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> Psychotherapie - das Allheilmittel?, ..wann geht's auch ohne?
Leila
Beitrag 04.Jan.2014 - 13:38
Beitrag #41


Fürstin Pückler
*********

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Aus gegebenem Anlass möchte ich tief in's Archiv greifen und einen ganz alten Thread von mir hochholen und zur weiteren 'Neben'-Diskussion zu Verfügung stellen.
Nichts von dem was ich damals geschrieben habe, bereue ich heute, habe aber durchaus einen etwas anderen Blick auf die Thematik bekommen. Viel von dem, was andere damals dazu beigetragen haben, kann ich inzwischen voll unterstützen.

Einen Burnout und eine lange Zeit von unterstütztem, therapeutischem Arbeiten an mir selbst weiter, bin ich heute auch der Meinung, dass man gar nicht solange warten sollte , um sich professionelle Hilfe zu holen. Und ich selbst würde heute auch anderen diese Möglichlichkeit viel eher empfehlen, als zur damaligen Zeit noch.

In der Tat können Familie und Freunde hier nur bedingt helfen, das weiss ich jetzt.

Und auch das habe ich in der Zeit erfahren: Psychotherapie hat immer noch viel zu sehr den Anklang von 'nicht zurechnungsfähig sein'. Das zu überwinden, war bei mir selbst am schwersten.



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kawa
Beitrag 04.Jan.2014 - 13:51
Beitrag #42


Blau, weil Ströse.
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Gruppe: Admin
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Aus anderem gegebenem Anlass freut sich mein Strösenherz, dass du tief ins Archiv gegriffen hast. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Vielen Dank, Leila, für diesen konstruktiven Diskussionsanstoß! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Danke auch für den Einblick in deine Therapie-Erfahrung und den damit verbundenen Erkenntnis-Prozess! Ich habe jetzt nur die ersten paar Beiträge des Threads überflogen, aber es lohnt sich wohl, die gesamte Diskussion zu lesen und sie dann fortzusetzen.
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Lucia Brown
Beitrag 04.Jan.2014 - 15:00
Beitrag #43


- keep it up you go girl -
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Ich hatte noch nie Berührungsängste vor Psychotherapie, weil ich damit aufgewachsen bin. In meiner Familie gibt es Psychologen, Sonderschullehrer/innen und Fachärzte für Psychatrie. Neben Romanen großer Klassiker standen bei uns im Bücherregalen Werke der großen Meister aus der Psychiatrie, Psychologie, Verhaltensforschung, die gesammelten Werke von S. Freud usw. Habe ich alle gelesen und ich lese immer noch gerne "Psychologisches". Es ist mein Hobby geworden. Das ist viel Wissen über die menschliche Psyche.

Doch jeder Mensch ist ein genetisches, seelisches einzigartiges Weltwunder und ich lerne immer wieder, nicht zu entscheiden, was für andere Menschen richtig ist.

Um was geht es in der Psychologie heute? Um Vertrauen in Selbstregulatinion, in Salutogenese (kurz: Gesundheitsentstehung), in Resilienz (Fähigkeiten, mit Störungen umgehen zu können), in Stärkung der Ressourcen (die Mittel, Fähigkeiten)...

Da war aber auch ich, als fühlende und verletzliche Frau: Schon zwei mal war ich am Ende meiner "Kräfte" und habe Begleitung und Analyse in Anspruch genommen hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Das ist mehr, als all die Bücher, oder die Ratschläge von Freundinnen.

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 04.Jan.2014 - 15:02
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Hortensie
Beitrag 04.Jan.2014 - 15:32
Beitrag #44


"Jeck op Sticker"
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Ich habe keine Berührungsängste mit Psychotherapien. Ich finde, dass es oftmals gefährlicher ist, sich von Laien und deren Küchenpsychologie beraten zu lassen, als tatsächlich eine Therapie zu absolvieren und so zu lernen, wie Mensch sich selber stabilisieren könnte, bevor die berühmten Kisten aufgemacht werden.
Die Selbstheilungskräfte des einzelnen Menschen finde ich selber zwar ein erstaunenswertes Wunderwerk aber letztlich denke ich, dass es für eine Spiegelung von außen durch eine Psychotherapeutin/einen Psychotherapeuten mindestens 3 Argumente dafür gibt:

1.) Es handelt sich um jemanden mit einer professionellen Ausbildung. Diese Person weiß also, warum sie etwas tut oder nicht tut.
2.) Diese Person hat Schweigepflicht und wird alle Informationen schon berufsbedingt vertraulich behandeln.

3.) Diese Person nimmt nur punktuell am Leben teil. Das bedeutet, die besprochenen Sachverhalte haben keine Auswirkungen auf eine weitere Beziehungsgestaltung.

Manchmal frage ich mich tatsächlich, warum so viele Menschen sich so schwer mit einer Psychotherapie tun. Bei anderen Unwägbarkeiten des Lebens wie zum Beispiel das Anfertigen einer Steuererklärung oder einer Autoreparatur wird ja auch eher ein Profi beauftragt, als das Mensch selber daran „rumdoktert“.
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svan
Beitrag 04.Jan.2014 - 16:44
Beitrag #45


Gut durch
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Die Einstellung, dass jemand, der zur Therapie geht, "nicht ganz dicht ist" oder "unfähig" oder dass dies ein Zeichen von Schwäche sei, ist immer noch sehr verbreitet. Dass es heute eine wunderbare Möglichkeit ist, sich von altem unnützem Ballast zu befreien, statt den weiter mit sich rumzuschleppen und auch einfach eine Möglichkeit zu wachsen, sich selbst besser kennen zu lernen, flexibler und lebendiger und glücklicher zu werden, ist noch nicht sehr weit verbreitet. In Deutschland klingt noch die Tradion der NS-Zeit nach, in der seelische Probleme gleichgesetzt wurden, mit lebensunwert und der Drohung ermordet zu werden. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn die Haltung zum Thema Therapie in vielen Familien immer noch mit viel Ablehnung tradiert wird. Anstatt es einfach als das zu sehen, was es ist. Wenn ich Zahnentzündung habe, gehe ich auch zum Zahnarzt und versuche es nicht mit Kräutertee allein. Auch die Möglichkeit des persönlichen Wachstums wird dabei noch zu wenig gesehen. In Therapie zu gehen und sich den eigenen verwundeten Seiten zuzuwenden zeigt viel mehr Verantwortung als zu meinen, dies immer unterdrücken zu müssen, was auf Dauer sowieso nicht funktioniert. Denn es ist nicht nur eine Reparaturwerkstatt, es kann auch die Möglichkeit eröffnen, sich neu zu entfalten und wirklich den eigenen Weg zu entdecken und eine neue Gestaltung des Lebens zu entwickeln.
Leider sind die Informationen über Therapie immer noch dürftig und nicht jede Therapie ist für alles geeignet. Daher sollte man sich zuerst mal erkundigen, was zu dem eigenem Problem passen täte und welche Therapeutin sich da auskennt oder entsprechende Zusatzausbildungen hat. Diese Information lässt sich z.B. in Frauenberatungsstellen oder bei der Therapeutenkammer bekommen.
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Pirola
Beitrag 24.Jan.2014 - 18:29
Beitrag #46


Bekennende Urlesbe
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Ich gehöre auch zu den absoluten Befürworterinnen von Psychotherapie als Lebenshilfe .

Meiner Ansicht und auch eigener Erfahrung nach gibt es aber ausser den oben beschriebenen
Vorurteilen leider sehr viele inkompetente TherapeutInnen , die sich nicht an ihre beruflichen
Vorgaben halten und nur durch eine Anzeige in der Ärztekammer entlarvt werden könnten .
Doch wer hat die Nerven und zeitliche Kapazität , dies zu tun ? Dazu gehören auch andere
PatientInnen als ZeugInnen und ein starkes Abgrenzungsvermögen gegen die /den Thera .
Ich habe z.B. erlebt , dass die oben genannte Schweigepflicht durch Tratsch über andere
PatientInnen und sogar den Versuch , mehrere PatientInnen miteinander zu verkuppeln , wenn
sie sich vor der Sprechstunde auf dem Flur begegneten , durchbrochen wurde.
Es wurde versucht , andere , privatere Bezahlungsmethoden sozusagen im Tauschverfahren
a la " Ich behandele Sie , wenn Sie mir dafür das und das beibringen oder das und das dafür schenken "
einzuführen . Die Thera flirtete mit ihren lesbischen Patientinnen .
Ich habe von massivem se*uellen MB von Seiten eines Therapeuten gehört , denn ich kannte
seine Patientin und spätere "Partnerin" , die es nie fertig brachte , ihn anzuzeigen .

Ich fürchte , dass es bald mehr inkompetente Theras gibt als Kompetente .

Deshalb sehe ich es auch so wie schon zuvor erwähnt , dass es eine grosse Hürde ist , die
Suche nach einer geeigneten Person auf sich zu nehmen .

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 24.Jan.2014 - 18:30
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Lucia Brown
Beitrag 25.Jan.2014 - 09:59
Beitrag #47


- keep it up you go girl -
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@ Pirola - deine negative Erfahrung mit Psychotherapie ist sehr traurig. Kannst du uns hier auch etwas "Positives" schreiben?

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 25.Jan.2014 - 09:59
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Pirola
Beitrag 25.Jan.2014 - 10:57
Beitrag #48


Bekennende Urlesbe
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Oh ja . Ich habe "nur" diese eine übergriffige Thera erleben müssen , habe aber ansonsten eher gute
Erfahrungen gemacht . Ich habe aus jeder Therapieform etwas ziehen können , selbst aus der heute
höchst umstrittenen Psychoanalyse .

Es ist mir bloss immer wichtig , auch diese möglichen Gefahren aufzuzeigen , denn darüber spricht
kaum wer, wenn sowas passiert . Ich habe damals dafür sorgen können , dass diese Thera wenigstens
von einer Liste gestrichen wurde , wo Frauen nachfragen . Von solchen Informationsquellen hatte ja
Svan schon berichtet .

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 25.Jan.2014 - 11:06
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svan
Beitrag 25.Jan.2014 - 11:53
Beitrag #49


Gut durch
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Pirola hat recht, es gibt wie in allen Berufen bei Ärzten und Handwerkern auch bei Therapeutinnen welche, die besser nicht in diesem Beruf arbeiten sollten.
Doch es gibt eben auch welche, die ihre Arbeit gut und verantwortungsbewusst machen.
Daher sollte frau sich im Vorfeld erkundigen, was sie über diese Therapeutin in Erfahrung bringen kann. Am besten eben z.B. bei der Frauenberatungsstelle nachfragen oder an anderen Orten, wo man sich auskennt, wer für das eigene Problem in Frage kommen kann. Und wer mit dieser Therapeutin Erfahrung hat.
Therapeuten, die sich übergriffig verhalten sind wirklich die Ausnahme.
Grade natürlich wenn man bereits die Erfahrung gemacht hat, dass Grenzen überschritten worden sind, dass Missbrauch und Misshandlung stattgefunden haben in früheren Beziehungen oder durch die Eltern, so ist es um so schlimmer für den Verletzten, wenn ähnliches sich in einer vertrauensvollen Umgebung wiederholt. Das darf nicht passieren.
Deshalb ist es wichtig zu schauen, was die Therapeutin für eine Ausbildung hat und wo sie angeschlossen ist.
Und wie schon gesagt, ich würde z.B. bei einer Frauenberatungsstelle nachfragen, was die für Empfehlungen haben.

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