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> Vor Schmerz schützen?, Ausweichen, annehmen, mitnehmen..?
malene
Beitrag 22.Jun.2008 - 16:18
Beitrag #81


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QUOTE (sonnenstrahl @ 22.Jun.2008 - 14:14)
Schmerz hingegen sehe ich als etwas Momentanes (in chronischen Fällen immer wieder Momentanes ..., mit dem es immer wieder einen Umgang zu finden gilt, bis der neue Umgang ein selbstverständlicher Umgang geworden ist.) 

Als ich intensiv Karate gemacht habe, hatte uns unsere Karatelehrerin gelehrt, den körperlichen Schmerz, der bei dieser Art von Sport sehr stark sein kann, wie von "aussen" zu beobachten, sich nicht in ihm "versinken" zu lassen. Nach einigen Monaten hatte ich es gelernt: der Schmerz war da, aber ich war ihm weniger ausgeliefert.

Später versuchte ich, das gleiche mit seelischem Leid zu tun; wenn ich verletzt war, wenn es mir schlecht ging, stellte ich mich "ausserhalb" und sah mir selbst zu. Und siehe da, nach einiger Zeit verlor das Leid ein wenig an Macht über mich. :)

edit: denn darum geht es letztendlich auch: wieviel Macht lasse ich dem Schmerz/ dem Leid über mich selbst, über mein Leben

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 22.Jun.2008 - 16:32
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sonnenstrahl
Beitrag 22.Jun.2008 - 16:21
Beitrag #82


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QUOTE (mandelbäumchen @ 22.Jun.2008 - 15:22)
Mir fehlt da noch was:

5. dass wir unsere körperliche und psychische Unversehrtheit, ggf. unser Leben bedrohenden Situationen ausgesetzt sind, die unsere Möglichkeiten damit umzugehen weit übersteigen. Ohne die geringste Chance, diese Erfahrungen zeitnah und begleitet zu verarbeiten. Verschärft wird das ganze noch, wenn es sich um eine Situation handelt, die über viele Jahre besteht. Und/oder wenn das Umfeld leugnet, dass sie überhaupt besteht. Oder bestand.

Ja. Da hast du gewiss recht, mandelbäumchen.
Und ich denke, es ist - so die Chance besteht, was leider nur für einen kleinen, privilegierten Bruchteil aller Menschen auf dieser Welt gegeben ist - ein Segen, wenn gut ausgebildete, klare, selbst hinreichend stabile, lebenserfahrene TherapeutInnen, SeelsorgerInnen, HeilerInnen, Mitmenschen erreichbar sind, die schwer traumatisierten Menschen dabei helfen können, aus dem Seelendunkel ganz allmählich (wieder - oder erstmalig) ins Gerne-Leben zu finden.
Was manchmal, "gemessen" an dem, was anderen möglich ist, nur zum kleinen Teil zu gelingen scheint.
Hier taucht die nicht nur mich immer wieder umtreibende Frage auf: Warum? ...
Oder besser: Was? ... Was ist da los?
Und mittenmang unsere/meine beschränkte, vielleicht manchmal anmaßende (sich immer wieder wandelnde, erweiternde) Vorstellung von Heilung/heil sein ...
Ich finde es (gerade auch im begleitenden Berufsalltag, wo ich sehr viel von Menschen mitkriege, was sie sonst nicht überall rumerzählen würden) immer wieder erstaunlich, wieviel Glück manche extrem-traumatisierten Menschen in ihr Leben lassen "können", und wie schwer für andere, eher durchschnittlich Lebensverletzte wohl hauptsächlich die weitergereichte Erblast wiegen mag.
Genau an dieser Stelle versuchen meine Hypothesen 1-4 anzusetzen ...

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 22.Jun.2008 - 16:25
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sonnenstrahl
Beitrag 22.Jun.2008 - 16:30
Beitrag #83


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QUOTE (malene @ 22.Jun.2008 - 16:18)
QUOTE (sonnenstrahl @ 22.Jun.2008 - 14:14)
Schmerz hingegen sehe ich als etwas Momentanes (in chronischen Fällen immer wieder Momentanes ..., mit dem es immer wieder einen Umgang zu finden gilt, bis der neue Umgang ein selbstverständlicher Umgang geworden ist.)

Als ich intensiv Karate gemacht habe, hatte uns unsere Karatelehrerin gelehrt, den körperlichen Schmerz, der bei dieser Art von Sport sehr stark sein kann, wie von "aussen" zu beobachten, sich nicht in ihm "versinken" zu lassen. Nach einigen Monaten hatte ich es gelernt: der Schmerz war da, aber ich war ihm weniger ausgeliefert.

Später versuchte ich, das gleiche mit seelischem Leid zu tun; wenn ich verletzt war, wenn es mir schlecht ging, stellte ich mich "ausserhalb" und sah mir selbst zu. Und siehe da, nach einiger Zeit verlor das Leid ein wenig an Macht über mich. :)

Das wirft z.T. nochmal ein erhellendes Licht auf das, was ich meine. :)


Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 22.Jun.2008 - 16:41
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Jun.2008 - 17:11
Beitrag #84


Naschkatze
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QUOTE (malene @ 22.Jun.2008 - 17:18)
Später versuchte ich, das gleiche mit seelischem Leid zu tun; wenn ich verletzt war, wenn es mir schlecht ging, stellte ich mich "ausserhalb" und sah mir selbst zu. Und siehe da, nach einiger Zeit verlor das Leid ein wenig an Macht über mich. :)

Gelegentlich angewendet ganz brauchbar.
Als Dauerlösung riskant.
Pass auf, dass du dich nicht aussperrst! ;)

Passiert mir leider dauernd, und dann stehe ich neben mir und suche verzeifelt den Schlüssel. Und finde ihn dann manchmal gerade im Schmerz.


@sonnenstrahl
Was durschnittlich und was extrem traumatisiert ist, lässt sich manchmal von außen schwer erkennen.

In jedem Fall ist die richtige Einstellung wichtig für den Verlauf, das bestreite ich nicht. Nur entsteht die nicht im luftleeren Raum. Es muss etwas da sein von außen, heilend und wegweisend, in Kombination mit der Möglichkeit es auch auf- und anzunehmen. Eine sehr kompexe Geschichte, finde ich.

Bei allen Bemühungen bleibt oft nur ein Leben auf Krücken. Aber auf Krücken lebt sich ja oft sehr glücklich. Nur ist das Vorankommen damit meist etwas langsamer und gelegentlich auch ermüdend :).

Ich möchte keinem Menschen, die Schuld am eigenen Leid geben, so leicht mir selbst die Verletzung auch erscheinen mag. Wohl aber die Veranwortung für die Veränderung. Und mein Mitgefühl, wenn es trotzdem scheitert.
Manchmal scheitere ich damit, menschlich anmaßend, wie ich nunmal bin.
;)

Edit: Kleine Ergänzung

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 22.Jun.2008 - 17:14
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sonnenstrahl
Beitrag 22.Jun.2008 - 17:23
Beitrag #85


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QUOTE (mandelbäumchen @ 22.Jun.2008 - 17:11)

Gelegentlich angewendet ganz brauchbar.
Als Dauerlösung riskant.
Pass auf, dass du dich nicht aussperrst! ;)

Passiert mir leider dauernd, und dann stehe ich neben mir und suche verzeifelt den Schlüssel. Und finde ihn dann manchmal gerade im Schmerz.


Ohne jetzt wirklich ganz tief einsteigen zu wollen: Das seh ich auch so. Deswegen mein "z.T". Genau diese Methode kann unter schwerwiegenden Umständen der Grundstein zur Abspaltung in allen Varianten sein ...

QUOTE
@sonnenstrahl
Was durschnittlich und was extrem traumatisiert ist, lässt sich manchmal von außen schwer erkennen.


Sure. ;)

QUOTE
In jedem Fall ist die richtige Einstellung wichtig für den Verlauf, das bestreite ich nicht. Nur entsteht die nicht im luftleeren Raum. Es muss etwas da sein von außen, heilend und wegweisend, in Kombination mit der Möglichkeit es auch auf- und anzunehmen. Eine sehr kompexe Geschichte, finde ich.


Oh ja.

QUOTE
Bei allen Bemühungen bleibt oft nur ein Leben auf Krücken. Aber auf Krücken lebt sich ja oft sehr glücklich. Nur ist das Vorankommen damit meist etwas langsamer und gelegentlich auch ermüdend :).


:blumen2:

QUOTE
Ich möchte keinem Menschen, die Schuld am eigenen Leid geben, so leicht mir selbst die Verletzung auch erscheinen mag. Wohl aber die Veranwortung für die Veränderung. Und mein Mitgefühl, wenn es trotzdem scheitert.
Manchmal scheitere ich damit, menschlich anmaßend, wie ich nunmal bin. 
  ;)


Ich auch. Leider.
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malene
Beitrag 22.Jun.2008 - 17:59
Beitrag #86


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QUOTE (mandelbäumchen @ 22.Jun.2008 - 17:11)
QUOTE (malene @ 22.Jun.2008 - 17:18)
Später versuchte ich, das gleiche mit seelischem Leid zu tun; wenn ich verletzt war, wenn es mir schlecht ging, stellte ich mich "ausserhalb" und sah mir selbst zu. Und siehe da, nach einiger Zeit verlor das Leid ein wenig an Macht über mich. :)

Gelegentlich angewendet ganz brauchbar.
Als Dauerlösung riskant.
Pass auf, dass du dich nicht aussperrst! ;)


Wenn man diese Methode richtig anwendet, ist "Aussperrung" unmöglich.

edit: ein r zu viel

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 22.Jun.2008 - 18:00
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:02
Beitrag #87


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QUOTE (malene @ 22.Jun.2008 - 18:59)
QUOTE (mandelbäumchen @ 22.Jun.2008 - 17:11)
QUOTE (malene @ 22.Jun.2008 - 17:18)
Später versuchte ich, das gleiche mit seelischem Leid zu tun; wenn ich verletzt war, wenn es mir schlecht ging, stellte ich mich "ausserhalb" und sah mir selbst zu. Und siehe da, nach einiger Zeit verlor das Leid ein wenig an Macht über mich. :)

Gelegentlich angewendet ganz brauchbar.
Als Dauerlösung riskant.
Pass auf, dass du dich nicht aussperrst! ;)


Wenn man diese Methode richtig anwendet, ist "Aussperrung" unmöglich.

edit: ein r zu viel

Dann hab ich sie wohl falsch angewendet.
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sonnenstrahl
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:04
Beitrag #88


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QUOTE (malene @ 22.Jun.2008 - 17:59)
Wenn man diese Methode richtig anwendet, ist "Aussperrung" unmöglich.

edit: ein r zu viel

Ja, sicher. Doch die Fallstricke des Missverstehenkönnens liegen weniger in der Methode als im gewachsenen Seelengeflecht des einzelnen Menschen :) .
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malene
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:05
Beitrag #89


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QUOTE (mandelbäumchen @ 22.Jun.2008 - 18:02)
QUOTE (malene @ 22.Jun.2008 - 18:59)
QUOTE (mandelbäumchen @ 22.Jun.2008 - 17:11)
QUOTE (malene @ 22.Jun.2008 - 17:18)
Später versuchte ich, das gleiche mit seelischem Leid zu tun; wenn ich verletzt war, wenn es mir schlecht ging, stellte ich mich "ausserhalb" und sah mir selbst zu. Und siehe da, nach einiger Zeit verlor das Leid ein wenig an Macht über mich. :)

Gelegentlich angewendet ganz brauchbar.
Als Dauerlösung riskant.
Pass auf, dass du dich nicht aussperrst! ;)


Wenn man diese Methode richtig anwendet, ist "Aussperrung" unmöglich.

edit: ein r zu viel

Dann hab ich sie wohl falsch angewendet.

Diesen Eindruck hatte ich bei Dir auch.
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:18
Beitrag #90


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*Schluck*

Ich geh wohl besser mal eben raus ...
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sonnenstrahl
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:27
Beitrag #91


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@mandelbäumchen :abschied: Deine Ironie ist wohl nicht angekommen ...


@malene: Meinst du nicht, dass deine Haltung zur Unfehlbarkeit der von dir gepriesenen Methode ein wenig anmaßend und überdenkenswert ist?
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mandelbäumchen
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:32
Beitrag #92


Naschkatze
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Danke.

... und komme bald wieder. :)

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 22.Jun.2008 - 18:32
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malene
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:35
Beitrag #93


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@sonnenstrahl: jede Methode ist "fehlbar", wenn die innere Einstellung nicht stimmt. Und wenn mandelbäumchen (nicht nur in diesem Thread) so grosszügig ironische Bemerkungen austeilt, darf sie auch mal eine einstecken. Wobei diese letzte nicht unbedingt ironisch gemeint war, ich habe ganz ehrlich den Eindruck, dass mandelbäumchen sich bei ihrer Schmerzbewältigung "verrannt" hat, und das nicht seit heute. Wenn mein Denkanstoss nicht willkommen ist, darf sie ihn gern ignorieren.
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sonnenstrahl
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:46
Beitrag #94


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(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/sportlich/p033.gif)

@malene: Wäre ich Schiedsrichterin, ich würde dich hiermit für mindestens ein Spiel sperren lassen! Du haust hier ganz schön unter die Gürtellinie - und das öffentlich! Und obendrein ohne persönliche Einladung und vorheriges, klärendes Nachfragen, ob du mandelbäumchen richtig verstanden hast, bzw. wie sie etwas meint, was dir aufstößt. Nicht schön ...

edit: Mir ist bisher weder aufgefallen, dass mandelbäumchen "großzügig" ironische Bemerkungen um sich wirft, noch dass sie sich hier im Forum in irgendetwas "verrannt" hätte ... Vielleicht ist ihre Sicht der Dinge und ihre Art des Umgangs mit sich und anderen einfach ungewohnt für dich?


Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 22.Jun.2008 - 18:52
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malene
Beitrag 22.Jun.2008 - 18:54
Beitrag #95


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Es tut mir leid, wenn Du diesen Eindruck hast.
Und wir sind zum Glück nicht auf dem Fussballfeld. :lol:
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DerTagAmMeer
Beitrag 22.Jun.2008 - 19:21
Beitrag #96


Adiaphora
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Muss das sein?
"Ich-hab-immer-alles-im-Griff-Userinnen" hat dieses Forum nun wirklich zu Genüge ... es kann doch nicht sein, dass persönliche Antastbarkeit hier als Einladung verstanden wird, verletzt zu werden.

@ Malene: ich bin mir nicht sicher, ob ich Deine Anspielung richtig verstanden und auf die von Dir gemeinten Themen bezogen habe ... wenn ja, kann ich beim besten Willen nicht verstehen, wieso Du das jetzt nötig hattest :unsure:
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Mausi
Beitrag 22.Jun.2008 - 20:23
Beitrag #97


Mama Maus
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QUOTE (mandelbäumchen @ 22.Jun.2008 - 16:22)
Mir fehlt da noch was:

5. dass wir unsere körperliche und psychische Unversehrtheit, ggf. unser Leben bedrohenden Situationen ausgesetzt sind, die unsere Möglichkeiten damit umzugehen weit übersteigen. Ohne die geringste Chance, diese Erfahrungen zeitnah und begleitet zu verarbeiten. Verschärft wird das ganze noch, wenn es sich um eine Situation handelt, die über viele Jahre besteht. Und/oder wenn das Umfeld leugnet, dass sie überhaupt besteht. Oder bestand.

:zustimm:

Was diese "Karate-Methode" angeht.
Ich kenn das schon auch, nur ohne es "gelernt" zu haben - zumindest nicht gezielt gelernt.
Und es kann durchaus ein Aussperren geben - so sehr, dass das Leben aus den Fugen gerät und eben mehr Schmerz als so schon vorhanden verursacht wird.
Es kommt drauf an, in welcher Situation man ist, wie und wann man es anwendet und zu welchem Zweck es "erlernt" wurde.

Das kann hier keiner beurteilen, wie und wieso u.v.a. wann jemand diese "Fähigkeit" anwendet. Und somit kann keiner beim Gegenüber beurteilen, ob sie "richtig" oder "falsch" angewendet wurde.

Das Schmerz der Einzige Weg zu sich selbst dann ist, kenne ich durchaus auch.
Und auch da muss ein Umgehen gefunden werden, außer man sieht es selbst als Mittel der Wahl.

Mit Übung kann man aus Situationen heraus treten, sie neutral betrachten - und je nachdem was so schmerzt, geht es auch - je nachdem wie eng man mit dem Schmerz verbunden ist, nimmt man sich jedoch mit - und die Möglichkeit auf halbem Weg verloren zu gehen besteht dann einfach.
Dafür gibt es extra bestimmte Therapieformen, die das bei bringen auch, eben auch bei traumatisierten Menschen (denen dieses "mal eben von außen betrachten" aufgrund verschiedener Mechanismen innerhalb eines Traumas nochmal schwerer fällt, da es von anderen "Schutzmechanismen" abgegrenzt werden muss - aber das weiter zu vertiefen wär dann nochmal nen Eck zu arg edit: Stichwort geschrieben und wieder rausgenommen.

Persönliche Kommentare, die angreifen und bewerten finde ich hier mehr als überflüssig und v.a. riskant, da bei diesem offen beantwortetem Thema noch mehr seelischer Schmerz - der wirklich unnötig ist in dem Falle - hervorgerufen werden kann.

Mausi

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 22.Jun.2008 - 21:52
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LadyGodiva
Beitrag 22.Jun.2008 - 21:37
Beitrag #98


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( :blink: )

Da es ja ursprünglich irgendwie darum ging
QUOTE (mandelbäumchen)

Leben tut gelegentlich heftig weh, so what?
-
möchte ich darauf ein wenig weiter Bezug nehmen.

Ich halte Pein, Leid entweder für eine Kapitulationserklärung an die Medizin -
oder an den Lebenswillen.
Das klingt möglicherweise härter als es begriffen werden kann.
Ist Leid die Bewertung des Schmerzes, kann eine Lösung nur im Bedeutungswandel liegen. Entweder ist das Übel tatsächlich vernichtbar, oder es müssen Strategien gefunden werden, die Tatsache des Integritätsverlustes ins selbst eigene Leben zu integrieren, möglicherweise durch den weitaus höheren Schwellenschmerz einer Anerkunnung der Tatsache, verletzlich wie endlich zu sein.
Also, eigentlich... chronifiziertes Menschsein.
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Mausi
Beitrag 22.Jun.2008 - 21:51
Beitrag #99


Mama Maus
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QUOTE (LadyGodiva @ 22.Jun.2008 - 22:37)
Ist Leid die Bewertung des Schmerzes, kann eine Lösung nur im Bedeutungswandel liegen. Entweder ist das Übel tatsächlich vernichtbar, oder es müssen Strategien gefunden werden, die Tatsache des Integritätsverlustes ins selbst eigene Leben zu integrieren, möglicherweise durch den weitaus höheren Schwellenschmerz einer Anerkunnung der Tatsache, verletzlich wie endlich zu sein.

:zustimm:
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mandelbäumchen
Beitrag 23.Jun.2008 - 08:07
Beitrag #100


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QUOTE (LadyGodiva @ 22.Jun.2008 - 22:37)
Das klingt möglicherweise härter als es begriffen werden kann.
Ist Leid die Bewertung des Schmerzes, kann eine Lösung nur im Bedeutungswandel liegen. Entweder ist das Übel tatsächlich vernichtbar, oder es müssen Strategien gefunden werden, die Tatsache des Integritätsverlustes ins selbst eigene Leben zu integrieren, möglicherweise durch den weitaus höheren Schwellenschmerz einer Anerkunnung der Tatsache, verletzlich wie endlich zu sein.
Also, eigentlich... chronifiziertes Menschsein.

Ja, du hast recht.

Nur, dass der pure Lebenswille mitunter nicht ausreicht, Strategien manchmal schwer zu finden und noch schwerer umsetzbar sind. Und es kommt zu heftigen aufreibenden Kämpfen, die häufig in Krampf ausarten. Und alles, was dann noch hilft ist Lassen.

Es gibt einen Satz von Carl Rogers, auf den ich immer wieder gerne zurückkomme, eine seiner wichtigsten Lernerfahrungen, wie er sie nennt: "Je mehr ich gegenüber den Realitäten in mir und im anderen offen bin, desto weniger verfalle ich dem Wunsch, herbeizustürmen und 'die Dinge in Ordnung' zu bringen." (Es geht noch weiter. Ich schicke gerne die komplette Passage, bzw. die Quellenangabe.)

Auf Schmerz und Leid bezogen bedeutet das für mich: Statt Ratschläge hervorzukramen, nach krampfhaft Lösungen (oder Strategien?) zu suchen, es einfach nur stehen lassen, wenn jemand vom eigenen Schmerz, vom eigenen Leid erzählt. Und vesuchen mir selbst die gleiche Gunst zu erweisen.

Was ja letztendlich auch eine Strategie ist und sehr nah an die zweite Hälfte deines letzten Satze heranreicht. Und eigentlich nur bestätigt, was du geschrieben hast. :)

Mir hilft diese Einstellung sehr.
Das gibt mir dann wieder Luft zum Atmen und Kraft und Lebendigkeit.

Für mich läuft es wieder auf meine ursprüngliche Aussage hinaus.
Alles - auch Schmerz einfach zuzulassen. Dann verwandelt er sich manchmal in Gold.

Scheitern trotzdem nicht ausgeschlossen.

Mandelbäumchen

Edit: Ich glaub, ich fasle grade nur noch. Vergesst es!

Der Beitrag wurde von mandelbäumchen bearbeitet: 23.Jun.2008 - 23:05
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