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Beitrag
#1
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Was passiert eigentlich wenn es kein Erdöl mehr gibt? Diese Frage sollte gestellt werden, finde ich. Immerhin gehen Schätzungen von Geowissenschaftlern davon aus, dass in 40 Jahren das Ende des Erdölzeitalter da sein wird. Vielleicht auch früher, wenn man bedenkt in welch instabilen Regionen sich neuere Entdeckungen befinden (Indonesien, Venezuela, Kolumbien, Westafrika, Lybien) und wo sich alt bekannte Lagerstätten befinden. Hinzu kommt, dass niemand weiß, wieviel Öl im Nahen Osten tatsächlich lagert. Es gibt ledigleich Angaben der Regierungen. Trotz extrem hoher jährlichen Fördermengen, zB in Saudiarabien haben deren Ölvorkommen seit den 70ern angeblich nicht mehr abgenommen. 40 Jahre, das wird innerhalb der Lebenszeit der meisten von uns sein und innerhalb der berufstätigen Zeit vieler von uns.
40 Prozent des weltweiten Energiebedarfs werden durch Erdöl gedeckt, eine riesige Menge, aber längst nicht das größte Problem. Das sind Produkte, die mit und durch Erdöl hergestellt worden sind. Die Landwirtschaft sehe ich dabei als größtes Problem. Nahezu die gesamte Agrochemie basiert auf Erdöl. Zur Aufzucht einer US-amerikanischen Kuh werden heute 1000L Erdöl gebraucht. Düngemittel, Pestizide sind aus Erdöl, Treibstoff für Maschinen basieren natürlich auf Erdöl. Und wenn man sich überlegt was heute alles aus Kunststoffen ist, selbst Klamotten sind es. Die Pharmaindustrie baut auf Erdöl. Hinzu kommt der sehr stark steigende Verbrauch insbesondere durch große aufstrebende Volkswirtschaften, zB Indien und China. Wie wird es dann sein auf unserer Erde? Ist die Erde dann noch tragfähig, bewohnbar für so viele Erdenbürger? Wie werden wir uns ernähren und kleiden? Werden die gemäßigten Klimazonen unbewohnbar werden? Wird es zu einer neuen Abholzungswelle der Wälder kommen? Wie soll es weiter gehen? Wenn kein Öl mehr da ist müsste vieles wieder per hand gemacht werden, was jetzt mit Maschinen gemacht wird. Werden wir in Europa wieder ein Volk von Bauern und Handwerkern? Werden wir den größten Teil des Geldes für teure Nahrung ausgeben? Was denkt ihr? Oder ist alles gar nicht so schlimm? Wird es schon irgendwie gehen? http://www.bgr.de/index.html?/b123/eserdoel.html http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Erd%F6l#R |
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Beitrag
#2
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Hmmm, wenn es tatsächlich ganz ganz eng wird, wird sich zunächst mal extrem gereizte Stimmung breit machen, speziell zwischen den Großverbrauchern USA, EU, China, Indien und GUS. Erstere werden durch ihre Rohstoffkontrolle, die ja derzeit gesichert wird, einerseits noch mehr weltweite Macht haben, aber auch deutlichere Konflikte, die hoffentlich nicht kriegerisch ausarten.
Von China könnte ich mir andererseits auch vorstellen, daß sie sich in ihrem eigenen wahnwitzigen Tempo durchaus um Alternativen kümmern könnten und ihrerseits dann mit wachsender Unabhängigkeit auch ihre Position ausbauen können. Hierzulande wird vermutlich erst auf den letzten Drücker irgendeine halbgare Lösung ausgebrütet, und ja, ich kann mir durchaus vorstellen daß das massive Krisen zur Folge hat. Andere europäische Länder sind vielleicht flexibler, was via Brüssel die Entwicklung im Rest der EU etwas abfedern könnte. Einen Totalrückfall in die Steinzeit befürchte ich aber nicht, da die Entwicklung entsprechender Alternativen ja nicht völlig inexistent ist. Es gibt schon Erdgas- und Brennstoffzellenantrieb, letzteres sogar schon im Hochleistungsbereich für Uboote, Embraer aus Argentinien hat gerade ein Flugzeug entwickelt daß ausschließlich reinen Alkohol verbrennt usw. All das würde vermutlich rasant weiterentwickelt, sobald der Wirtschaft nichts anderes mehr übrig bleibt, sprich sobald das Öl so teuer wird, daß Neuentwicklungen anfangen sich zu rechnen. Die Karten würden halt neu gemischt, mit allen Chancen und Risiken die das birgt. Gefährlicher ist wahrscheinlich die Übergangsphase, in der wir ja im Grunde schon mit einem Bein stehen. So geht es im Irak / Iran / Afghanistan, und auch im Kaukasus ja um nichts anderes als Kontrolle, nicht zuletzt auch über den noch nicht endgültig gesicherten Teil vom ehemals sowjetischen Rohstoffkuchen (Cheneys berühmte Pipeline ist nicht für Öl, sondern usbekisches Gas). Solche Nummern werden wir sicherlich noch einige zu Gesicht bekommen. |
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Beitrag
#3
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skaldkona ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.121 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 15 ![]() |
ich sehe die zukunft nicht wie sägefisch in erdgas- oder überhaupt brennstoff-technologie.
was ich langfristig eher als energetische lösung betrachte ist die kernFusions-technologie, an der emsig gearbeitet ist, vermutlich dauert es noch jahrzehnte, bis sich entsprechnede nutzungsmöglichkeiten erschliessen lassen, bislang ist die gigantische größe der anlagen zur teilchenbeschleunigung einfach ein effektiver hemmschuh - soweit meine kenntnisse. aber ich glaube daran, daß das problem gelöst wird, sicherlich auch, weil ich daran glauben will :rolleyes: , es wäre eine 'reine' technologie, anders als die herkömmliche kernspaltung, oder die verbrennung von fossilen energieträgern. alternativ-methoden aus regenerativen quellen (wind, solar, wasser u. a.) sind einfach nicht ergiebig genug. und ich schliesse mich an, auch ich fürchte, daß uns auf dem wege zu sauberer fusions-technik noch buchstäblich 'gewaltige' politische entwicklungen erwarten. |
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Beitrag
#4
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 481 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 65 ![]() |
Der Schwarm - Frank Schätzing
Ein Ökothriller der sich mit diesem Thema beschäftigt. Hier der Link zur Amazonseite Gruß L |
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Beitrag
#5
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 ![]() |
Was Erdöl als Energiequelle angeht, sind Alternativen ebenso möglich wie Einsparungen sinnvoll. Biogas- und Rapsöl-Antriebe gibt es ja schon länger, die Frage wäre allerdings, woher die Flächen kämen, um entsprechende Mengen Biomasse in großem Stil zu erzeugen. Wasserstoff-Antriebe sind von serienmäßiger Verwendbarkeit auch nicht so weit entfernt (in Hamburg fahren z.B. ein paar Stadtbusse damit). Daß wir also vieles wieder von Hand machen müßten, denk ich nicht, andererseits wäre das bei der heutigen Treibstoffvergeudung an manchen Stellen sogar sinnvoll.
Enorme Verschwendung herrscht aber auch bei fossiler Energie als Brennstoff. Man kann Häuser so bauen, daß sie selbst in hiesigen Breiten mit minimalem Energiebedarf (der dann z.B. aus Biomasse oder geothermisch gedeckt werden kann) durch den Winter kommen, nur gemacht wird's kaum, solange Verschwenden billiger ist (von der Vergeudung in der Industrie ganz zu schweigen) und für die klimatischen Konsequenzen auch keine Verantwortung übernommen werden muß. Was Erdöl als Produktions-Rohstoff betrifft, sehe ich größere Probleme, nicht bloß, weil heute jede Menge Unsinn als Erdöl-basierter Wegwerfartikel produziert wird (Alternativen gäbe es zuhauf), sondern weil davon eben auch eine große Industrie lebt, die nicht so einfach auf Holz, Stahl oder was auch immer umstellbar wäre wie sich z.B. die Fahrzeugindustrie auf erdölfreie Antriebe umstellen ließe. Im Bereich der Agrochemie ließe sich wohl auch nur wenig umstellen, da eingentlich eine ganz andere Form der Landwirtschaft nötig wäre, an der diese Industrie aber praktisch nichts verdienen könnte. In Summe denke ich, daß das Problem weniger die Unersetzbarkeit von Erdöl wäre, sondern die wirtschaftlichen Interessen der petrochemischen Industrie und davon abhängiger Bereiche, die solange, wie sich noch irgendwo Erdöl zu vertretbaren "Kosten" (ggf. unter Einsatz von Gewalt) beschaffen läßt, dies ausbeuten werden. Hoffnung habe ich andererseits, daß in Ländern, in denen die Petrochemie traditionell keine große Rolle spielt, genug (auch wirtschaftliches) Interesse an der Entwicklung von Alternativen besteht, wofür es ja Beispiele gibt - allerdings sind das eher die "Kleinmächte" dieser Welt. Edit: Satz ergänzt Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 26.Jan.2005 - 14:53 |
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Beitrag
#6
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
es gibt ja durchaus schon ein paar erkennbare schritte in die richtige richtung. der versuch, den co2-ausstoss zu vermindern zielt ja in erster linie auf die reduktion fossiler brennstoffe. das problem, das deutschland hat - im vergleich zu anderen gleichwertigen industrienationen -, entsteht ja eher dadurch, dass die umweltauflagen hier schon erheblich höher sind als anderswo. womit man die industrie immer dazu bringen kann, sich um alternativen zu bemühen, ist der faktor geld. es müssten heute schon mehr finanzielle anreize geschaffen werden, um die entwicklung von alternativen in gang zu bringen. wobei ich die nutzung von erdgas nur als verlängerung des erdöl-problems begreifen würde, biodiesel als kein massentaugliches konzept, sonne und wind als nicht ergiebig genug, wasserstoff als in der produktion zu teuer, die kernfusion als noch zu weit weg. vermutlich ist die lösung - wie so oft - auch nur in der mitte der möglichkeiten zu finden. zumindest, wenn die forschung endlich dahin gebracht wird, verstärkt an der effektivität von erneuerbaren energien zu basteln statt permanent nur den nutzungsgrad irgendwelcher kohlekraftwerke rumzuerfinden.
bange ist mir vor dem wegfall der ressource rohöl nicht wirklich. wenn's irgendwo geld zu verdienen gibt, wird der entsprechende industriezweig ganz sicher ordentlich drittmittel freisetzen, um sich den zu erwartenden gewinn in die tasche zu packen. |
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Beitrag
#7
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Capparis spinosa ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 ![]() |
Ich denke auch die Zukunft liegt in der Kernfusionsenergie. Erneuerbare Energien sind nunmal nur sehr begrenzt nutzbar zu machen. Atomenergie schon eher. Aber es geht ja nicht nur um die eigentliche Realisierung, sondern auch um die Realisierung von entsprechend leistungsfähigen und mobilen Speichermedien. Schon die Atomenergie wäre besser nutzbar, wenn man zB. elektisch betriebene Flugzeuge, Bergbaumaschinen usw. haben könnte, aber davon sind wir noch weit entfernt.
Die Frage ist, ob dieser technologische Fortschritt da ist bevor das Erdöl zuende ist. Ich habe da meine Zweifel. Ja sicher gibt es viele auf Erdöl basierende relativ nutzlose Wegwerfaertikel. Aber man stelle sich vor die Industrien dafür brächen weg: Massenarbeitslosigkeit? Gesteigerte Preise für Gebrauchsgegenstände? Insbesondere die Agrarindustrie sehe ich als Problem und das betrifft natürlich nicht nur die technisierte Produktion in den USA und der EU. Es gibt einfach Dinge, die kann man noch nicht, da helfen mittelfristig auch keine Forschungsbudgets. Und wenn zumindest eine Lösung des Problem in Sicht wäre, dann würden sich doch Politiker und Wirtschafter nicht so konsequent den Problem verweigern, während Geowisenschaftler, Lagerstätteningenieure usw. immer wieder darauf hinweisen. Das zeigt für mich schon die Tragweite. PS: Danke Leonie, für den Lesetipp. |
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Beitrag
#8
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skaldkona ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.121 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 15 ![]() |
erdöl : u.a. auch rohstoff für die chemische industrie, ohne e.öl keine kunststoffe, usw.
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 10.05.2025 - 23:15 |