und eine schlechte.

Die gute betrifft den Berliner Verlag Krug und Schadenberg. Dort wurde ich mit meinem Vorschlag sehr ernst genommen, ohne dass mir falsche Versprechungen gemacht wurden. Persönlicher Kontakt war leicht herzustellen, Nachfragen wurde konstruktiv aufgenommen, und ich bekam innerhalb einer vernünftigen Frist ein ausführliches, nachvollziehbares Feedback (auch wenn's negativ ausfiel). Eine Buchhändlerin, die in ihrem Laden für den Einkauf zuständig ist, bestätigte die angenehme Zusammenarbeit mit diesem Verlag auch aus Buchhandelssicht.

Die schlechte betrifft einen ziemlich bekannten Verlag lesbischer Bücher, den ich hier lieber nicht beim Namen nenne. Der war in fast allem genau das Gegenteil. :rolleyes:

Was man so hört, scheinen die Welten der Verlage und der AutorInnen allerdings in der Regel ziemlich auseinander zu liegen. Selbst renommierte Verlage unterliegen heutzutage dermassen dem Gesetz des Marktes, dass der Respekt vor den AutorInnen und den Ansprüchen ihrer Werke dabei manchmal auf der Strecke bleiben. Ausnahmen scheinen die Regel zu bestätigen.
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Polly
Beitrag 07.Nov.2004 - 17:29
Beitrag #4


Ego, Alter!
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Ich habe die letzten zwei Jahre in einem Verlag gearbeitet. Dass ein Autor nicht erfährt, wenn ein Beitrag von ihm erschienen ist, ist zweifellos schlechter Stil. Allerdings ist es bei einer Anthologie Sache der Herausgeberin, den Autoren Belegexemplare zu schicken. Die notwendige Anzehl an Exemplaren bekommt sie vom Verlag zur Verfügung gestellt. Im Übrigen sind die meisten Verlage personell unterbesetzt und mit Arbeit überlastet, sodass es sich durchaus empfiehlt, in solchen Fällen selbst nachzufragen.
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Bilana
Beitrag 08.Nov.2004 - 18:01
Beitrag #5


Capparis spinosa
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Schlechter Stil ja, aber sonst? Hey, deine Story ist drin und draußen. Ist es nicht das was zählt.
Mir ist übrigens etwas ähnliches passiert, aber ich habe es nicht anders erwartet. Es ging dabei um eine Karte in einem Atlas. Natürlich war von vorne herein klar, dass die Karte drin sein würde. Aber ich habe nie ein Belegexemplar bekommen, noch hat mich jemand in Kenntnis gesetzt, als der Atlas erschien.
So what.
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regenbogen
Beitrag 08.Nov.2004 - 18:26
Beitrag #6


a.D.
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QUOTE (robin @ 07.Nov.2004 - 16:15)
Nun ist das buch raus, ...und meine geschichte auch!

Nun muss ich mal ganz dumm fragen, @robin - ist deine Geschichte nun drin im Buch oder nicht? Ich habe das so verstanden, dass sie nicht veröffentlicht wurde, obwohl es geheissen hatte, du hast gute Chancen? :gruebel:
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robin
Beitrag 09.Nov.2004 - 16:02
Beitrag #7


I lof tarof!
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@regenbogen: du hast es erfasst! Allerdings habe ich inzwischen erfahren, dass meine geschichte zu 99% nächstes jahr drin ist... kleiner trost. -_-
Es ist mir weiterhin wichtig, unabhängig von meinem beispiel, von euch eure erfahrungen ... zu erfahren. Auch positives natürlich :)
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sugar
Beitrag 23.Dec.2004 - 11:18
Beitrag #8


sendegi sibast!
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Ich habe leider keine Erfahrungen, über die ich berichten könnte, aber ich möchte gerne wissen, ob eine mal mit Books on Demand zu tun hatte :)
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kenning
Beitrag 23.Dec.2004 - 15:38
Beitrag #9


Naschkatze
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Also ich würde eher davon abraten. Meist hat man da einen Haufen kosten und bleibt dann darauf sitzen.

kenning
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janis
Beitrag 23.Dec.2004 - 16:39
Beitrag #10


Gut durch
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ich hatte vor einiger zeit eine kleine erfahrung gesammelt mir der "frankfürter bibliothek". die zwar in einer gedichtsammlung auch meines veröffentlicht hat mit meiner erlaubnis. dieser gedichtband ist aber derartig teuer, dass sogar der vorzugspreis zuviel war. dieser band wurde dann kurz vor weihnachten in gold und leder und linnen und so weiter auf den markt geworfen *nachtigall..*

gleichzeitig erhälst du dann auch regelmäßig post für schreibkurse, lektoren anbietungen etc.
also alles in allem eine werbestrategie und nepp in meinen augen.

das hat meine erste freude darüber eindeutig geschmälert.

alle angebote waren sündhaft teuer. meine erfahrungen bestätigten auch leute, die sich speziell in einem forum über diesen verlag austauschten.
davon kann ich also abraten.
janis

Der Beitrag wurde von janis bearbeitet: 23.Dec.2004 - 16:40
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blaustrumpf
Beitrag 23.Dec.2004 - 20:58
Beitrag #11


Ich will Durchblick! Darum ist meine Brille von MrsM!
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Tach, die Damen, Servus die Madln und dergleichen Anreden mehr

Der Vorteil bei "Book on Demand" (BoD) besteht unter anderem darin, dass die Exemplare "on Demand" (vulgo: auf Verlangen, je nach Eingang der Bestellungen) hergestellt werden.

Es ist also ohne Einsatz heftiger Egoverwirrungen verhältnismäßig schwierig, den Keller voll angestaubter Restexemplare zu haben. Sorry, kenning. Ich vermute, du meinst das Problem mit den so genannten "Zuschussverlagen".

Letztere sind die, die gerne in Zeitungen und auf Messen mit "Verlag sucht Autor" werben. Als Reklametexterin weiß ich, dass ein gewisser Grundgehalt an Wahrheit in der Aussage schon gegeben sein sollte. In dieser stimmen sogar alle drei Wörter, ohne dass der Satz die tatsächlichen Gegebenheiten widergibt.

"Verlag": Ja, die Firma nennt sich Verlag. Sie gibt tatsächlich auch Bücher heraus. Aber daraus abzuleiten, dass die ganze Angelegenheit seriös sei, ist gefährlich.

"sucht": Dieses Wort ist sowohl klein- als auch großgeschrieben passend.
1) Kleinschreibung
Damit die Firma existieren kann, muss sie Geschäfte tätigen. Erstaunlicherweise kursieren die Adressen von Zuschussverlagen ja nicht als Geheimtipp unter den Schreibenden ("Echt klasse Betreuung, eins a Geschäftsgebaren, Superprodukt, Marketing für mein Buch vom Allerfeinsten..."). Also muss der Betrieb selbst tätig werden. Und suchen.
2) Großschreibung
Es ist ein schönes Gefühl, seinen Namen auf und in einem selbstgeschriebenen Buch zu sehen. Besonders, wenn das Produkt dann nicht in der Grabbelkiste beim Discounter landet, sondern in edlem Ambiente einer richtigen, echten Buchhandlung.
Und wer so etwas so richtig von Herzen will, entwickelt eventuell eine Sucht. Wird sie nicht mit dem oben Beschriebenen (für eine Weile) gestillt, verfallen viele auf die Idee, es läge nicht an ihrem Text und/oder der Blindheit der Verlagslektoren, sondern ausschließlich an den bösen Marktgesetzen.

"Autor": Wer darauf verfällt, ein bisschen Geldeinsatz seinerseits und schon geht das eigene Buch weg wie warmes Brot, sollte das Wort genauer anschauen. Erst kommt ein großes "Au" und anschließend steht ein kleiner tor da.

Ist leider so. Ein Zuschussverlag ist seltenst daran interessiert, den Buchmarkt mit den Texten zu versorgen, die sonst weniger Chancen hätten. In der Regel ist das Geschäftsziel das Geschäft. Vulgo: Das Geld. Und das ist naiven Schreibenden allemal leichter aus der Tasche zu ziehen als mit ehrlicher Verlagsarbeit auf dem heiß umkämpften Buchmarkt.

* * *

Also. Book on Demand funktioniert meiner Meinung nach so:
Ich habe einen Text.
Ich will, dass daraus ein Buch wird.
Ich gründe einen kleinen (Eigen-)Verlag (oder schlüpfe bei einem Dienstleister unter, den ich dafür bezahle).
Das Buch wird gelistet (kann also in der Buchhandlung meines Vertrauens ganz normal bestellt werden).
Das Buch wird erst dann gedruckt, in einer Stückzahl, die den eingegangenen Bestellungen entspricht.
Werbung, Marketing und der ganze Schnodder ist natürlich ein Extrathema.

Mit einem Zuschussverlag sieht das so aus:
Ich habe einen Techt.
Ich will, dass daraus ein Buch wird.
Ein Zuschussverlag akzeptiert das Manuskript und macht mit mir einen Vertrag, der mich zur Zahlung einer (im ersten Moment irgendwie finanzierbar erscheinenden) Summe verpflichtet (sowie häufig auch zur Abnahme einer bestimmten Stückzahl zum rabattierten Autorenpreis).
Der Zuschussverlag verspricht in der Regel vollmundigst unter anderem "Präsentation auf Messen". Wer schon einmal auf einer seriösen Buchmesse war, weiß dass eine solche Präsentation höchst unterschiedliche Formen annehmen kann...
Das Buch wird in der verabredeten Auflage gedruckt. Früher oder später.
Es wird auch gelistet. Früher oder später.
Gerne überlässt der Zuschussverlag "seinen" Autoren das leidige Geschäft, das Produkt in den Buchhandlungen zu platzieren (ein "richtiger" Verlag hat ein Netz von Verlagsvertretern, die mit dem Buch - oder wenigstens dem Katalog in der Hand - Klinken putzen).
Früher oder später meldet sich der Zuschussverlag und klagt über die schlechte Wirtschaftslage und die teuren Lagerkosten.
Spätestens dann wird wieder Geld fällig: Welche/r AutorIn mag schon "sein Kind" ins Altpapier wandern sehen? Also kauft man die restliche Auflage eben auch auf. Im Keller ist noch Platz.

Schöne Grüße von blaustrumpf,
die den Besuch von Schreibkursen bei Karen-Susan Fessel empfiehlt sowie Geduld und Durchhalten

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kenning
Beitrag 24.Dec.2004 - 21:47
Beitrag #12


Naschkatze
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Hey!

Nein, ich meinte nicht die Zuschußverlage. Die sind noch schlimmer.Kann diesbezüglich Deinen Ausführungen nur vollinhaltlich zustimmen.

Soweit ich es erfahren konnte, muß man bei BoD auch erstmal dafür zahlen, damit das Buch in den Katalog aufgenommen wird. Ob das Buch später dann Abnehmer findet, hängt hauptsächlich davon ab wie viel Werbung man selber macht (die kostet natürlich auch wieder).
Es ist allerdings schon etwas länger her, daß ich mich darüber genauer informiert habe. Vielleicht wurde das in der Zwischenzeit auch geändert.

kenning

P.S.: Ohne jemand zu nahe treten zu wollen: Ich finde es wirft auch ein etwas seltsames Licht auf den Autor, wenn er dafür bezahlt seine eigene Geschichte veröffentlicht zu sehen. IMHO sollte das eher umgekehrt sein: Man bekommt Geld dafür weil jemand die Geschichte so gut findet, daß er sie veröffentlichen will.
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mandelbäumchen
Beitrag 25.Dec.2004 - 09:25
Beitrag #13


Naschkatze
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Meine Erfahrungen mit BOD sind recht gut, ich würde nicht unbedingt davon abraten. Zwar zähle ich mein BOD nur halb als Veröffentlichung, aber bereut habe ich diesen Schritt nie. Ich würde es vielleicht sogar noch einmal machen, diesmal allerdings mit professionellem Lektorat.

Die Kosten sind recht überschaubar, mittlerweile mache ich (geringen) Gewinn. Das Buch ist im Prinzip nie ausverkauft. Es verkauft sich zwar nicht gut, aber einzelne Exemplare verkaufe ich regelmäßig seit mehreren Jahren, ohne dafür groß Werbung zu machen.

Darüber hinaus hat mir dieses BOD (in Kombination mit Vitamin B als Anschub, zu dem ich aber auch durch diesen Text gekommen bin) geholfen, den Fuß in die Tür zu bekommen. D.h. mittlerweile bekomme ich regelmäßig Einladungen zur Teilnahme an Anthologien, die fast alle zu Veröffentlichungen geführt haben.

Oben habe ich geschrieben, dass ich es nur halb als Veröffentlichung zähle, unter anderem weil es heutzutage tatsächlich etwas "anrüchig" ist, Texte im Selbstverlag zu veröffentlichen. "Früher" war es normal, dass Autorinnen und Autoren ihre Texte selbst veröffentlicht haben bzw. für deren Veröffentlichung bezahlt haben. Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, hatten Virginia und Leonard Woolf sogar eine Druckerpresse im Keller, mit der sie u.a. auch ihre Texte selbst gedruckt haben. Korrigiert mich, wenn ich das falsch in Erinnerung habe.

Es disqualifiziert eine Autorin nicht zwangsläufig, Texte im Selbstverlag zu veröffentlichen. Vor allem für Texte jenseits des Mainstreams ist es eine gute Möglichkeit, wenigstens zu einen kleinen Leserinnenkreis zu kommen.

Sicher wird auch viel Schrott im BOD-Bereich gedruckt. Aber sieht es im "normalen" Verlagsbereich da wirklich so viel besser aus?

Wünsche frohe Weihnachten

Mandelbäumchen

Edit: Im übrigen kostet es zumindest bei BOD nichts in den "Katalog" aufgenommen zu werden. Lediglich die Vorbereitung für den Druck kostet eine (so finde ich) relativ geringe Gebühr. Die Vergabe einer ISBN kostet ebenfalls etwas, aber diese Gebühr fällt für jeden Verlag an. Wie das bei anderen Print on Demand-Anbietern ist, weiß ich nicht.

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 25.Dec.2004 - 09:29
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Mottenrotten
Beitrag 25.Dec.2004 - 15:11
Beitrag #14


Geschirrspülerin
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QUOTE (mandelbäumchen @ 25.Dec.2004 - 09:25)
Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, hatten Virginia und Leonard Woolf sogar eine Druckerpresse im Keller, mit der sie u.a. auch ihre Texte selbst gedruckt haben.

Die Woolfs hatten nicht einfach nur eine Druckerpresse, sondern waren ziemlich ambitionierte Verleger, in deren Programm u. a. auch Bücher von TS Eliot, Sigmund Freud und Gertrude Stein erschienen. Mit heutigen Zuschußverlagen kann man das nicht vergleichen ... .
Weihnachtliche Grüße
Motte
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mandelbäumchen
Beitrag 26.Dec.2004 - 12:16
Beitrag #15


Naschkatze
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QUOTE (Mottenrotten @ 25.Dec.2004 - 15:11)
QUOTE (mandelbäumchen @ 25.Dec.2004 - 09:25)
Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, hatten Virginia und Leonard Woolf sogar eine Druckerpresse im Keller, mit der sie u.a. auch ihre Texte selbst gedruckt haben.

Die Woolfs hatten nicht einfach nur eine Druckerpresse, sondern waren ziemlich ambitionierte Verleger, in deren Programm u. a. auch Bücher von TS Eliot, Sigmund Freud und Gertrude Stein erschienen. Mit heutigen Zuschußverlagen kann man das nicht vergleichen ... .
Weihnachtliche Grüße
Motte

Genau das meinte ich auch ;-), auch wenn ich es etwas flapsiger ausgedrückt habe.

Von Zuschussverlagen habe ich auch nicht gesprochen, sondern vom Selbstverlag im Print-on-Demand-Verfahren. Print-on-Demand hat nichts mit Zuschussverlagen zu tun. Es ist lediglich eine neue Technik, die den Druck von einzelnen Exemplaren, bzw. geringen Stückzahlen zu einem erträglichen Preis ermöglicht. Damit erleichtert es das Veröffentlichen im Selbstverlag, weil es relativ preiswert und damit auch risikolos ist. Verlegerin ist dann die Autorin, die sich auch um alle verlegerischen Belange selbst kümmern muss bzw. Dienstleistungen wie Lektorat, Satz, Design und Vermarktung dazu kaufen kann. Vorteil von BOD ist, dass der Vertrieb über den Großhandel mit geregelt ist, d.h. die Bücher werden z.B. automatisch auch bei Amazon gelistet oder können von Buchhändlern über den Großhandel bestellt werden.
Auch Verlage greifen auf Print-on-Demand zurück, um Texte zu veröffentlichen, bei denen nur mit geringen Verkaufszahlen gerechnet wird oder es werden längst vergriffene Bücher neu aufgelegt. Print-on-Demand lohnt sich zur Zeit noch nicht für höhere Auflagen. Womöglich ist es aber die Standard-Technik der Zukunft, wer weiß.
Es gibt mittlerweile auch einen Jelinek im Print-on-Demand (nicht im Selbstverlag).

Mandelbäumchen

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 26.Dec.2004 - 12:21
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Fräulein Meyer
Beitrag 02.Jan.2005 - 12:20
Beitrag #16


Gemüseputzi
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QUOTE (kenning @ 24.Dec.2004 - 21:47)
P.S.: Ohne jemand zu nahe treten zu wollen: Ich finde es wirft auch ein etwas seltsames Licht auf den Autor, wenn er dafür bezahlt seine eigene Geschichte veröffentlicht zu sehen. IMHO sollte das eher umgekehrt sein: Man bekommt Geld dafür weil jemand die Geschichte so gut findet, daß er sie veröffentlichen will.


Ich sehe das nicht so. Ein Buch, das von einem Verlag abgelehnt wird, muss nicht notwendigerweise schlecht sein. Eine Erstautorin freut sich eventuell über 500 verkaufte Exemplare. Ein Verlag würde als kommerzielles Unternehmen dasselbe Buch als Misserfolg bezeichnen.

Ein Lesbenbuch hat es aufgrund der begrenzten Zielgruppe im Übrigen besonders schwer.
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Fräulein Meyer
Beitrag 02.Jan.2005 - 12:49
Beitrag #17


Gemüseputzi
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QUOTE (sugar @ 23.Dec.2004 - 11:18)
Ich habe leider keine Erfahrungen, über die ich berichten könnte, aber ich möchte gerne wissen, ob eine mal mit Books on Demand zu tun hatte  :)


Ich habe über bod ein Sachbuch veröffentlicht und würde meine Erfahrungen insgesamt als positiv bezeichnen. Die genannten Fristen wurden eingehalten, die Abwicklung verlief reibungslos, bei Fragen meinerseits stand mir ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.

Man muss sich natürlich im Vorhinein darüber klar sein, auf was man sich einlässt. Ich meine hier hauptsächlich die Tatsache, dass man selbst für das Buch Werbung treiben muss. Ich habe mich für die billigste Variante, nämlich die Do-it-yourself-Lösung entschieden, was bedeutete, dass ich den Text selbst Korrektur lesen, selbst setzen musste, für die Gestaltung des Covers verantwortlich war....Muss schon ein tolles Gefühl sein, wenn man diese Tätigkeiten an einen Verlag delegieren kann.

An Blaustrumpf: Man muss als Erstautorin nicht gleich einen Verlag gründen, um über bod zu veröffentlichen.

Die Möglichkeit zwischen verschiedenen Varianten zu wählen sowie die Tatsache, dass die Autorin bei bod selbst den Ladenverkaufspreis festlegt, spricht m. E. für bod. Allerdings habe ich in jüngster Zeit beobachtet, dass einzelne Dienstleistungen nun sozusagen herausgenommen werden und extra bezahlt werden müssen. So muss man jetzt z . B. die Pflichtexemplare gegen Entgelt von bod versenden lassen und die Teilnahme an der Buchmesse läuft auch über einen Extra-Obulus.

Trotzdem: Gerade im Lesbenbereich stehen uns ja nicht unbegrenzt viele Verlage zur Verfügung, bod ist dann immer noch die bessere Wahl als die eigne Schublade...
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mandelbäumchen
Beitrag 02.Jan.2005 - 13:13
Beitrag #18


Naschkatze
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QUOTE (Fräulein Meyer @ 02.Jan.2005 - 12:49)
Allerdings habe ich in jüngster Zeit beobachtet, dass einzelne Dienstleistungen nun sozusagen herausgenommen werden und extra bezahlt werden müssen. So muss man jetzt z . B. die Pflichtexemplare gegen Entgelt von bod versenden lassen und die Teilnahme an der Buchmesse läuft auch über einen Extra-Obulus.


Diese Dienstleistungen wurden nicht herausgenommen, es gab sie früher, zumindest am Anfang von BOD nicht. Meine Pflichtexemplare musste ich noch selbst verschicken, es gab gar keine Alternative. Und die Teilnahme an der Buchmesse war in 2000 noch nicht möglich, d.h. es wurden zwar BODs bei der Messe ausgestellt, die Autorinnen/Verlage hatten aber keinen Einfluss darauf, weder mit noch ohne Bezahlung.

Ansonsten stimme ich Deinem Beitrag voll zu.

Mandelbäumchen
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kenning
Beitrag 03.Jan.2005 - 12:14
Beitrag #19


Naschkatze
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QUOTE
Ich sehe das nicht so. Ein Buch, das von einem Verlag abgelehnt wird, muss nicht notwendigerweise schlecht sein.

Das stimmt. Sehr oft ist dies jedoch leider der Fall.

Ich sollte allerdings vielleicht dazusagen, daß ich mich in meiner, von Dir zitierten Aussage auf Romane und nicht auf Sachbücher bezog. Bei Sachbüchern mag ein Eigenverlag unter Umständen mehr Sinn machen.

QUOTE
Ein Lesbenbuch hat es aufgrund der begrenzten Zielgruppe im Übrigen besonders schwer.

Naja, ich als Autorin würde es weder als meine vordringliche Aufgabe sehen lesbische Inhalte veröffentlicht zu sehen, noch Bücher zu verfassen, die nur von Lesben gelesen werden sollen. In meinen Augen sollte das vordringlichste Ziel sein gute, spannende, lesenswerte Geschichten zu schreiben. .... Nur der Form halber: Dies ist nur meine persönliche Einstellung, ich respektiere es vollkommen, wenn jemand anderer auch andere Ziele mit seinem Schreiben verfolgt.

kenning
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Masi
Beitrag 03.Jan.2005 - 13:14
Beitrag #20


community managsie
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QUOTE (mandelbäumchen @ 02.Jan.2005 - 13:13)
...Meine Pflichtexemplare musste ich noch selbst verschicken, ...

was sind denn pflichtexemplare?
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