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> Probleme in jeder Lebenslage, sorry für die Länge des Textes :-(
Nachtschatten
Beitrag 27.Jun.2009 - 02:34
Beitrag #1


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 2
Userin seit: 27.06.2009
Userinnen-Nr.: 6.803



Hallo Zusammen,


Seit ungefähr 3 oder 4 Jahren bin ich hier angemeldet u hab auch schon früher des Öfteren hier geschrieben.
Nun schreibe ich unter einem anderen Namen.
Ich hoffe ihr hört euch mein Problem mal an und gebt eure Meinung bitte dazu ab.

Seit fast genau 5 Jahren sind meine Freundin (26) und ich (27) nun zusammen.
Es war ein schwieriger Anfang, weil wir beide unser Coming Out miteinander hatten und zuerst nicht zu der Situation stehen konnten. Wir behielten es gut 1 Jahr geheim, bis der Druck uns zu verstecken zu groß wurde.
Danach verbesserte sich unsere Beziehung auf einen Schlag.
Ich hatte so lange darum gekämpft, dass sie auch endlich zu mir steht, dass ich mein Glück nicht fassen konnte.
Was in der ersten Zeit blieb, war jedoch die große Angst, dass sie mich vielleicht für jemand verlässt. Das lag an der neuen ungewohnten Situation und daran, dass ich nicht wirklich ein Mensch mit viel Selbstbewusstsein bin.
Vielleicht ziehen sich ja Gegensätze wirklich an, denn sie ist das genaue Gegenteil von mir.


Mittlerweile haben wir eine gemeinsame Wohnung. Studieren nicht mehr miteinander, sondern jeder hat seine Arbeitsstelle. Und da genau fangen die Probleme auch erst richtig an.
Ich arbeite als Telefonistin und habe nur eine dreiviertel Stelle, sie arbeitet als kaufmännische Angestellte und organisiert u verwaltet für die Geschäftsleitung und das manchmal 10 bis 12 Stunden am Tag und verdient das Doppelte von mir.
Ich mache mir Gedanken darüber, dass ich ihr in solchen Tätigkeiten nicht das Wasser reichen könnte. Komme mir neben ihr so dumm und klein vor.
Dass ich damit ein Problem habe, weiß meine Freundin. Doch sie tut es als „Neid“ abstempeln. Für mich ist es Unsicherheit und Angst für meine Partnerin nicht gut genug zu sein. Davon will sie nichts hören. Sie rät mir, wenn meine Arbeit mir keinen Spaß macht und ich damit nicht klar komme, soll ich mir eine andere suchen, wo ich auch mehr verdiene.

Jeden Tag, nach der Arbeit, putze ich, räume auf und koche.
Doch was mir ein wenig fehlt ist die Annerkennung. Für meine Freundin ist das alles selbstverständlich geworden, dass ich den Haushalt übernehme.
Klar, habe ich mehr Zeit dafür als sie und mache es auch gerne. Doch ich wünschte ich würde dafür auch mal ein Lob von ihr bekommen.
Gestern habe ich zum ersten Mal nicht gekocht, weil ich müde war und mich hingelegt hatte.
Da merkte man ihr die schlechte Stimmung schon an.
Da sie, wie so oft, gestresst von der Arbeit war, kam auch eins ins andere und schließlich kam es zum Streit. Es fielen Dinge wie z.B. ich sei faul und sei dick geworden.
Es passiert ja bekanntlich öfters, dass man im Streit Dinge sagt, die man vielleicht gar nicht so meint, aber das war etwas, was mir sehr wehgetan hat. Danach kam auch eine Entschuldigung von ihr und heute verhielt sie sich so, als wäre nie was geschehen.
Mit einer Entschuldigung vergisst man so etwas nicht und sie meinte, dass sie es ja nicht ungeschehen machen kann.
Dies macht mich sehr traurig, weil ich dachte, sie gibt sich jetzt etwas mehr Mühe.
Sie sieht gar nicht, dass was ich alles mache. Sie sieht nur, wenn ich etwas nicht mache.
Und dagegen komme ich einfach nicht an.
Darin zeigt sie keine Einsicht und ich glaube sie nimmt mich auch nicht ernst.

Darüber hinaus war dies nur ein Problem das wir momentan haben.
Sie wusste, dass sie mich mit dem Spruch „ich sei dick geworden“ sehr verletzt.
Ich hab in den letzten eineinhalb Jahren 20 Kilo zugenommen.
Ich wog bei einer Größe von 1,67 m immer 51 Kilo und hatte trotzdem eine schöne weibliche Figur. Und jetzt bin ich halt schon etwas mehr.
Ich hatte schon seit einigen Monaten die Befürchtung, dass meine Figur meiner Freundin nicht mehr gefällt, weil wir auch kaum noch sexuellen Kontakt haben.
Das belastet mich sehr. Ich vermisse sie fürchterlich.
Jetzt weiß ich, dass ich mit meiner Befürchtung auch richtig liege.
Auch darüber haben wir schon des Öfteren gesprochen.
Ihre Meinung dazu ist, dass Sex nicht alles ist und das es nicht mehr so oft ist, wenn man schon so lange zusammen ist. Es würde wichtigeres geben und momentan hat sie halt einfach keine Lust. Aber sie liebt mich trotzdem über alles und will mich deswegen nicht verlieren.

Ich habe ihr nun vorgeschlagen, sie soll in der Mittagspause warm essen, so dass ich abends mit ihr nicht immer warm esse und so abnehmen kann. Doch das möchte sie nicht und riet mir, einfach weniger Süßkram zu essen !?!?!?


Ich liege nun Nacht für Nacht wach und mache mir über diese Dinge meine Gedanken.
Hinzu kommt meine finanzielle Lage. Ich bin froh, wenn am Monatsende mein Konto auf Null steht und nicht im Minus ist.
Wenn wir miteinander einkaufen gehen, achte ich auf jeden Cent den wir einsparen können.
Meine Freundin leider nicht. Sie will am Essen auf keinen Fall sparen.
Die Kosten werden dann trotzdem durch zwei geteilt.
Am Monatsende hab ich meist kein Geld übrig und dann bezahlt sie und ich gebe ihr dann das Geld, wenn wieder welches da ist.
Das ist mir irgendwie unangenehm mir etwas von ihr zu leihen, obwohl wir schon so lange zusammen sind.
Das ich mir Sorgen um die finanzielle Lage von mir mache, versteht sie wiederum auch nicht. Sie hatte noch nie in ihrem Leben Geldprobleme und kann dieses Gefühl einfach nicht kennen. Ihre Eltern waren immer gut betucht und sie musste sich nie um irgendetwas sorgen.
Manchmal macht es mich schon unglaublich traurig, dass sie sich alles leisten kann was sie möchte und ich versuche gerade Geld zusammen zu sparen, damit ich mir eine Brille leisten kann.

Ich glaube alle diese Dinge werden sich nie mehr richtig einrenken bei uns. Ich liebe meine Freundin über alles und ich will sie auch nicht verlieren, doch ich glaube, dass unsere Beziehung letzten Endes an diesen Problemen scheitert.
Es geht immer alles so wie sie es will und sie sagt das Selbe von mir. Manchmal zweifele ich an mir selbst wer jetzt im Recht ist oder wer der Kompromissbereitere von uns ist. Vielleicht liegt die Schuld ja auch bei mir.
Ich weiß es nicht. ich bin verwirrt.

Ich würde mir wünschen dass sie einfach mal um mich kämpft, mir einen Liebesbeweis gibt. Ein Zeichen einfach, damit ich weiß das sie mich wirklich noch liebt und es nicht nur so sagt oder denkt.

Eigentlich weiß ich gar nicht, welches Problem das schlimmste ist oder am meisten weh tut.
Wie ihr merkt, muss ich mich erstmal sammeln und ordnen.

Danke dafür, dass ihr den Text zu Ende gelesen habt. Wäre schön eine Antwort zu bekommen.


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McLeod
Beitrag 27.Jun.2009 - 08:09
Beitrag #2


mensch.
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Hallo Nachtschatten,

ich finde es gut, dass Du so ausführlich geschrieben hast. Ich versuche, dieser Vorlage gerecht zu werden.

Deine Situation kenne ich in vielen Aspekten selbst. Mal war ich die arme Studentin mit einer reichen Freundin, dann die die zugenommen hat oder umgekehrt die mit dem stressigen und besser bezahlten Job, während meine damalige Freundin eher ruhig und häuslich war. Und auch die Situation, dass sich Unzufriedenheit einschleicht und in alle Ecken kriecht und trotzdem kein Gespräch möglich scheint, ist mir (leider) nur zu gut bekannt.

Insofern ist meine Antwort in jedem Fall sehr subjektiv und entsprechend kritisch zu betrachten.

Was auf der Hand liegt ist, dass Ihr dringend miteinander ins Gespräch kommen müsst. Nicht zu reden verhindert die Schwierigkeiten nicht, sondern vergrößert die Distanz zwischen Euch. So wie Deine Freundin falsch liegt mit ihrer Einschätzung vom Neid, kannst Du falsch liegen mit Deiner Einschätzung von "für sie ist alles was ich tue selbstverständlich". Beide macht ihr in Deiner Erzählung einen voreinander verschlossenen, geradezu abgekapselten Eindruck (auf mich). Natürlich mag sie vielleicht Stress im Büro haben und deswegen für eine Weile kein offenes Ohr für Dich - falls es möglich ist, nimm ihr das nicht übel, das Leben ist für viele meiner Erfahrung nach nicht so, dass sie 24/7 die Partnerin an oberster Stelle der persönlichen Prioritätenliste haben können. Wichtig ist, dass die Dauer begrenzt ist oder desöfteren unterbrochen werden kann. Ich glaube, das nennt sich neumodisch "Quality Time" miteinander haben. Ein Perspektivwechsel, der von der Quantität Abstand nimmt, weil Quantität nicht automatisch Qualität bedeutet.

Zunächst scheint es mir wichtig, wieder diesen emotionalen Kontakt zueinander zu bekommen. Ob dabei eine gute Freundin als "Übersetzerin" hilft oder ihr ins Restaurant geht, weil ihr da immer eine gewissen Contenance wahren müsst, eine Methode à la Zwiegespräche vereinbart oder einen Profi (Coach, therapeutische Beraterin) zu Rate zieht, gemeinsam in den Urlaub fahrt oder ein Wochenende im Schwarzwald, an der Ostsee oder was sonst bei Euch in der Nähe ist verbringt... Siehst Du eine Möglichkeit, Zeit und Raum und Gesprächsbereitschaft herzustellen?

Ich denke da auch an die lieben Feedbackregeln, die ich alle paar Monate an irgendwelchen Wänden / Whiteboards sehe: Ich-Botschaften, keine Vorwürfe, nachfragen statt vermuten...

Und ich weiß (jedenfalls in meinem Herzen und Kopf ist es so), dass es in aufwühlenden oder belastenden Zeiten schwer fallen kann, sich auch noch mit solcherlei Gesprächsdisziplin zu befassen.

Nach dem Kontakt wird es - so meine Theorie - leichter fallen, über eher praktische Dinge des Zusammenlebens zu reden und zu verhandeln. Mir persönlich wäre es wichtig, finanzielle und (haus)arbeitende Leistungen ins Gleichgewicht zu bringen. Gleichzeitig hätte ich, zurückblickend, auch als arme Studentin natürlich immer versucht, generös den Kaffee irgendwo in Münchens City auszugeben (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) nun ja, es wird alles seine Gründe haben, dass die Beziehung(en) auf diese Weise nicht so lange andauerten, wie sie vielleicht auf anderem Wege hätten gelebt werden können. Ich schweife leicht nostalgisch ab...

Ich kenne verschiedene Wege, um da faire und transparente Regelungen hinzubekommen. Ein befreundetes Paar hat eine Liste mit der ungefähren Dauer der Arbeiten gemacht und 50/50 aufgeteilt - jede/r durfte wechselweise eine Aufgabe aussuchen... meine Eltern haben sich den Unterhalt für mich während des Studiums anhand ihres Einkommens aufgeteilt. Wer doppelt verdiente, beteiligte sich auch doppelt. Das könnte mensch auch kombinieren und entweder die Haushaltszeiten im umgekehrten Verhältnis der beruflichen Arbeitszeit verteilen (der Logik folgend wer mehr Zeit hat, kann mehr einbringen, um beiden die Qualitätszeit miteinander zu ermöglichen) und die Miete und Essenskosten werden entsprechend des Einkommens aufgeteilt. Oder ein Mehr an Hausarbeit wird mit einem Weniger an Haushaltsgeldeinzahlung ausgeglichen.

Aber das alles auszuhandeln, während unausgesprochen die Fragen "Liebst Du mich eigentlich noch? Willst Du noch mit mir zusammensein?" im Raum stehen, halte ich für schwierig. Auch wenn ich persönlich schon gegenteilig gute Erfahrungen damit gemacht habe, bewusst die Sachfragen nicht so lange liegen zu lassen, bis endlich irgendwann die Beziehungsfragen auf den Tisch kommen. Ich hab dann immer sehr darauf geachtet, keine noch so geringe Chance auf eine "gefühlige" Klärung anzunehmen, sondern den Einkauf, die Altpapierentsorgung oder die Urlaubskostenfrage im Mittelpunkt zu belassen. Dann war immerhin ein Päckchen Ballast weg.

Hm... das sind jetzt natürlich diametral auseinanderstrebende Tipps. Vielleicht, weil es "den Königinnenweg" nicht gibt, sondern die Konsequenz mit der ein Weg begangen wird zählt?

Nun denn... ich kann jedenfalls verstehen, dass die Zweifel bei Dir nagen. Es ist an der Zeit, zu handeln - oder? Was kannst Du Dir denn vorstellen? was passt gut zu Dir? Welcher Weg, welche Methode fühlt sich für Dich (und nur für Dich, jetzt keine "sie mag das nicht und wird vielleicht eher bereits für jenes..") gangbar an?

Liebe Grüße
McLeod
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Sägefisch
Beitrag 27.Jun.2009 - 09:50
Beitrag #3


Schlaudegen.
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Wenn Ihr untereinander schon solche Weghör-Muster habt (egal ob Du, sie, oder beide), würde es Euch vielleicht wirklich weiterhelfen, solche Themen zukünftig in einem moderierten Rahmen zu klären.

Wichtig ist, die Bitte nach Paartherapie oder -beratung nicht wieder zu einer wirren Psychonummer zu machen sondern klar und einfach zu sagen dass Dir Eure "Selbstversuche" nichts bringen ausser Schmerz, und dass Du das in einem professionellen Rahmen weiterführen willst.
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Deirdre
Beitrag 27.Jun.2009 - 09:58
Beitrag #4


Satansbraten
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Den differenzierten Betrachtungen von McLeod kann ich mich nur anschließen ... (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Eine Anmerkung noch: Es gibt Wechselwirkungen zwischen Liebe und der Zufriedenheit mit der Alltagsorganisation. Sprich, gibt es unerfüllte Erwartungen, ausgesprochene oder unausgesprochene, wirkt die resultierende Wut oder Frustration sich ganz gewiss nicht günstig auf die Liebe aus.

Daher sollte man, meiner Erfahrung nach, nicht unbedingt mit dem Thema "Liebe" beginnen. Gut ist vielleicht, wenn beide Partnerinnen den Willen bekunden, an der Beziehung festzuhalten, dann aber die leidigen Alltagsdetails in aller Offenheit gemeinsam lösen.
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LadyGodiva
Beitrag 27.Jun.2009 - 10:36
Beitrag #5


Strøse
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Um sich partnerschaftlich auch langfristig echt begegnen zu können, ist es sicherlich von Nöten, einen konstruktiven wie autonomen Umgang mit der eigenen Kleinheit zu finden. Also einen, der nicht vom Gespiegeltwerden durch die Nächsten abhängig ist und diese irgendwie dann doch zur Bedingung des Begriffes vom Selbst macht.
Es ist unendlich schön zu wissen, geliebt zu werden.
Aber es ist ähnlich gut, auch für sich selbst einen Begriff davon zu erlangen, warum überhaupt.
Vielleicht gelingt es ja, durch (durchaus auch professionelle) Auseinandersetzung mit dem Selbst etwas in dir zu finden, das dir deinen Wert für sie erschließt - und eben nicht nur sie als Referenz trägt. Also, ich bin mir dessen fast sicher (IMG:style_emoticons/default/wink2.gif) Sie ist die Eine für dich, aber nicht dein Alles.
Vermutlich befördern dergleichen Einsichten nicht nur die Beziehung zu deiner Liebsten, sondern können vielleicht auch noch ganz anderer Anstoß werden, deinem eigenen Leben (mehr-) Wert zu verleihen und weitere Baustellen in Angriff zu nehmen.


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DerTagAmMeer
Beitrag 27.Jun.2009 - 11:10
Beitrag #6


Adiaphora
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Liebe Nachtschatten,

gute Ratschläge sind ja schon gemacht worden, mit denen sich sicher viel verbessern lässt.
Deshalb nehme ich mir mal die Freiheit, ganz subjektiv und intuitiv sozusagen "dem Bauch heraus" zu antworten:
Manchmal muss man sich vielleicht auch einfach trennen um der Beziehung eine Chance zu geben.
Du bist unglücklich und unzufrieden mit Dir und Deinem Leben und hast momentan auch allen Grund dazu.
Deine Freundin sieht es und schottet sich ab. Sie will und kann Dir nicht helfen - im Gegenteil, sie verstärkt Dein Leid noch.
Statt Dich erbost über ihre Herablassungen zu erheben und ihr zu zeigen, was in Dir steckt, machst Du Dich immer kleiner und versteckst Dich in einem Panzer, der kaum noch Kraft hat, sich zu wehren. Er steckt nur noch ein.
Zieh Grenzen, schaff Dir den Raum, den Du brauchst, um zu Deiner eigenen Stärke zurückzufinden. Such Dir Menschen, die Dich unterstützen und wertschätzen. Unterstütze Dich vor allem selbst. Fang an zu trainieren - alle Facetten Deiner Person, sämtliche Muskeln deines Körpes, Deinen Verstand, jede Hoffnung, die Du erwischen kannst. Strebe danach, ein glückliches, zufriedenes Leben zu führen, das Dir entspricht, Dich so sehr erfüllt, dass es keine Anerkennung von außen mehr braucht um "erträglich" zu sein! Irgendwie bin ich mir sicher, dass es ganz schnell wieder bergauf geht, wenn Du aufhörst auf die Hilfe Deiner Freundin zu warten und statt dessen Dir selbst vertraust. Wenn Du wieder Schuhe in Deiner Größe trägst, lebst was Du fühlst, sagst was Du denkst, kaufst was Du brauchst, was Du Dir leisten kannst und isst, was Dir gut tut. Wenn Du selbst einsiehst, dass Du viel zu gut, zu schön und zu stolz für die Rolle bist, die Du da gerade verkörperst. Und die Wut viel zu berechtigt, um sie gegen Dich selbst zu richten.

Kopf hoch und raus in die Sonne!
Vielleicht bekommt Ihr eine neue Chance, wenn ich Euch in einiger Zeit auf Augenhöhe (!) neu begegnen könnt.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 27.Jun.2009 - 11:13
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Liane
Beitrag 27.Jun.2009 - 13:01
Beitrag #7


Heiligenanwärterin
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Ich greife einen Aspekt auf: Eure "gemeinsame Kasse"
Sie arbeitet außer Haus sehr viel und verdient auch viel.
Du arbeitest außer Haus weniger, schlechter bezahlt.
Sie geht davon aus, dass Du in Deiner restlichen Zeit den Haushalt schmeißt. (so habe ich es zumindest verstanden)
Die Haushaltskosten halbiert Ihr.

Und da stimmt es für mich nicht.
Ob Deine Freundin mehr bezahlt, weil Du weniger verdienst, ist eine Sache der Persönlichkeit. Für manche Paare ist das klar, für andere undenkbar.
Aber - Du leistest mehr Haushaltsarbeit (oder holt sie das am Wochenende und während der Ferien quasi auf?), arbeitest also eigentlich für sie. Ich kenne die Situation. Ich wäre nicht bereit, als Selbstverständlichkeit den Haushalt zu schmeißen, meiner Partnerin daher den Rücken für Vollzeitarbeit freizuhalten, und dabei selbst kaum über die Runden zu kommen.
Für mich wäre gut vorstellbar, dass 2 Partnerinnen gleich viel arbeiten (eine mehr außerhaus, die andere mehr zuhause), und dass die gemeinsamen Kosten im selben Verhältnis geteilt werden wie das der Einkommen. (ob das mathematisch genau aufgeht, wissen hier andere besser (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Das ist auch eine Form der Anerkennung der Arbeit, die die eine für die andere leistet, wohingegen die andere die Anerkennung durch ihr hohes Einkommen erhält.

Will man gemeinsam leben, gemeinsam essen, gemeinsam reisen, gemeinsam Entscheidungen treffen, die Konsequenzen im finanziellen Bereich haben, dann muss ein größer Unterschied im Einkommen in irgendeiner Form ausgeglichen werden. Sonst ziehen beide an verschiedenen Enden des Seils, und es kann nichts Gutes dabei herauskommen.
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Hortensie
Beitrag 27.Jun.2009 - 15:01
Beitrag #8


"Jeck op Sticker"
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Postiv in deinem Eingangsstatement habe ich gelesen (korigiere mich, wenn ich es falsch verstanden haben sollte), dass deine Freundin lieber abends das von Dir gekochte Essen mit Dir gemeinsam isst, als Mittags essen zu gehen.

Ich würde dass so verstehen, dass Sie die Zeit und den Genuss gerne mit Dir teilt und dein Essen mag.

Unverständlich ist mir, warum Du bei weniger Einkommen und reduzierter Arbeitszeit den gleichen Kostenanteil trägst.

Aus meiner Sicht heraus, könntest Du doch mit der Zeit (die so für den gemeinsamen Haushalt aufwendest) auch etwas für Dich tun. Vielleicht in ein Sportstudio oder zum Schwimmen gehen, oder eine Fortbildung machen?

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich finde nicht, dass es eine persönliche Aufwertung wäre, wenn deine Freundin Dich jetzt quasi entlohnen würde, aber ich finde schon, dass es eine Anerkennung Deiner Arbeit im Haushalt und im gemeinsamen Wohnbereich wäre, wenn deine Freundin sagen würde: "Pass auf, ich habe genug Geld zur Verfügung und wir teilen jetzt mal anders und ich fände es wünschenswert, dass Du die Zeit, die nicht arbeitest mit einer Fortbildung oder einem Kurs verbringst. Ich weiss um deine Fähigkeiten und mir ist bewusst, dass Du im Augenblick nicht alle deine Möglichkeiten ausschöpfen kannst:"

Dies jetzt und direkt zu verlangen, kann aus meinem Empfinden heraus nicht passieren. Wäre ich in deiner Situation, ich wüßte nicht, wie ich das verbalisieren sollte und ich würde mich wahrscheinlich mehr distanzieren und in mein Schneckenhaus zurück ziehen.

In so einer Situation könnte mir nur helfen, mir professionelle Hilfe zu suchen. Dabei wäre es für mich wünschenswert, wenn meine Partnerin mitkäme, aber davon würde ich es nicht abhängig machen.

Ich würde in so einer Situation auch keine Analyse oder so machen wollen. ich würde einfach zum Hausarzt gehen, ihm mitteilen, dass ich im Moment eine Lebnskrise hätte und mir professionelle Hilfe wünsche, um eine Strategie zu entwickeln, wie ich weniger dass Gefühl hätte, mein Potenzial brach liegen zu lassen.
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Leonie
Beitrag 27.Jun.2009 - 18:14
Beitrag #9


Naschkatze
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(Meine) Gedanken zu deinen Empfindungen, liebe Nachtschatten!

Dein Name ist für mich (Teil) deiner Geschichte. Deine Freundin hat nach dem Studium einen guten Start gehabt. Du telefonierst, was nicht weniger anstrengend ist, und verantwortungsvoll. Leider wird seltenst zu betrachtet, weil "Telefonieren kann ja jede( r ).

Doch wie empfindest du dich in diesem Zusammenhang? Bist du dir wert und wichtig?

Als ich deine Geschichte las, beschlich mich der Gedanke, dass du versuchst, ihr (und dir) zu zeigen, dass du auch viel wert bist. Achtung und Liebe erlangen mit eben jenen Einsätzen zu Hause, am Herd, das wo du dich engagieren kannst, um ihr zu gefallen. Doch was ist mit dir? Gefällst du dir in der Rolle?

Du möchtest ein Lob... und sie möchte was warmes und leckeres zu essen, weil sie es gewöhnt ist. Mir kommt grad ein Bild von dem Nebeneinander Her Leben in den Sinn.

Du hast stark zugenommen. Was für eine Ernährung hatte das zur Folge. Wenn mensch mit sich selbst nicht zufrieden ist, traurig, sich nicht selbst wert-schätzt, dann passt er (oft) nicht mehr so genau auf sich auf.

Aus dem Nähkästchen mein Tipp: Beginne (wieder) deinen Weg zu DIR zu gehen, ans Licht nämlich! Sport, andere Menschen, Ernährungsumstellung, vielleicht eine neue Arbeit?

Alles Gute
Leonie

Der Beitrag wurde von Leonie bearbeitet: 27.Jun.2009 - 18:15
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Sin
Beitrag 10.Jul.2009 - 07:40
Beitrag #10


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Liebe Nachtschatten,

als erstes... Lass dich von ihr für den Teil, den du für sie im Haushalt erledigst, bezahlen!
Und wenn ihr das am Ende des Monats nur aufrechnet mit dem Teil, den Sie an Kosten mehr übernimt!
Da musst dich mehr emanzipieren!
Wenn sie nicht dazu bereit ist, würd ich mal konsequent nur meine Klamotten waschen, nur meinen Kram putzen und aufräumen und wohl gleich gar nicht kochen, sondern abends mit Gemüsestreifen auf dem Sofa sitzen und mich schlank futtern... Geh mal in Hausfrauenstreik... Das wirkt Wunder und holt so manche wieder auf den Boden zurück.
Ich für meinen Teil versteh deine Freundin kaum, wieso man nach 5 Jahren so streng geteilte Kassen führt. Man wirtschaftet doch gemeinsam in einer Partnerschaft.

Ihr habt euch auseinandergelebt... Finde doch erst mal wieder zu dir. Du scheinst unzufrieden, denn ohne Grund (außer gesundheitlichen) futtert sich niemand 20 kg an...
Wie wollt ihr denn wieder zueinander finden, wenn du dich selbst nicht gefunden hast?
Wenn man das ganze aus der Sicht deiner Freundin betrachtet, ergibt sich mir das Bild einer nörgelnden, den Frust in sich rein futternden kleinen Frau, die mir den Eindruck vermittelt, mit dem zufrieden zu sein, was sie bis jetzt erreicht hat...
Der Schlüssel um etwas zu verändern, liegt in dir, nicht immer in der anderen...

Mach was für dein Selbstwertgefühl, geh joggen, walken, lern neue Leute kennen, bemüh dich um einen neuen Arbeitsplatz.
Versuch die Ziele wieder zu finden, die du einst hattest...

Respektier DEINE Wünsche... Wenn du abends nicht warm essen magst, dann mach das auch nicht.

lg
Sin (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

P.S. Zum abends warm essen: Lass einfach alle Kohlenhydrate weg...

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 10.Jul.2009 - 07:41
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McLeod
Beitrag 10.Jul.2009 - 10:47
Beitrag #11


mensch.
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Wo ich hier nochmal reinlinse...

Mit fällt eine Fernbeziehung ein, die ich mal hatte und wo jede für sich ihre Kasse hatte - was ja auch nicht schwer ist, wenn jede ihre eigene Wohnung, ihren eigenen Kühlschrank and so on hat... nach einer Weile waren meine Rücklagen aufgebraucht und ich konnte ja auch weniger jobben, weil ich mehr unterwegs war. Das hab ich dann ganz einfach auch so gesagt: "Du, ich kann erst wieder in 4 oder 5 Wochen kommen, ich muss erstmal wieder Geld für die Tickets erarbeiten, magst Du zwischendurch zu mir kommen". Sie - in der komfortablen Lage ziemlich gut zu verdienen (dafür aber weniger freie Zeit zum durch's Land fahren zu haben) - hat dann ganz charmant gesagt, wenn ich einverstanden wäre, würde sie das Ticket nicht für sich nutzen, sondern mir "bezahlen", weil wir dann wieder längere Wochenenden hätten, als wenn sie zu mir käme.

Oder eine gute Freundin, die mit uns (einem kleinen Freundinnenkreis) gerne in den Urlaub fahren wollte, aber kein Geld hat. Die hat ganz klar gesagt "Danke für die Einladung, ich kann mir den Urlaub mit Euch nicht leisten." Und wir haben gesagt: "Das Bett steht eh im Ferienhaus und das Auto fährt. Du kommst mit und wenn Du magst, kannst Du uns alle ja mal bekochen." (Ansonsten haben natöörlich alle Arbeit schwesterlich geteilt ;o) )

Für mich ist es normal, mit verschiedenen Einkommens klarzukommen - es ist (mir) nur wichtig, die Grenzen des Machbaren klar auszusprechen oder klar zu hören. Ich denke zugegeben nicht den lieben langen Tag darüber nach, ob sich die Menschen in meiner Umgebung das auch wirklich leisten können, was sie bestellen oder ob sie zu Reisen, Möbelkäufen oder Handyverträgen neigen, die sie eigentlich nicht zu ihrem Budget passen. Ich finde, jede kann auf ihren aigenen Geldbeutel aufpassen und ich kenne und bewundere so einige, die hervorragend sparen können und das dann genußvoll für sich investieren.

Nachtschatten, bist Du denn mit den hiesigen Antworten schon weiter gekommen in den letzten 2-3 Wochen?

Liebe Grüße
McLeod
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Nachtschatten
Beitrag 17.Jul.2009 - 21:17
Beitrag #12


Vorkosterin
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Hallo Zusammen,

erstmal danke für euere zahlreichen Antworten zu meinem Beitrag.
Ich will euch nun einen Zwischenbericht geben. habe die Beiträge vor ungefähr zwei Wochen schon gelesen und versucht euere Ideen auch in die Tat umzusetzen.
Hab lange über die Antworten nachgedacht und sehr ernst genommen.


@McLeod, @Sägefisch:

Ich habe meiner Freundin ein Gespäch unter sechs Augen vorgeschlagen. Doch dies lehnt sie leider ab.
Ihrer Meinung nach brauchen wir weder eine Partnertherapie noch sollte jemand schlichten bzw. der Moderator unseres Gespräches sein. Sie will ihre privaten Probleme nicht nach außen tragen. (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif)
Ich glaube sie will einen Schein bewahren, dass unser Freundeskreis das perfekte Bild einer funktionierenden Beziehung vor Augen hat.




@Leonie:

ZITAT
Als ich deine Geschichte las, beschlich mich der Gedanke, dass du versuchst, ihr (und dir) zu zeigen, dass du auch viel wert bist. Achtung und Liebe erlangen mit eben jenen Einsätzen zu Hause, am Herd, das wo du dich engagieren kannst, um ihr zu gefallen. Doch was ist mit dir? Gefällst du dir in der Rolle?


Um ehrlich zu sein: nein. Ich bin zwar ein Mensch der sich wohl fühlt, wenn es sauber und ordentlich ist. Doch ich bin kein Mensch der die Hausarbeit liebt und gerne kocht. ich koche zwar recht gut, aber nicht gerne. Aber wie du schon richtig erkannt hast, ich mache es auch um ihr zu gefallen. Ich denke, dann immer, dass meine Freundin einen Grund hat, dann stolz auf mich zu sein. Ich freue mich wahnsinnig, wenn es ihr schmeckt und sie sich wohl fühlt. das gibt mir das gefühl gebraucht zu werden.




@liane:

ZITAT
Ich greife einen Aspekt auf: Eure "gemeinsame Kasse"
Sie arbeitet außer Haus sehr viel und verdient auch viel.
Du arbeitest außer Haus weniger, schlechter bezahlt.
Sie geht davon aus, dass Du in Deiner restlichen Zeit den Haushalt schmeißt. (so habe ich es zumindest verstanden)
Die Haushaltskosten halbiert Ihr.



Ja, so ist es auch.

Einige von euch haben mir ja geraten mich für die Hausarbeit "bezahlen" zu lassen.
Da kommt das nächste Problem. Wobei ich denke, dass ich einen großen Teil mitschuldig bin.
Meine Freundin hat mich diesen Monat zweimal zum Essen eingeladen. Sie wollte Essen gehen, ich hatte dafür kein Geld.
Sie hat mich daraufhin eingeladen zum Essen.
Danach hatte ich ein fürchterliches schlechtes Gewissen. Ich weiß, dass klingt banal.
Ich hatte mich danach gefült, als wenn ich sie ausgenutzt hätte in irgendeiner Art und Weise.
So hätte ich womöglich noch größere Probleme, wenn sie mehr an Lebensmittel bezahlen würde.
Sie wehrt sich ja auch nicht wirklich dagegen, wenn ich ihr die Hälfte zustecke. Deshalb denke ich, dass sie nicht mehr bezahlen würde, wie nötig.
Ich denke, dass es aber auch daran liegt, dass meine Freundin vor meiner Zeit einige schlechte Erfahrungen gesammelt hat und sich ziemlich leicht ausgenutzt fühlt. Und dieses Gefühl will ich nicht wieder in ihr auslösen.






Dennoch haben sich einige Dinge mittlerweile etwas geklärt.
ich habe mich diese und die vorrige Woche mit zwei Freundinnen verabredet. Mit der einen zum Kaffee mit der anderen zu einem Spaziergang.
Es hat auch mal gut getan, nach der Arbeit raus zu kommen und etwas zu unternehmen, sich zu bewegen und mit jemanden über die Probleme zu reden.
Meine Freundin hat dann selbst gekocht für sich und ich musste zum glück mal abends nichts warmes essen.
Das Geschirr hat sie auch selbst erledigt, wobei man merkte, dass ihre laune danach nicht unbedingt die beste war.

Trotzdessen, dass ich versuche mehr zu unternehmen, versuche ich trotzdem noch den Haushalt unter einen Hut zu bekommen und ihr die meiste arbeit abzunehmen, weil sie mir auch manchmal leid tut, wenn sie nach hause kommt nach 11 - 12 std. und danach noch etwas machen muss. vielleicht bin ich einfach zu gutmütig in solchen Dingen.

In unserer freien Zeit miteinander räumen wir kaum zusammen auf, weil sie (wie sie sagt) die freie Zeit mit mir genießen will. Ich weiß noch nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll!?
auf der einen Seite freut es mich ja auch soetwas zu hören. Dann weiß ich ja auch, dass sie gerne mit mir zusammen ist und zeit mit mir verbringt.

Momentan streiten wir auch nicht so viel und verstehen uns gut. wir lachen auch miteinander und haben Spass zusammen.
Leider nur so lange wie ich diese ganzen Probleme nicht auf den Tisch bringe.
Ich stehe mir da selbst im Weg, weil ich ihrer Dominanz nicht gewachsen bin.
Man kann keinen Menschen ändern und das will ich auch nicht erreichen, sondern ich habe erkannt, dass ich mich selbst ändern muss dafür und das wird leider nicht von heute auf morgen passieren. Ich muss selbstbewusster werden, wie einige auch hier schon angedeutet haben.
Durch meine Arbeit bin ich ja auch einen Teil schon selbstbewusster geworden. Deshalb fällt es mir auch so schwer eine neue Stelle zu suchen.
Auch wenn ich wenig verdiene durch meine Halbtagsstelle, habe ich soviele nette Arbeitskollegen, die mit mir im Team arbeiten und ich habe so viele Erfolgserlebnisse am Telefon mit Kunden, dass es mir schwer fallen würde irgendwo anders hin zu wechseln.

In diesem Sinne wünsch ich euch ein schönes Wochenende und es wär schön nochmal Resonanz zu erhalten.

Euere Nachtschatten





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kawa
Beitrag 17.Jul.2009 - 21:47
Beitrag #13


Blau, weil Ströse.
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ZITAT(Nachtschatten @ 17.Jul.2009 - 22:17) *
In unserer freien Zeit miteinander räumen wir kaum zusammen auf, weil sie (wie sie sagt) die freie Zeit mit mir genießen will.

Das eine schließt doch das andere nicht aus. Wenn ihr zusammen Geschirr spült oder die Wohnung aufräumt, verbringt ihr doch auch Zeit miteinander. Man kann sich nebenher unterhalten, sich gegenseitig vom Tag erzählen oder einfach rumalbern. Und dann kriegt auch das Spülen oder Aufräumen so ganz nebenbei eine andere Qualität.
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Hortensie
Beitrag 18.Jul.2009 - 05:34
Beitrag #14


"Jeck op Sticker"
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Hallo Nachtschatten,

schön zu lesen, dass Du wieder anfängst mit Freundinnen etwas zu unternehmen.
Auch erfreulich zu lesen, dass ihr euch weniger streitet.

Es ist verständlich, dass Du nicht von jetzt auf gleich soviele Dinge änden kannst, aber eine Veränderung hat ja schon mal stattgefunden: Du denkst über die Situation und über mögliche Veränderungen nach.
Irgendein kluger Mensch hat mal sinngemäß gesagt: Jeder Weg beginnt mit einem Schritt.

Lass Dich aber von der Möglichkeit dein Leben auch mit Hilfe einer PT zu verändern, nicht abhalten, weil deine Partnerin nicht mitkommt.
Das heißt jetzt aber nicht, dass Du es nicht auch anders schaffen kannst.
Manchmal kann professionelle Hilfe sehr hilfreich sein.
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LadyGodiva
Beitrag 18.Jul.2009 - 09:04
Beitrag #15


Strøse
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Ist es nicht vielmehr eine Frage dessen, was du von von dir einer Partnerschaft erwartest?

Es gibt und gab hier eine Menge Anregungen, wie sich die Asymmetrie zwischen Euch eventuell verringern ließe und vieles davon lief dann doch wieder auf ein: "ja, aber ich mach das doch auch gerne für sie" hinaus.
Letztenendes wirkt es auf mich wie die postmoderne Interpretation eines Beziehungsbildes aus den 60er-Jahren. Du leidest, aber du leidest stolz und mit einer nachsichtigen Milde.

Warum?

Eine Beziehung bemisst sich doch weniger daran, wie viel die eine oder andere bereit ist aufzugeben - sondern daran, wie ersprießlich sich das Funktionieren einrichten lässt, für beide Seiten. Natürlich gibt es "häusliche" Verpflichtungen, aber die sind nicht naturgegeben, sondern heute doch eher Absprachesache.
Genauso wie die Verteilung und Verwendung gemeinsamer Güter. Und ganz ehrlich - wenn ich mich so abhängig und unbeachtet fühlte, dann hätte ich auch große Schwierigkeiten, mich auf Einladungen einlassen zu können, weil sie genau das ausdrücken, woran es krankt.

Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit, einen Wandel herbeizuführen, der ausnahmsweise etwas mit dir allein zu tun hat. Damit du aus der Liebenswürdigkeit deiner Funktionalität heraustreten kannst. Sei es, durch ein wenig Abstand (vielleicht ein paar freie Tage allein, bei Freundinnen?), sei es durch eine konsequentere Orientierung an deinen Bedürfnissen (Kaffeetrinken gehen statt für sie kochen), sei es durch Inanspruchnahme einer externen Hilfe (und zwar für dich allein, das ist ja schon viel genug (IMG:style_emoticons/default/wink2.gif) ).

Jedenfalls wünsche ich dir alles, alles Gute dabei. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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McLeod
Beitrag 18.Jul.2009 - 09:50
Beitrag #16


mensch.
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ZITAT(Nachtschatten @ 17.Jul.2009 - 22:17) *
@McLeod, @Sägefisch:

Ich habe meiner Freundin ein Gespäch unter sechs Augen vorgeschlagen. Doch dies lehnt sie leider ab.
Ihrer Meinung nach brauchen wir weder eine Partnertherapie noch sollte jemand schlichten bzw. der Moderator unseres Gespräches sein. Sie will ihre privaten Probleme nicht nach außen tragen. (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif)
Ich glaube sie will einen Schein bewahren, dass unser Freundeskreis das perfekte Bild einer funktionierenden Beziehung vor Augen hat.


Hallo Nachtschatten,

der erste Schritt ist geschafft - Deiner Freundin ist bewusst, dass Ihr "private" Probleme habt. Wenn Du nicht diejenige bist, die Ihr zum nächsten Schritt Mut machen kann (Veränderung), dann kannst Du vielleicht auf gute Freundinnen / Freunde hoffen. Die merken ab und an auch das Unausgesprochene und wenn sie ganz gute Freunde oder Freundinnen sind, sprechen sie es in einer ruhigen Minute und vielleicht unter vier (statt sechs) Augen an.

Ansonsten bleibt mir noch die kleine Spitzfindigkeit, dass ein(e) Coach oder ein(e) Terapeut(in) nix "nach draußen" ist, sondern im Gegenteil, ganz ganz intern.

Wie es scheint, hast Du auf Deiner Seite der Waage viel Entwicklungspotential und willst es mit kleinen Schritten angehen. Und um ein mit meiner (manchmal so schrecklich klugen) Mutter zu sagen: "Wenn Du in Deinem Leben etwas veränderst, veränderst Du auch Eure Beziehung. Die Waage reagiert auf Veränderungen einer Seite ebenso, als wenn beide gleichzeitig was machen."

Vielleicht ist Dein erster Schritt, Dich nicht mehr dafür zu schämen, dass Du wenig(er) Geld zur Verfügung hast. Ich würd's Dir sehr wünschen. Ich hab gerade eine recht gute Freundin schlicht daran verloren, dass wir während meines Studiums ungefähr gleich wenig Geld hatten (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) und ich in den letzten zeiten immer wieder zu jeder Einladung ausschweifend erklären musste, dass ich das gerne mache. Ich lade auch meine kluge und gutverdienende Mutter mal zum Essen ein... ich mach das nicht nur mit "ärmeren" Menschen (als ich es bin). Obwohl ich mir viel Mühe gegeben hab, ist das Ungleichgewicht - zumindest derzeit - so unüberbrückbar (und mich nervt es zugegeben auch mittlerweile), dass wir nur noch ganz wenig miteinander zu tun haben.

Das noch ein bißchen aus dem Nähkästchen. Vielleicht kannst Du ja was daraus ziehen.

Ansonsten bleibt mir nur noch, Dir viel Kraft und Mut auf Deinem eigenen Weg zu wünschen. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

McLeod
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kröpi
Beitrag 29.Jul.2009 - 20:09
Beitrag #17


Naschkatze
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ZITAT(Nachtschatten @ 17.Jul.2009 - 22:17) *
Einige von euch haben mir ja geraten mich für die Hausarbeit "bezahlen" zu lassen.
Da kommt das nächste Problem. Wobei ich denke, dass ich einen großen Teil mitschuldig bin.
Meine Freundin hat mich diesen Monat zweimal zum Essen eingeladen. Sie wollte Essen gehen, ich hatte dafür kein Geld.
Sie hat mich daraufhin eingeladen zum Essen.
Danach hatte ich ein fürchterliches schlechtes Gewissen. Ich weiß, dass klingt banal.
Ich hatte mich danach gefült, als wenn ich sie ausgenutzt hätte in irgendeiner Art und Weise.
So hätte ich womöglich noch größere Probleme, wenn sie mehr an Lebensmittel bezahlen würde.
Sie wehrt sich ja auch nicht wirklich dagegen, wenn ich ihr die Hälfte zustecke. Deshalb denke ich, dass sie nicht mehr bezahlen würde, wie nötig.


Hallo Nachtschatten,
ich kenne das ähnlich - meine Freundin hat den gleichen Beruf wie ich und verdient annähernd das gleiche, in ihrer Arbeitsstelle nur geringfügig mehr als ich in meiner. Wir haben beide eine eigene Wohnung, aber sie ist öfter bei mir. Ich habe zwei Kinder zu ernähren, sie hat keins. Ich komme mit meinem Geld gerade mal so hin, "von der Hand in den Mund", wie man so schön sagt, da bleibt nix für Urlaub oder sparen. Sie spart sich ein dickes Konto an, weil sie ihr Geld einfach nicht ausgeben kann...
Immerhin habe wir uns nun darauf geeinigt, d. sie die Kosten übernimmt, wenn wir essen gehen. Ich koche lieber, aber wenn wir bei ihr sind, essen wir oft auswärts. Im letzten Monat habe ich zum ersten Mal mein Konto überzogen. Jetzt hat sie mir angeboten, von meinen Nebenkosten einen Teil zu übernehmen und von dem Gemüse, was wöchentlich geliefert kommt, da sie ja öfter bei mir dusche und öfter bei mir äße als bei sich.
Ich habe das bisher abgelehnt - es ist mir unangenehm. Ich habe ein Problem damit, das anzunehmen, mich quasi "aushalten" zu lassen oder nenne es von mir aus auch das Gefühl, sie auszunutzen. Ich weiß nicht, ob es stolz ist, für mich selber sorgen können zu müssen? Es ist mir peinlich. Könnte nie so direkt Geld annehmen oder mir etwas überweisen lassen.

Das mit dem Geld ist schon ein schwieriges Thema......

Aber wie meine süße immer so schön sagt: "Es ist doch nur Geld!"
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Deirdre
Beitrag 29.Jul.2009 - 20:25
Beitrag #18


Satansbraten
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ZITAT(kröpi @ 29.Jul.2009 - 21:09) *
Aber wie meine süße immer so schön sagt: "Es ist doch nur Geld!"

Recht hat sie. Von jemandem, der eine so pragmatische Einstellung hat, kann man auf jeden Fall etwas annehmen. Sie wird sich dadurch sicher nie ausgenutzt fühlen. Und Du wirst dadurch doch nicht abhängig, die Extrakosten entstehen ja durch Eure Art der Beziehungsführung, ohne die Beziehung wären sie nicht in dieser Weise da.
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