lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Denk bitte daran, dass unser Forum öffentlich einsehbar ist. Das bedeutet: wenn du hier dein Herz ausschüttest, kann das von allen gelesen werden, die zufällig unser Forum anklicken. Überleg also genau, was du preisgibst und wie erkennbar du dich hier machst. Wir löschen keine Threads und keine Beiträge, und wir verschieben auch nichts in unsichtbare Bereiche.

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

4 Seiten V   1 2 3 > »   
Reply to this topicStart new topic
> Wo sind sie..., ...die Frauen, die Frauen lieben?
may.be
Beitrag 18.Sep.2006 - 20:31
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 9
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.523



Ganz ehrlich, der erste Beitrag in einem solchen Forum ist ein Kampf und ein Krampf gleichermaßen. Zumindest für mich. Und ganz prima sind die klickbaren zappelnden Smilies gleich neben dem Eingabefeld, die einen so unheimlich beruhigen.

Sei's drum...hallo hier bin ich...

Ich möchte gern eure Meinungen wissen, denn vielleicht habe ich ja Scheuklappen auf...

Allgemein bekannt ist die Tatsache, dass man für bestimmte Bereiche sensibilisiert wird, wenn einem entweder selbst etwas widerfährt oder wenn man jemanden kennt, dem es so ergangen ist. So fielen mir zum Beispiel plötzlich die ganzen schwangeren Frauen auf, nachdem eine gute Freundin von mir schwanger wurde. Genauso müsste es doch dann auch beim Thema Frauenliebe sein. Sensibilisiert und vorgeprägt wie ich bin, fällt mir auf, dass mir so gut wie nix auffällt. Natürlich sehe ich hin und wieder Frauen Hand in Hand, aber (und das bitte nicht übel nehmen) ist die Beziehung der beiden zueinander auf den ersten Blick allein am eher maskulinen Äußeren erkennbar. Sicher sehe ich auch andere Frauen Hand in Hand, aber das wirkt auf mich immer nur freundschaftlich. Intimeres habe ich noch nicht erlebt. Und deshalb frage ich euch, missdeute ich das scheinbar harmlose Händchenhalten zweier Frauen oder versteckt ihr euch oder gibt es gar nicht so viele Frauen, die Frauen lieben oder oder oder...?
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Lemongras
Beitrag 18.Sep.2006 - 20:35
Beitrag #2


~ no title ~
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.892
Userin seit: 28.08.2004
Userinnen-Nr.: 173



QUOTE (may.be @ 18.Sep.2006 - 21:31)
Und deshalb frage ich euch, missdeute ich das scheinbar harmlose Händchenhalten zweier Frauen oder versteckt ihr euch oder gibt es gar nicht so viele Frauen, die Frauen lieben oder oder oder...?

Warum deuten? :gruebel:
Was magst du genau wissen?

Und:
Hallo auch :)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 18.Sep.2006 - 20:45
Beitrag #3


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Wie du schon schreibst... du nimmst wahr, filterst und kategorisierst auch unwillkürlich.
Als eine der nach meinem Eindruck immer mehr werdenden, denen "es" eben nicht sofort an der Haarspitze anzusehen ist, kann ich mich nur lächelnd an die Zeit zurück erinnern, in der mir jedes detektierte vermeindliche Frauenpaar im "offenen Vollzug" ein nahezu schon willkürliches Gefühl der Solidarität, des Stolzes und der unbedingten Bereitschaft zur Identifikation in die Brust gezaubert hat.
War damals nur nicht so, sie waren immer ganz anders als ich.
Ist heute nicht mehr so, bin nur eine von ihnen.
Bin nach Laune mal erstaunt, enttäuscht oder verärgert, wie dreist oder/und verunsichert es immer noch missverstanden werden kann, wenn ich von "meiner Freundin" spreche; oder mir jemand ein vermeinliches Kompliment spenden möchte, indem man mir verblüfft mitteilt, ich sehe ja "gar nicht so aus".
Go to the top of the page
 
+Quote Post
may.be
Beitrag 18.Sep.2006 - 20:47
Beitrag #4


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 9
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.523



Hey, danke fürs Willkommen.

Ich will so vieles wissen:

Ich möchte wissen, ob mein Eindruck der richtige ist, dass sich vermeintlich nur die Frauen in der Öffentlichkeit zusammen zeigen, deren sexuelle Orientierung einem sozusagen förmlich ins Auge springt und warum das so ist oder warum ich eben voll daneben liege.

Ich möchte wissen, wie ihr in der Öffentlichkeit mit der Frau eures Herzens umgeht. Gab es für euch eine Entwicklung, seid ihr gleich von Anfang an in der Öffentlichkeit Vollgas gefahren oder tut ihr es heute vielleicht immer noch nicht?

Ich finde nur die Kluft zur Wirklichkeit so groß: Hier lese ich von so vielen mehr oder weniger glücklichen Frauen, von Beziehungen, von großer Liebe, Heirat, Kindern, von Trennungen...und wenn ich morgen früh wieder mit dem Fahrrad fahre oder abends durch die Stadt bummle, frage ich mich: Na wo sind sie denn, die Frauen, die Frauen lieben?
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Lemongras
Beitrag 18.Sep.2006 - 21:10
Beitrag #5


~ no title ~
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.892
Userin seit: 28.08.2004
Userinnen-Nr.: 173



QUOTE (may.be @ 18.Sep.2006 - 21:47)
Ich finde nur die Kluft zur Wirklichkeit so groß: Hier lese ich von so vielen mehr oder weniger glücklichen Frauen, von Beziehungen, von großer Liebe, Heirat, Kindern, von Trennungen...und wenn ich morgen früh wieder mit dem Fahrrad fahre oder abends durch die Stadt bummle, frage ich mich: Na wo sind sie denn, die Frauen, die Frauen lieben?

Dies hier ist doch auch ein Lesbenforum, da ist es doch logisch, dass du hier die geballte Ladung an Lesben antriffst :P
Das da "draußen" spiegelt nicht das Forum wider...doch "uns" gibt es auch da draußen :rolleyes: Und das an vielen Orten :)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
minou
Beitrag 19.Sep.2006 - 06:19
Beitrag #6


Gemüseputzi
****

Gruppe: Members
Beiträge: 32
Userin seit: 26.08.2006
Userinnen-Nr.: 3.454



Ja, "uns" gibt es da draußen, an vielen Orten, öffentlich oder nicht öffentlich - mutig und nicht mutig, zaghaft liebend, liebend verzagt..... hauptsache, wir sind da, hier und jetzt und ehrlich mit uns selbst.

Auch von mir ein frohes Hallo! :)

minou
Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 19.Sep.2006 - 07:54
Beitrag #7


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



QUOTE (may.be @ 18.Sep.2006 - 21:47)


(1)Ich möchte wissen, ob mein Eindruck der richtige ist, dass sich vermeintlich nur die Frauen in der Öffentlichkeit zusammen zeigen, deren sexuelle Orientierung einem sozusagen förmlich ins Auge springt und warum das so ist oder warum ich eben voll daneben liege.

(2)Ich möchte wissen, wie ihr in der Öffentlichkeit mit der Frau eures Herzens umgeht.

(3) Gab es für euch eine Entwicklung, seid ihr gleich von Anfang an in der Öffentlichkeit Vollgas gefahren oder tut ihr es heute vielleicht immer noch nicht?


Hallo, may.be,

ich hab mir erlaubt, deine drei Fragen zu numerieren.
Und mag sie beantworten...

(1) Nein, Dein Eindruck ist falsch. Es sind nur eben die Frauen, die Dir sofort auffallen - auch weil Deine "Idee" von Lesben offenbar (noch) nicht mehr zulässt. Du identifizierst klischeegebunden, wie die meisten Menschen, die noch eher fremd sind in irgendeinem Bereich.

(2) Meine Frau und ich sind out. Das heißt, wir verheimlichen unsere Beziehung nicht; auch nicht "in der Öffentlichkeit". Was natürlich nicht bedeutet, dass wir dauernd knutschend aneinender kleben; doch wenn uns nach "Händchenhalten" und "Küssen" ist, so tun wir es.

(3) In dem Moment, in dem ich mich geoutet hatte bei mir wichtigen Personen (Familie, FreundInnen) habe ich mich auch in der Öffentlichkeit als Lesbe nicht mehr versteckt.
Schon wegen meiner Kinder, denn ich wollte nicht, dass sie das Gefühl bekämen, ihre Mutter schäme sich dafür, lesbisch zu sein, was sicher auch sie dazu gebracht hätte, zu denken, da sei irgendwas "Schlimmes" dran.


edit: mehrere Schreibfehler

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 19.Sep.2006 - 08:11
Go to the top of the page
 
+Quote Post
immi7
Beitrag 19.Sep.2006 - 07:59
Beitrag #8


Salzstreuerin
******

Gruppe: Members
Beiträge: 77
Userin seit: 05.07.2006
Userinnen-Nr.: 3.167



Ein Gedanke hat mich die ganze Zeit beschäftigt während ich deine beiden Einträge gelesen habe: Wie verhältst du dich selber in der Öffentlichkeit? :was:

Es gibt kein Patentrezept fürs Verhalten. Ich selber gehe z.B. schon Händchenhaltend mit meiner Frau durch die Straßen, und uns sieht man es nicht unbedingt sofort an dass wir lesbisch sind. Aber ich präsentiere mich jetzt nicht demonstrativ vor anderen, so nach dem Motto: Schaut her... ich liebe eine Frau. Im Gegenteil, ich versuche eigentlich es als Selbstverständlichkeit zu betrachten.

Und im allgemeinen finde ich es übrigens nicht angebracht, wenn "Paare" sich in der Öffentlichkeit allzu sehr "begrabschen" oder Ähnliches. Da ist es mir auch egal, ob Mann oder Frau, das macht man einfach in den eigenen vier Wänden. Zärtlichkeiten, Küsse, ja.... aber alles andere muss nicht vor anderen präsentiert werden.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Liane
Beitrag 19.Sep.2006 - 09:52
Beitrag #9


Heiligenanwärterin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 15.416
Userin seit: 06.09.2004
Userinnen-Nr.: 271



QUOTE (may.be @ 18.Sep.2006 - 21:47)

Ich möchte wissen, ob mein Eindruck der richtige ist, dass sich vermeintlich nur die Frauen in der Öffentlichkeit zusammen zeigen, deren sexuelle Orientierung einem sozusagen förmlich ins Auge springt und warum das so ist oder warum ich eben voll daneben liege.


Ich weiss nicht, wie es dort ist, wo Du lebst - da wo ich lebe, sind frauenliebende Frauen aller optischen Schattierungen als Paar unterwegs. Manche glaube ich an ihrem "lesbentypischen Äusseren" (frau verzeihe mir diesen Ausdruck, ich weiss schon, dass es das nicht gibt, aber das Klischee sieht nunmal u.a. raspelkurze Haare, Tatoos, Piercing und ruppiges Wesen vor) zu erkennen, andere an ihrer Chemie untereinander. Ich unterstelle Frauen über 25, die Hand in Hand gehen, grundsätzlich, dass sie das nicht rein freundschaftlich tun - vielleicht irre ich mich da ja, aber vermutlich betrifft das nur einen kleinen Teil derer, die ich sehe. Frauen, die einander öffentlich küssen, spreche ich ein platonisches Verhältnis grundsätzlich ab (ausser überstylten Partygirls auf den Fotos in Gratiszeitungen - dort gehört es zum guten Ton, mit irgendeiner Freundin Zungenküsse auszutauschen, um am nächsten Tag in der Zeitung namentlich angeführt zu werden).
Ich denke, die Antwort hast Du Dir selber schon gegeben -
QUOTE
deren sexuelle Orientierung einem sozusagen förmlich ins Auge springt
Die anderen hast Du noch nicht bemerkt, weil Du sie nicht erkennst. Sensibilisierung ist auch eine Frage der Zeit. Wenn ich jetzt, einige Jahre nach meinem CO, durch die Stadt gehe, sehe ich fast täglichh Frauen, die für mich sehr wahrscheinlich lesbisch sind - sie müssen auch früher schon dagewesen sein, aber ich konnte sie damals nicht als solche wahrnehmen.


QUOTE (may.be @ 18.Sep.2006 - 21:47)

Ich möchte wissen, wie ihr in der Öffentlichkeit mit der Frau eures Herzens umgeht. Gab es für euch eine Entwicklung, seid ihr gleich von Anfang an in der Öffentlichkeit Vollgas gefahren oder tut ihr es heute vielleicht immer noch nicht?

Die Frage ist, was "Vollgas" bedeutet. Ich stelle mich nicht auf den Marktplatz und knutsche wild mit meiner Freundin, ich grapsche ihr in der Öffentlichkeit nicht in den Ausschnitt und treibe keinen S** im Stadtpark.
Das hat für mich allerdings nichts mit meiner Homosexualität zu tun, sondern mit Geschmack und gutem Ton.
Ich denke, dass ich selten Dinge vermeide, die mir eigentlich ein Bedürfnis wären. Wenn ich meine Freundin vom Zug abhole oder sie hinbringe, ist es selbstverständlich, einander in die Arme zu fallen, einander zu küssen - auch wenn andere daneben stehen. Jedoch immer in einem Rahmen, der mir als unfreiwillige Zuschauerin nicht peinlich wäre. Wenn wir das Bedürfnis haben, Hand in Hand zu gehen, tun wir das in 99,9% der Fälle auch.
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich anfangs wesentlich vorsichtiger war - es war eher meine Wahrnehmung, die sich verändert hat, d.h., anfangs war es für mich ungewöhnlich, Hand in Hand mit einer Frau unterwegs zu sein - ich vermute, dass es mein Stolz vor mir selber es mir verboten hat, Zärtlichkeiten aus Unsicherheit zu unterlassen :gruebel:


QUOTE (may.be @ 18.Sep.2006 - 21:47)

Ich finde nur die Kluft zur Wirklichkeit so groß: Hier lese ich von so vielen mehr oder weniger glücklichen Frauen, von Beziehungen, von großer Liebe, Heirat, Kindern, von Trennungen...und wenn ich morgen früh wieder mit dem Fahrrad fahre oder abends durch die Stadt bummle, frage ich mich: Na wo sind sie denn, die Frauen, die Frauen lieben?

Hier! *meld* ;)
Im Ernst - es gibt natürlich weniger lesbische Frauen als heterosexuelle - wesentlich weniger (hier hast Du die geballte Ladung, denn alls die, die theoretisch nicht frauenliebend sind, werden sich hüten, das hier mitzuteilen...). Und von den 5 - 10%, die Du theoretisch sehen müsstest, wollen sich nicht alle in der Öffentlichkeit outen.
Aber was ich mir auch überlege - wieviele von den Menschen, die Du täglich siehst, sind eindeutig als heterosexuell einzustufen? Ich habe den Eindruck, ein wesentlicher Teil ist ja alleine unterwegs oder hat keinerlei körperlichen Kontakt zu den menschen, mit denen sie/er gesehen wird. Du (und sehr viele Menschen tun das ebenso) gehst davon aus, dass sie alle heterosexuell sind, weil nichts anderes zu erkennen ist. Nur wer "eindeutig" ist, wird zu den nicht-Hetrosexuellen gezählt. Dadurch ist der Anteil der lesbischen Frauen für Dich praktisch nicht existent.
Du könntest ja für Dich persönlich alle nicht eindeutigen Frauen als lesbisch ansehen - das gäbe eine tolle Quote - und stärkt das eigene Selbstbewusstsein :)
Ich weiss schon, dass die Vernutung, sie wären alle lesbsich, Quatsch ist - aber nicht mehr Quatsch, als anzunehmen, sie wären alle heterosexuell...

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 19.Sep.2006 - 09:56
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Perenna
Beitrag 19.Sep.2006 - 09:58
Beitrag #10


Gemüseputzi
****

Gruppe: Members
Beiträge: 33
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.521



Guten Morgen


Als meine Ex-Partnerin und ich anfangs Händchen haltend durch die Stadt liefen, so kamen meistens Sprüche wie "Och, da wollen aber 2 zeigen, dass Sie sich sehr lieb haben" oder "So werden die Mädels niemals einen Jungen abkriegen, wenn Sie immer im Doppelpack aufkreuzen".
Am Besten allerdings fande ich immer den Spruch "Das ist bei den beiden sicherlich nur eine Phase" (wir waren und sind ja noch jung).

Als mir jemand diesen Spruch einmal entgegenschmetterte erwiderte ich nur "Und wahrscheinlich die schönste Phase in meinem Leben. Neidisch?"
Die "Omi" lies sofort von uns ab und ging mit ihrem Kaffeekränzchen laut schimpfend wie ungezogen die heutige Jugend doch ist weiter (c:

Sobald das Klischee denken und die Kategorisierung von der Menschheit abgelegt wird - ja dann werden WIR auch als Selbstverständlichkeit angesehen
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Liane
Beitrag 19.Sep.2006 - 10:01
Beitrag #11


Heiligenanwärterin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 15.416
Userin seit: 06.09.2004
Userinnen-Nr.: 271



B) Ich bin wohl schon zu alt - solche Sprüche habe ich noch nie gehört (oder evt. höre ich manchmal einfach schlecht :lol: )
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Perenna
Beitrag 19.Sep.2006 - 10:17
Beitrag #12


Gemüseputzi
****

Gruppe: Members
Beiträge: 33
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.521



Guten Morgen


Ach Du meinst, dass aufgrund deines Alters deine Hörkraft schon nachlässt :P ?
Nein Spaß *grins*

Ich konnte mir mit meiner Ex-Partnerin desöfteren solche Sprüche anhören, dabei waren wir eigentlich immer von unserer Art her ein unauffälliges Paar.
Händchen halten, flüchtigen Kuss auf den Mund - mehr nicht.

Tja - wann sagt man eigentlich mal zu Heterosexuellen, dass diese Phase auch sicher irgendwann vorbei ist? :unsure:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Liane
Beitrag 19.Sep.2006 - 10:32
Beitrag #13


Heiligenanwärterin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 15.416
Userin seit: 06.09.2004
Userinnen-Nr.: 271



@Perenna
Ich vermute, dass die meisten Menschen Jugendlichen eher "Belehrendes" an den Kopf werfen - Jugendliche untereinander sind wahrscheinlich noch weniger zimperlich, da kann ich mir diese Kommentare gut vorstellen.
Verwunderte Blicke kenne ich schon, und ein einziges Mal versuchte ein (nicht jugendlicher...) Mann ganz offensichtlich, uns als Paar auf dem Gehweg zu trennen , indem er, mit bösem Blick und seiner Dame an fester Hand :wacko: , zwischen unseren miteinander verbundenen Händen durchmarschieren wollte.
Ansonsten dürfte ich eine Respekt-einflössende Wirkung haben. B)

edit: Wort vergessen :patsch:

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 19.Sep.2006 - 10:33
Go to the top of the page
 
+Quote Post
may.be
Beitrag 19.Sep.2006 - 18:41
Beitrag #14


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 9
Userin seit: 12.09.2006
Userinnen-Nr.: 3.523



Hallo an alle,

danke für eure Gedanken und die teilweisen Einblicke in euer (Liebes)leben.

Sicher habt ihr recht, ich kann nicht einfach unterstellen, dass alle Frauen, denen ich es nicht ansehe, heterosexuell sind. Es wäre für mich nur so viel ermutigender, wenn ich es sehen könnte. Aber, vielleicht tue ich das ja mit zunehmender Sensibilisierung.

Zur Zeit geht es mir jedenfalls so, dass das Forum in mir so unheimlich viel Zuversicht, Tatendrang und Aktionismus hervorruft, dass ich voller Übermut auf die Straße rennen und mein Liebeslied in die Welt schmettern möchte...aber meine Stimme versagt jedes Mal.

...und da hilft auch kein Wick Hustenbonbon.

Es tut mir heute noch weh, dass ich SIE zum Abschied auf dem Bahnhof vor zwei Tagen nur in den Arm nehmen und ihr ein Küsschen auf die Wange geben konnte, wie zwei gute Freundinnen es eben auch tun. Ich ärgere mich, dass ich ständig an meine Grenzen stoße. Sicher wollte ich dort kein aufsehenerregendes Highlight starten, mein Anstand verbietet es mir, aber ich habe im Moment das Gefühl, mich nicht wirklich weiterzuentwickeln. Ich bin feige und verstecke mich am liebsten, so ist das Leben (zumindest oberflächlich betrachtet) viel einfacher. Aber auf Dauer kann ich so nicht weiter machen. Dieser Stillstand nervt mich, es geht keinen Schritt vorwärts, wenigstens auch nicht zurück.

Jedenfalls bilde ich mir schlichtweg ein, dass doch ein paar mutigere Leute in die Presche bringen sollten, um Homosexualität "gesellschaftsfähig" zu machen, damit ich es dann mal leichter habe. Ich möchte einfach nicht diese irritierten oder starrenden oder peinlich berührten Blicke der Leute sehen und ihre Gedanken will ich mir erst recht nicht ausmalen. Aber ich tue es, ständig, leide schon unter Verfolgungswahn, weil ich befürchte, irgendjemand (und sei es auch nur ein dahergelaufener Idiot) könnte uns beide schon zum zweiten Mal zusammen sehen und irgendetwas vermuten.

Also liebe Leute, zeigt doch bitte ganz öffentlich, dass ihr liebt (Spaß; ich weiß, dass es jeder für sich selbst entscheiden muss).



Go to the top of the page
 
+Quote Post
Lisabeth
Beitrag 19.Sep.2006 - 19:09
Beitrag #15


auf Entdeckungsreise
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.151
Userin seit: 21.11.2004
Userinnen-Nr.: 800



Hey, may.be, setz Dich mal selber nicht so unter Druck!
Wir werden uns alle Mühe geben, schön "out" und sichtbar zu sein B) , und ich bin mir ziemlich sicher, in nicht allzu ferner Zukunft wird Dir plötzlich auffallen, dass Du gar nicht mehr so drauf schaust, wer nun alles zuguckt. Oder gar nicht mehr drüber nachdenkst, ob das nun irgendwie auffallen könnte, wenn Du Deine Freundin zum Abschied küsst.
"Da" sind wir allemal, und mit der Zeit wird es Dir leichter fallen, es auch zu sehen, zu spüren.
Wahrscheinlich hatte aber jede erst mal ein komisches Gefühl in der Magengegend, denn natürlich fällt es auf, wenn zwei Frauen sich küssen oder sonstwie ganz offensichtlich ein Paar sind.
Meine Erfahrung - nachdem ich mich traute, Menschen, die uns anstarrten, freundlich anzugrinsen, lachten die meisten zurück. Fand und finde ich immer sehr schön und ermutigend. Hat aber eine ganze Weile gedauert, ehe ich mich das traute, eigentlich fall ich auch nicht so sehr gern auf.... ;)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
immi7
Beitrag 20.Sep.2006 - 06:36
Beitrag #16


Salzstreuerin
******

Gruppe: Members
Beiträge: 77
Userin seit: 05.07.2006
Userinnen-Nr.: 3.167



Kann mich da lisabeth nur anschließen: Setz dich nicht so sehr unter Druck und mach dich nicht verrückt.

Und du wirst mit der Zeit merken, dass die Leute immer was zum "Starren" finden werden. Ganz egal ob du nun eine Frau küsst, oder ob du eine gepunktete Hose an hast :P

Aber ganz ehrlich... mir wäre es natürlich auch lieber, wenn wir uns alle gar nicht solche Gedanken machen müssten, aber leider ist das halt nicht so. Ich versuche deshalb mich nicht so dolle reinzusteigern, sondern lebe mein Leben einfach wie es sich für mich richtig und gut anfühlt. Und ich habe die Erfahrung gemacht, je "normaler" und natürlicher ich mit allem umgehe umso unverkrampfter reagiert die Umwelt um mich rum auch. B)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 20.Sep.2006 - 11:10
Beitrag #17


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



QUOTE (may.be @ 19.Sep.2006 - 19:41)


Jedenfalls bilde ich mir schlichtweg ein, dass doch ein paar mutigere Leute in die Presche bringen sollten, um Homosexualität "gesellschaftsfähig" zu machen

...und damit hast Du völlig recht...

Ich sehe es als "politische Aufgabe" an, out zu sein und wirklich als Lesbe sichtbar. Für mich selbst und meine Familie in erster Linie, aber auch für all die, die "nachkommen".
Wie soll sich der heterosexuelle Teil der Welt daran "gewöhnen", dass es Homosexuelle gibt, wenn sie kaum je welche sehen? Und zwar nicht die Damen aus "The L-Word" oder die Burschen aus "Queer as folks", sondern "echte" Menschen, mit echten Gefühlen und realen Leben.

Ich bin, um es überhöht auszudrücken, out für jede Lesbe der Welt.

Vielleicht macht es einigen Mut, auch aus dem Schrank zu kommen.
Vielleicht denken einige Heterosexuelle anders über Lesben, weil sie mich kennen.

Und irgendwie habe ich aktuell das Gefühl, die Grenzen könnten wieder enger werden, wenn "wir" nicht massenhaft sichtbar werden.

Also: Fasse Mut! Ich schaffe es, out zu leben - Du auch.

Alles Gute.

shark
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Liane
Beitrag 20.Sep.2006 - 11:21
Beitrag #18


Heiligenanwärterin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 15.416
Userin seit: 06.09.2004
Userinnen-Nr.: 271



Schöner Beitrag, shark :blumen2:
Ich sehe das ähnlich - die Homosexualität öffentlich zzu leben ist gut für mich, weil ich mich nicht verstecken muss, und sie ist wichtig für alle anderen aus der "Familie", auch eine Inverstition in die Zukunft. (und eine meist einfache Investition ;) )

edit: machen 3 f Öffentliches noch öffentlicher? ;)

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 20.Sep.2006 - 11:22
Go to the top of the page
 
+Quote Post
pandora
Beitrag 20.Sep.2006 - 13:03
Beitrag #19


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 7.174
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 22



:zustimm: toller beitrag fischlein :blumen2:

auf zwei deiner aussagen möchte ich mich ganz besonders beziehen...

QUOTE
Ich sehe es als "politische Aufgabe" an, out zu sein und wirklich als Lesbe sichtbar.


da hast du einen grossen satz, sehr gelassen ausgesprochen :)
ja, auch ich finde, dass wir immer wieder und überall sichtbar sein sollten.
wir existieren, wir lieben, wir tragen unseren beitrag zur gesellschaft bei, wir sind die gesellschaft...
wir haben ein recht auf ein freies leben, wie jeder andere mensch auch...
und niemals mehr möchte ich mich wegen meiner sexuellen orientierung verstecken müssen...

QUOTE
Und irgendwie habe ich aktuell das Gefühl, die Grenzen könnten wieder enger werden, wenn "wir" nicht massenhaft sichtbar werden.


auch da stimme ich unbedingt zu, denn...
der grosse und jahrelange "oder eher jahrzehnte lange" kampf all der starken frauen und männer, die prügel eingesteckt, vergewaltigungen über sich haben ergehen lassen... und derer, die ihre leben für eine freie zukunft haben lassen müssen, darf einfach nicht umsonst gewesen sein... :ww:

wenn ich mir unsere momentane politische situation betrachte, habe auch ich grosse angst, dass wir einer nicht rosigen zukunft entgegenschreiten -_-

edit...ein zwei worte eingefügt und einen satz etwas ergänzt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 20.Sep.2006 - 13:20
Go to the top of the page
 
+Quote Post
blue_moon
Beitrag 20.Sep.2006 - 14:17
Beitrag #20


strösen macht blau!
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 12.621
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 12



QUOTE (pandora @ 20.Sep.2006 - 14:03)
:zustimm: toller beitrag fischlein :blumen2:


und ich such das posting von sägefisch... :rolleyes:

QUOTE (may.be)
Jedenfalls bilde ich mir schlichtweg ein, dass doch ein paar mutigere Leute in die Presche bringen sollten, um Homosexualität "gesellschaftsfähig" zu machen, damit ich es dann mal leichter habe.


es gibt ja nun schon etliche, die out sind und damit den anfang gemacht haben. müssen das jetzt noch 10 oder 100 oder 1000 promis mehr werden, die aus dem schrank kommen - und quasi den roten teppich für dich ausrollen? dir ist schon klar, dass du nicht zum darauf warten gezwungen werden kannst, wenn du prima auch selbst aktiv werden könntest? ;)

Go to the top of the page
 
+Quote Post

4 Seiten V   1 2 3 > » 
Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 30.06.2025 - 18:46