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> Lesbe werden, Pech mit Männern, Glück mit Frauen?
Ahn
Beitrag 03.Oct.2006 - 11:44
Beitrag #101


Satansbraten
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Danke . Liane.

:zustimm:


Bin auch der Ansicht , daß von Geburt an lesbisch zu sein die beste Erklärung von allen wäre. Ein ruhiges Polster sozusagen. Vieles , was man durch prägende Ereignisse erlernt hat oder auch anerzogen bekam lässt sich im nachhinein ändern. Soll doch niemand auf die Idee kommen , daß man therapierbar wäre in seiner sexuellen Orientierung oder daß man die Schld bei Eltern , Freundeskreis oder in der Schule suchen könnte.

:)
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Liane
Beitrag 03.Oct.2006 - 11:45
Beitrag #102


Heiligenanwärterin
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@ shark
Danke :roetel:

edit: falsch gelesen, sorry...

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 03.Oct.2006 - 11:46
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LadyGodiva
Beitrag 03.Oct.2006 - 11:50
Beitrag #103


Strøse
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Oh, ich höre in der Ablehnung des "wo kommt das her?" dann doch auch einen Tiefen Angstklang mitschwingen - beiderseits, sozusagen.
Auf Heteroseite in Richtung: wie viel in mir ist vielleicht doch nur allzu gerne verborgen? und auf Seiten derer, die ein wenig bunter gestrickt sind: warum will das überhaupt jemand wissen, außer zum Zwecke, die These Homosexualität sei krankhaft argumentativ unterstützen zu können?
Die Glücklichen dazwischen jedoch mögen erkennen, dass allein die Kenntnis einer (biochemischen, sozialen, intrapsychischen,....) Ursache noch lange keine Wertung in sich trägt, sondern die Würde und den individuellen Zauber der eigentlichen Symptomatik unangetastet, ja sogar an Größe wachsen lässt.

edit: präzisiert und lesbarer gemacht

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 03.Oct.2006 - 11:54
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Liane
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:00
Beitrag #104


Heiligenanwärterin
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@LadyGodiva
Wieso denkst Du, Heteros hätten mehr Angst, auch "so was" in sich zu tragen, wenn es angeboren ist, als wenn es anerzogen ist?

Natürlich steht es uns frei, auch das "Erworbene" einfach als grossen Glücksfall zu sehen.
Die "schlechtes Vater-Tochter-Verhältnis" Theorie würde bei mir ja zutreffen. Dabei muss ich aber sagen, dass ich ihm zwar weiterhin die Gründe dafür vorwerfen würde, sicher aber nicht das Ergebnis.
Die Frage ist dann aber - wäre ich n icht lesbisch, wenn wir ein tolles Verhältnis gehabt hätten? War das Verhältnis sozusagen der Preis für mein jetziges Glück, und die Schuld ist somit begleichen? Muss ich, wenn ich das Schlechte ungeschehen haben möchte, auch wollen, dass ich nicht lesbisch wäre?

Alles rein hypothetisch - aber die Fragen stellen sich Grübeltanten wie mir irgendwann trotzdem...
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Ahn
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:01
Beitrag #105


Satansbraten
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Puhh , in einer Zeit , in der im Fernsehen eine Gerichtssendung nach der anderen läuft käme mir eine Nachricht in dieser Richtung eher ungelegen.

Gedanken würden sich nur wenige machen.

Allzu schnell wäre man vielleicht dabei doch jetzt endlich das "Medikament" gegen diese Störung zu finden.

Damit sich alle so normal , wie möglich in die Gesellschaft einfügen können.

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LadyGodiva
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:04
Beitrag #106


Strøse
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weil in meinen Augen das Angeborene unausweichlicher ist (aus welchem Grunde es "uns" ja in der Regel auch als Argumentation dafür dient) und wer sich scheut, vom binären Normalitätsbegriff abzuspringen, der hat sicherlich auch Angst, ja fast schon Panik davor, plötzlich nichtnormale (was auch immer das in den Augen des Menschen ist) Anteile in sich codiert zu wissen.
Angeborenes, das zudem noch gesellschaftlich abgewertet ist, verspricht weder Wahlfreiheit, noch kausale Korrektur.

edit: was ich damit sagen möchte - eine wissenschaftliche Entdeckung ohne gesellschaftspolitische Konsequenz daraus in Bezug auf Denken und Handeln ist seit jeher gefährlich.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 03.Oct.2006 - 12:06
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Liane
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:04
Beitrag #107


Heiligenanwärterin
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ein bissl offtopic: Ich bin gerne unnormal - das durchbricht die oft trist wirkende Gleichheit.
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Liane
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:06
Beitrag #108


Heiligenanwärterin
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Hab's verstanden, Lady, danke. :)


@Ahn
Den Zusammenhang zur Gerichtssendung verwirrt mich noch (ist jetzt offensichtlich noch ein bisschen früh für mein Hirn
:ph34r: )
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Ahn
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:10
Beitrag #109


Satansbraten
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@Liane : Was ich damit sagen will , ist , daß sehr viele Menschen keine Gedanken über derartiges machen können/wollen.

Am besten im eigenen Leben bleibt alles , wie es ist.
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LadyGodiva
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:12
Beitrag #110


Strøse
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Wie unterschiedlich doch der Begriff "normal" aufgefasst wird-
ich empfinde mich in Bezug auf meine Frauenliebe erstaunlicherweise extrem normal und da mein persönliches Umfeld vorrangig auch frauenlieben ist, hat diese Normalität so große Gültigkeit, dass ich hin und wieder ziemlich viel Kraft vergeuden muss, um in die von mir einst so kritisch beäugelten und beharkten Heterobeziehungsmuster meiner männerliebenden Mitfrauen überhaupt gedanklich einsteigen zu können.

Ich fühle mich inzwischen wahrlich alles andere als anomal diesbezüglich.
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Liane
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:17
Beitrag #111


Heiligenanwärterin
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Lady, das kenne ich auch manchmal :D
Wenn ich viel in einem homosexuellen Umfeld bin, passiert es mir dann plötzlich, dass ich total überrascht bin, wenn sich irgendwo ein heterosexuelles Paar küsst - nach dem Motto "Stimmt, das gibt es ja auch :patsch: "

Wobei ich betonen möchte, dass ich nix gegen Heterosexuelle habe :rolleyes:
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Ahn
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:18
Beitrag #112


Satansbraten
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Ich fühle mich auch sehr normal , denke aber nicht , daß mein erweitertes Umfeld das genauso sieht. Und da wäre es mir lieber , es gäbe eine genetische Erklärung für mein Anderssein , als eine Therapierbare.
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Liane
Beitrag 03.Oct.2006 - 12:35
Beitrag #113


Heiligenanwärterin
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Die Mehrheit sieht es bestimmt nicht als normal an. Wobei das eine Sache der "Gewohnheit" ist. Wir hatten ein (heterosexuelles) Paar aus Amsterdam zu Gast. Meine Freundin kannte sie schon seit ein paar Jahren, ich sah sie zum ersten Mal. Und der Mann fragte mich dann beim gemeinsamen Abendessen, ob wir Kinder geplant hätten.
In der Schweiz würde natürlich niemand eine nicht sehr vertraute Person nach dem Kinderwunsch fragen, da sind die NiederländerInnen generell viel offener.
Aber an einem Ort, wo nicht-Heterosexualität selbstverständlich ist, ist die Frage genauso logisch, als wäre sie an ein heterosexuelles Paar gerichtet.

Zur Frage der "Rechtfertigung" fällt mir eben noch ein:
Ich hatte den grössten Teil meines Lebens Bauchschmerzen, aber es wurde nie eine organische Ursache gefunden (nun falle ich unter "Reizdarm" - das heisst, der Grund für den Schmerz ist ersichtlich, z.B. ein Krampf - wieso aber der Krampf entsteht, weiss von den Weisskitteln niemand, und sie können ihn auch nicht verhindern). Für die Umgebung war das unheimlich und nicht zu akzeptieren. Da ich keine Ursache (z.B. Magenschleimhautentzündung, Allergie, Geschwür...) vorweisen konnte, war ich suspekt. Ständig musste ich mir Fragen anhören wie "Ist das nur psychisch?"
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McLeod
Beitrag 03.Oct.2006 - 13:56
Beitrag #114


mensch.
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Okay. Es soll also lieber unpersönlich über Ursachenforschung philosophiert werden. Das jedenfalls praktiziert die Mehrheit in diesem Thread. Zu meinem Bedauern. Wann war das letzte Posting der ursprünglich Fragenden?

Nun ja. Also ich finde die "Angeboren"-Argumentation, nämlich daß dieses Modell entspannender angesichts Therapie-Ideen oder Schuldfragen sei, auf einem Auge blind. Angesichts fortschreitender Genforschung bei gleichzeitigem Rückgang ethischer Schranken im Bereich der Medizin (was war bspw. eine Fettabsaugung vor 15 Jahren noch unüblich und galt als gefährlich...) würde mich eine Angeboren-Theorie keineswegs beruhigen. Wir steuern auf bzw. befinden uns längst in der Zeit der postnatalen Diagnostik. Behinderung ist als Abtreibungsgrund anerkannt. GenDesign wird womöglich kommen...

Ich persönlich hab kein Problem damit, meine sexuelle Orientierung anhand vieler und komplexer Erfahrungen in der sogenannten Sozialisation in Ansätzen nachzuvollziehen. Monokausalität, sei es nun die 1 soziologische Erfahrung oder das 1 Gen (respektive ein paar wenige Kombinationen selbiger), fände ich unangemessen. Bzw. unlogisch, denn nichts ist in meinen Augen komplexer, vielschichtiger und GigaTerraHertz-schnell (=unberechnebar), wie die Gefühlswelt. Eben weil sie mit den persönlichen Erfahrungen zusammenhängt. Was uns begegnet wird im Archiv abgeglichen. "Hatten wir das nicht schonmal? Und war das gut oder war das schlecht? Wie reagiere ich also?" So wird die Begegnung mit einer umwerfenden Frau bei der einen Unbehagen, bei der nächsten einen totalen "will-haben"-Reflex und bei der dritten womöglich Liebe auf den ersten Blick auslösen.

Mögen einige mit ähnlichem Background / Erfahrungsschatz wie ich eine ähnliche sexuelle Orientierung haben, so haben doch andere aus dieser "Gruppe" eine andere. Zwangsläufigkeit kann ich, nach intensiven Beobachtungen in meinem Umfeld, nicht feststellen. Zu guter Letzt hängt es auch schlicht davon ab, wann wir wem begegnen. Und dafür können weder die Eltern noch die Gene sorgen.

Hoffe ich ;o)

McLeod
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Liane
Beitrag 03.Oct.2006 - 15:56
Beitrag #115


Heiligenanwärterin
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QUOTE (McLeod @ 03.Oct.2006 - 14:56)
Okay. Es soll also lieber unpersönlich über Ursachenforschung philosophiert werden. Das jedenfalls praktiziert die Mehrheit in diesem Thread. Zu meinem Bedauern. Wann war das letzte Posting der ursprünglich Fragenden?

Wenn sich jemand im Forum anmeldet, kurz eine Frage in den Raum stellt und nie wieder auftaucht, dann finde ich es gut, wenn sich der thread so weiterentwickelt, wie es die "Aktiven" interessiert - und grundsätzlich hat die jetzige Diskussion mit dem ursprünglichen Thema ja schon zu tun.
Auf die Frage "Warum bin ich so?" ergab sich "Warum will ich wissen, warum ich so bin?".
Dass Userinnen nach weniger als einer Woche - z.T. schon nach einem Abend - hier wieder verschwinden, kommt des öfteren vor, und hat meiner Meinung nach sicher nicht damit zu tun, dass die Themen "verschleppt" werden -_-


Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 03.Oct.2006 - 15:56
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Co-Mom
Beitrag 03.Oct.2006 - 16:12
Beitrag #116


Naschkatze
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QUOTE (Liane @ 03.Oct.2006 - 11:34)

Der "Woher kommt das?"-Frage haftet immer ein Hauch von "Das sollte eigentlich anders, nämlich "normal" sein" an.

Dann wäre die gesamte Wissenschaft der Meinung, alles sollte eigentlich anders sein? :unsure: :blink:
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Ahn
Beitrag 03.Oct.2006 - 18:04
Beitrag #117


Satansbraten
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Eine , wie ich finde interessante Diskussion , an den Prager gestellt und bei mir nun keinerlei Bedarf mehr weiter zu "philosophieren".

Über Genmanipulationen möchte ich hier jedenfalls nicht debattieren.

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Mrs.True-Blue
Beitrag 03.Oct.2006 - 18:10
Beitrag #118


Gut durch
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Mir geht immer noch nicht in den Kopf, warum dieses Thema überhaupt diskutiert werden muß. Aber wahrscheinlich bin ich da etwas zu was-weiß-ich für. :rolleyes: .
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Liane
Beitrag 03.Oct.2006 - 19:09
Beitrag #119


Heiligenanwärterin
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Es muss gar nichts diskutiert werden - aber wenn jemand darüber diskutieren möchte, warum nicht? Ich fand einige Beiträge recht interessant.
Es ist aber schade, wenn das Thema in den Untergrund verschoben werden muss, weil die, die das Thema nicht gut finden, ihr Desinteresse oder ihre Abneigung ausdrücken.
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chaophraya
Beitrag 03.Oct.2006 - 19:58
Beitrag #120


Naschkatze
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QUOTE (Liane @ 03.Oct.2006 - 11:34)
Danke, LG :patsch:


Ich steige jetzt wieder bei der Frage ein "Warum wollen wir lieber von Geburt an lesbisch sein und nicht durch äussere Faktoren dazu "gemacht" werden?"
Ich hatte gestern den Gedanken, dass "einfach lesbisch sein" für mich etwas ist wie "zufälligerweise grüne Augen haben" "von Geburt an einarmig" "zufälligerweise 1,70m gross sein" "zufällig Diabetikerin sein" - das ist eben so, und ich bin es gewöhnt und bin (die Beispiele sind fiktiv und keine Beschreibung meiner Person) so.

Wenn ich aber lesbisch bin, weil ich als Kind zu viele Karotten gegessen habe, weil meine Mutter zu viel und mein Vater zu wenig Zeit mit mir verbracht hat, weil mir ein Onkel ein Auto statt einer Puppe geschenkt hat, (weil.....), dann ist das, als wäre ich grünäugig geworden durch Zinkmangel, hätte einen Arm durch Unachtsamkeit bei einem Unfall verloren, hätte als Kind Wachstumshormone essen müssen, hätte Diabetes2 durch schlechte Ernährung bekommen.
Dann ist jemand schuld daran - und ich fange an zu überlegen, ob ich das Ergebnis gut finde oder nicht. Ob ich jemanden dafür hassen muss. Fange an, die "was wäre, wenn...?"-Fragen zu stellen.
Das könnte recht unerfreulich werden.

Wenn die Form unserer Sexualität schon bei der Geburt besteht, dann ist es von der Natur geschaffen und darf nicht verachtet werden. Niemand könnte dann behaupten, wir würden es nur nicht anders wollen, wären nicht bereit, heterosexuell zu sein. Wir wären klarerweise nicht psychisch therapierbar, weil uns ja niemand seelisch geschadet hätte.
Angeborene Homosexualität würde uns vor der ewig im Raume stehenden Rechtfertigung befreien.

edit: (vergessen)
Der "Woher kommt das?"-Frage haftet immer ein Hauch von "Das sollte eigentlich anders, nämlich "normal" sein" an.

Das ist absolut schluessig, was du da sagst und sehr nachvollziehbar. Aus politischen Ueberlegungen heraus ist die Angeborenentheorie zur Zeit vermutlich die fuer Lesben und Schwule guenstigste Argumentationsweise, um Ideen der Therapierbarkeit und aehnlichem entgegenzuwirken. Obwohl auch bei Annahme einer genetischen Ursache daran gearbeitet werden koennte, das Phaenomen Homosexuealitaet auszumerzen, wie schon von einer Vorposterin erwaehnt. Welchen Grund auch immer man annimmt, ich denke, es wird in jedem Fall Menschen geben, die Homosexualitaet grundsaetlich als Uebel ansehen. Und gerade denen ist wahrscheinlich noch am alleregalsten, welche Ursache nun die plausibelste ist.

Leider entspricht diese Theorie ansonsten absolut nicht meiner Erfahrung. Was ist mit Frauen, die sich mit keinem der 3 Labels, Homo- Hetero, bi-, beschreiben lassen koennen? Ich kenne eine Frau, die sich, nach langjaehriger Ehe mit einem Mann, in eine Frau verliebte. Sie ist der Meinung, sie sei nun lesbisch, koenne sich absolut nicht mehr vorstellen, sich in einen Mann zu verlieben. Frueher hat sie angeblich nur heterosexuell gelebt, und sich selbst auch so empfunden, mit Verliebtheit nur in Maenner etc. Soll man zu so jemandem sagen: das darf nicht sein, du liegst falsch, du kannst nicht frueher das eine gewesen und jetzt das andere sein. Basta.? Menschen veraendern sich, meiner Meinung nach, auch in diesem Bereich manchmal. Und ich denke nicht, dass das immer daran liegt, dass sie sich zuvor geirrt haben, sich irgendwas nicht eingestehen wollten usw. Es gibt so viele Zwischenstufen und Schattierungen in und zwischen den 3 Schubladen, dass ich an diese genetische Vorherbestimmung, zumindest mit Anspruch auf eine einzige Ursache, absolut nicht glauben kann.
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