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> Polyamorie, dum spiro,... amo?
Polyamorie ist für mich...
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regenbogen
Beitrag 13.May.2007 - 18:42
Beitrag #21


a.D.
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QUOTE (shark @ 13.May.2007 - 12:01)
Nur am Rande: im verlinkten Graswurzelartikel missfällt mir das Wort "Schlampe" für Mehrfach-Liebende. Ich nehme an, das soll provozieren, wobei ich mich frage, wer auf den Gedanken gekommen ist, dass gerade dieser Begriff (der ja ganz grundsätzlich Frauen abwertet) verständnisstiftend sein soll auf dem Weg zur Akzeptanz in der Gesellschaft. :wacko:

Da kann ich etwas zur Erhellung beitragen: Die Frauen der "Schlampagne" wollen den Begriff der "Schlampe" umdeuten.

Empfehlenswerter Buchtipp dazu: Die Schlampen kommen von Jule Blum/Elke Heinicke
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LadyGodiva
Beitrag 13.May.2007 - 18:55
Beitrag #22


Strøse
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Quasi ein forcierter "Paradigmenwechsel"? Ob das mal gut geht... :wink:

Mir wird ganz plümerant, wenn's auf der einen Seite um so große Dinge wie die Akzeptanz alternativer Formen von "Verbindlichkeit und Partnerschaft" geht und auf der anderen Seite ganz lustig mit Begriffen jongliert wird, die (landläufig) den kompletten Gegensatz darstellen.
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Kela
Beitrag 13.May.2007 - 20:02
Beitrag #23


Vorspeisenexpertin
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Wenn Ich "Polyamorie" ganz Grundsätzlich betrachte und dabei jegliche Körperlichkeit ausspare, denke ich JA es könnte funktionieren.Zwar nicht für mich, da mich "eine" Liebe und Verbindlichkeit völlig befriedigt! Und mit dem Anspruch den ich an mich und meine Beziehung pflege fühle ich mich auch Emotional völlig befriedigt und ausgelastet. Nur setzt man "Polyamorie"mit dem gleich was viele damit verbinden (zumindest in meinem Umfeld!) nämlich mit "körperlicher Berziehung" zu mehr als einem Menschen - muß ich dies aus sicherer Entfernung betrachten. Jahrzehnte kämpfen wir darum das "Lesbische Liebe" nicht gleich rein und nur auf den Liebesakt selbst reduziert wird, was ja in gerade der "Männlich heterosexuellen Welt" oftmals damit verbunden wird. Es stand für viele von uns für tiefe Verbundenheit, eine Lebensentscheidung gegen Unterdrückung &Anpassung und einiges mehr. Und nun stelle ich fest, das der Trend eben wieder dahin geht uns selbst auf diese Stufe zu stellen! Schade!!! Nicht das ich nicht meine jeder sollte leben wie`s gefällt! Nur leider geht dann oft Augenscheinlich die Symbiose der Menschlichen Zweierbeziehung unter die viele von uns noch leben.
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McLeod
Beitrag 13.May.2007 - 21:08
Beitrag #24


mensch.
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QUOTE (mcleod)
Gleichwohl wünsche ich mir die emotionale Offenheit [...]

QUOTE (LadyGodiva)
Wobei ich mich frage, ob diese Form der Offenheit nicht eher eine Preisgabe ist.

Nicht, weil Sex oder Zuneigung so exklusiv sind. Sondern, weil Liebe so kostbar wie mühsam ist.


Hallo LadyGodiva,

ich grüble, ob wir dasselbe meinen. Mir geht es um den Abbau von Eifersuchtsszenarien, wo sie nichts oder wenig zu suchen haben: in verbindlichen(?), vertrauenden(!) Beziehungen. In Beziehungen, in denen warme, auch mal intensive, zutrauliche Gefühle anderen Menschen (außerhalb der Zweisamkeit) als Bereicherung und nicht als Gefahr empfunden werden oder plötzlich werden dürfen.

Meinen wir einigermaßen dasselbe? Mühsam und Preisgabe bekomme ich in diesem Zusammenhang so gar nicht zusammen.

Du schrubest weiter:
QUOTE (LadyGodiva)
Ich bin mit dem Ideal der partnerschaftlichen Liebe gipfelnd im Eheversprechen und dessen Heiligkeit aufgewachsen - etwas, das perspektivisch verbindlicher ist als gemeinsame Freizeitgestaltung (zu Bett, Tisch oder wo's beliebt) im Jetzt.


Spannend. Ich selbst bin ohne ernsten Glauben an dieses Ideal aufgewachsen. Vielleicht wäre es sogar richtig, zu sagen: Ich bin im steten Widerwillen was Zweisamkeit oder Heiligkeit (noch nicht mal in Kombination) angeht, groß geworden. Meine Eltern quälten sich spürbar durch ihr Versprechen, bis ich endlich endlich groß genug war (ihrer Meinung nach), daß man sich getrost scheiden könne. Und auch wenn Hollywood alles getan hatte, um mich zu einer Monogamie-Suchenden werden zu lassen, so dachte ich nach dem Scheiden meiner Eltern mit den Jahren vermehrt über den Sinn und Unsinn solcher Praktiken nach. Insbesondere des von Dir erwähnten "heiligen" Versprechens. Ich war mir sicher, ich könnte es nie geben. Und vernünftig denkende Menschen, die nicht irgendwelche Rosa Pillen geschluckt hatten oder dem indoktrinierten, patriarchalen Besitzanspruchdenken verfallen waren, würden das auch nicht tun.

So dachte ich eine lange, lange Zeit.

In meinem Umfeld stieß ich auf Unverständnis. Und nun ja... das Leben lief etwas ungeplant weiter. Ehe ich mich versah, strebte ich gewisser Verbindlichkeit entgegen. Offenen Herzens. Und da bin ich nun. Und gönne mir meine Gefühle für... nun ja... alle würde ich jetzt nicht sagen... für die, die es eben trifft. Es entsteht quasi eine nur wenig sichtbar modernisierte Beziehungsform. Ich will mir nicht anmaßen, sie erfunden zu haben. Ich glaube, viele Menschen beziehen sich recht entspannt. Vielleicht gerade durch diese Verbindlichkeit, die ich sehr lange als "falsch", "gespielt", "überromantisch", "verlustangstgesteuert" oder ähnlich bewertete.

Insofern ist es eben platonisch polyamourös. Wenn überhaupt. Vielleicht verwechsle ich auch nur das noch-recht-frische in mir mit einem (scheinbar?) noch-recht-frischen-Trend / einem noch-recht-frischen-Thema.

Gleichzeitig schiele ich ein wenig neidisch auf schwule Langzeitpaare in meinem Umfeld, die polygam und manchmal sogar polyamor leben und trotzdem sicher im Beziehungssattel sitzen. Lesbischen Langzeitpaaren habe ich schon oft beim Scheitern an genau diesem Punkt zusehen müssen: Nach jahrelanger Monogamie (in meinen zynischen Zeiten hätte ich vermutlich Monotonie geschrieben) brachten dort meist erste emotionale Ausflüge die Beziehung ins Wanken / zum Umfallen. Weil kein Umgang mit dem gewohnt war, was ich als alltäglich (oder allwöchentlich, oder alljährlich) empfinde: der Begegnung mit spannenden, tollen Frauen, die das eigene Herz zu einer spontanen Türöffnung hinreißt.

So short... ;o)

McLeod, die sich bedankt, mal wieder intensivst zur Reflektion angeregt zu sein
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McLeod
Beitrag 13.May.2007 - 22:14
Beitrag #25


mensch.
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QUOTE (Kela @ 13.May.2007 - 20:02)
Nur setzt man "Polyamorie"mit dem gleich was viele damit verbinden (zumindest in meinem Umfeld!) nämlich mit "körperlicher Berziehung" zu mehr als einem Menschen - muß ich dies aus sicherer Entfernung betrachten. Jahrzehnte kämpfen wir darum das "Lesbische Liebe" nicht gleich rein und nur auf den Liebesakt selbst reduziert wird, was ja in gerade der "Männlich heterosexuellen Welt" oftmals damit verbunden wird. Es stand für viele von uns für tiefe Verbundenheit, eine Lebensentscheidung gegen Unterdrückung &Anpassung und einiges mehr. Und nun stelle ich fest, das der Trend eben wieder dahin geht uns selbst auf diese Stufe zu stellen!

Hallo Kela :)

Verstehe ich Dich richtig, daß Du wiederum Polyamourie so verstehst, daß es um mehrere rein körperliche Beziehungen zu mehreren Menschen gleichzeitig geht? Sorry, ich hab es nicht einfacher formulieren können ;o)

Wenn ich Dich richtig verstanden habe - und das Modell "Polyamourie", dann sind das nicht dieselben Dinge. Vielleicht klebst Du der altlastigen "Polygamie" das neu bezeichnete Etikett auf?

Hinterfragt vorsichtig: McLeod
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DerTagAmMeer
Beitrag 13.May.2007 - 23:13
Beitrag #26


Adiaphora
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Ein guter Hocker hat drei Beine.
Mit der göttlichen 3einigkeit kann ich weniger anfangen ... allerdings kommt sie sicher auch nicht von ungefähr.
Als Einzelkind bin ich in einer nicht immer unkomplizierten, aber dennoch ausgesprochen stabilen und vertrauensvollen 3 aufgewachsen.
Die 3 war mir die Zahl der Wahl um meine "Unschuld" aufzugeben.
Aus irgendwelchen Gründen liegt sie mir wohl am Herzen, die 3.
So waren meist zwei Menschen zur gleichen Zeit in völlig unterschiedlicher Weise - sich jedoch aufs Trefflichste ergänzend bedeutsam für mich.
Mit freier Liebe hatte das nur wenig zu tun ... vielleicht könnte es sich irgendwann in diese Richtung entwickeln. Ich fände es schön ... auch wenn ich meine Zweifel habe, ob ich dazu in der Lage wäre.
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LadyGodiva
Beitrag 14.May.2007 - 07:55
Beitrag #27


Strøse
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Nun, in erster Linie ist eine lesbische Partnerschaft vom Kern her nicht mit dem gleich zu setzen, was eine Ehe ist - egal, nach welchen Verbindlichkeiten und Modalitäten sie trachtet. (Was aber keineswegs rechtfertigt, die beiden nicht gleich wert zu betrachten, lieber BGH. :rolleyes: )
Männer und Frauen sind nach meiner peripheren Beobachtungsleistung selten feine Freunde. Und wenn, dann mit etwas sehr viel Glück meistens erst wesentlich später als zum Zeitpunkt der Eheschließung. Das Ursprüngliche meiner beiden Partnerschaften war/ist aber gerade Freundschaft und die wär's auch, die mich zu kühnen Herzens zu umfangreicheren Versprechen hinreißen tät'.
Beziehungen gibt's viele... quasi für jede Gefühlslage mindestens eine.
Erotische Verwirrung liegt hin und wieder auch wie eine spiegelnde Münze am Wegesrand.
Ebenso womöglich auch etwas wie Verliebtheit... oder eine stille Verbundenheit mit einer anderen, die gerade wegen dieser Diskretheit wohl so kostbar ist.
Dann gibt's die, der einmal nahezu alles gewidmet war und die ich immer noch liebe - anders eben, aber in aufrechter Tradition des Empfindens nicht zu leugnen.
Doch nichts von allemdem reicht an die tiefe Sicherheit und all das Heimsein im Wissen um die Liebste, in der das "ich" ein "du" gefunden hat.
Und eben jenes Heimsein ist mir der Kern meines Universums, das Schützenswerteste, was mich wohl zu einigem befähigt, wozu ich alleine möglicherweise nicht in der Form in der Lage wäre. Unter anderem eben auch, tatsächlich einem Menschen eine ähnliche Treue zu schwören, wie ich sie mir selbst geschworen habe.
Als Beweis meiner Aufrichtigkeit, als Danksagung für das, was ich mit ihr sein und leben darf. Als Zeichen meiner allseitigen Verehrung.
Keine Bedingungen an sie, ein großer Maßstab an mich. Wie frei macht diese Form der Liebe.

So frei, dass es unvorstellbar wird, diese Intensität im Nachbarhaus mit der selben Ursprünglichkeit leben zu können. Und diese Mächtigkeit der Empfindung (Resp. das zeitweilige Ringen mit derselben) möchte ich nicht preis geben. Ja, sie ist mir... heilig. Selten genug.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 14.May.2007 - 10:19
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Lucia Brown
Beitrag 14.May.2007 - 10:21
Beitrag #28


- keep it up you go girl -
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Habe jetzt mal nicht gelesen, welche Meinung bisher vertreten wurde. Ich stelle aber fest, dass ich in Zeiten der sogenanten beziehungslosen Zweierbeziehung ich ganz viele Liebe lebe. Allerdings nicht sexuell, aber doch sehr vielseitig.

Und doch muß ich auch sagen, dass die sog. Zweierbeziehung ein sehr starkes gesellschaftliches Konstrukt ist. Deshalb fällt es schwer, etwas anderes leben zu können.

Warum sollte es denn keine anderen Lebensformen geben.
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LadyGodiva
Beitrag 14.May.2007 - 10:38
Beitrag #29


Strøse
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Naschlag zum Thema Primärbeziehungen und postfeministischem Schl*mpentum:

QUOTE (Dossie Easton - Coautorin von "The ethical sl*ut" @ Interview mit B. Scheuch, in "Mehr als eine Liebe")

"Ich bin der Auffassung, dass die gängige Obsession, als Einzige die Aufmerksamkeit unserer Liebsten zu empfangen, ein patriarchales Konstrukt ist. es passt dazu, dass Frauen in dem Glauben erzogen werden, ihre ganze Sicherheit und ihr Lebenszweck sei in einer Beziehung zu finden. (...) Unter Lesben, die eben alle Frauen sind, potenziert sich diese auf unsere Festplatte gebrannte Dynamik und meistens verlieren wir die Alternativen aus den Augen.


edit2: es geht hier wohlgemerkt um "Primärbeziehungen" im polyamourösen Kontext - wobei schon allein die Existenz eines Begriffs wie "Primärbeziehung" nicht kongruent zu dem ist, was Polyamorie nach meinem Verständnis umfasst

Letztenendes verzerrt sie doch einen Umstand - eine Hetera wird durch ihre Beziehung zu einem Mann, einem Versorger, einem in vielerlei Hinsicht Eigenständigen sicherlich gesellschaftlich aufgewertet. Aber - mit der Erkenntnis Frauen zu lieben, wie ausschließlich auch immer, ist dieser Weg ein für alle Mal versperrt, sich exogen aufwerten zu wollen. Nach meinem Dafürhalten ist lesbische Partnerschaft, ja lesbische Lust alles andere als Gegenstand gesellschaftlicher Anerkennung. Oder stecke ich schon viel zu tief in meinen Paranoia?! :D

QUOTE (ebenda)

"Das Wort Schl*mpe wird in meiner Szene seit Jahrzehnten zu Ehren einer Person verwendet, die Sex offen und mit Forschungsgeist zelebriert. (...) Eine Schlampe mit Verantwortung ist eine sexuelle Abenteurerin, die die Gefühle derjenigen, denen sie auf ihrer Reise begegnet, respektiert und wertschätzt."


Relative "Verständlichkeiten" als reine Verbalprovokation - oder was?
:gruebel:

Ich frage mich gerade, ob es eine derartige "Bewegung" in Deutschland originär überhaupt geben könnte und welcher Sprache sie sich bediente.

edit: tags

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 14.May.2007 - 10:45
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Kela
Beitrag 14.May.2007 - 12:18
Beitrag #30


Vorspeisenexpertin
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@McLeod,

ich glaube nicht, das ich den Begriff als solches falsch verstanden habe. Hatte erwähnt- "setzt man eben nicht Polyamourie mit körperlichkeit gleich" kann ich mir eine solche Definition von Verbundenheit zwichen Menschen durchaus vorstellen. Vieleicht nicht unbedingt für mich,-aber dafür habe ich es auch noch nie aktiv praktiziert um mir ein objektiv persöhnliches Urteil bilden zu können. Nur fällt mir immer wieder auf, - das gerade die Suche nach neuen Lebensformen (die Geschichtlich gesehen ja oft ganz alte sind) und die damit Verbundene Idiotie alles Namentlich bennen zu können oft leider dazu führt, dass viele eben Verwechslungen unterlegen sind! Siehe "in den meisten Fällen wird aus Polyamourie eben = Polygamie, - eben weil sich leider, wie viel zu oft das Segment Sexuelle Körperlichkeit wieder an erste Stelle drängt. Folglich gehen eben wieder all die Gedanken unter die Polyamorie eben auch beschreibt, wie z.B Emotional tiefe Verbundenheit, oder Achtung und Vertrautheit zu mehr als einem Menschen.... Aber vieleicht liege ich ja auch voll daneben, wer weiß das schon! ;)
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june
Beitrag 14.May.2007 - 14:27
Beitrag #31


Treue Seele
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Ich bemerke zunehmend, wie sich mein Freundinnenkreis mit diesem Thema auseinandersetzt: was für die einen lustvoll, ist für die anderen eine Qual.
Da wir alle recht verschieden sind und die jeweiligen Vorstellungen doch recht individuell durchgeboxt werden, kommt es regelmäßig zu Spannungen im Feld des Möglichen...denn wenn das Mögliche nicht nur theoretisch kommuniziert, sondern praktisch gelebt wird, pflanzt sich nicht selten ein Dorn in manches Herz und beginnt, zu treiben...
Das Problem sehe ich tatsächlich auch hauptsächlich in unserer Sozialisation.
Aber was soll's - ich mag es nicht hinnehmen, dass Eifersucht prinzipiell mit "verletzter Eitelkeit" übersetzt wird. Ich schätze meine engen Freundschaften, wo auch bisweilen die Grenzen verschwimmen dürfen. Aber ich habe eben auch das Recht, in manchen Situationen verletzt zu sein und dann auch darüber sprechen zu können.

Fazit: ich bin da ambivalent...mal fühle ich mich mehr, mal weniger zu diesem alternativen Lebensentwurf hingezogen. Wichtig finde ich es in jedem Fall, die Norm zu reflektieren.

*wirr*
June
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Diana
Beitrag 14.May.2007 - 18:11
Beitrag #32


Gut durch
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Ich habe für die theoretische Möglichkeit gestimmt.
Mit dem dazu kredenzten politischen Überbau kann ich nicht viel anfangen, das ist mir ein wenig zu kraus und zu bemüht.

Aber das Nachdenken über die vielfältigen Möglichkeiten, die die Liebe und das menschliche Miteinander bieten, finde ich immer wieder sehr bereichernd.
Denn Vorschriften und Muster verstellen nur zu oft den Blick. Gefühle und das ganz persönliche Lebensglück passen nun mal nicht in Schablonen. Gefühle wachsen und vergehen. Die eine große Liebe überdauert die Zeit, weil sie sich wandeln kann, die andere fällt in sich zusammen wie eine Leere Hülle.

Für mich persönlich ist das Modell der Polyamorie im praktischen Leben nicht umsetzbar.
Ich würde mich überfordern, wenn ich versuchen würde, zweien (oder mehreren) Herzallerliebsten zu gleichen Teilen gerecht zu werden. Positiv formuliert: Liebe und Verbundenheit, wenn sie mir denn geschenkt wird, ist etwas, das ich als sehr erfüllend empfinde. Sie macht mich froh, glücklich und zufrieden. Zwei Exemplare davon würden mich nicht reicher machen als es das eine schon tut.

Ich glaube nicht, dass wir neue Lebensmodelle erfinden und etikettieren müssen. Auch Freundschaften, ferne und nahe, sind Ausdrucksformen der Liebe. Es ist alles schon da. Viel wichtiger ist, aufmerksam darauf zu schauen, was uns wertvoll und wichtig ist. Das zu bewahren und es zu hegen und zu pflegen und möglichst mit den Jahren ein bisschen klüger zu werden. Die Liebe ist ein so kostbares Pflänzchen.
Weder in Frauenzeitschriften noch in Konventionen noch in Gesetzesbüchern finden sich brauchbare Anleitungen dazu.
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McLeod
Beitrag 14.May.2007 - 19:54
Beitrag #33


mensch.
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Ich stell mir grad so ein Schild vor: "Herz wegen Überfüllung geschlossen."



Hmmmmmm....
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pfefferkorn
Beitrag 14.May.2007 - 20:06
Beitrag #34


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ich denke wie Diana : alles ist schon da...

und bin erstaunt, dass ich das Buch so anders gelesen habe - vielleicht kommt es ein wenig theoretisch daher, um dann letztlich eine Sammlung von biographischen Geschichten zu sein - die wiederum habe ich mit Gewinn gelesen, um das herauszulesen, was frau ja eigentlich weiß: jede ist anders und auch jede Beziehung ist anders, völlig sinnlos die idee zwei gleich behandeln zu wollen/ müssen -

... als fast alle für die "lesbenehe" bereit waren auf die Strasse zu gehen, war ich dankbar um die schlampagne, die sehr in frage stellte, ob lesbe sich das wünschen mag und energie dafür aufwenden mag, was bei den heteros auch nicht "funktioniert" - und ich kann gut mit dem ausdruck, habe ich mir den der gesinnungsschlampe doch auch schon lange zu eigen gemacht -

Der Beitrag wurde von pfefferkorn bearbeitet: 14.May.2007 - 20:08
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Liane
Beitrag 14.May.2007 - 21:06
Beitrag #35


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QUOTE (shark @ 13.May.2007 - 15:02)
Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt und schließen normalerweise (aber nicht unbedingt) Verliebtheit, Zärtlichkeit und Sexualität mit ein. << Dieses "aber nicht unbedingt" lebe ich dann ja womöglich auch... Ich liebe nämlich durchaus außer meiner Frau (und meinr Kinder) noch andere Menschen... Aber eben ala "nicht unbedingt" , also OHNE, dass ich mit ihnen schlafe. Dennoch verbringe ich viel Zeit mit diesen Menschen, kenne sie lange ("langfrsitig und vertrauensvoll"), sie stehen mir sehr, sehr nah und ihr Wohl liegt mir am Herzen.

Bin ich jetzt doch polyamorös? :gruebel:

Genau den Gedanken hatte ich auch.
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VagueMichiru
Beitrag 15.May.2007 - 14:51
Beitrag #36


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Also nein, Polyamorie ist nichts für mich.
Ich wäre ja schon froh, wenn ich eine einzige lieben könnte! :D
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Stritzi
Beitrag 15.May.2007 - 15:52
Beitrag #37


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Bei mir hat nur eine Frau platz in meinem Herz :)
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McLeod
Beitrag 15.May.2007 - 18:52
Beitrag #38


mensch.
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QUOTE (Stritzi @ 15.May.2007 - 15:52)
Bei mir hat nur eine Frau platz in meinem Herz  :)

"Besetzt" :D :blumen2: :roetel:

McLeod: gerade albern

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 15.May.2007 - 18:52
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Diana
Beitrag 16.May.2007 - 10:43
Beitrag #39


Gut durch
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QUOTE (Stritzi)
Bei mir hat nur eine Frau platz in meinem Herz

Nu ja, es ist nicht wirklich eine Platzfrage.
Da ist schon ne Menge Platz.

Es ist viel eher die Sache mit den Kapazitäten.
Vielleicht so: Meine (ganz persönlichen) Fähigkeiten und Bedürfnisse kollidieren mit dem Polyamorie-Modell (hier definiert als zwei "vollständige" Liebesbeziehungen parallel). Meinen Anspruch, also das, was ich mir von einer Partnerschaft wünsche und was ich hineingeben möchte, kann ich nicht beliebig oft erfüllen. Ich krieg das nicht zweimal hin.
Vielleicht bin ich einfach nicht wendig und umtriebig genug und nehm das Leben ein wenig zu schwer. Kann gut sein. ;)
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MrsM
Beitrag 16.May.2007 - 11:23
Beitrag #40


der frühe Vogel kann mich mal......und nicht nur der .... :-)
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Fernab jeder theoretisierung.....

mir ist es schlichtweg zu anstrengend... für mich und für die beteiligten
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