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> Ramona Leiß outet sich
sahi
Beitrag 16.May.2008 - 23:00
Beitrag #61


Satansbraten
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QUOTE (shark @ 16.May.2008 - 22:57)
So schade ich es um Jede finde, die nicht ihre prominente Position nutzt, um Öffentlichkeit zu schaffen für die Tatsache lesbischen Liebens, so sehr geht es mir gegen den Strich, wenn Andere meinen, diese outen zu müssen.

Ramona Leiß hat nicht den Respekt vor der Entscheidung eines Menschen gewahrt, der zu Lebzeiten ganz deutlich nicht daran interessiert war, öffentlich zu machen, was er für privat hielt.

Es gab für Frau Leiß keinen Grund, Frau Haller gleich "mit zu outen".


shark

Da kann ich mich jedem einzelnen Satz nur anschließen.
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PikSieben
Beitrag 16.May.2008 - 23:34
Beitrag #62


ausgewilderte Großstadtpflanze
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Über Frau Leiß ist noch viel mehr geschrieben worden, als dass sie mit HH liiert war. Dinge, die ich so persönlich finde, dass ich fast Mitleid mit der Frau empfinde: Wie kann frau so etwas über sich öffentlich verbreitet wissen möchten? Vielleicht hat sie einen schwachen Moment gehabt, in dem sie sich unprofessionell verhalten hat, Dinge preisgegeben hat, die sie vielleicht in zwei Monaten bereut, aber über die in vier Monaten Gras gewachsen sein wird und in denen die Fische, die in ihrem Verbreitungsmedium eingewickelt wurden, längst gegessen und verdaut sind.

Hier wird von Pietätlosigkeit gesprochen und von Trittbrettfahrerei. Warum nicht stattdessen von gewesener Liebe, auf die Frau Leiß noch immer stolz zu sein scheint. Was für ein Geschenk! Ich lese aus dem posthumen Bekenntnis sehr viel Wärme und (auch posthum) noch immer erhaltenen Respekt heraus. Ist es pietätlos, voller Wärme von der Liebe zu einer inzwischen Verstorbenen zu erzählen? Ich finde nicht.
Es mag unprofessionell sein und unbedacht (hat sie wirklich darüber nachgedacht, was da alles an die große Glocke gehängt wird) - Frau Leiß sollte wissen, wie der Medien-Hase läuft. Ob sie in diesem Wissen gehandelt hat und sich wichtig machen wollte oder ob ein/e "JournalistIn" einen euphorischen oder sonst wie schwachen Moment ausgenutzt hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber Pietätlosigkeit zu unterstellen, finde ich dann doch zu heftig.
So etwas wie "egoistisch" würde ich gelten lassen, weil sie IHRE Art, die Verstorbene zu ehren, nämlich von ihrer Liebe zu ihr zu erzählen, über den möglichen Wunsch der Verstorbenen selbst, dies unter Verschluss zu halten, gestellt hat. Aber nur übel kann ich ihr das nicht nehmen.

Die unverwüstlich (naiv?) an das Gute im Menschen glaubende
Pik7

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shark
Beitrag 16.May.2008 - 23:55
Beitrag #63


Strösenschusselhai
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Ich verstehe, was Du meinst. Und auch ich spüre aus den zitierten Worten Frau Leißens durchaus Gefühl und Wärme.
Aber Frau Leiß sollte so "fit" im Umgang mit JournalistInnen sein, dass ihr ein solcher Lapsus, eine Andere quasi "mitzuouten", einfach nicht versehentlich unterlaufen dürfte.
Und ich glaube deshalb auch nicht, dass es so war.
Ich glaube, da hat der Wunsch, zu bekennen, welche sie einst geliebt hat, sich Raum genommen. Nicht so spontan, wie Du wohl denkst allerdings...
Menschlich... irgendwie... aber nicht fair.


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 16.May.2008 - 23:56
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McLeod
Beitrag 17.May.2008 - 07:15
Beitrag #64


mensch.
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QUOTE (shark @ 17.May.2008 - 00:55)
Menschlich... irgendwie... aber nicht fair.

@shark: Ebenso, wie das Verstecken der gemeinsamen Liebe auf Wunsch einer von beiden ;o)

So ganz schlau werde ich aus den Repliken von Dir, LadyGodiva nicht: Hanne Haller als lesbisch zu "identifizieren" wäre okay gewesen, wenn es

1) einem wissenschaftlichen Biographie-Interesse gedient hätte
2) dadurch von einer anderen Stelle als der einer direkt Beteiligten aus geschehen wäre und
3) "einge Jahre", aber mehr als 4 Jahre später stattgefunden hätte
4) oder Alternativ zu alledem um Menschen, für die sich keine Redaktion interessiert, gegangen wäre

So sehr ich mir auch wünschen würde, dass das was wissenschaftlich durchforscht wird seriöser wäre und nachhaltiger wirken möge... Immer noch forschen irgendwo irgendwelche Wissenschaftler nach dem Homo-Gen ;o) Und die Wissenschaft, gerade die biographische muss doch in solchen Zeitungsschnipseln nach den Leuten forschen, bei denen sie nach den Qualitätspapierbriefen fragen können oder mit denen sie Interviews führen, um dann ein gehaltvolleres, fundierteres Bild einer Person rekonstruieren zu können. Das wird dann wieder von Zeitschriften und Zeitungen auf eine Randnotiz (10-Zeiler) oder einen Halbseiter oder bestenfalls auf ein paar Seiten mit eigenen Recherchen ergänzt eingedampft. Das ist ein Kreislauf, ein verwobenes Miteinander von den "unwissenschaftlichen" Veröffentlichungen und den wissenschaftlichen. Es ist möglich, sich selbst in einen Elfenbeinturm zu begeben und nur wissenschaftliche Abhandlungen zu lesen, um sich dem Gefühl & Genuss hinzugeben, nun nur noch fundierte, (meist ;o) ) sorgfältig recherchierte, komplexe Abbilder der Realität zur persönlichen Weiterentwicklung zu nutzen.

Spätestens sobald mensch sich dann selbst in eine forschende Rolle begibt (oder ins Internet geht oder am Kiosk an der Ecke vorbeiläuft), wird mensch wieder konfrontiert mit der menschlichen Unzulänglichkeit, dass sich 99% der Menschen nicht der reinen Wissenschaft und >95% der Medien nicht dem manchmal in der taz zu findenden kommentierenden und einordnenden Journalismus bemüßigen.

Und um kurz zur 4 zu kommen: wäre Hanne Haller eine verstorbene, aber unbekannte Frau in irgendeinem Dörfchen, Städtchen oder aus einer Millionenmetropole gewesen, wäre ihr posthumes Outing mit ein paar dürren Worten (zum Beispiel in einem Internetforum oder auf einer Gartenparty auf der sich nicht alle vorher kannten) durch eine Ex okayer - das ist schon eine ziemliche Überhöhung der Privatsphäre von Menschen mit einem höheren Bekanntheitsgrad. Meiner bescheidenen Meinung nach. Was wieder ein neues / anderes Thema wäre.

Nun können wir alle hier weiterhin sagen und auch wiederholen "fand ich doof", "fand ich okay", "fand ich super", "fände besser, dass...", "würde mir wünsche, dass irgendwann..." - da sich die meisten Beteiligten aber wohl nicht von ihrem Standpunkt bewegen wollen (warum sollten sie auch, müssen sie ja nicht :D ), bleibt uns am Ende nur die Volkszählung, wessen Meinung vielleicht mehr (öffentlichen) Zuspruch bekommen hat. Alle Standpunkte bleiben legitim, auch ganz individuelle. Drum versuch ich hier nochmal den Ausstieg, wobei das natürlich schwer ist, schließlich habe ich direkt geantwortet, was wieder eine direkte Replik zur Folge haben könnte - drum bitte ich es nicht als Unhöflichkeit anzusehen, falls ich mich beim nächsten Mal länger bis ganz zurückhalten kann, mich am schon dreimal herum fifibum getanzten Reigen zu beteiligen. Ich geb mir Mühe.

Herzliche Morgengrüße
McLeod
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LadyGodiva
Beitrag 17.May.2008 - 08:14
Beitrag #65


Strøse
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Ich würde es auch bei "Privatmenschen" so halten -
wenn ich mir recht sicher wäre, dass ein Bekanntmachen der entsprechenden Person wohl nicht so ins Selbstkonzept gepasst hätte, dann würde es für mich ein seltsames Licht auf die Verbundenheit und den Respekt der Ehemaligen werfen, streut sie versucht beiläufig die Information ein: ach, auch wir waren zusammen.

Vermutlich habe ich da einfach einen anderen Verbundenheitsbegriff, der durchaus mit dem inneren Drang nach Aufklärung, Verlautenlassen kollidieren kann.

So lange es keinen "triftigen" Grund gibt, bindet der offensichtliche Wunsch der (Ex)Geliebten. Eine andere Form von Testament. Und unter "triftig" fällt für mich nicht mein eigenes Outing in der Bild, mit Verlaub.
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regenbogen
Beitrag 17.May.2008 - 11:29
Beitrag #66


a.D.
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Ich habe ein bisschen Mühe mit den Vergleichen, die hier herangezogen werden - die Nachbarin, die heimlich im Eskortservice gearbeitet hat, die heimliche Beziehung mit dem verheirateten (prominenten) Mann... Seht ihr euch denn so? Etwas peinlich? Womöglich unmoralisch? Eigentlich doch nicht, oder? Wir werden sicher von vielen immer noch so gesehen, aber in unseren eigenen Wertvorstellungen dürfen wir uns davon doch frei machen.

Was mich betrifft, so bin ich durch eure Einwände überhaupt erst ins Nachdenken gekommen *zugeb*. Hanne Haller ist noch nicht sehr lange tot, ihre Angehörigen und Zeitgenossen stehen noch mitten im Leben und in der Gesellschaft, und somit ist die Erinnerung an die Frau, die sie war, sicher noch lebendig. Da sollte sich Frau Leiß schon sicher sein, dass sie in ihrem Sinne gehandelt hat, als sie so Persönliches (und Wichtiges) aus ihrem Leben preisgegeben hat. Angesichts einer vierjährigen Beziehung, die lange her ist, zweifle ich, ob sie diese Sicherheit hat. Ein Urteil mag ich mir aber nicht erlauben.
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Rafaella
Beitrag 17.May.2008 - 11:47
Beitrag #67


Freies Vögelchen
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QUOTE (regenbogen @ 17.May.2008 - 12:29)
Ich habe ein bisschen Mühe mit den Vergleichen, die hier herangezogen werden - die Nachbarin, die heimlich im Eskortservice gearbeitet hat, die heimliche Beziehung mit dem verheirateten (prominenten) Mann... Seht ihr euch denn so? Etwas peinlich? Womöglich unmoralisch? Eigentlich doch nicht, oder? Wir werden sicher von vielen immer noch so gesehen, aber in unseren eigenen Wertvorstellungen dürfen wir uns davon doch frei machen.


:zustimm:
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LadyGodiva
Beitrag 17.May.2008 - 11:58
Beitrag #68


Strøse
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Vielleicht versteckt sich ja darin eher die integrierte Homophobie, im medialen Präventivschlag, sozusagen: schau mich *trotzdem* an. :teeth:

Für mich ist und bleibt Frauenliebe in dieser leisen Form nichts weiter als ein Aspekt der Persönlichkeit von vielen - und so lange die gesellschaftliche Akzeptanz nur durch Outings beförderbar scheint, sollten sich die Menschen mit dem eigenen begnügen.

Seltsam finde ich zum Beispiel auch, mich in irgendeiner Form persönlich mit meiner wie auch immer erfüllten Heterovergangenheit auseinander zu setzen, sitzt das Resultat in Gestalt meines inzwischen erwachsenen Sohnes daneben. :gruebel:

Alles in allem kommt mir das ganze einfach zu übergriffig vor. Vielleicht auch schon ein Zeichen der Zeit, dass ein "Wir sind ein Paar." nimmer schlagzeilenträchtig genug ist.
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needtoknow
Beitrag 18.May.2008 - 18:48
Beitrag #69


Salzstreuerin
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ohne den ganzen Threat gelesen zu haben, aber dies
ein Song von H.H. .. sehr vielsagend, wie ich finde:

Freundin

edit: Text gelöscht. Bitte aus ©-Gründen keine Liedertexte zitieren

Der Beitrag wurde von regenbogen bearbeitet: 18.May.2008 - 18:50
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pandora
Beitrag 19.May.2008 - 16:48
Beitrag #70


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (regenbogen @ 17.May.2008 - 12:29)
Ich habe ein bisschen Mühe mit den Vergleichen, die hier herangezogen werden - die Nachbarin, die heimlich im Eskortservice gearbeitet hat, die heimliche Beziehung mit dem verheirateten (prominenten) Mann...

QUOTE
Seht ihr euch denn so?


nein regenbogen, um göttinen willen, keinesfalls sehe ich mich so :o

es war für mich ein vergleich...ein etwas unglücklicher vielleicht :roetel:

ich wollte damit verdeutlichen, dass ich niemals etwas über einen menschen preisgeben/verraten/outen würde, "nicht posthum und nicht zu lebzeiten" das sie/er versuchte um jeden preis geheim zu halten.

meine loyalität, liebe und verschwiegenheit, besteht auch über den tod eines menschen hinaus.

:)
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blue_moon
Beitrag 19.May.2008 - 17:10
Beitrag #71


strösen macht blau!
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QUOTE (pandora @ 19.May.2008 - 17:48)
ich wollte damit verdeutlichen, dass ich niemals etwas über einen menschen preisgeben/verraten/outen würde, "nicht posthum und nicht zu lebzeiten" das sie/er versuchte um jeden preis geheim zu halten.

war das bei hanne haller denn so? oder hat sie drunter gelitten, dass sie nicht aus ihrer haut konnte und hat sich gewünscht, dass die verhältnisse anders wären oder sie mehr mut gehabt hätte? ich hab im laufe der letzten 28 jahre (solange eben, wie ich mich als lesbe bezeichne), viele kennengelernt, denen der schrank eine richtige qual ist und war.

kann sein, dass frau leiß sich mit dem co-outing nur wichtig machen wollte. muss aber nicht. zumindest könnte ich mir das vorstellen.

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revelo
Beitrag 19.May.2008 - 21:55
Beitrag #72


No Title
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QUOTE (blue_moon @ 19.May.2008 - 17:10)
QUOTE (pandora @ 19.May.2008 - 17:48)
ich wollte damit verdeutlichen, dass ich niemals etwas über einen menschen preisgeben/verraten/outen würde, "nicht posthum und nicht zu lebzeiten" das sie/er versuchte um jeden preis geheim zu halten.

war das bei hanne haller denn so? oder hat sie drunter gelitten, dass sie nicht aus ihrer haut konnte und hat sich gewünscht, dass die verhältnisse anders wären oder sie mehr mut gehabt hätte? ich hab im laufe der letzten 28 jahre (solange eben, wie ich mich als lesbe bezeichne), viele kennengelernt, denen der schrank eine richtige qual ist und war.

kann sein, dass frau leiß sich mit dem co-outing nur wichtig machen wollte. muss aber nicht. zumindest könnte ich mir das vorstellen.

So sehr im Schrank hat Hanne Haller allem Anschein nach nicht gelebt. In dem damals funktionierenden Gästebuch ihrer Website gab es schon zu ihren Lebzeiten genügend Einträge ihrer Fans, die sich mit ihr und ihrer Lebensgefährtin beschäftigten. Ebenso deutete die Anzahl der Beileidsbekundungen, die ihre Partnerin miteinschlossen, ganz klar darauf hin, dass es sehr vielen Fans bekannt war, dass Hanne Haller lesbisch war.

Die Leiß'schen Ausführungen stoßen mir daher weniger aufgrund des vermeintlichen Outings auf, sondern weil Frau Leiß keine Möglichkeit auslässt, in der Presse zu erscheinen, egal wie privat die Enthüllungen seien (derer es einige in der Vergangenheit gab). :wacko:
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McLeod
Beitrag 20.May.2008 - 10:40
Beitrag #73


mensch.
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QUOTE (revelo @ 19.May.2008 - 22:55)
So sehr im Schrank hat Hanne Haller allem Anschein nach nicht gelebt. In dem damals funktionierenden Gästebuch ihrer Website gab es schon zu ihren Lebzeiten genügend Einträge ihrer Fans, die sich mit ihr und ihrer Lebensgefährtin beschäftigten. Ebenso deutete die Anzahl der Beileidsbekundungen, die ihre Partnerin miteinschlossen, ganz klar darauf hin, dass es sehr vielen Fans bekannt war, dass Hanne Haller lesbisch war.

Dann gibt's ja Parallelen zur Frauenfußballbundesliga :D Da herrscht auch Lesbenalltag, sogar etwas überdurchschnittlich häufig und der Cut geht da ganz klar in die Medien und ist hier und da selbst-verordnet "um Schaden zu vermeiden, Frauen haben's im Fußball sowieso schwer mit der Anerkennung" oder "weil es ja niemanden was angeht" (bis auf die regelmäßigen Besucher/innen und die Nachbarn und sowieso, die meisten persönlichen Kontakte :D).

Ich find's reformbedürftig, dieses lesbische und immer noch weitverbreitete Selbstverständnis, auch wenn ich keine Lebende outen würde - da bin ich weiterhin für Narrenfreiheit und Selbstbestimmung - (also eben nicht "solange sich jemand wehren kann wär's okay").

Ob sich Frau Leiß ständig und unmöglich dem Boulevard hingibt, entzieht sich mangels Boulevard-Beobachtung meinem Urteilsvermögen, mir ging's auch nicht darum, *ihr* Handeln zu bewerten, sondern um die Frage, ob es erlaubt ist / sein darf, über gemeinsames Leben und Lieben zu reden - wenn der/die Betreffende es nicht wollte und zu Lebzeiten um Rücksichtnahme bat, ob die zwangsläufig ewig und/oder für bestimmte Personenkreise gelten *muss*. Das heißt nicht, dass ich nur drauf warte, dass die Nationalfrauschaft das Zeitliche segnet, um sie dann posthum zu outen oder dass ich überhaupt jemand willentlich gegen deren / dessen Willen outen würde (egal zu welchen Zeitpunkt). Gleiche Narrenfreiheit für alle: für die, die sich nicht outen wollen und mit der Vision einer übellaunigen Umwelt leben vorlieb nehmen, als auch für die, deren Ja-Wort ein paar Jahre später bröckelt und die nicht treu und ritterlich sind bis sie selbst von dannen sind. Ich persönlich bin sehr gerne ritterlich. Dafür habe ich andere Macken und Schwächen, die Frau Leiß vermutlich nicht hat. :wavey:

McLeod
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davvero
Beitrag 24.May.2008 - 10:24
Beitrag #74


Stadtei
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QUOTE (Rafaella @ 16.May.2008 - 21:15)

An der Homophobie-These s. o. ist imo was dran. HH hat weder silberne Löffel geklaut noch Tiere gequält oder Leute erpresst. Sie hat Frauen geliebt.

Bei wem, außer ein paar randständigen Hirnis sollte ihr Andenken unter den neuen Aspekten ihres Lebens (nicht gar so neu - siehe mein Posting am Anfang des Threads) denn leiden?

ketzerische Grüße



Geht es nicht darum, dass ein initmes Detail aus HH leben preisgegeben wurde, welches diese zu Lebzeiten für sich behalten hat? Egal, wie anrüchig, verwerflich oder unmoralisch dies ist!?!

Natürlich betrachten wir es nicht als verwerflich. Vielleicht trage ich ja aber auch nachts einen Schlafanzug mit Biene Maja drauf. Das wäre ja auch nicht verwerflich! Dennoch möchte ich entscheiden, wer das wissen soll und wer nicht!

Jede sollte eben selbst, und auf eigenen Wunsch, aus ihren Schrank kommen und nicht aus diesen rausgezerrt werden.


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davvero
Beitrag 24.May.2008 - 10:25
Beitrag #75


Stadtei
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QUOTE (pandora @ 19.May.2008 - 17:48)
QUOTE (regenbogen @ 17.May.2008 - 12:29)
Ich habe ein bisschen Mühe mit den Vergleichen, die hier herangezogen werden - die Nachbarin, die heimlich im Eskortservice gearbeitet hat, die heimliche Beziehung mit dem verheirateten (prominenten) Mann...

QUOTE
Seht ihr euch denn so?


nein regenbogen, um göttinen willen, keinesfalls sehe ich mich so :o

es war für mich ein vergleich...ein etwas unglücklicher vielleicht :roetel:

ich wollte damit verdeutlichen, dass ich niemals etwas über einen menschen preisgeben/verraten/outen würde, "nicht posthum und nicht zu lebzeiten" das sie/er versuchte um jeden preis geheim zu halten.

meine loyalität, liebe und verschwiegenheit, besteht auch über den tod eines menschen hinaus.

:)

:zustimm:
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H_Golightly
Beitrag 31.May.2008 - 00:27
Beitrag #76


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QUOTE (McLeod @ 11.May.2008 - 22:25)
Warum bloß outen sich alle in der BILD?

Um die Massen zu erreichen? -_-

QUOTE (McLeod @ 11.May.2008 - 22:25)
Noch nie geschminkt... Jaja, so sind wir Lesben: natur pur und mit unrasierten Beinen!

Sowas ähnliches ging mir beim Lesen auch durch den Kopf. Fehlt eigentlich nur noch das Holzfällerhemd. :lol:
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advocati
Beitrag 14.Jun.2008 - 18:13
Beitrag #77


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QUOTE (shark @ 16.May.2008 - 22:57)
So schade ich es um Jede finde, die nicht ihre prominente Position nutzt, um Öffentlichkeit zu schaffen für die Tatsache lesbischen Liebens, so sehr geht es mir gegen den Strich, wenn Andere meinen, diese outen zu müssen.

Ramona Leiß hat nicht den Respekt vor der Entscheidung eines Menschen gewahrt, der zu Lebzeiten ganz deutlich nicht daran interessiert war, öffentlich zu machen, was er für privat hielt.

Es gab für Frau Leiß keinen Grund, Frau Haller gleich "mit zu outen".


shark

entschuldigung, aber ich hab mit hanne haller schon in dortmund in der damaligen löwengrube (eindeutige lesbenkneipe und damals sehr bekannt in der szene, die göttin sei mit helga) mehr als einen gehoben. ich hatte zwar nie den eindruck, dass das alles so "versteckt" ablief, aber im nachhinein wissen ja immer alle alles besser. warum auch nicht, trägt es doch zum gedankenaustausch im forum bei...

im übrigen hätte ich es auch besser gefunden, wenn ein outing zur rechten zeit von der richtigen person erfolgt wäre. aber nur auf frau leiß rumzuhacken, finde ich ebenfalls daneben. freuen wir uns doch einfach, dass es eine geoutete lesbe mehr gibt.

Der Beitrag wurde von advocati bearbeitet: 14.Jun.2008 - 18:16
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shark
Beitrag 14.Jun.2008 - 19:55
Beitrag #78


Strösenschusselhai
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QUOTE (advocati @ 14.Jun.2008 - 19:13)
QUOTE (shark @ 16.May.2008 - 22:57)
So schade ich es um Jede finde, die nicht ihre prominente Position nutzt, um Öffentlichkeit zu schaffen für die Tatsache lesbischen Liebens, so sehr geht es mir gegen den Strich, wenn Andere meinen, diese outen zu müssen.

Ramona Leiß hat nicht den Respekt vor der Entscheidung eines Menschen gewahrt, der zu Lebzeiten ganz deutlich nicht daran interessiert war, öffentlich zu machen, was er für privat hielt.

Es gab für Frau Leiß keinen Grund, Frau Haller gleich "mit zu outen".


shark

entschuldigung, aber ich hab mit hanne haller schon in dortmund in der damaligen löwengrube (eindeutige lesbenkneipe und damals sehr bekannt in der szene, die göttin sei mit helga) mehr als einen gehoben. ich hatte zwar nie den eindruck, dass das alles so "versteckt" ablief, aber im nachhinein wissen ja immer alle alles besser. warum auch nicht, trägt es doch zum gedankenaustausch im forum bei...


:wacko: Offiziell war Haller nicht geoutet - und mit offiziell meine ich: in der Öffentlichkeit AUßERHALB von Lesbenkneipen.

Und was soll "(...)aber im nachhinein wissen ja immer alle alles besser. warum auch nicht, trägt es doch zum gedankenaustausch im forum bei..." bedeuten?

Meinst Du, Du bringst es irgendwann einmal fertig, weniger überheblich daherzukommen mit Deinen Statements?


shark
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McLeod
Beitrag 14.Jun.2008 - 20:13
Beitrag #79


mensch.
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QUOTE (shark @ 14.Jun.2008 - 20:55)
Offiziell war Haller nicht geoutet - und mit offiziell meine ich: in der Öffentlichkeit AUßERHALB von Lesbenkneipen.

Hach, es juckt mich in den Fingern, darüber zu schnacken ob und warum Lesbenkneipen öffentlich oder nicht-öffentlich sind. Inwieweit das mit "Familie", Gemeinschaft und (aktuellen?) Gepflogenehiten zusammenhängt. Inwieweit unter Journalist/innen und Mit-Lesben Scheigezugeständnisse gelebt werden. Ob das nun um Onkel Kohls geliebte Sekretärin oder Hanne Hallers (oder nehmen wir mal Nadine Angerers) Besuche in Szenekneipen geht.

Ist "Szene" nicht-öffentlich? Reicht es, dass 20, 50 oder 100 Leute bescheid wissen, dass mensch eine Lesbe ist, um als geoutet zu gelten. Oder müssen es mehr als 50% der Leute sein, die eine kennen? Oder welcher Maßstab ist da sinnig?

Ich bin da wie mehrfach durch die Blumensträuße geflüstert selbst auch immer wieder "gefesselt" von diesem jede-oute-sich-auch-2008-immer-noch-selbst-Dogma. Ich finde es albern (und tue es trotzdem), dauernd zu sagen: "Naja, die halbe Natio ist lesbisch aber ich sag natürlich keine Namen." Und dann nicken alle versätndnisvoll und klopfen mir auf die Schulter und finden das ehrenhaft. Ich zum Beispiel finde es nicht ehrenhaft, dass Onkel Kohl sich an sein Ehrenwort hält und die illegalen Parteispender nicht nennt (und die sich auch nicht stellen, diese Un-Ehrenmänner und evtl. -frauen). Und bis auf eine einzige Ausnahme (und die ist mittlerweile sicher um die 50, also eine ganz andere Generation) hat sich auch nie eine Nationalspielerin hingestellt und gesagt: "Hey, das ist nicht gut, über Lesben im Fußball zu reden, also halt die Klappe" - und trotzdem tun das alle (die Klappe halten, die Hand davor halten etc.) - und Hanne Haller ging wie es aussieht in die Szene und was vor 20, 30 Jahren noch lebensnotwendiger Schutzraum war ist heute semipermeabel (durchlässig), die Kneipen haben längst keine zugezogenen Vorhänge und Gesichtskontrollen an der Tür mehr. Da treiben sich angeblich sogar Heteros rum!

Wieso ist es immer noch so, wie es ist?

Und soll es so bleiben?

Und muss ich mitspielen?

Alles keine rethorischen Fragen.

McLeod
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shark
Beitrag 15.Jun.2008 - 07:54
Beitrag #80


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Da Du Dich auf meine Aussage beziehst, McLeod: genau: Vor 20 Jahren war eine Lesbenkneipe noch Schutzraum und Promi hat noch eher selten Fotografen dorthin bestellt, um sich medienwirksam zu outen.
Und auf Haller bezogen: In einem (hier von rheinfee verlinkten) Interview mit "Hithaus" (Journalistin: Irina Heidkamp) sagt Leiß: „Wir waren vier Jahre zusammen. Als ich Mitte 30 war, haben wir uns getrennt. Wir hatten eine wunderschöne Beziehung. Wir haben es damals aber nie jemandem erzählt. Hanne wollte es nicht. Wir konnten es uns beide beruflich nicht leisten.“

"Hanne wollte es nicht."

Und deshalb mag es mE um Haller so viele Gerüchte gegeben haben wie es nur geht - offiziell und von sich aus hat sie sich nicht geoutet. Bis zu ihrem Tode nicht.
Im Gegenteil: sie hat es absichtlich verschwiegen.

Dein Vergleich hinkt übrigens: Kohl verschweigt kriminelle Machenschaften, die im Rahmen seines Amtes vorgefallen sind. Es ist öffentliches Interesse, dass solche Machenschaften aufgeklärt werden.

Dagegen ist es für mich aus vielen Gründen nachvollziehbar, wenn eine Person, die weithin bekannt ist, ihr Privatleben so privat wie möglich halten mag. Es muss im Leben eines Menschen auch Dinge, Zusammenhänge und Personen geben dürfen, über die nix in der BLÖD steht. Egal, ob es dabei um die Mutter mit Haarausfall, das hochbegabte oder das Kind mit LRS, Essgewohnheiten, Lieblingsfarbe oder Homosexualität geht.

Und überdies ist es für mich immer noch was ganz Anderes, Privates über eine "öffentliche Person" unter die Leute zu bringen, wenn diese Person dazu nicht mehr selbst Stellung nehmen kann.

shark


edit: zwei Mal unterschreiben muss ja nicht sein... :rolleyes:

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 15.Jun.2008 - 08:13
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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 23.05.2024 - 03:26