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> 'Öffentlich' lesbisch sein?, Die Außenwelt damit konfrontieren...?
Jessi1988
Beitrag 21.Jan.2007 - 17:22
Beitrag #1


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Hallo erstmal,
Nach einigem hin und her bin ich mittlerweile ca 4 monate mit meiner freundin zusammen und sehr glücklich in der Beziehung. Wir haben über unsere Probleme gesprochen und letzendlich eine gemeinsame Lösung gefunden.
Mein Problem ist die Außenwelt. Damit meine ich Freunde, Bekannte, Menschen die mir völlig fremd sind und vor allem meine Eltern!
Es ist ihnen total unangenehm, wenn andere Leute erfahren, dass ich eine Freundin habe und dass ich wohl nicht 'normal' bin. Meiner Meinung nach gibt es kein normal, aber meine Eltern sehen das anders. Es ist nicht nur so, dass sich Freunde abgewendet haben und Bekannte komisch tuscheln,wenn ich vorbeikomme sondern jetzt verliere ich auch noch jeglichen Halt in der Familie. Jetzt merken sie halt langsam erst, dass es mir wirklich ernst mit meiner Freundin ist. Was kann ich nur machen? Soll ich sie eher schonen und sie nicht mit meinen Gefühlen zu meiner Freundin und allgemein meiner Freundin konfrontieren oder es extra ausleben so dass sie es mitbekommen?
Danke schonmal.
Euch ein schönes WE noch!
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Firefly
Beitrag 21.Jan.2007 - 17:57
Beitrag #2


Gut durch
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Hallo Jessi! Erstmal willkommen und Glückwunsch zu deiner neuen Beziehung :)

In deinem Umfeld ist es wohl für die meisten Menschen etwas völlig neues, mit lesbischer Liebe konfrontiert zu sein, oder? Ich finde es etwas seltsam, dass gleich so viele negativ reagieren.

Mit dem weiteren Vorgehen würde ich an deiner Stelle unterscheiden, um wen es geht. Bei den Freunden ist die Sache noch am einfachsten: Sind es echte Freunde, wenn sie nur wegen eines Outings Probleme machen? Gute Freunde sind sehr wertvoll, aber kann es eine tiefere Freundschaft zu jemandem geben, bei dem du einen Teil deines Lebens leugnen müsstest? Spaß-hab-Freunde, oberflächliche KameradInnenschaften findest du wohl leicht wieder, wenn du danach suchst. Ich persönlich würde eine/n Freund/in nicht mehr Freund/in nennen, wenn er oder sie meine Persönlichkeit nicht akzeptiert.
Mit der Familie sieht die Sache natürlich anders aus. Ich hatte dieses Problem auch erst vor ein paar Wochen; klar ist die Familie etwas, das dein Leben lang zu dir gehören wird, an dem nichts zu ändern ist. Vielleicht braucht deine Familie ein bisschen mehr Zeit, dein „neues“ Leben überhaupt einmal kennenzulernen? Dass sie deine Beziehung nach außen hin ablehnen, ist vielleicht ein Hinweis darauf, wie sehr sie sich von anderen Meinungen beeindrucken lassen. Haben sie sich schon selbst – fest – eine eigene gebildet?
„Nicht normal“... aber sicher schätzen sie Talente, Fähigkeiten an dir, die andere nicht haben, oder? :gruebel: Ein doofes Argument. Sehr viele Frauen haben zumindest bisex*elle Neigungen; statistisch gesehen. Meinst du, Zahlen würden deine Eltern zum Nachdenken bringen können?
Ansonsten scheinen recht viel Lesben mehr oder minder gut damit zurechtzukommen, den Teil ihres Lebens nicht mit ihren Eltern zu besprechen. Nicht darüber sprechen zu dürfen kann natürlich weh tun, ist aber wohl besser als alltäglich kämpfen zu müsse. Vielleicht kannst du das Thema ja vermeiden, ohne es gleich zu leugnen – d.h. nicht von selbst damit anfangen, aber klare Antworten geben, wenn Fragen auftauchen.
Provokativ damit umzugehen ist die energischste Methode. Ich denke, sie kann dir einiges an Genugtuung verschaffen, aber nur, wenn du dich damit identifizierst – wenn du es gezwungen machst, wird es bestimmt eher dir zu viel als deinen Eltern, und du müsstest nicht nur vor anderen Personen, sondern auch vor dir selbst Rückschläge hinnehmen. Kurz: Willst du es?
Wegen deinen Bekannten: Würden sie sich mit dir unterhalten, wenn du zu ihnen gehst und ihnen ein Gespräch anbietest? Was sie wissen, können sie sich nicht zusammenreimen oder erfinden, dann gibt es auch nichts mehr zu tuscheln.

Was immer du machst, viel Erfolg, und Kopf hoch :)
Firefly
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Jessi1988
Beitrag 21.Jan.2007 - 20:00
Beitrag #3


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also ich bin vom typ her eher so, dass ich mich meinen problem stelle und auch sehr viel rede. da fällt es mir einfach schwer meiner familie einen großen teil in meinem leben so völlig zu verschweigen. denn ich sehe meine freundin oft un dwir unternehmen viel also ist es für mich sehr künstlich wenn ich nicht erzähle, was wir gemacht haben. Andererseits kann ich ihren blick dabei nicht ertragen und es verletzt mich so unendlich, dass ich mein glück nicht mit ihnen teilen kann und dass sie es auch nicht verstehen wollen. mittlerweile sind wir schon soweit, dass sie es nicht mehr als phase abstempeln, aber ich würde gerne offen darüber erzählen können.
ausserdem gibt es noch das problem mit den verwandten. meine eltern sind absolut dagegen, dass es jemand erfährt, aber das verletzt mich auch irgendwie. mein bruder der eineinhalb jahre jünger ist bringt seine freundin zu sämtlichen familienfeiern mit. ich darf meine freundin nie mitrbingen. sowas schreit einfach so nach einer diskussion nur komme ich damit nie durch.
was kann ich denn bloß tun? in einer woche ist wieder eine berühmt berüchtigte familienfeier und ich will sie dabei haben! hilfe.
das agrument meiner eltern ist, dass mein bruder und jana schon seit 1 jahr zusammen sind und ich mit caro erst 4 monate. aber das ist kein richtiges oder?
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Liane
Beitrag 21.Jan.2007 - 20:14
Beitrag #4


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DU bist lesbisch.
Also entscheidest DU, wer das wissen soll. Dass Deine Eltern (noch) nicht damit umgehen können, ist ihr Problem.
Das klingt für manche vielleicht radikal, egoistisch etc., ist aber meiner Meinung nach so.

Was die Feier betrifft: wenn Du nur ohne Deine Freundin eingeladen bist, die anderen aber mit PartnerInnen, musst Du entscheiden, ob Du trotzdem alleine hingehst. Du kannst natürlich auch mit Deiner Freundin hingehen, aber eigentlich ist es das Recht des/der Einladenden zu entscheiden, wer an einer Feier teilnimmt. Sollte die Familienfeier von jemandem anderen veranstaltet werden, kannst Du natürlich direkt diese Person darauf ansprechen.

Und Du kannst Deinen Eltern den Wind aus den Segeln nehmen, indem Du - unabhängig von der Feier - alle Verwandten gleichzeitig über Euch informierst (ein hübsches Foto mit ein paar netten Grußworten... ;) ).

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 21.Jan.2007 - 20:15
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Jessi1988
Beitrag 21.Jan.2007 - 20:25
Beitrag #5


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Naja mein Bruder hat Geburtstag und wird 17, also ist es klar, dass seine Freundin dabei sein kann. Ich weiss aber nicht, ob ich ihn fragen sollte, denn meine Eltern denken dann bestimmt,dass ich ihn gegen sie aufbringen will, da ich die Sache nicht zuerst mit ihnen bespreche. Aber selbst an MEINEM Geburtstag durfte sie nicht dabei sein und an Weihnachten hätte meine Oma, wenn sie es wüsste bestimmt gesagt, dass ich meine Freundin mitbringen darf, aber meine Letrn hätzten sie nie in unserem Auto nach Hamburg mitgenommen (2 Stunden Fahrt von hier) . Stattdessen durfte die Freundin meines Bruders mit. WEnn sich jetzt rausstellt, dass meine Eltern meine Freundin nicht ins Haus lassen zur Feier, hab ich dann ein Recht auch nicht zu erscheinen?
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Liane
Beitrag 21.Jan.2007 - 20:51
Beitrag #6


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Ob Du ein Recht hast, nicht zu erscheinen?

Vielleicht bin ich naiv, oder auch einfach zu alt, um über meine Rechte in solchen Dingen zu grübeln, aber für mich ist die Antwort klar JA.
Wenn es das Fest Deiner Bruders ist, wäre es sogar eine gute Idee, das mit ihm zu besprechen. Und Unterstützung von Geschwisterseite schadet nie *tipgeb*
edit: Es ist nicht "klar", dass die Freundin Deines Bruders eingeladen ist, solange Deine Freundin zu Deinem Geburtstag ausgeladen wird....
Wie alt bist Du denn eigentlich? Ich vermute, eher jünger als älter als Dein Bruder (?). Oder auch, wie abhängig bist Du von Deinen Eltern und wie lange noch?

Ich habe eines schönes Tages nicht gefragt, ob meine Freundin auch mitkommen darf, sondern angekündigt, dass wir zu zweit kommen (denn alle anderen waren auch als Paare eingeladen). Wenn da Widerstand gekommen wäre, wäre ich auch nicht gefahren.
Es kommt aber natürlich auch immer auf die Gelegenheit an - Würden meine Eltern verbieten, dass ich meine Freundin zur Beerdigung einer lieben Verwandten mitbrächte, würde ich vermutlich wegen der Verstorbenen trotzdem gehen - danach aber in irgendeiner Weise Konsequenzen ziehen.

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 21.Jan.2007 - 20:53
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Jessi1988
Beitrag 21.Jan.2007 - 20:57
Beitrag #7


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Ich bin 18 und mein Bruder wird 17, die Feier findet also hier zu Hause statt. Habe ihn gerade gefragt, er meinte ihm wäre es egal ob meine Freundin mit anwesend ist oder nicht. Ich werde gleich mal hoch gehen und das Thema auf den Tisch bringen. Ich sehe es nämlich nicht ein, alleine zu erscheinen.
Vermutlich bin ich noch länger von ihnen abhängig, da ich Abitur mache und erst in eineinhalb Jahren fertig bin.
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Liane
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:02
Beitrag #8


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Kannst Du mit Deinen Eltern ein ernsthaftes Gespräch darüber führen, was denn (ihrer Meinung nach) passieren würde, wenn ihre Umwelt bescheid wüsste?
Kann es sein, dass Deine Eltern Schuldgefühle haben? dass sie denken, in der Erziehung oder Schwangerschaft etwas falsch gemacht zu haben? Oder dass die anddeeren das denken könnten?

Ich forsche mal kurz - in der Schweiz gibt es eine Organisation für Eltern und FreundInnen Homosexueller, vielleicht haben die noch links.

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 21.Jan.2007 - 21:05
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Liane
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:04
Beitrag #9


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:) Fündig geworden:
BEFAH
Die Schweizer Organisation FELS findest Du hier.
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Jessi1988
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:08
Beitrag #10


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Ich habe gerade probiert mit ihnen zu reden, sie haben sehr sauer abgeblockt und gesagt, dass es nicht in Frage kommt, dass meine Freundin dabei ist. Das Problem ist, dass sie garantiert Konsequenzen ziehen werden, wenn ich nicht erscheine oder wenn ich es meinen Großeltern sagen würde. Wahrscheinlich dürfte meine Freundin dann wieder nicht mal hier übernachten (Das durfte sie 2 Monate nicht, weil mein Vater es nicht ertragen könne, dass seine Tochter mit einem anderem Mädchen intim würde). Das ist insofern ein Problem, dass sie 32 Kilometer weit weg wohnt und es sich dann nicht lohnt, wenn wir uns nur kurz sehen können. Haben beide kein Auto und sind deswegen schon lange unterwegs.
Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? Meine Eltern wollen sich nicht über Homosexualtiät informieren oder sich mit dem Thema auseinander setzen. Ich fühle mich manchmal noch nicht mal ernst genommen, wenn ich darüber rede, dass ich lesbisch bin. Sie verdrängen es richtig. Ich fühle mich so unwohl.
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Liane
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:14
Beitrag #11


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Gibt es vielleicht in Deiner Nähe eine schwuLesBische Jugendgruppe, wo Du Dich mit anderen, die ähnliche Probleme habe, austauschen kannst?

Und seid Ihr bei Deiner Freundin zuhause mehr willkommen?
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Jessi1988
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:19
Beitrag #12


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Ich trau mich irgendwie nich einfach in so eine Einrichtung zu gehen, weiss auch nicht wieso. Bei der Familie meiner Freundin sind wir mehr wilkommen als hier das stimmt allerdings. Sie haben sich nicht so quer gestellt, aber das liegt wohl daran, dass die Schwester meiner Freundin auch lesbisch ist. Sie ist 24 und mit einer 36 jährigen zusammen und wohnt jetzt auch nicht mehr zu Hause. Sie hat uns also schon den Weg geebnet.
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Mausi
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:21
Beitrag #13


Mama Maus
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Wie wäre es, wenn du dann ab & zu einfach "auswanderst"?
Wenn deine Eltern denken, dass du auf ihre Akzeptanz angewiesen bist damit ihr eine gute Beziehung führen könnt, werden sie sich nie auseinandersetzen.
Ebenso nicht, wenn sie nicht spüren, dass ihre Nicht-Akzeptanz sowie Ausgrenzung keine Folgen hat.

Es ist schwierig, da du zu Hause wohnst, gibt es keinerlei Möglichkeiten auszuziehen?
hat 1 von euch wenigstens einen führerschein & könnte sich ab & zu ein Auto leisten?

Lg
Mausi
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Liane
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:26
Beitrag #14


Heiligenanwärterin
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Vielleicht könnt Ihr ja Euer Privatleben in das Zuhause Deiner Freundin "verlegen"? Nicht heimlich, versteht sich. Möglicherweise gibt das deinen Eltern mit der Zeit zu denken.
Oder die Eltern Deiner Freundin laden Deine Eltern mal zum Kaffe ein? (Wenn Deine Freundin ein gutes Verhältnis zu ihnen hat, ist das sicher möglich.) Die haben ja schon viel länger Zeit gehabt, sich mit dem Thema Homosexualität auseinanderzusetzen. Und sie könne aus eigener erfahrung berichten, dass es nicht gefährlich ist, ehrlich zur Umwelt zu sein.
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Lemongras
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:35
Beitrag #15


~ no title ~
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QUOTE (Jessi1988 @ 21.Jan.2007 - 17:22)
Was kann ich nur machen? Soll ich sie eher schonen und sie nicht mit meinen Gefühlen zu meiner Freundin und allgemein meiner Freundin konfrontieren oder es extra ausleben so dass sie es mitbekommen?

Hallo Jessi.
Von außen ist das schon ein wenig schwierig deine Fragen zu beantworten und es ist natürlich auch ein individuelles "Problem". :gruebel: Mit meinen Eltern war es zu Zeiten meines Coming Outs sehr sehr schwierig. Die Konsequenz aus ihrem Nicht-Verständnis war, dass ich plante auszuziehen. Und nachdem dieser Schritt vollzogen war, hatten wir so gut wie keinen Kontakt mehr und wenn, dann ging es in keinem unserer Gespräche um meine Beziehung. Ich hab damals schon sehr darunter gelitten und meine Gedanken ähnelten den deinen.

Meine letzte Freundin hat ihre Eltern damit konfrontiert, allerdings haben diese die Änderung in ihrem Leben mehr oder weniger akzeptiert und ich war recht verwundert, wie "locker" diese damit umgegangen sind, zumal sie vorher heterosexuell gelebt hatte. Eigentlich haben ihre Eltern so reagiert, wie ich es mir von meinen Eltern immer gewünscht hätte.

Tja - es gibt diese oder jene Art damit umzugehen, übers Ausprobieren (was du ja schon tust) findest du vielleicht heraus, was dir gut tut und was dich zu sehr verletzt. Und vielleicht erfährst du dadurch die Richtung für dich im Umgang mit deinen Eltern. Ich glaube, dass man Menschen auch oft Zeit geben und nicht auf Biegen und Brechen etwas erzwingen sollte. Wenn die Situation zu unerträglich wird, dann solltest du daraus eine Konsequenz ziehen.
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Jessi1988
Beitrag 21.Jan.2007 - 21:48
Beitrag #16


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Aber sollte so eine Kosequenz denn aussehen? Ich kann echt nicht ausziehen, gehe halt noch zur Schule und will Abi machen, könnte mir gar nicht leisten auszuziehen. Sobald es geht werde ich es bestimmt tun und ich bin mr sicher, dass ich dann nie wieder freiwllig kontakt zu ihnen haben werde, aber das ist ja doch noch relativ lange hin. Es ist nicht so, dass die Eltern meiner Freundin da total hinter der Beziehung stehen und sie würden meine Eltern bestimmt niemals zum Kaffee einladen aber sie akzeptieren es halt eher. Ich habe mit meiner Freundin darüber gesprochen und sie meinte wir könnten wirklich mal zu einer Beratungsstelle gehen, zusammen.
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Liane
Beitrag 21.Jan.2007 - 22:11
Beitrag #17


Heiligenanwärterin
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Eine Beratungsstelle wäre doch schon mal eine gute Sache. :zustimm:

Du fragst nach möglichen Konsequenzen - eine wäre sicherlich, Deine eigenen Feste (Geburtstag...) nicht mit Deiner Familie zu begehen, wenn Du nicht einladen darfst, wen Du möchtest, Dein Bruder aber schon.
Oder an allen Festen, bei denen Deine Freundin ausgeschlossen ist, "zufällig" heftige Migräne o.ä. zu bekommen.

Es hängt natürlich davon ab, wieviel Konfrontation Du ertragen kannst/möchtest - Diplomatie ist vermutlich nicht sofort das erste Wort, das meiner Familie im Zusammenhang mit meinem Namen in den Sinn kommt...

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 21.Jan.2007 - 22:12
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junisonne
Beitrag 21.Jan.2007 - 22:16
Beitrag #18


Gut durch
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QUOTE (Jessi1988 @ 21.Jan.2007 - 21:08)
Das Problem ist, dass sie garantiert Konsequenzen ziehen werden, wenn ich nicht erscheine oder wenn ich es meinen Großeltern sagen würde.

Es klingt so, als wenn Deine Großeltern eher Verständnis für Deine Situation hätten. Wie alt sind sie denn?

Wenn Deine Eltern auch (leider) Einfluss darauf haben, wer bei Dir zu Besuch ist, so können sie Dir doch nicht verbieten, mit wem Du über welche Themen sprichst. Das sehe ich zumindest so. Vor allem vor dem Hintergrund, dass dieses Thema DICH etwas angeht.

Kannst Du Dir vorstellen bei Deinen Großeltern Unterstützung zu finden? Wenn ja, dann versuch doch, sie zumindest "heimlich", d. h. noch ohne Wissen Deiner Eltern, einzuweihen.... :gruebel: Man kann das ja auch so drehen: Oma hat gefragt, ob ich einen Freund habe?

Wenn das alles unkompliziert läuft, könnte das ja auch als Beispiel für Deine Eltern dienen: Seht ihr, ist gar nicht so "schlimm". :)
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apricot
Beitrag 26.Jan.2007 - 21:08
Beitrag #19


Fürstin Pückler
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Hallo !

Also ich finde das auch Eltern ein recht haben etwas zeit zu brauchen um sich damit auseinader setzen zu können .
Nicht verheimlichen viel erzählen ist doch ein guter weg . vielleicht ist es auch ein guter Weg sich drauf zu einigen nicht bei den ersten Kontakten mit der Familie oder verwanten und bekannten wild zu knutschen sonderen die Möglichkeit zu geben den Mensch über die Persönlichkeit kennenzulernen auch den anderen die Möglichkeit zu geben dieser Mensch tut unserer tochter unserer Enkelin / Schwester oder wie auch immer sehr gut ! Aber egal wie es braucht Zeit . Und wer seine Familie liebt und seine Freundin , kann nicht alles übers Knie brechen . Es liegt wohl in der Natur der Dinge das die Eltern sich 18 Jahre etwas anderes für ihr Kind ausmalen ... Und das kann nicht innerhalb von 4 Monaten verschwinden ...
Viele habe auch viele vorurteile und wenn diese nicht langsam aber bestimmt ausgeräumt werden geht schon der start in die Hose ....

Vielleicht könntest du deinene Eltern aber auch einen Auszug von dem was du glaube als zweiten eintrag gepostet hast einfach mal hinlegen . Das sie das was du ruhig und sachlich mit gefühlen da zu papier gebracht hast auf sich wirken lassen können ohne sofort reagieren zu müssen .
Viel erfolg !


sorry wegen der vielen tippfehler nehme starke medikamente gegen starke bronchitis musste aber mal raus aus dem bett !
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shark
Beitrag 26.Jan.2007 - 22:09
Beitrag #20


Strösenschusselhai
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QUOTE (Jessi1988 @ 21.Jan.2007 - 21:08)
Ich habe gerade probiert mit ihnen zu reden, sie haben sehr sauer abgeblockt und gesagt, dass es nicht in Frage kommt, dass meine Freundin dabei ist. Das Problem ist, dass sie garantiert Konsequenzen ziehen werden, wenn ich nicht erscheine oder wenn ich es meinen Großeltern sagen würde. Wahrscheinlich dürfte meine Freundin dann wieder nicht mal hier übernachten (Das durfte sie 2 Monate nicht, weil mein Vater es nicht ertragen könne, dass seine Tochter mit einem anderem Mädchen intim würde). Das ist insofern ein Problem, dass sie 32 Kilometer weit weg wohnt und es sich dann nicht lohnt, wenn wir uns nur kurz sehen können. Haben beide kein Auto und sind deswegen schon lange unterwegs.
Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? Meine Eltern wollen sich nicht über Homosexualtiät informieren oder sich mit dem Thema auseinander setzen. Ich fühle mich manchmal noch nicht mal ernst genommen, wenn ich darüber rede, dass ich lesbisch bin. Sie verdrängen es richtig. Ich fühle mich so unwohl.

Jetzt sag ich mal was ganz "Hartes", was eigentlich so gar nicht meine Art ist: Deine Eltern MÜSSEN für Dich sorgen, bis Du dazu finanziell selbst in der Lage bist. Egal, ob sie nun einverstanden sind mit Deinem Privatleben oder nicht. Dein Abi und Dein Studium sind somit zumindest finanziell nicht in Gefahr.
Dass Deine Freundin nicht zu Feiern ins Haus kommen darf, die Freundin Deines Bruders aber schon, ist nicht in Ordnung. Und das würde ich, wie Liane es geschrieben hat, damit quittieren, dass ich eben auch nicht da wäre. Und zwar ganz deutlich mit Begründung.

Du bist volljährig; Deine Beziehungen sind Deine Sache. Wenn Deine Eltern das nicht kapieren wollen, obwohl Du es ihnen mehr zu erklären versuchst, als Du müsstest, dann kannst Du sie dazu (leider) nicht zwingen. Aber Du kannst Dich aus der Situation herausziehen.

Wenn Du "nachgibst", wiegen sich Deine Eltern in der trügerischen Sicherheit, das Ganze könne doch nicht "so richtig ernst" sein und Du selbst verzichtest wider Willen.

Klar, deine Eltern brauchen Zeit...aber was mit DIR inzwischen wird, kannst Du selbst bestimmen.

Verlagere Dein Privatleben ins Haus Deiner Freundin, holt Euch Unterstützung bei einer Beratungsstelle und: haltet zusammen.

Ich habe selber eine Tochter, die kaum jünger ist als Du; sie hat einen Freund, der selbstverständlich miteingeladen ist zu Festen. Und bei der Jüngeren wird das auch so sein. Einfach, um zu verdeutlichen, dass ih ihre Wahl nicht infrage stelle. Ich kann nicht verstehen, wie Eltern sich so verhalten können....

Doch der Vater meiner Frau will mich auch nie dabei haben, wenn es etwas zu feiern gibt.
Ohne mich geht meine Frau aber auch nicht hin...
Und ist nicht er Gastgeber, sondern ein anderes Mitglied der Familie, so muss er damit leben, dass ich auch auftauche. Das ist ihm unangenehm, aber das ist sein Problem. Er ignoriert seit 12 Jahren, dass seine Tochter lesbisch ist. Und egal, was sie versucht hat: nichts hat etwas genutzt... keine Erklärung, keine Schonung...nichts. Jetzt hat sie sich damit abgefunden. Was anderes bleibt auch nicht mehr.

Lasst Euch nicht unterkriegen.

shark :)

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 26.Jan.2007 - 22:11
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