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> Fernbeziehung, wie lange geht das gut
Sonnenschein
Beitrag 14.Sep.2006 - 11:11
Beitrag #21


Filterkaffeetrinkerin
***

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Ich danke euch schon mal gaaaanz doll für die Antworten :blumen2:
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Diana
Beitrag 14.Sep.2006 - 12:01
Beitrag #22


Gut durch
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Die Antwort ist: Es kommt drauf an. ;)

Ich erlebe zurzeit die zweite Fernbeziehung in meinem Leben. Und ich kann sagen, das zweite Mal klappt deutlich besser als das erste Mal.
Ich würde immer dazu raten, auszuprobieren, was möglich ist. Aber auch genau hinzuschauen, ob die Belastungen in erträglichem Verhältnis zu den Bedürfnissen stehen.
Manchmal braucht man einfach jemanden in seiner Nähe und hat keine Kapazitäten frei für irgendwelches Hin und Her. Eine große Entfernung ist eine Belastung, die man nicht immer abfedern kann. Unter anderen (inneren) Umständen hingegen arrangiert man sich ganz gut.
Meine Erfahrung ist, dass sehr viel von der eigenen inneren Verfassung abhängt. Vor zwölf Jahren, als ich mit der ersten Fernbeziehung konfrontiert wurde, hat mich das ungeheuer strapaziert. Ich war unsicher und zeitweise regelrecht verzweifelt, hatte kein Gefühl dafür, was passieren würde. Ich hatte große Angst, dass ich den Kontakt wieder verlieren würde, für den ich mich gerade geöffnet hatte. Das Ganze dauerte nur eineinhalb Jahre, aber diese Zeit hab ich in sehr unguter Erinnerung. Es ging mir gar nicht gut damit.
Meine "neue" Fernbeziehung (sowas wollte ich eigentlich nicht unbedingt wieder haben) dauert nun schon zweieinhalb Jahre und fühlt sich komplett anders an. Auch hier war die geografische Distanz von Anfang an da (das ist die schwierigste Variante, wenn man mal eine Weile zusammengelebt hat, kann man mit einer räumlichen Trennung anders umgehen) und es gab auch hier viele Unsicherheiten – aber ich hab trotzdem das Gefühl, dass ich wesentlich besser damit zurechtkomme.
Im Grunde reduziert sich die Belastung auf die "äußeren" Anstrengungen, das Planen und die Fahrererei. Diese ganz elementaren Ängste, die ich früher erlebt habe, sind nicht mehr da. Das heisst, da sind sie schon, aber ich gehe heute anders damit um.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es für mich persönlich nicht entscheidend ist, ob ich meine Partnerin nun täglich sehen kann oder nicht. Ich merke auch auf große Distanz recht schnell, ob es da ein Band gibt, das uns verbindet. Und dieses Band kann halten, auch über viele, viele Kilometer.

Edit: Sprache entwurstelt

Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 14.Sep.2006 - 12:46
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sja
Beitrag 14.Sep.2006 - 20:52
Beitrag #23


Gut durch
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Fernbeziehungen können klappen, wenn Beide Beteiligten gut damit zu Recht kommen.
Fernbeziehungen haben auch Vorteile, wenn man sich denn sieht ist halt vielfachalles auf dieses Zusammensein ausgerichtet, weil die gemeinsame Zeit knapp und kostbar ist.
Andererseits heißt Fernbeziehung auch immer wieder Abschied nehmen.

Ich selber habe von 1991-93 eine reine Wochenendbeziehung einfach deshalb, weil mein damaliger Lebensgefährte (:ph34r: huch ja so was gab es mal) Zeitsoldat bei der Bundeswehr und 400 km entfernt stationiert war. Damals waren SMS, Handys, EMail etc. noch nicht privat verbreitet. Ich konnte ihn über die Woche normalerweise gar nicht erreichen. (Für absolute Notfälle hätte man höchstens in der Kaserne anrufen und um Rückrufbenachrichtigung bitten können.) Er hat dann später meist einmal die Woche von der Telefonzelle aus abends angerufen.

Die ersten Monate hat mir das hin und her nichts ausgemacht. Ich war vorher immer allein und so ist mir eher die Änderung am Wochenende nicht allein zu sein positiv aufgefallen, denn das Getrennt sein in der Woche. Nach dem wir durch seinen Urlaub dann irgendwann mal mehr Zeit miteinander verbracht hatten, als nur Wochenenden wurden jedoch für mich persönlich die Abschiede immer schwerer zu ertragen, weil sie halt wieder eine Woche "allein sein" brachten. Er wurde dann zum Ende seiner Dienstzeit heimatnah versetzt, so dass er wenn auch mit ziemlich Fahrerei verbunden die meiste Zeit Heimschläfer, sprich nachts zu Hause, sein konnte. Das die Beziehung den Übergang zur ständigen Anwesenheit dann nicht überlebt hat. Hat viele Gründe nicht zu letzt auch den, dass er nun mal ein er war. Aber das war mir damals so nicht bewusst.

Von daher schlage ich persönlich mich mit Sicherheit nicht darum wieder eine Fernbeziehung zu führen. Aber andersrum soll man niemals nie sagen, wer weiss schon wo die Liebe eines Tages hinfällt? Aber es wäre sicher nur ein Modell für einen begrenzten Zeitraum, bis man sicher genug ist und die Möglichkeit besteht die Entfernung durch Umzug/Arbeitsplatzwechsel einer oder beider Beteiligter zu verringern. Einfach weil ich weiss, dass ich so etwas auf Dauer nicht aushalte. Aber natürlich auch nicht erwarten kann, dass die Frau der Träume auf dem Serviertablett gleich nebenan wohnt.

Außerdem kenne ich aus dem Bekanntenkreis auch durchaus positive Beispiele wo mehrjährige Fernbeziehungen über 500 km dann inzwischen nach endlich ermöglichtem Zusammenzug auch noch erfolgreich zusammen gelebt werden.

Für den Anfang würde ich also Fernbeziehung nie ablehnen, als Dauereinrichtung finde ich persönlich sie allerdings schwer zu ertragen.
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Ahn
Beitrag 16.Sep.2006 - 17:54
Beitrag #24


Satansbraten
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Tja , kann funktionieren , muß aber nicht.
Die Entfernung als "Ausrede" zu benutzen , warum es letzlich nicht funktioniert hat war mir schon immer viel zu billig.
Wenn es wirklich die Frau für s Leben ist , überwindet man sicherlich so einige Hürden , weil man immer weiß , wofür man das alles tut , warum man Dinge aufgibt und wieso man die Woche über allein ist.
In einigen Momenten würde man sicherlich alles dafür geben , mal kurz vorbei zu fahren. Aufbauende Worte lassen sich auch am Telefon finden , doch live ist es immer etwas anderes.
Dennoch ist auf der anderen Seite die Freude , sich wieder zu sehen viel größer.
Gleicht sich für mich aus. Zukunftsgedanken macht sich jeder ab und zu , doch tut man das nicht auch , wenn man Single ist?
Vertrauen ist in einer Fernbeziehung noch wichtiger. Wenn man das nicht aufbringt , ist so etwas für mich einfach unmöglich.
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Violilli
Beitrag 17.Sep.2006 - 20:29
Beitrag #25


Gut durch
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Wie lange eine Fernbeziehung gutgeht?
Solange, wie man bereit ist, viel Zeit auf der Autobahn oder im Zug zuzubringen, in Kauf nimmt, dass die Telefonrechnung ins Unermessliche steigt, man einen gut bezahlten Job hat, denn all das will bezahlt werden, man in der Lage ist, die Dinge, für die man normalerweise sieben Tage Zeit hat, in vier Tagen zu erledigen (wobei zwangsläufig zwischenmenschliche Kontakte auf der Strecke bleiben), damit ja das Wochenende frei bleibt, man damit klarkommt, dass man nicht mal eben schnell zusammen nen Kaffee trinken kann, man kein Problem damit hat, dass Unstimmigkeiten am Telefon ausgetragen werden, weil man das Wochenende ja schön gestalten möchte (und wehe, das klappt nicht, oder Müdigkeit rafft einen dahin oder man hat keine Lust zu vögeln), man eine Perspektive für die Zukunft hat und bei alledem das Gefühl überwiegt, dass es sich lohnt.
Ich hab's erlebt - und bin kuriert B)
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Perenna
Beitrag 18.Sep.2006 - 08:20
Beitrag #26


Gemüseputzi
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Guten Morgen


Meine Fernbeziehung begann am 26.August 2003 und endete am 8.April 2006.
Es begann mit einem harmlosen Chat und endete mit einem spontanen Treffen im 400km entfernten Hamburg.
Ich vebrachte mit dieser Person eine wundervolle Woche und die Trennung war schmerzlich nach diesen paar Tagen und es wurde schnell klar "Wir gehören zusammen".

2 Monate lang versuchten wir es als Fernbeziehung und taten uns damit nur selbst weh.
Also zog besagte Person in einer ebenfalls Spontanaktion nach Duisburg - und von dort an lief alles prima.
Es war wieder mehr Geld zur Verfügung, das Telefon konnte sich von den stundenlangen Gesprächen erholen und das Zwischenmenschliche funktionierte auch wieder besser.
Am 8.April 2004 verlobten wir uns - am 1.Juni 2004 bezogen wir unsere erste gemeinsame Wohnung. Die darauffolgende Zeit war wunderschön - wir durchlebten Höhen und Tiefen - und dennoch kam die Trennung (was aber wohl nicht an der Distanz lag :rolleyes: )

Mein Fazit:
Fernbeziehung nur, wenn ein baldiges Ende der Distanz in Sicht ist - ansonsten mache ich mich selbst nur damit kaputt -.-
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Nagi
Beitrag 18.Sep.2006 - 15:42
Beitrag #27


Gemüseputzi
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Beiträge: 35
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Userinnen-Nr.: 3.529



Hio ^_^

Also mein Schatz wohnt etwa 170 km weit weg... und ich bereue es nicht mich in sie verliebt zu haben. Ok, wir sehen uns nicht so oft wie wir es gerne täten, zumal wir beide noch nicht in besitz eines Führerscheins sind.... (geld/alter)
Aber wenn wir uns sehen genießen wir jede Sekunde die wir miteinander verbringen dürfen und erleben so viel an einem Tag, dass man damit eine ganze Woche ausfüllen könnte.

Und was ein kleiner, tröstender Vorteil ist: Man hat dennoch Zeit für sich und seine Freunde. Ich bin ein Typ der oft Zeit alleine bzw eine Ruhepause braucht..und da ist sowas gar nicht so schlecht ;) (Was nicht heisst ich würds nich ändern wenn ich könnte X.x')
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shark
Beitrag 18.Sep.2006 - 16:29
Beitrag #28


Strösenschusselhai
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Meine erste und einzige Fernbeziehung liegt nun schon Jahre zurück...und sie ist sicher nicht an der räumlichen Entfernung gescheitert, sondern aufgrund innerer, persönlicher Konflikte meiner damaligen Freundin (nicht-out, Eltern ZJ usw...), aber: die Tatsache, dass wir uns "Unter-4-Augen-Gespräche" aufsparen mussten bis zum nächsten Treffen, Konflikte erst mit gehörigem Delay angehen konnten, ganz zu schweigen von der Unsicherheit, die ein "nicht-ganz-so-fröhliches-Hallo" bei der jeweils Anderen auszulösen imstande war, hat uns beiden zugesetzt und damit sicher zum (frühen) Ende unserer Beziehung geführt.

Ich denke, das hatte viel damit zu tun, dass wir einander eben gar nicht so "richtig" kennenlernen konnten (2 Treffen im Monat) und daher einfach ganz oft "Missdeutungen" vorkamen...

Ich wünsche es mir wirklich nicht, aber müsste meine Frau, die ich nach mehr als drei Jahren Beziehung natürlich viel besser kenne als die Freundin damals, für ein Jahr oder zwei ins beruflich Ausland, würde ich diese Zeit besser aushalten.
Ich kenne sie, vertraue unserer Liebe, muss nicht mit großer räumlicher Distanz ein Fundament schaffen, sondern kann aus dem gemeinsam Erlebten und Erfahrenen schöpfen. Leicht wärs nicht...ich bin eine Frau, die gerne Alltag teilt, aber ich schätze, es würde mich nicht so nachhaltig durcheinanderbringen wie damals die Fernbeziehung zu einer Frau, in die ich über beide Ohren heiß (und nicht wie jetzt wohlig warm) verliebt war und bei der ich dauernd fürchten musste, sie könne mich "in Abwesenheit" innerlich und äußerlich verlassen....

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Ahn
Beitrag 18.Sep.2006 - 17:17
Beitrag #29


Satansbraten
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QUOTE (Violilli @ 17.Sep.2006 - 21:29)
(und wehe, das klappt nicht, oder Müdigkeit rafft einen dahin oder man hat keine Lust zu vögeln)

:ph34r:
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Sägefisch
Beitrag 18.Sep.2006 - 17:36
Beitrag #30


Schlaudegen.
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Wer sehr feste Vorstellungen davon hat, was in einer Beziehung an äusseren Gemeinsamkeiten wie stattzufinden hat und was nicht, wird grosse Distanz sicherlich als Hürde erleben, an der die eigenen Erwartungen eben auch scheitern können.

Ich selber weiss noch nicht mal, ob es nun 600 Kilometer oder eher 700 sind... hadere aber trotz Sehnsucht nicht wirklich essentiell damit. Es sind meine Gegebenheiten, und deshalb "der Beziehung" vorzuwerfen, sie würde nicht funktionieren, käme mir ziemlich daneben gepeilt vor.

Und mit einer, die erwartet dass jede der kostbaren Minuten gefälligst einen Rosengarten zu sch* hat, würde ich es wohl auch ohne weite Wege schwer aushalten.
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chaophraya
Beitrag 18.Sep.2006 - 18:47
Beitrag #31


Naschkatze
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Ich hatte noch nie eine Fernbeziehung, und gerade zur Zeit merke ich, dass das auch nicht wirklich mein Ding waere. ich bin momentan fuer einige Monate im Ausland und kann daher nur via e-mail und gelegentliche Telefonate mit meiner Freundin kommunizieren, ausserdem noch ein Besuch fuer ein paar tage.
Obwohl hier alles sehr spannend ist und Spass macht, vermisse ich sie schrecklich. Die Vorstellung dieser Zustand waere dauerhafter Art, finde ich nicht gerade erfreulich. Besonders wenn ich mir ausmale, dass mich mal ein Tief ereilt und ich sie nicht bei mir hab, um mich troesten zu lassen. Oder ich weiss, dass es ihr schlecht geht und bin nicht da....
Dennoch wuerde ich natuerlich, falls wir, aus beruflichen Gruenden etwa, laengerfristig getrennt waeren, die Beziehung in jedem Falle fortsetzten und denke auch nicht, dass sie deswegen zerbraeche, aber schoen waere das nicht...
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Sägefisch
Beitrag 18.Sep.2006 - 19:08
Beitrag #32


Schlaudegen.
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Es scheint sehr in Mode zu sein, seine Liebesbeziehung zum Dreh- und Angelpunkt für Wohl und Wehe im eigenen Alltag zu machen - so betrachtet, sind Fernbeziehungen natürlich ein Graus.

Sollte es allerdings beiden gelingen, sich selbst zur diesbezüglichen Hauptverantwortlichen zu ernennen, können sich die vergönnten Begegnungen zu sehr bereichernden Erlebnissen kristallisieren.

Zuweilen vielleicht sogar in einer Klarheit, die in der unbedingten zeitlich/räumlichen Vermengung zweier Leben schon mal die liebe Not ereilen kann.
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LadyGodiva
Beitrag 18.Sep.2006 - 19:18
Beitrag #33


Strøse
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Glücklich bezogen zu sein, bedeutet für mich in erster Linie im eigenen Haus erst einmal richtig eingezogen zu sein, um dann in aller aufrichtigen Herzlichkeit zu Tisch (und Bett) zu bitten.
Natürlich ist physische Präsenz der Inbegriff aller Intimität, an Sonnentagen wie in Regennächten. Soll sie aber als Allheilmittel gegen das ureigene große Weltenweh begriffen werden, betäubt sie in meinen Augen nur.
Freilich, körperliche Berührung ist durch ihre Unmittelbarkeit die Quelle aller Wonnen - aber berührt werden, bei genauerem Hinfühlen, ist doch in vielerlei Hinsicht möglich; sei es durch einen Brief, der einer unerwartet entgegenpurzelt, durch eine SMS zum intuitiv richtigen Zeitpunkt, ein schläfriges "Bis morgen." spätnachts am Telefon.
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Lisabeth
Beitrag 19.Sep.2006 - 15:28
Beitrag #34


auf Entdeckungsreise
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Mir scheint, es existieren sehr viele Erwartungen daran, wie eine Beziehung auszusehen hat, was - unausgesprochen - dazu gehört, gehören "muss".
Unter dieser Voraussetzung, fürchte ich, ist es in der Tat schwierig, eine Beziehung auf Distanz mit Leben zu füllen. So vieles ist einfach nicht drin, spontantes phsyisches Nahe-Sein vor allem, egal in welchen Lebenslagen.
Möglicherweise ist es aber mehr das Anders-Sein, was uns heute immer wieder zurückzucken lässt beim Gedanken an eine Fernbeziehung.
Durch vielfältigere Kommunikationsmöglichkeiten kann ich Menschen kennenlernen, von deren Existenz ich noch vor 15 Jahren wohl nie erfahren hätte. Wahrscheinlich müssen wir an der Stelle auch andere Wege finden, mit diesen neuen Voraussetzungen umzugehen.
Klar, die "klassische Beziehung" sieht anders aus.
Aber wie nun schon mehrfach gesagt wurde - auch ohne physische Nähe lässt sich Nähe herstellen, und Bis-Über-Beide-Ohren-Verliebt-Sein zaubert auch per Email tausende Schmetterlinge in den Bauch. :)
Ich erinnere mich gern an Telefongespräche, über die wir die Zeit vergaßen und bis zum Ableben des Akkus oder einsetzender Dämmerung telefonierten.
Wochenenden, an denen wir uns stundenlang über Gott und die Welt unterhielten, allerdings per Mail.
Und ich muss zugeben, ich genieße das immer wieder sehr, da es die Vorzüge eines Briefwechsels mit denen eines Telefonats aufs Freundlichste vereinbart. Antworten können wohldurchdacht sein und länglich ausfallen, sind aber in kürzester Zeit bei ihrer Empfängerin.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich meine Freundin wirklich besser kennengelernt hätte, hätten wir uns häufiger sehen können. Klar, es gab eine gewisse "Schieflage", ich wusste so viel mehr über ihre Gedanken und Träume, Ängste und Sorgen denn darüber, welche Vorlieben sie in Bezug auf ihre Kleidung hat, was sie am liebsten isst und wie ihr direktes Umfeld aussieht.
(Mittlerweile hat sich das natürlich ausgeglichen. ;) )

Meinem Empfinden nach ist eine gewisse Unvoreingenommenheit gefragt.
Ich verliebe mich in diese Frau, nicht in die Tatsache, dass bestimmte "Normen" dann erfüllt werden. Es geht darum, Nähe zu dieser einen speziellen Person herzustellen, Zeit mit ihr zu verbringen. Welcher Art diese sein kann, wie wir am besten miteinander harmonieren, was für uns beide der beste Weg ist, wer kann das im Vorhinein wissen?
Beziehung ist lebendig und es treten Schwierigkeiten auf an den unterschiedlichsten Ecken. Das mag mal mit der Ferne zu tun haben, öfter aber eigentlich mehr mit anderen Dingen, scheint mir.
Genauso, wie ich in einer "Nah-Beziehung" lernen muss, mit Konflikten umzugehen, muss ich das in einer Fernbeziehung eben auch tun. Genauso, wie ich im einen Fall mal keine Lust auf dieses und jenes hab oder auch mal krank werde oder..... passiert das im andern Fall auch.
Manches wird vielleicht auch ein wenig überhöht aus dem ständigen Bewusstsein raus, was alles nicht möglich ist. Möglicherweise werden dabei aber auch viele schöne Erfahrungen übersehen, die andernfalls eben auch nicht "drin" gewesen wären?

Ich gebe unumwunden zu, dass ich die Ferne lieber heute als morgen beenden würde, läge es in meiner Macht bzw. erschiene es mir auch nur annähernd vertretbar in Bezug auf mein "restliches" Leben.
Aber ich empfinde die Ferne nicht (mehr) als Risikofaktor, ich bin mir sicher, wenn es dereinst auseinandergehen sollte, dann gewiss nicht wegen dieser Kilometer, die uns trennen.

Der Beitrag wurde von Lisabeth bearbeitet: 19.Sep.2006 - 15:28
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Ahn
Beitrag 29.Sep.2006 - 15:47
Beitrag #35


Satansbraten
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QUOTE (Lisabeth @ 19.Sep.2006 - 16:28)
Genauso, wie ich in einer "Nah-Beziehung" lernen muss, mit Konflikten umzugehen, muss ich das in einer Fernbeziehung eben auch tun. Genauso, wie ich im einen Fall mal keine Lust auf dieses und jenes hab oder auch mal krank werde oder..... passiert das im andern Fall auch.
Manches wird vielleicht auch ein wenig überhöht aus dem ständigen Bewusstsein raus, was alles nicht möglich ist. Möglicherweise werden dabei aber auch viele schöne Erfahrungen übersehen, die andernfalls eben auch nicht "drin" gewesen wären?


:zustimm: ích finde , Du hast genau den Nagel auf den Kopf getroffen . Ein toller Beitrag zum Thema Fernbeziehung. Hat Spaß gemacht , es zu lesen , danke.
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Zuckerschlampe
Beitrag 30.Sep.2006 - 20:01
Beitrag #36


Geschirrspülerin
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zum thema fernbeziehung kann ich auch noch was sagen. ich habe auch eine fernbeziehung und das schon seit über 3 jahren. wir wohnen 3 autostunden entfernt und können uns jedes zweite wochenende sehen oder halt im urlaub. es ist zwar nicht immer leicht und ich leide auch oft darunter, aber ich liebe meine freundin über alles und weiß dass ich mir ihr alt werden will. und immerhin wollen wir in zukunft ja dann auch zusammen ziehen um der fernbeziehung ein glückliches ende zu machen.
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lari<3
Beitrag 07.Oct.2006 - 13:28
Beitrag #37


Vorspeisenexpertin
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Hey!

ich hab auch ne freundin die ca 600 km von mir weg wohnt... :( und auch schon über 3 jahre und es klappt eigentlkich gut! nur das wir uns ned so oft sehen können...

Der Beitrag wurde von lari<3 bearbeitet: 07.Oct.2006 - 13:29
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