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Beitrag
#1
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 441 Userin seit: 21.04.2007 Userinnen-Nr.: 4.378 ![]() |
Hey Leute. - Ich melde mich nun wieder zurück aus dem Stress in meiner Schule & hab endlich wieder Zeit gefunden um hier zu schreiben. Wohl angemerkt: Ich habs echt vermisst hier zu posten. :lol:
Also; ich hab erneut folgendes Problem: Meine Freundin (mit der ich mittlerweile schon bald 8 Monate zusammen bin) hat sich vor einigen Tagen bei ihrer Mom geoutet, sie hat eig. richtig gut reagiert, was mich natürlich sehr gefreut hat. Sie verachtet keinen von uns beiden (wovor wir sehr Angst hatten), hat uns vlt. sogar noch mehr ins Herz geschlossen & gesagt das es kein Verbrechen sei so zu sein, Hauptsache wir sind damit glücklich. Damit war schon 1 Teil geschafft, jetzt steht meiner noch bevor. Ich weiß echt nicht wie ich meinen Eltern sagen sollte, das ich lesbisch bin. Ja ich könnte es mit einer Jugendgruppe versuchen,.. ich könnt mich irgendwo anmelden, fragen wie ich mein Coming Out gestalten könnte, aber ich bin nicht so ein Typ der sich irgendwo anschließt & persönlich über solche Dinge spricht. - Ich wills meiner Mom ja sagen, bzw. meiner Familie, aber ich weiß nicht wie sie reagiern, das kann ja eig. niemand wissen.. - Ich hab die große Angst das sie mich verstoßen, ignorieren, für das was ich bin, auch wenn ich ein normaler Mensch bin, der einfach nur Frauen liebt, bzw. meine Freundin. - Ich denke sie würden nicht verstehen das ich nunmal so bin, wie ich bin. Sie würden mir vlt. sogar den Kontakt zu ihr verbieten & das wäre das schlimmste was passieren könnte. Vlt. habt ihr ja einen Ratschlag für mich, was ich jetzt tun soll? Soll ich warten oder es riskieren? Es is echt eine verzwickte Angelegenheit, ich will nichts aufs Spiel setzen, aber ich wills endlich los werden, denn ich würd echt gern offen mit meiner Freundin leben & nicht so wie die letzten "8" Monate versteckt. Ich weiß ich bin erst 14, aber ich bin alt genug um zu wissen das ich so leben will. - Wenn ich mit meinem Coming Out warten würde, bis ich auf meinen eigenen Beinen stehen kann (was ca. mit 18-19 sein wird) wären das noch 4-5 Jahre & ich denke nicht das ich es echt solange aushalten kann, mit einer Lüge zu leben & zu sagen ich habe einen Freund. Das würde nicht der Wahrheit entsprechen & es wäre für mich gewissermaßen erniedrigend. Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen. :( |
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Beitrag
#2
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blinder Passagier ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.957 Userin seit: 07.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.905 ![]() |
Hey Vodoo-Child!
Kopf hoch, so ging's uns allen mal! Ich kenne weder Dich noch Deine Familie, insofern ist es schwierig zu prophezeien wie du es am besten "anbringst". Aber- vielleicht als kleiner Trost und Mut-macher- mir ging's ganz genauso vor einem Jahr. Man denkt, es sind ja seine eignen Eltern, man KENNT sie ja- aber trotzdem konnte ich mir auch überhaupt nicht vorstellen wie sie reagieren würden. (va. meine Mum). Ich hatte auch große Angst. Naja, da mein Verhältniss zu meiner Mutter eigentlich immer super war (ich weiß nicht wie's bei Dir ist- hast DU Gründe zu glauben sie werde Dich "verachten"?) tat ich's einfach, denn ich hatte das Gefühl dieses geheimnis stünde zwischen uns. Und- siehe da- war gar nicht schlimm. Es gehe ja schließlich darum, "dass ich glücklich bin". Meinst Du nicht, Deine Mutter denkt auch so? Vieleicht versuchst Du vorher, mal das Thema generell anzusprechen (über eine lsbische Freundin von Dir zu reden oder so), um mal die Lage zu "checken". Obwohl das auch nicht immer gut ist- denn vielleicht fällt auf Seiten Deiner Mutter unbedacht ein wertender Kommentar, der ihr bei der Betrachtung ihrere lesbischen Tochter nicht in den Sinn käme. Denn über fremde Leute "scherzt" oder "wertet" man schneller als wenn es um die eigene Tochter geht... Sprich mit ihr darüber, wenn es Dich bedrückt, sie ist ja schießlich Deine Mutter.. Ich drück Dir feste die Daumen, Gruß wolke :) |
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Beitrag
#3
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo Voodoo-Child,
sei einfach mutig. Sorge ein wenig vor, weihe noch jemanden davor ein, dem Du gut vertrauen kannst und wo Du - falls der schlimmste aller anzunehmenden Fälle eintritt - auch ne Nacht bleiben könntest... vielleicht ja die Mutter Deiner Freundin. Frag die doch mal, wie es für sie war. Du hast das ja bei Deinen Eltern noch vor und könntest das so schwer einschätzen... Es ist zwar nicht mehr der Normalfall, daß Eltern geschockt und ablehnend reagieren, doch es dürften immer noch einige Prozente sein. Du hast gute Chancen, nur keine 100%ige Sicherheit. Wie bei so ziemlich allem im Leben... ;o)) Theoretisch könnten Deine Eltern Dir tatsächlich erstmal den Umgang mit Deiner Freundin verbieten. Gleichzeitig könntest Du in diesem Fall die Hilfe von Familien- oder Jugendorganisationen in Anspruch nehmen, die in solch einem (seltenen) Fall bei der Schlichtung helfen. Schließlich gibt es keinen vernünftigen Grund für eine Kontaktsperre. Du würdest nicht einen Milimeter heterosexueller dadurch und Deiner persönlichen Entwicklung schadet es auch mehr, so behandelt zu werden, als Deine - offensichtlich - nette und umgängliche Freundin weiter zu sehen. Doch das alles sind schon ziemlich viele Worte für den schlimmsten aller Fälle. Bereite Dich ein bißchen vor, dann geht das schon. Vielleicht ein bißchen Fachliteratur, oder die Adresse der befah ( www.befah.de ) in der Tasche. Sei einfach Du selbst und Du hast Dich seit gestern nicht wahnsinnig verändert. Du bist nicht plötzlich grün im Gesicht oder hüpfst nur noch auf einem Bein durch die Gegend. Du bist nicht schwanger, Dir ist nur Gutes widerfahren, Du hast Glück, das Du teilen willst. Die Daumen drückt ganz kräftig für Dich: McLeod |
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Beitrag
#4
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~ Fischkopp ~ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.532 Userin seit: 14.02.2005 Userinnen-Nr.: 1.215 ![]() |
Mir ist es bei meiner Mutter eigentlich genau andersrum gegangen. Die ältere Schwester einer Schulfreundin von mir IST wegen ihrer Homosexualität von ihrer Familie verstoßen worden. Meine Mutter hat sich kurz darüber aufgeregt, meinte, also SIE könne das ja ÜBERHAUPT NICHT verstehen, würde ihr Kind doch wegen so etwas nicht verstoßen, und damit war das Thema dann gegessen. Ja, stimmt. Sie hat mich nicht verstoßen. Aber wesentlich positiver war ihre Reaktion im allerersten Moment nach meinem CO nicht... -_- Du hast eine Freundin, was ganz gut ist, denke ich. Denn du würdest deiner Mutter nicht nur von deiner - zunächst gesichtslosen - Homosexualität erzählen, sondern die Person dazu "mitliefern" (entschuldige meine saloppe Sprache...:rolleyes:). Ich glaube schon, dass es meinen Eltern geholfen hat, als ich ihnen irgendwann meine damalige Liebste (:blumen:) vorgestellt habe. Denn dadurch war mein Lesbisch-Sein nichts Angsteinflößendes, Verunsicherndes mehr, sondern nur noch ein weiterer Teil von mir, den sie nicht verstanden haben. Ich wünsch dir alles Gute! bratschi ^_^ Der Beitrag wurde von edelbratschi bearbeitet: 28.Jun.2007 - 15:19 |
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Beitrag
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Freies Vögelchen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 ![]() |
*auf den Petzknopf drück* für aphorissima juli... :D |
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Beitrag
#6
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~ Fischkopp ~ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.532 Userin seit: 14.02.2005 Userinnen-Nr.: 1.215 ![]() |
hups... :roetel: |
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Beitrag
#7
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 116 Userin seit: 15.04.2007 Userinnen-Nr.: 4.342 ![]() |
Hallo,
sich zu outen ist nie einfach, egal wie Alt man ist- es kostet viel Mut und Überwindung. Aber nur wer ehrlich zu sich und seinen Mitmenschen ist, der kann ein schönes und glückliches leben führen. Ich kann mich sehr gut in Deine Situation hineinversetzen, denn ich habe mich auch schon recht früh geoutet (mit 14 Jahren habe ich festgestellt, dass ich lesbisch bin und mit 16 habe ich mich geoutet). Das war nicht einfach, aber ich habe mich überwunden und hinterher habe ich mich besser gefühlt, auch wenn die Menschen unterschiedlich reagiert haben. Mein Vater meinte nur, wenn ich glüklich so bin, dann ist er auch glücklich. :) Freunde hatten auch keine Problme damit, dass ich lesbsich bin, nur meine mutter hat mich ziemlich beschimpft (wenn Du mehr dazu wissen willst, schreibe ich Dir gerne eine Pn). Ich habe mich bei meinem Vater damals in einem Brief geoutet, da ich mündlich soetwas nicht so gut kann und dieser Brief war auch sehr ausführlich, ich habe meine Wünsche, Neigun und Ängste beschrieben- der Brief war fünf Seiten lang-. Bei Freunden habe ich mich dann nach und nach auch geoutet, allerdings fiel es mir bei denen leichter in einem mündlichen Gespräch. Wenn man die erste Hürde genommen hat und das sind meistens die Eltern, dann ist der Rest dagegen einfach. Ich denke, dass jeder selbst entscheiden sollte, wie er leben möchte und wir alle wissen, dass lesbsich sein nichts ungewöhnliches in der heutigen Gesellschaft ist. ;) Bei weiteren Fragen aller Art, stehe ich Dir gerne zu verfügung, denn ich weiß, dass jüngere Menschen sich oft mehr Fragen stellen und unsicherer sind. Viel Glück! Gruß Charity-Katania :ww: |
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Beitrag
#8
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~ Fischkopp ~ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.532 Userin seit: 14.02.2005 Userinnen-Nr.: 1.215 ![]() |
Auch hier wieder ein Beispiel, dass es genau andersrum sein kann: Meine Freunde wussten allesamt recht früh bescheid. Spätestens in dem Moment, in dem ich nicht mehr nur am "In-mich-Hineinhören" war, sondern mir für mich sicher war, lesbisch zu sein, und in dem ich eine Freundin hatte (was nach dem Hineinhören recht schnell ging). Nicht nur das, ich habe auch meine Freunde und mir wichtige Bezugspersonen im ungefähren Alter meiner Eltern (eine Unidozentin beispielsweise, zu der ich bereits ein relativ enges Vertrauensverhältnis hatte, zu der genug Nähe bestand, dass ich vor dem CO-Gespräch aufgeregt war, aber zu wenig Nähe, dass ich völlig fertig gewesen wäre, wenn sie negativ reagiert hätte) dazu "benutzt", das "Outen vor 'Respektspersonen'" zu üben. Meine Eltern waren in einer langen Kette von CO-Gegenüberns bisher die letzten, die "davon" erfahren haben. Und das ist auch gut so! Ich denke, es hängt sehr vom jeweiligen Verhältnis zu den Eltern ab, ob die wirklich die ersten sein sollten, die von deinem innersten erfahren, @Voodoo-Child. Wenn du Angst hast, dass deine Eltern negativ reagieren, dann such dir erst Vertrauenspersonen, an denen du "üben" kannst, und die dir im Notfall nach einem Eltern-CO Rückhalt geben können. |
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Beitrag
#9
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Und ich dachte immer, Eltern beschweren sich, daß sie ungefähr ab 14 immer die letzten sind, die etwas aus dem Leben ihrer Kinder mitbekommen? ;) McLeod |
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Beitrag
#10
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blinder Passagier ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.957 Userin seit: 07.05.2006 Userinnen-Nr.: 2.905 ![]() |
Hm, hier wüsste ich auch ein Gegenbeispiel zu berichten...denn etwas "schwierig" wurde es bei mir erst später, als es um die "Nachbarn", die "Freunde", die "Freunde der Nachbarn und die Nachbarn der Freunde" ging... ;) Aber trotzdem fühlt man schon wesentlich stabileren und sichereren Boden unter seinen Füßen, wenn man diesen mit seinen Eltern hinter sich teilt. :) |
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Beitrag
#11
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 116 Userin seit: 15.04.2007 Userinnen-Nr.: 4.342 ![]() |
Ich hätte "einfach" vielleicht so schreiben sollen- also mit in Anführrungszeichen.
Sich zu outen ist nie einfach, jedoch habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass meine Freunde es westentlich entpannter sahen, als meine Mutter. Gut, mein Vater hatte auch keine Probleme damit, aber ich verstehe mich sowieos besser mit ihm als mit "meiner Mutter". Leider kann es immer passieren, dass Freundschaften zerbrechen, wenn die Mitmenschen das wahre Gesicht von einem kennen und oftmals reagieren auch Eltern geschockt und zeigen nur unverständnis. Aber trotzdem glaube ich, dass es besser ist sich zu outen, denn ein Leben lang zu verstecken, ist auch nicht wirklich schön- glaube ich. Gruß Charity-K. :ww: |
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Beitrag
#12
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 441 Userin seit: 21.04.2007 Userinnen-Nr.: 4.378 ![]() |
Danke für eure Antworten, ich bin endlich dazu gekommen sie zu lesen & es sind echt viele gute "Vorschläge" dabei. - Zu dem Outen im Freundeskreis bzw. bei Vertrauenspersonen: Ich habe mich bisher schon bei 3 Freundinnen geoutet, wobei eine davon selbst auch lesbisch ist.
Ich hätte auch falls wirklich etwas passiert während ich mich bei meinen Eltern oute, einen Rückhalt bei meiner Freundin, obwohl ich denke das mich meine Eltern nicht gehen lassen würden, sondern eher danach einsperren würden. Ich kann sie zwar teils recht gut einschätzen, doch reicht es mir nicht aus um sicher gehen zu können das es gut gehen wird. Ich hab immer wieder versucht über die "Homosexualität der Menschheit" mit meinen Eltern zu reden, wie sie dazu stehen, was sie davon halten. Mein Vater meinte das er davon nichts haltet & hofft ich & mein Bruder würden nicht so sein. (ich hab nicht gefragt "was wäre wenn" meiner Meinung nach wär das schon eine Anspielung & ich will keinen Verdacht schöpfen) - Meine Mutter sagte, solang ich nicht lesbisch bin, findet sie es ganz ok & es ist ihr recht egal solang die betroffenen damit glücklich sind. Meiner Meinung nach gibt es keinen perfekten Tag, Ort, Zeitpunkt für ein Outing & ich will niemanden enttäuschen & ich weiß genau das meine Eltern sehr enttäuscht von mir sein werden. Die einzige Tochter, von der man sich erwartet das sie ja ach so "normal" ist & auch ein "normales" Leben führt ist lesbisch. Ja, ich denke in diesem Moment meines Outings wird für sie Wort wörtlich eine Welt zusammenbrechen. Außerdem denken meine Eltern das meine Freundin, einfach nur "eine" gute Freundin von mir ist, also sie kennen sie ja, sie können sie sogar gut leiden. Es gab sogar schon eine Zeit wo meine Eltern es vermutet hatten, aber diese Zeit war relativ schlecht für mich. - In der Schule hat sich das Gerücht ausgebreitet das wir zusammen sind (weil wir so sehr aneinander klebten anfangs) & naja, Lehrer bekamen davon mit & an einem Elternabend berichteten die das natürlich heiß.. Naja meine Eltern haben echt nicht gut drauf reagiert. Sie haben sogar mit dem Gedanken gespielt mich von der Schule zu nehmen. Mittlerweile haben sich ihre Gedanken wieder gelegt & das Thema wurde nicht mehr angesprochen in der Familie. Was ich nicht verstehen kann, ist das manche meinen, das sich Menschen durch sowas verändern, "du bist lesbisch, jetzt bist du anders" - daweil bin & war ich dann doch sowieso wie immer & als sie es nicht wussten war ich doch auch noch "normal"(?!). Ich hoffe echt das meine Eltern nicht solche Urteile aussprechen & das sie mir den Kontakt nicht verbieten werden. Außerdem denke ich, das ich noch ein bisschen drüber nachdenken werde, wie, wo & wann ich mich oute, es is ne echt schwere Angelegenheit & ich hoff ich steh das durch. :x Grüße Vodoo-Child. |
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Beitrag
#13
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~ Fischkopp ~ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 10.532 Userin seit: 14.02.2005 Userinnen-Nr.: 1.215 ![]() |
Jepp, das ist ziemlich genau das, was ich auch meinte. Warum also nicht erst die kleineren "Bröckchen" aus der Welt schaffen, sich "Mut antrinken" (ok... an-outen :rolleyes:), und dann erst den härteren Klopper in Angriff nehmen? Auch wenn es Illusionen aufbauen kann ("Die anderen haben es gut aufgenommen, warum sollten meine Eltern es anders sehen?"), kann es sich doch als ungemein selbstbewusstseinsfördernd erweisen, wenn man vor dem Ungewissesten, Angstmachendsten ein paar Erfolgserlebnisse einstecken kann. Funktioniert doch in der Schule auch, wenn man immer die Hausaufgaben macht und somit übt, kann man einer Arbeit viel gelassener entgegensehen (bei mir war das zumindest so).
Genau deswegen meinte ich eine andere Bezugsperson. Klar kann deine Freundin dir Rückhalt geben. Aber jemand zusätzlichen zu haben, der/ die vielleicht auch noch einen "positiven" Einfluss auf deine Eltern nehmen könnte, weil sie/ er alterstechnisch und auch sonst mehr auf Augenhöhe mit ihnen ist, als ihre Tochter und deren (ich vermute mal) gleichaltrige Freundin, würde vielleicht Sinn machen. Versteh mich bitte nicht falsch, weder möchte ich deinen Eltern unterschieben, dass sie dich nicht ernst nehmen, noch möchte ich dir die Fähigkeit absprechen, dich durchzusetzen, oder deiner Freundin, dass sie hinter dir steht. Aber wenn ich daran zurückdenke, wie ich mit 15 war (oder wie meine jüngste Cousine, die in deinem Alter ist, oder meine Schüler sind), ich hätte nicht immer die Worte gefunden, die meine Eltern überzeugt hätten, bzw hätte ich mich durch ihre Gegen-Worte einschüchtern lassen. Und jemand älteres, der/ die hinter dir steht, kann deinen Eltern u.U. ganz andere Argumente liefern. Wie wäre es denn mit der Mutter von deiner Freundin? Die scheint dem ganzen doch recht positiv und aufgeschlossen gegenüberzustehen.
Ich kann mich da absolut in dich hineinversetzen, denn bei meinem CO war es genauso wie bei dir, nur war ich 10 Jahre älter. Halt dir eines vor Augen: Es sind die Wünsche deiner Eltern, die sie in dich projizieren. Das ist menschlich. Und sie werden (wahrscheinlich) enttäuscht sein. (Auch das ist menschlich.) Merkst du was? Diese Enttäuschung resultiert aus den in dich gesetzen Wünschen. Aber nicht aus deinem Handeln. Das ist vielleicht der Auslöser, aber nicht die Ursache. (VÖLLIG überspitzt formuliert: Wenn sich die Wünsche, die deine Eltern in dich legen, nicht erfüllen - ihr Problem. In der Situation, dass du dich outen möchtest, aber von ihnen abhängig bist, ist das natürlich wesentlich leichter gesagt als getan.) Irgendwie... so nen richtigen "Knaller-Rat" hab ich grad auch nicht auf Lager. Außer wenn deine Eltern echt locker drauf sind und sie dich schon mit "Homosexualität ist ok" großziehen, also Gewissheit über ihre Reaktion besteht (und selbst da kann man sich irren :rolleyes:), gibt es wohl wirklich keinen perfekten Zeitpunkt. Vom Ort her ist es vielleicht einfacher, da würde ich einfach einen Ort vorschlagen, an dem du dich wohlfühlst. Ich drück dir die Daumen! bratschi :blumen: edit: konkretisiert Der Beitrag wurde von edelbratschi bearbeitet: 29.Jun.2007 - 15:04 |
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Beitrag
#14
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mensch. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 6.514 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 ![]() |
Hallo Voodoo-Child,
eines hast Du uns allen voraus: Du kannst Deine Eltern am Besten einschätzen. Was nützen die bestrecherchierten Statistiken, wenn sie nicht zur Mehrheit oder dem Durchschnitt gehören? (und wer gehört eigentlich schon zum Durchschnitt?) Letztlich gibt es auch keinen Grund zur Eile. Du mußt ja nicht 4 oder 5 Jahre warten, vielleicht fühlt es sich in zweien schon besser an? Und ich kenne Fälle, da wissen es die Eltern nicht, obwohl der Sohn oder die Tochter jenseits der 40 sind. Oder zumindest ist es nie klar ausgesprochen worden. Sprich: es gibt ja keine Pflicht zur Einbeziehung der Eltern. Auch wenn Du einen Freund hättest, müßtest Du ihn nicht zu Hause vorstellen. Es ist immer eine Frage des Verhältnisses zwischen Eltern und Kindern. Deine Eltern sind da schon recht klar in ihren Aussagen. Das heißt trotzdem nicht, daß sie Dich im Falle eines Falles (und der ist ja längst eingetreten ;o) ) einsperren oder verstoßen würden. Viele Eltern wünschen sich, daß ihre Kinder vom "schweren Los Homosexualität" "verschont" bleiben. Einfach weil sie sich nicht vorstellen können, daß es sich "damit" fröhlich und glücklich leben läßt. Das ist also (zugegeben ein bißchen verquer und unwissend) Fürsorge. Keine böse Absicht. Oder Eltern haben keine Idee, wie sie sich selbst als Eltern outen könnten, haben vielleicht selbst Angst davor, schief angesehen oder von den Geburtstagen der Nachbarn ausgeschlossen zu sein. Das allerdings ist und bleibt ihr eigenes Problem. Ich will nur sagen, daß es - aus Sicht uninformierter oder fantasieloser oder ruf-bedachter Eltern - gute Gründe für diese Einstellung gibt. Und in der Theorie sagen viele Eltern "oh, lieber nicht bei meinen eigenen Kindern". Oft genug sind sie dann lernwillig und mutiger als gedacht, wenn es soweit ist. Meine eigenen Eltern beispielsweise haben sich alle Mühe gegeben, tolerant zu sein, zu akzeptieren, ihren Umgang damit zu finden - insbesondere nach außen. Das hat Jahre gedauert. Und es dauert irgendwie immer noch an. Naja... es hat mich oft genug genervt, gestört, ich fühlte mich mißverstanden. Mittlerweile weiß ich, wie schwer sie es mit sich selbst hatten. (Mit mir hatten sie es aus anderen Gründen manchmal (nur manchmal natürlich ;o) ) nicht leicht.) Daß sie so richtig auftauen und mal kluge Fragen stellen, das ist eigentlich erst seit ganz kurzem so. Das nur mal aus dem Nähkästchen. Also schraub Deine Erwartungen an Deine Eltern nicht zu hoch. Schon gar nicht an die spontane Reaktion. Und wie gesagt: Du hast ja noch ein ganzes Leben vor Dir. Nimm Dir Zeit. Manchmal ist es ganz gut, in einem Alter zu sein, in dem Du auszugsfähig bist und sei es in ein betreutes Wohnen mit anderen Jugendlichen. Ich zum Beispiel hatte einen Motorroller und konnte am Abend meines Coming outs erstmal zu einer guten Freundin fahren (die von nichts wußte, es reichte zu sagen "ich hab Streß mit meinen Eltern" - den ich gar nicht hatte, ich hab einfach einen Brief hingelegt und bin abgedüst). Vielleicht weihst Du irgendwann Deinen Bruder ein. Er könnte Dir eine Hilfe sein. Oder eine Tante... oder... Laß Dir Zeit. Dich hetzt ja niemand. Und wie gesagt: oft genug stellt sich heraus, das den Eltern gar nicht klar war, wieviele und welche Befürchtungen sie mit ihren kategorischen Aussagen zu den "rein theoretisch"-Fragen ausgelöst haben. eltern wollen ja auch meist einfach nur geliebt werden... McLeod |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 19.05.2025 - 22:29 |