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> Der beste Freund der besten Freundin..., Eifersucht
june
Beitrag 21.Jan.2009 - 21:32
Beitrag #1


Treue Seele
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Hallo,

ich habe seit zwei Jahren eine beste Freundin, die gleichzeitig meine Lieblingskollegin ist. (Ich habe noch andere sehr gute Freunde, aber diese hier ist etwas besonderes...wobei ich extra betonen möchte, dass sie hetero ist und ich keinerlei erotische Gefühle ihr gegenüber hege, sondern nur tiefe freundschaftliche, fast schwesterliche.)
Sehr oft kochen wir mittags noch gemeinsam, reflektieren unseren Tag, plaudern über unseren Beruf und Privates und gehen abends gemeinsam weg, ins Kino oder in eine Kneipe; treffen uns mit gemeinsamen Freunden und Kollegen; treiben zusammen Sport usw. Oft sagen wir uns, wie lieb wir uns haben und dass es etwas ganz besonderes ist, einander zu kennen.
Kurzum: Wir haben beide auch andere sehr gute Freunde, unternehmen jedoch gerne auch gemeinsam viel.

Seit einem halben Jahr wird unsere Freundschaft auf die Probe gestellt, weil ein Kollege zu uns gekommen ist, der es von Anfang an darauf abgesehen hatte (so meine subjektive Wahrnehmung), einen Keil zwischen uns zu treiben. Er gab sich am Anfang schwul (nach Selbstauskunft), schrill und sehr exzentrisch; inzwischen behauptet er, bi zu sein und umschwärmt meine Freundin wie ein eitler Geck. Sie betont stets, dass sie nix von ihm will, dass sie ihn bloß interessant findet.

Mich hat er von Anfang an SEHR abfällig behandelt (er hat mir einen reingewürgt, wo er nur konnte..."Wie?! Den Fachausdruck kennst du nicht?!" ... "Dass man mit deinem Gewicht noch Rad fahren kann..."..."Deine Wohnung ist ja eigentlich ganz schön, daraus könnte man ja was machen!"...usw...)
Andere nehmen ihn kaum ernst, bezeichnen ihn als Opportunisten, Wendehals und sozial inkompetent.

Nur meine beste Freundin scheint irgendwie auf ihn abzufahren...Auf einmal ist er überall dabei: Im Kino, beim Mittagessen, bei der Fahrt zur Arbeit. Er schien auch vorher keine Freunde gehabt zu haben, weil er meine Freundin von Anfang an permanent belagerte...Und es wird irgendwie immer schlimmer! Sie haben zusammen Weihnachten gefeiert, er kommt nachmittags unangemeldet zu ihr und hält ein Nickerchen in ihrem Bett usw...
Eben war ich mit meiner Freundin verabredet, ständig rief er an und nun ist sie noch zu ihm.

Irgendwie finde ich meine Gefühle (Eifersucht? Warum??) selbst merkwürdig, ich *weiß* ja, dass ich einen anderen Stellenwert für sie habe als er.
Aber dennoch nervt es mich. Wir hatten eben schon das x-te Gespräch darüber. Ich habe ihr abermals dargelegt, wie sehr es mich verletzt, wenn er abfällig zu mir ist (obwohl ich sonst sehr selbstbewusst bin!), dass mich sein Verhalten aggressiv macht und er mittlerweile nur noch ein rotes Tuch für mich ist.
Die Romanze, die sie seit längerem mit jd. anderem hat, stört mich hingegen gar nicht.

Ich habe Angst, dass dieser Kerl unsere wunderschöne Frauenfreundschaft gefährdet.

Was soll ich nur tun?

Wie kriege ich meine Gefühle wieder in den Griff?

Puh, das musste alles mal raus...
Liebe Grüße
June

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nico
Beitrag 21.Jan.2009 - 21:39
Beitrag #2


Gut durch
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Moin june,

scheint ja ein richtiger Ekeltyp zu sein, dieser Kollege. Am besten fand ich ja noch das Nickerchen im fremden Bett *lach* ...

Was sagt denn Deine Freundin dazu, wenn Du mit ihr darüber sprichst?
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june
Beitrag 21.Jan.2009 - 21:46
Beitrag #3


Treue Seele
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Sie äußert sich sehr ambivalent...
Mal ist sie genervt, mal schmunzelt sie drüber.
Sie hat generell sehr große Probleme damit, ihre Grenzen zu artikulieren. (Ich trainiere das gerade mit ihr - und langsam lernt sie auch das Wörtchen *nein* kennen und schätzen...)

Ich fühle mich irgendwie von ihr verraten, weil ich den Eindruck habe: Sie weiß, dass er mich nicht mag und wertschätzt - und trifft ihn trotzdem.

Oh ich ärgere mich so über mich selbst! Dadurch, dass ich diese Gefühle entwickele, gebe ich ihm eine Macht, die mir nicht gefällt.
Ich wäre so gern die Coole, an der dieser Schwachsinn abprallt...Aber vermutlich bin ich gerade zu sehr im Stress, um entspannt und gelassen zu reagieren.
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nico
Beitrag 21.Jan.2009 - 21:53
Beitrag #4


Gut durch
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ZITAT(june @ 21.Jan.2009 - 21:46) *
Ich fühle mich irgendwie von ihr verraten, weil ich den Eindruck habe: Sie weiß, dass er mich nicht mag und wertschätzt - und trifft ihn trotzdem.



Naja, dann würdest Du ihr ja böse Absicht unterstellen; wozu sollte sie so ein Spiel mit Dir spielen wollen?
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june
Beitrag 21.Jan.2009 - 21:58
Beitrag #5


Treue Seele
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Ich habe ihr diesen Punkt bereits genannt; sie meinte daraufhin, dass ich ja auch sehr unfreundlich zu ihm sei (äh...ja?! Hallo?! Was soll ich denn von so einem Typen halten, der mich so behandelt!)
Wir haben uns ohnehin schon alles gesagt, was mir zu diesem Thema im Kopf rumschwirrt. Sie beruhigt mich stets und betont, wie unersetzlich ich bin und dass das doch gar kein Vergleich ist blabla.

Tja. Ich muss wohl lernen, mit diesem Typen zu leben, wenn ich unsere Freundschaft nicht riskieren will.

Ich brauche halt nur Tipps, diese Situationen auszuhalten. Denn sie tun weh und mittlerweile machen sie mich wirklich aggressiv - und das tut wiederum weh. Denn ich bin es nicht gewohnt, auf Menschen derart zu reagieren.
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dandelion
Beitrag 21.Jan.2009 - 22:04
Beitrag #6


don't care
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ich überlege mir gerade... was muß er für ein armseliges Würstchen sein, wenn er es nötig hat, mit dir als zumindest volljähriger Mann auf Kindergarten-Niveau um eine Freundin zu buhlen (oder sollte ich balzen sagen?). versuch doch mal, ab welchem inneren Abstand zu eurer Situation du ihn noch ernst nehmen kannst?

ist es vielleicht genau das? daß einer, den du beim besten Willen nicht ernst nehmen kannst, ähnliche Privilegien genießen soll wie du, auch wenn sein Stellenwert ein anderer ist?
Wie reagiert sie denn, wenn er dir einen Spruch drückt und sie dabei ist?

@nico: wieso böse Absicht? zumindest ich kann auch dann mit zwei Menschen eine Freundschaft leben, wenn die beiden sich nicht ab können. auch wenn mir eine wichtiger sein sollte als die andere. das ist deren Baustelle, nicht meine. Vielleicht hält die Freundin es hier einfach nur ähnlich?
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nico
Beitrag 21.Jan.2009 - 22:15
Beitrag #7


Gut durch
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@dandelion, natürlich - deshalb frage ich ja, weil june sich verraten fühlt.
Das sollte sich nicht, denn dann würde sie ihr ja tatsächlich böse Absicht unterstellen ...
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dandelion
Beitrag 21.Jan.2009 - 22:34
Beitrag #8


don't care
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ah, Mißverständnis... (IMG:style_emoticons/default/pfeif.gif) mea culpa (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

liegt es daran, daß sie ihm gegenüber ggf. nicht einschreitet oder Partei für dich ergreift?
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june
Beitrag 21.Jan.2009 - 22:56
Beitrag #9


Treue Seele
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@dandi:

Ja, genau deswegen fühle ich mich verkauft.

Wenn eine Person sich abfällig über meine Freunde äußert, kann er oder sie sich eine Freundschaft mit mir an den Hut schmieren. Meinen Freunden gegenüber bin ich loyal (es sei denn, sie machen Mist - aber dann kläre ich das mit denen persönlich!). Sie sind meine Familie, für sie tu ich alles.

Seufz, und nochmal an dandi: Natürlich hast du recht. Ich sollte mal nen Schritt zurücktreten und über sein Kindergartenniveau lächeln, statt es in mich reinzufressen. (Verbal zurückschlagen ist weder meine Stärke noch mein Wunsch - ich denke, das würde es nur schlimmer machen...)


Danke für eure Antworten!
Kennt ihr denn auch so Situationen? (IMG:style_emoticons/default/abschied.gif)
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McLeod
Beitrag 21.Jan.2009 - 23:44
Beitrag #10


mensch.
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Hm... hallo erstmal.

Ich finde Menschen können auch Freunden gegenüber loyal sein, die miteinander gar nicht können. Wäre ja schade, wenn nicht.

Allerdings braucht es für solcherlei Loyalität auch ein Maß von Respekt und Durchsetzungsvermögen, diese unvereinbaren Freunde dann voneinander getrennt zu halten. Was natürlich sowieso nur notwendig wird, wenn sie sich nicht von alleine aus dem Weg gehen. Hier scheint sich ja gerade jemand auf der einen Seite auf die Bank zu drängen, so dass am anderen Ende jemand runterfallen muss. Ein "heute Nachmittag bin ich mit June unterwegs, ich ruf Dich an, wenn ich wieder zurück bin. Bis dahin ruf bitte nicht an. Wird etwa gegen 8 werden..." würde ich da anraten.

Ich kenn die Situation, vom Sofa geschubst zu werden. Ist sau-bescheiden. Ich hab es damit versucht, der Freundin klarzumachen, dass ich da nicht mit ums Sofa kämpfen werde. Es war ihres und letztlich ihre Entscheidung, wen sie da drauf haben will. Ich wollte keine Revierkämpfchen, hatte daran keinen Spaß. Mag ja andere Charaktere geben. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Vielleicht hilft Dir das weiter...

McLeod
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-Agnetha-
Beitrag 22.Jan.2009 - 00:57
Beitrag #11


ungerader Parallel-Freigeist
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Eine super Lösung habe ich nicht parat.
Allerdings mag ich sagen, dass ich es ganz normal und natürlich finde auch freundschaftliche Eifersucht zu spüren. Das muss wirklich nicht heißen, dass man mehr empfindet.
Und diese Eifersucht kann ebenso schlimm sein wie die von Verliebten.

Wahrscheinlich kann man nicht verlangen, dass sie die Freundschaft zu ihm beendet, weil ihr beide nicht klar kommt.
Allerdings kannst du schon erwarten, dass sie auf dich Rücksicht nimmt. Also indem sie sich auch genug Zeit für Treffen nur mit dir alleine nimmt, dann nicht mit ihm telefoniert, usw. Wenn er anruft kann sie natürlich nichts machen, kann das Gespräch aber kurz halten.
Und ich finde im Zeitalter von SMS muss man auch nicht immer an das Handy gehen, denn wenn es wirklich etwas Konkretes gibt könnte er ja auch eine SMS schicken.

Versuch mit ihr zu reden.
Wenn sie weiß du fühlst dich in seiner Gegenwart nicht wohl, wäre es schon schön, wenn sie gemeinsame Unternehmungen ins Kino (zu dritt) dann nicht forcieren würde.
Du solltest aber auch Verständnis haben, dass es für sie sicher auch nicht ganz leicht ist, wenn sie ihn nun mal mag und du nicht.
Das kann auch eine blöde Situation sein. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Nach deiner Beschreibung könnte ich mir aber gut vorstellen, dass er sie irgendwann doch nervt und sich das Problem von selbst erledigt.
Klingt nach einem Menschen, der eine Zeit lang lustig ist, aber nicht auf lange Zeit erträglich. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

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shark
Beitrag 22.Jan.2009 - 01:05
Beitrag #12


Strösenschusselhai
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Ich verstehe gut, dass Du Dir Loyalität von Deiner Freundin wünschst.
Und ich bin da auch ganz wie Du: wenn jemand meiner besten Freundin gegenüber abfällig bis unverschämt wird, kann ich nicht mit dieser Person befreundet sein oder will auch nur freiwillig Zeit mit ihr verbringen. Wer meine FreundInnen nicht wenigstens höflich behandelt und als Menschen achtet, will auch ich nicht zum Freund oder zur Freundin haben. Einfach weil diese Eigenschaften - Respekt und Feinfühligkeit - für mich ganz klar zum Charakterrepertoire eines Menschen gehören müssen, damit ich mich überhaupt mit ihm abgebe.
Völlig logisch, dass Du, wenn Du so "tickst" wie ich, Dich unwohl und auch "verraten" fühlst in dieser Situation.

Ich weiss nicht, ob mir ein kluger Rat einfallen könnte ausser dem Hinweis, dass man von anderen Menschen nicht erwarten kann, dass sie Begriffe wie "Loyalität" oder "Solidarität" mit demselben Inhalt füllen, wie man selbst es tut.

Deine Freundin schätzt Dich und hat Dich lieb. Du rangierst weit vor diesem ungehobelten Typen. Und das ist ja durchaus erfreulich.
Seine Aufmerksamkeit scheint ihr zu schmeicheln und irgendwie bedarf sie wohl derer...

Was Du sicher tun kannst, ist das, was McLeod geraten hat: Mach das Spiel nicht mit. Erkläre Deiner Freundin, dass Kinoabende und sonstige Aktivitäten mit diesem Kerl Dir keinen Spass machen und Du im Zweifel lieber darauf verzichtest, mitzukommen.
Du wirst bestimmt feststellen, dass sie sich weit öfter für einen Abend mit Dir entscheiden wird als du vielleicht befürchtest.

Alles Liebe


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 25.Jan.2009 - 11:20
Bearbeitungsgrund: sehr spät endeckter Fallfehler
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june
Beitrag 22.Jan.2009 - 13:39
Beitrag #13


Treue Seele
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Vielen lieben Dank für alle Antworten! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Auf zwei Aspekte möchte ich nochmal eingehen; dass beide von Shark sind, ist aber wirklich Zufall! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ZITAT(shark @ 22.Jan.2009 - 01:05) *
Ich weiss nicht, ob mir ein kluger Rat einfallen könnte ausser dem Hinweis, dass man von anderen Menschen nicht erwarten kann, dass sie Begriffe wie "Loyalität" oder "Solidarität" mit demselben Inhalt füllen, wie man selbst es tut. (...)

Was Du sicher tun kannst, ist das, was McLeod geraten hat: Mach das Spiel nicht mit. Erkläre Deiner Freundin, dass Kinoabende und sonstige Aktivitäten mit diesem Kerl Dir keinen Spass machen und Du im Zweifel lieber darauf verzichtest, mitzukommen.
Du wirst bestimmt feststellen, dass sie sich weit öfter für einen Abend mit Dir entscheiden wird als du vielleicht befürchtest.


1. Ja, das muss ich genau so akzeptieren. Man darf nicht von anderen Menschen erwarten, dass sie dieselben "Standards" im Kopf haben wie man selbst. Das stimmt...Ich arbeite daran und bin schon ganz gut geworden.

2. McLeods Rat, von Shark aufgegriffen: Da bin ich auch wirklich stolz auf mich, dass ich das Spiel nach außen hin nicht mitspiele. (Dass ich das Thema manchmal dennoch auf den Tisch bringe, hat was mit Psychohygiene zu tun...).
Mhm, auf Aktionen zu verzichten, wo der Typ mitkommt, wird zunehmend schwerer, weil er sich halt immer einklingt.
Und ich möchte meine Freundin nicht vor die Entscheidung stellen, dann "leide" ich lieber - weil es ja sonst für sie doof wäre.

Ich möchte mich ein bisschen umkonditionieren; hin zu mehr Gelassenheit und "Coolness", wenn er dabei ist. Das innere rote Tuch in ein weißes umfärben...oder so...

Edit: Pünktchen im Zitat eingefügt

Der Beitrag wurde von june bearbeitet: 22.Jan.2009 - 13:42
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dandelion
Beitrag 22.Jan.2009 - 14:13
Beitrag #14


don't care
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ZITAT(june @ 22.Jan.2009 - 13:39) *
ich möchte meine Freundin nicht vor die Entscheidung stellen, dann "leide" ich lieber - weil es ja sonst für sie doof wäre.

ist jetzt eine sehr ketzerische Frage: Warum sollte sie Rücksicht auf dich nehmen, wenn du das nicht mal selbst tust?
Sie leidet unter dem Spagat zwischen euch, du leidest unter ihm, und er fühlt sich "herausgefordert". Wen machst du damit glücklich?

Ich habe im Studium zu drei Kommilitonen ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Einer der drei hatte auch das Bedürfnis, ständig dabei zu sein, wenn sich zwei von uns trafen, wurde aber zusehends anstrengend. Ab einem gewissen Punkt war er für mich ebenfalls ein rotes Tuch. Aber die anderen beiden wollte ich trotzdem gerne treffen. Also haben insbesondere wir beiden Mädels darauf geachtet, Verabredungen dann und dort zu treffen, wo er es nicht mitbekam, und auch sonst nicht darüber gesprochen, wenn er in der Nähe war.
Vielleicht kannst du deine Freundin bitten, ihm gegenüber etwas "diskreter" damit umzugehen, wann ihr wo etwas unternehmt?
Wenn er nicht weiß, wo, kann er sich auch nicht einklinken (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Manchmal ist es nicht so einfach, einen Cut zu machen und etwas, das einen aggressiv macht, einfach zu ignorieren. Meistens eher das Gegenteil. Das Problem habe ich regelmäßig. Also versuche ich, es aktiv auszublenden, dem aus dem Weg zu gehen. Vorteile: Ich beschneide, falls es einen auslösenden Menschen gibt, nicht dessen Freiheit. Ich habe das Gefühl, selbstbestimmt zu handeln. Und ich habe das Gefühl, mit dieser Selbstbestimmung etwas für mein Wohlbefinden getan zu haben.
Wie du schon schriebst - Psychohygiene. Sonst frißt sich die Aggression durch, und irgendwann kommt eine echte Eskalation. Das muß ja nicht sein.

Jedenfalls viel Glück (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ich glaube, ähnlich wie shark - wenn deine Freundin merkt, daß sie entweder mit dir oder mit ihm Zeit verbringen kann, wird sie eher lernen, ihm gegenüber nein zu sagen. Und wenn nicht - nun ja, dann wird er wohl relativ schnell abserviert werden, wenn sie von ihm die Balz-Aufmerksamkeit bekommen hat, die sie anscheinend momentan braucht...
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shark
Beitrag 22.Jan.2009 - 20:06
Beitrag #15


Strösenschusselhai
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Ich finde, dandelion hat recht.
Und es muss ja auch nicht darauf hinauslaufen, dass Du schmollend Verabredungen absagst, zu welchen er sich angekündigt hat.
Es spricht sicher nichts dagegen, dass Du in solch einem Fall schlicht äusserst: "Du, nein, lieber nicht. Ich habe einfach keinen Spass, wenn x dabei ist." Schliesslich ist es völlig legitim, dass Du Dich bei Unternehmungen auch wohlfühlen willst.
Nur zu schauen, ob es auch ja Deiner Freundin gut geht und sie bloss nicht in die Bredouille kommt, zu entscheiden, mit wem sie ihre Zeit diesmal verbringen will, geht nur zu Deinen Lasten. Und das will mir einfach nicht richtig erscheinen.

Viel sinnvoller ist es doch da, ganz klar bei Dir zu bleiben und den Umgang mit einem Menschen zu meiden, den Du nicht magst und der Dich ganz offensichtlich auch nicht leiden kann. Ich sehe keinen Grund, weshalb Du Dich dem aussetzen und Dreiertreffen "ertragen" müsstest, die Dir nicht gut tun.

Meine allerbeste Freundin hat vor Jahren eine Beziehung mit einem Mann begonnen, den ich schon vorher (wir kannten einander flüchtig) extrem unsympathisch gefunden hatte. Obwohl er sich (im Gegensatz zu diesem Typen, von dem Du schreibst) redlich bemüht hatte, Zugang zu mir zu finden und mich regelrecht hofiert hat, mochte ich ihn weiterhin nicht. Er war - in meinen unerbittlichen Augen - ein blöder Prolet. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, über was ich mit ihm hätte reden können - er war einfach ein Mensch, mit dem ich mich freiwillig nicht mal 5 Minuten beschäftigt hätte.

Meine Freundin wusste, dass ich ihn nicht leiden konnte. Schon ehe sie mit ihm zusammengekommen war (was ich bis heute ebenso wenig begreife wie Du wahrscheinlich nachvollziehen kannst, was Deine Freundin an dem aufdringlichen Kerl findet, der sich da zwischen Euch drängt), hatte ich mehrmals deutlich formuliert, dass es mir nicht passt, mich mit ihm abgeben zu müssen. Und auch ihm selbst gegenüber hatte ich keinen Zweifel daran gelassen, dass er, und wäre er hundertmal der Liebste meiner Freundin, bei mir einfach keine Chance hatte.

Und dann wurden sie ein Paar. Blöd für mich, denn natürlich verbrachten die beiden viel Zeit zusammen und er war irgendwie immer mit von der Partie - vermutlich dachte meine Freundin, dass, wenn ich ihn erst kennenlernte, ihn mit "ihren Augen sehen" konnte, ich ihn besser leiden können würde.
Aber: nein, das war nicht so. Im Gegenteil, er ging mir immer mehr auf den Keks. Wenn ich ihn nur schon sah... (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif)

Und weil das so war, hab ich mir ein Herz gefasst und ihr gesagt: "Du, hör mal, mir ist das nicht angenehm, was ich Dir sagen muss, aber Du weisst ja, dass ich den T. nicht besonders mag. Für Dich ist das anders, das ist ja klar, aber ich mag ihn einfach nicht andauernd sehen müssen. Ist es möglich für Dich, dass wir Gelegenheiten schaffen, einander zu sehen, ohne dass er dabei ist?"

Und es war möglich. Ich habe sie zu mir eingeladen, anstatt sie mich zu sich, wo er immer war. Und auch sonst gingen wir oft zu zweit miteinander aus und er blieb zuhause oder machte etwas Anderes.

Ich habe damals zweierlei gespürt: Einmal, dass ich nicht - und auch bei meiner besten Freundin nicht - immer werde nachvollziehen können, was andere Menschen so toll an Personen finden, die mir nur auf den Wecker gehen - und dass ich das auch nicht muss.
Und zum Anderen, dass es mir viel besser geht, wenn ich klar sage, was ich will und was nicht - und dafür sorge, dass ich mich nicht mit Menschen beschäftigen muss, die ich nicht ausstehen kann.

Und ganz nebenbei kam drittens zutage, dass ich unverzichtbar bin für meine Freundin und sie sich gern auf dieses Agreement eingelassen hat - weil sie mich eben sehr, sehr mag.
Und: sie selber stand auch nicht mehr dauernd zwischen den Stühlen, sondern konnte das "einzelne" Zusammensein viel besser geniessen als die Dreiertreffs, während derer sie achtsam sein musste wie ein Schäferhund, damit er und ich nicht minütlich zusammenprallten.

Fazit: So war es für alle am besten.

Denk doch mal drüber nach.

Gruss


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 22.Jan.2009 - 20:09
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june
Beitrag 25.Jan.2009 - 19:17
Beitrag #16


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Danke für eure unterstützenden Antworten. Sie haben mich ins Nachdenken gebracht.
Ich werde, sobald es sich situativ ergibt, mit meiner Freundin darüber sprechen.
Ich habe inzwischen mich doch auch getraut und mit anderen Freunden darüber geredet - sie haben alle sehr ähnliches gesagt wie ihr hier im Forum. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Liebe Grüße
June
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shark
Beitrag 25.Jan.2009 - 21:29
Beitrag #17


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shark
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