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> Ist Teuerung=Kaufkraftsenkung=Inflation?, Ist hier jemand vom Fach?
Sägefisch
Beitrag 08.Nov.2007 - 14:57
Beitrag #1


Schlaudegen.
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Mich treibt die Frage um, wie diese Dinge zusammenhängen und ob man sie überhaupt noch nach gewohnten Begriffen sortieren kann.

Beispiel: der Dollar ist derzeit etwa 70 Eurocent wert. Das bedeutet doch landläufig geringere Kaufkraft, richtig? Der tägliche Bedarf ist aber in den USA doch eigentlich billiger? Sprich bei Dingen wie Benzin bekommt ein Amerikaner für einen Dollar wesentlich mehr als ein Europäer für einen Euro.

Und wie spielen Preissteigerungen hier mit rein? Ist das Inflation, oder schlichtweg Finanzbedarf ganz anderer Akteure (Investoren, Aktionäre...)?

Was passiert da eigentlich gerade zur Zeit?
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rubia
Beitrag 08.Nov.2007 - 15:58
Beitrag #2


Satansbraten
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QUOTE (Sägefisch @ 08.Nov.2007 - 14:57)


Beispiel: der Dollar ist derzeit etwa 70 Eurocent wert. Das bedeutet doch landläufig geringere Kaufkraft, richtig? Der tägliche Bedarf ist aber in den USA doch eigentlich billiger? Sprich bei Dingen wie Benzin bekommt ein Amerikaner für einen Dollar wesentlich mehr als ein Europäer für einen Euro.


Europäer tangiert das nur insofern, als die Unternehmen (ihre Waren werden zu teuer in USA) von der Ausfuhr nach USA abhängig sind...

Du bezahlst mit Euro im Euroland. Für den US-Touristen wird Europa zu teuer(geringere Kaufkraft)... für den Euro-Touristen USA-Sightseeing ein Schnäppchen. :)

Der Sprit in Deutschland ist der teuerste in Europa, das hängt nicht mit dem Dollar zusammen... die reichen Deutschen kann man immer noch abkassieren... :wacko:

Es ist wie immer und schon vor zig Jahren... alles wird halb so heiß gegessen wie es die Medien verkaufen :)

rubia
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regenbogen
Beitrag 08.Nov.2007 - 16:08
Beitrag #3


a.D.
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QUOTE (rubia @ 08.Nov.2007 - 15:58)
Der Sprit in Deutschland ist der teuerste in Europa

NL ist noch teurer :wacko:

QUOTE
das hängt nicht mit dem Dollar zusammen... die reichen Deutschen kann man  immer noch abkassieren... :wacko:


Sicher? Fakturieren die Ölexportländer nicht in Dollar? :gruebel: Ich denke eher, dass die Spritpreise bei einem Euro-Rückgang noch stärker ansteigen würden. Dass das Spritpreisniveau in D höher ist als in anderen Ländern, hängt sicher auch mit der Besteuerung zusammen.

Und ja, die veränderte Kaufkraft wird erst beim Import relevant: Importiert ein US-Unternehmen Produkte aus Europa, muss es für den gleichen Euro-Betrag nun mehr Dollar hinlegen. Für die Europäer umgekehrt: Machst du Urlaub in den USA, bekommst du für deine Euro mehr Dollar, die du dort dann ausgeben kannst.

Inflation/Teuerung ist dann die Preissteigerung im Inland, also in diesem Fall das, was von den höheren Importpreisen an den Endverbraucher weitergegeben wird.
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rubia
Beitrag 08.Nov.2007 - 16:35
Beitrag #4


Satansbraten
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QUOTE (regenbogen @ 08.Nov.2007 - 16:08)

NL ist noch teurer :wacko:


Dann müssen die NL noch reicher als die D sein :unsure:

(stimmt, hängt auch mit der Besteuerung zusammen, aber nicht nur...)
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blue_moon
Beitrag 08.Nov.2007 - 16:36
Beitrag #5


strösen macht blau!
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QUOTE (regenbogen @ 08.Nov.2007 - 16:08)
Sicher? Fakturieren die Ölexportländer nicht in Dollar? :gruebel: Ich denke eher, dass die Spritpreise bei einem Euro-Rückgang noch stärker ansteigen würden. Dass das Spritpreisniveau in D höher ist als in anderen Ländern, hängt sicher auch mit der Besteuerung zusammen.


ich glaube auch, dass öl in dollar gehandelt wird. dass es also bei sinkenden kursen teurer wird, muss andere gründe haben. dabei würde ich allerdings nicht in erster linie auf den staat tippen... :rolleyes:
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Bilana
Beitrag 08.Nov.2007 - 16:42
Beitrag #6


Capparis spinosa
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Energiepreise steigen, weil es nunmal eine steigende nachfrage bei sinkendem Angebot gibt. das gleiche gilt für Lebensmittel, plus: Für Deutschland ist es eine Frage der Aktuere in der Zulieferkette. Die Bauern wollen mehr Geld und der Einzelhandel auch. Bei beiden gibt es eine starke Lobby und deren Position ist bei der Frage gut, da andere EU Länder höhere Lebensmittelpeise haben. Aber auch im Bundesdurchsncitt verdienen gerade landwirte mit kleineren Höfen stark unterdurchscnittlich, haben aber einen 10-12h Tag.
Ich persönlich finde die Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln durchaus berechtigt. (hab aber auch dran zu knappsen. ;) )

QUOTE
der Dollar ist derzeit etwa 70 Eurocent wert. Das bedeutet doch landläufig geringere Kaufkraft, richtig?

Es heisst ja korrekter Weise Außenwechselkurs.
Das heisst die Kaufkraft des Dollars sinkt für Produkte, die nicht im Wirtschaftsraum des Dollars Hergestellt werden. Sprich Importe und Produkte, die importierte Vorprodukte haben. So wird es für den US-Endverbraucher natürlich auch irgendwann teurer, auch Bodenpreise.

Wechselkurse und Inflation hängen in sofern zusammen, da die flexiblen Wechselkurse Inflationseffeckte durch den Außenhandel ja gerade abfedern sollen.

Ansonsten ist es immer in der Gesamtschau zu sehen. Steigende Preise verursachen nur dann eine Kaufkraftsenkung, wenn die Löhne nicht in gleichem Maße mitsteigen. (In Schwellenländern gibt es massive Preissteigerungen und trotzdem steigende Kaufkraft.)

Inflation wiederum hängt zwar auch von den Preisen ab, aber eben nicht nur. Leitzins und Außenhandel sind andere Faktoren.
Eine leichte Inflation ist ja nach neoklassischer Wirtschaftstheorie notwendig und sinnvoll.


QUOTE
Ich denke eher, dass die Spritpreise bei einem Euro-Rückgang noch stärker ansteigen würden.

Bei sonst gleichen bedingungen ja. Und das hatten wir ja auch schon öfters. wenn "unsere Währung", egal ob Mark oder Euro auf den internationalen Märkten an Kaufkraft verliert verteuern sich eben Importe, insbesondere Öl, da es in Dollar gehandelt wird.
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regenbogen
Beitrag 08.Nov.2007 - 16:43
Beitrag #7


a.D.
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QUOTE (blue_moon @ 08.Nov.2007 - 16:36)
dass es also bei sinkenden kursen teurer wird, muss andere gründe haben. dabei würde ich allerdings nicht in erster linie auf den staat tippen... :rolleyes:

nee, das hab ich auch nicht gesagt ;)
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Grübler
Beitrag 12.Nov.2007 - 22:54
Beitrag #8


blau ist gesund
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Ja, der Ölpreis wird in Doller gehändelt. Es war mal im Gespräch die Verhandlungen auf Eur zu switchen, davon wurde abgesehen. Warum auch immer. Naja, ich glaub, dass ne Menge Spekulanten den Barrelpreis in die Höhe treiben. Mittelfristig wird der Preis über 100 Dollar klettern. Je geringer das Angebot, umso höher ist der Preis.

Mein Gefühl sagt mir, dass die Inflation über 3% klettern wird. Vielleicht nicht heute, aber sie wird. Es ist zuviel Liquidität im Markt. Das Spiel der Zentralbanken kann ich nicht 100% nachvollziehen. Aber wenn sie weiter die Zinsen senken, stärkt das mein Gefühl ;)

Aussicht (á la Milchmädchen):
Die Konjunktur wird sich abschwächen. Die Exportquote wird stark sinken, da unser "Lieblingsabnehmer" schlicht nicht mehr kaufen kann / will. Für die Exporteuer wird es schwer, da ihr Ware schlicht zu "teuer" ist. Pluspunkt "made in germany" zählt wieder mehr und die Ware könnte doch ihre Abnehmer finden.
> weniger Export > geringere Produktion > geringere Beschäftigung > ggf. geringere Löhne

Deutschland kann sich schlicht nicht aus der Mitte heraus halten. Der sogenannte Mittelstand wird "ausgepresst". So weniger ketzerisch. Die Deutschen haben die höchste Sparquote. Was bedeutet, dass weniger konsumiert wird. Je weniger konsumiert wird, umso weniger ist Geld im Kreislauf und der könnte zusammenbrechen. hach, ich liebe Ökonomie

Zurück zur Ausgangfrage:
Durch die starken Preisanstiege im Grundnahrungsmittelbereich empfinden wir eine Teuerungsrate. Diese beruht, u.a. darauf, das Bauern für ihre Arbeit mehr Geld erhalten möchten. Der starke Ölpreis hat bestimmt auch war damit zu tun hat er immer oder es sind gerade Ferien oder so
Ach noch was schönes. Ein netter, schlauer Mensch hat den sogenannten Warenkorb mal neudefiniert und eine "gefühlte Inflationsquote" errechnet. Ergebnis: knapp 7%

Falls ich was durcheinander gebracht habe:
sorry :blumen2:

bis denne
:wavey:
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Milka
Beitrag 13.Nov.2007 - 20:59
Beitrag #9


Fürstin Pückler
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also ich möchte dazu nur so viel sagen ( sonst rege ich mich wieder viel zu sehr auf
und das lohnt sich nicht ) : die Steuern auf Benzin halte ich mit 57 % zu hoch.
Nach wie vor sind wir im Export ganz dick dabei. Der Import, der schwächelt stark
und das ist es was bedenklich ist.

Das mit dem Export / Import weis ich. Ich arbeite in einer Spedition und alleine wir verschicken ( exportieren ) mindestens doppelt so viel wie umgekehrt. Ich denke mal, dass dies bei den anderen 3 grossen Speditionen nicht viel anderster ist.
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