lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.

Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

 
Reply to this topicStart new topic
> Ghana, Thema u.a. eine Unfallstelle, vorsicht falls dieses Thema triggert
ella1
Beitrag 29.Dec.2009 - 18:42
Beitrag #1


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 329
Userin seit: 16.03.2007
Userinnen-Nr.: 4.205



Ich spreche mit einem Polizisten. Wir stehen auf der Straße und auf der Straße liegen Scherben, Metall, Blut... .
Wir stehen da, neben den Wracks. Es ist still dort, es ist Zeit, dass es still wird nach dem Lärm den wir erlebten als wir eintrafen. Nun ist es still, nur er und ich.
In der Dunkelheit die blauen Lichter unserer Streifenwagen. Meiner steht stadteinwärts, seiner stadtauswärts. Das helle Blau beleuchtet Reste von dem was hier zuvor zusammenstieß. Autos, Menschen, Metall und Körper.

Ich setzte mich auf die Motorhaube meines Wagens. Sie ist warm und fühlte sich gut an. Dann reden wir. Wir sprechen über sein Haus in Ghana, ein großes Haus. Seit 20 Jahren ist es sein Haus. Seine Frau kommt aus dem Ort in dem das Haus steht. Noch zwei Jahre dann will er dort wohnen, mit seiner Frau. Jedes Jahr ist er dort, vier Monate im Jahr. Die restliche Zeit arbeitete er in Deutschland. Er arbeitete viel, für diese Zeit in Ghana, diese vier Monate, seit 20 Jahren.

Seine Frau ist öfter in dem Haus, mehr als vier Monate im Jahr. Seine Frau die die Hitze nicht mag in Ghana. Niemals sei es unter 30 Grad Celsius. "Den Winter in Deutschland den mag sie", sagt er zu mir. "Sie sagt im Winter kann sie sich anziehen, aber in der Hitze in Ghana? Sie kann nicht mehr als ihre Kleider ablegen und es bleibt zu heiß in Ghana."

"Weißt Du", sagt er, wenn Du einen Wassereimer mit Kleidung auf die Terrasse stellst, in Ghana, es schwitzt die Farbe heraus." Und dann spricht er darüber wie sie sich streiten, er und seine Frau. Streiten wegen der Klinaanlage in ihrem Auto in Ghana. "Niemals darfst Du unter 28 Grad Celsius gehen mit der Klimaanlage" sagt er. "Niemals wenn du nicht krank werden willst." Aber seine Frau versteht das nicht. Versteht nicht, dass er wenn er aussteigt aus dem Wagen zu sehr schwitzt und friert wenn er einsteigt, in Ghana, dann wenn er nicht auf die Klimaanlage achtet. "Er ist nicht mehr der Jüngste, seit 41 Jahren im Job, fast 59 ist er jetzt", fügt er ein.

Sein Auto in Ghana, ich sehe es vor mir und auch die Wrackteile um mich herum sehe ich, in dem blauen Licht, mal hell mal dunkel, dieses Licht. Ich sehe Autos die an uns vorbeifahren, sehr langsam, vorsichtig wegen diesem Licht und doch gefährlich nah beieinander in dem Versuch seinen Wagen und meinen und die Teile auf der Straße zu umfahren.

"Zwei Jahre", sagt er und denkt an das Haus in Ghana. "Zwei Jahre" denke ich und dass er dann 22 Jahre wartete mit seinem Haus und seinem Wunsch wegzukommen. Heraus aus dem was er hier lebt. Was hält ihn in diesem Leben fern ab von dem Haus in Ghana und seinen Wünschen? Ich kämpfe gegen den Gedanken er könnte weniger als 22 Jahre in Ghana haben vor seinem Tod.

Zeit, auf der Motorhaube meines Streifenwagens vergeht sie, für ihn, für mich. Beide in Gedanken an jenes was wir wünschen nach dem was wir hier tun.

Der Abschlepper erscheint, wirft gelbes Licht zu unserem Blauen auf die Straße. Wir sehen ihm zu, reden, überbrücken Zeit mit dem Haus in Ghana bis die Straße frei ist.

Dann, in meinem Streifenwagen ergreife ich den Hörer, "alles wieder schön, frei für neues" sage ich dem Menschen am anderem Ende. Er schickt ein Zeichen auf das Display des Autos, ich schicke ihm eines zurück. Bereit für neue Einsätze....
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Fledi
Beitrag 29.Dec.2009 - 22:37
Beitrag #2


...
************

Gruppe: Members
Beiträge: 17.466
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 17



Ewig habe ich hier nicht kritisiert. Heute bleibt die Zeit und ich habe Deinen Text nun einige Male gelesen.

Oft frage ich mich, wenn ich Texte lese: was soll das sein? Eine Kurzgeschichte? Eine Geschichte? Eine Abhandlung eines Tatsachenberichtes? Ein einfacher Text?
Da Du dazu keine Aussage triffst, werde ich den Text einfach als Text kritisieren.

Für mich hat die Abhandlung des Geschehens nicht begonnen. Du schreibst in kurzen Sätzen, die mit ihren Wiederholungen Verwirrung stiften. Nicht nur in diesem Text, sondern auch in dem Zweiten, den Du eingestellt hast. Mehr Zeit, das Ausarbeiten einzelner Momente würden das Lesen erleichtern, die Abhandlung nicht so stockend gestalten und vor allem das Gefühl der Beschäftigung mit dem eigenen Text vermitteln. Mehr kann ich zum Aufbau nicht schreiben, da ein Text keinen "Formvorschriften" unterliegt.

Zum Inhaltlichen sind mir einige Fragen in den Kopf geschossen:
Ich würde mir für solche in den Raum geworfenen Aspekte mehr Recherche wünschen, wenn ich ein so realitätsnahes Drumherum einer "alltäglichen" Situation lese.

1. Welcher Polizist setzt sich gemütlich auf seine Motorhaube, wenn vor ihm ein Unfall mit Menschen, Blut und allem drumherum passierte und vor allem alles da noch herumliegt?
2. Die Beamtenregelung sieht es nicht vor, dass der Beamte jedes Jahr vier Monate Urlaubsanspruch hat.
3. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Ghana liegt bei 26°
4. Aus Erfahrung und dem Gespräch mit einem Landsmann habe ich mal folgende Information bekommen, weil ich genau das wissen wollte: Kein Afrikaner mag den Winter in Deutschland. Mein damaliger Bekannter, zog sich selbst im Sommer an, wie wir im Winter. Es war ihm zu kalt. Und in Afrika nicht zu warm.
5. Wenn Menschenteile, Autowracks und -teile, Scherben, etc auf der Straße herumliegen, die Polizeiautos beide Straßenseiten blockieren, die Polizistin auf dem Auto sitzt und quatscht, warum fahren dann andere Autos da herum?

Vielleicht möchtest Du Deinen Text noch einmal überarbeiten, daran feilen und die Aussagen die Du mit diesen Zeilen treffen wolltest, herausarbeiten. So klingt es für mich einfach niedergeschrieben, beiseitegeschoben, fertig.

Nimm Dir Zeit.

Liebe Grüße
Fledi

Go to the top of the page
 
+Quote Post
ella1
Beitrag 30.Dec.2009 - 14:46
Beitrag #3


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 329
Userin seit: 16.03.2007
Userinnen-Nr.: 4.205



Hi Fledi,

danke für Deine Antwort. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

"Oft frage ich mich, wenn ich Texte lese: was soll das sein? Eine Kurzgeschichte. Eine Geschichte? Eine Abhandlung eines Tatsachenberichtes? Ein einfacher Text?
Da Du dazu keine Aussage triffst, werde ich den Text einfach als Text kritisieren."


Wie wünscht Du Dir eine solche Aussage?
Was würde sie ändern für Dich?

Ich kann verstehen, dass der Text für Dich stockend wirkt. In diesem Kontext finde ich es persönlich durchaus passend.
Die Wiederholungen werden unterschiedlich empfunden wie ich weiß. Natürlich werde ich nochmal darüber nachdenken.



Zu dem Inhaltlichen:

1. "Welcher Polizist setzt sich gemütlich auf seine Motorhaube, wenn vor ihm ein Unfall mit Menschen, Blut und allem drumherum passierte und vor allem alles da noch herumliegt?"

Was rumliegt sind die (Auto-)Wracks und Spuren des Geschehens. Nach so einem Unfall tritt irgendwann Ruhe ein. Was übrigblieb wartet auf die Straßenreinigung. Die Menschen (Verletzten) sind die Ersten die von der Unfallstelle abtransportiert werden. Irgendwann ist Ruhe nach der ganzen Hektik. Jedenfalls äußerliche Ruhe und vielleicht weil es innerlich nicht immer so ist ist etwas Ablenkung gefragt?
"Gemütlich"? So erscheint es für Dich? Wieso nicht "erschöpft" wenn Du vor Deinem Auge so ein heftiges Szenario hast? Was sollte er tun der Polizist ? Wracks beiseite schieben? Die Straße reinigen von Blut? Vielleicht ging er bereits mit einem Besen Kleinteile fegen. Die Möglichkeiten sehe ich begrenzt. Dafür gibt es Straßenreinigung der Stadt und Abschlepper (mit Bereitschaftsdiensten).



2. "Die Beamtenregelung sieht es nicht vor, dass der Beamte jedes Jahr vier Monate Urlaubsanspruch hat".

Streng (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) . Ok nimm das "Bedarfsorientierte - Schichtdienstmodell" mancher Bundesländer + 30 (oder etwas mehr Urlaubstage) + geschickt gelegte Feiertage und Du schaffst vier Monate mit Mehrdienst. Aber von mir aus lass es weniger sein. ;-)

3. " Die Jahresdurchschnittstemperatur in Ghana liegt bei 26°"

( Gilt das noch aktuell bei dem Klimawandel?)
Vermutlich sind das bei manchen Menschen gefühlte 30 ° C vor allem wenn sie im kalten Deutschland (auf einer Motorhaube) von Ghana erzählen/hören bekommt.
Aber von den Fakten hast Du vermutlich recht. :-)

4. "Aus Erfahrung und dem Gespräch mit einem Landsmann habe ich mal folgende Information bekommen, weil ich genau das wissen wollte: Kein Afrikaner mag den Winter in Deutschland. Mein damaliger Bekannter, zog sich selbst im Sommer an, wie wir im Winter. Es war ihm zu kalt. Und in Afrika nicht zu warm."

Dass alle Afrikaner darin gleich sind hätte ich nicht angenommen? Wäre dies genetisch oder sozialisiert?
Nur weil jemand in Afrika geboren wurde ( wer weiß wo aufgewachsen) ist das Kälte-Wärme-Empfinden ggf. noch nicht festgelegt für das ganze Leben?


5. Wenn Menschenteile, Autowracks und -teile, Scherben, etc auf der Straße herumliegen, die Polizeiautos beide Straßenseiten blockieren, die Polizistin auf dem Auto sitzt und quatscht, warum fahren dann andere Autos da herum?

Nun "Menschenteile" ist (etwas) übertrieben. Aber rein situationsbezogen reicht ggf. eine Absperrung durch Material. Sicherlich ein bekanntes Phänomen, dass eine Straße verengt wird, weil Hindernisse in den Fahrbahnbereich ragen ( und sei es eine Baustelle oder halt ein defektes Fahrzeug nach Unfall am Fahrbahnrand...). Dies geschieht u.a. durch Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht (o.ä. z.B. dem Sondersignalen mit Richtungsanzeiger). Solange eine Straße nur verengt ist wird sie nicht notwendigerweise gesperrt. "Blockieren"? Vermutlich haben wir andere Bilder. Ich sehe verstezt stehende Fahrzeuge (auf der jeweiligen Fahrbahnseite) welche Verkehrsteilnehmer zur Anwendung des "Reißverschlußverfahrens" motivieren. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Und Polizisten die Zeichen geben verwirren nicht selten den Verkehrsteilnehmer
( aber das ist subjektives Empfinden...wer kennt sich noch mit den Zeichen und Weisungen aus?)

Grüße

Ella1
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Reply to this topicStart new topic
2 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 2 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 14.05.2024 - 00:38