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> Warum gibt mein Vater mir keine Chance?, ...seit 2 Jahren eigentlich glücklich!
kaktusblüte
Beitrag 28.Mar.2007 - 21:00
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

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Hallo zusammen,
bin gerade auf dieses Forum gestoßen und würde gerne ein paar DInge loswerden, die ich schon sehr lange mit mir herumtrage!
Ich bin jetzt bald 20 Jahre alt und wohne noch zu Hause (hoffentlich nichts allzu ungewöhnliches). Ich bin jetzt seit 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen und sehr glücklich, natürlich gibt es immer wieder Tiefen, aber auch die haben wir bisher alle sehr gut gemeistert.
Nachdem wir 6 Monate zusammen waren habe ich meinen Eltern offenbart, wie meine Situation aussieht..ich war immer in dem Glauben, dass sie keine großen Probleme damit haben würden, dass ihre Tochter Frauen liebt, doch es kam natürlich anders als erwartet.
Sie waren geschockt bis zum geht nicht mehr und kamen gar nicht damit klar, mein Vater brachte es sogar zu der Aussage "wenn ich es dir verbieten könnte, ich würde es tun"! Nur "leider" war ich zu der Zeit schon 18 und er musste sich ja zurückhalten.
Nach diesem Outing war die Zeit für mich und meine Freundin also nicht besonders rosig..die Situation zu Hause machte mich fertig und ich wusste nicht mehr wo mir der Kopf stand.
Mittlerweile hat sich meine Mutter mit der Situation angefunden und wir führen wieder eine ähnliche Beziehung wie vor meinem Geständnis. Ich würde sogar behaupten, dass wir uns noch besser verstehen und ich bin sehr glücklich, dass ich sie habe.
An dieser Stelle sei noch gesagt, dass nur meine Eltern und ein paar engere Freunde von meinerm, nenne wir es mal Lebensstil wissen!
Soweit so gut...seit ich aber meinem Vater das alles erzählt habe ist unser Verhältnis mehr als unterkühlt. Er spricht nicht mehr als nötig mit mir und zu Anfang hatte ich das Gefühl er tut dies, um mich zu einem Beenden der Beziehung zu bewegen..ich habe aber Stand gehalten und habe mein DIng durchgezogen.
Dennoch belastet mich die Situation hier zu hause sehr..ich fühle mich hier teilweise nicht mehr wohl, Familienaktionen gibt es kaum noch welche und ich wäre wohl froh, wenn ich bald ausziehen könnte, obwohl ich mir das eigentlich nie gewünscht habe!

Ich fordere von ihm ja nichtmal, dass er der beste Freund meiner Freundin wird..aber ich wünsche mir Akzeptanz und nicht dieses abstößige Verhalten mir gegenüber, die blöden Sprüche, wenn ich zu meiner Freundin fahren oder mit ihr unterwegs bin.
Er sieht sie als "Problem" und das, wo er sie nichtmal richtig kennt. Er weiß eigentlich gar nichts über sie und das ist es auch, was mich verletzt.
Mittlerweile interessiere ich ihn gar nicht mehr und ich weiß auch nicht mehr, was ich noch tun soll!

Auf der anderen Seite bin ich auch nicht bereit auf ihn zuzugehen, um mir mal wieder blöde Sprüche anzuhören!Er denkt glaube ich gar nicht daran, wie schwer es für mich war überhaupt über meine Liebe zu reden und den Anfang zu finden!
Kurz nach dem Outing hat er ja sogar versucht meine Mutter und mich gegeeinander auszuspielen, als er behauptet hat, dass ich sie ja unglücklich machen würde...


Vielleicht könnt ihr mir helfen und einen Rat geben, was ich noch tun kann! Ich wünsche mir doch einfach glücklich zu sein und auch mit der Familie wieder in ein Gleichgewicht zu kommen! :(
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shark
Beitrag 28.Mar.2007 - 21:19
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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:troest: Das kommt mir alles sooo bekannt vor... der Vater meiner Frau ist auch ausgesprochen ablehnend mir gegenüber... aber auch seiner Tochter gegenüber, seit er offiziell weiß (er wusste es natürlich eigentlich seit Jahren....), dass sie lesbisch ist.

Zwar wohnt sie schon lange nicht mehr in ihrem Elternhaus, sie arbeitet jedoch im Familienbetrieb, was es aber nicht unbedingt leichter macht....

Meine Frau hat auf beinahe jede erdenkliche Art und Weise versucht, ihrem Vater begreiflich zu machen, dass weder er einen "Fehler" in der Erziehung gemacht hat, noch, dass ihre Homosexualität aus "Trotz" geboren ist, noch, dass sie sich als Person durch ihr CO so wesentlich geändert hätte, dass sie nicht mehr "dieselbe" wäre...

Nichts hat auch nur entfernt etwas genützt.
Nun ist der Vater meiner Frau ein ganz besonders sturer Bock.... das muss bei Deinem Vater gar nicht der Fall sein.

Was meinst Du, wie er wohl auf einen Brief reagierte? Ein Brief, in dem Du ihm schriebest, wie wichtig er Dir ist, wie sehr Du es bedauerst, dass er Dir nicht mehr so nahe wie früher ist...Und vielleicht durchaus auch anklingen ließest, dass Du gerade, WEIL Du lesbisch bist (was oft auch heute nicht unbedingt lebenserleichternd ist...) so gerne auf ihn zählen wolltest... Meinst Du, so ein Brief ließe ihn kalt?

Ich glaub, ich würde es versuchen.

Ich wünsche Dir alles Gute,

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 28.Mar.2007 - 21:20
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kaktusblüte
Beitrag 28.Mar.2007 - 21:44
Beitrag #3


Geschirrspülerin
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hmm gute Frage, ob er sich davon beeindrucken lassen würde...genau den gleichen Gedanken, also einen Brief zu schreiben, hatte meine Freundin auch schon und doch bin ich von dem Gedanken wieder abgekommen!
Zur Zeit ist es bei mir recht stressig (also von der Schule her), dass ich momentan einfach nicht die Gelegenheit sehe mit ihm, nach einem möglichen Brief zu reden!

Bald fahre ich in den Urlaub..stellt sich die Frage: Wäre es fair ihm diesen Brief vor dem Urlaub zu präsentieren, dass er etwas Zeit hat darüber nachzudenken ohne dass ich in seiner Nähe bin? Ich weiß einfach nicht, ob es fair wäre..aber ich glaube es wäre eine Möglichkeit!
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Firefly
Beitrag 28.Mar.2007 - 21:56
Beitrag #4


Gut durch
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Ich finde die Idee gut... auf die Weise hätte dein Vater Zeit, sich zu beruhigen, falls es ihn irgendwie aufwühlt. Wenn er sofort reagieren muss, reagiert er vielleicht aus Trotz negativ, um nicht als schwächelnd angesehen zu werden. Wenn er genügend Zeit hat, hat er die Gelegenheit, seine Meinung ein paar Mal zu ändern und zu mäßigen. Für dich sehr nützlich getreu dem Motto "Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird" :)
Viel Glück bei der Aussprache, in welcher Form auch immer :troest:
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shark
Beitrag 28.Mar.2007 - 22:03
Beitrag #5


Strösenschusselhai
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Ich stimme Firefly zu. :zustimm: Mach das doch. Und sprich ihn nach dem urlaub auf den Brief an.

Viel Erfolg. Und einen schönen Urlaub wünsche ich Dir auch. :)
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kaktusblüte
Beitrag 28.Mar.2007 - 22:17
Beitrag #6


Geschirrspülerin
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danke für die Anregungen und das "Erfolgswünschen" :) Es tut auch mal gut solch positive Reaktionen zu bekommen..bis zum Urlaub sind´s ja noch gut 2 Monate in denen ich dann schonmal am Brief arbeiten kann :morgens:
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freedom
Beitrag 28.Mar.2007 - 22:38
Beitrag #7


giraffenhalsige Dancingqueen
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gut ding will weile haben:-)

also auch 2 monate, wenn's sein muss auch mehr... ;)

ich drücke die daumen!

vielleicht könntest deine mum mal fragen, was los ist mit ihm? wieso er so reagiert?
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kaktusblüte
Beitrag 28.Mar.2007 - 22:43
Beitrag #8


Geschirrspülerin
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also meine mum weiß es ja auch nicht, sie sagt ja selbst, dass er bei dem Thema total abblockt und selbst sie keine Chance hat! das wiederum gibt mir zu denken, weil ich schließlich Stress oder so zw. den beiden vermeiden will..aber das ist so ja kaum möglich , wodurch ich dann mal wieder ein schlechtes Gewissen bekomme! <_<
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Mausi
Beitrag 28.Mar.2007 - 22:55
Beitrag #9


Mama Maus
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QUOTE (kaktusblüte @ 28.Mar.2007 - 23:43)
also meine mum weiß es ja auch nicht, sie sagt ja selbst, dass er bei dem Thema total abblockt und selbst sie keine Chance hat! das wiederum gibt mir zu denken, weil ich schließlich Stress oder so zw. den beiden vermeiden will..aber das ist so ja kaum möglich , wodurch ich dann mal wieder ein schlechtes Gewissen bekomme! <_<

Die beiden sind alt genug um Probleme zu regeln & wenn er zu "halsstarrig" ist um zu kapieren, dass seine Tochter mit einer Frau glücklich ist, dann ist es halt erstmal schwierig.

Du musst dir da mal keine Schuldgefühle machen, ich denke der Stress wird sich legen & irgendwann (es sei denn es ist ein Exemplar wir sharks Schwiegerpapa ... was ich dir nicht wünschen würde!) wird er es auch einsehen.

Die Idee mit dem Brief finde ich gut, sehr gut & auch dass er dann einfach Zeit hat zu überlegen wie er reagiert.
Evtl. könnte sich die Lage wirklich entspannen, wenn du einen Auszug in Erwägung ziehst... da er einfach nicht mehr täglich dann "damit" konfrontiert ist.

Vielleicht wäre auch irgendwie möglich zu erfahren was es nun genau ist? Ob es eben nun das "Oh gott, sie führt ein Leben ausserhalb der üblichen bürgerlichen Konventionen" (was es ja nicht ist!) oder das "Dann kann ich Enkelkinder nun vergessen" ist ... oder eben das "Was hab ich falsch gemacht? Habe ich mich falsch verhalten, so dass sie keinem Mann trauen kann?" .. es gibt so unzählig viele Möglichkeiten auf die man aber nicht eingehen kann, solange er sich verschließt.

Hast du ihm denn schon, wenn er gedacht hat blöde Sprüche bringen zu müssen, entgegengesetzt dass dich das verletzt? Dass du das nicht möchtest? Dass er nicht erreichen wird, dass du dich trennst, egal wie sehr er sich "bemüht"? Ob ihm das Glück seiner Tochter nicht wichtiger ist als der eigene (männliche) Stolz?

Wie gesagt, das mit dem Brief find ich ne Klasse idee & hoffe, dass diese fruchtet!

Liebe Grüsse
Mausi
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DM86
Beitrag 29.Mar.2007 - 09:39
Beitrag #10


Naschkatze
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Das Problem kann ich sehr gut nachvollziehen.
Bei mir sahs ähnlich aus, nur das meine Ma sehr große Problem damit hatte, mittlerweile kommt sie damit etwas besser klar. Jedenfalls streiten wir uns deswegen nich mehr und auch mit meiner Freundin kommt sie klar (zumindest nach außen)..
Ihr größtes Problem an der Sache is, das sie angst hat kein Enkelkind zu bekommen! :blink:

Es dauert ne weile bis sich sowas legt, leider. Aber es wird sich geben. Schließlich bist du seine Tochter und er wird sicher nich ewig so weiter machen wollen.

Find das mit dem Brief auch ne gute Idee!
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Little_Ru
Beitrag 29.Mar.2007 - 21:48
Beitrag #11


Naschkatze
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Also, ich kann Dihc so gut verstehen- bei mir und meinem Vater ist es ähnlich. Die Idee mit dem Brief finde ich sehr gut- und ich würde wirklich damit warten, bis Du in Urlaub fährst. Es ist manchmal gut, wenn man Dinge sacken lassen kann, bevor man eine Reaktion abgibt- und diese Chance würdest Du ihm geben, wenn Du ihm den Brief zu Beginn Deines Urlaubs gibst. Da finde ich nichts Unfaires, sondern ich finde, Du denkst für ihn und tust ihm damit etwas Gutes.
Was die Akzeptanz angeht- ich glaube, manchmal muß man sich einfach eingestehen, daß die Eltern nicht das tun, nicht so reagieren, wie man es sich wünscht. Mein Vater hat mir ganz klar gesagt, daß er diesen LEbensweg, den ich eingeschlagen habe, nicht akzeptieren kann und will- ich bin daran fast zerbrochen, wollte es ihm recht machen, ihn nicht verlieren- aber ich habe gelernt, daß es hier um mich geht. Wir können nicht dazu da sein, um unsere Eltern zufrieden zu stellen. Es ist ein schmerzhafter Prozeß, aber ich glaube, es läuft darauf hinaus, daß wir unsere Eltern nehmen müssen, wie sie sind- und wenn sie unser Leben, unsere Partnerinnen nicht akzeptieren, dann ist das ihr Problem und nicht unseres. Wir dürfen uns davon nicht beeindrucken lassen- letzendlich sind die Eltern die Leidtragenden, weil sie dann weniger von uns haben, wir uns mehr zurück ziehen. Aber wir können sie nicht ändern- so wenig wie sie uns ändern können uns ihre Vorstellungen aufzwängen können, so wenig können wir das in umgekehrter WEise. Und auch wenn es schwer fällt, wenn man sich so sehnlich eine Familie wünscht, in der die Partnerin als zweite Tochter akzeptiert wird- man kann es nicht erzwingen. Und statt das beeinflussen zu wollen, sollte man lieber seine Kraft darin investieren, daß man selber damit Frieden schließt, daß die Eltern/ der Vater einen so nicht akzeptieren, wie man ist. das klingt hart- aber mir geht es genau so, und ich habe viele Therapiesitzungen gebraucht, um heute so weit zu sein.
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kaktusblüte
Beitrag 10.May.2007 - 12:15
Beitrag #12


Geschirrspülerin
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Hallo ihr lieben..es gibt Neuigkeiten!
Zum Briefschrieben ist es bisher nicht gekommen, aber mir ist heute der Kragen geplatzt. Nach einer "normalen" Diskussion habe ich meinem Vater versucht klar zu machen, wie ich mich fühle "unverstanden, unbeachtet etc".

Ein Familienleben konnte ich in den letzten Monaten nicht mehr feststellen. Wir lebten eigentlich nur aneinander vorbei und sobald ich mich zu einem Thema äußerte bekam ich nur kontra, egal worum es ging. Wohl fühlte ich mich zu hause ja eh nicht mehr und die bösen Blicke und das Unverständnis, wenn ich etwas mit meiner Freundin unternehme waren immernoch da!
So schaffte er es auch, mir immer irgendwie ein schlechtes Gewissen einzutrichtern, auch wnen er das ja angeblich gar nicht wollte.

Jetzt habe ich heute den ersten Schritt gemacht und das alles angesprochen. Wieder durfte ich mir nur anhören, dass ich mit den schwersten Lebensweg überhaupt ausgesucht hätte blabla..dann kam auch noch von ihm, dass er ja schon lange mit mir darüber reden wollte (immerhin ist mein Outin vor ihm 1 1/2 Jahre her).
Da stelle ich mir die Frage, wenn er es wirklich gewollt hätte, hätte er auch den richtigen Moment gefunden.
Er fühlte sich im Endeffekt jetzt unter Druck gesetzt und meinte ich wäre ja auch nicht in der richtigen Verfassung (weil ich verheult vor ihm saß) und er will in nächster Zeit ein ruhiges Gespräch mit mir führen..haha..

Dann kam von mir noch die Frage, warum er sich nicht für mich interessiere..Beispiel: ich komme Sonntags Nachmittag vom Sport und es kommt nie eine Nachfrage "habt ihr gewonnen, hast du gespielt, wie war´s?" !
Seine Antwort dazu: Das gehört mit dem anderen zusammen..frei nach dem Motto
"Du spielst doch nur Fußball, weil du da was finden konntest" ich meine so ?!?!?!
ws ist das mitte für ein Argument? Er verknüpft meinen Sport mit meiner Homosexualität und fragt mich deshalb nicht, wie es war etc?

Ich weiß nicht mehr weiter...ich glaube das ist doch ein tiefer sitzendes psychisches Problem bei ihm, als ich dachte...

Sorry für das durcheinander, ich bin im Moment etwas durch den Wind..
ihr werdet wahrscheinlich auch der Meinung sein, dass Abwarten jetzt das einzige ist..bis er dann igrendwann auf mich zukommt..wenn er sich darüber im Klaren ist, was er mir wirklich alles vorwerfen will..

in dem sinn..
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*Charity-Katania...
Beitrag 10.May.2007 - 12:37
Beitrag #13


Suppenköchin
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Das ist ja wirklich nicht schön.
Kenne das, meine Mutter hasst mich bis heute und die hat mich damals auch sehr beschimpft.

Wenn man sich das so überlegt, ist es ganz schön traurig, dass Eltern so reagieren, immerhin wollen sie doch eigentlich glückliche Kinder.
Doch in dem Moment, in dem wir ihnen unser wahres "ich" und unsere Neigungen sagen, die nicht ihrem Ideal entsprechen, sind sie geschockt.
Wir entsprechen nicht mehr den Vorstellungen der Eltern, Eltern wünschen sich für ihre Töchter: guten Job, reichen Mann, Haus und Kinder.
Wenn dann jedoch alles anders kommt und sie erfahren, dass die Tochter lesbisch ist, ist es sicherlich erstmal ein Schock.
Aber Eltern sollten es akzeptieren und sich freuen, wenn ihre Kinder glücklich sind.

Oft glauben die Eltern dann auch, sie hätten uns falsch erzogen, doch wir alle wissen lesbisch sein kann man nicht anerziehen.
In der heutigen Gesellschaft ist lesbisch sein, nichts ungewöhnliches mehr und alle stehen diesem Thema Homosexualität offen gegenüber.
Leider muß man aber feststellen, wenn die Eltern dann sehen, oh meine Tochter ist lesbsich, oh mein Gott. Dann reagieren sich geschockt und beginnen sich tausene Fragen zu stellen.

Ich hoffe für Dich, dass Du Dich mit Deinem Vater wieder verträgst und die Stimmung wieder besser wird.
Es kann natürlich auch so ausgehen wie bei mir, habe seit langer Zeit keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter, aber dies wünsche ich keinem.
Denn wenn die Mutter einen nicht akzeptiert und hasst, ist das wirklich nicht schön, aber nicht zu ändern.
Ich habe damit abgeschlossen, denn es ist mein Leben und ich muß glücklich sein und nicht nach den Vorstellungen meiner Mutter leben, sondern nach meinen Vorstellungen und Wünschen.

Viel Glück!

Gruß Cassandra :ww:
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oOoOoo
Beitrag 10.May.2007 - 12:45
Beitrag #14


Vorspeisenexpertin
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QUOTE
..was er mir wirklich alles vorwerfen will..
ich denke, da liegt das problem. es gibt nichts, was er dir in dem punkt vorwerfen kann. denn ist kein fehler, keine kriminalität oder sonstiges...es ist einfach nur dein leben, was du lebst. ich finde es traurig, dass es immer noch eltern gibt, die so mit ihren kindern umgehen.
meine mum glaubte anfangs auch nur an eine phase und erhoffte sich 'besserung', aber sie hat mir nie einen vorwurf daraus gemacht oder ähnliches. ich glaube sie hat immer noch probleme damit, aber sie lässt mir mein leben und möchte, dass ich glücklich bin.
ich vermute mal, dein vater hätte auch seine probleme gehabt, wenn du einen mann als partner gehabt hättest. zumindest klingt es für mich so.
ich drücke dir die daumen, dass es einen weg geben wird, in dem du in frieden weiter leben kannst und dein vater deinen weg zu leben akzeptiert.
ps: frauen im fußball verbinden unglaublich viele mit homosexualität, ebenso wie männer im ballet oder wenn sie als frisör arbeiten. das sind alte ansichten, die manch einer noch immer nicht abgelegt hat.
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dieMel*~
Beitrag 10.May.2007 - 16:37
Beitrag #15


Filterkaffeetrinkerin
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Ich finde den Bericht von Kaktusblüte ganz schön heftig! Wenn ich mir vorstelle, einer aus meiner Familie hätte so reagiert, ich glaube ich hätte mein Elternhaus so schnell wie möglich verlassen und wäre einfach abgehauen, um Abstand zu gewinnen. Denn bei meinem Coming Out vor zwei Jahren, waren meine Gedanken "Entweder sie akzeptieren es, oder sie lassen´s bleiben. Ändern tu ich mich aber für niemanden, das ist MEIN Leben."

Erst sagte ich es meinem fünf Jahre jüngeren Bruder, erst andeutungsweise und später offenbarte ich ihm meinen Lebensstil. Alles was da kam, war: "Ich find nicht schlimm, dass du auf Frauen stehst, ich steh doch auch auf Frauen!"
Fand ich jedenfalls voll putzig von meinem kleinen Bruder, wie er das sagte. Das
werde ich auch nie im Leben wieder vergessen.
Bei meiner Mutter outete ich mich erst, als ich in einer ersten festen Beziehung mit einer Frau steckte. Auch mehr aus Zufall sah sie Liebesbriefe unter dem Kopfkissen verschwinden und dergleichen. Ich machte ein riesiges Geheimnis aus meiner Fernbeziehung, so dass sie es vorher eigentlich schon immer geahnt hatte.

Na ja, was ich damit sagen wollte...durch meine ganze Geheimniskrämerei kamen meine Eltern wohl dahinter. Doch angesprochen wurde es nie....nur immer anspielungsweise von meiner Mum, indem sie mich auf Jungs ansprach und solche Gespräche dann stattfanden, nur um heraus zu bekommen, ob an ihrer Vermutung etwas dran sein könnte. :unsure:
Irgendwann jedoch sagte ich ihr dann von selbst, dass meine beste Freundin nicht mehr meine beste Freundin war, sondern dass ich mit ihr zusammen bin.
Toll fand sie es zwar nicht und dachte auch, es wäre bei mir nur eine Phase,
aber sie hatte es gleich akzeptiert. Sie meinte: "Na ja, darüber musst du selbst entscheiden. Begeistert bin ich zwar nicht darüber, aber deshalb bleibst du ja trotzdem mein Kind. Und wenn es das ist was du willst, dann mach das doch."
Also nicht besonders gut, aber auch nicht schlecht reagiert. Mittlerweile weiß meine
Mutter wie ich fühle und denke und hält mir keine Moralpredigten mehr. Es
ist so wie es ist und sie akzeptiert es ganz einfach und wir kommen weiterhin wunderbar miteinander klar. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass sie sich Enkelkinder wünscht und Angst hat, ich keine Kinder mehr will. Sie jammert ab und zu, aber da höre ich einfach drüber hinweg.

Also mein Rat an dich Kaktusblüte: Geh deinen eigenen Weg. Kann den Schmerz nachempfinden, es wäre wohl das schrecklichste für mich gewesen, wenn meine Eltern es nicht akzeptiert hätten. Auch wenn du deine Eltern liebst, du kannst dir diese Demütigung deines Vaters und das Schlechte Gewissen was er dir macht, nicht gefallen lassen, denn es ist und bleibt DEIN Leben. Wäre schade, wenn du deine Beziehung beenden würdest, nur weil dein Vater etwas dagegen hat und dich dazu bringt, diesen verhängnisvollen Schritt zu tun. Ich glaube, dann wärest du dein Lebenlang unglücklich, wenn du so tun müsstest, als stehest du nicht auf Frauen. Find die Geschichte sehr schade und vorallem sehr traurig. :troest:
Jetzt hätte ich fast meinen Vater vergessen...er weiß es wohl, denke ich...keine Ahnung. Hab nie mit ihm darüber gesprochen. Es ist ihm wohl auch egal, oder eher gleichgültig. Ich weiß nicht wie es ist, wenn ich tatsächlich mal die Frau des Lebens finden würde und wie er reagieren würde, wenn ich ihm dann meine Frau vorstellen müsste. Das bleibt mir ein Rätsel bis es soweit ist. Ich weiß nur eins: Er muss es akzeptieren, ich lass mir nichts mehr vorschreiben. Bin nun ja auch schon gut 21 Jahre alt. Wohne übrigens auch noch zuhause bei meinen Eltern....ja, leider. Aber nicht mehr lange! ;-)

Der Beitrag wurde von dieMel*~ bearbeitet: 10.May.2007 - 17:12
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kaktusblüte
Beitrag 10.May.2007 - 22:00
Beitrag #16


Geschirrspülerin
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QUOTE (dieMel*~ @ 10.May.2007 - 16:37)
Wäre schade, wenn du deine Beziehung beenden würdest, nur weil dein Vater etwas dagegen hat und dich dazu bringt, diesen verhängnisvollen Schritt zu tun. Ich glaube, dann wärest du dein Lebenlang unglücklich, wenn du so tun müsstest, als stehest du nicht auf Frauen. Find die Geschichte sehr schade und vorallem sehr traurig.  :troest:

Da mach dir mal keine Gedanken, das wird er nicht erreichen!
Kurz nach dem ich es ihnen erzählt habe, kamen dieses Trennungsgedanken bei mir immer wieder, wiel es eine sehr schwere Zeit war. Aber meine Freundin stand immer hinter mir und hat mich bestärkt und darauf bin ich sehr stolz.
Ich bin auf uns stolz und auch auf sie, dass wir das zusammen geschafft haben!
Nun sind wir schon über 2 Jahre zusammen und ich kann mir nichts anderes mehr vorstellen und dieses Glück lasse ich mir von meinem Vater nicht zerstören.
Ich werde meinen Weg gehen und mich nicht durch andere verbiegen lassen, das habe ich mir geschworen!
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shark
Beitrag 10.May.2007 - 22:32
Beitrag #17


Strösenschusselhai
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Dein Vater, liebe kaktusblüte, hat fast dieselben Worte benutzt wie seinerzeit der vater meiner Frau... von wegen: schwerster Lebensweg.... Und auch die Haltung, die er gegenüber dem Fußball zeigt, ist ähnlich... er hat seit damals einige ihrer Freundinnen nicht mehr gegrüßt... einfach deshalb nicht, weil sie kurze Haare hatten und vielleicht lesbisch sein KÖNNTEN... :wacko:

Wirklich besser ist es nicht geworden in den 13 Jahren seither... aber meine Frau lebt natürlich nicht mehr mit ihm unter einem Dach.... dafür arbeiten sie zusammen.

Er akzeptiert mich nicht, und wartet wohl immer noch darauf, dass meine Frau eines Tages einen tollen Mann kennenlernt und dann alles wieder so ist, wie er es sich gedacht hat... obwohl es das eh nie war...

Was ich sagen will: was ER denkt, wie ER das alles sieht, kannst Du nicht ändern.
Versuche, Dich auf Dein leben zu konzentrieren... auch wenn es sicher bitter schmerzt, dass er Dir gegenüber gleichgültig tut...was er sicher nicht ist.

Aber: Er muss einen Weg finden, damit zu leben; das ist seine Sache.


Liebe Grüße und alles Gute,

shark
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McLeod
Beitrag 11.May.2007 - 11:12
Beitrag #18


mensch.
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QUOTE (kaktusblüte @ 10.May.2007 - 12:15)
...dass ich mit den schwersten Lebensweg überhaupt ausgesucht hätte blabla..dann kam auch noch von ihm, dass er ja schon lange mit mir darüber reden wollte (immerhin ist mein Outin vor ihm 1 1/2 Jahre her).
Da stelle ich mir die Frage, wenn er es wirklich gewollt hätte, hätte er auch den richtigen Moment gefunden.

Na, nun bleib mal fair. Du hättest ja auch den Moment finden oder herbeiführen können.

Was den schwersten Lebensweg angeht, so kann ich nach eigener Erfahrung mit diesem Argument nur sagen: »Na und? Das ist doch meine Wahl. Und es ist Dein Empfinden, [Elternteil X - Name oder "Vater" oder "Mutter" hier einsetzen]. Für mich wäre es viel schwerer, Heterosexualität vorzutäuschen und mit einem Mann eine Familie zu gründen, den ich nett und charmant finde, mit dem ich aber keinen Sex haben wollen würde. Und mich dann heimlich und unglücklich in tolle Frauen zu verlieben. Schade, daß Du Dir solch ein Leben besser vorstellen kannst. Doch das ist ja Deine Entscheidung und Dein Bild von der Welt. Danke, daß Du mich so stark gemacht hast, daß ich meine eigene Entscheidung treffen konnte.«

Tante McLeod
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Co-Mom
Beitrag 11.May.2007 - 18:12
Beitrag #19


Naschkatze
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QUOTE (kaktusblüte @ 10.May.2007 - 12:15)
...dass ich mit den schwersten Lebensweg überhaupt ausgesucht hätte ...


Die einzig passende Antwort: "Der ist nur deshalb schwer, weil ihn Menschen wie Du so schwer machen. "
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dieMel*~
Beitrag 11.May.2007 - 20:03
Beitrag #20


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QUOTE (Co-Mom @ 11.May.2007 - 18:12)
QUOTE (kaktusblüte @ 10.May.2007 - 12:15)
...dass ich mit den schwersten Lebensweg überhaupt ausgesucht hätte ...


Die einzig passende Antwort: "Der ist nur deshalb schwer, weil ihn Menschen wie Du so schwer machen. "

Ja, aber auch weil dir andere diesen Weg erschweren, wie z.B. der Vater von Kaktusblüte. Menschen wird es immer geben, die mit dem was du bist ein Problem haben. Durch diese Menschen macht man sich sicher auch selbst das Leben schwer, indem es nicht spurlos an einem vorbei geht, was die anderen sagen.
Hast aber recht, es muss nicht unbedingt schwer sein, aber dann müsste man schon sehr an sich arbeiten, um die blöden Sprüche einfach zu überhören. Das ist nicht immer einfach.

Der Beitrag wurde von dieMel*~ bearbeitet: 11.May.2007 - 20:05
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