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> Lesbe werden, Pech mit Männern, Glück mit Frauen?
shark
Beitrag 03.Oct.2006 - 21:09
Beitrag #121


Strösenschusselhai
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Ich auch nicht.
Sicher, es gibt "natural born Lesben", die schon von Kindesbeinen an wussten, dass sie Mädels den Jungs vorziehen und allenfalls aus gesellschaftlichen Gründen den "Umweg Mann" nehmen oder genommen haben.
Es gibt Frauen wie mich, die sich erst spät im Leben all der frühen Anzeichen ihrer Homosexualität erinnern und jahrelang nicht auf die Idee gekommen wären, womöglich lesbisch zu sein.
Es gab und gibt offensichtlich noch immer Frauen, die sich aus politischer Motivation für die Frauenliebe "entscheiden",
andere "versuchen es mit einer Frau", weil sie von Männern enttäuscht sind.

Oder solche, die ihre Homosexualität auf ein schlechtes Verhältnis zum Vater (oder der Mutter) zurückführen.

Ob nun Gene, Erfahrungen, Prägung, Angst, politische Haltung, Frust oder was auch immer: schließlich und endlich macht erst die Herleitung der Betroffenen Ideen zu Tatsachen.
Und das wird solange so bleiben, bis die Wissenschaft eindeutig nachweisen kann, woran es schließlich liegt.
Doch damit rechne zumindest ich nicht.

Für mich ist es ein....Wunder. :)
Und entweder wird es durch *Irgendwas* ausgelöst oder eben nicht.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 03.Oct.2006 - 21:20
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McLeod
Beitrag 04.Oct.2006 - 10:34
Beitrag #122


mensch.
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QUOTE (Liane @ 03.Oct.2006 - 11:34)
Wenn die Form unserer Sexualität schon bei der Geburt besteht, dann ist es von der Natur geschaffen und darf nicht verachtet werden.

Also wenn Angeborenes nicht verachtet werden darf, dann ist das ein hehres Anliegen, das aber alles andere als der Realität entspricht. Rassismus, der Umgang mit behinderten Menschen, dort auch die Frage "wieviel kann man durch Operationen / medizinische Behandlung normalisieren?"... all das sind für mich nicht zu entkräftende Indizien, daß die Welt in der nach Gründen für Liebe & Sexualität (und es wird ja auch ne Menge mehr im heterosexuellen Leben erforscht) nicht mehr gesucht würde, wenn sie (die sexuelle Orientierung) doch bitte angeboren sei, eine Utopie ist. Eine schöne, aber eine utopische Utopie.

Ich mußte das einfach nochmal doppeln...

Die Frage an sich, nach Ursachen, Hintergründen, Zusammenhängen ist menschlich, wenn nicht gar menschlichst. Sie sollte - meiner Meinung nach jedenfalls - nur nicht die Verbindungen und Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen sexuellen Orientierungen ausschließen. Also nicht so tun, als könne man ein Modell für Heterosexualität finden und ein anderes für Bisexualität und ein drittes für Homosexualität. Allen drei ist gemein, daß es um die Liebe, Attraktion und den Sex zwischen Menschen geht. Und bringen nicht gerade die neusten "Geschlechter-Tests" die Erkenntnis, daß die Unterschiede zwischen Einzelnen aus einer Geschlechtsgruppe größer sind, als die Unterschiede zwischen den Geschlechtergruppen insgesamt? Insofern ist die Frage "Warum liebe ich eine Frau und keinen Mann" sowieso nah an der Absurdität, denn keine Hetera liebt alle Männer und keine Lesbe alle Frauen. Ergo gibt es bestenfalls ein individuelles "Beuteschema" (seeehr Anführungsstriche) zu entdecken. Oder mehrere... Und die, da bleib ich dabei, haben was mit dem Erfahrungsschatz, mit der persönlichen Entwicklung (die nicht nach der Pubertät endet, was wäre es sonst langweilig, das Leben) und der real existenten individuellen Umgebung zu tun.

McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 04.Oct.2006 - 10:35
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Liane
Beitrag 04.Oct.2006 - 11:17
Beitrag #123


Heiligenanwärterin
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Gut gedoppelt, McLeoad ;)

Das stimmt absolut - die Menschheit ist sehr "gut" in der Lage, die Natur zu verachten...

Vielleicht wäre es ein Unterschied, wenn die Theorie verbreitet wäre, dass Homosexualität durch besonders Vitalstoff-reiche Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft entsteht (seeeeeeeehr herbeilgeholt, ich weiss B) ). Dann wären die Ursachen etwas Gutes.
Wenn ich etwas Schönes habe, dessen Ursache etwas Schlechtes ist (und das ist nunmal eine verbreitete Meinung), dann schmälert das auch die Freude am Schönen. Also nehme ich doch lieber die Begründung "das ist eben so", wenn ich keine gute vorgesetzt bekomme.
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shark
Beitrag 04.Oct.2006 - 11:24
Beitrag #124


Strösenschusselhai
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viel schlimmer als das "Schmälern" durch üble Ursachen für die "Betroffene" selbst (ich zum Beispiel könnte auch durch den Mi**brauch durch meinen Vater lesbisch "geworden" sein - doch das schmälert mein Glück kein bisschen...- im gegenteil: ich sähe es als das beste Ergebnis einer schrecklichen Zeit) wiegt mE die "Bewertung" der "Anderen": denn sollte sich herausstellen, dass Homosexualität eine physiologische Ursache hat (oder auch eine "einfache" psychologische), wird sie "vermeidbar"...und damit auch - wo es geht - vermieden werden.
Und Dinge, die zu vermeiden gesucht werden sind immer doch solche, die so eben nicht "sein sollen".

Von daher fände ich es extrem schade, sollte das Mysterium der Sexualität entzaubert werden....


edit: Schreib- und Grammatikfehler...

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 04.Oct.2006 - 11:30
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Liane
Beitrag 04.Oct.2006 - 11:36
Beitrag #125


Heiligenanwärterin
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QUOTE (shark @ 04.Oct.2006 - 12:24)
Von daher fände ich es extrem schade, sollte das Mysterium der Sexualität entzaubert werden....

Das finde ich einen tollen Satz :) :blumen2:

"Ich will nicht wissen, warum ich lesbisch bin, weil es zu viel Analytisches in Intimes bringen würde."

Es ist ähnlich wie mit dem Liebesprotokoll - wir wollen es fühlen, nicht wissen. Da hast Du einen sehr wichtigen Aspekt aufgestöbert, glaube ich.
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LadyGodiva
Beitrag 04.Oct.2006 - 11:56
Beitrag #126


Strøse
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DerBegriff "Mysterium Sexualität" sagt mir nicht viel. :unsure:

Was genau wäre besser nicht zu ergründen? Das Entstehen von (sexueller) Identität, die Zusammenhänge zwischen Ästhetik und Instinkt, abgesehen von reproduktiver Notwendigkeit (?!) ein Grund, überhaupt eines zweiten (dritten,...) Individuums auf diesem Planeten zu bedürfen?

edit: Mysterium liegt so dicht an Tabu; die Faszination der Leiblichkeit wird durch immer präzisiertere Vorstellungen ihrer Funktionsweise, resp. des deren zugrunde liegenden Apparats in meinen Augen um kein Jota geschmälert, eher im Gegenteil - die Kenntnis der Materie wie das Wissen um die Einzigartigkeit des Zufalls, der dem ganzen wohl zu Grunde liegt, erhebt doch das ganze System zu etwas Wundervollem.
Nur so viel zu: warum gründeln?

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 04.Oct.2006 - 12:19
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Liane
Beitrag 04.Oct.2006 - 12:22
Beitrag #127


Heiligenanwärterin
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Unter "Mysterium" verstand ich in dem Zusammenhang die Faszination des nicht rational Durchdachten, das Weglassen logischen Ergründens.

Ich möchte nicht bei erotischen Betätigungen EEG, EKG, Hormonspiegel, Blutdruck, Sauerstoffgehalt im Blut etc. ausgewertet bekommen, um dann zu wissen "Aha, den Org***** hatte ich bei Blutdruck soundso, und zwar, weil dann soundsoviel Blut in den unteren Körperregionen war, weswegen die Nerven dann so reagiert haben und xy-Informationen ins Gehirn geleitet haben, welches mir dann das blablabla Empfinden vermittelt haben."
Das wäre mir persönlich zu viel Wissen um etwas Schönes.
Ich will auch keine analysierenden Listen schreiben, warum ich ausgerechnet meine Frau liebe und nicht eine wahnsinnig nette Freundin, die auch zufällig noch lesbisch ist. Mir ist es zu viel Wissen.

Vielleicht ist es ähnlich mit dem Nicht-um-die-Ursache-des-Lesbischseins-wissen-wollen. Vielleicht auch nicht.

Wie immer im Leben gibt es aber offensichtlich Leute, die das ganz anders empfinden und sagen "Ich bin so, wie ich bin, und nun will ich auch wissen, wie es dazu kommt."

edit: ein "nach" gegen ein "nicht" getauscht - frau sollte die Sätze nicht zehnmal umstellen :patsch:

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 04.Oct.2006 - 21:57
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LadyGodiva
Beitrag 04.Oct.2006 - 12:56
Beitrag #128


Strøse
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ah, danke :blumen2:
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shark
Beitrag 04.Oct.2006 - 17:19
Beitrag #129


Strösenschusselhai
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QUOTE (Liane @ 04.Oct.2006 - 13:22)
Unter "Mysterium" verstand ich in dem Zusammenhang die Faszination des nicht rational Durchdachten, das Weglassen logischen Ergründens.

Ich möchte nach bei erotischen Betätigungen EEG, EKG, Hormonspiegel, Blutdruck, Sauerstoffgehalt im Blut etc. ausgewertet bekommen, um dann zu wissen "Aha, den Org***** hatte ich bei Blutdruck soundso, und zwar, weil dann soundsoviel Blut in den unteren Körperregionen war, weswegen die Nerven dann so reagiert haben und xy-Informationen ins Gehirn geleitet haben, welches mir dann das blablabla Empfinden vermittelt haben."
Das wäre mir persönlich zu viel Wissen um etwas Schönes.
Ich will auch keine analysierenden Listen schreiben, warum ich ausgerechnet meine Frau liebe und nicht eine wahnsinnig nette Freundin, die auch zufällig noch lesbisch ist. Mir ist es zu viel Wissen.

Vielleicht ist es ähnlich mit dem Nicht-um-die-Ursache-des-Lesbischseins-wissen-wollen. Vielleicht auch nicht.

Wie immer im Leben gibt es aber offensichtlich Leute, die das ganz anders empfinden und sagen "Ich bin so, wie ich bin, und nun will ich auch wissen, wie es dazu kommt."

Vielen Dank für diese Erklärung, Liane.
Besser hätte ich´s nicht sagen können! :blumen2:
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ismelda
Beitrag 04.Oct.2006 - 17:33
Beitrag #130


Gemüseputzi
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also ich als absolut "spätberufene" fühl mich in der von geburt-aus-lesben-therorie nicht sehr gut aufgehoben;) und den ansatz von 'eh schon immer nur nicht mitgekriegt haben' find ich insofern problematisch, weil das schon in das eck von nicht-ernst-nehmen der eigenen wahrnehmung gehen kann.

mich traf die liebe zu einer frau wie der blitz, vollkommen unerwartet und ebenso ungeplant mit dem allumfassensten liebeskummer, den ich je erlebt habe...

und den versuch alte beziehungsmuster nur durch ändern des geschlechts des potentiellen partners zu durchbrechen, dem geb ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich ne chance...

aber interessant find ich die diskussion allemal;))
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Juicy72
Beitrag 05.Oct.2006 - 17:44
Beitrag #131


Vorspeisenexpertin
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Ich glaube, ich bin lesbisch,weil der MENSCH, in den ich mich nun mal verliebt habe diesmal zufällig eine Frau war. :love2:
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pixelgirl
Beitrag 06.Oct.2006 - 19:23
Beitrag #132


Salzstreuerin
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Hallo Windblume und alle Anderen,

Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte und erlebt Dinge anders. Manchmal beeinflusst einen die Gesellschaft, manchmal macht man sich selbt etwas vor. Ein gewisses Maß an Selbstreflektion ist da sehr wichtig. Denn es ist immer leichter von sich abzulenken, indem man den Anderen die Verantwortung zuschiebt.

Ich hatte eine ähnliche Phase wie Du, Windblume, allerdings umgekehrt.
Vor langer Zeit wurde mir eingetrichtert, dass ich nur deswegen Frauen liebe, weil ich ach so schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht habe. Ich zog mir diesen Schuh eine Zeit lang an, bis ich erkannte, dass ich mich selbt belogen habe. Erfahrungen, egal ob gut oder schlecht haben nichts damit zu tun, in wen man sich verliebt. Und im Nachinein kann ich sagen, ich habe mich nie in Männer verliebt, sondern nur in Frauen.

Jetzt fühle ich mich frei, weil ich nun weiß wer ich bin. Damit bin ich aber vor schlechten Erfahrungen auch nicht gefeilt und Beziehungskisten sind deswegen auch nicht einfacher als bei Anderen.

Ich kann nur jeder Frau den Rat geben, auf ihr eigenes Herz zu hören und sich nicht selbt zu betrügen. Sicher ist das nicht leicht, manchmal muss man auch Fehler eingestehen, aber nur daraus können wir unsere Lehren ziehen.

VG,
pixelgirl.
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McLeod
Beitrag 07.Oct.2006 - 09:33
Beitrag #133


mensch.
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QUOTE (pixelgirl @ 06.Oct.2006 - 19:23)
Vor langer Zeit wurde mir eingetrichtert, dass ich nur deswegen Frauen liebe, weil ich ach so schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht habe.

Ich möchte an dieser Stelle nur mal erwähnen, daß wenn die These stimmen tät, wir eine Lesbenquote von ca. 50-80% hätten...

B)

McLeod
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Liane
Beitrag 07.Oct.2006 - 09:34
Beitrag #134


Heiligenanwärterin
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Das sage ich auch immer, McLeod :zustimm:

edit: BuchstabenverdreherInnen ;)

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 09.Oct.2006 - 09:28
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muetze
Beitrag 09.Oct.2006 - 09:15
Beitrag #135


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ach, so viele kluge worte... aber nach durchlesen des inzwischen ja ziemlich langen threads ist mir aufgefallen, dass in den meisten der beiträge eine, vielleicht auch mal zwei oder drei "ursachen" erwähnt werden.
meiner meinung ist es aber so, dass das "Warum" in einer unendlichen vielzahl von faktoren begründet liegt, die ebenso wenig nachvollziehbar wie verständlich sind.
sonst könnte man sich ebenso gut fragen, warum der eine lange oder kurz schläft, warum man die rechte socke vor der linken anzieht, warum man auf einem leeren bürgersteig eher rechts oder links geht, ob man eher grün oder rot mag etc ect ect.
ich glaube, dass die ursache jedes kleinen dings, dass uns und unser leben ausmacht, in einer unbestimmbaren anzahl und vielfalt von kleinen und kleinsten begebenheiten liegt, deren wahrscheinlich oft sogar wiedersprüchlichen einflüsse uns nach und nach in eine bestimmte richtung prägen. die bewusstwerdung dieser "prägung" kann dann ganz plötzlich oder schleichend passieren (oder auch gar nicht).

von daher würde ich die begründung dessen, warum wir so sind, wie wir sind, besonders in einer so unlaublich komplexen sache wie liebe, nicht auf nur den einen pfeiler z. B. der genetik oder der familiengeschichte stellen, auch wenn diese ohne zweifel einen enormen einfluß haben können.
aus meiner limitierten erfahrung kann ich nur sagen, dass ich über mein leben einfach zu wenig weiß, als dass ich mein sein an einen einzigen haken hängen könnte...

(ich hoffe, ich habe es einigermaßen nachvollziehbar erklären können)
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muetze
Beitrag 09.Oct.2006 - 09:26
Beitrag #136


Vorkosterin
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auf der anderen seite enthebt uns diese meine theorie natürlich auch aus der verantwortung, eine offizielle und für uns akzeptable begründung für unser lesbisch-sein zu finden. eine nicht-rekonstruierbare verkettung von zufällen und ereignissen, die nicht bezeugt und belegt werden können, ist die ideale begründung für etwas, für das es ebenso gut gar keine begründung geben könnte (ist das zu verstehen ? :huh: ) sozusagen ein bequemes weil unantastbares weil unüberprüfbares polster.
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LadyGodiva
Beitrag 09.Oct.2006 - 09:44
Beitrag #137


Strøse
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aber gerade diese Unantastbarkeit schmerzt auch ein wenig sehr - der Postmoderne wünsche ich einen souveräneren Umgang mit der Mut zum Dissens bedürfenden Tatsache unverholen gelebter Devianz, ja Individualität an sich.
Dieser aber erwächst aus der Möglichkeit, überhaupt nachfragen zu können, das Recht zu haben, (in Teilen) Zusammenhänge erkennen zu dürfen und sich eben nicht mit einem Tabu konfrontiert zu sehen, das weniger heilig denn Gefahr bringend erscheint.

edit: Blui sieht alles :lol:

edit²: dieser Beitrag ist insofern eigentlich überflüssig, da er das, was ich seiten vorher in epischer Breite von mir warf, nur noch einmal kurz und offensichtlich unverständlich zusammenfassen sollte. :blumen2:

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 09.Oct.2006 - 13:55
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McLeod
Beitrag 09.Oct.2006 - 12:20
Beitrag #138


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*omg* Also ich bin ja fürwahr keine Kostverächterin, was Fremdworte oder komplexe Satzstrukturen angeht. Doch die Komprimiertheit offensichtlich bedeutungsschwangerer Inhalte in so wenige mit dahinterliegenden Großkonstrukten belegten Worten überfordert mich ehrlich gesagt, LadyG...

Ich persönlich (doch da wiederhole ich mich) schließe mich der Unerklärbarkeitstheorie nicht an. Dafür kenne ich mich in meinem Leben zu gut aus, dafür kann ich genug Zusammenhänge und Bedingtheiten erkennen. Polykausal, konstruktiv und positiv... so empfinde ich mein persönliches Werden.

Was ich sicherlich nicht daraus ableiten kann ist eine abstrakte, allgemeingültige "Formel". Wobei... ich hab es bislang nur noch nie versucht. ;) Ich erkenne allerdings Lebensmuster in den Lebensläufen meiner Mitlesben. Kein Merkmal bislang darunter, das sich das Label "unbedingt erforderlich, um lesbisch zu werden" ans Revers heften dürfte... Doch viele Parallelen, unterschiedliche Gruppen, wenn mensch Lust auf Gruppenbildung hat. Was der wissenschaftlich denkende, sortierende und ergründende Mensch ja im Allgemeinen hat.

Zum Glück gehöre ich nur teilzeit- und freizeit-mäßig in diese Gruppe. Was mir vielleicht den Zugang zu "Postmoderne" und Kollegen erschwert...

Selbstironisch, ungeachtet dessen ernsthaft: McLeod
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Liane
Beitrag 09.Oct.2006 - 13:59
Beitrag #139


Heiligenanwärterin
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QUOTE (McLeod @ 09.Oct.2006 - 13:20)
Selbstironisch, ungeachtet dessen ernsthaft: McLeod

Für mich aber ebenso schwierig zu lesen wie LGs Beiträge ;)

So ganz ist mir die Frage "Warum wehren sich so viele gegen eine Ursache ihres Lesbisch-Seins?" noch nicht aus dem Kopf gegangen.
Etwas, was einen logischen Grund hat, bekommt ein anderes Gesicht - seitdem ich weiss WARUM ich bei Licht niese (im Gegensatz zu fast allen Menschen, mit denen ich zu tun habe), niese ich (rein gedanklich - der Rest ist wie bisher ;) ) anders.

Etwas (fast) total zum ursprünglichen Thema: Männer werden mit umso grösserer Wahrscheinlichkeit schwul, desto mehr ältere Brüder sie haben.
Bei Lesben konnte selbiges Phänomen (mit älteren Schwestern) allerdings NICHT beobachtet werden.
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shark
Beitrag 09.Oct.2006 - 14:43
Beitrag #140


Strösenschusselhai
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Ich schätze, weil der "Grund" oder besser "die Gründe" gesellschaftlich vermutlich "verwertet" würden...Sei es Vitaminmangel in der Schwangerschaft, zu viele oder zu wenige Geschwister....was-auch-immer.... Mir persönlich wär´s egal. Ich schrieb ja schon, dass mir von FreundInnen immer wieder mal gesagt wird, meine Homosexualität läge am Mi**brauch in meiner Kindheit und Jugend: mir ist das nur recht - dann hatte das Ganze wenigstens auch was Gutes. ;)
Andere Menschen (WissenschaftlerInnen/Kirchenleute/TherapeutInnen) aber mögen denken: wenn es daher kommt, dann ist es auch therapierbar. Ebenso wäre es, wenn ein schlechtes Verhältnis zur Mutter die Ursache waäre...dann wären eben die Mamas schuld in den Augen der Gesellschaft.
Solange noch immer nicht anerkannt wird, dass Homosexualität einfach in Ordnung ist, solange nicht verstanden wurde, dass selbst eine "pathologische" Ursache die Wirkung nicht pathologisch macht, solange bin ich froh, dass noch nicht erklärbar ist, warum Menschen homosexuell sind.
Die gesellschaftlichen Folgen für die Betroffenen sind nicht abschätzbar.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 09.Oct.2006 - 14:44
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