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> Werd ich jetzt zum Sklaven?, Oder bin ich einfach nur empfindlich?
Nachtmensch
Beitrag 24.Jul.2010 - 02:41
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
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Ich versuche mich kurz zu halten. Wie ich – glaub ich - schon mal erwähnt habe, arbeite ich nicht in einer großen Firma, sondern eher in einem sehr familiären Betrieb. Distanz und Professionalität ist dort ein Fremdwort.
Meines Erachtens habe ich ja langsam und schleichend meine Position namens „angesehen“ durch meinen Kollegen verloren.
Um ihn kurz zu beschreiben: Zyniker, Besserwisser, nimmt ungemütliche Kunden gerne auf eine arrogante Art und Weise auf die Schippe, wenn sie sich z. B. beschweren wollen, Absoluter Ja-Sager, würde sich niemals für Kollegen einsetzen, allein schon, weil er dem Chef nie widersprechen würde, auch wenn dieser vollkommen unrecht hat. Das passt eben nicht in sein Konzept. Fragt man ihn nach seiner Meinung redet er sich geschickt heraus und ist stets diplomatisch. Fragt ihn der Chef nach seiner Meinung (und das tut er, weil er bereits sein bester Kumpel geworden ist), dann zieht er immer mit. Sagt Chef: „Mit der Mitarbeiterin xy mache ich das nicht länger mit, ich denke, sie kriegt die Kündigung“, dann sagt der Kollege: Freilich, sehe ich genauso.
Den ganzen Tag über spielt er sich auf wie der Clown. Ist übertrieben überschwänglich, albert herum und tut so als könne er alle so wahnsinnig gut leiden. Klar, es gehört zu seinem Job freundlich zu sein, aber wie soll ich es sagen. Er übertreibt es in dem Maße, dass es einfach sehr gestellt wirkt. Bei den Leuten kommt es gut an, vor allem bei der Stammkundschaft. Er gilt eben als Entertainer und er hält sich ja auch für einen. Sein Spruch war ja mal: Alle Leute lieben mich. Das merkt man an der Gestik, der lauten Stimme und den Sprüchen die ich mittlerweile schon in- und auswendig kenne. Würde mich nicht wundern, wenn er irgendein Buch über Manipulation gelesen hat. Dumm ist er ja nicht, das muss man ihm lassen.
Er denkt glaube ich bis heute noch, dass ich nicht kapiert habe, was er eigentlich von mir hält. Nun ja, ich weiß von seiner Ex-Freundin und jetzigen Freundin einiges. Ich möchte jetzt nicht alte (und alle) Kamellen hervorkramen, aber er tut so als würde er mir alles so wahnsinnig gönnen, dabei platzt er hintenrum fast vor Neid. Als ich ihm einmal ehrlich gesagt habe, dass ich neidisch auf seinen neuen Geschäftswagen bin und es nicht gegen ihn persönlich ist, sondern mein Karriereeifer da einfach hervordringt, da war er beleidigt und sagte, er würde mir ja alles ach-so-sehr gönnen und so auf die Art „Pfui, wie kannst Du nur!“
Als ich dann viel später ebenfalls meinen Geschäftswagen bekam und dieser ja zufälligerweise 30 PS mehr hatte, da habe ich hintenrum erfahren, dass er beleidigt ist, dass ich die 30 PS mehr habe.
Würde mich weiter gar nicht stören, wenn er nicht so übertrieben den Gönner und besten Freund spielen würde. Ich hab den Schneid zu sagen was mir nicht passt ohne das Klima zu vergiften, auch wenn’s mir schwer fällt über Gefühle zu reden. Aber dieses maskenhafte... nein, das mag ich einfach nicht an ihm.
Ok, das ist das eine das mich stört: Zu wissen, dass er neidisch ist und mich eigentlich persönlich nicht leiden kann.

Ich merke immer mehr, dass er einen befehlerischen Ton annimmt. Das kommt nicht von ungefähr. Wie oben schon erwähnt ist er mit dem Chef ausgezeichnet befreundet. Ich habe ebenfalls einen sehr guten Draht zum Chef gehabt. Durch diese kumpelhafte Beziehung der beiden wurde ich nach und nach in den Schatten gestellt. Auch die anspruchsvollen Aufgaben erledigt mittlerweile auch nur er, wenn er mal grad nicht faulenzt. Er hat stets 2 Handys in der Hosentasche einstecken und tippt dauernd SMS auf eines der beiden Handys. Eins davon ist ein Geschäftshandy, nur so nebenbei. Privat telefonieren, privater Besuch von seinen Freunden inkl. stundenlangen Gesprächen sind für ihn eine Selbstverständlichkeit, auch vom Chef voll aktzeptiert.
Natürlich arbeitet er auch noch nebenbei - allein schon mit seiner Präsenz - aber rein produktiv gesehen, arbeite ich in weniger Arbeitsstunden viel mehr und teils unter massivem Zeitdruck. Nach außen sehen die Kollegen natürlich nur eine Bürofachkraft die ihre Gleitzeit hat und hier und da mal früher das Büro verlässt. Aber, dass ich keine Pausen dazwischen und dauernd was zutun habe, das sieht man eben nicht. Und er, er quatscht sich den Mund fusselig, tippt sich die Finger wund und schiebt abends regelmäßig „Überstunden“ indem er einfach nur hinten im Büro sitz, bisschen surft, chattet und am Empfangsbereich Sprüche klopft. Für mich ist das nichts weiter als eine ruhige Kugel schieben und dabei Geld verdienen. Als ich meinen Chef darauf angesprochen habe, hat er gesagt: Das interessiert ihn nicht, er würde seine Arbeit schon machen.
Letztens habe ich erfahren, dass er bei dem Besuch der anderen Filiale sich einfach mal schön geduscht hat. Darüber hat der Chef nur geschmunzelt. Er hat die absolute Narrenfreiheit!
Mir kommt es so vor, als würden ihn alle bemitleiden, aber wofür? Ja, okay, er ist länger auf der Arbeit, aber was macht er da? Ich höre immer nur, er arbeitet viel, aber was sehe ich den ganzen Tag, ich bin die einzige die das mitbekommt. Die Kollegen die abends kommen, sehen ja nur, dass er noch so spät da ist.
Manchmal denk ich ich bin im falschen Film. Und jetzt hat er auch noch Chef-Allüren und fragt noch nicht mal mehr ob ich etwas für ihn machen kann sondern sagt einfach ich müsse dieses und jenes machen, weil er ja jetzt so viel Stress hat. Multitaskingfähig ist er komischerweise auch nur beim SMSschreiben. Den Job den er jetzt macht, habe ich vor 8 Jahren mit links gemacht und zwar ohne Unterstützung. Da gab es den ganzen Tag niemanden außer mir und ich habe mich um alles gekümmert und teilweise in vier geteilt. Klingt jetzt verbittert, ich weiß! Aber es ist wirklich so, dass er nur die Hälfte von dem macht, was ich damals am Anfang gemacht habe.
Er spielt subtile Machtspielchen so kommt es mir. Auf der einen Seite ist er ja mein „Freund“ und auf der anderen gibt er sich befehlerisch, wobei er rein von seinem Aufgabengebiet nicht mehr als ich zu sagen hat. Ich muss ihm seine Arbeit zeitweise abnehmen, meine bleibt auf der Strecke, aber meine Arbeit würde er niemals anrühren, nicht mal in meiner Urlaubsabwesenheit. Und drei mal dürft ihr raten was mein Chef zu ihm sagt: Ja, das macht die eben nach ihrem Urlaub, das brauchste nicht zu machen.
Heute hat er mich während eines Gesprächs unterbrochen und mir gesagt ich soll 5 x total verschiedenes Essen bitte vom Metzger nebenan holen, bevor ER es vergisst. Wie gesagt ich stand in meiner 5 min. Pause mit einer Bekannten draußen und hatte nix zu schreiben. Ich sagte, ich kann mir das jetzt bestimmt nicht merken, was er mir da runtergeleiert hat, er soll mir bitte nen Zettel schreiben.
Ich komme zurück und frage, wo der Zettel liegt und was sagt er: Nee, hab ich nicht aufgeschrieben. Gut, dann hab ich ihn noch mal gefragt was es war und hab’s selber aufgeschrieben. Ist ne Kleinigkeit, aber er setzt sich immer durch, auch bei Kleinigkeiten. Bloß nicht tun, worum ich ihn gebeten habe. Als er mir dann heute noch so nen Befehl gab wie: Mach mal das Telefon und den Empfang, ich muss die Lieferung auspacken. Da sagte ich, ich hab nen besseren Vorschlag: Ich mach Telefondienst für Dich und Du guckst zwischendurch ob Kundschaft am Empfang steht. Er: Nein, das ist Blödsinn, ich laufe doch nicht nach jedem Päckchen vor. (Wir reden von 6 Schritten vom Lager bis zum Empfangsbereich). Ich sagte, Du tut mir leid, ich mache die Theke ungern und ich muss hier mein Zeug im Büro fertig kriegen! Er: Ja, dann ruf mich halt. Ich: Du hörst mich ja nie. Er: Dann schreiste halt eben lauter! (Der hört mich ja dann grundsätzlich nicht!) Also ist er nach hinten verschwunden und hat mir also den Empfang überlassen. Hätte ich ihn nicht gemacht, gäbe es ja ein Donnerwetter und somit hab ich natürlich die Kundschaft bedient, was mir so gar nicht liegt auch wenn ich früher mal im Service war!
Als ich ihm das Telefon überreichen musste wegen einem Anrufer, da steht er doch echt mit dem Rücken zu mir und tippt fleißig SMS. Ich unterbrach ihn und sagte, der Kollege xy ist am Telefon. Er: Was will denn der schon wieder!? Er ist echt die Ruhe in Person, aber er wirkte so was von aggressiv in diesem Moment!
Später hat mich dann auch noch die Frau vom Chef angegiftet, die ja eigentlich so etwas wie eine Freundin ist, dachte ich... Sie wurde ebenfalls befehlerisch und sagte, was das solle, dass das Essen noch nicht da ist. Sie behandelte mich wie ein kleines Kind und schimpfte fast schon mit mir. Dann hat sie den ganzen Tag ein Gesicht gezogen, weil es ja meine Schuld war, dass das Essen zu spät dran ist. Dabei hat mein Kollege mir einfach erst eine halbe Stunde später gesagt, dass ich das Essen holen soll, weil er es vergessen hat. Nachher hat sie in meinem Büro rumgefummelt und wirklich sehr befehlerisch gesagt, warum diese und jene Blätter so rumliegen und ob ich sie schon bearbeitet hätte. Das hat sie mich mehr oder weniger beim Mittagessen gefragt. Ich erklärte es ihr und sie sagte wirklich wie es eine Chefin nur sagen konnte: Dann leg die Papiere da nicht hin!
Ich dachte heute echt, ich träume.
Erst dachte ich, ich bin empfindlich, aber dann habe ich festgestellt, dass ich unterschwellig drangsaliert werde.
Alle tun sie hier auf große Familie und dann so was?
Wie kann es sein, dass ich fast 10 Jahre hinter diesem Laden stehe und immer alles gemacht habe und nun nicht mehr gut genug bin für die anspruchsvolleren Aufgaben? Und warum kommen Kollegen zu mir her und sagen mir was zu tun ist, wenn diese grad mal ein viertel der Zeit in diesem Betrieb tätig sind.
Die Antwort habe ich wohl schon für mich gefunden: Es liegt alles an meinem Chef, der zu niemanden Distanz wahrt. Die eine Kollegin ist seine Frau, der Arbeitskollege mit dem ich den ganzen Tag zusammenarbeite ist sein bester Kumpel. Tja und ich: Ich bin ganz in Ordnung, aber gelte hier als Zicke, weil ich weder Ja-Sager bin, noch falsch und hinterlistig.
Von Frauen hält mein Chef wohl allgmein nicht allzu viel. Mit dem „Schleimerkollegen“ wird Süßholz geraspelt. Nie würde er sich im Ton bei ihm vergreifen. Während er seine Frau und mich regelmäßig und zu Unrecht zur Schnecke macht.
Mein Chef ist ein netter Mensch, aber eben sehr extrem und der Job ist ok. Ich werde auch nicht kündigen, aber ich fange ein Fernstudium an um mich neu zu orientieren. So lange habe ich ein festes Einkommen (ist auch nicht gerade wenig) und habe hoffentlich meine Ruhe indem ich einfach diesen privaten Kontakt so gut es geht umgehe. Ist eben einfach so schwer, weil es dort wie gesagt, wie eine kleine Familie ist, aber auch da gibt’s ja schwarze Schafe! J

PS: Tut mir leid für den langen Jammertext. Ist wohl doch nicht allzu kurz ausgefallen, aber es hat bereits gefohlfen all das einfach nur nieder zu schreiben.

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Sägefisch
Beitrag 24.Jul.2010 - 11:17
Beitrag #2


Schlaudegen.
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Neu orientieren ist gut. Was willst Du da auch noch?

In meiner Familie gab es auch mal einen Betrieb, und auch wenn ich damals noch klein war weiss ich dass sich dort die Familienbetriebskrankheit eingeschlichen hatte: die Fäden laufen in einer Person zusammen, der Informationsfluss ist bescheiden weil man sich einbildet es herrsche unausgesprochenes Verständnis, es wird zunehmend normal dass Leute mithelfen ohne fachgerecht entlohnt zu werden, es gibt Intransparenz, Lieblingskinder und schwarze Schafe und vor allem: das ganze machte sich nach und nach auch im Verhältnis zu nicht verwandten Angestellten breit. Was wiederum denen in die Hände spielt die entsprechende Strategien beherrschen.

Wenn da die Bereitschaft zum selbstkritischen Aufräumen fehlt ist vielleicht wirklich die Zeit gekommen, noch mal was anderes zu machen. Das ist jetzt das wichtigste.

Spätestens wenn Du gehst würde ich Deine Beobachtungen aber doch kurz und präzise benennen. Dazu solltest Du auch ruhig langfristig Notizen machen um zu dokumentieren dass der Betrieb ein Problem hat (und nicht Du). Ganz detailliert, wer wann wie lange gearbeitet hat, wer wann wie lange Privatbesuch hatte und trotzdem seine Gehaltserhöhung bekam, und so weiter.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 24.Jul.2010 - 11:17
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DerTagAmMeer
Beitrag 24.Jul.2010 - 12:01
Beitrag #3


Adiaphora
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ZITAT(Sägefisch @ 24.Jul.2010 - 12:17) *
Dazu solltest Du auch ruhig langfristig Notizen machen um zu dokumentieren dass der Betrieb ein Problem hat (und nicht Du).


Ein Problem allerdings, das so verbreitet ist, dass es sich lohnen könnte beizeiten zu lernen, wie es gelingt die eigene Position in Konkurrenzsituationen zu behaupten, statt auf "Gerechtigkeit von oben" zu warten oder das Feld kampflos und verbittert zu räumen.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 25.Jul.2010 - 09:06
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Sägefisch
Beitrag 24.Jul.2010 - 19:10
Beitrag #4


Schlaudegen.
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Grundsätzlich richtig, ein Betrieb in dem es in jeder Hinsicht familiär zugeht wäre aber auch gleich die härteste Trainingsbahn. Muss jede selbst wissen wo die Energie am besten investiert ist.
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DerTagAmMeer
Beitrag 25.Jul.2010 - 09:27
Beitrag #5


Adiaphora
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Stimmt auch wieder. Mir gings auch eher um den Kollegen ... das Modell ist ja sehr verbreitet und in Behörden, Konzernen wie Agenturen anzutreffen ... und selbst wenn man freiberuflich arbeitet, wird ein solches Exemplar über kurz oder lang als Kunde auftauchen und gelitten sein wollen.
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McLeod
Beitrag 28.Jul.2010 - 12:38
Beitrag #6


mensch.
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Love it, change it or leave it. - Der Klassiker der Personalentwicklung / des Konfliktcoachings natürlich einmal vorneweg und ich zahl auch 3 Euro ins Phrasenschwein. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Ich kann aus leidvollen Erfahrungen nur sagen, dass es keinen Sinn hat, die Machtkämpfchen mitzuspielen oder auf Gerechtigkeit von außen zu hoffen. Das eine ist eine immerwährende Tretmühle, das andere wird nicht stattfinden, weil es gar keine Gerechtigkeit für Euch beide geben kann, weil ihr dafür viel zu unterschiedliche Maßstäbe haben dürftet.

Ich frag mich, warum Du nicht zufrieden bist mit Deinem Dienstwagen. Und warum Du Dich selbst tretmühlst... Niemand bittet Dich oder schätzt, dass Du viel in wenig Zeit durchhechelst und es scheint Dir auch nicht gut zu gehen damit. Dein Text jedenfalls liest sich für mich, wie "Volldampf voraus", das alles in einem geschlossenen Kessel und jetzt machst Du mal den Deckel auf, ehe Du explodierst...

Entspannung, Deeskalation, Zufriedenheit. Lass den dämlichen Kollegen sein, wie er ist. Es (er) ist nicht zu ändern. Auch nicht, indem Du ihn in irgendeiner Form übertrumpfst. Es ist, ehrlich gesagt, auch nicht Deiner Position angemessen darüber zu befinden, ob er produktiv genug ist, freundlich genug oder kompetent genug. Umgekehrt ebenfalls. Euer gemeinsamer Chef hat seinen Nutzen von Euch beiden und gut ist. Ihr seid nicht verheiratet und seine Exen und jetzige Freundin, die haben nix, aber auch gar nix mit Euch oder dem Arbeitsplatz zu tun. Auch der Chef will ihn ja nicht heiraten, sondern seine Arbeitskraft.

Du hast Dir jahrelang den Hintern aufgerissen und den Verein geliebt. Natürlich tut's dann weh, dass er sich verändert, dass sich das Verhalten der anderen Dir gegenüber verändert. Statt aufwärts fühlt es sich für Dich anscheinend an, wie abwärts oder rückwärts. Und ich kann das verstehen.

Nimm doch mal einen Gang raus. Such Dir anderweitig Spaß an Deinem Tun, wenn es nicht im Miteinander mit Deinem Kollegen ist. Genieße Deine Leistungen, auch wenn sie nicht zu 100% wahrgenommen werden. Ich persönlich sehe wenig Nutzen in einer Liste mit "der hatte 1 Stunden Privatbesuch, ich hab 30PS mehr, er hat mehr Verantwortung, ich würde sie gern (zurück) haben wollen"... Es obliegt immer dem Chef oder der Chefin, Mitarbeiter/innen zu bevorzugen oder ihr Verhalten zu tolerieren, denn letztlich ist es sein oder ihr Laden. Vermutlich gibt es den oder die perfekte/n Chef/in nicht. Selbst in großen Unternehmen mit Betriebsräten und klareren Unternehmenswerten arbeiten "nur" Menschen und einige sind auch dort ungerecht, unfair oder nicht genug kompetent.

Gibt es etwas, an dem Du Spaß hast oder vielleicht demnächst wieder haben kannst in Deinem Arbeitsbereich? Siehst Du eine Möglichkeit, aus dem Hamsterrad der Konkurrenz mit diesem komischen Kauz auszusteigen? Kannst Du Dir vorstellen, mit Deinem Leistungen zufrieden zu sein, auch wenn der Chef das nicht in der gewünschten Art feedbackt / sieht?

An den Antworten wirklich interessiert grüßt: McLeod
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Nachtmensch
Beitrag 02.Aug.2010 - 14:49
Beitrag #7


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danke für deine vielen anregungen mcleod!



ZITAT(McLeod @ 28.Jul.2010 - 13:38) *
Love it, change it or leave it. - Der Klassiker der Personalentwicklung / des Konfliktcoachings natürlich einmal vorneweg und ich zahl auch 3 Euro ins Phrasenschwein. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Ich kann aus leidvollen Erfahrungen nur sagen, dass es keinen Sinn hat, die Machtkämpfchen mitzuspielen oder auf Gerechtigkeit von außen zu hoffen. Das eine ist eine immerwährende Tretmühle, das andere wird nicht stattfinden, weil es gar keine Gerechtigkeit für Euch beide geben kann, weil ihr dafür viel zu unterschiedliche Maßstäbe haben dürftet.

aus pragmatischer sicht: ja, aber ich tu mir schwer zuzusehen, wie jemand (wie heute erst) 2 Stunden arbeitet, den Rest der Zeit privat verquatscht und dann noch besser behandelt und bezahlt wird

Ich frag mich, warum Du nicht zufrieden bist mit Deinem Dienstwagen.

bin ich, nur mein Kollege nicht

Und warum Du Dich selbst tretmühlst... Niemand bittet Dich oder schätzt, dass Du viel in wenig Zeit durchhechelst und es scheint Dir auch nicht gut zu gehen damit. Dein Text jedenfalls liest sich für mich, wie "Volldampf voraus", das alles in einem geschlossenen Kessel und jetzt machst Du mal den Deckel auf, ehe Du explodierst...

Entspannung, Deeskalation, Zufriedenheit. Lass den dämlichen Kollegen sein, wie er ist. Es (er) ist nicht zu ändern. Auch nicht, indem Du ihn in irgendeiner Form übertrumpfst. Es ist, ehrlich gesagt, auch nicht Deiner Position angemessen darüber zu befinden, ob er produktiv genug ist, freundlich genug oder kompetent genug. Umgekehrt ebenfalls. Euer gemeinsamer Chef hat seinen Nutzen von Euch beiden und gut ist. Ihr seid nicht verheiratet und seine Exen und jetzige Freundin, die haben nix, aber auch gar nix mit Euch oder dem Arbeitsplatz zu tun. Auch der Chef will ihn ja nicht heiraten, sondern seine Arbeitskraft.

leider sind, aber freundin und ex-freundin involviert, da sie selbst angestellt sind

Du hast Dir jahrelang den Hintern aufgerissen und den Verein geliebt. Natürlich tut's dann weh, dass er sich verändert, dass sich das Verhalten der anderen Dir gegenüber verändert. Statt aufwärts fühlt es sich für Dich anscheinend an, wie abwärts oder rückwärts. Und ich kann das verstehen.

Nimm doch mal einen Gang raus. Such Dir anderweitig Spaß an Deinem Tun, wenn es nicht im Miteinander mit Deinem Kollegen ist. Genieße Deine Leistungen, auch wenn sie nicht zu 100% wahrgenommen werden. Ich persönlich sehe wenig Nutzen in einer Liste mit "der hatte 1 Stunden Privatbesuch, ich hab 30PS mehr, er hat mehr Verantwortung, ich würde sie gern (zurück) haben wollen"... Es obliegt immer dem Chef oder der Chefin, Mitarbeiter/innen zu bevorzugen oder ihr Verhalten zu tolerieren, denn letztlich ist es sein oder ihr Laden. Vermutlich gibt es den oder die perfekte/n Chef/in nicht. Selbst in großen Unternehmen mit Betriebsräten und klareren Unternehmenswerten arbeiten "nur" Menschen und einige sind auch dort ungerecht, unfair oder nicht genug kompetent.

Gibt es etwas, an dem Du Spaß hast oder vielleicht demnächst wieder haben kannst in Deinem Arbeitsbereich? Siehst Du eine Möglichkeit, aus dem Hamsterrad der Konkurrenz mit diesem komischen Kauz auszusteigen? Kannst Du Dir vorstellen, mit Deinem Leistungen zufrieden zu sein, auch wenn der Chef das nicht in der gewünschten Art feedbackt / sieht?

An den Antworten wirklich interessiert grüßt: McLeod


und da - wie du ja sagst - eigentlich nichts an der sache zu ändern ist, habe ich mir bereits eine "nebenbeschäftigung" zugelegt. ich werde mich schritt für schritt über ein fernstudium neuorientieren. in dem job werde ich vorerst bleiben müssen, was aus rein finanzieller sicht gar nicht schlecht ist. meine leidige aufgabe ist es eben, die launen meines chefs zu ertragen. glaubt mir, es ist nicht leicht mit einem choleriker umzugehen!
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McLeod
Beitrag 02.Aug.2010 - 15:19
Beitrag #8


mensch.
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Ja, Choleriker sind schwer zu ertragen. Mir ist dazu neulich ein Buch in die Hände gefööen, Untertitel ungefähr "vom Umgang mit schwierigen Menschen" - ein sehr gutes Fach/Populärbuch aus Frankreich, das Beispiele, Ursache, Wirkung und Umgangstipps für die gängigsten schwierigen Persönlichkeitsprofile zusammenstellt.

Hier... google sei Dank ;-)
[isbn="3746616875"]Der ganz normale Wahnsinn: Vom Umgang mit schwierigen Menschen[/isbn]
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plop
Beitrag 03.Aug.2010 - 04:35
Beitrag #9


feministische winterfeste klimperlesbe
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vielleicht wuerden dir auch bewusstere kommunikationsformen oder
ueberhaupt eine aenderung deinerseits im umgang mit deinem gesamten doch so arg "netten" beruflichen umfeld helfen:

noch ein buchtipp:
thomas gordon-die neue beziehungskonferenz.
leider gibt es das buch nur noch antiquarisch viel zu teuer.

es geht im groben darum in kritischen situationen eigene beduerfnisse an einen mitmenschen zwar eindeutig
zu formulieren ohne ihm aber die moeglichkeit zu geben sich sofort angegriffen zu fuehlen.

ich habe zuerst das buch die schueler/lehrerkonferenz gelesen
in dem verbale stolperfallen im schulisch/erzieherischen bereich beschrieben analysiert und alternativen trainiert werden.
die zur zeit gaengigen titel kenn ich leider nicht,kann also dazu keine empfehlung geben.
aber vielleicht schaust du dich mal bei wikipedia um.
weitere stichworte:ich-botschaften
aktives zuhoeren

ansonsten viel erfolg beim studium und gute gute nerven-oder alles viel mehr laufen lassen,
was mit dem gefuehl,gutes geld zu verdienen und daneben ein andere berufliche perspektive vorzubereiten ja sogar funktionieren koennte.

Der Beitrag wurde von plop bearbeitet: 03.Aug.2010 - 04:36
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Hortensie
Beitrag 03.Aug.2010 - 09:44
Beitrag #10


"Jeck op Sticker"
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Nur so ein Gedanke am Rande: vielleicht kannst Du ja deine jetzige Position nutzen, um z.B. bezahlte Fortbildungen zur Erlangung von Zusatzqualifikationen zu machen?

Für das Studium: Viel Erfolg, aber pass auf Dich auf. Vergiss vor lauter Arbeit das Leben nicht.

Der Beitrag wurde von Hortensie bearbeitet: 03.Aug.2010 - 09:45
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