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Beitrag
#1
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 725 Userin seit: 09.11.2006 Userinnen-Nr.: 3.728 ![]() |
Jetzt muss ich auch etwas loswerden...
Ich bin letzte Woche, so ziemlich unverhofft und gegen meinen Willen, in mein eigenes Coming-Out geschlittert. Für mich selber war es seit einiger Zeit schon klar, dass ich Frauen anziehend finde (hatte zwar erst zwei Beziehungen zu Männern, die beide auf ihre Art lehrreich waren, aber keine Erfüllung), ich war auch über ein Jahr lang ziemlich verknallt in eine, bin’s inzwischen auch wieder... Ich konnte – und kann – mir aber überhaupt nicht vorstellen, mit jemandem aus meinem direkten Umfeld darüber zu reden, sprich mit meiner Familie oder meine Freunden. Solange nichts drängendes Aktuelles war, solange ich keine Beziehung hätte, die ich nicht verheimlichen würde, dachte ich mir, ich schweige es einfach aus. Irgendwann ist mir meine unglückliche Verliebtheit doch zuviel geworden, hab mich einer Brieffreundin anvertraut, sie hat sehr positiv reagiert, was mich ermuntert hat, mich ein wenig besser in meine Gefühlswelt hineinzufinden, ich hab eben im Internet (wie hier) einiges gelesen... und mir dann ein viel gepriesenes Buch zu dem Thema in der Bücherei ausgeliehen. Kurz und schlecht: Meine jüngere Schwester kommt unvorhergesehen in mein Zimmer, sieht etwas, das sie nicht kennt, fischt zielstrebig das Buch aus meinen Schreibtischunterlagen heraus und fragt mich aus, wie ich denn dazu komme, so etwas zu lesen. Ich bin so erschrocken, das mir nichts eingefallen ist, um sie abzuspeisen, und sie hat sehr komisch geguckt und schief gegrinst – ich hab es ihr erzählt, dass ich mich in eine Frau verliebt habe. Hab ihr fast eineinhalb Stunden lang erklärt, dass das weder schlimm noch ansteckend noch für sie gefährlich ist, da ich es ja auch niemandem erzählen wollte. Sie hat reagiert, als hätte ich ihr einen Mord gestanden. Fassungslos, entsetzt, fast angeekelt, ich wusste echt nicht, wie mir geschieht. Ich hab ihr gesagt, dass ich es keinem sagen wollte und dass es sie es daher auch für sich behalten soll. Sie hat schließlich eingewilligt, war schon spät abends, und ist ins Bett gegangen... In der Früh steht sie dann in meinem Zimmer: Dieses Wissen belastet sie zu sehr. Das ist zuviel für sie, um es für sich zu behalten. Sie wird in absehbarer Zeit mit jemandem darüber reden müssen. Nur zu meiner Information. Mein Verhältnis zu meiner Mutter war lange Zeit sehr, sehr brüchig, und erst seit einem guten Jahr hat es sich wieder erholt. Sie betrachtet sich als eine Freundin von mir. Sie ist nicht religiös, aber sonst doch das, was ich „konservativ“ nennen würde (was Moralvorstellungen angeht). Sie ist wahnsinnig stur bei Diskussionen, ihre Meinung ist DIE Meinung, mit Argumenten komme ich generell nicht durch. Lesbische Liebe hat sie bis jetzt nur ganz, ganz selten erwähnt, und ausschließlich in spöttischen Seitenhieben, als Witz. Da meine Schwester zur Zeit zu einem Familienpsychologen geht, bin ich dort hingegangen und habe von mir erzählt - ich wollte diejenige sein, die damit herausrückt, ich will nicht, dass irgendjemand es hintenrum erfährt – auf dass meine Schwester jemanden zum Reden habe. Ich kenne sie und weiß, dass sie es weiter erzählen würde. Sie wird sehr leicht zornig und macht gern unüberlegtes, das die erst hinterher bereut... Was daraus geworden ist, weiß ich nicht. Meine Schwester meidet jeden Kontakt zu mir (obwohl wir beide bei unserer Mutter wohnen), das Thema ist absolut tabu. Ich kann nicht wissen, wer über mich Bescheid weiß. Hängt sie mich hin? Oder nicht? Plötzliches outen dem Rest der Familie gegenüber, obwohl ich mich selbst noch nicht voll kenne, entgegen meinem schlechten Gefühl in dieser Sache? Schweigen und Hoffen? Warten, bis jemand ankommt: „Stimmt es, was deine Schwester über dich sagt...?“? |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 03:27 |